Der Nachsommer - 03

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wieder, daß ich mit diesen Büchern in Zwiespalt geriet, weil es meinen
Augen widerstrebte, Tiere nach Zehen oder anderen Dingen in einer
Abteilung beisammen zu sehen, die in ihrem Baue nach meiner Meinung
ganz verschieden waren. Ich stellte daher nicht wissenschaftlich, aber
zu meinem Gebrauche eine andere Einteilung zusammen.
Einen besonderen Zweck, den ich bei dem Besuche des Gebirges befolgen
wollte, hatte ich dieses erste Mal nicht, außer was sich zufällig
fand. Ich war nur im Allgemeinen in das Gebirge gegangen, um es zu
sehen. Als daher dieser erste Drang etwas gesättigt war, begab ich
mich auf dem nächsten Wege in das flache Land hinaus und fuhr auf
diesem wieder nach Hause.
Allein der kommende Sommer lockte mich abermals in das Gebirge. Hatte
ich das erste Mal nur im Allgemeinen geschaut, und waren die Eindrücke
wirkend auf mich heran gekommen, so ging ich jetzt schon mehr in das
Einzelne, ich war meiner schon mehr Herr und richtete die Betrachtung
auf besondere Dinge. Viele von ihnen drängten sich an meine Seele.
Ich saß auf einem Steine und sah die breiten Schattenflächen und die
scharfen, oft gleichsam mit einem Messer in sie geschnittenen Lichter.
Ich dachte nach, weshalb die Schatten hier so blau seien und die
Lichter so kräftig und das Grün so feurig und die Wässer so blitzend.
Mir fielen die Bilder meines Vaters ein, auf denen Berge gemalt waren,
und mir wurde es, als hätte ich sie mitnehmen sollen, um vergleichen
zu können. Ich blieb in kleinen Ortschaften zuweilen länger und
betrachtete die Menschen, ihr tägliches Gewerbe, ihr Fühlen, ihr
Reden, Denken und Singen. Ich lernte die Zither kennen, betrachtete
sie, untersuchte sie und hörte auf ihr spielen und zu ihr singen. Sie
erschien mir als ein Gegenstand, der nur allein in die Berge gehört
und mit den Bergen Eins ist. Die Wolken, ihre Bildung, ihr Anhängen
an die Bergwände, ihr Suchen der Bergspitzen so wie die Verhältnisse
des Nebels und seine Neigung zu den Bergen waren mir wunderbare
Erscheinungen.
Ich bestieg in diesem Sommer auch einige hohe Stellen, ich ließ mich
von den Führern nicht bloß auf das Eis der Gletscher geleiten, welches
mich sehr anregte und zur Betrachtung aufforderte, sondern bestieg
auch mit ihrer Hilfe die höchsten Zinnen der Berge. Ich sah die
Überreste einer alten, untergegangenen Welt in den Marmoren, die in
dem Gebirge vorkommen und die man in manchen Tälern zu schleifen
versteht. Ich suchte besondere Arten aufzufinden und sendete sie nach
Hause. Den schönen Enzian hatte ich im früheren Sommer schon der
Schwester in meinen Pflanzenbüchern gebracht, jetzt brachte ich ihr
auch Alpenrosen und Edelweiß. Von der Zirbelkiefer und dem Knieholze
nahm ich die zierlichen Früchte. So verging die Zeit, und so kam ich
bereichert nach Hause.
Ich ging von nun an jeden Sommer in das Gebirge.
Wenn ich von den Zimmern meiner Wohnung in dem Hause meiner Eltern
nach einem dort verbrachten Winter gegen den Himmel blickte und nicht
mehr so oft an demselben die grauen Wolken und den Nebel sah, sondern
öfter schon die blauen und heiteren Lüfte, wenn diese durch ihre Farbe
schon gleichsam ihre größere Weichheit ankündigten, wenn auf den
Mauern und Schornsteinen und Ziegeldächern, die ich nach vielen
Richtungen übersehen konnte, schon immer kräftigere Tafeln von
Sonnenschein lagen, kein Schnee sich mehr blicken ließ und an den
Bäumen unseres Gartens die Knospen schwollen: so mahnte es mich
bereits in das Freie. Um diesem Drange nur vorläufig zu genügen, ging
ich gerne aus der Stadt und erquickte mich an der offenen Weite der
Wiesen, der Felder, der Weinberge. Wenn aber die Bäume blühten und das
erste Laub sich entwickelte, ging ich schon dem Blau der Berge zu,
wenngleich ihre Wände noch von mannigfaltigem Schnee erglänzten. Ich
erwählte mir nach und nach verschiedene Gegenden, an denen ich mich
aufhielt, um sie genau kennen zu lernen und zu genießen.
