Der Nachsommer - 42

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einfach und stark gemacht, und wo Biegungen vorkommen, sind sie mit
Maß und mit einem gewissen Adel ausgeführt und überladen nicht die
Wände und die andern Bildungen. In der Zeit, als sie das Übergewicht
zu bekommen anfingen, hörte auch die strenge Schönheit der Kirchen auf
und die Niedlichkeit begann. Zu den Fassungen unseres Schmuckes nehmen
wir Metall, und zwar meistens Gold. Das Metall aber hat wesentlich
andere Merkmale als der Stein. Es ist schwerer; darf also, ohne uns zu
drücken, nicht in größeren Stücken angewendet worden, sondern muß in
zarte Gestaltungen auseinander laufen.
Dabei hat es unter allen Stoffen die größte Biegsamkeit und
Dehnbarkeit, wir glauben ihm daher die kühnsten Windungen und
Verschlingungen und fordern sie von ihm. Die Bildungen, besonders
Zieraten aus Gold, können daher nicht genau dieselben sein wie die aus
Stein, wenn beide schön sein sollen. Aber aus dem inneren Geiste des
einen, glaube ich, kann man recht gut und soll man den innern Geist
des andern kennen, und es dürfte Treffliches heraus kommen.«
Ich vermochte gegen diese Ansicht nichts Wesentliches einzuwenden.
Eustach führte sie noch genauer durch Beispiele aus, die er von
bekannten Steingestaltungen an Kirchen hernahm. Er zeigte, wie eine
geläufige, leichte, kirchliche Steinbildung, wenn man sie etwa aus
Gold machen lasse, sogleich schwer, träg und unbeholfen werde, und
er zeigte auch, wie man nach und nach die Steingestaltung umwandeln
müsse, daß sie zu einer für Gold tauge, und da lebendig und
eigentümlich werde. Er versprach mir, daß er mir über diese
Angelegenheit, wenn wir nach Hause gekommen sein würden, Zeichnungen
zeigen würde. Ich sah hieraus, wie sehr meine Freunde über diesen
Gegenstand nachgedacht haben und wie sie tatsächlich in ihn
eingegangen seien.
»Es sind aber nicht bloß die Äußerlichkeiten an unserer Kirche sehr
schön«, fuhr mein Gastfreund fort, »sondern die Gestalten der Heiligen
auf dem Altare und in den Nischen sind schöner, als man sie sonst
meistens aus dem Zeitalter, aus welchem die Kirche stammt, zu sehen
gewohnt ist. Wenn ich sagte, daß die griechischen Bildergestalten eine
größere sinnliche Schönheit haben als die aus dem Mittelalter, so ist
dieses nicht ausnahmslos so. Es gibt auch höchst liebliche Gestalten
aus dem Mittelalter, und wo keine Verzeichnung ist und wo sich
Sinnlichkeit zeigt, sind sie meistens wärmer als die griechischen. In
der kleinen Kirche ist Ähnliches vorhanden, deshalb habe ich so gerne
ihre Wiederherstellung übernommen, deshalb bedaure ich, daß meine
Mittel nicht so groß sind, die gänzliche Vollendung herbeiführen zu
können, und deshalb habe ich so sehr nach den Gestalten, die in den
Nischen fehlen, suchen lassen, um so viel als möglich die Kirche zu
bevölkern, wenn auch der Gedanke Raum hatte, daß vielleicht nicht
einmal alle Gestalten fertig geworden und alle Plätze besetzt gewesen
seien. Vielleicht steht einmal eine höhere und allgemeinere Kraft
auf, die diese und noch wichtigere Kirchen wieder in ihrer Reinheit
darstellt.«
Wir kamen am zweiten Tage in dem Asperhofe an, und ich sagte, daß ich
nun nicht mehr lange da verweilen könne. Mein Gastfreund erwiderte,
daß er in einigen Tagen in den Sternenhof fahren werde, daß er mich
einlade, ihn zu begleiten und daß ich bis dahin noch bei ihm bleiben
möge.
Ich erklärte, daß bei mir wohl einige Tage keinen wesentlichen
Unterschied machten, daß ich aber doch wünsche, bald zu meinen Eltern
zurückkehren zu können.
