Der Nachsommer - 19

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dahin. Wir fuhren oft mit unseren Gespann langsam bis auf die höchste
Spitze eines Berges empor, dann auf der Höhe fort, oder wir senkten
uns wieder in ein Tal, umfuhren oft in Windungen abwärts die Dachung
des Berges, legten eine enge Schlucht zurück, stiegen wieder empor,
veränderten recht oft unsere Richtung und sahen die Hügel, die Gehöfte
und andere Bildungen von verschiedenen Seiten. Wir erblickten oft von
einer Spitze das ganze flache gegen Mittag gelegene Land mit seiner
erhabenen Hochgebirgskette, und waren dann wieder in einem Talkessel,
in welchem wir keine Gegenstände neben unserem Wagen hatten als eine
dunkle, weitästige Fichte und eine Mühle. Oft, wenn wir uns einem
Gegenstande gleichsam auf einer Ebene nähern zu können schienen, war
plötzlich eine tiefe Schlucht in die Ebene geschnitten, und wir mußten
dieselbe in Schlangenwindungen umfahren.
Ich hatte bei meinem ersten Besuche dieses Hochlandes die Bemerkung
gemacht, daß es mir da stiller und schweigsamer vorkomme, als wenn ich
durch andere, ebenfalls stille und schweigende Landschaften zog. Ich
dachte nicht weiter darüber nach. Jetzt kam mir dieselbe Empfindung
wieder. In diesem Lande liegen die wenigen größeren Ortschaften sehr
weit von einander entfernt, die Gehöfte der Bauern stehen einzeln auf
Hügeln oder in einer tiefen Schlucht oder an einem nicht geahnten
Abhange. Herum sind Wiesen, Felder, Wäldchen und Gestein. Die Bäche
gehen still in den Schluchten, und wo sie rauschen, hört man ihr
Rauschen nicht, weil die Wege sehr oft auf den Höhen dahin führen.
Einen großen Fluß hat das Land nicht, und wenn man die ausgedehnte
südliche Ebene und das Hochgebirge sieht, so ist es nur ein sehr
großer, aber stiller Gesichtseindruck. In den Alpen geht der
Straßenzug meistens nur in den Talrinnen, an den Flüssen oder
Wildbächen dahin, er kann sich wenig verzweigen, der Verkehr ist auf
ihn zusammengedrängt, und es regt sich auf ihm, und es wehet und
rauscht an ihm.
In diesem Lande sind noch viele wertvolle Altertümer zerstreut und
aufbewahrt, es haben einmal reiche Geschlechter in ihm gewohnt, und
die Krieges- und Völkerstürme sind nicht durch das Land gegangen.
Wir kamen in den kleinen Ort Kerberg. Er liegt in einem sehr
abgeschiedenen Winkel und ist von keinerlei Bedeutung. Nicht einmal
eine Straße von nur etwas lebhaftem Verkehre führt durch, sondern
nur einer jener Landwege, wie sie zum Austausche der Erzeugnisse der
Bevölkerung dienen und von dem guten Sand- und Steinstoffe des Landes
sehr gut gebaut sind. Nur die Lage ist schön, da hier die Bildungen
etwas größer sind und, mit dämmerigem Walde teilweise bekleidet,
anmutig zusammentreten. Und doch steht in diesem Orte die Kirche,
zu welcher wir auf der Reise waren. Hinter dem Orte, ungefähr nach
Mitternacht, liegt ein weitläufiges Schloß auf einem Berge, welches
große Garten- und Waldanlagen um sich hat. Auf diesem Schlosse hat
einmal ein reiches und mächtiges Geschlecht gewohnt. Einer von ihnen
hatte in dem kleinen Orte die Kirche bauen und auszieren lassen. Er
hat die Kirche im altdeutschen Stile gebaut, Spitzbogen schließen
sie, schlanke Säulen aus Stein teilen sie in drei Schiffe, und hohe
Fenster mit Steinrosen in ihren Bögen und mit den kleinen vieleckigen
Täfelchen geben ihr Licht. Der Hochaltar ist aus Lindenholz
geschnitzt, steht wie eine Monstranze auf dem Priesterplatze und ist
von fünf Fenstern umgeben. Viele Zeiten sind vorübergegangen. Der
Gründer ist gestorben, man zeigt sein Bild aus rotem Marmor in
Halbarbeit auf einer Platte in der Kirche. Andere Menschen sind
gekommen, man machte Zutaten in der Kirche, man bemalte und bestrich
die steinernen Säulen und die aus gehauenen Steinen gebauten Wände,
man ersetzte die zwei Seitenaltäre, von deren Gestalt man jetzt nichts
mehr weiß, durch neue, und es geht die Sage, daß schöne Glasgemälde
die Monstranze umstanden haben, daß sie fortgekommen seien und daß
gemeine viereckige Tafeln in die fünf Fenster gesetzt wurden. Sie
verunzieren in der Tat noch jetzt die Kirche. Die neuen Besitzer des
Schlosses waren nicht mehr so reich und mächtig, andere Zeiten hatten
andere Gedanken bekommen, und so war der geschnitzte Hochaltar von
Vögeln, Fliegen und Ungeziefer beschmutzt worden, die Sonne, die
ungehindert durch die viereckigen Tafeln hereinschien, hatte ihn
ausgedörrt, Teile fielen herab und wurden willkürlich wieder hinauf
getan und durcheinander gestellt, und in Arme, Angesichter und
Gewänder bohrte sich der Wurm.
