Der Nachsommer - 54

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fest. Wie erschütternd das auf alle wirkte, zeigte die Tatsache, daß
es totenstill im Zimmer war und daß manche Augen feucht wurden.
Meine Mutter war, da Risach Mathilden verlassen hatte, zu ihr
gegangen, hatte sich neben sie gesetzt und hatte ihre beiden Hände
gefaßt. Die Frauen küßten sich und hielten sich noch immer beinahe
umfangen.
Ich und Natalie traten jetzt vor Risach und sagten, daß wir ihm für
alles Liebe und Gute gegen uns aufs Tiefste danken und daß unser
einziges Bestreben sein werde, seiner guten Meinung über uns immer
würdiger zu werden.
»Ihr seid lieb und freundlich und ehrlich«, sagte er, »und alles wird
gut werden.«
Wir gingen wieder an unsere Plätze, und Eustach, Klotilde, Roland,
Gustav und selbst die Eltern wünschten uns nun alles Glück und allen
Segen.
Hierauf nahm das Gespräch eine Wendung auf einfachere und
gewöhnlichere Dinge. Man stand auch öfter auf und mischte sich
durcheinander. Meine Mutter hatte heute einige der schönsten
geschnittenen Steine meines Vaters als Schmuck an ihrem Körper. Mein
Gastfreund hatte öfter darauf hingeblickt; allein jetzt konnten er und
Eustach dem Reize nicht mehr widerstehen, sie traten zu meiner Mutter,
betrachteten verwundert die Steine und sprachen über dieselben. Später
kam auch Roland hinzu. Meinem Vater glänzten die Augen vor Freude.
Als das Gespräch noch eine Weile gedauert hatte, trennte man sich und
bestellte sich auf einen Spaziergang, der noch vor dem Mittagessen
statt finden sollte. Auf dem Sandplatze vor dem Rosengitter an dem
Hause wollte man sich versammeln.
Wir kleideten uns in andere Kleider und kamen vor dem Hause zusammen.
Mein Vater, der wahrscheinlich sehr neugierig war, alles in diesem
Hause zu sehen, hatte sich zu Risach gesellt, sie standen vor den
Rosengewächsen, und mein Gastfreund erklärte dem Vater alles. Mathilde
war an der Seite meiner Mutter, Klotilde und Natalie hielten sich an
den Armen, und ich und Gustav so wie zu Zeiten auch Eustach und Roland
hielten uns in der Nähe der alten Männer auf. Wir gingen von dem
Sandplatze in den Garten, damit die Meinigen zuerst diesen sähen. Mein
Gastfreund machte für meinen Vater den Führer und zeigte und erklärte
ihm alles. Wo meine Mutter und Klotilde an dem Gesehenen Anteil
nahmen, wurde es ihnen von ihren Begleiterinnen erläutert.
»Da sehe ich ja aber doch Faltern«, sagte mein Vater, als wir eine
geraume Strecke in dem Garten vorwärts gekommen waren.
»Es wäre wohl kaum denkbar und möglich, daß meine Vögel alle Keime
ausrotteten«, antwortete mein Gastfreund, »sie hindern nur die
unmäßige Verbreitung. Einiges bleibt aber immer übrig, was für das
nächste Jahr Nahrung liefert. Zudem kommen auch von der Ferne Faltern
hergeflogen. Sie wären wohl auch die schönste Zierde eines Gartens,
wenn ihre Raupen nicht so oft für unsere menschlichen Bedürfnisse so
schädlich wären.«
»Bringen denn nicht aber auch die Vögel manchen Baumfrüchten Schaden?«
fragte mein Vater.