So war der Abend vor der Abreise in den Sternenhof gekommen, und
mein Gastfreund sagte an demselben in einem gelegenen Augenblicke zu
mir: »Ihr tretet nun zu jemandem, der mir nahe ist, in ein inniges
Verhältnis; es ist billig, daß ihr alles wisset, wie es in dem
Sternenhofe ist und in welchen Beziehungen ich zu demselben stehe. Ich
werde euch alles darlegen. Damit ihr aber in noch viel größerer Ruhe
seid und mit Klarheit das Mitgeteilte aufnehmen könnet, so werde ich
es euch erzählen, wenn ihr wieder in den Asperhof kommt. Ihr werdet
jetzt zu euren Eltern gehen, wie ihr sagt, um ihnen zu berichten, wie
ihr aufgenommen worden seid und wie die Angelegenheit steht. Wenn ihr
dann nach eurem beliebigen Willen wieder zu mir kommt, sei es zu was
immer für einer Zeit, so werdet ihr willkommen sein und bereitwilligen
Empfang finden.«

Am anderen Morgen saß ich nebst Gustav mit ihm in dem Wagen, und wir
fuhren dem Sternenhofe zu.
Wir wurden dort so freundlich und heiter aufgenommen wie immer, ja
noch freundlicher und heiterer als sonst. Die Zimmer, welche wir immer
bewohnt hatten, standen für uns, wie für Personen, welche zu der
Familie gehörten, in Bereitschaft. Natalie stand mit lieblichen Mienen
neben ihrer Mutter und sah ihren älteren Freund und mich an. Ich
grüßte mit Ehrerbietung die Mutter und fast mit gleicher Ehrerbietung
die Tochter. Gustav war etwas schüchterner als sonst und blickte
bald mich, bald Natalien an. Wir sprachen die gewöhnlichen
Bewillkommungsworte und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten wir
uns in unsere Zimmer.
Noch an demselben Tage und am nächsten besah mein Gastfreund
verschiedene Dinge, welche zur Bewirtschaftung des Gutes gehörten,
besprach sich mit Mathilden darüber, besuchte selbst ziemlich
entfernte Stellen und ordnete im Namen Mathildens an. Auch die
Arbeiten in der Hinwegschaffung der Tünche von der Außenseite des
Schlosses besah er. Er stieg selber auf die Gerüste, untersuchte die
Genauigkeit der Hinwegschaffung der aufgetragenen Kruste und die
Reinheit der Steine. Er prüfte die Größe der in einer gewöhnlichen
Zeit vollbrachten Arbeit und gab Aufträge für die Zukunft. Wir waren
bei den meisten dieser Beschäftigungen gemeinschaftlich zugegen.
Man behandelte mich auf eine ausgezeichnete Art. Mathilde war so
sanft, so gelassen und milde wie immer. Wer nicht genauer geblickt
hätte, würde keinen Unterschied zwischen sonst und jetzt gewahr
geworden sein. Sie war immer gütig und konnte daher nicht gütiger
sein. Ich empfand aber doch einen Unterschied. Sie richtete das Wort
so offen an mich wie früher; aber es war doch jetzt anders. Sie fragte
mich oft, wenn es sich um Dinge des Schlosses, des Gartens, der
Felder, der Wirtschaft handelte, um meine Meinung, wie einen, der
ein Recht habe und der fast wie ein Eigentümer sei. Sie fragte gewiß
nicht, um meine Meinung so gründlich zu wissen; denn mein Gastfreund
gab die besten Urteile über alle diese Gegenstände ab, sondern sie
fragte so, weil ich einer der ihrigen war. Sie hob aber diese Fragen
nicht hervor und betonte sie nicht, wie jemand getan hätte, bei dem
sie Absicht gewesen wären, sondern sie empfand das Zusammengehörige
unseres Wesens und gab es so. Mir ging diese Behandlung ungemein lieb
in die Seele. Mein Gastfreund war wohl beinahe gar nicht anders; denn
sein Wesen war immer ein ganzes und geschlossenes; aber auch er schien
herzlicher als sonst.
