Der Nachsommer - 34

Total number of words is 4487
Total number of unique words is 1405
44.3 of words are in the 2000 most common words
58.0 of words are in the 5000 most common words
64.6 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
sind; aber ich gehe auch an bewölkten Tagen auf den Hügel oder an
solchen, an denen man nichts deutlich sehen kann. Als Bestes bringt
der Gang, daß man allein ist, ganz allein, sich selber hingegeben. Tut
ihr bei euren Wanderungen nicht auch so, und wie erscheint denn euch
die Welt, die ihr zu erforschen trachtet?«
»Es war zu verschiedenen Zeiten verschieden«, antwortete ich; »einmal
war die Welt so klar als schön, ich suchte Manches zu erkennen,
zeichnete Manches und schrieb mir Manches auf. Dann wurden alle Dinge
schwieriger, die wissenschaftlichen Aufgaben waren nicht so leicht zu
lösen, sie verwickelten sich und wiesen immer wieder auf neue Fragen
ein. Dann kam eine andre Zeit; es war mir, als sei die Wissenschaft
nicht mehr das Letzte, es liege nichts daran, ob man ein Einzelnes
wisse oder nicht, die Welt erglänzte wie von einer innern Schönheit,
die man auf ein Mal fassen soll, nicht zerstückt, ich bewunderte sie,
ich liebte sie, ich suchte sie an mich zu ziehen und sehnte mich nach
etwas Unbekanntem und Großem, das da sein müsse.«

Sie sagte nach diesen Worten eine Zeit hindurch nichts; dann aber
fragte sie: »Und ihr werdet in diesem Sommer noch einmal in euren
Aufenthaltsort zurück kehren, den ihr euch jetzt zu eurer Arbeit
auserkoren habt?«
»Ich werde in denselben zurück kehren«, antwortete ich.
»Und den Winter bringt ihr bei euren lieben Angehörigen zu?« fragte
sie weiter.
»Ich werde ihn wie alle bisherigen in dem Hause meiner Eltern
verleben«, sagte ich.
»Und seid ihr in dem Winter im Sternenhofe?« fragte ich nach einiger
Zeit.
»Wir haben ihn früher zuweilen in der Stadt zugebracht«, antwortete
sie, »jetzt sind wir schon einige Male in dem Sternenhofe geblieben,
und zwei Mal haben wir eine Reise gemacht.«
»Habt ihr außer Klotilden keine andere Schwester?« fragte sie, nachdem
wir wieder ein Weilchen geschwiegen hatten.
»Ich habe keine andere«, erwiderte ich, »wir sind nur zwei Kinder, und
das Glück, einen Bruder zu besitzen, habe ich gar nie kennen gelernt.«
»Und mir ist wieder das Glück, eine Schwester zu haben, nie zu Teil
geworden«, antwortete sie.
Die Sonne war schon untergegangen, die Dämmerung trat ein, und wir
waren immer sitzen geblieben. Endlich stand sie auf und langte nach
ihrem Hute, der in dem Grase lag. Ich hob denselben auf und reichte
ihn ihr dar. Sie setzte ihn auf und schickte sich zum Fortgehen an.
Ich bot ihr meinen Arm. Sie legte ihren Arm in den meinigen, aber
so leicht, daß ich ihn kaum empfand. Wir schlugen nicht den Weg auf
den Anhöhen hin zu dem Gartenpförtchen ein, das in der Nähe des
Kirschbaumes ist, sondern wir gingen auf dem Pfade, der von der
Felderrast zwischen dem Getreide abwärts läuft, gegen den Meierhof
hinab. Wir sprachen nun gar nicht mehr. Ihr Kleid fühlte ich sich
neben mir regen, ihren Tritt fühlte ich im Gehen. Ein Wässerlein,
das unter Tags nicht zu vernehmen war, hörte man rauschen, und der
Abendhimmel, der immer goldener wurde, flammte über uns und über den
Hügeln der Getreide und um manchen Baum, der beinahe schwarz da stand.
Wir gingen bis zu dem Meierhofe. Von demselben gingen wir über die
Wiese, die zu dem Hause meines Gastfreundes führt, und schlugen den
Pfad zu dem Gartenpförtchen ein, das in jener Richtung in der Gegend
der Bienenhütte angebracht ist. Wir gingen durch das Pförtchen in den
Garten, gingen an der Bienenhütte hin, gingen zwischen Blumen, die da
standen, zwischen Gesträuch, das den Weg säumte, und endlich unter
Bäumen dahin und kamen in das Haus. Wir gingen in den Speisesaal, in
welchem die Andern schon versammelt waren. Natalie zog hier ihren Arm
aus dem meinigen. Man fragte uns nicht, woher wir gekommen wären und
wie wir uns getroffen hätten. Man ging bald zu dem Abendessen, da die
Zeit desselben schon heran gekommen war.