»Ja, sie bringen Schaden«, entgegnete mein Gastfreund, »er trifft
hauptsächlich die Kirschenarten und andere weichere Obstgattungen;
aber im Verhältnisse zu dem Nutzen, den mir die Vögel bringen, ist
der Schaden sehr geringe, sie sollen von dem Überflusse, den sie mir
verschaffen, auch einen Teil genießen, und endlich, da sie neben
ihrer natürlichen Nahrung von mir noch außerordentliche und mitunter
Leckerbissen bekommen, so ist dadurch der Anlaß zu Angriffen auf mein
Obst geringer.«
Wir gingen durch den ganzen Garten. Jedes Blumenbeet, jede einzelne
merkwürdigere Blume, jeder Baum, jedes Gemüsebeet, der Lindengang,
die Bienenhütte, die Gewächshäuser, alles wurde genau betrachtet. Der
Tag hatte sich beinahe ganz ausgeheitert, und eine Fülle von Blüten
lastete und duftete überall. Wir gingen bis zu dem großen Kirschbaume
empor und sahen von ihm über den Garten zurück. Der Vater fühlte sich
ganz glücklich, alles das sehen und betrachten zu können. Die Mutter
mochte wohl ihren Umgebungen nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt
haben wie der Vater, und sie mochte mit Mathilden mehr über das Wohl
und Wehe und über die Zukunft ihrer Kinder gesprochen haben. Auch
dürfte der Inhalt der Gespräche zwischen Klotilden und Natalien nicht
vorherrschend der Garten gewesen sein. Sie konnten manche Fäden über
andere Dinge anzuknüpfen gehabt haben.
Von dem großen Kirschbaume mußte wieder in das Haus zurückgegangen
werden, weil die Zeit, welche noch bis zu dem Mittagessen gegeben
gewesen war, ihren Ablauf genommen hatte. Man verfügte sich einen
Augenblick in seine Zimmer und versammelte sich dann im Speisesaale.
Der Nachmittag war zur Besichtigung des Meierhofes, der Wiesen und
Felder bestimmt. Wir gingen von dem großen Kirschbaume auf dem
Getreidehügel hinaus und auf ihm fort bis zu der Felderrast. Wir
gingen genau den Weg, welchen ich an jenem Abende mit meinem
Gastfreunde gegangen war, als ich mich zum ersten Male in dem
Asperhofe befunden hatte. Wir sahen von der Felderrast ein wenig
herum. Die Esche hatte eben ihre ersten kleinen Blätter angesetzt und
suchte sie auszubreiten. Wir konnten uns nicht niedersetzen, weil das
Bänkchen dazu viel zu klein war. Von der Felderrast gingen wir in den
Meierhof. Wir schlugen den Weg ein, welchen ich einmal mit Natalien
allein gewandelt war. Nach der Besichtigung des Meierhofes, in welchem
mein Gastfreund meinem Vater das Kleinste und Größte zeigte, und
in welchem er ihm erklärte, wie alles früher ausgesehen hatte, was
daraus geworden war und was noch werden sollte, gingen wir durch
die Meierhofwiesen, durch die Felder am Abhange des Hügels des
Rosenhauses, dann den Hügel herum, endlich in das Gehölze des Teiches
und von ihn am dem Erlenbache zurück, so daß wir wieder zu dem großen
Kirschbaume kamen und von ihm in das Haus zurückkehrten. Es war
mittlerweile Abend geworden. Alles hatte die Bewunderung meines Vaters
erregt.
Der nächste Tag war dazu bestimmt, das Innere des Hauses, seine
Kunstschätze und alles, was es sonst enthielt, zu besehen.
Mein Gastfreund führte meinen Vater zuerst in alle Zimmer des
Erdgeschosses, dann über den Marmorgang die Treppe hinan zur
Marmorgestalt. Wir waren alle mit, außer Eustach und Roland. Bei der
Marmorgestalt hielten wir uns sehr lange auf. Von ihr gingen wir
in den Marmorsaal, in welchem mein Gastfreund meinem Vater alle
Marmorarten nannte und ihm die Orte ihres Vorkommens bezeichnete. Dann
besuchten wir nach und nach die Wohnzimmer meines Gastfreundes, die
Zimmer mit den Bildern, Büchern, Kupferstichen, das Lesezimmer, das
Eckzimmer mit den Vogelbrettchen und endlich die Gastzimmer und die
Wohnung Mathildens. Auch Rolands Gemach wurde besehen, in welchem auf
einer Staffelei sein beinahe fertiges Bild stand. Den Beschluß machte
der Besuch des Schreinerhauses und die Besichtigung seiner Einrichtung
und alles dessen, was da eben gefördert wurde. War mein Vater schon
gestern voll Bewunderung gewesen, so war er heute beinahe außer sich.
