Der Nachsommer - 23

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breitet seine Blüten und seine Begierden darüber und saugt das Gift in
sich. Ein klarer Verstand, der sich von Kindheit an eben zur Klarheit
hingeübt hat, und ein gutes, reines Herz sind Schutzwehren vor
Schlechtigkeit und Sittenlosigkeit von Dichtungen, weil der klare
Verstand den hohlen Schwulst von sich abweist und das reine Herz
die Unsittlichkeit ablehnt. Aber Beides geschieht nur gegen die
Entschiedenheit des Schlechten. Wo es in Reize verhüllt ist und mit
Reinem gemischt, dort ist es am bedenklichsten, und da müssen Ratgeber
und väterliche Freunde zu Hilfe stehen, daß sie teils aufklären,
teils von vornherein die Annäherung des Übels aufhatten. Gegen die
Schlechtigkeit in der Darstellung oder gegen die lange Weile braucht
man kein Mittel als sie selber. Ihr seid zwar noch jung; aber ihr
seid nicht so jung zu dem Lesen von Dichtern gekommen wie die meisten
unserer Jünglinge, und ihr habt so viel in Wissenschaften gelernt, daß
ich glaube, daß man euch alle Dichter in die Hände geben kann, ohne
Gefahr zu befürchten, selbst bei solchen, die in ihrem Amte sehr
zweifelhaft sind. Euer Geist wird sich wohl heraus finden und gerade
dadurch noch mehr klären. Da ich von der Weisheitslehre sprach, welche
man in unserem deutschen Lande noch immer als Weisheitsliebe mit dem
griechischen Worte Philosophie bezeichnet, muß ich euch sagen, was ihr
wohl vielleicht schon aus anderen Reden von mir gemerkt haben mögt,
daß ich nicht gar sehr viel auf sie halte, wenn sie in ihrem eigenen
und eigentümlichen Gewande auftritt. Ich habe alte und neue Werke
derselben mit gutem Willen durchgenommen; aber ich habe mich zu viel
mit der Natur abgegeben, als daß ich auf ledigliche Abhandlungen ohne
gegebener Grundlage viel Gewicht legen könnte, ja sie sind mir sogar
widerwärtig. Vielleicht reden wir noch ein anderes Mal von dem
Gegenstande. Wenn ich je einige Weisheit gelernt habe, so habe ich sie
nicht aus den eigentlichsten Weisheitsbüchern, am wenigsten aus den
neuen - jetzt lese ich gar keine mehr - gelernt, sondern ich habe sie
aus Dichtern genommen oder aus der Geschichte, die mir am Ende wie die
gegenständlichste Dichtung vorkömmt.«

Als ich meinen Gastfreund so reden hörte, erinnerte ich mich, daß ich
ihn in der Tat viel lesen gesehen habe. Oft war er mit einem Buche
unter einem schattigen Baume gesessen oder in rauherer Jahreszeit auf
einer sonnigen Bank, oft hatte er sich mit einem auf einen Spaziergang
begeben, er ist sehr häufig in dem Lesezimmer gewesen, und er trug
Bücher in seine Arbeitsstube. Als wir die letzte Fahrt in den
Sternenhof gemacht hatten, hatte er Bücher mitgenommen, und ich glaube
von Gustav gehört zu haben, daß er auf jede Reise Bücher einpacke.
Ich ging bei meinem jetzigen Aufenthalte in dem Rosenhause sehr oft in
das Bücherzimmer, und wie ich früher vor den Schränken gestanden war,
die die Werke der Naturwissenschaften enthielten, und wie ich damals
manches Buch in das Lesezimmer mitgenommen hatte, so stand ich jetzt
vor den Schreinen mit den Dichtern, sah viele einzelne der vorhandenen
Bücher an, trug manches in das Lesezimmer oder mit Bewilligung meines
Gastfreundes in meine Stube und schrieb mir die Aufschrift von manchem
in mein Gedenkbuch, um es mir, wenn ich nach Hause gekommen wäre, zu
kaufen.
Gegen das Ende meines Aufenthaltes, da noch einige sonnige Tage kamen,
zeichnete und malte ich auch mehrere Stücke der schönen getäfelten
Fußböden, die in diesem Hause anzutreffen waren. Ich tat dies, um
dem Vater von allen Dingen, welche ich gesehen hatte, einiger Maßen
Abbildungen bringen zu können.