Während des Essens sprachen Natalie und ich fast nichts.
Als wir uns im Speisesaale getrennt hatten und als jedes in sein
Zimmer gegangen war, löschte ich die Lichter in dem meinigen sogleich
aus, setzte mich in einen der gepolsterten Lehnstühle und sah auf
die Lichttafeln, welche der inzwischen heraufgekommene Mond auf die
Fußböden meiner Zimmer legte. Ich ging sehr spät schlafen, las aber
nicht mehr, wie ich es sonst in jeder Nacht gewohnt war, sondern blieb
auf meinem Lager liegen und konnte sehr lange den Schlummer nicht
finden.
In den Tagen, die auf jenen Abend folgten, schien es mir, als weiche
mir Natalie aus. Die Zithern hörte ich wieder in ein paar Nächten, sie
wurden sehr gut gespielt, was ich jetzt mehr empfinden und beurteilen
konnte als früher. Ich sprach aber nichts darüber, und noch weniger
sagte ich etwas davon, daß ich selber in diesem Spiele nicht mehr
so unerfahren sei. Meine Zither hatte ich nie in das Rosenhaus
mitgenommen.
Endlich nahte die Zeit, in welcher man in den Sternenhof gehen sollte.
Mathilde und Natalie reisten in Begleitung ihrer Dienerin früher
dahin, um Vorkehrungen zu treffen und die Gäste zu empfangen. Wir
sollten später folgen.
In der Zeit zwischen der Abreise Mathildens und der unsrigen tat mein
Gastfreund eine Bitte an mich. Sie bestand darin, daß ich ihm in dem
kommenden Winter eine genaue Zeichnung von den Vertäflungen anfertigen
möchte, welche ich meinem Vater aus dem Lauterthale gebracht hatte
und welche von ihm in die Pfeiler des Glashäuschens eingesetzt
worden waren. Die Zeichnung möchte ich ihm dann im nächsten Sommer
mitbringen. Ich fühlte mich sehr vergnügt darüber, daß ich dem Manne,
zu welchem mich eine solche Neigung zog und dem ich so viel verdankte,
einen Dienst erweisen konnte und versprach, daß ich die Zeichnung so
genau und so gut machen werde, als es meine Kräfte gestatten.
An einem der folgenden Tage fuhren mein Gastfreund, Eustach, Roland,
Gustav und ich in den Sternenhof ab.

Das Fest
Ein Fest in dem Sinne, wie man das Wort gewöhnlich nimmt, war es
nicht, was in dem Sternenhofe vorkommen sollte, sondern es waren
mehrere Menschen zu einem gemeinschaftlichen Besuche eingeladen
worden, und diese Einladungen hatte man auch nicht eigens und
feierlich, sondern nur gelegentlich gemacht. Übrigens stand es in
Hinsicht des Sternenhofes so wie des Asperhofes jedem Freunde und
jedem Bekannten frei, zu was immer für einer Zeit einen Besuch machen
und eine Weile zu bleiben.
Als wir am zweiten Tage nach unserer Abreise von dem Asperhofe - wir
hatten einen kleinen Umweg gemacht - in dem Sternenhofe eintrafen,
waren schon mehrere Menschen versammelt. Fremde Diener, zuweilen
seltsam gekleidet, gingen, wie sich das allemal findet, wenn mehrere
Familien zusammen kommen, in der Nähe des Schlosses herum oder auf dem
Wege zwischen dem Meierhofe und dem Schlosse hin und her. Man hatte
einen Teil der Wägen und Pferde in dem Meierhofe untergebracht. Wir
fuhren bei dem Tore hinein, und unser Wagen hielt im Hofe. Ich hatte
schon, da wir den Hügel hinan fuhren und uns dem Schlosse näherten,
einen Blick auf dessen vorderste Mauer geworfen, an der jetzt die
bloßen Steine ohne Tünche sichtbar waren, und hatte mein Urteil
schnell gefaßt. Mir gefiel die neue Gestalt um Außerordentliches
besser als die frühere, an welche ich jetzt kaum zurück denken mochte.