Mein Vater hatte gegen diese Reisen nichts, auch war er mit der
Art, wie ich mit meinem Einkommen gebarte, sehr zufrieden. Es
blieb nehmlich in jedem Jahre ein Erkleckliches über, was zu dem
Grundvermögen getan werden konnte. Ich spürte desohngeachtet in meiner
Lebensweise keinen Abgang. Ich strebte nach Dingen, die meine Freude
waren und wenig kosteten, weit weniger als die Vergnügungen, denen
meine Bekannten sich hingaben. Ich hatte in Kleidern, Speise und Trank
die größte Einfachheit, weil es meiner Natur so zusagte, weil wir
zur Mäßigkeit erzogen waren und weil diese Gegenstände, wenn ich
ihnen große Aufmerksamkeit hätte schenken sollen, mich von meinen
Lieblingsbestrebungen abgelenkt hätten. So ging alles gut, Vater und
Mutter freuten sich über meine Ordnung, und ich freute mich über ihre
Freude.

Da verfiel ich eines Tages auf das Zeichnen. Ich könnte mir ja meine
Naturgegenstände, dachte ich, eben so gut zeichnen als beschreiben,
und die Zeichnung sei am Ende noch sogar besser als die Beschreibung.
Ich erstaunte, weshalb ich denn nicht sogleich auf den Gedanken
geraten sei. Ich hatte wohl früher immer gezeichnet, aber mit
mathematischen Linien, welche nach Rechnungsgesetzen entstanden,
Flächen und Körper in der Meßkunst darstellten und mit Zirkel und
Richtscheit gemacht worden waren. Ich wußte wohl recht gut, daß man
mit Linien alle möglichen Körper darstellen könne, und hatte es an den
Bildern meines Vaters vollführt gesehen: aber ich hatte nicht weiter
darüber gedacht, da ich in einer andern Richtung beschäftigt war. Es
mußte diese Vernachlässigung von einer Eigenschaft in mir herrühren,
die ich in einem hohen Grade besaß und die man mir zum Vorwurfe
machte. Wenn ich nehmlich mit einem Gegenstande eifrig beschäftigt
war, so vergaß ich darüber manchen andern, der vielleicht größere
Bedeutung hatte. Sie sagten, das sei einseitig, ja es sei sogar Mangel
an Gefühl.
Ich fing mein Zeichnen mit Pflanzen an, mit Blättern, mit Stielen,
mit Zweigen. Es war Anfangs die Ähnlichkeit nicht sehr groß, und die
Vollkommenheit der Zeichnung ließ viel zu wünschen übrig, wie ich
später erkannte. Aber es wurde immer besser, da ich eifrig war und vom
Versuchen nicht abließ. Die früher in meine Pflanzenbücher eingelegten
Pflanzen, wie sorgsam sie auch vorbereitet waren, verloren nach und
nach nicht bloß die Farbe, sondern auch die Gestalt, und erinnerten
nicht mehr entfernt an ihre ursprüngliche Beschaffenheit.
Die gezeichneten Pflanzen dagegen bewahrten wenigstens die
Gestalt, nicht zu gedenken, daß es Pflanzen gibt, die wegen ihrer
Beschaffenheit, und selbst solche, die wegen ihrer Größe in ein
Pflanzenbuch nicht gelegt werden können, wie zum Beispiele Pilze oder
Bäume. Diese konnten in einer Zeichnung sehr wohl aufbewahrt werden.
Die bloßen Zeichnungen aber genügten mir nach und nach auch nicht
mehr, weil die Farbe fehlte, die bei den Pflanzen, besonders bei den
Blüten, eine Hauptsache ist. Ich begann daher, meine Abbildungen mit
Farben zu versehen und nicht eher zu ruhen, als bis die Ähnlichkeit
mit den Urbildern erschien und immer größer zu werden versprach.