Gustav verlor sein anfängliches schüchternes Wesen. Obwohl er auch
jetzt noch kein Wort sagte, welches auf unser Verhältnis anspielte -
das taten auch die anderen nicht, und er hatte eine zu gute Erziehung
erhalten, um, obgleich er noch so jung war, hierin eine Ausnahme zu
machen -, so ging er doch zuweilen plötzlich an meine Seite, nahm mich
bei einem Arme, drückte ihn oder nahm mich bei der Hand und drückte
sie mit der seinen. Nur mit Natalie war es ganz anders. Wir waren
beinahe scheuer und fremder, als wir es vor jenem Hervorleuchten des
Gefühles in der Grotte der Brunnennymphe gewesen waren. Ich durfte
sie am Arme führen, wir durften mit einander sprechen; aber wenn
dies geschah, so redeten wir von gleichgültigen Dingen, welche weit
entfernt von unseren jetzigen Beziehungen lagen. Und dennoch fühlte
ich ein Glück, wenn ich an ihrer Seite ging, daß ich es kaum mit
Worten hätte sagen können. Alles, die Wolken, die Sterne, die Bäume,
die Felder schwebten in einem Glanze, und selbst die Personen ihrer
Mutter und ihres alten Freundes waren verklärter. Daß in Natalien
Ähnliches war, wußte ich, ohne daß sie es sagte.
Wenn wir an dem Scheunentore des Meierhofes vorbeigingen oder an
einer anderen Tür oder an einem Felde oder sonst an einem Platze, auf
welchem gearbeitet wurde, so traten die Menschen zusammen, blickten
uns nach und sahen uns mit denselben bedeutungsvollen Augen an, mit
denen man mich in dem Asperhofe angeschaut hatte. Es war mir also
klar, daß man auch hier wußte, in welchen Beziehungen ich zu der
Tochter des Hauses stehe. Ich hätte es auch aus der größeren
Ehrerbietung der Diener heraus lesen können, wenn es mir nicht schon
sonst deutlich gewesen wäre. Aber auch hier wie in dem Asperhofe
bemerkte ich, daß es etwas Freundliches war, etwas, das wie Freude
aussah, was sich in den Mienen der Leute spiegelte. Sie mußten also
auch hier mit dem, was sich vorbereitete, zufrieden sein. Ich war
darüber tief vergnügt; denn auf welchem Stande der Entwickelung die
Leute immer stehen mögen, so ist es doch gewiß, wie ich aus dem
Umgange mit vielen Menschen reichlich erfahren habe, daß Geringere die
Höheren oft sehr richtig beurteilen und namentlich, wenn Verbindungen
geschlossen werden, seien es Freundschaften, seien es Ehen, mit
richtiger Kraft erkennen, was zusammen gehört und was nicht. Daß sie
mich also zu Natalien gehörig ansahen, erfüllte mich mit nachhaltender
inniger Freude.
Wie Natalie über diese Kundgebungen der Leute dachte, konnte ich nicht
erkennen.
Nachdem so drei Tage vergangen waren, nachdem wir die verschiedensten
Stellen des Schlosses, des Gartens, der Felder und der Wälder
gemeinschaftlich besucht hatten, nachdem wir auch manchen Augenblick
in den Gemäldezimmern und in denen mit den altertümlichen Geräten
zugebracht und an Verschiedenem uns erfreut hatten, nachdem endlich
auch alles, was in Angelegenheiten des Gutes zu besprechen und zu
ordnen war, zwischen Mathilden und meinem Gastfreunde besprochen
und geordnet worden war, wurde auf den nächsten Tag die Abreise
beschlossen. Wir verabschiedeten uns auf eine ähnliche Weise, wie wir
uns bewillkommt hatten, der Wagen war vorgefahren, und wir schlugen
die Richtung zurück ein, in der wir vor vier Tagen gekommen waren.

Ich fuhr mit meinem Gastfreunde nur bis an die Poststraße und auf
derselben bis zur ersten Post. Dort trennten wir uns. Er fuhr auf
Nebenwegen dem Asperhofe zu, weil er mir zu lieb einen Umweg gemacht
hatte, ich aber schlug mit Postpferden die Richtung gegen das Kargrat
ein. Ich war entschlossen, im Kargrat für jetzt ganz abzubrechen und
also die Gegenstände, die ich noch dort hatte, fortschaffen zu lassen.