Meine Begleiter äußerten sich während des Hinzufahrens nicht, ich
sagte natürlich auch nichts. Im Hofe näherten sich Diener, welche
unser Gepäcke in Empfang nehmen und Wagen und Pferde unterbringen
sollten. Der Hausverwalter führte uns die große Treppe hinan und
geleitete uns in das Gesellschaftszimmer. Dasselbe war eines von jenen
Zimmern, die in einer Reihe fortlaufen und mit den neuen, im Asperhofe
verfertigten Geräten versehen sind. Die Türen aller dieser Zimmer
standen offen. Mathilde saß an einem Tische und eine ältliche Frau
neben ihr. Mehrere andere Frauen und Mädchen so wie ältere und jüngere
Männer saßen an verschiedenen Stellen umher. Auf dem unscheinbarsten
Platze saß Natalie. Mathilde so wie Natalie waren gekleidet, wie
die Frauen und Mädchen von den besseren Ständen gekleidet zu sein
pflegten; aber ich konnte doch nicht umhin, zu bemerken, daß ihre
Kleider weit einfacher gemacht und verziert waren als die der anderen
Frauen, daß sie aber viel besser zusammen stimmten und ein edleres
Gepräge trugen, als man dies sonst findet. Mir war, als sähe ich den
Geist meines Gastfreundes daraus hervorblicken, und wenn ich an höhere
Kreise unserer Stadt, zu denen ich Zutritt hatte, dachte, so schien es
mir auch, daß gerade dieser Anzug derjenige vornehme sei, nach welchem
die Andern strebten. Mathilde stand auf und verbeugte sich freundlich
gegen uns. Das taten die Andern auch, und wir taten es gegen Mathilde
und gegen die Andern. Hierauf setzte man sich wieder, und der
Hausverwalter und zwei Diener sorgten, daß wir Sitze bekamen. Ich
setzte mich an eine Stelle, welche sehr wenig auffällig war. Die Sitte
des gegenseitigen Vorstellens der Personen, wie sie fast überall
vorkömmt, scheint in dem Rosenhause und in dem Sternenhofe nicht
strenge gebräuchlich sein; denn ich wußte schon mehrere Fälle, in
denen es unterblieben war; besonders wenn sich mehrere Menschen
zusammen gefunden hatten. Bei der gegenwärtigen Gelegenheit unterblieb
es auch. Man überließ es eher den Bemühungen des Einzelnen, sich die
Kenntnis über eine Person zu verschaffen, an der ihm gelegen war, oder
man überließ es eher dem Zufalle, miteinander bekannt zu werden, als
daß man bei jedem neuen Ankömmlinge das Verzeichnis der Anwesenden
gegen ihn wiederholt hätte. Zudem schienen sich hier die meisten
Personen zu kennen. Mich wollte man wahrscheinlich aus dem Spiele
lassen, weil ich nie, wenn fremde Menschen in den Asperhof gekommen
waren, gefragt hatte, wer sie seien. Gustav benahm sich hier auch
beinahe wie ein Fremder. Nachdem er sich gegen seine Mutter sehr artig
verbeugt, in die allgemeine Verbeugung gegen die Andern eingestimmt
und Natalien zugelächelt hatte, setzte er sich bescheiden auf einen
abgelegenen Platz und hörte aufmerksam zu. Mein Gastfreund und Eustach
so wie auch Roland waren in den gebräuchlichen Besuchkleidern, ich
ebenfalls. Mir kamen diese Männer in ihren schwarzen Kleidern fremder
und fast geringer vor als in ihrem gewöhnlichen Hausanzuge.
Mein Gastfreund war bald mit verschiedenen Anwesenden im Gespräche.
Allgemein wurde von allgemeinen und gewöhnlichen Dingen geredet, und
das Gespräch ging bald zwischen einzelnen, bald zwischen mehreren
Personen hin und wider. Ich sprach wenig und fast ausschließlich nur,
wenn ich angeredet und gefragt wurde. Ich sah auf die Versammlung vor
mir oder auf manchen Einzelnen oder auf Natalien. Roland rückte einmal
seinen Stuhl zu mir und knüpfte ein Gespräch über Dinge an, die uns
beiden nahe lagen. Wahrscheinlich tat er es, weil er sich ebenso
vereinsamt unter den Menschen empfand wie ich.
Nachdem man den Nachmittagstee, bei dem man eigentlich versammelt war,
verzehrt und sich schon zum größten Teile erhoben hatte und in Gruppen
zusammen getreten war, wurde der Vorschlag gemacht, sich in den Garten
zu begeben und dort einen Spaziergang zu machen. Der Vorschlag fand
Beifall. Mathilde erhob sich und mit ihr die älteren Frauen. Die
jüngeren waren ohnehin schon gestanden. Ein schöner alter Herr,
wahrscheinlich der Gatte der ältlichen Frau, welche neben Mathilden
gesessen war, bot der Hausfrau den Arm, um sie über die Treppe hinab
zu geleiten, dasselbe tat mein Gastfreund mit der ältlichen Frau.
Einige Paare entstanden noch auf diese Weise, das Andere ging
gemischt. Ich blieb stehen und ließ die Leute an mir vorüber gehen, um
mich nicht vorzudrängen. Natalie ging mit einem schönen Mädchen an mir
vorüber und sprach mit demselben, als sie an mir vorbei ging. Ich war,
mit Roland und Gustav, der letzte, welcher über die Treppe hinab ging.