Die Marmorgestalt hatte seinen Beifall so sehr, daß er sagte, er
könne sich von seinen Reisen her nicht auf Vieles erinnern, was von
altertümlichen Werken besser wäre als diese Gestalt. Sie wurde von
allen Seiten besehen und wieder besehen, dieser Teil und jener Teil
und das Ganze wurde besprochen. So etwas, sagte mein Vater, könne er
nicht entfernt aufweisen, nur einige seiner alten geschnittenen Steine
könnten neben dieser Gestalt noch besehen werden. Der Marmorsaal
gefiel ihm sehr, und der Gedanke, ein solches Gemach zu bauen,
erschien ihm als ein äußerst glücklicher. Er pries die Geduld
meines Gastfreundes im Suchen des Marmors und lobte die, welche die
Zusammenstellung entworfen hatten, daß etwas so Reines und Großartiges
zu Stande gekommen sei. Die alten Geräte, die Bilder, die Bücher, die
Kupferstiche beschäftigten meinen Vater auf das Lebhafteste, er sah
alles genau an und sprach als Liebhaber und auch als Kenner über
Vieles. Mein Gastfreund verständigte sich leicht mit ihm, ihre
Ansichten trafen häufig zusammen und ergänzten sich häufig, in so
ferne man überhaupt Ansichten in einer Gesellschaft, in welcher man
sich kurz fassen mußte, aussprechen konnte. Meine Mutter freute
sich innig über die Freude des Vaters. So war es denn also doch in
Erfüllung gegangen, was sie so oft gewünscht hatte, daß mein Vater das
Haus meines Gastfreundes besuchte, und es war auf eine liebe Art in
Erfüllung gegangen, die sie sich gewiß einstens nicht gedacht hatte.
Rolands Bild betrachtete der Vater sehr aufmerksam, er hielt es für
höchst bedeutend, er sprach mit Risach über Verschiedenes in demselben
und äußerte sich, daß, nach diesem Werke zu urteilen, Roland eine
hoffnungsvolle Zukunft vor sich haben dürfte. Daß es meinen Gastfreund
mit Vergnügen erfüllte, daß seine Schöpfungen mit solcher Anerkennung
von einem Manne, aus dessen Worten die Berechtigung zu einem Urteile
hervorging, betrachtet werden, ist begreiflich. Die zwei Männer
schlossen sich immer mehr an einander und vergaßen zuweilen ein wenig
die übrige Gesellschaft. In dem Schreinerhause, in welchem Eustach
den Führer machte, wurden nicht nur alle Zeichnungen und Pläne
durchgesehen, sondern die ganze Einrichtung und die Art, wie hier
verfahren werde, sammt allen Werkzeugen, wurde einer genauen
Beobachtung unterzogen. Der Vater war voll der Billigung darüber. Mit
Besichtigung dieser Dinge war der ganze Tag verbraucht worden.
Am nächsten Tage fuhr man in den Alizwald, damit mein Gastfreund
meinen Eltern den Forst zeigen konnte, welcher zu dem Asperhofe
gehörte.
Die folgenden Tage waren für die Gesellschaft schon weniger
vereinigend. Man zerstreute sich und ging dem nach, was eben die
meiste Anziehungskraft ausübte. Zu mir und Natalien kamen nach und
nach alle Bewohner des Rosenhauses und des Meierhofes, um uns Glück
und Segen zu unserer bevorstehenden Vereinigung zu wünschen. Sie
hatten jetzt erst, nach geschehener Verlobung, die Gewißheit davon
erhalten, hatten es aber in früherer Zeit aus den Vorgängen, die sie
sahen, gemutmaßt und geschlossen. Mein Vater holte Vieles wieder im
Einzelnen nach, was er im Allgemeinen gesehen hatte, er war bald hier,
bald dort und war viel mit dem Besitzer des Hauses beschäftigt. Die
Frauen ließen sich das angelegen sein, was Sache des Hauswesens
ist, und verkehrten manche Weile mit Katharinen. Wir jüngeren Leute
gingen viel in dem Garten herum, besuchten manche Stelle und machten
Spaziergänge. Wir waren mehrere Male bei den Gärtnerleuten, saßen
einmal lange bei ihrem Tische und besahen einmal ausführlich für
uns die Gewächshäuser und ließen uns das Vorhandene von dem Gärtner
erklären. Eines Tages waren wir auch alle im Inghofe, und die Bewohner
des Inghofes waren eines andern Tages im Asperhofe. Der Pfarrer von
Rohrberg und mehrere der angeseheneren Bewohner der Gegend waren von
nahe oder von ferne herzugekommen, um zu dem ihnen bekannt gewordenen
Ereignisse ihren Glückwunsch darzubringen. Selbst Bauersleute der
Nachbarschaft und Andere, die mich und Natalien kannten, kamen zu
demselben Zwecke.