Nach den Pflanzen nahm ich auch andere Gegenstände vor, deren Farbe
etwas Auffallendes und Faßliches hatte. Ich geriet auf die Falter und
suchte mehrere nachzubilden. Die Farben von minder hervorragenden
Gegenständen, die zwar unscheinbar, aber doch bedeutsam sind, wie die
der Gesteine im unkristallischen Zustande, kamen später an die Reihe,
und ich lernte ihre Reize nach und nach würdigen.
Da ich nun einmal zeichnete und die Dinge deshalb doch viel genauer
betrachten mußte, und da das Zeichnen und meine jetzige Bestrebungen
mich doch nicht ganz ausfüllten, kam ich auch noch auf eine andere,
viel weiter gehende Richtung.
Ich habe schon gesagt, daß ich gerne auf hohe Berge stieg und von
ihnen aus die Gegenden betrachtete. Da stellten sich nun dem geübteren
Auge die bildsamen Gestalten der Erde in viel eindringlicheren
Merkmalen dar und faßten sich übersichtlicher in großen Teilen
zusammen. Da öffnete sich dem Gemüte und der Seele der Reiz des
Entstehens dieser Gebilde, ihrer Falten und ihrer Erhebungen,
ihres Dahinstreichens und Abweichens von einer Richtung, ihres
Zusammenstrebens gegen einen Hauptpunkt und ihrer Zerstreuungen in die
Fläche. Es kam ein altes Bild, das ich einmal in einem Buche gelesen
und wieder vergessen hatte, in meine Erinnerung. Wenn das Wasser in
unendlich kleinen Tröpfchen, die kaum durch ein Vergrößerungsglas
ersichtlich sind, aus dem Dunste der Luft sich auf die Tafeln unserer
Fenster absetzt, und die Kälte dazu kömmt, die nötig ist, so entsteht
die Decke von Fäden, Sternen, Wedeln, Palmen und Blumen, die wir
gefrorene Fenster heißen. Alle diese Dinge stellen sich zu einem
Ganzen zusammen, und die Strahlen, die Täler, die Rücken, die
Knoten des Eises sind durch ein Vergrößerungsglas angesehen
bewunderungswürdig. Eben so stellt sich von sehr hohen Bergen aus
gesehen die niedriger liegende Gestaltung der Erde dar. Sie muß aus
einem erstarrenden Stoffe entstanden sein und streckt ihre Fächer
und Palmen in großartigem Maßstabe aus. Der Berg selber, auf dem ich
stehe, ist der weiße, helle und sehr glänzende Punkt, den wir in
der Mitte der zarten Gewebe unserer gefrorenen Fenster sehen. Die
Palmenränder der gefrorenen Fenstertafeln werden durch Abbröcklung
wegen des Luftzuges oder durch Schmelzung wegen der Wärme lückenhaft
und unterbrochen. An den Gebirgszügen geschehen Zerstörungen durch
Verwitterung in Folge des Einflusses des Wassers, der Luft, der
Wärme und der Kälte. Nur braucht die Zerstörung der Eisnadeln an den
Fenstern kürzere Zeit als der Nadeln der Gebirge. Die Betrachtung der
unter mir liegenden Erde, der ich oft mehrere Stunden widmete, erhob
mein Herz zu höherer Bewegung, und es erschien mir als ein würdiges
Bestreben, ja als ein Bestreben, zu dem alle meine bisherigen
Bemühungen nur Vorarbeiten gewesen waren, dem Entstehen dieser
Erdoberfläche nachzuspüren und durch Sammlung vieler kleiner Tatsachen
an den verschiedensten Stellen sich in das große und erhabene Ganze
auszubreiten, das sich unsern Blicken darstellt, wenn wir von
Hochpunkt zu Hochpunkt auf unserer Erde reisen und sie endlich alle
erfüllt haben und keine Bildung dem Auge mehr zu untersuchen bleibt
als die Weite und die Wölbung des Meeres.