Im Garten war es so, wie es bei einer größeren Anzahl von Gästen
in ähnlichen Fällen immer zu sein pflegt. Man bewegte sich langsam
vorwärts, man blieb bald hier, bald da stehen, betrachtete dieses oder
jenes, besprach sich, ging wieder weiter, löste sich in Teile und
vereinigte sich wieder. Ich achtete auf alles, was gesprochen wurde,
gar nicht. Natalie sah ich mit demselben Mädchen gehen, mit dem sie an
mir in dem Gesellschaftszimmer vorüber gegangen war, dann gesellten
sich noch ein paar hinzu. Ich sah sie mit ihrem lichtbraunen
Seidenkleide zwischen andere hervorschimmern, dann sah ich sie wieder
nicht, dann sah ich sie abermals wieder. Gebüsche deckten sie dann
ganz. Die jungen Männer, welche ich in der Gesellschaft getroffen
hatte, gingen bald mit dem älteren Teile, bald mit dem jüngeren.
Roland und Gustav gesellten sich zu mir, und wenn Gustav fragte, wie
es dort aussehe, wo ich jetzt gearbeitet habe, ob hohe Berge sind,
weite Täler, und ob es so freundlich ist wie am Lautersee, und ob ich
noch weiter vordringen wolle, und in welche Berge ich dann komme: so
sprach Roland wieder von den Anwesenden und nannte mir manchen und
erzählte mir von ihren Verhältnissen. Durch seine Reisen in dem Lande,
durch seinen Aufenthalt in Kirchen, Kapellen, verfallenen Schlössern
und allen bedeutenderen Orten erfuhr er mehr, als irgend ein Anderer
erfahren konnte, und durch sein lebhaftes Wesen und sein gutes
Gedächtnis wurde er zur Erforschung angeleitet und war im Stande, das
Erforschte zu bewahren. Die ältliche Frau, welche wir bei unserem
Eintritte in das Gesellschaftszimmer neben Mathilden sitzen gesehen
hatten, war die Besitzerin eines großen Anwesens, etwa eine halbe
Tagereise von dem Sternenhofe entfernt. Ihr Name war Tillburg, wie
auch ihr Schloß hieß. Sie hatte sich mit allen Annehmlichkeiten und
mit allem, was prächtig war, umringt. Ihre Gewächshäuser waren die
schönsten im Lande, ihr Garten enthielt alles, was in der Zeit
als vorzüglich auftauchte und wurde von zwei Gärtnern und einem
Obergärtner nebst vielen Gehilfen besorgt, ihre Zimmer wiesen Geräte
und Stoffe von allen Hauptstädten der Welt auf, und ihre Wägen waren
das Bequemste und Zierlichste, was man in dieser Art hatte. Gemälde,
Bücher, Zeitschriften, kleine Spielereien waren in ihren Wohnzimmern
zerstreut. Sie machte Besuche in der Umgegend und empfing auch solche
gerne. Im Winter ist sie selten in ihrem Schlosse und immer nur auf
kurze Zeit, sie macht gerne Reisen und hält sich besonders oft in
südlichen Gegenden auf, von denen sie Merkwürdigkeiten zurückbringt.
Sie war die einzige Tochter und Erbin ihrer Eltern, ein Bruder, den
sie hatte, war in der zartesten Jugend gestorben. Der Mann mit dem
freundlichen Angesichte, welcher Mathilden aus dem Saale geführt
hatte, war ihr Gatte. Er war ebenfalls das einzige Kind reicher
Eltern, die Verbindung hatte sich ergeben, und so waren zwei große
Vermögen in eins zusammen gekommen. Er teilte nicht gerade die
Liebhabereien seiner Gattin, war ihnen aber auch nicht entgegen. Er
hatte keine Leidenschaften, war einfach, machte seiner Gattin, die er
sehr liebte, gerne eine Freude und fand in den Reisen derselben, auf
denen er sie begleitete, halb sein eigenes Vergnügen, halb eines, weil
er das ihrige teilte. Er verwaltete aber von jeher die Besitzungen
sehr einsichtig. Die Tillburg stammt von ihm. Einer von den jungen
Männern, die im Gesellschaftszimmer waren, der schlanke Mann mit den
lebhaften dunkeln Augen ist der Sohn, und zwar das einzige Kind dieser
Eheleute, er ist gut erzogen worden, und man kann nicht wissen, ob von
Tillburg her nicht zartere Beziehungen zu dem Sternenhofe gewünscht
werden.
Gustav machte bei diesen Worten eine leichte Seitenbewegung gegen
Roland, sah ihn an, sagte aber nichts.