Wir mußten zwölf Tage in dem Asperhofe zubringen, dann aber wurde
unser Reisewagen bepackt, und wir traten die Rückreise in unsere
Vaterstadt an.

Da wir zu Hause angekommen waren, wurde sogleich daran gegangen,
Zimmer in Bereitschaft zu setzen, daß wir den Gegenbesuch, wenn er
eintreffen würde, anstandsvoll empfangen könnten. Ich rüstete mich
indessen auch noch zu etwas Anderem, was noch vor der Verbindung mit
Natalien statthaben mußte, zu meiner großen Reise. Ich suchte die
Anstalten so zu treffen, daß ich glaubte, nichts Wesentliches außer
Acht gelassen zu haben. Die Notwendigkeit, mir durch diese Reise noch
Manches, was mir fehlte, anzueignen und in dieser Hinsicht nicht zu
weit hinter Natalien zurückstehen zu müssen, war mir einleuchtend, und
eben so einleuchtend war es mir, daß ich eine größere Reise allein
machen müsse, ehe ich in künftiger Zeit mit Natalien eine Reise
antreten könnte. Ich hatte auch vor, mich gleich nach der Zeit, in der
uns der Gegenbesuch abgestattet sein würde, auf die Reise zu begeben.
Der Gegenbesuch kam drei Wochen nach dem Tage, an welchem wir in
der Stadt angelangt waren. Ein Brief hatte ihn vorher angekündigt.
Mathilde, Risach, Natalie und Gustav trafen in einem schönen
Reisewagen ein. Sie wurden in die für sie in Bereitschaft gehaltenen
Zimmer geführt. Nachdem sie sich umgekleidet hatten, kamen wir zum
Gruße in unserem Besuchzimmer zusammen. Der Empfang in unserem Hause
war so herzlich und innig, wie er nur immer in dem Sternenhofe und in
dem Hause meines Gastfreundes gewesen war. In allen Mienen war Freude,
und alle Worte setzten die begonnene Bekanntschaft und die sich
entwickelnde Freundschaft fort. Selbst bis auf die Dienerschaft
pflanzte sich das angenehme Gefühl über. Aus einzelnen Worten und aus
den heitern Angesichtern entnahm man, wie sehr ihnen die wunderschöne
Braut gefalle. Was unser Haus und die Stadt für die Gäste Angenehmes
bieten konnte, wurde ihnen zur Verfügung gestellt. Wie auf den beiden
Landsitzen wurde auch hier alles gezeigt, was das Haus enthält.
Die Gäste wurden in die Zimmer geführt, besahen Bilder, Bücher,
alte Schreine und geschnittene Steine. Sie kamen in das gläserne
Eckhäuschen und in alle Teile des Gartens. In Hinsicht der Bilder
meines Vaters sprach sich mein Gastfreund dahin aus, daß sie als
Ganzes durchaus wertvoller seien als seine Sammlung, obwohl er auch
einzelne Stücke besitze, welche dem Besten aus meines Vaters Sammlung
an die Seite gestellt werden könnten. Meinen Vater freute dieses
Urteil, und er sagte, er hätte ungefähr dasselbe gefällt.
Die geschnittenen Steine, sagte mein Gastfreund, seien auserlesen, und
denen hätte er nichts Gleiches entgegenzustellen, es müßte nur das
Marmorstandbild sein.
»Das ist es auch, und das ist das Höchste, was in beiden
Kunstsammlungen besteht«, erwiderte mein Vater.