Darum haben die Behörden des Landes den Altar wieder hergestellt, und
zu diesem gingen wir.

Eustach geleitete uns in die Kirche, es war ein sonniger Vormittag,
kein Mensch war zugegen, und wir traten vor das Schnitzwerk. Eustach
konnte vieles aus den Regeln der alten Kunst und aus der Geschichte
derselben erklären. Er sprach über das Mittelfeld, in welchem drei
ganze, überlebensgroße Gestalten auf reich verzierten Gestellen unter
reichen Überdächern standen. Es waren die Gestalten des heiligen
Petrus, des heiligen Wolfgang - beide in Bischofsgewändern - und des
heiligen Christophorus, wie er das Jesuskindlein auf der Schulter
trägt, und wie dasselbe nach der Legende dem riesenhaft starken Manne
schwer wie ein Weltball wird und seine Kräfte erschöpft, welche
Erschöpfung in der Gestalt ausgedrückt ist. Sehr viele kleine
Gestalten waren noch nach der Sitte unserer Vorältern in dem Raume
zerstreut. An dem Mittelfelde waren in gezierten Rahmen zwei Flügel,
auf welchen Bilder in halberhabener Arbeit sich befanden: die
Verkündigung des Engels, die Geburt des Heilandes, die Opferung der
drei Könige und der Tod Marias. Oberhalb des Mittelstückes war ein
Giebel mit der emporstrebenden durchbrochenen Arbeit, die man, wie
Eustach meint, fälschlich die gothische nennt, da sie vielmehr
mittelalterlich deutsch sei. In diese durchbrochene Arbeit waren
mehrere Gestalten eingestreut. Zu beiden Seiten hinter den Flügeln
standen die Gestalten des heiligen Florian und des heiligen Georg in
mittelalterlicher Ritterrüstung empor.
Der heilige Florian hatte das Sinnbild des brennenden Hauses und der
heilige Georg das des Drachen zu seinen Füßen. Eustach behauptete,
daß sich nur aus der Ansicht eines Sinnbildes die Kleinheit solcher
Beigaben zu altertümlichen Gestalten erkläre, da unsere kunstsinnigen
Altvordern gewiß nicht den großen Fehler der Unverhältnismäßigkeit der
Körper der Gegenstände gemacht haben würden. Mein Gastfreund sagte,
ohne die Meinung Eustachs verwerfen zu wollen, daß man die Sache auch
etwa so auslegen könne, daß man durch die über alles Maß hinausgehende
Größe der Gestalten, gegen welche ein Haus oder ein Drache klein sei,
ihre Übernatürlichkeit habe ausdrücken wollen.