Als es schon bald zu meiner Abreise kam, sagte mein Gastfreund, er
hätte noch etwas mit mir zu reden, und er sprach: »Weil euch euere
Natur selber zum Teile aus dem Kreise herausgezogen hat, den ihr um
euch gesteckt habt, weil ihr zu euren früheren Bestrebungen noch
den Einblick in die Dichtungen gesellt habt, so wie ja schon das
Landschaftsmalen als ein Übergang in das Kunstfach ein Schritt aus
eurem Kreise war, so erlaubet mir, daß ich als Freund, der euch wohl
will, ein Wort zu euch rede. Ihr solltet zu eurem Wesen eine breitere
Grundlage legen. Wenn die Kräfte des allgemeinen Lebens zugleich in
allen oder vielen Richtungen tätig sind, so wird der Mensch, eben weil
alle Kräfte wirksam sind, weit eher befriedigt und erfüllt, als wenn
eine Kraft nach einer einzigen Richtung hinzielt. Das Wesen wird
dann im Ganzen leichter gerundet und gefestet. Das Streben in
einer Richtung legt dem Geiste eine Binde an, verhindert ihn, das
Nebenliegende zu sehen und führt ihn in das Abenteuerliche. Später,
wenn der Grund gelegt ist, muß der Mann sich wieder dem Einzigen
zuwenden, wenn er irgendwie etwas Bedeutendes leisten soll. Er wird
dann nicht mehr in das Einseitige verfallen. In der Jugend muß man
sich allseitig üben, um als Mann gerade dann für das Einzelne tauglich
zu sein. Ich sage nicht, daß man sich in das Tiefste des Lebens
in allen Richtungen versenken müsse, wie zum Beispiele in allen
Wissenschaften, wie ihr ja selber einmal angefangen habt, das wäre
überwältigend oder tötend, ohne dabei möglich zu sein; sondern daß
man das Leben, wie es uns überall umgibt, aufsuche, daß man seine
Erscheinungen auf sich wirken lasse, damit sie Spuren einprägen,
unmerklich und unbewußt, ohne daß man diese Erscheinungen der
Wissenschaft unterwerfe. Darin, meine ich, besteht das natürliche
Wissen des Geistes, zum Unterschiede von der absichtlichen Pflege
desselben. Er wird nach und nach gerecht für die Vorkommnisse des
Lebens. Ihr habt, scheint es mir, zu jung einen einzelnen Zug erfaßt,
unterbrecht ihn ein wenig, ihr werdet ihn dann freier und großartiger
wieder aufnehmen. Schaut auch die unbedeutenden, ja nichtigen
Erscheinungen des Lebens an. Geht in die Stadt, sucht euch deren
Vorkommnisse zurecht zu legen, kommt dann zu uns auf das Land,
lebt einmal eine Weile müßig bei uns, das heißt tut, was euch der
Augenblick und die Neigung eingibt, wir wollen dieses Haus und den
Garten genießen, wollen den Nachbar Ingheim besuchen, wollen auch
zu anderen entfernteren Nachbarn gehen und die Dinge an uns vorüber
fließen lassen, wie sie fließen.«
Ich dankte ihm für seine Bemerkungen, sagte, daß ich selber so etwas
Ähnliches in mir empfinde, daß ich wohl etwas unbeholfen gegen das
Leben sei, daß meine Eltern und wohlmeinenden Freunde wohl Nachsicht
mit mir haben müssen und daß ich für jeden Wink dankbar sei. Besonders
freue mich die Einladung in sein Haus, und ich werde ihr mit vieler
Freude Folge leisten.
Als die Zeit meiner Abreise herangekommen war, packte ich die
Zeichnungen und alles, was ich in dem Rosenhause hatte, ein, nahm den
herzlichsten Abschied von dem alten Manne, Gustav, Eustach, Roland,
der gekommen war, verabschiedete mich von allen Bewohnern des Hauses,
Gartens und Meierhofes und reisete zu meinen Angehörigen in die
Hauptstadt zurück.