Die Schnitzarbeiten im Glashäuschen waren meinem Gastfreunde aus
meinen Abbildungen bekannt. Er beschäftigte sich aber doch mit ihrer
genauen Besichtigung und erteilte ihnen mit Rücksicht auf die Zeit
ihrer Entstehung viel Lob. Mein Einbeerblatt aus Marmor im Garten
wurde einer Anerkennung nicht für unwürdig erachtet. Meinen Vater
erquickte die Würdigung seiner Schätze von einem Manne, wie Risach
war, sehr, und ich glaube, er hatte keine angenehmeren Stunden gehabt,
seit er alle diese Dinge zusammen gebracht, als die Zeit, die Risach
bei ihm gewesen war. Selbst jenen Augenblick dürfte er kaum vorgezogen
haben, da sich zum ersten Male meine Augen für den Wert dessen
geöffnet hatten, was er besaß. Bei mir war es damals nur Gefühl
gewesen, bei Risach war jetzt es Urteil.
Zum Vergnügen außer dem Hause geschahen zwei Theaterbesuche, drei
gemeinschaftliche Besuche in Kunstsammlungen und einige Fahrten in die
Umgebung.
Bei dieser Zusammenkunft wurde auch die Vermählungszeit besprochen.
Ich sollte meine angekündigte Reise unternehmen und nach der
Zurückkunft sollte kein Aufschub mehr stattfinden. Der Tag werde dann
festgestellt werden. Nach dieser Verabredung wurde Abschied genommen.
Der Abschied war dieses Mal sehr schwer, weil er auf länger genommen
wurde und weil unglückliche Zufälle in der Abwesenheit nicht unmöglich
sein konnten. Aber wir waren standhaft, wir scheuten uns, vor Zeugen,
selbst vor so lieben, einen Schmerz zu äußern, sondern trennten uns
und versprachen, uns zu schreiben.
Als uns unsere Gäste verlassen hatten, zeigten wir in Briefen an
einige uns sehr befreundete Familien meine Verlobung an. Zur Fürstin
ging ich selbst, um ihr dieses Verhältnis zu eröffnen. Sie lächelte
herzlich und sagte, daß sie sehr wohl bemerkt habe, daß ich einmal, da
sie des Namens Tarona Erwähnung getan hatte, äußerst heftig errötet
sei.
Ich erwiderte, daß ich damals nur errötet sei, weil sie mich auf einer
inneren Neigung betroffen habe, den Namen Tarona habe ich in jener
Zeit an Natalien noch gar nicht gekannt. Ich sprach auch von meiner
Reise, sie lobte diesen Entschluß sehr und erzählte mir von den
Verhältnissen verschiedener Hauptstädte, in denen sie in früheren
Jahren zeitweilig gewohnt hatte. Sie erwähnte kurz auch Manches
über das äußere Ansehen der Länder, da sie eine große Freundin
landschaftlicher Schönheiten war. Sie hatte eben in dem Augenblicke
vor, wieder an den Gardasee zu gehen, den sie schon öfter besucht
hatte. Das war auch die Ursache, daß sie noch so spät im Frühlinge in
der Stadt war. Sie ersuchte mich, nach meiner Zurückkunft wieder bei
ihr auf ein Weilchen zu erscheinen. Ich versprach es.
Meine Reise wurde nun keinen Augenblick mehr verzögert. Ich nahm von
den Meinigen Abschied und fuhr eines Tages zu dem Tore unserer Stadt
hinaus.
Ich ging zuerst über die Schweiz nach Italien; nach Venedig, Florenz,
Rom, Neapel, Syrakus, Palermo, Malta. Von Malta schiffte ich mich nach
Spanien ein, das ich von Süden nach Norden mit vielfachen Abweichungen
durchzog. Ich war in Gibraltar, Granada, Sevilla, Cordoba, Toledo,
Madrid und vielen anderen, minderen Städten. Von Spanien ging ich nach
Frankreich, von dort nach England, Irland und Schottland und von dort
über die Niederlande und Deutschland in meine Heimat zurück. Ich
war um einen und einen halben Monat weniger als zwei Jahre abwesend
gewesen. Wieder war es Frühling, als ich zurückkehrte, die mächtige
Welt der Alpen, der Feuerberge Neapels und Siciliens, der Schneeberge
des südlichen Spaniens, der Pyrenäen und der Nebelberge Schottlands
hatten auf mich gewirkt. Das Meer, vielleicht das Großartigste,
was die Erde besitzt, nahm ich in meine Seele auf. Unendlich viel
Anmutiges und Merkwürdiges umringte mich. Ich sah Völker und lernte
sie in ihrer Heimat begreifen und oft lieben. Ich sah verschiedene
Gattungen von Menschen mit ihren Hoffnungen, Wünschen und
Bedürfnissen, ich sah Manches von dem Betriebe des Verkehrs, und in
bedeutenden Städten blieb ich lange und beschäftigte mich mit ihren
Kunstanstalten, Bücherschätzen, ihrem Verkehre, gesellschaftlichem und
wissenschaftlichem Leben und mit lieben Briefen, die aus der Heimat
kamen, und mit solchen, die dorthin abgingen.