Mein Gastfreund sagte, es müßten einmal nicht nur viel kunstsinnigere
Zeiten gewesen sein als heute, sondern es müßte die Kunst auch ein
allgemeineres Verständnis bis in das unterste Volk hinab gefunden
haben; denn wie wären sonst Kunstwerke in so abgelegene Orte wie
Kerberg gekommen, oder wie befänden sich solche in noch kleineren
Kirchen und Kapellen des Hochlandes, die oft einsam auf einem Hügel
stehen oder mit ihren Mauern aus einem Waldberge hervor ragen, oder
wie wären kleine Kirchlein, Feldkapellen, Wegsäulen, Denksteine
alter Zeit mit solcher Kunst gearbeitet: so wie heut zu Tage der
Kunstverfall bis in die höheren Stände hinauf rage, weil man nicht nur
in die Kirchen, Gräber und heiligen Orte abscheuliche Gestalten, die
eher die Andacht zerstören als befördern, von dem Volke stellen läßt,
sondern auch bis zu sich hinauf in das herrschaftliche Schloß so oft
die leeren und geistesarmen Arbeiten einer ohnmächtigen Zeit zieht.
Meines Gastfreundes und Eustachs bemächtigte sich bei diesen
Betrachtungen eine Traurigkeit, welche ich nicht ganz begriff.
Wir betrachteten nach dem Altare auch noch die Kirche, betrachteten
das Steinbild des Mannes, der sie hatte erbauen lassen. und
betrachteten noch andere alte Grabdenkmale und Inschriften. Es zeigte
sich hier, daß die fünf Fenster des Priesterplatzes nicht wie die
Fenster des Kirchenschiffes in ihren Spitzbogen Steinrosen hatten, was
als neuer Beweis galt, daß das Glas aus diesen Fenstern einmal heraus
genommen worden war, und daß man zu besserer Gewinnung der Gemälde
in den Spitzbogen oder gar zu bequemerer Einsetzung der viereckigen
Tafeln die steinernen Fassungen weggeräumt habe.
Ich ging mit manchem Gedanken bereichert neben meinen zwei Begleitern
aus der Kirche.
Auf der Rückfahrt schlugen wir einen anderen Weg ein, damit ich auch
noch andere Teile des Landes zu sehen bekäme. Wir besuchten noch ein
paar Kirchen und kleinere Bauwerke, und Eustach versprach mir, daß
er mir, wenn wir nach Hause gekommen wären, die Zeichnungen von den
Dingen zeigen würde, welche wir gesehen hatten. Die Männer sprachen
auf der Rückreise auch von der mutmaßlichen Zeit, in welcher die
Kirche, die das Ziel unserer Reise gewesen war, entstanden sein
könnte. Sie schlossen auf diese Zeit aus der Art und Weise des Baues
und aus manchen Verzierungen. Sie bedauerten nur, daß man Näheres
darüber aus Urkunden nicht erfahren könne, da das Schriftgewölbe des
alten Schlosses unzugänglich gehalten werde.
Wir fuhren am Mittage des nächsten Tages wieder die staffelartigen
Erhebungen hinab und gelangten in später Nacht in das Rosenhaus.
Ich mahnte in ein paar Tagen darauf den Gärtner an unsern verabredeten
Gang nach Ingheim. Er freute sich über meine Achtsamkeit, wie er es
nannte, und an einem freundlichen Nachmittage gingen wir in das Schloß
hinüber. Wir sagten die Ursache unseres Besuches und wurden mit
Zuvorkommenheit empfangen.
Wir gingen sogleich in das Gewächshaus, und es war in Wirklichkeit
eine sehr schöne und zu ansehnlicher Größe ausgebildete Pflanze, zu
der mich der Gärtner Simon geführt hatte. Ich kannte nicht genau, wie
weit sich diese Pflanzen überhaupt entwickeln und welche Größe sie zu
erreichen vermögen; aber eine größere habe ich nirgends gesehen. Daß
man sie in Ingheim nicht viel achte, erkannte ich ebenfalls; denn der
Winkel des Gewächshauses, in welchem sie in freiem Boden stand, war
der vernachlässigteste, es lagen Blumenstäbe, Bastbänder, welke
Blätter und dergleichen dort, und man hatte ihn mit Gestellen, auf
welchen andere Pflanzen standen, verstellt, daß sein Anblick den Augen
entzogen werde. Man konnte den grünen Arm dieser Pflanze wohl an der
Decke des Hauses hingehen sehen, ich hatte aber dort hinauf bei meiner
ersten Anwesenheit nicht geschaut. Mein Begleiter erkannte jetzt, daß
es ein Cereus peruvianus sei und erklärte mir seine Merkmale. Sonst
aber konnten wir keine Cactus in Ingheim entdecken. Nach mancher
Aufmerksamkeit, die uns in dem Schlosse noch zu Teil wurde, begaben
wir uns gegen Abend wieder auf den Rückweg, und ich tröstete meinen
alten Begleiter mit den Worten, daß ich glaube, daß es nicht schwer
sein werde, diese Pflanze in das Rosenhaus zu bringen. Dort würde sie
die Sammlung ergänzen und zieren, während sie in Ingheim allein ist.