Ich begann, durch diese Gefühle und Betrachtungen angeregt, gleichsam
als Schlußstein oder Zusammenfassung aller meiner bisherigen Arbeiten
die Wissenschaft der Bildung der Erdoberfläche und dadurch vielleicht
der Bildung der Erde selber zu betreiben. Nebstdem, daß ich
gelegentlich von hohen Stellen aus die Gestaltung der Erdoberfläche
genau zeichnete, gleichsam als wäre sie durch einen Spiegel gesehen
worden, schaffte ich mir die vorzüglichsten Werke an, welche über
diese Wissenschaft handeln, machte mich mit den Vorrichtungen, die man
braucht, bekannt, so wie mit der Art ihrer Benützung.
Ich betrieb nun diesen Gegenstand mit fortgesetztem Eifer und mit
einer strengen Ordnung.
Dabei lernte ich auch nach und nach den Himmel kennen, die Gestaltung
seiner Erscheinungen und die Verhältnisse seines Wetters.
Meine Besuche der Berge hatten nun fast ausschließlich diesen Zweck zu
ihrem Inhalte.

Die Einkehr
Eines Tages ging ich von dem Hochgebirge gegen das Hügelland hinaus.
Ich wollte nehmlich von einem Gebirgszuge in einen andern übersiedeln
und meinen Weg dahin durch einen Teil des offenen Landes nehmen.
Jedermann kennt die Vorberge, mit welchen das Hochgebirge gleichsam
wie mit einem Übergange gegen das flachere Land ausläuft. Mit Laub-
oder Nadelwald bedeckt ziehen sie in angenehmer Färbung dahin, lassen
hie und da das blaue Haupt eines Hochberges über sich sehen, sind hie
und da von einer leuchtenden Wiese unterbrochen, führen alle Wässer,
die das Gebirge liefert und die gegen das Land hinaus gehen, zwischen
sich, zeigen manches Gebäude und manches Kirchlein und strecken sich
nach allen Richtungen, in denen das Gebirge sich abniedert, gegen die
bebauteren und bewohnteren Teile hinaus.
Als ich von dem Hange dieser Berge herab ging und eine freiere
Umsicht gewann, erblickte ich gegen Untergang hin die sanften Wolken
eines Gewitters, das sich sachte zu bilden begann und den Himmel
umschleierte. Ich schritt rüstig fort und beobachtete das Zunehmen und
Wachsen der Bewölkung. Als ich ziemlich weit hinaus gekommen war und
mich in einem Teile des Landes befand, wo sanfte Hügel mit mäßigen
Flächen wechseln, Meierhöfe zerstreut sind, der Obstbau gleichsam in
Wäldern sich durch das Land zieht, zwischen dem dunkeln Laube die
Kirchtürme schimmern, in den Talfurchen die Bäche rauschen und überall
wegen der größeren Weitung, die das Land gibt, das blaue, gezackte
Band der Hochgebirge zu erblicken ist, mußte ich auf eine Einkehr
denken; denn das Dorf, in welchem ich Rast halten wollte, war kaum
mehr zu erreichen. Das Gewitter war so weit gediehen, daß es in einer
Stunde und bei begünstigenden Umständen wohl noch früher ausbrechen
konnte.
Vor mir hatte ich das Dorf Rohrberg, dessen Kirchturm von der Sonne
scharf beschienen über Kirschen- und Weidenbäumen hervor sah. Es lag
nur ganz wenig abseits von der Straße. Näher waren zwei Meierhöfe,
deren jeder in einer mäßigen Entfernung von der Straße in Wiesen und
Feldern prangte. Auch war ein Haus auf einem Hügel, das weder ein
Bauerhaus noch irgend ein Wirtschaftsgebäude eines Bürgers zu sein
schien, sondern eher dem Landhause eines Städters glich. Ich hatte
schon früher wiederholt, wenn ich durch die Gegend kam, das Haus
betrachtet, aber ich hatte mich nie näher um dasselbe bekümmert. Jetzt
fiel es mir um so mehr auf, weil es der nächste Unterkunftsplatz von
meinem Standorte aus war und weil es mehr Bequemlichkeit als die
Meierhöfe zu geben versprach. Dazu gesellte sich ein eigentümlicher
Reiz. Es war, da schon ein großer Teil des Landes, mit Ausnahme des
Rohrberger Kirchturmes, im Schatten lag, noch hell beleuchtet und sah
mit einladendem schimmerndem Weiß in das Grau und Blau der Landschaft
hinaus.
Ich beschloß also, in diesem Hause eine Unterkunft zu suchen.