Ich erinnerte mich der Tillburg, die ich sehr gut kannte, aber nie
betreten hatte. Ich war öfter in ihrer Nähe vorüber gekommen und hatte
die vier runden Türme an ihren vier Ecken, denen man in der neueren
Zeit eine lichte Farbe gegeben hatte, eine Tünche, wie man sie gerade
jetzt von dem Sternenhofe wieder weg haben will, nicht angenehm
empfunden, wie sie sich so scharf von dem Grün der nahen Bäume und dem
Blau der fernen Berge und des Himmels abhoben, welchen letzteren sie
beinahe finster machten.
»Der kleinere Mann mit den weißen Haaren, der in der Nähe des
mittleren Fensters gesessen und öfter aufgestanden war«, fuhr Roland
fort, »ist der Besitzer von Haßberg. Sein Vater hatte die Besitzung
erst gekauft und sie ursprünglich für einen jüngeren Sohn bestimmt, da
der ältere das Stammgut Weißbach erben sollte; allein der jüngere Sohn
und der Vater starben, und so hatte der ältere Weißbach und Haßberg.
Er übergab nach einiger Zeit seinem Sohne das Stammgut und zog sich
nach Haßberg zurück. Er ist einer jener Männer, die immer erfinden und
bauen müssen. In Weißbach hat er schon mehrere Bauten aufgeführt.
In Haßberg richtete er eine Musterwirtschaft ein, er verbesserte
die Felder und Wiesen und friedigte sie mit schönen Hecken ein, er
errichtete einen auserlesenen Viehstand und führte in geschützten
Lagen den Hopfenbau ein, der sich unter seine Nachbarn verbreitete
und eine Quelle des Wohlstandes eröffnete. Er dämmte dem Ritflusse
Wiesen ab, er mauerte die Ufer des Mühlbaches heraus, er baute eine
Flachsröstanstalt, baute neue Ställe, Scheuern. Trockenhäuser,
Brücken, Stege, Gartenhäuser, und ändert im Innern des Schlosses
beständig um. Er ist im Laufe des ganzen Tages mit Nachschauen und
Anordnen beschäftigt, zeichnet und entwirft in der Nacht, und wenn
irgendwo im Lande über Führung einer Straße oder Anlegung eines
Bewirtschaftungsplanes oder Errichtung eines Gebäudes Rat gepflogen
wird, so wird er gerufen, und er macht bereitwillig die Reisen auf
seine eigenen Kosten. Selbst bei der Regierung des Landes ist sein
Wort nicht ohne Bedeutung. Die Frau mit dem aschgrauen Kleide ist
seine Gattin, und die zwei Mädchen, welche vor Kurzem mit Natalie
gegen die Eichen zugingen, sind seine Töchter. Frau und Töchter reden
ihm zu, er solle sich mehr Ruhe gönnen, da er schon alt wird, er sagt
immer: >Das ist das Letzte, was ich baue<; allein ich glaube, den
letzten Plan zu einem Baue wird er auf seinem Totenbette machen. Unser
Freund hält in diesen Dingen große Stücke auf ihn.«
Da wir um die Ecke eines Gebüsches bogen und gegen die Eichen,
welche an der Eppichwand stehen, zugingen, sahen wir wieder eine
Menschengruppe vor uns. Roland, der einmal im Zuge war, sagte: »Der
Mann in dem feinen schwarzen Anzuge, vor dem seine Gattin in dem
nelkenbraunen Seidenkleide geht, ist der Freiherr von Wachten, dessen
Sohn hier ebenfalls zugegen ist, ein Mann von mittelgroßer Gestalt,
der im Gesellschaftszimmer so lange am Eckfenster gestanden war, ein
junger Mann von vielen angenehmen Eigenschaften, der aber zu oft in
den Sternenhof kömmt, als daß es sich durch bloßen Zufall erklären
ließe.
Der Freiherr verwaltet seine Besitzungen gut, er hat keine besondere
Vorliebe, hält alles und jedes in der ihm zugehörigen Ordnung und wird
immer reicher. Da er nur den einzigen Sohn und keine Tochter hat, so
wird die künftige Gattin seines Sohnes eine sehr ansehnliche und sehr
reiche Frau. Die Familie lebt im Winter häufig in der Stadt. Die Güter
liegen etwas zerstreut. Thondorf mit den schönen Wiesen und dem großen
Waldgarten müßt ihr ja kennen.«
»Ich kenne es«, antwortete ich.