Auch wird man wohl einem Wunsche meines Gastfreundes willfährig sein,
und ich werde die Sache schon zu fördern trachten.

Nach kurzer Zeit traten wir unsere Weg zum Besuche in dem Sternenhofe
an. Dieses Mal fuhr außer Eustach auch Gustav mit. Die Grauschimmel
wurden vor einen größeren Wagen gespannt, als wir in den Hochlanden
gehabt hatten, und wir fuhren mit ihnen über den Hügel hinab. Es war
sehr früh am Morgen, noch lange vor Sonnenaufgang. Wir fuhren auf der
Hauptstraße gegen Rohrberg zu und fuhren endlich auf der Anhöhe an dem
Alizwalde empor. Da die Pferde langsam den Weg hinan gingen, sagte
mein Gastfreund: »Es ist möglich, daß ihr im vorigen Jahre an dieser
Stelle Mathilden und Natalien gesehen habt. Sie erzählten mir, als sie
zu Besuche der Rosenblüte zu mir kamen, und ich ihnen von euch, von
eurer Anwesenheit bei mir und von eurer an dem Morgen ihrer Ankunft
erfolgten Abreise sagte, daß sie einem Fußreisenden auf der Alizhöhe
begegnet seien, der dem ungefähr gleich gesehen habe, den ich ihnen
beschrieben.«
Plötzlich war es mir ganz klar, daß wirklich Mathilde und Natalie
die zwei Frauen gewesen waren, welchen ich an jenem Morgen an dieser
Stelle begegnet bin. Mir waren jetzt deutlich dieselben Reisehüte vor
Augen, die sie auch dieses Mal aufgehabt hatten, ich sah die Züge
Nataliens wieder, und auch der Wagen und die braunen Pferde kamen
mir in die Erinnerung. Darum also war mir Natalie immer als schon
einmal gesehen vorgeschwebt. Ich hatte ja sogar damals gedacht,
daß das menschliche Angesicht etwa der edelste Gegenstand für die
Zeichnungskunst sein dürfte, und hatte sie als unbeholfener Mensch,
der im Zurechtlegen aller Eindrücke geschickter ist als in dem der
menschlichen, doch wieder aus meiner Vorstellungskraft verloren. Ich
sagte zu meinem Gastfreunde, daß er durch seine Bemerkung meinem
Gedächtnisse zu Hilfe gekommen sei, daß ich jetzt alles klar wisse und
daß mir auf dieser Anhöhe Mathilde und Natalie begegnet seien, und daß
ich ihnen, da der Wagen langsam den Berg hinab fuhr, nachgesehen habe.
»Ich habe mir es gleich so gedacht«, erwiderte er.
Aber auch etwas anderes fiel mir ein und machte, daß mein Angesicht
errötete. Also hatte mein Gastfreund von mir mit den Frauen
gesprochen, und mich sogar beschrieben. Er hatte also einen Anteil an
mir genommen. Das freute mich von diesem Manne sehr.
Als wir auf der Höhe des Berges angekommen waren, ließ mein Gastfreund
an einer Stelle, wo das Seitengebüsch des Weges eine Durchsicht
erlaubte, halten, stand im Wagen auf und bat mich, das gleiche zu tun.
Er sagte, daß man an dieser Stelle das Stück des Alizwaldes, das zu
dem Asperhofe gehöre, übersehen könne. Er wies mir mit dem Zeigefinger
an den Farbunterschieden des Waldes, die durch die Mischung der
Buchen und Tannen, durch Licht und Schatten und durch andere Merkmale
hervorgebracht wurden, die Grenzen dieses Besitztumes nach. Als ich
dies genugsam verstanden und ihm auch mit dem Finger ungefähr die
Stellen des Waldes gezeigt hatte, an denen ich schon gewesen war,
setzten wir uns wieder nieder und fuhren weiter.