Ich forschte dem zu Folge nach einem Wege, der von der Straße auf
den Hügel des Hauses hinaufführen sollte. Nach meiner Kenntnis des
Landesgebrauches war es mir nicht schwer, den mit einem Zaune und
mit Gebüsch besäumten Weg, der von der Landstraße ab hinauf ging,
zu finden. Ich schritt auf demselben empor und kam, wie ich richtig
vermutet hatte, vor das Haus. Es war noch immer von der Sonne hell
beschienen. Allein da ich näher vor dasselbe trat, hatte ich einen
bewunderungswürdigen Anblick. Das Haus war über und über mit Rosen
bedeckt, und wie es in jenem fruchtbaren hügligen Lande ist, daß,
wenn einmal etwas blüht, gleich alles mit einander blüht, so war es
auch hier: die Rosen schienen sich das Wort gegeben zu haben, alle
zur selben Zeit aufzubrechen, um das Haus in einen Überwurf der
reizendsten Farbe und in eine Wolke der süßesten Gerüche zu hüllen.
Wenn ich sage, das Haus sei über und über mit Rosen bedeckt gewesen,
so ist das nicht so wortgetreu zu nehmen. Das Haus hatte zwei ziemlich
hohe Geschosse.
Die Wand des Erdgeschosses war bis zu den Fenstern des oberen
Geschosses mit den Rosen bedeckt. Der übrige Teil bis zu dem Dache war
frei, und er war das leuchtende weiße Band, welches in die Landschaft
hinaus geschaut und mich gewissermaßen herauf gelockt hatte. Die Rosen
waren an einem Gitterwerke, das sich vor der Wand des Hauses befand,
befestigt. Sie bestanden aus lauter Bäumchen. Es waren winzige
darunter, deren Blätter gleich über der Erde begannen, dann höhere,
deren Stämmchen über die ersten empor ragten, und so fort, bis die
letzten mit ihren Zweigen in die Fenster des oberen Geschosses hinein
sahen. Die Pflanzen waren so verteilt und gehegt, daß nirgends eine
Lücke entstand und daß die Wand des Hauses, soweit sie reichten,
vollkommen von ihnen bedeckt war.
Ich hatte eine Vorrichtung dieser Art in einem so großen Maßstabe noch
nie gesehen.
Es waren zudem fast alle Rosengattungen da, die ich kannte, und
einige, die ich noch nicht kannte. Die Farben gingen von dem reinen
Weiß der weißen Rosen durch das gelbliche und rötliche Weiß der
Übergangsrosen in das zarte Rot und in den Purpur und in das bläuliche
und schwärzliche Rot der roten Rosen über. Die Gestalten und der Bau
wechselten in eben demselben Maße. Die Pflanzen waren nicht etwa nach
Farben eingeteilt, sondern die Rücksicht der Anpflanzung schien nur
die zu sein, daß in der Rosenwand keine Unterbrechung statt finden
möge. Die Farben blühten daher in einem Gemische durch einander.
Auch das Grün der Blätter fiel mir auf. Es war sehr rein gehalten, und
kein bei Rosen öfter als bei andern Pflanzen vorkommender Übelstand
der grünen Blätter und keine der häufigen Krankheiten kam mir zu
Gesichte. Kein verdorrtes oder durch Raupen zerfressenes oder durch
ihr Spinnen verkrümmtes Blatt war zu erblicken. Selbst das bei Rosen
so gerne sich einnistende Ungeziefer fehlte. Ganz entwickelt und
in ihren verschiedenen Abstufungen des Grüns prangend standen die
Blätter hervor. Sie gaben mit den Farben der Blumen gemischt einen
wunderlichen Überzug des Hauses. Die Sonne, die noch immer gleichsam
einzig auf dieses Haus schien, gab den Rosen und den grünen Blättern
derselben gleichsam goldene und feurige Farben.

Nachdem ich eine Weile mein Vorhaben vergessend vor diesen Blumen
gestanden war, ermahnte ich mich und dachte an das Weitere. Ich sah
mich nach einem Eingange des Hauses um. Allein ich erblickte keinen.
Die ganze ziemlich lange Wand desselben hatte keine Tür und kein Tor.