Das Erste, was ich dort nach dem innigsten und aufrichtigsten
Bewillkommen sah, war, daß mein Vater das teils gläserne, teils
hölzerne Häuschen, in welchem die alten Waffen hingen, um welches
sich der Epheu rankte und welches im Grunde den äußersten Ansatz oder
gleichsam einen Erker des rechten Flügels des Hauses gegen den Garten
bildete, in dem vergangenen Sommer hatte umbauen lassen. Er hatte es
bedeutend vergrößert, aber die Leisten, Spangen und Rahmen, in denen
das Glas befestigt war, hatte er in der früheren Art gelassen, nur
waren sie dem Stoffe nach neu gemacht und mit schönen Verzierungen
und Schnitzereien versehen. Die Simse des Daches waren nach
mittelalterlicher Weise verfertigt, schön geschnitzt und verziert.
Der Epheu war wieder an Leisten empor geleitet worden und blickte an
manchen Stellen durch das Glas herein. Die Fenster waren nicht mehr
nach Außen und Innen zu öffnen wie früher, sondern zum Verschieben.
Die größte Veränderung aber war die, daß der Vater zwei Säulen hatte
aufführen lassen, während früher die beiden Wände, welche nach Außen
geschaut hatten, aus Glas verfertigt gewesen waren. Diese zwei Pfeiler
hatten genau die Abmessungen, daß die zwei Verkleidungen, welche ich
ihm in dem vorigen Herbste gebracht hatte, auf dieselben paßten. Die
Verkleidungen waren aber noch nicht auf ihnen, weil das Mauerwerk
zuerst austrocknen mußte, daß das Holz an demselben keinen Schaden
nehmen konnte. Der Vater hatte mir nur den ganzen Plan und die
Vorrichtungen zu seiner Ausführung gesagt. So wie es mich einerseits
freute, daß der Vater das Holzkunstwerk so schätzte, daß er eigens zu
dem Zwecke, es anbringen zu können, das Häuschen hatte umbauen lassen,
so war es mir andererseits erst recht schmerzlich, daß ich die
Ergänzungen zu den Verkleidungen nicht aufzufinden im Stande gewesen
war. Ich sagte dem Vater von meinen Bemühungen und von meinem
Leidwesen wegen des schlechten Erfolges. Er und die Mutter trösteten
mich und sagten, es sei alles auch in der vorhandenen Gestalt recht
schön, was verschwunden ist und nicht mehr erlangt werden kann,
müsse man nicht eigensinnig anstreben, sondern sich an dem, was eine
gute Gunst uns noch erhalten habe, freuen. Das Häuschen werde eine
Erinnerung sein, und so oft man sich in demselben, wenn es vollkommen
in den Stand gesetzt sein werde, befinden werde, werde einem die Zeit
vorschweben, in welcher das Holzwerk gemacht worden sei, und die,
in welcher ein lieber Sohn es zur Freude des Vaters ans dem Gebirge
gebracht habe.
Ich mußte mich wohl, obgleich ungern, beruhigen. Es erschien mir
jetzt erst recht schön, wenn die Verkleidungen am ganzen Innern des
Häuschens herum liefen und über ihnen einerseits die Pfeiler und
andererseits die Fenster schimmerten.
Nach einigen Tagen, in welchen die ersten Besprechungen geführt
wurden, die nach einer Reise eines Familiengliedes im Schoße
einer Familie immer vorfallen, wenn auch die Reise eine jährlich
wiederkommende ist, legte ich dem Vater, da unterdessen auch meine
Koffer und Kisten angekommen waren, die Abbildungen vor, welche ich
von den Geräten und Fußböden im Rosenhause und im Sternenhofe gemacht
hatte. Ich war auf die Wirkung sehr neugierig. Ich hatte einen Sonntag
abgewartet, an welchem er Zeit hatte und an welchem er gerne nach dem
Mittagessen eine geraume Weile in dem Kreise seiner Familie zubrachte.
