Der Nachsommer - 10

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Gitter untersucht.
Man reinigt die Rinde, pflegt sie, verbindet ihre Wunden, knüpft die
Zweige an und schneidet das Untaugliche weg. Aber auch im Sommer
entfernen wir gleich jedes fehlerhafte Blatt und jede unvollständige
Blume. Es haben nach und nach alle im Hause eine Neigung zu den Rosen
bekommen, sehen gerne nach und zeigen es sogleich an, wenn sich etwas
Unrechtes bemerken läßt. Auch in der Umgegend hat man Wohlgefallen an
diesen Blumen gefunden, man setzt sie in Gärten und pflegt sie, ich
schenke den Leuten die Pflanzen aus meinen Vermehrungsbeeten und
unterrichte sie in der Behandlung. Zwei Wegestunden von hier ist ein
Bauer, der wie ich eine ganze Wand seines Hauses mit Rosen bepflanzt
hat.«
»Je mehr es mir wichtig erscheint, wie ihr mit euren Rosen umgeht«,
antwortete ich, »und für je wichtiger ihr sie selbst betrachtet, desto
mehr muß ich doch die Frage tun, warum ihr denn gerade vorzugsweise an
dieser Wand eures Hauses die Rosen zieht, wo ihr Standort doch nicht
so ersprießlich ist, und wo man solche Anstalten machen muß, um ihr
völliges Gedeihen zu sichern. Es ist zwar sehr schön, wie sie sich
hier ausbreiten und darstellen; aber sollte man sie denn im Garten
nicht auch in Stellungen und Gruppen bringen können, die eben so schön
oder schöner wären als diese hier, und noch den Vorteil hätten, daß
ihre Pflege viel leichter wäre?«
»Ich habe die Rosen an die Wand des Hauses gesetzt«, erwiderte er,
»weil sich eine Jugenderinnerung an diese Blume knüpft und mir die
Art, sie so zu ziehen, lieb macht. Ich glaube, daß mir einzig darum
die Rose so schön erscheint und daß ich darum die große Mühe für diese
Art ihrer Pflege verwende.«
»Ihr habt nichts von Ungeziefer gesagt«, entgegnete ich. »Nun weiß ich
aber aus Erfahrung, daß kaum eine Pflanzengattung, etwa die Pappel
ausgenommen, so gerne von Ungeziefer heimgesucht wird als die Rose,
die in verschiedenen Arten und Geschlechtern von demselben bewohnt und
entstellt wird. Hier sehe ich von dieser Plage gar nichts, als wäre
sie nicht vorhanden oder als würde die Rose von ihr durch irgendein
künstliches Mittel befreit. Ihr werdet doch nicht so wie jedes kranke
Blatt auch jeden Blattwickler, jede Spinne, jede Blattlaus abnehmen
lassen?
Dieses bringt mich sogar noch auf einen weiteren Umstand, über den ich
mir eine Frage an euch zu tun vorgenommen habe, welche ich gewiß noch
vor meiner Abreise bei einer schicklichen Gelegenheit getan hätte,
welche ich mir aber jetzt erlaube, da ihr mit solcher Güte und
Bereitwilligkeit mir die Einsicht in die Dinge dieses Landsitzes
gestattet habt. Bei meiner Wanderung durch das flache Land hatte ich
mehrfach Gelegenheit zu bemerken, daß Obstbäume häufig kahle Äste
haben oder daß überhaupt das Laub zerstört oder verunstaltet war, was
von Raupenfraß herrührte. Mir fiel die Sache nicht weiter auf, da ich
sie von Jugend an zu sehen gewohnt war und da sie sich nicht in einem
ungewöhnlichen Grade zeigte; aber das fiel mir auf, daß so wie an
diesen Rosen auch in eurem ganzen Garten nichts von dem Übel zu sehen
ist, kein dürres Reis, kein kahles Zweiglein, kein Stengel eines
abgefressenen Blattes, ja nicht einmal ein verletztes Blatt des
Kohles, dem doch sonst der Weißling so gerne Schaden tut. Im
Angesichte dieses Wohlbefindens kamen mir die Zerstörungen wieder zu
Sinne, die ich in dem Lande gesehen hatte, und ich beschloß, in dieser
Hinsicht eine Frage an euch zu tun, ob ihr denn da eigentümliche
Vorkehrungen habt; denn das Ablesen der Raupen und Insekten hat sich
ja überall als unzulänglich gezeigt.«
»Wir würden allerdings durch Ablesen des Ungeziefers weder unsere
Rosen noch die Bäume und Gesträuche im Garten vor Verunglimpfung
frei halten können«, antwortete er. »Wir haben nun in der Tat andere
Einrichtungen dagegen. Ich muß euch sagen, daß es mich freut, daß ihr
in meinem Garten die Abwesenheit des Raupenfraßes bemerkt habt, und
ich werde euch recht gerne darüber Aufklärung geben, und besonders
darum, daß es sich auch ausbreiten könne. Die Beantwortung eurer
Frage kann aber am besten in dem Garten geschehen, weil ich euch zur
Bekräftigung gleich manche Vorrichtungen zeigen und die Beweise dartun
kann. Wenn es euch genehm ist, so gehen wir in den Garten, in welchem
auch eine kleine Ruhe auf irgend einem Bänkchen nach dem Gange von dem
Meierhofe herauf nicht unangenehm sein wird.«
»Einen Augenblick laßt mich noch diese Rosen betrachten«, sagte ich.