»Auf dem Randek hat er ein zerfallendes Schloß«, fuhr Roland fort,
»in welchem wunderschöne Türen sind, die aus dem sechzehnten
Jahrhunderte stammen dürften. Der Verwalter rät ihm, die Türen nicht
herzugeben, und so zerfallen sie nach und nach. Sie sind in unsern
Zeichnungsbüchern enthalten und würden Gemächer, im Stile jener Zeit
gebaut und eingerichtet, sehr zieren. Sogar zu Tischen oder anderen
Dingen, falls man sie als Türen nicht verwenden könnte, würden sie
sehr brauchbar sein. Ich habe auch in der sehr zerfallenen Kapelle von
Randek außerordentlich schöne Tragsteine gezeichnet. Meistens wohnt
der Freiherr im Sommer in Wahlstein, schon ziemlich tief in den
Bergen, wo die Elm hervorströmt.«
»Ich kenne den Sitz«, antwortete ich, »und kenne auch die Familie im
Allgemeinen.«
»Der Mann mit den schneeweißen Haaren«, sprach Roland weiter, »heißt
Sandung, er veredelt die Schafzucht, und der eine von den zwei neben
ihm gehenden Männern ist der Besitzer des sogenannten Berghofes, ein
allgemein geachteter Mann, und der andere ist der Oberamtmann von
Landegg. Es fehlen noch die vom Inghof, dann sind mehrere Vertreter
der hier herum wohnenden Leute vorhanden. Ich teile sie, wenn ich in
meiner Liebhaberei im Lande herum reise, nach ihren Liebhabereien
in Gruppen ein, und man könnte eine Landmappe so nach diesen
Liebhabereien mit Farben zeichnen, wie ihr die Gebirge mit Farben
zeichnet, um das Vorkommen der verschiedenen Gesteine anzuzeigen.«
Da wir wieder eine Wendung machten, ganz nahe an der rechten Seite
der Eppichwand, ging Mathilde mit der Frau von Tillburg auf einem
Nebenwege gegen uns hervor. Sie blieb vor uns stehen und sagte zu mir:
»Ihr habt meiner Brunnennymphe nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt
als ihr solltet; ihr zieht die Gestalt auf der Treppe unsers Freundes
zu sehr vor. Sie verdient es wohl; allein ihr müßt doch die hiesige
auch ein wenig genauer ansehen und sie mir ein wenig schön heißen.«
»Ich habe sie schön geheißen«, erwiderte ich, »und wenn meine ganz
unbedeutende Meinung etwas gilt, so soll ihr die Anerkennung gewiß
nicht entgehen.«
»Wir besuchen nun ohnehin alle die Grotte«, entgegnete sie.
Nach diesen Worten ging sie mit ihrer Begleiterin auf dem Hauptwege
gegen die Eppichwand vor, wir folgten. Die Anderen kamen in
verschiedenen Richtungen herzu, und man ging zu der Marmorgestalt in
der Brunnenhalle.
Einige gingen hinein, Andere blieben mehr am Eingange stehen, und man
redete über die Gestalt. Diese ruhte indessen in ihrer Lage, und die
Quelle rann sanft und stetig fort. Es waren nur allgemeine Dinge,
welche über das Bildwerk gesprochen wurden. Mir kam es fremd vor, die
geputzten Menschen in den verschiedenfarbigen Kleidern vor dem reinen,
weißen, weichen Marmor stehen zu sehen. Roland und ich sprachen
nichts.
Man entfernte sich wieder von dem Marmor, ging langsam an der
Eppichwand hin und stieg die Stufen zu der Aussicht empor. Auf dieser
verteilte man eine Zeit und ging dann gegen die Linden zurück. Nach
Betrachtung der Linden und des schönen Platzes unter ihnen begab
sich der Zug wieder auf den Rückweg in das Schloß. Eustach hatte ich
beinahe die ganze Zeit nicht gesehen.
Zugleich mit uns kamen im Schlosse Wägen an, in denen die von Ingheim
und noch einige Gäste saßen. Nachdem man sich bewillkommt hatte und
nachdem die Angekommenen sich von den überflüssigen Reisekleidern
befreit hatten, teilte sich, wie es bei ähnlichen Gelegenheiten stets
vorkömmt, die Gesellschaft in Gruppen, von denen einige vor dem Hause
standen und plauderten, andere auf den Sandwegen im Rasen herumgingen,
wieder andere gegen den Meierhof wandelten. Als die Abendröte hinter
den Bäumen erschien, die in schönen Zeilen im Westen des Schlosses die
Felder säumten, und als ihr Glühen immer blässer wurde und dem Gelb
des Spätabends Platz machte, sammelten sich die Leute wieder. Die
einen kehrten von ihrem Spaziergange, die anderen von ihrem Gespräche,
die dritten von ihrer Betrachtung verschiedener Gegenstände zurück,
und man begab sich in das Speisezimmer. In demselben begann nun
ein Abend, wie sie auf dem Lande, wo man von dem Umgange mit
Seinesgleichen viel ausgeschlossener ist, zu den vergnügtesten
gehören. Ich habe diese Betrachtung, da ich im Sommer immer ferne von
der Stadt war, öfter machen können. Da man Menschen, mit denen man
gleiche Gesinnungen und gleiche Meinungen hat, auf dem Lande viel
seltener sieht als in der Stadt, da man mit dem Raume nicht so kargen
muß wie in der Stadt, wo jede Familie nur das mit vielen Kosten
erschwingt, was sie für sich und nächste Angehörige braucht, da die
Lebensmittel auf dem Lande gewöhnlich aus der ersten und unmittelbaren
Quelle bei der Hand sind, auch strenge Anforderungen hierin nicht
gemacht werden: so ist man auf dem Lande viel gastfreundlicher als in
der Stadt, und Gelegenheiten, wo man sich in einem Zimmer und um einen
Tisch versammelt, werden da viel fröhlicher, ungezwungener und auch
herzliches begangen, weil man sich freut, sich wieder zu sehen, weil
man um alles fragen will, was sich an den verschiedenen Stellen, woher
die Ankömmlinge gekommen sind, zugetragen hat, weil man die eigenen
Erlebnisse mitteilen und weil man seine Ansichten austauschen will.