Es war bei dieser Gelegenheit das erste Mal gewesen, daß ich aus
seinem Munde den Namen Asperhof gehört habe, mit dem er sein Besitztum
bezeichnete.
Nach kurzer Fahrt trennten wir uns von der nach Osten gehenden
Hauptstraße und schlugen einen gewöhnlichen Verbindungsweg nach Süden
ein. Wir fuhren also dem Hochgebirge näher. Am Mittage blieben wir
eine ziemlich lange Zeit zur Erquickung und zum Ausruhen der Pferde,
auf deren Pflege mein Gastfreund sehr sah, in einem einzeln stehenden
Gasthofe, und es war schon am Abende in tiefer Dämmerung, als mir mein
Gastfreund die Umrisse des Sternenhofes zeigte. Ich war schon zweimal
in der Gegend gewesen, erinnerte mich sogar im allgemeinen auf das
Gebäude und wußte genau, daß am Fuße des Hügels, auf welchem es stand,
sehr schöne Ahorne wuchsen. Ich hatte aber nie Ursache gehabt, mich
weiter um diese Gegenstände zu kümmern.
Wir kamen bei Sternenscheine zu den mir bekannten Ahornen, fuhren
einen Hügel empor, legten einen Torweg zurück und hielten in einem
Hofe. In demselben standen vier große Bäume, an deren eigentümlichen,
gegen den dunkeln Nachthimmel gehaltenen Bildungen ich erkannte, daß
es Ahorne seien. In ihrer Mitte plätscherte ein Brunnen. Auf das
Rollen des Wagens unter dem hallenden Torwege kamen Diener mit
Lichtern herbei, uns aus dem Wagen zu helfen. Gleich darauf erschien
auch Mathilde und Natalie in dem Hofe, um uns zu begrüßen. Sie
geleiteten uns die Treppe hinan in einen Vorsaal, in welchem die
Begrüßungen im allgemeinen wiederholt wurden und von wo aus man uns
unsere Zimmer anwies.
Das meinige war ein großes freundliches Gemach, in welchem bereits
auf dem Tische zwei Kerzen brannten. Ich legte, da der Diener die
Tür hinter sich geschlossen hatte, meinen Hut auf den Tisch, und das
Nächste, was ich tat, war, daß ich mehrere Male schnell in dem Zimmer
auf und nieder ging, um die durch das Fahren ersteiften Glieder wieder
ein wenig einzurichten. Als dieses ziemlich gelungen war, trat ich an
eines der offenen Fenster, um herum zu schauen. Es war aber nicht viel
zu sehen. Die Nacht war schon zu weit vorgerückt und die Lichter im
Zimmer machten die Luft draußen noch finsterer. Ich sah nur so viel,
daß meine Fenster ins Freie gingen. Nach und nach begrenzten sich
vor meinen Augen die dunkeln Gestalten der am Fuße des Hügels
stehenden Ahorne, dann kamen Flecken von dunkler und fahler Farbe,
wahrscheinlich Abwechslung von Feld und Wald, weiter war nichts zu
unterscheiden als der glänzende Himmel darüber, der von unzähligen
Sternen, aber nicht von dem geringsten Stückchen Mond beleuchtet war.
Nach einer Zeit kam Gustav und holte mich zu dem Abendessen ab. Er
hatte eine große Freude, daß ich in dem Sternenhofe sei. Ich ordnete
aus meinem Reisesacke, der heraufgeschafft worden war, ein wenig meine
Kleider und folgte dann Gustav in das Speisezimmer. Dasselbe war fast
wie das in dem Rosenhause. Mathilde saß wie dort in einem Ehrenstuhle
oben an, ihr zur Rechten mein Gastfreund und Natalie, ihr zur Linken
ich, Eustach und Gustav. Auch hier besorgte eine Haushälterin und eine
Magd den Tisch. Der Hergang bei dem Speisen war der nehmliche wie an
jenen Abenden bei meinem Gastfreunde, an denen wir alle beisammen
gewesen waren.
Um von der Reise ausruhen zu können, trennte man sich bald und suchte
seine Zimmer.
Ich entschlief unter Unruhe, sank aber nach und nach in festeren
Schlummer und erwachte, da die Sonne schon aufgegangen war.