»Tut nach eurem Gefallen«, antwortete er.
Ich trat zuerst näher an das Gitter, um Einzelnes zu betrachten. Ich
sah nun wirklich die reinliche Erde, in welcher die Stämmchen standen
und die nicht von einem einzigen Gräschen bewachsen war. Ich sah das
gutbestrichene Holzgitter, an welchem die Bäumchen angebunden und an
welchem ihre Zweige ausgebreitet waren, daß sich keine leere Stelle an
der Wand des Hauses zeigte. An jedem Stämmchen hing der Name der Blume
auf Papier geschrieben und in einer gläsernen Hülse hernieder. Diese
gläsernen Hülsen waren gegen den Regen geschützt, indem sie oben
geschlossen, unten umgestülpt und mit einer kleinen Abflußrinne
versehen waren. Nach dieser Betrachtung in der Nähe trat ich wieder
zurück und besah noch einmal die ganze Wand der Blumen durch mehrere
Augenblicke. Nachdem ich dieses getan hatte, sagte ich, daß wir jetzt
in den Garten gehen könnten.
Wir näherten uns dem Torgitter, der alte Mann tat einen Druck wie
gestern, da er mich eingelassen hatte, das Tor öffnete sich und wir
gingen in den Garten.
Dort näherten wir uns einer Bank, die in angenehmem nachmittägigem
Schatten stand. Als wir uns auf ihr niedergesetzt hatten, sagte mein
Gastfreund: »Unsere Mittel, die Bäume, Gesträuche und kleineren
Pflanzen vor Kahlheit zu bewahren, sind so einfach und in der Natur
gegründet, daß es eine Schande wäre, sie aufzuzählen, wenn es
andererseits nicht auch wahr wäre, daß sie nicht überall angewendet
werden, besonders das letzte. Was nun das Kahlwerden von Bäumen und
Ästen anlangt, so entsteht es nicht immer durch Raupen, sondern oft
auch auf andern Wegen nach und nach. Gegen ein endliches Sterben und
also Entlaubtwerden des ganzen Baumes gibt es so wenig ein Mittel als
gegen den Tod des Menschen; aber so weit darf man es bei einem Baume
im Garten nicht kommen lassen, daß er tot in demselben dasteht,
sondern wenn man ihm durch Zurückschneiden seiner Äste öfter
Verjüngungskräfte gegeben hat; wenn aber nach und nach dieses Mittel
anfängt, seine Wirkung nicht mehr zu bewähren, so tut man dem Baume
und dem Garten eine Wohltat, wenn man beide trennt. Ein solcher Baum
steht also in einem nur einiger Maßen gut besorgten Garten oder auf
anderem Grunde gar nicht. Damit aber auch nicht Teile eines Baumes
kahl dastehen, haben wir mehrere Mittel. Sie bestehen aber darin, dem
Baume zu geben, was ihm not tut, und ihm zu nehmen, was ihm schadet.