Ich legte die Blätter vor ihm auf einem Tische auseinander. Er schien
mir bei ihrem Anblick - ich kann sagen - betroffen. Er sah die Blätter
genau an, nahm jedes mehrere Male in die Hand und sagte längere Zeit
kein Wort. Endlich ging seine Empfindung in eine unverhohlene Freude
über. Er sagte, ich wisse gar nicht, was ich gemacht hätte, ich wisse
gar nicht, welchen Wert diese Dinge hätten, ich hätte in früherer Zeit
die Schönheit und Zusammenstimmigkeit dieser Dinge mit Worten gar
nicht so in das rechte Licht gestellt, wie es sich jetzt in Farbe und
Zeichnung, wenn auch beides mangelhaft wäre, beurkunde. Im ersten
Augenblicke hielt der Vater die Geräte, welche ich in dem Sternenhofe
abgebildet hatte, für wirklich alte; als ich ihn aber auf die
tatsächlichen Verhältnisse derselben aufmerksam machte, sagte er, das
müsse ein außerordentlicher Mensch sein, der diese Entwürfe gemacht
habe, er müsse nicht nur mit der alten Bauart und Zusammenstellung der
Geräte sehr vertraut sein, sondern er müsse auch ein ungewöhnliches
Schönheitsgefühl haben, um aus der Menge der überlieferten Gestalten
das zu wählen, was er gewählt habe. Und die Zusammenreihung der Geräte
sei so aus einem Gusse, als wären sie einstens zu einem Zweck und
in einer Zeit verfertigt worden. Auch die wirklich alten Geräte im
Rosenhause seien von einer Schönheit, wie er sie nie gesehen habe,
obgleich ihm die vorzüglichsten und berühmtesten Sammlungen der Stadt
und mancher Schlösser bekannt wären. Zwei so auserlesene Stücke wie
den großen Kleiderschrein und den Schreibschrein mit den Delphinen
dürfte man kaum irgendwo finden. Sie wären wert, in einem kaiserlichen
Gemache zu stehen.

Ich erzählte ihm, um den Mann, der die Entwürfe für den Sternenhof
gemacht hatte, näher zu bezeichnen, daß ich viele Bauzeichnungen und
Zeichnungen von anderen Dingen in dem Rosenhause gesehen habe, welche
weit höhere Gegenstände darstellen und auch mit einer ungleich
größeren Vollendung ausgeführt seien, als ich bei meinen Abbildungen
anzubringen im Stande gewesen wäre. Diese Arbeiten seien bei dem Manne
Vorbildungen gewesen, damit er die Entwürfe hätte machen können, die
er gemacht habe.
Er schien auf meine Worte nicht zu achten, sondern legte irgend ein
Blatt hin, nahm ein anderes auf und betrachtete es.
»So weit ich aus den Abbildungen urteilen kann«, sagte er, »sind die
altertümlichen Gegenstände, welche du mir da veranschaulicht hast,
nicht nur an sich sehr vortrefflich, sondern sie sind auch höchst
wahrscheinlich, wie Farbe und Zeichnung dartut, sehr zweckmäßig wieder
hergestellt. Meine Habseligkeiten sinken dagegen zu Unbedeutenheiten
herab, und ich sehe aus diesen Blättern, wie man die Sache anfassen
muß, wenn man die Zeit, die Kenntnisse und die Mittel dazu hat.«
Mich freute es jetzt recht sehr, daß ich auf den Gedanken gekommen
war, dem Vater diese Dinge nachzubilden, um ihm eine Vorstellung von
ihnen zu geben; mich freute sein Anteil, den er an ihnen nahm, und die
Freude, die er darüber hatte.
»Es sind nun zwei Wege, die zu gehen sind«, meinte die Mutter,
»entweder kannst du dir nach diesen Gemälden die Dinge, die sie
darstellen, machen lassen, um dich immerwährend daran zu ergötzen,
oder du kannst in den Asperhof und Sternenhof reisen und sie in
Wirklichkeit sehen, um eine Freude zu haben, so lange du sie siehst,
und in der Erinnerung dich zu laben, wenn du wieder weggereist bist.«
Der Vater antwortete: »Die Geräte, die hier gezeichnet sind,
nachmachen zu lassen, ist eine Unzukömmlichkeit; denn erstens müßte
hiezu die Einwilligung des Eigentümers erlangt werden, und wenn sie
auch erlangt worden wäre, so hätten zweitens die nachgebildeten
Gegenstände in meinen Augen nicht den Wert, den sie haben sollten,
weil sie doch nur, wie die Maler sagen, Copien wären. Es böte sich
auch noch der Gedanke, mit Einwilligung des Eigentümers nach diesen
Abbildungen neue Zusammenstellungen entwerfen und in Wirklichkeit
ausführen zu lassen; allein das verlangt eine so große
Geschicklichkeit, welche ich nicht nur mir nicht zutraue, sondern
welche ich auch an den Arbeitern in ähnlichen Dingen, die ich in
unserer Stadt kenne, nicht aufzufinden hoffe. Und zuletzt wären die
verfertigten Gegenstände doch noch immer nichts mehr als halbe Copien.