Jetzt war es Zeit, herum zu schauen.
Ich kleidete mich so schnell und so sorgfältig an, als ich konnte,
ging an ein Fenster, öffnete es und sah hinaus. Ein ganz gleicher,
sehr schön grüner Rasen, der durch keine Blumengebüsche oder
dergleichen unterbrochen war, sondern nur den weißen Sandweg enthielt,
breitete sich über die gedehnte Dachung des Hügels, auf der das
Gebäude stand, hinab. Auf dem Sandwege aber gingen Natalie und Gustav
herauf. Ich sah in die schönen jugendlichen Angesichter, sie aber
konnten mich nicht sehen, weil sie ihre Augen nicht erhoben. Sie
schienen in traulichem Gespräche begriffen zu sein, und bei ihrer
Annäherung - an dem Gange, an der Haltung, an den großen dunklen
Augen, an den Zügen der Angesichter - sah ich wieder recht deutlich,
daß sie Geschwister seien. Ich sah auf sie, so lange ich sie erblicken
konnte, bis sie endlich der dunkle Torweg aufgenommen hatte.
Jetzt war die Gegend sehr leer.
Ich blickte kaum auf sie.
Allgemach entwickelten sich aber wieder freundlich Felder, Wäldchen
und Wiesen im Gemisch, ich erblickte Meierhöfe rings herumgestreut,
hie und da erglänzte ein weißer Kirchturm in der Ferne und die Straße
zog einen lichten Streifen durch das Grün. Den Schluß machte das
Hochgebirge, so klar, daß man an dem untern Teile seiner Wand die
Talwindungen, an dem obern die Gestaltung der Kanten und Flächen und
die Schneetafeln wahrnehmen konnte.
Sehr groß und schön waren die Ahorne, die unten am Hügel standen,
deshalb mochten sie schon früher bei meinen Reisen durch diese Gegend
meine Aufmerksamkeit erregt haben. Von ihnen zogen sich Erlenreihen
fort, die den Lauf der Bäche anzeigten.
Das Haus mußte weitläufig sein; denn die Wand, in der sich meine
Fenster befanden und die ich, hinausgebeugt, übersehen konnte, war
sehr groß. Sie war glatt mit vorspringenden steinernen Fenstersimsen
und hatte eine grauweißliche Farbe, mit der sie offenbar erst in
neuerer Zeit übertüncht worden war.
Hinter dem Hause mußte vielleicht ein Garten oder ein Wäldchen sein,
weil ich Vogelgesang herüber hörte. Auch war es mir zuweilen, als
vernähme ich das Rauschen des Hofbrunnens.
Der Tag war heiter.
Ich harrte nun der Dinge, die kommen sollten.

Ein Diener rief mich zu dem Frühmahle. Es war zu derselben Zeit wie
im Rosenhause. Als ich in das Speisezimmer getreten war, sagte mir
Mathilde, daß es sehr lieb von mir sei, daß ich ihre Freunde und ihren
Sohn in den Sternenhof begleitet habe, sie werde sich bemühen, daß es
mir in demselben gefalle, wozu ihr ihr Freund, der mir den Asperhof
anziehend mache, beistehen müsse.
Ich antwortete, daß ich mich auf die Reise in den Sternenhof sehr
gefreut habe und daß ich mich freue, in demselben zu sein. Von einer
Bedeutung sei es nicht, daß mir eine Rücksicht zu Teil werde, ich
bitte nur, daß man, wenn ich etwas fehle, es nachsehe.
Nach mir trat Eustach ein. Mathilde begrüßte auch ihn noch einmal.
Gustav, der schon zugegen war, gesellte sich zu mir.
Die Frauen waren häuslich und schön, aber minder einfach als in dem
Rosenhause gekleidet. Meinen Gastfreund sah ich zum ersten Male in
ganz anderen Kleidern als auf seiner Besitzung und auf dem Besuche zu
Ingheim. Er war schwarz, mit einem Fracke, der einen etwas weiteren
und bequemeren Schnitt hatte als gewöhnlich, und sogar einen leichten
Biberhut trug er in der Hand.
Nach dem Frühmahle sagte Mathilde, sie wolle mir ihre Wohnung zeigen.