Als ich in dem kleinen Orte eingetroffen war, richtete ich meine
Verhältnisse zurecht, ließ meine Dinge einpacken und schickte sie
fort. Ich nahm von dem Pfarrer, welchen ich kennen gelernt hatte,
Abschied, verabschiedete mich auch von meinen Wirtsleuten und von den
anderen Menschen, die mir bekannt geworden waren, sagte, daß ich nicht
weiß, wann ich in das Kargrat zurückkehren werde, um meine Arbeiten,
welche ich wegen eines schnell eingetretenen Umstandes hatte abbrechen
müssen, fortzusetzen, und reiste wieder ab.
Ich ging jetzt in das Lauterthal, um es zu besuchen. Es war in der
Richtung nach meiner Heimat ein geringer Umweg, und ich wollte das
Tal, das mir lieb geworden war, wieder sehen. Besonders aber führte
mich ein Zweck dahin. Obwohl ich wenig Hoffnung hatte, daß mein
Auftrag, den ich in dem Tale gegeben hatte, zu forschen, ob sich nicht
doch noch die Ergänzungen zu den Vertäflungen meines Vaters fänden,
einen Erfolg haben werde, so wollte ich doch nicht nach Hause reisen,
ohne in dieser Hinsicht Nachfrage gehalten zu haben. Die gewünschten
Ergänzungen hatten sie zwar nicht gefunden, auch keine Spur zu
denselben war entdeckt worden; aber manche Leute hatte ich gesehen,
denen ich in früheren Tagen geneigt worden war, Gegenstände hatte ich
erblickt, von denen ich in vergangenen Jahren zu meinem Vergnügen
umringt gewesen war.
Ich ging auch in das Rothmoor. Dort fand ich die Arbeiten noch in
einem höheren Maße entwickelt und im Gange, als sie es bei meiner
letzten Anwesenheit gewesen waren. Von mehreren Orten hatte man
Bestellungen eingesendet, selbst von unserer Stadt, wo das Becken der
Einbeere bekannt geworden war und manchen Beifall gefunden hatte,
waren Briefe geschickt worden. Fremde kamen zu Zeiten in diese
abgelegene Gegend, machten Käufe und hinterließen Aufträge. Ich sah
also, daß sich Manches hier gebessert habe, betrachtete die Arbeiten
und bestellte auch wieder einige neue, weil ich teils noch Stücke
schönen Marmors hatte, aus denen irgend etwas gemacht werden konnte
und weil anderen Teils in dem Garten des Vaters zur Brüstung oder zu
anderen Stellen noch Gegenstände fehlten. Die Leute hatten mich recht
freundlich und zuvorkommend empfangen, sie zeigten mir, was im Gange
war, welche Verbesserungen sie eingeführt hatten und welche sie noch
beabsichtigen. Sie ließen hiebei nicht unerwähnt, daß ich der kleinen
Anstalt immer zugetan gewesen sei und daß ich zu den Verbesserungen
manchen Anlaß und manchen Fingerzeig gegeben habe. Ich drückte meine
Freude über alles das aus und versprach, daß ich, wenn ich in die Nähe
käme, jederzeit recht gerne einen kurzen Besuch in dem Rothmoor machen
würde.
Nach diesem unbedeutenden Aufenthalte im Lauterthale und im Rothmoor
setzte ich meine Reise zu meinen Eltern ohne weitere Verzögerung fort.