Das Verfertigen geht also nicht. Was deinen zweiten Weg anbelangt,
Mutter, so werde ich ihn gewiß gehen. Ich habe mir schon früher bei
den Erzählungen von diesen Dingen vorgenommen, die Reise zu ihnen zu
machen; jetzt aber, da ich die Abbildungen sehe, werde ich die Reise
nicht nur um so gewisser, sondern auch in viel näherer Zeit machen,
als es wohl sonst hätte geschehen können.«
»Das wird recht schön sein«, riefen wir fast alle aus einem Munde.
Die Mutter sagte: »Du solltest gleich die Zeit bestimmen und solltest
gleich mit deinem Sohne verabreden, daß er dich in derselben zu dem
alten Manne in das Rosenhaus führe, welcher dich schon auch in den
Sternenhof geleiten würde.«
»Nun, so dränget nur nicht«, erwiderte er, »es wird geschehen, das
ist genug; binden, wißt ihr, kann sich ein Mann nicht, der von seinem
Geschäfte abhängt und nicht wissen kann, welche Umstände einzutreten
vermögen, die von ihm Zeit und Handlungen fordern.«
Die Mutter kannte ihn zu gut, um weiter in ihn zu dringen, er würde
bei seinem ausgesprochenen Satze geblieben sein. Sie beruhigte sich
mit dem Erlangten.
Sowohl sie als die Schwester dankten mir, daß ich dem Vater die Bilder
gebracht hatte, die ihm ein solches Vergnügen bereiteten.
»Die Fußböden müssen auch vortrefflich sein«, rief er aus.
»Sie sind viel schöner als die ungefähre Malerei andeuten kann«,
erwiderte ich, »mein Pinsel kann noch immer nicht den Glanz und die
Zartheit und das Seidenartige der Holzfasern ausdrücken, was man alles
dort so liebt, daß nur mit Filzschuhen auf diesen Böden gegangen
werden darf.«
»Das kann ich mir denken«, antwortete er, »das kann ich mir denken.«
Hierauf mußte ich ihm alle Hölzer nennen, die hier mit Farben
angegeben waren und aus denen die abgebildeten Gegenstände bestanden.
Die meisten kannte er ohnehin, was mich freute, weil es der Beweis
war, daß ich die Farben nicht unsachgemäß angewendet habe. Die er
nicht kannte, nannte ich ihm. Ich wußte sie fast alle ganz genau
anzugeben.
Er verwunderte sich wieder und immer aufs Neue und suchte sich die
Gegenstände recht lebhaft vorzustellen.
Die Mutter und Schwester fragten mich, ob ich recht lange zu dieser
Arbeit gebraucht hätte und ob ich nicht dabei beklommen gewesen wäre.
Ich antwortete, daß ich des Zweckes willen sehr fleißig gewesen sei,
daß es anfänglich langsam gegangen sei, daß ich aber nach und nach
Übung erlangt hätte und daß ich dann weit schneller vorwärtsgekommen
sei, als ich selber geahnt habe. Und was die Beklemmung anbelangt, so
hätte ich sie freilich im Anfange gehabt; aber da die Dinge einmal auf
mich gewirkt hätten, da ich in Eifer geraten wäre, da sich hie und
da ein Gelingen eingestellt hätte, namentlich da mir durch die
Entschiedenheit der Erscheinung mancher Holzgattung die Farbe
gleichsam von selber in die Hand gegeben worden wäre, so hätte sich
bald die Unbefangenheit eingefunden und nach und nach sich die Lust
hinzu gesellt.