Auch durch keinen Weg war der Eingang zu dem Hause bemerkbar gemacht;
denn der ganze Platz vor demselben war ein reiner, durch den Rechen
wohlgeordneter Sandplatz. Derselbe schnitt sich durch ein Rasenband
und eine Hecke von den angrenzenden, hinter meinem Rücken liegenden
Feldern ab. Zu beiden Seiten des Hauses in der Richtung seiner
Länge setzten sich Gärten fort, die durch ein hohes, eisernes, grün
angestrichenes Gitter von dem Sandplatze getrennt waren. In diesen
Gittern mußte also der Eingang sein.
Und so war es auch.
In dem Gitter, welches dem den Hügel heranführenden Wege zunächst
lag, entdeckte ich die Tür oder eigentlich zwei Flügel einer Tür, die
dem Gitter so eingefügt waren, daß sie von demselben bei dem ersten
Anblicke nicht unterschieden werden konnten. In den Türen waren die
zwei messingenen Schloßgriffe und an der Seite des einen Flügels ein
Glockengriff.
Ich sah zuerst ein wenig durch das Gitter in den Garten. Der Sandplatz
setzte sich hinter dem Gitter fort, nur war er besäumt mit blühenden
Gebüschen und unterbrochen mit hohen Obstbäumen, welche Schatten
gaben. In dem Schatten standen Tische und Stühle; es war aber kein
Mensch bei ihnen gegenwärtig. Der Garten erstreckte sich rückwärts um
das Haus herum und schien mir bedeutend weit in die Tiefe zu gehen.
Ich versuchte zuerst die Türgriffe, aber sie öffneten nicht. Dann nahm
ich meine Zuflucht zu dem Glockengriffe und läutete.
Auf den Klang der Glocke kam ein Mann hinter den Gebüschen des Gartens
gegen mich hervor. Als er an der innern Seite des Gitters vor mir
stand, sah ich, daß es ein Mann mit schneeweißen Haaren war, die er
nicht bedeckt hatte. Sonst war er unscheinbar und hatte eine Art
Hausjacke an, oder wie man das Ding nennen soll, das ihm überall
enge anlag und fast bis auf die Knie herabreichte. Er sah mich einen
Augenblick an, da er zu mir herangekommen war, und sagte dann: »Was
wollt ihr, lieber Herr?«
»Es ist ein Gewitter im Anzuge«, antwortete ich, »und es wird in
Kurzem über diese Gegend kommen. Ich bin ein Wandersmann, wie ihr an
meinem Ränzchen seht, und bitte daher, daß mir in diesem Hause so
lange ein Obdach gegeben werde, bis der Regen, oder wenigstens der
schwerere, vorüber ist.«
»Das Gewitter wird nicht zum Ausbruche kommen«, sagte der Mann.
»Es wird keine Stunde dauern, daß es kömmt«, entgegnete ich, »ich bin
mit diesen Gebirgen sehr wohl bekannt und verstehe mich auch auf die
Wolken und Gewitter derselben ein wenig.«
»Ich bin aber mit dem Platze, auf welchem wir stehen, aller
Wahrscheinlichkeit nach weit länger bekannt als ihr mit dem Gebirge,
da ich viel älter bin als ihr«, antwortete er, »ich kenne auch seine
Wolken und Gewitter und weiß, daß heute auf dieses Haus, diesen Garten
und diese Gegend kein Regen niederfallen wird.«
»Wir wollen nicht lange darüber Meinungen hegen, ob ein Gewitter
dieses Haus netzen wird oder nicht«, sagte ich; »wenn ihr Anstand
nehmet, mir dieses Gittertor zu öffnen, so habet die Güte und ruft den
Herrn des Hauses herbei.«
»Ich bin der Herr des Hauses.«
Auf dieses Wort sah ich mir den Mann etwas näher an. Sein Angesicht
zeigte zwar auch auf ein vorgerücktes Alter, aber es schien mir
jünger als die Haare und gehörte überhaupt zu jenen freundlichen,
wohlgefärbten, nicht durch das Fett der vorgerückten Jahre entstellten
Angesichtern, von denen man nie weiß, wie alt sie sind. Hierauf sagte
ich: »Nun muß ich wohl um Verzeihung bitten, daß ich so zudringlich
gewesen bin, ohne weiteres auf die Sitte des Landes zu bauen. Wenn
eure Behauptung, daß kein Gewitter kommen werde, einer Ablehnung