Ich kam auf meiner Rückreise früher in die Gegend des Asperhofes und
des Sternenhofes als in meine Heimat. Ich sprach daher in beiden ein.
Alles war sehr wohl und gesund und fand mich sehr gebräunt. Hier
erfuhr ich auch eine Veränderung, die mit meinem Vater vorgegangen
war und die sie mir in den Briefen verschwiegen hatten, damit ich
überrascht würde. Alle seine Anspielungen, daß er plötzlich einmal in
den Ruhestand treten werde, daß er sich, ehe man sichs versehe, auf
dem Lande befinden werde, daß sich Vieles ereignen werde, woran man
jetzt nicht denke, daß man nicht wisse, ob man nicht den Reisewagen
öfter brauchen könne, waren in Erfüllung gegangen. Er hatte sein
Handelsgeschäft abgetreten und hatte den auf einer sehr lieblichen
Stelle zwischen dem Asperhofe und Sternenhofe gelegenen, verkäuflich
gewordenen Gusterhof gekauft, den er eben für sich einrichten lasse.
Man freute sich schon darauf, wie er sich in diesem neuen Besitztume
häuslich und wohnlich niederlassen werde. Ich nahm mir nicht Zeit,
diesen Hof, den ich von Außen kannte, zu besuchen, weil ich Natalien,
die mir wie ein Gut wieder gegeben worden war, nicht noch unnötig
länger von meiner Seite entfernt wissen wollte. Nach innigem Empfange
und Abschiede reiste ich zu meinen Eltern, und reiste Tag und Nacht,
um bald einzutreffen. Sie wußten von meiner Ankunft und empfingen mich
freudig. Ich richtete mich sogleich in meiner Wohnung ein. Es war mir
seltsam und wohltuend, den Vater jetzt immer zu Hause und ihn stets
mit Plänen, Entwürfen, Zeichnungen umringt zu sehen. Er war während
meiner Abwesenheit fünf Male in dem Gusterhofe und bei diesen
Gelegenheiten öfter bei Mathilde oder Risach als Gast gewesen. Die
Mutter und Klotilde hatten ihn zweimal begleitet. Er war in diesen
zwei Jahren um ein gut Teil jünger geworden. Auch die Bewohner des
Sternen- und Asperhofes hatten sich einmal im Winter bei meinen Eltern
als Gäste eingefunden. Die Bande waren sehr schön und lieb geflochten.
Gleich am ersten Tage meiner Anwesenheit im elterlichen Hause führte
mich meine Mutter in die Zimmer, die für mich und Natalien als Wohnung
hergerichtet worden waren, wenn wir uns in der Stadt aufhatten
wollten. Ich hatte gar nicht gedacht, daß in dem Hause so viel Platz
sei, so geräumig war die Wohnung. Sie war zugleich so schön und edel
angeordnet, daß ich meine Freude daran hatte. Ich sprach bei dieser
Gelegenheit von dem Vermählungstage, und die Mutter antwortete, daß
der Vater glaube, es sei nun keine Ursache einer Säumnis, und von uns,
als von der Seite des Bräutigams, müsse die Anregung ausgehen. Ich bat
um Beschleunigung, und am folgenden Tage gingen schon unsere Briefe in
den Sternenhof und zu Risach ab. In Kurzem kam die Antwort zurück, und
der Tag war nach unsern Vorschlägen festgesetzt. Der Sammelplatz war
der Asperhof.
Meinem Versprechen getreu stellte ich mich nun auch bei der Fürstin.