Nach diesen Worten zeigte mir der Vater auch manchen Fehler, den ich
in den Arbeiten gemacht hätte, und setzte mir auseinander, wie ich
selbe, falls ich wieder ähnliche Dinge entwerfen sollte, vermeiden
könnte. Da er Gemälde hatte, da er sich seit Jahren mit denselben
beschäftigt hatte, so durfte ihm wohl ein Urteil in dieser Hinsicht
zugewachsen sein, und ich erkannte das, was er sagte, als vollkommen
richtig an und glaubte mich aber auch befähigt zu fühlen, es in
Zukunft besser zu machen.
Nach den Fehlern ging der Vater auch auf die Vorzüge der Arbeit über
und sagte, daß er nach den Zeichnungen von Köpfen, die ich vor einiger
Zeit gemacht hätte, zu schließen, von mir nicht erwartet hätte, daß
ich etwas so Sachgemäßes in Ölfarben würde ausführen können.
Dieser Sonntagsnachmittag war eine sehr liebe, angenehme Zeit.
Die Freundlichkeit der Schwester, die sie besonders an diesem
Nachmittage an den Tag legte, war mir ein schönerer Lohn, als wenn ein
Kenner gesagt hätte, daß meine Blätter ausgezeichnet seien, das Lob
der Mutter, daß ich auf den Vater und das väterliche Haus gedacht habe
und aus Liebe zu beiden, um Freude zu bereiten, eine beschwerliche
Arbeit unternommen habe, erregte mir die angenehmsten Gefühle, und da
auch der Vater mit einigen gewählten Worten seinen Dank aussprach und
sagte, daß er dieses Zartgefühl nicht vergessen werde, konnte ich nur
mit großer Gewalt die Tränen bemeistern.
Ich gab ihm alle Blätter als Eigentum, und er reihte sie seiner
Sammlung von Merkwürdigkeiten ein.
Am nächsten Tage packte ich die Zithern aus, legte beide der Schwester
vor und ließ ihr die Wahl, ob sie die meinige oder die neuangekaufte
als für sie gehörig annehmen wolle. Sie wählte die neue und freute
sich darüber sehr. Ich zeigte ihr auch die Stücke, welche ich mir nach
dem Spiele meines Gebirgslehrmeisters geschrieben hatte, und ließ sie
ihr in ihrem Zimmer, daß sie sie abschreiben lassen könne und daß sie
ihre Übungen darnach begönne. Ich versprach ihr, in diesem Winter ihr
Lehrer in dieser Kunst zu sein.
Nach einiger Zeit brachte ich auch meine Malereien von
Gebirgslandschaften zum Vorscheine. Ich hatte bis dahin immer nicht
den Mut dazu gehabt; aber endlich machte mir mein Gewissen zu bittere
Vorwürfe, daß ich gegen meine Angehörigen Heimlichkeiten habe. Ich
zeigte meinem Vater die Blätter auch an einem Sonntagsnachmittage. Ich
blickte ihm erstaunt in das Angesicht, als er dieselben gesehen hatte
und das Nehmliche sagte, was mein Gastfreund im Rosenhause und was
Eustach gesagt hatten. Bei diesen letzten beiden hatte es mich nicht
gewundert, da ich sie für Kenner hielt und da sie Gebirgsbewohner
waren. Der Vater aber, der zwar Bilder besaß, war ein Kaufherr und
war nie lange in dem Gebirge gewesen. Es erhöhte dies meine Ehrfurcht
gegen ihn noch mehr. Er zeigte mir, wo ich unwahr gewesen war,
und setzte mir auseinander, wie es hätte sein sollen, was ich
augenblicklich begriff. Das was er lobte und richtig fand, gefiel mir
selber nachher doppelt so wohl.
Klotilden mußte ich die Blätter noch einmal und allein in ihrem Zimmer
zeigen. Sie verlangte, daß ich ihr beinahe alles erkläre. Sie war nie
in höherem oder im Urgebirge gewesen, sie wollte sehen, wie diese
Dinge beschaffen seien, und sie reizten ihre Aufmerksamkeit sehr.
Obgleich meine Malereien keine Kunstwerke waren, wie ich jetzt immer
mehr einsah, so hatten sie doch einen Vorzug, den ich erst später
recht erkannte und der darin bestand, daß ich nicht wie ein Künstler
nach Abrundung noch zusammenstimmender Wirkung oder Anwendung von
Schulregeln rang, sondern mich ohne vorgefaßter Einübung den Dingen
hingab und sie so darzustellen suchte, wie ich sie sah. Dadurch
gewannen sie, was sie auch an Schmelz und Einheit verloren, an
Naturwahrheit in einzelnen Stücken und gaben dem Nichtkenner und dem,
der nie die Gebirge gesehen hatte, eine bessere Vorstellung als schöne
und künstlerisch vollendete Gemälde, wenn sie nicht die vollendetsten
waren, die dann freilich auch die Wahrheit im höchsten Maße trugen.