Darum gilt als Oberstes, daß man nie einen Baum an eine Stelle setze,
auf der er nicht leben kann. Auf Stellen, die Bäumen überhaupt das
Leben versagen, setzt wohl kein vernünftiger Mensch einen. Aber
es gibt auch Stellen, die nur darum nicht taugen, weil sie nicht
bearbeitet sind, oder weil ihnen etwas mangelt, was einem bestimmten
Gewächse notwendig ist. Um nun die Stelle gut zu bearbeiten, haben
wir, ehe wir einen Baum setzten, eine so tiefe Grube gegraben und mit
gelockerter Erde gefüllt, daß der Baum bedeutend alt werden konnte,
ehe er genötigt war, seine Wurzeln in unbearbeiteten Boden zu treiben.
Selbst alte Stämme, die ich hier gefunden hatte und deren Zustand mir
nicht gefiel, habe ich durch Herausnehmen, Lockern ihres Standortes
und Wiedereinsetzen zu vortrefflichem Gedeihen gebracht. Aber ehe wir
die Grube gegraben haben, ehe wir den Baum in dieselbe gesetzt haben,
haben wir auch durch Erfahrung oder Bücher herauszubringen gesucht,
was ihm auch nebst der Erde noch not tue und welchen Platz er haben
müsse. Für welchen Baum ein geeigneter Platz im Garten nicht ist, der
soll auch im Garten gar nicht sein. Welche Bäume viele Luft brauchen,
setzten wir in die Luft, die das Licht lieben, in das Licht, die
den Schatten, in den Schatten. In den Schutz der größeren oder
windwiderstandsfähigeren setzten wir diejenigen, welche des Schutzes
bedurften. Die Frost und Reif scheuen, stehen an Wänden oder warmen
Orten. Und auf diese Weise gedeihen nun alle durch ihre Lebenskraft
und natürliche Nahrung. Im Frühlinge wird jeder Stamm und seine
stärkeren Äste durch eine Bürste und gutes Seifenwasser gewaschen und
gereinigt. Durch die Bürste werden die fremden Stoffe, die dem Baume
schaden könnten, entfernt, und das Waschen ist ein nützliches Bad für
die Rinde, die wie die Haut der Tiere von dem höchsten Belange für das
Leben ist, und endlich werden die Stämme dadurch auch schön. Unsere
Bäume haben kein Moos, die Rinde ist klar und bei den Kirschbäumen
fast so fein wie graue Seide.«

Ich hatte wohl gesehen, daß alle Bäume eine sehr gesunde Rinde haben;
aber ich hatte dieses mit ihren schönen Blättern und mit ihrem guten
Gedeihen überhaupt als eine notwendige Folge in Zusammenhang gebracht.
»Wenn nun trotz aller Vorsichten doch einzelne Teile der Bäume durch
Winde, Kälte oder dergleichen kahl werden«, fuhr mein Gastfreund
fort, »so werden dieselben bei dem Beschneiden der Bäume im Frühlinge
entfernt. Der Schnitt wird mit gutem Kitte verstrichen, daß keine
Nässe in das Holz dringen und in dem noch gesunden Teile eine
Krankheit erzeugen kann. Und so würde in einem Garten nie eine
Kahlheit zu erblicken sein, wenn nicht äußere Feinde kämen, die eine
solche zu bewirken trachteten. Derlei Feinde sind Hagel, Wolkenbrüche
und ähnliche Naturerscheinungen, gegen die es keine Mittel gibt. Sie
schaden aber auch nicht so sehr. In unseren Gegenden sind sie selten,
und ihre Wirkungen können auch leicht durch schnelles Beseitigen des
Zerstörten, durch Nachwuchs und Nachpflanzungen unbemerkbar gemacht
werden. Aber gefährlichere Gegner sind die Insekten, diese können die
Güte eines Gartens zerstören, können seine Schönheit entstellen und
ihm in manchen Jahren einen wahrhaft traurigen Anblick geben. Dies ist
der Umstand, von dem ich sagte, daß ich seiner zuletzt Erwähnung tun
werde. Ihr seht, daß unser Garten von der Insektenplage, die ihr,
wie ihr sagt, auf eurer Wanderung an anderen Bäumen bemerkt habt, in
diesem Jahre frei ist.«
»Ich habe Äpfelbäume an warmen und stillen Orten fast ganz entlaubt
gesehen«, antwortete ich. »Es sind mir mehrere Fälle dieser Art
vorgekommen. Aber daß einzelne Äste entlaubt waren, daß das Laub von
ganzen Bäumen entstellt war, habe ich oft gesehen. Allein ich habe
es für kein großes Übel gehalten, und habe auf kein schlechtes Jahr
geschlossen, weil ich wußte, daß diese Zerstörungen immer vorkommen
und daß ihr Schaden, wenn sie nicht im Übermaße auftreten, nicht