Die andern gingen mit. Wir traten aus dem Speisezimmer in einen
Vorsaal. Am Ende desselben wurden zwei Flügeltüren aufgetan, und ich
sah in eine Reihe von Zimmern, welche nach der ganzen Länge des Hauses
hinlaufen mußte. Als wir eingetreten waren, sah ich, daß in den
Zimmern alles mit der größten Reinheit, Schönheit und Zusammenstimmung
geordnet war. Die Türen standen offen, so daß man durch alle
Zimmer sehen konnte. Die Geräte waren passend, die Wände waren mit
zahlreichen Gemälden geziert, es standen Glaskästen mit Büchern, es
waren musikalische Geräte da, und auf Gestellen, die an den rechten
Orten angebracht waren, befanden sich Blumen. Durch die Fenster sah
die nähere Landschaft und die ferneren Gebirge herein.
Es zeigte sich, daß diese Zimmer ein schöner Spaziergang seien, der
unter dem Dache und zwischen den Wänden hinführte. Man konnte sie
entlang schreiten, von angenehmen Gegenständen umgeben sein und die
Kälte oder das Ungestüm des Wetters oder Winters nicht empfinden,
während man doch Feld und Wald und Berg erblickte. Selbst im Sommer
konnte es Vergnügen gewähren, hier bei offenen Fenstern gleichsam halb
im Freien und halb in der Kunst zu wandeln. Da ich meinen Blick mehr
auf das Einzelne richtete, fielen mir die Geräte besonders auf. Die
waren neu und nach sehr schönen Gedanken gebildet. Sie schickten sich
so in ihre Plätze, daß sie gewissermaßen nicht von Außen gekommen,
sondern zugleich mit diesen Räumen entstanden zu sein schienen. Es
waren an ihnen sehr viele Holzarten vermischt, das erkannte ich sehr
bald, es waren Holzarten, die man sonst nicht gerne zu Geräten nimmt,
aber sie schienen mir so zu stimmen, wie in der Natur die sehr
verschiedenen Geschöpfe stimmen.
Ich machte in dieser Hinsicht eine Bemerkung gegen meinen Gastfreund,
und er antwortete: »Ihr habt einmal gefragt, ob Gegenstände, die wir
in unserem Schreinerhause neu gemacht haben, in meinem Hause vorhanden
seien, worauf ich geantwortet habe, daß nichts von Bedeutung in
demselben sei, daß sich aber einige gesammelt in einem anderen Orte
befinden, in den ich euch, wenn ihr Lust zu solchen Dingen hättet,
geleiten würde. Diese Zimmer hier sind der andere Ort, und ihr seht
die neuen Geräte, die in unserem Schreinerhause verfertigt worden
sind.«
»Es ist aber zu bewundern, wie sehr sie in ihren Abwechslungen und
Gestalten hieher passen«, sagte ich.
»Als wir einmal den Plan gefaßt hatten, die Zimmer Mathildens nach
und nach mit neuen Geräten zu bestellen«, erwiderte er, »so wurde die
ganze Reihe dieser Zimmer im Grund- und Aufrisse aufgenommen, die
Farben bestimmt, welche die Wände der einzelnen Zimmer haben sollten,
und diese Farben gleich in die Zeichnungen getragen. Hierauf wurde zur
Bestimmung der Größe, der Gestalt und der Farbe, mithin der Hölzer der
einzelnen Geräte geschritten. Die Farbezeichnungen derselben wurden
verfertigt und mit den Zeichnungen der Zimmer verglichen. Die
Gestalten der Geräte sind nach der Art entworfen worden, die wir vom
Altertume lernten, wie ich euch einmal sagte, aber so, daß wir nicht
das Altertum geradezu nachahmten, sondern selbstständige Gegenstände
für die jetzige Zeit verfertigten mit Spuren des Lernens an
vergangenen Zeiten. Wir sind nach und nach zu dieser Ansicht gekommen,
da wir sahen, daß die neuen Geräte nicht schön sind und daß die alten
in neue Räume zu wohnlicher Zusammenstimmung nicht paßten. Wir haben
uns selber gewundert, als die Sachen nach vielerlei Versuchen,
Zeichnungen und Entwürfen fertig waren, wie schön sie seien. In der
Kunst, wenn man bei so kleinen Dingen von Kunst reden kann, ist eben