Die Mitteilung
Zu Hause hatten sie mich noch nicht erwartet, weil ich ihnen durch
meinen Brief angezeigt hatte, daß ich mit meinem Gastfreunde eine
kleine Reise zu einer altertümlichen Kirche machen würde. Auch hatten
sie sich vorgestellt, daß ich noch einmal in meinen Aufenthaltsort
in das Hochgebirge gehen und mich auf der Rückreise eine Zeit in dem
Sternenhofe aufhatten werde. Sie irrten aber; denn obwohl ich in
beiden Orten war, war ich doch nicht lange dort, und es drängte mein
Herz, den Meinigen zu eröffnen, wie meine Angelegenheiten stehen. Als
ich dieses getan hatte, waren sie bei Weitem weniger ergriffen, als
ich erwartet hatte. Sie freuten sich, aber sie sagten, sie hätten
gewußt, daß es so sein werde, ja sie hätten seit Jahren die jetzige
Entwicklung schon geahnt. Im Rosenhause und im Sternenhofe, meinten
sie, würde man mich nicht so freundschaftlich und gütig behandelt
haben, wenn man mich nicht lieb gehabt und wenn man nicht selbst das,
was sich jetzt ereignet hat, als etwas Angenehmes betrachtet hätte,
dessen Spuren man ja doch habe entstehen sehen müssen. So lieb mir
diese Ansicht war, weil sie die Gesinnungen meiner Angehörigen gegen
mich ausdrückte, so konnte ich doch nicht umhin, zu denken, daß nur
die Meinigen die Sache so betrachten, weil sie eben die Meinigen sind,
und daß sie mich auch darum des Empfangenen für würdig erachteten. Ich
aber wußte es anders, weil ich Natalien und ihre Umgebung kannte und
ihren Wert zu ahnen vermochte. Ich konnte das, was mir begegnete, nur
als ein Glück ansehen, welches mir ein günstiges Schicksal entgegen
geführt hatte und dessen immer würdiger zu werden ich mich bestreben
müsse.
Mein Vater sagte, es sei alles gut, die Mutter ließ in wehmütiger und
freudiger Stimmung immer wieder die Worte fallen, daß denn so gar
nichts für ein so wichtiges Verhältnis vorbereitet sei; die Schwester
sah mich öfter sinnend und betrachtend an.
Ich sprach die Bitte aus, daß die Eltern mir nun beistehen müßten,
das, was in den gegenwärtigen Verhältnissen zu tun sei, auf das
Schicklichste zu tun, und ich legte auch den Wunsch dar, daß ich nach
des Vaters Ansicht eine größere Reise unternehmen möchte.
»Es sind mehrere Dinge nötig«, sagte der Vater. »Zuerst, glaube ich,
erwartet man von deinen Eltern eine Annäherung an sie; denn die
Angehörigen der Braut können sich nicht schicklich zuerst den
Angehörigen des Bräutigams vorstellen. Außerdem hat mir dein
Gastfreund Liebes erwiesen, was ich ihm noch nicht habe vergelten
können. Ferner hat dir dein Gastfreund Mitteilungen zu machen, die
er für notwendig hält; und endlich solltest du wirklich, wie du
auch selber wünschest, eine größere Reise machen, um wenigstens im
Allgemeinen Menschen und Welt näher kennen zu lernen. Was deine
Gegenleute tun werden, ist ihre Sache, und wir müssen es erwarten.
Unsere Angelegenheit ist jetzt, das, was uns obliegt, auf solche Weise
zu tun, daß wir uns weder vordrängen noch daß etwas geschehe, was
wie geringere Achtung dessen aussähe, was uns durch diese Verbindung
geboten wird. Ich glaube, die natürlichste Ordnung wäre folgende. Du
mußt zuerst die Mitteilungen deines Freundes anhören, weil sie dir
zuerst ohne Bedingung angetragen worden sind. Dann werde ich mit
deiner Mutter eine Reise zur Mutter deiner Braut machen und bei dieser
Gelegenheit deinen Gastfreund besuchen. Endlich magst du den Vorschlag
tun, daß du eine Reise zu höherer Ausbildung zu unternehmen wünschest.
Weil aber dein Gastfreund selber gesagt hat, daß du, ehe er dir seine
Mitteilungen macht, zu größerer Ruhe kommen sollst, und weil es
andererseits unziemend wäre, zu sehr zu drängen, so kannst du nicht
jetzt sogleich zu ihm gehen und ihn um seine Eröffnungen bitten,
sondern du mußt eine Zeit verfließen lassen und ihn später, vielleicht
im Winter, besuchen. Dadurch sieht er auch, daß du einerseits nicht
zudringlich bist und daß du andererseits, da du in ungewohnter
Jahreszeit zu ihm kömmst, doch die Sehnsucht zu erkennen gibst, deine
Sache zu fördern. Und damit du gewisser zu der erforderlichen Ruhe
gelangest, schlage ich dir vor, mich auf einer kleinen Reise in meine
Geburtsgegend zu begleiten, die wir in Kürze antreten können.