erheblich ist. Ich betrachtete die Erscheinung als ein Ding, das so
sein muß.«
»Daran möchtet ihr Unrecht getan haben«, sagte mein Gastfreund, »einen
Schaden bringt diese Erscheinung immer, und wenn man ihn nach ganzen
Länderstrichen berechnete, so könnte er ein sehr beträchtlicher sein,
zu dem noch der andere kömmt, daß man den entlaubten Baum anschauen
muß. Auch ist das Ding keine Erscheinung, die so sein muß. Es gibt ein
Mittel dagegen, und zwar ein Mittel, das außer seiner Wirksamkeit auch
noch sehr schön ist und also zum Nutzen einen Genuß beschert, durch
den uns die Natur gleichsam zu seiner Anwendung leiten will. Aber
dennoch, wie ich früher sagte, wird dieses Mittel unter allen am
wenigsten gebraucht, ja man beeifert sich sogar an vielen Orten, es zu
zerstören. Ihr solltet das Mittel schon wahrgenommen haben.«
Ich sah ihn fragend an.
»Habt ihr nicht etwas in unserem Garten gehört, das euch besonders
auffallend war?« fragte er.
»Den Vogelsang«, sagte ich plötzlich.
»Ihr habt richtig bemerkt«, erwiderte er. »Die Vögel sind in diesem
Garten unser Mittel gegen Raupen und schädliches Ungeziefer. Diese
sind es, welche die Bäume, Gesträuche, die kleinen Pflanzen und
natürlich auch die Rosen weit besser reinigen, als es Menschenhände
oder was immer für Mittel zu bewerkstelligen im Stande wären. Seit
diese angenehmen Arbeiter uns Hilfe leisten, hat sich in unserm
Garten so wie im heurigen Jahre auch sonst nie mehr ein Raupenfraß
eingefunden, der nur im Geringsten bemerkbar gewesen wäre.«
»Aber Vögel sind ja an allen Orten«, entgegnete ich. »Sollten sie in
eurem Garten mehr sein, um ihn mehr schützen zu können?«
»Sie sind auch mehr in unserem Garten«, erwiderte er, »weit mehr als
an jeder Stelle dieses Landes und vielleicht auch anderer Länder.«
»Und wie ist denn diese Mehrheit hieher gebracht worden?« fragte ich.
»Es ist so, wie ich früher von den Bäumen gesagt habe, man muß ihnen
die Bedingungen ihres Gedeihens geben, wenn man sie an einem Orte
haben will; nur daß man die Tiere nicht erst an den Ort setzen muß
wie die Bäume, sie kommen selber, besonders die Vögel, denen das
Übersiedeln so leicht ist.«
»Und welche sind denn die Bedingungen ihres Gedeihens?« fragte ich.
»Hauptsächlich Schutz und Nahrung«, erwiderte er.
»Wie kann man denn einen Vogel schützen?« fragte ich.
»Ihn kann man nicht schützen«, sagte mein Gastfreund, »er schützt
sich selber; aber die Gelegenheit zum Schutze kann man ihm geben. Die
Singvögel, welche sich nicht mit Waffen verteidigen können, suchen
gegen Feinde und Wetter Höhlungen in Bäumen, Felsen, Mauern oder
dergleichen auf, die so enge sind, daß ihnen ihr meistens größerer
Feind in dieselben nicht folgen kann, und so tief, daß er auch nicht
mit einem Schnabel oder einer Tatze bis auf den Grund zu langen vermag
- einige, wie die Spechte, machen sich selber die Höhlungen in die
Bäume -, oder sie gehen in solche Dickichte, daß Raubvögel, Wiesel und
ähnliche Verfolger nicht durchzudringen vermögen. Hiebei ist es ihnen
noch mehr um den Schutz ihrer Jungen, die sie in solchen Orten haben,
als um ihren eigenen zu tun. Erst, wenn so gesicherte Stellen nicht zu
finden sind und die Zeit drängt, begnügt sich der Singvogel zum Wohnen
und Brüten mit schlechteren Plätzen. Hat eine Gegend häufige solche
Zufluchtsorte, so darf man sicher schließen, daß sie auch, wenn die
andern Bedingungen nicht fehlen, viele Vögel hat. Denkt nur an ein
altes löcheriges Turmdach, wie ist es von Dohlen und Mauerschwalben
umschwärmt. Will man Vögel in eine Gegend ziehen, so muß man solche
Zufluchtsorte schaffen, und zwar so gut als möglich. Wir können,
wie ihr seht, nicht Felsen und Baumstämme aushöhlen, aber aus Holz
gemachte Höhlungen können wir überall auf die Bäume aufhängen. Und
dies tun wir auch. Wir machen diese Höhlungen tief genug, richten das
Schlupfloch von der Wetterseite weg meistens gegen Mittag und machen
es gerade so weit, daß der Vogel, für den es bestimmt ist, ein und aus
kann.