so wenig ein Sprung möglich als in der Natur. Wer plötzlich etwas so
Neues erfinden wollte, daß weder den Teilen noch der Gestaltung nach
ein Ähnliches da gewesen ist, der würde so töricht sein wie der,
der fordern würde, daß aus den vorhandenen Tieren und Pflanzen sich
plötzlich neue, nicht dagewesene entwickeln. Nur daß in der Schöpfung
die Allmählichkeit immer rein und weise ist; in der Kunst aber, die
der Freiheit des Menschen anheim gegeben ist, oft Zerrissenheit, oft
Stillstand, oft Rückschritt erscheint. Was die Hölzer anbelangt, so
sind da fast alle und die schönsten Blätter verwendet worden, die wir
aus den Knollen der Erlen geschnitten haben, die in unserer Sumpfwiese
gewachsen sind. Ihr könnt sie dann betrachten. Wir haben uns aber auch
bemüht, Hölzer aus unserer ganzen Gegend zu sammeln, die uns schön
schienen, und haben nach und nach mehr zusammengebracht, als wir
anfänglich glaubten. Da ist der schneeige, glatte Bergahorn, der
Ringelahorn, die Blätter der Knollen von dunkelm Ahorn - alles aus den
Alizgründen -, dann die Birke von den Wänden und Klippen der Aliz,
der Wachholder von der dürren, schiefen Haidefläche, die Esche, die
Eberesche, die Eibe, die Ulme, selbst Knorren von der Tanne, der
Haselstrauch, der Kreuzdorn, die Schlehe und viele andere Gesträuche,
die an Festigkeit und Zartheit wetteifern, dann aus unseren Gärten
der Wallnußbaum, die Pflaume, der Pfirsich, der Birnbaum, die Rose.
Eustach hat die Blätter der Hölzer alle gemalt und zur Vorgleichung
zusammengestellt, er kann euch die Zeichnung einmal im Asperhofe
zeigen und die vielen Arten noch angeben, die ich hier nicht genannt
habe. In der Holzsammlung müssen sie ja auch vorhanden sein.«
Ich betrachtete die Sachen genauer. Die Erlenblätter, von denen mir
mein Gastfreund im vorigen Jahre gesagt hatte, daß sie an einem
anderen Orte verwendet worden seien, waren in der Tat außerordentlich,
so feurig und fast erhaben, auch ungemein groß; alles andere Holz,
wie zart, wie schön in der Zusammenstellung, daß man gar nicht ahnen
sollte, daß dies in unseren Wäldern ist. Und die Gestalten der Geräte,
wie leicht, wie fein, wie anschmiegend, sie waren ganz anders als
die jetzt verfertigt werden, und waren doch neu und für unsere Zeit
passend. Ich erkannte, welch ein Wert in den Zeichnungen liege, die
Eustach habe. Ich dachte an meinen Vater, der solche Dinge so liebt.
Ach, wenn er nur hier wäre, daß er sie sehen könnte! Mir war, als
gingen mir neue Kenntnisse auf. Ich wagte einen Blick auf Natalie, ich
wendete ihn aber schnell wieder weg; sie stand so in Gedanken, daß ich
glaube, daß sie errötete, als ich sie anblickte.
Mathilde sagte zu Eustach: »Es ist im Verlaufe der Zeit, ohne daß eine
absichtliche Störung vorgekommen wäre, manches hier anders geworden
und nicht mehr so schön als anfangs. Wir werden es einmal, wenn ihr
Zeit habt und herüber kommen wollt, ansehen, ihr könnt die Fehler
erkennen und Mittel zur Abhilfe an die Hand geben.«
Wir gingen nun weiter. Durch eine geöffnete Tür gelangten wir in
Zimmer, welche in einer anderen Richtung des Hauses lagen. Die
durchwanderten hatten nach Süd gesehen, diese sahen nach West. Es
waren ein großer Saal und zwei Seitengemächer. Waren die früheren
Zimmer lieb und wohnlich gewesen, so waren diese wahrhaft prachtvoll.
Der Saal war mit Marmor gepflastert, die Zimmer hatten altertümliche
Wandbekleidung, altertümliche Fenstervorhänge und altertümliche
Geräte, der Fußboden des Saales enthielt die schönsten, seltensten und
zahlreichsten Gattungen unsers Marmors, nach einer Zeichnung eingelegt
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