Aus diesem Grunde sagte mir Klotilde durch eine Art unbewußter Ahnung,
sie wisse jetzt, wie die Berge aussehen, was sie aus vielen und guten
Bildern nicht gewußt hätte. Sie äußerte auch den Wunsch, einmal die
hohen Berge selber sehen zu können, und meinte, wenn der Vater die
Reise in das Rosenhaus und in den Sternenhof mache und bei dieser
Gelegenheit auch die Gebirge besuche, werde sie ihn bitten, sie
mitreisen zu lassen. Ich erzählte ihr nun recht viel von den Bergen,
beschrieb ihr ihre Herrlichkeit und Größe, machte sie mit manchen
Eigentümlichkeiten derselben bekannt und setzte ihr meine
verschiedenen Reisen in denselben und meine Bestrebungen ausführlicher
als sonst auseinander. Ich hatte nie so viel von den Gebirgen mit
ihr geredet. Nach diesen Worten verlangte sie auch, daß ich sie
unterrichte, ebensolche Abbildungen verfertigen zu können, wie sie
hier vor ihr liegen. Sie wolle sich Farben und alle andere dazu
notwendigen Gerätschaften verschaffen. Da sie ohnehin ziemlich gut
zeichnen konnte, so war die Sache nicht so schwierig als sie beim
ersten Anscheine ausgesehen hatte. Ich versprach ihr meinen Beistand,
wenn die Eltern einwilligen würden.
Wir fragten nach einiger Zeit die Eltern. Sie hatten im Ganzen
nichts dagegen, nur die Mutter verlangte ausdrücklich, daß diese
Arbeiten nur Nebendinge sein sollen, Dinge zum Vergnügen, nicht
Hauptbeschäftigungen; denn die Hauptpflicht des Weibes sei ihr Haus,
diese Dinge können zwar auch recht wohl in das Haus gehören; aber
einseitig oder gar mit Leidenschaft betrieben, untergraben sie eher
das Haus, als sie es bauen helfen. Klotilde aber sei schon so alt, daß
sie sich ihrem künftigen Berufe zuwenden müsse.
Wir begriffen das alles und versprachen, nichts ins Übermaß gehen
lassen zu wollen.
Es wurden alle Erfordernisse angeschafft, und wir begannen in
gegönnten Zeiten die Arbeit.
Auch spanisch wollte die Schwester von mir lernen. Ich betrieb es
fort, und da ich ihr voraus war, wurde ich auch hierin ihr Lehrer,
was die Mutter mit derselben Einschränkung wie das Landschaftsmalen
gelten ließ. Es waren also in unserem Hause für dieses Jahr mehr
Beschäftigungen für mich vorhanden als in anderen Zeiten.
Es war mir in jenem Herbste besonders wunderbar, daß weder Vater noch
Mutter genauer nach meinem Gastfreunde fragten. Sie mußten entweder
nach meinen Erzählungen ein entschiedenes Vertrauen in ihn setzen
oder sie wollten durch zu vieles Einmischen die Unbefangenheit meiner
Handlungen nicht stören.

Bei allen häuslichen Bestrebungen fing ich bei dem herannahenden
Winter doch ein etwas anderes Leben an, als ich es bisher geführt
hatte, und zwar ein etwas mannigfaltigeres. Ich hatte in vergangener
Zeit nur solche Stadtkreise besucht, in welche meine Eltern geladen
worden waren oder in welche ich durch Freunde, die ich gewann, gezogen
wurde. Diese Kreise bestanden größtenteils aus Leuten von ähnlichem
Stande mit dem meines Vaters. Ich spürte Neigung in mir, nun auch
Sitten und Gebräuche so wie Ansichten und Meinungen solcher Menschen
kennen zu lernen, die sich auf glänzenderen Lebenswegen befanden. Der
Zufall gab bald hier, bald da Gelegenheit dazu, und teils suchte ich
auch Gelegenheiten. Es geschah, daß ich Bekanntschaften machte und
mitunter auch fortsetzen konnte. Ich lernte Leute von höherem Adel
kennen, lernte sehen, wie sie sich bewegen, wie sie sich gegenseitig
behandeln und wie sie sich gegen solche, die nicht ihres Standes sind,
benehmen.