Ihr müßt ja derlei in den Bäumen unseres Gartens gesehen haben?«
»Ich habe sie gesehen«, erwiderte ich, »habe dunkel vermutet, wozu sie
dienen könnten, habe aber die Vorstellung in Folge anderer Eindrücke
wieder aus dem Haupte verloren.«
»Wenn wir etwa noch einmal ein wenig in dem Garten herumgehn«, sagte
mein Gastfreund, »so werden wir mehrere solche Vogelbehälter sehen.
Den Heckennistern bauen wir ein so dichtes Geflechte von Dornzweigen
und Dornästen in unsere Büsche, daß man meinen sollte, es könne kaum
eine Hummel ein- und ausschlüpfen; aber der Vogel findet doch einen
Eingang und baut sich sein Nest. Solcher Nester könnt ihr mehrere
sehen, wenn ihr wollt. Sie haben das Angenehme, daß man diese
Federfamilien in ihrem Haushalte sieht, was bei den Höhlennistern
nicht angeht. Auf diese Weise schützen wir die kleineren Vögel, die
wir in unserem Garten brauchen. Die großen, welche sich mit Schnabel,
Krallen und Flügeln verteidigen können, sind bei uns eher Feinde als
Freunde und werden nicht geduldet.«
»Außer dem Schutze«, fuhr er nach einer Weile fort, »brauchen
die Vögel auch Nahrung. Sie meiden die nahrungsarmen Orte und
unterscheiden sich hierdurch von den Menschen, welche zuweilen große
Strecken weit gerade dahin wandern, wo sie ihren Unterhalt nicht
finden. Die Vögel, die für unseren Garten passen, ernähren sich
meistens von Gewürmen und Insekten; aber wenn an einem Platze, der zum
Nisten geeignet ist, die Zahl der Vögel so groß wird, daß sie ihre
Nahrung nicht mehr finden, so wandert ein Teil aus und sucht den
Unterhalt des Lebens anderswo. Will man daher an einem Orte eine so
große Zahl von Vögeln zurückhalten, daß man vollkommen sicher ist,
daß sie auch in den ungezieferreichsten Jahren hinlänglich sind,
um Schaden zu verhüten, so muß man ihnen außer ihrer von der Natur
gegebenen Nahrung auch künstliche mit den eigenen Händen spenden. Tut
man das, so kann man so viele Vögel an einem Platze erziehen, als man
will. Es kömmt nur darauf an, daß man, um seinen Zweck nicht aus den
Augen zu verlieren, nur so viel Almosen gibt, als notwendig ist,
einen Nahrungsmangel zu verhindern. Es ist wohl in dieser Hinsicht im
allgemeinen nicht zu befürchten, daß in der künstlichen Nahrung ein
Übermaß eintrete, da den Tieren ohnehin die Insekten am liebsten sind.
Nur wenn diese Nahrung gar zu reizend für sie gemacht würde, könnte
ein solches Übermaß erfolgen, was leicht an der Vermehrung des
Ungeziefers erkannt werden würde. Einige Erfahrung läßt einen schon
den rechten Weg einhalten. Im Winter, in welchem einige Arten
dableiben, und in Zeiten, wo ihre natürliche Kost ganz mangelt, muß
man sie vollständig ernähren, um sie an den Platz zu fesseln. Durch
unsere Anstalten sind Vögel, die im Frühlinge nach Plätzen suchten,
wo sie sich anbauen könnten, in unserem Garten geblieben, sie sind,
da sie die Bequemlichkeit sahen und Nahrung wußten, im nächsten
Jahre wieder gekommen oder, wenn sie Wintervögel waren, gar nicht
fortgegangen. Weil aber auch die Jungen ein Heimatsgefühl haben und
gerne an Stellen bleiben, wo sie zuerst die Welt erblickten, so
erkoren sich auch diese den Garten zu ihrem künftigen Aufenthaltsorte.