gleich sein soll, werde ich mich augenblicklich entfernen. Denkt
nicht, daß ich als junger Mann den Regen so scheue; es ist mir zwar
nicht so angenehm, durchnäßt zu werden als trocken zu bleiben, es ist
mir aber auch nicht so unangenehm, daß ich deshalb jemandem zur Last
fallen sollte. Ich bin oft von dem Regen getroffen worden, und es
liegt nichts daran, wenn ich auch heute getroffen werde.«
»Das sind eigentlich zwei Fragen«, antwortete der Mann, »und ich muß
auf beide etwas entgegnen. Das Erste ist, daß ihr in Naturdingen eine
Unrichtigkeit gesagt habet, was vielleicht daher kömmt, daß ihr die
Verhältnisse dieser Gegend zu wenig kennt oder auf die Vorkommnisse
der Natur nicht genug achtet. Diesen Irrtum mußte ich berichtigen;
denn in Sachen der Natur muß auf Wahrheit gesehen werden. Das Zweite
ist, daß, wenn ihr mit oder ohne Gewitter in dieses Haus kommen wollt,
und wenn ihr gesonnen seid, seine Gastfreundschaft anzunehmen, ich
sehr gerne willfahren werde. Dieses Haus hat schon manchen Gast gehabt
und manchen gerne beherbergt, und wie ich an euch sehe, wird es auch
euch gerne beherbergen und so lange verpflegen, als ihr es für nötig
erachten werdet. Darum bitte ich euch, tretet ein.«
Mit diesen Worten tat er einen Druck am Schlosse des Torflügels,
der Flügel öffnete sich, drehte sich mit einer Rolle auf einer
halbkreisartigen Eisenschiene und gab mir Raum zum Eintreten.
Ich blieb nun einen Augenblick unentschlossen.
»Wenn das Gewitter nicht kömmt«, sagte ich, »so habe ich im Grunde
keine Ursache, hier einzutreten; denn ich bin nur des anziehenden
Gewitters willen von der Landstraße abgewichen und zu diesem Hause
heraufgestiegen. Aber verzeiht mir, wenn ich noch einmal die Frage
anrege. Ich bin beinahe eine Art Naturforscher und habe mich mehrere
Jahre mit Naturdingen, mit Beobachtungen und namentlich mit diesem
Gebirge beschäftigt, und meine Erfahrungen sagen mir, daß heute über
diese Gegend und dieses Haus ein Gewitter kommen wird.«
»Nun müßt ihr eigentlich vollends herein gehen«, sagte er, »jetzt
handelt es sich darum, daß wir gemeinschaftlich abwarten, wer von uns
beiden recht hat. Ich bin zwar kein Naturforscher und kann von mir
nicht sagen, daß ich mich mit Naturwissenschaften beschäftigt habe;
aber ich habe manches über diese Gegenstände gelesen, habe während
meines Lebens mich bemüht, die Dinge zu beobachten und über das
Gelesene und Gesehene nachzudenken. In Folge dieser Bestrebungen habe
ich heute die unzweideutigen Zeichen gesehen, daß die Wolken, welche
jetzt noch gegen Sonnenuntergang stehen, welche schon einmal gedonnert
haben und von denen ihr veranlaßt worden seid, zu mir herauf zu
steigen, nicht über dieses Haus und überhaupt über keine Gegend einen
Regen bringen werden. Sie werden sich vielleicht, wenn die Sonne
tiefer kömmt, verteilen und werden zerstreut am Himmel herum stehen.
Abends werden wir etwa einen Wind spüren, und morgen wird gewiß wieder
ein schöner Tag sein. Es könnte sich zwar ereignen, daß einige schwere
Tropfen fallen oder ein kleiner Sprühregen nieder geht, aber gewiß
nicht auf diesen Hügel.«
»Da die Sache so ist«, erwiderte ich, »trete ich gerne ein und harre
mit euch gerne der Entscheidung, auf die ich begierig bin.«
Nach diesen Worten trat ich ein, er schloß das Gitter und sagte, er
wolle mein Führer sein.

Er führte mich um das Haus herum; denn in der den Rosen
entgegengesetzten Seite war die Tür. Er führte mich durch dieselbe
ein, nachdem er sie mit einem Schlüssel geöffnet hatte. Hinter der Tür
erblickte ich einen Gang, welcher mit Amonitenmarmor gepflastert war.