Sie war schon auf ihren Landsitz abgereist. Ich schrieb ihr
daher einige Zeilen, daß ich zurück sei, und zeigte ihr meinen
Vermählungstag an. In kurzer Zeit kam eine Antwort von ihr nebst einem
Päckchen, welches ein Erinnerungszeichen an meine Vermählungsfeier von
ihr enthalte. Sie könne es mir nicht persönlich übergeben, weil sie
seit einigen Wochen kränklich sei und sich deshalb so früh auf das
Land habe begeben müssen. Das Erinnerungszeichen liege schon seit
länger in Bereitschaft. Ich öffnete das Päckchen. Es enthielt eine
einzige, aber sehr große und sehr schöne Perle. Die Fassung war fast
keine. Nur ein Stengel und ein Goldscheibchen hafteten an der Perle,
daß sie eingeknöpft werden konnte. Ich freute mich außerordentlich
über die Gesinnung der edlen Fürstin, über die Trefflichkeit des
Geschmackes und über dessen Sinnigkeit; denn eine Perle ist es ja in
meinen Augen, die ich mir als Geschenk an meine Brust zu heften im
Begriffe war. Ich schrieb eine innige Dankantwort zurück.
Unsere Vorbereitungen waren bald gemacht, und wir reisten ab.
»Wir können ja unsere letzten Rüstungen in meinem Landhause machen«,
sagte der Vater mit heiterem Lächeln.
Wir fuhren in den Gusterhof. Eine kleine, aber freundlich bestellte
Wohnung, die der Vater vorläufig für solche Gelegenheiten hatte
herrichten lassen, empfing uns. Es war ein liebliches Gefühl, in
unserem eigenen, uns zugehörigen Landsitze zu sein. Der Vater schien
dieses Gefühl am tiefsten zu hegen, und die Mutter freute sich dessen
ungemein. Wir blieben hier so lange und vervollständigten unsere
Vorbereitungen, daß wir zwei Tage vor der Vermählung in dem Asperhofe
eintreffen konnten. Mathilde und Natalie waren schon anwesend, da
wir ankamen. Wir begrüßten uns herzlich. Alles war in einer gewissen
Spannung der Vorbereitungen. Ich konnte Natalien oft nur auf einige
Augenblicke sehen. Klotilde wurde auch sofort hineingezogen.
Botschaften kamen und gingen ab, Gäste und Trauzeugen trafen ein. Ich
selber war in einer Art Beklemmung.
Am Nachmittage des ersten Tages fand ich einmal Mathilden, meinen
Gastfreund und Gustav im Lindengange auf und ab wandeln. Ich gesellte
mich zu ihnen. Gustav verließ uns bald.
»Wir sprachen eben davon, daß mein Sohn sich nun bald von hier
entfernen und in die Welt gehen müsse«, sagte Mathilde, »habt ihr ihn
nach eurer Reise nicht auch verändert gefunden?«
»Er ist ein vollkommener Jüngling geworden«, erwiderte ich, »ich habe
auf meinen Reisen keinen gesehen, der ihm gleich wäre. Er war ein sehr
kraftvoller Knabe und ist auch ein solcher Jüngling geworden, aber,
wie ich glaube, gemilderter und sanfter. Ja, sogar in seinen Augen,
die noch glänzender geworden sind, erscheint mir etwas, das beinahe
wie das Schmachten bei einem Mädchen ist.«
»Es freut mich, daß ihr das auch bemerkt habt«, sagte mein Gastfreund,
»es ist so, und es ist sehr gut, wenn auch gefährlich, daß es so ist.
Gerade bei sehr kraftvollen Jünglingen, deren Herz von keinem bösen
Rauche angeweht worden ist, tritt in gewissen Jahren ein Schmachten
ein, das noch holder wirkt als bei heranblühenden Mädchen. Es ist dies
nicht Schwäche, sondern gerade Überfülle von Kraft, die so reizend
wirkt, wenn sie aus den meistens dunkeln, sanftschimmernden Augen
blickt und gleichsam wie ein Juwel an den unschuldigen Wimpern hängt.