Zu den vorhandenen kamen von Zeit zu Zeit auch neue Einwanderer, und
so vermehrt sich die Zahl der Vögel in dem Garten und sogar in der
nächsten Umgebung von Jahr zu Jahr. Selbst solche Vögel, die sonst
nicht gewöhnlich in Gärten sind, sondern mehr in Wäldern und
abgelegenen Gebüschen, sind gelegentlich gekommen, und da es ihnen
gefiel, dageblieben, wenn ihnen auch manche Dinge, die sonst der Wald
und die Einsamkeit gewähren, hier abgehen mochten. Zur Nahrung rechnen
wir auch Licht, Luft und Wärme. Diese Dinge geben wir nach Bedarf
dadurch, daß wir die Bauplätze zu den Nestern an den verschiedensten
Stellen des Gartens anbringen, damit sich die Paare die wärmeren oder
kühleren, luftigeren oder sonnigeren aussuchen können. Für welche
keine taugliche Stelle möglich ist, die sind nicht hier. Es sind das
nur solche Vögel, für welche die hiesigen Landstriche überhaupt nicht
passen, und diese Vögel sind dann auch für unsere Landstriche nicht
nötig. Zu den geeigneten Zeiten besuchen uns auch Wanderer und
Durchzügler, die auf der Jahresreise begriffen sind.
Sie hätten eigentlich keinen Anspruch auf eine Gabe, allein da sie
sich unter die Einwohner mischen, so essen sie auch an ihrer Schüssel
und gehen dann weiter.«
»Auf welche Weise gebt ihr denn den Tieren die nötige Nahrung?« fragte
ich.
»Dazu haben wir verschiedene Einrichtungen«, sagte er. »Manche von den
Vögeln haben bei ihrem Speisen festen Boden unter den Füßen, wie die
Spechte, die an den Bäumen hacken, und solche, die ihre Nahrung auf
der platten Erde suchen; andere, besonders die Waldvögel, lieben das
Schwanken der Zweige, wenn sie essen, da sie ihr Mahl in eben diesen
Zweigen suchen. Für die ersten streut man das Futter auf was immer für
Plätze, sie wissen dieselben schon zu finden. Den anderen gibt man
Gitter, die an Schnüren hängen, und in denen, in kleine Tröge gefüllt
oder auf Stifte gesteckt, die Speise ist. Sie fliegen herzu und
wiegen sich essend in dem Gitter. Die Vögel werden auch nach und nach
zutraulich, nehmen es endlich nicht mehr so genau mit dem Tische, und
es tummeln sich Festfüßler und Schaukler auf der Fütterungstenne, die
neben dem Gewächshause ist, wo ihr mich heute morgen gesehen habt.«
»Ich habe das von heute morgen mehr für zufällig als absichtlich
gehalten«, sagte ich.
»Ich tue es gerne, wenn ich anwesend bin«, erwiderte er, »obwohl es
auch andere tun können. Für die ganz schüchternen, wie meistens die
neuen Ankömmlinge und die ganz und gar eingefleischten Waldvögel sind,
haben wir abgelegene Plätze, an die wir ihnen die Nahrung tun. Für die
vertraulicheren und umgänglicheren bin ich sogar auf eine sehr bequeme
und annehmliche Verfahrungsweise gekommen. Ich habe in dem Hause ein
Zimmer, vor dessen Fenster Brettchen befestigt sind, auf welche ich
das Futter gebe. Die Federgäste kommen schon herzu und speisen vor
meinen Augen. Ich habe dann auch das Zimmer gleich zur Speisekammer
eingerichtet und bewahre dort in Kästen, deren kleine Fächer mit
Aufschriften versehen sind, dasjenige Futter, das entweder in
Sämereien besteht oder dem schnellen Verderben nicht ausgesetzt ist.«
»Das ist das Eckzimmer«, sagte ich, »das ich nicht begriff, und dessen
Brettchen ich für Blumenbrettchen ansah und doch für solche nicht
zweckmäßig fand.«
»Warum habt ihr denn nicht gefragt?« erwiderte er.