»Dieser Eingang«, sagte er, »ist eigentlich der Haupteingang; aber da
ich mir nicht gerne das Pflaster des Ganges verderben lasse, halte ich
ihn immer gesperrt, und die Leute gehen durch eine Tür in die Zimmer,
welche wir finden würden, wenn wir noch einmal um die Ecke des
Hauses gingen. Des Pflasters willen muß ich euch auch bitten, diese
Filzschuhe anzuziehen.«
Es standen einige Paare gelblicher Filzschuhe gleich innerhalb der
Tür. Niemand konnte mehr als ich von der Notwendigkeit überzeugt
sein, diesen so edlen und schönen Marmor zu schonen, der an sich
so vortrefflich ist und hier ganz meisterhaft geglättet war. Ich
fuhr daher mit meinen Stiefeln in ein Paar solcher Schuhe, er tat
desgleichen, und so gingen wir über den glatten Boden. Der Gang,
welcher von oben beleuchtet war, führte zu einer braunen getäfelten
Tür. Vor derselben legte er die Filzschuhe ab, verlangte von mir, daß
ich dasselbe tue, und, nachdem wir uns auf dem hölzernen Antritte der
Tür der Filzschuhe entledigt hatten, öffnete er dieselbe und führte
mich in ein Zimmer. Dem Ansehen nach war es ein Speisezimmer; denn in
der Mitte desselben stand ein Tisch, an dessen Bauart man sah, daß er
vergrößert oder verkleinert werden könne, je nachdem eine größere oder
kleinere Anzahl von Personen um ihn sitzen sollte. Außer dem Tische
befanden sich nur Stühle in dem Zimmer und ein Schrein, in welchem die
Speisegerätschaften enthalten sein konnten.
»Legt in diesem Zimmer«, sagte der Mann, »euern Hut, euern Stock und
euer Ränzlein ab, ich werde euch dann in ein anderes Gemach führen, in
welchem ihr ausruhen könnt.«
Als er dies gesagt und ich ihm Folge geleistet hatte, trat er zu einer
breiten Strohmatte und zu Fußbürsten, die sich am Ausgange des Zimmers
befanden, reinigte sich an beiden sehr sorgsam seine Fußbekleidung
und lud mich ein, dasselbe zu tun. Ich tat es, und da ich fertig war,
öffnete er die Ausgangstür, die ebenfalls braun und getäfelt war, und
führte mich durch ein Vorgemach in ein Ausruhezimmer, welches an der
Seite des Vorgemaches lag.
»Dieses Vorgemach«, sagte er, »ist der eigentliche Eingang in das
Speisezimmer, und man kömmt von der andern Tür in dasselbe.«
Das Ausruhezimmer war ein freundliches Gemach und schien recht eigens
zum Sitzen und Ruhehalten bestimmt. Es befaßte nichts als lauter
Tische und Sitze. Auf den Tischen lagen aber nicht, wie es häufig in
unsern Besuchzimmern vorkömmt, Bücher oder Zeichnungen und dergleichen
Dinge, sondern die Tafeln derselben waren unbedeckt und waren
ausnehmend gut geglättet und gereinigt. Sie waren von dunklem
Mahagoniholze, das in der Zeit noch mehr nachgedunkelt war. Ein
einziges Geräte war da, welches kein Tisch und kein Sitz war, ein
Gestelle mit mehreren Fächern, welches Bücher enthielt. An den Wänden
hingen Kupferstiche.
»Hier könnt ihr ausruhen, wenn ihr vom Gehen müde seid oder überhaupt
ruhen wollt«, sagte der Mann, »ich werde gehen und sorgen, daß man
euch etwas zu essen bereitet. Ihr müßt wohl eine Weile allein bleiben.
Auf dem Gestelle liegen Bücher, wenn ihr etwa ein wenig in dieselben
blicken wollet.«
Nach diesen Worten entfernte er sich.
Ich war in der Tat müde und setzte mich nieder.
Als ich saß, konnte ich den Grund einsehen, weshalb der Mann vor dem
Eintritte in dieses Zimmer so sehr seine Fußbekleidung gereinigt und
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