Es lebte eine alte, edle, verwittwete Fürstin in unserer Stadt, deren
zu früh verstorbener Gemahl den Oberbefehl in den letzten großen
Kriegen geführt hatte. Sie war häufig mit ihm im Felde gewesen und
hatte da die Verhältnisse von Kriegsheeren und ihren Bewegungen kennen
gelernt, sie war in den größten Städten Europas gewesen und hatte
die Bekanntschaft von Menschen gemacht, in deren Händen die ganzen
Zustände des Weltteiles lagen, sie hatte das gelesen, was die
hervorragendsten Männer und Frauen in Dichtungen, in betrachtenden
Werken und zum Teile in Wissenschaften, die ihr zugänglich waren,
geschrieben haben, und sie hatte alles Schöne genossen, was die Künste
hervorbringen. Einstens war sie in den höheren Kreisen eine der
außerordentlichsten Schönheiten gewesen, und noch jetzt konnte man
sich kaum etwas Lieblicheres denken als die freundlichen, klugen und
innigen Züge dieses Angesichtes. Ein Mann, der sich viel mit Gemälden
und ihrer Beurteilung abgab und oft in die Nähe der Fürstin kam, sagte
einmal, daß nur Rembrandt im Stande gewesen wäre, die feinen Töne und
die kunstgemäßen Übergänge ihres Angesichtes zu malen. Sie hatte jetzt
eine Wohnung an der Ostgrenze der innern Stadt, damit die Morgensonne
ihre Zimmer füllte und damit sie den freien Blick über das frische
Grün und auf die entfernten Vorstädte hätte. Blühende Söhne in hohen
kriegerischen Würden besuchten die alte, ehrwürdige Mutter hier, so
oft ihr Dienst ihre Anwesenheit in der Stadt gestattete und so oft
während dieser Anwesenheit ein Augenblick es erlaubte. Schöne Enkel
und Enkelinnen gingen bei ihr aus und ein, und eine zahlreiche
Verwandtschaft wurde bald in diesen, bald in jenen Mitgliedern in
ihren Zimmern gesehen. Aber geistige Erholung oder Anstrengung -
wie man den Ausdruck nehmen will - war ihr ein Bedürfnis geblieben.
Sie wollte nicht bloß das wissen, was jetzt noch auf den geistigen
Gebieten hervor gebracht wurde, und in dieser Beziehung, wenn irgend
ein Werk Ruhm erlangte und Aufsehen machte, suchte sie auch an dessen
Pforte zu klopfen und zu sehen, ob sie eintreten könnte; sondern sie
nahm oft auch ein Buch von solchen Personen in die Hand, die in ihre
Jugendzeit gefallen und dort bedeutsam gewesen waren, sie ging das
Werk durch und forschte, ob sie auch jetzt noch die zahlreichen, mit
Rotstift gemachten Zeichen und Anmerkungen wieder in derselben Art
machen oder ob sie andere an ihre Stelle setzen würde; ja sie nahm
Werke der ältesten Vergangenheit vor, die jetzt die Leute, außer sie
wären Gelehrte, nur in dem Munde führen, nicht lesen; sie wollte doch
sehen, was sie enthielten, und wenn sie ihr gefielen, wurden sie
nach manchen Zwischenzeiten wieder hervorgeholt. Von dem, was in den
Verhältnissen der Staaten und Völker vorging, wollte sie beständig
unterrichtet sein. Sie empfing daher von manchen ihrer Verwandten und
Bekannten Briefe, und die vorzüglichsten Zeitungsblätter mußten auf
ihren Tisch kommen. Weil aber, obwohl ihre Augen noch nicht so schwach
waren, das viele Lesen, das sie sich hatte auflegen müssen, bei
ihrem Alter doch hätte beschwerlich werden können, hatte sie eine
Vorleserin, welche einen Teil, und zwar den größten, des Lesestoffes
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