Der Tisch war schon gedeckt, der Hausverwalter wies allen ihre Plätze
an, die zur Vermeidung von dennoch möglichen Verwirrungen noch
überdies durch von seiner Hand geschriebene Zettel bezeichnet waren,
und man setzte sich. Der Mann hatte gesorgt, daß solche, die sich gut
kannten, nahe zusammen kamen.
Deßohngeachtet schritt man mit der Freimütigkeit des Landes und alter
Bekannter dazu, die Zettel noch zu verwechseln und sich gegen die
Anordnungen des Mannes zusammen zu setzen. Von der Decke des Zimmers
hing eine sanft brennende Lampe hernieder, und außer ihr wurde die
Tafel noch durch verteilte strahlende Kerzen erhellt. Mathilde nahm
den Mittelsitz ein und richtete ihre Freundlichkeit und ihr ruhiges
Wesen gegen alle, die in ihrem Bereiche waren, und selbst gegen die
entferntesten Plätze suchte sie ihre Aufmerksamkeit zu erstrecken.
Die bekannteren und älteren Gäste saßen ihr zunächst, die jüngeren
entfernter. Julie, die Tochter Ingheims mit den heiteren braunen
Augen, saß mir fast gegenüber, ihre Schwester, die blauäugige
Apollonia, etwas weiter unten. Sie hatten sehr geschmackvolle Kleider
an, das Geschmeide, das sie trugen, hätte, wie ich meinte, etwas
weniger sein sollen. Neben beiden saßen die jungen Männer Tillburg und
Wachten. Natalie saß zwischen Eustach und Roland. Ob es so angeordnet,
ob es ihre eigene Wahl war, wußte ich nicht. Man trug ein einfaches
Mahl auf, und fröhliche Gespräche belebten es. Man sprach von den
Begebnissen der Gegend, man neckte sich mit kleinen Erlebnissen, man
teilte sich Erfahrungen mit, die man in seinem Kreise gemacht hatte,
man sprach von Büchern, die in der Gegend neu waren, und beurteilte
sie, man erzählte, was man im Bereiche seiner Liebhaberei Neues
erworben, was man für Reisen gemacht und was man für fernere vorhabe.
Auch auf die Geschichte des Landes kam es, auf seine Verwaltung,
auf Verbesserungen, die zu machen wären, und auf Schätze, die
noch ungehoben liegen. Selbst Wissenschaft und Kunst war nicht
ausgeschlossen. Mancher Scherz erheiterte die Anwesenden, und man
schien sehr vergnügt, sich so in einen Kreis versammelt zu haben, wo
sich Neues ergab und wo man Altes wieder beleben konnte.
Nach ein paar schnell vergangenen Stunden stand man auf, die Lichter
zu dem Gange in die verschiedenen Schlafgemächer wurden angezündet,
und man begab sich allmählich zur Ruhe.

Am andern Morgen nach dem Frühmahle, da die höher gestiegene Sonne die
Gräser bereits getrocknet hatte, begab man sich in das Freie, um das
Urteil über die Arbeiten an der Vorderseite des Hauses zu fällen. Alle
gingen mit. Selbst Dienerschaft stand seitwärts in der Nähe, als ob
sie wüßte, was geschehe - und sie wußte es wohl auch - und als ob sie
sich dabei beteiligen sollte. Man ging einige hundert Schritte von
der Vorderseite des Hauses weg, wendete sich dann um, blieb im Grase
stehen und betrachtete die von der Tünche befreite Wand. Hierauf
umging man in einem weiten Bogen eine Ecke des Hauses, um auch eine
Wand zu sehen, auf welcher sich noch die Tünche befand. Nachdem man
Beides wohl angeschaut hatte, nahm man einen Stand ein, der beide
Ansichten gestattete.
Nach und nach wurden Meinungen laut. Man fragte zuerst die älteren und
ansehnlicheren Gäste. Diese gaben fast alle ihr Urteil unbestimmt und
mit Vorsicht ab. Beide Einrichtungen hätten ihr Gutes, an beiden wird
etwas auszustellen sein, und es komme auf Geschmack und Vorliebe an.