Solche Jünglinge dulden aber auch, wenn böse Schicksalstage kommen,
mit einem Starkmute, der der Krone eines Märtyrers wert wäre, und wenn
das Vaterland Opfer heischt, legen sie ihr junges Leben einfach und
gut auf den Altar. Sie können aber auch zu falscher Begeisterung
getrieben und mißbraucht werden, und wenn ein solches Jünglingsauge
zu rechter Zeit in das rechte Mädchenauge schaut, so flammt die
plötzlichste, heißeste, aber oft auch unglücklichste Liebe empor,
weil der junge, unverfälschte Mann sie fast unausrottbar in sein Herz
nimmt. Wir werden, wenn die jetzige Angelegenheit vorüber ist, weiter
von dem sprechen, was etwa not tut.«
»Ich sehe ja das Gute und die Gefahr«, sagte Mathilde.
Wir gingen bald in das Haus zurück.
»Er muß in die Härte der Welt, die wird ihn stählen«, sagte mein
Gastfreund auf dem Wege dahin.

Endlich war der Vermählungstag angebrochen. Die Trauung sollte am
Vormittage in der Kirche zu Rohrberg stattfinden, in welche der
Asperhof eingepfarrt war. Der Versammlungsort war der Marmorsaal,
dessen Fußboden zu diesem Zwecke mit feinem grünen Tuche überspannt
worden war. Gleiches Tuch lag auf allen Treppen. Ich kleidete mich in
meinen Zimmern an, tat ein Gebet zu Gott und wurde von einem meiner
Trauzeugen in den Marmorsaal geführt. Von unsern Angehörigen waren
erst die Männer dort. Die Zeugen und die meisten Gäste waren zugegen.
Risach war im Staatskleide und mit allen seinen Ehren geschmückt. Da
tat sich die Tür, die von dem Gange hereinführte, auf und Natalie mit
ihrer und meiner Mutter, mit Klotilden und mit noch andern Frauen und
Mädchen trat herein. Sie war prachtvoll gekleidet und mit Edelsteinen
gleichsam übersät; aber sie war sehr blaß. Die Edelsteine waren in
mittelalterlicher Fassung, das sah ich wohl; aber ich hatte nicht die
Stimmung, auch nur einen Augenblick darauf zu achten. Ich ging ihr
entgegen und reichte ihr sanft die Hand zum Gruße. Sie zitterte sehr.
Mein Gastfreund sagte zu meinen Eltern: »Das Lieblingsgespräch eures
Sohnes waren bisher seine Eltern und seine Schwester, wer ein so guter
Sohn ist, wird auch ein guter Gatte werden.«
»Die schöneren Eigenschaften, die eine Zukunft gewähren«, sagte mein
Vater, »hat er von euch gebracht, wir haben es wohl gesehen und haben
ihn darum immer mehr geliebt, ihr habt ihn gebildet und veredelt.«
»Ich muß antworten wie bei Natalien«, erwiderte mein Gastfreund, »sein
Selbst hat sich entwickelt und aller Umgang, der ihm zu Teil geworden,
vorerst der eurige, hat geholfen.«
Ich wollte etwas sprechen, konnte aber vor Bewegung nicht.
Gustav, der in der Nähe der Frauen stand, sah mich an, ich ihn auch.
Er war ebenfalls sehr blaß.
Indessen hatten sich alle nach und nach eingefunden, die bei der
Trauung gegenwärtig sein sollten, die Stunde der Abfahrt war da und
der Hausverwalter meldete, daß alles in Bereitschaft sei.
Mathilde machte Natalien das Zeichen des Kreuzes auf die Stirne, den
Mund und die Brust, und diese beugte sich mit ihren Lippen auf die
Hand der Mutter nieder. Dann faßten die Mädchen den Schleier, der wie
ein Silbernebel von dem Haupte Nataliens bis zu ihren Füßen reichte,
hüllten sie in ihn, und Natalie ging, von ihren Mädchen umringt
und von den Frauen geleitet, die Treppe hinunter, auf welcher die
Marmorgestalt stand. Wir folgten. Mit mir waren meine Zeugen und
Risach und der Vater. Den ersten Teil der Wagenreihe nahmen die
Frauen, die Braut und die Mädchen ein, den letzten die Männer und ich.
Wir stiegen ein, der Zug setzte sich in Bewegung. Es war viel Volk
gekommen, die Brautfahrt zu sehen. Darunter erblickte ich meinen
Zitherspiellehrer, welcher mir mit einem grünen Hute, auf dem er
Federn hatte, winkte. Die Bewohner des Meierhofes und die Diener des
Hauses waren größtenteils vorausgegangen und harrten unser in der
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