Wenn du dann im Winter zu deinem Gastfreunde kömmst, so kannst du ihm
unsere Grüße bringen und ihm sagen, daß wir mit Beginn der schöneren
Jahreszeit kommen und für dich um die Hand der Tochter seiner Freundin
werben werden.«
Alle waren mit diesem Vorschlage vollkommen einverstanden. Besonders
freute sich die Mutter, als sie hörte, daß der Vater von freien
Stücken auf einen Reiseplan gekommen sei, dessen Richtung sie gar
nicht erraten hätte.
»Ich muß mich ja üben«, erwiderte er, »wenn ich im Frühlinge eine
Reise in das Oberland bis in die Nähe der Gebirge antreten soll, die
uns auch in den Rosenhof bringt und weiß Gott wie weit noch führen
kann; denn wenn Leute, die immer zu Hause sind, einmal von der
Wanderungslust ergriffen werden, dann können sie auch ihres Reisens
kein Ende finden und besuchen Gegend um Gegend.«
Ich aber sagte hierauf: »Weil Klotilde nie die Gebirge gesehen hat,
weil sie in dieser ganzen Angelegenheit am weitesten zurückgesetzt
ist, weil ich ihr immer versprochen habe, sie in die Berge zu führen,
und weil die Erfüllung dieses Versprechens durch meine größere
Reise wieder hinaus geschoben werden könnte: so mache ich ihr den
Vorschlag, mit mir, wenn ich mit dem Vater von unserer kleinen Reise
zurückgekommen bin, einen Teil des Herbstes in dem Hochgebirge
zuzubringen. Die Tage des Herbstes, selbst die des Spätherbstes,
sind in den Gebirgen meistens sehr schön, und wir können in den
klaren Lüften weiter herum sehen, als es oft in dem schwülen und
gewitterreichen Dunstkreise der Monate Juni oder Juli möglich ist.«
Klotilde nahm diesen Vorschlag mit Freude an, und ich versprach ihr,
in den Tagen, die noch bis zu meiner Abreise mit dem Vater verfließen
werden, alles anzugeben, was sie an Kleidern und sonstigen Dingen zu
der Gebirgsreise bedürfe, welche Gegenstände sie dann während meiner
Abreise vorrichten lassen könne.
»Wenn ich zu den Mitteilungen meines Freundes an Ruhe gewinnen muß«,
setzte ich hinzu, »so könnten diese Reisen das beste Mittel dazu
abgeben.«
Der Vater und die Mutter waren mit meinem Vorschlage sehr zufrieden.
Die Mutter sagte nur, sie werde an den Vorbereitungen Klotildens
mitarbeiten und besonders darauf sehen, daß alles vorhanden sei, was
zu dem Schutze der Gesundheit gehöre.
Ich erwiderte, daß das sehr gut sei und daß ich auch bei der Reise
selber alle Maßregeln ergreifen werde, daß Klotildens Gesundheit
keinen Schaden leide.
Wir fingen wirklich am andern Tage an, die Dinge zu bereden, welche
Klotilde zur Reise brauche. Sie ging rüstig an die Anschaffung. Ich
entwarf ein Verzeichnis der Notwendigkeiten, welches ich nach und
nach ergänzte. Als einige Zeit verflossen war, glaubte ich es so
vervollständigt zu haben, daß nun nicht leicht mehr etwas Wesentliches
vergessen werden konnte.

Indessen rückte auch der Tag heran, an welchem ich mit dem Vater
abreisen sollte.