»Ich nahm es mir vor und habe wieder darauf vergessen«, antwortete
ich.
»Da die meisten Sänger von lebendigen Tierchen leben«, setzte er seine
Erzählung fort, »so ist es nicht ganz leicht, die Nahrung für alle
zu bereiten. Da aber doch ein großer Teil nebst dem Ungeziefer
auch Sämereien nicht verschmäht, so sind in der Speisekammer alle
Sämereien, welche auf unseren Fluren und in unseren Wäldern reifen und
werden, wenn sie ausgehen oder veralten, durch frische ersetzt. Für
solche, welche die Körner nicht lieben, wird der Abgang durch Teile
unseres Mahles, zartes Fleisch, Obst, Eierstückchen, Gemüse und
dergleichen, ersetzt, was unter die Körner gemischt wird. Die
Kohlmeise erhält sehr gerne, wenn sie tätig ist, und besonders,
wenn sie um ihre Jungen sich gut annimmt, ein Stückchen Speck zur
Belohnung, den sie außerordentlich liebt. Auch Zucker wird zuweilen
gestreut. Für den Trank ist im Garten reichlich gesorgt. In jede
Wassertonne geht schief ein befestigter Holzsteg, an welchem sie zu
dem Wasser hinabklettern können. In den Gebüschen sind Steinnäpfe, in
die Wasser gegossen wird, und in dem Dickichte an der Abendseite des
Gartens ist ein kleines Quellchen, das wir mit steinernen Rändern
eingefaßt haben.«
»Da habt ihr ja Arbeit und Sorge in Fülle mit diesen Gartenbewohnern«.
sagte ich.
»Es übt sich leicht ein«, antwortete er, »und der Lohn dafür ist sehr
groß. Es ist kaum glaublich, zu welchen Erfahrungen man gelangt, wenn
man durch mehrere Jahre diese gefiederten Tiere hegt und gelegentlich
die Augen auf ihre Geschäftigkeit richtet. Alle Mittel, welche die
Menschen ersonnen haben, um die Gewächse vor Ungeziefer zu bewahren,
so trefflich sie auch sein mögen, so fleißig sie auch angewendet
werden, reichen nicht aus, wie es ja in der Lage der Sache gegründet
ist. Wie viele Hände von Menschen müßten tätig sein, um die
unzählbaren Stellen, an deren sich Ungeziefer erzeugt, zu entdecken
und die Mittel auf sie anzuwenden. Ja, die ganz gereinigten Stellen
geben auf die Dauer keine Sicherheit und müssen stets von neuem
untersucht worden. In den verschiedensten Zeiten und unbeachtet
entwickeln sich die Insekten auf Stengeln, Blättern, Blüten, unter der
Rinde und breiten sich unversehens und schnell aus. Wie könnte man da
die Keime entdecken und vor ihrer Entwicklung vernichten? Oft sind die
schädlichen Tierchen so klein, daß wir sie mit unseren Augen kaum zu
entdecken vermögen, oft sind sie an Orten, die uns schwer zugänglich
sind, zum Beispiele in den äußersten Spitzen der feinsten Zweige der
Bäume. Oft ist der Schaden in größter Schnelligkeit entstanden, wenn
man auch glaubt, daß man seine Augen an allen Stellen des Gartens
gehabt, daß man keine unbeachtet gelassen und daß man seine Leute
zur genauesten Untersuchung angeeifert hat. Zu dieser Arbeit ist von
Gott das Vogelgeschlecht bestimmt worden und insbesondere das der
kleinen und singenden, und zu dieser Arbeit reicht auch nur das
Vogelgeschlecht vollkommen aus. Alle Eigenschaften der Insekten,
von denen ich gesprochen habe, ihre Menge, ihre Kleinheit, ihre
Verborgenheit und endlich ihre schnelle und plötzliche Entwicklung
schützen sie gegen die Vögel nicht. Sprechen wir von der Menge. Alle
Singvögel, wenn sie auch später Sämereien fressen, nähren doch ihre
Jungen von Raupen, Insekten, Würmern, und da diese Jungen so schnell
wachsen und so zu sagen unaufhörlich essen, so bringt ein einziges
Paar in einem einzigen Tage eine erkleckliche Menge von solchen
Tierchen in das Nest, was erst hundert Paare in zehn, vierzehn,
zwanzig Tagen! So lange brauchen ungefähr die Jungen zum Flüggewerden.