Da das Gespräch allgemeiner wurde, traten schon manche Meinungen
abgeschlossener hervor. Einige sagten, es sei etwas Besonderes und
nicht überall Vorkommendes, die nackten Steine aus einer Wand stehen
zu lassen. Wenn die Kosten nicht zu scheuen sind, möge man es an dem
ganzen Schlosse so machen, und man habe dann etwas sehr Eigenes.
Andere meinten, es sei doch überall Sitte, die Wände selbst gegen
You have read 1 text from German literature.
Next - Der Nachsommer - 35
  • Parts
  • Der Nachsommer - 01
    Total number of words is 4475
    Total number of unique words is 1352
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    63.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 02
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1438
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 03
    Total number of words is 4468
    Total number of unique words is 1441
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 04
    Total number of words is 4448
    Total number of unique words is 1438
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 05
    Total number of words is 4476
    Total number of unique words is 1433
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    62.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 06
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1410
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 07
    Total number of words is 4252
    Total number of unique words is 1310
    40.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 08
    Total number of words is 4417
    Total number of unique words is 1356
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 09
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1471
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 10
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1366
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 11
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1465
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 12
    Total number of words is 4505
    Total number of unique words is 1333
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.3 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 13
    Total number of words is 4582
    Total number of unique words is 1428
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.5 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 14
    Total number of words is 4491
    Total number of unique words is 1435
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.6 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 15
    Total number of words is 4480
    Total number of unique words is 1461
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    55.6 of words are in the 5000 most common words
    61.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 16
    Total number of words is 4605
    Total number of unique words is 1345
    46.4 of words are in the 2000 most common words
    60.3 of words are in the 5000 most common words
    65.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 17
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1392
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    57.7 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 18
    Total number of words is 4384
    Total number of unique words is 1429
    42.8 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    63.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 19
    Total number of words is 4437
    Total number of unique words is 1474
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 20
    Total number of words is 4398
    Total number of unique words is 1474
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 21
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1354
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 22
    Total number of words is 4432
    Total number of unique words is 1449
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 23
    Total number of words is 4469
    Total number of unique words is 1414
    44.0 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 24
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1509
    41.7 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 25
    Total number of words is 4564
    Total number of unique words is 1447
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 26
    Total number of words is 4413
    Total number of unique words is 1444
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    54.9 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 27
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1400
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 28
    Total number of words is 4458
    Total number of unique words is 1418
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 29
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1442
    44.6 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 30
    Total number of words is 4429
    Total number of unique words is 1457
    42.5 of words are in the 2000 most common words
    56.9 of words are in the 5000 most common words
    62.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 31
    Total number of words is 4483
    Total number of unique words is 1358
    45.1 of words are in the 2000 most common words
    57.5 of words are in the 5000 most common words
    64.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 32
    Total number of words is 4530
    Total number of unique words is 1508
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 33
    Total number of words is 4641
    Total number of unique words is 1295
    47.4 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 34
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1405
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    58.0 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 35
    Total number of words is 4445
    Total number of unique words is 1523
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    58.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 36
    Total number of words is 4430
    Total number of unique words is 1437
    42.1 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 37
    Total number of words is 4572
    Total number of unique words is 1289
    47.8 of words are in the 2000 most common words
    60.6 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 38
    Total number of words is 4588
    Total number of unique words is 1402
    44.1 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    64.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 39
    Total number of words is 4441
    Total number of unique words is 1373
    45.8 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 40
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1352
    47.2 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 41
    Total number of words is 4410
    Total number of unique words is 1397
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.1 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 42
    Total number of words is 4463
    Total number of unique words is 1423
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 43
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1389
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 44
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1422
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 45
    Total number of words is 4488
    Total number of unique words is 1399
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    51.8 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 46
    Total number of words is 4405
    Total number of unique words is 1534
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 47
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1526
    41.3 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 48
    Total number of words is 4594
    Total number of unique words is 1340
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 49
    Total number of words is 4535
    Total number of unique words is 1411
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 50
    Total number of words is 4635
    Total number of unique words is 1349
    46.5 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 51
    Total number of words is 4590
    Total number of unique words is 1338
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 52
    Total number of words is 4497
    Total number of unique words is 1341
    47.9 of words are in the 2000 most common words
    62.7 of words are in the 5000 most common words
    67.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 53
    Total number of words is 4464
    Total number of unique words is 1367
    45.3 of words are in the 2000 most common words
    58.9 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 54
    Total number of words is 4382
    Total number of unique words is 1380
    40.4 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 55
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1396
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.8 of words are in the 5000 most common words
    65.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 56
    Total number of words is 1738
    Total number of unique words is 756
    51.2 of words are in the 2000 most common words
    63.0 of words are in the 5000 most common words
    68.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.