Am frühen Morgen desselben setzten wir uns in den leichten Reisewagen,
dessen sich der Vater immer bedient hatte, wenn er größere
Entfernungen zurücklegen mußte. Jetzt war er lange nicht mehr aus dem
Wagenbehältnis gekommen. Auf Anordnung der Mutter wurde er einige
Tage vorher von Sachkundigen genau untersucht, ob er nicht heimliche
Gebrechen habe, welche uns in Schaden bringen könnten. Als dies
einstimmig verneint worden war, gab sie sich zufrieden. Wir hatten
Postpferde, wechselten dieselben an gehörigen Orten und hielten uns in
ihnen so lange auf, als es uns beliebte. Gegen jeden Abend ließ der
Vater noch bei Tageslicht halten, es wurde das Nachtlager bestellt und
wir machten vor dem Abendessen einen Spaziergang. In diesen Tagen, an
denen ich mehr Stunden hintereinander ununterbrochen mit dem Vater
zubrachte, als dies je vorher der Fall gewesen war, sprach ich
auch mehr mit ihm als je zu einer anderen Zeit. Wir sprachen von
Kunstdingen: er erzählte mir von seinen Bildern, sagte mir Manches
über ihre Erwerbung, was ich noch nicht wußte, und verbreitete sich in
guter Rede über ihren Kunstwert, er kam auf seine Steine und erklärte
mir Manches; wir ergingen uns in Büchern, die uns beiden geläufig
waren, setzten ihren Wert, wenn er dichterisch oder wissenschaftlich
war, auseinander und erinnerten uns gegenseitig an Teile des Inhaltes;
wir sprachen auch von Zeitereignissen und von der Lage unsers Staates.
Er erzählte mir endlich von seinem kaufmännischen Geschäfte und machte
mich mit dessen Grundlagen und Stellungen bekannt. Er zeigte mir Teile
der Gegend, durch die wir fuhren, und unterrichtete mich von dem
Schicksale mancher Familie, die in diesem oder jenem Abschnitte der
Landschaft wohnte. Unter diesen Verhältnissen kamen wir am vierten
Tage an dem Orte unserer Bestimmung an. Die Gegend war mir völlig
unbekannt, weil mich meine Wanderungen nie hieher getragen hatten.
Am Saume des Waldes, der den Norden unseres Landes begrenzt, ging ein
Tal hin, das einst Wald gewesen war und das jetzt zerstreute Häuser,
einzelne Felder, Wiesen, Felsen, Schluchten und rinnende Wasser in
seinem Bereiche hegte. Eines der Häuser, halb aus Holz gezimmert und
halb gemauert, war das Geburtshaus meines Vaters. Es stand am Rande
eines Wäldchens, das von dem großen Walde herstammte, der einst diese
ganzen Gegenden bedeckt hatte. Es war gegen West durch eine Gruppe
sehr großer und dicht stehender Buchen gedeckt. daß ihm die Winde
von dorther wenig anhaben konnten, hatte gegen Ost den Schutz eines
Felsens, im Norden den des großen Waldbandes und schaute gegen Süden
auf seine nicht unbeträchtlichen Wiesen und Felder, deren Ergiebigkeit
in Getreide gering, in Futterkräutern außerordentlich war, weshalb der
größere Reichtum auch in Herden bestand. Wir fuhren in das Gasthaus
des Tales, ließen unsere Reisedinge abpacken, bestellten uns auf
einige Tage Wohnung und besuchten dann die sehr entfernten Verwandten,
welche jetzt des Vaters Stammhaus bewohnten. Es war gegen Mittag.
Sie nahmen uns, da wir uns entdeckt hatten, sehr freundlich auf und
verlangten, daß wir unser Gepäcke holen lassen und bei ihnen wohnen
sollten. Nur auf die dringenden Vorstellungen des Vaters, daß wir
ihnen die Bequemlichkeit nähmen und selber keine gewännen, gaben sie
nach und verlangten nur noch, daß wir zum bevorstehenden Mittagessen
bei ihnen bleiben sollten, was wir annahmen.
Da wir nun in der großen Wohnstube saßen, zeigte mir der Vater den
geräumigen Ahorntisch, bei dem er und seine Geschwister ihre Nahrung
eingenommen hatten. Der Tisch war alt geworden, aber der Vater sagte,
daß er noch in derselben Ecke stehe, von den zwei Fenstern beglänzt
und von der hereinscheinenden Sonne beleuchtet wie einst. Er zeigte
mir seine gewesene, neben der Stube befindliche Schlafkammer.