Und alle Stellen, wie zahlreich sie auch sein können, werden von den
geschäftigen Eltern durchsucht. Sprechen wir von der Kleinheit der
Tierchen. Sie oder ihre Larven und Eier mögen noch so klein sein, von
den scharfen, spähenden Augen eines Vogels werden sie entdeckt. Ja
manche Vögel, wie das Goldhähnchen, der Zaunkönig, dürfen ihren Jungen
nur die kleinsten Nahrungsstückchen bringen, weil dieselben, wenn sie
dem Ei entschlüpft sind, selber kaum so groß wie eine Fliege oder
eine kleine Spinne sind. Gehen wir endlich auf die Abgelegenheit und
Unerreichbarkeit der Aufenthaltsorte der Insekten über, so sind sie
dadurch nicht vor dem Schnabel der Vögel geschützt, wenn sie für
ihre Jungen oder sich Nahrung brauchen. Was wäre einem Vogel leicht
unzugänglich? In die höchsten Zweige schwingt er sich empor, an der
Rinde hält er sich und bohrt in sie, durch die dichtesten Hecken
dringt er, auf der Erde läuft er, und selbst unter Blöcke und
Steingerölle dringt er. Ja, einmal sah ich einen Buntspecht im Winter,
da die Äste zu Stein gefroren schienen, auf einen solchen mit Gewalt
loshämmeren und sich aus dessen Innern die Nahrung holen. Die Spechte
zeigen auf diese Weise - ich sage es hier nebenbei - auch die Äste
an, die morsch und vom Gewürme ergriffen sind, und daher weggeschafft
werden müssen.
Was zuletzt den unvorhergesehenen und plötzlichen Raupenfraß anlangt,
den der Mensch zu spät entdeckt, so kann er sich nicht einstellen, da
die Vögel überall nachsehen und bei Zeiten abhelfen.«
»Wie sehr diese Tiere für das Ungeziefer geschaffen sind«, sagte er
nach einer Weile, »zeigt sich aus der Beobachtung, daß sie die Arbeit
unter sich teilen. Die Blaumeise und die Tannenmeise entdeckt die Brut
der Ringelraupe und anderer Raupengattungen an den äußersten Spitzen
der Zweige, wo sie unter der Rinde verborgen ist, indem sie, sich
an die Zweige hängend, dieselben absucht, die Kohlmeise durchsucht
fleißig das Innere der Baumkrone, die Spechtmeise klettert Stamm auf
Stamm ab und holt die versteckten Eier hervor, der Finke, der gerne in
den Nadelbäumen nistet, weshalb auch solche Bäume in dem Garten sind,
geht gleichwohl gerne von ihnen herab und läuft den Gängen der Käfer
und der gleichen nach, und ihn unterstützen oder übertreffen vielmehr
die Ammerlinge, die Grasmücken, die Rotkehlchen, die auf der Erde
unter Kohlpflanzen und in Hecken ihre Nahrung suchen und finden. Sie
beirren sich wechselseitig nicht und lassen in ihrer unglaublichen
Tätigkeit nicht nach, ja sie scheinen sich eher darin einander
anzueifern. Ich habe nicht eigens Beobachtungen angestellt; aber wenn
man mehrere Jahre unter den Tieren lebt, so gibt sich die Betrachtung
von selber.«
»Auch einen eigentümlichen Gedanken«, fuhr er fort, »hat das Walten
dieser Tiere in mir erweckt oder vielmehr bestärkt; denn ich hatte
ihn schon längst. Allen Tatsachen, die wichtig sind, hat Gott
außer unserem Bewußtsein ihres Wertes auch noch einen Reiz für uns
beigesellt, der sie annehmlich in unser Wesen gehen läßt.
Diesen Tierchen nun, die so nützlich sind, hat er, ich möchte sagen,
die goldene Stimme mitgegeben, gegen die der verhärtetste Mensch nicht
verhärtet genug ist. Ich habe in unserem Garten mehr Vergnügen gehabt
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