Dann gingen wir hinaus, er wies mir die Treppe, die auf den hölzernen
Gang führte, welcher rings um den Hof lief, und den Quell, der sich
noch immer mit hellem Wasser in den Granittrog ergoß, welchen schon
sein Urgroßvater hatte hauen lassen, er wies mir den Stall, die
Scheune und hinter ihr den Waldweg, auf dem er, noch ein halbes Kind,
mit einem Stabe in der Hand die Heimat verlassen habe, um in der
Fremde sein Glück zu suchen. Wir gingen sogar in das Freie und dort
herum. Der Vater blieb häufig stehen und erinnerte sich noch der
Fruchtgattungen, welche auf verschiedenen Stellen gestanden waren,
als er mit einem Täfelchen, darauf sich rote und schwarze Buchstaben
befanden, in das eine Viertelstunde entlegene hölzerne Haus ging, das
an der Straße stand, von Buchen umgeben war und die Schule für alle
Kinder des Tales vorstellte. Er sagte, es sei alles noch wie zur Zeit
seiner Kindheit, die nehmlichen Begrenzungen, die nehmlichen kleinen
Feldwege und dieselben Wassergräben und Quellrinnsale. Er sagte, es
sei ihm, als ständen sogar dieselben Arnicablumen auf der Wiese, die
er als Knabe angeschaut habe, und da er mich zu dem Steinbühl geführt
hatte, der am Rande der Felder lag, so ragten die Himbeerzweige
empor, rankten sich die dornenreichen Brombeerreben um die Steine und
wucherten die Erdbeerblätter, gerade wie die, von denen er als Knabe
gepflückt hatte. Vom Steinbühl gingen wir zu dem einfachen Essen, das
wir mit unsern Verwandten verzehrten. Nach demselben besuchten wir mit
dem jetzigen Eigentümer alle Besitzungen. Der Vater sagte, dort habe
sein Vater gepflügt, geeggt, gegraben, hier habe seine Mutter mit der
Schwester, der Magd und den Tagelöhnern Heu gemacht, dort seien die
Kühe und Ziegen gegen den Wald hinan gegangen wie sie jetzt gehen, und
die Seinigen haben ausgesehen wie die Leute jetzt aussehen.
Als wir zurückgekehrt waren, verabschiedeten wir uns, der Vater dankte
für die Bewirtung und sagte, daß er gegen den Abend noch einmal in das
Haus kommen werde.
Da wir uns in dem Zimmer unseres Gasthofes befanden, öffnete der Vater
seinen Koffer und nahm allerlei Dinge aus demselben hervor, welche
zu Geschenken für die Bewohner des Hauses bestimmt waren, in dem wir
gespeist hatten. Ich war von ihm nie in die Kenntnis gesetzt worden,
welche Bewohner wir in seinem Vaterhause treffen würden, er mußte sie
wohl auch selber nicht genau gekannt haben. Ich war also nicht mit
Geschenken versehen. Der Vater hatte aber auch für diesen Fall
gesorgt, er gab mir mehrere Dinge, besonders Stoffe, kleine
Schmucksachen und Ähnliches, um es bei unserem Abendbesuche in dem
Hause auszuteilen. Er hatte nicht gleich bei seiner Ankunft die
Geschenke mitnehmen wollen, weil er es, obwohl die Leute nur die
gewöhnlichen Talbewohner dieser Gegend waren, für unschicklich hielt,
mit Gaben belastet das Haus zu betreten und ihnen gleichsam sagen zu
wollen: >Ich glaube, daß ihr das für das Wichtigste haltet.< Jetzt
aber war er ihnen etwas schuldig geworden und konnte den Dank für die
gute Aufnahme abstatten.
Als wir die Geschenke in dem Hause verteilt und dafür die Freude
und den Dank der Empfänger geerntet hatten, die in zwei Eheleuten
mittlerer Jahre, in deren zwei Söhnen, einer Tochter und in einer
alten Großmutter bestanden - den Knecht und die zwei Mägde nicht
gerechnet -, war es mittlerweile Nacht geworden, und wir kehrten
wieder in unsere Herberge zurück.
Wir blieben noch vier Tage in der Gegend. Der Vater besuchte in meiner
Begleitung viele Stellen, die ihm einst lieb gewesen waren, einen
kleinen See, einen Felsblock, von dem eine schöne Aussicht war, eine
Gartenanlage in einem nicht sehr entfernten schloßähnlichen Gebäude,
die hölzerne Schule und vor allem die eine und eine halbe Wegestunde
entfernte Kirche, welche das Gotteshaus des Tales war und um welche
der Kirchhof bog, in welchem sein Vater und seine Mutter ruhten. Eine
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