Der Nachsommer - 36

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welchen man ausruhen könne. Wenn in der Nähe dieser Fassung ein
Tisch wäre, würde es noch besser sein. Außerdem hatte ich Schalen
zu beliebigem Gebrauche gebracht, Ringe, die einen Vorhang fassen,
Tischplatten, Pfeilerverzierungen, Steine von verschiedener Farbe, die
im Vierecke geschliffen waren und die man der Reihe nach auf Papier
oder Ähnliches legen konnte, und noch mehrere Dinge dieser Art. Dem
Vater zeigte ich die Zeichnung von dem Kerberger Altare und sagte, daß
ich sie eigens für ihn gemacht habe und sie ihm hiemit übergebe. Er
war sehr erfreut darüber und dankte mir dafür. Der Altar war ihm zwar
nicht neu, er hatte ihn in früherer Zeit, ehe er wieder hergestellt
worden war, gesehen, und die Zeichnung des wiederhergestellten Altares
war unter den von meinem Gastfreunde dem Vater im vorigen Jahre
gesendeten Zeichnungen gewesen. Deßohngeachtet war es ihm sehr
angenehm, die Zeichnung zu besitzen und sie öfter und nach Muße
betrachten zu können. Er machte mich auf mehrere Dinge aufmerksam, die
er nach wiederholter Betrachtung entdeckt hatte. Zuerst sah er, daß
der Altar viel reicher und mannigfaltiger sei, als da er ihn in noch
unverbessertem Zustande vor vielen Jahren in Wirklichkeit gesehen
hatte; dann machte er mich darauf aufmerksam, daß dieses Werk schon
die Rundlinie habe, daß die Türmchen durch gewundene Stäbe in
Gestalten von Pyramiden gebildet und daß die menschlichen Gestalten
schon sehr durchgearbeitet seien, was alles darauf hindeuten daß das
Werk nicht mehr der Zeit der strengen gothischen Bauart angehöre,
sondern derjenigen, wo diese Art sich schon zu verwandeln begonnen
hatte. Auch zeigte er mir, daß Teile der Verzierungen im Laufe der
Zeiten an andere Orte gestellt worden seien als an die sie gehören,
daß die Büsten sich nicht an dem rechten Platze befinden und daß
menschliche Gestalten verloren gegangen sein müssen. Er holte Bücher
aus seinem Bücherschreine herbei, in denen Abbildungen waren und aus
denen er mir die Wahrheit dessen bewies, was er behauptete. Ich sagte
ihm, daß mein Gastfreund und Eustach der nehmlichen Meinung sind, daß
aber die Wiederherstellungen, welche man an dem Altare gemacht hat,
im strengen Wortverstande nicht Wiederherstellungen gewesen seien,
sondern daß man sich zuerst nur zum Zwecke gesetzt habe, den Stoff
zu erhalten und weitere Umänderungen oder größere Ergänzungen einer
ferneren Zeit aufzubewahren, wenn sich überhaupt die Mittel und Wege
dazu fänden. Nur solche Ergänzungen sind gemacht worden, bei denen die
Gestalt des Gegenstandes unzweifelhaft gegeben war.
Die Bücher des Vaters machten mich auf die Sache, die sie behandelten,
mehr aufmerksam, ich bat ihn, daß er sie mir in meine Wohnung leihe,
und begann sie durchzugehen. Sie führten mich dahin, daß ich die
Baukunst und ihre Geschichte vom Anfange an genauer kennen zu lernen
wünschte und mir alle Bücher, die hiezu nötig wagen, nach dem Rate
meines Vaters und Anderer ankaufte.

Der Bund
Der Winter verging wie gewöhnlich. Ich richtete meine mitgebrachten
Dinge in Ordnung und holte an Schreibgeschäften nach, was im Sommer
wegen der Tätigkeit im Freien und der anderweitig verlorenen Zeit im
Rückstande geblieben war. Der Umgang mit den Meinigen in dem engsten
Kreise des Hauses war mir das Liebste, er war mein größtes Vergnügen,
er war meine höchste Freude. Der Vater bezeigte mir von Tag zu Tag
mehr Achtung. Liebe konnte er mir nicht in größerem Maße bezeigen,
denn diese hatte er mir immer höchstmöglich bewiesen; aber so wie
er früher bei der zärtlichsten Sorgfalt für mein Wohl und bei der
Herbeischaffung alles dessen, was zu meinem Unterhalte und meiner
Ausbildung notwendig gewesen ist, mich meine Wege gehen ließ, immer
freundlich und liebevoll war und nicht begehrte, daß ich mich in
andere Richtungen begebe, die ihm etwa bequemer sein mochten: so war
er zwar dies jetzt alles auch; aber er fragte mich doch häufiger
um meine Bestrebungen und ließ sich die Dinge, welche darauf Bezug
hatten, auseinandersetzen, er holte meinen Rat und meine Meinung
in Angelegenheiten seiner Sammlungen oder in denen des Hauses
ein und handelte darnach, er sprach über Werke der Dichter, der
Geschichtschreiber, der Kunst mit mir, und tat dies öfter, als
es in früheren Zeiten der Fall gewesen war. Er brachte in meiner
Gesellschaft manche Zeit bei seinen Bildern, bei seinen Büchern
und bei seinen andern Dingen zu und versammelte uns gerne in dem
Glashäuschen, das eine erwärmte Luft durchwehte, die sich traulich um
die alten Waffen, die alten Schnitzwerke und die Pfeilerverkleidungen
ergoß. Er sprach von verschiedenen Dingen und schien sich wohl zu
fühlen, den Abend in dem engsten Kreise seiner Familie zubringen zu
können. Mir schien es, daß er zu der jetzigen Zeit nicht nur früher
aus seiner Schreibstube nach Hause komme als sonst, sondern daß er
sich auch mehr innerhalb der Mauern desselben aufhalte als in früheren
Jahren. Die Mutter war sehr freudig über die Heiterkeit dem Vaters,
sie ging gerne in seine Pläne ein und beförderte alles, was sie in
ihrem Kreise zu der Erfüllung derselben tun konnte. Sie schien uns
Kinder mehr zu lieben als in jeder vergangenen Zeit. Klotilde wendete
sich immer mehr und mehr zu mir, sie war gleichsam mein Bruder, ich
war ihr Freund, ihr Ratgeber, ihr Gesellschafter. Sie schien gar keine
andere Empfindung als für unser Haus zu haben. Wir setzten unsere
Übungen im Spanischen, im Zitherspielen, im Zeichnen und Malen fort.
Trotz dieser Dinge war sie auch im Hauswesen eifrig, um der Mutter
Folge zu leisten und ihren Beifall zu gewinnen. Wenn etwas in dieser
Art, das eine größere Sorgfalt und Geschicklichkeit erheischte,
besonders gelang und dies erkannt wurde, so war ihre Befriedigung
größer, als wenn sie bei einer ernsten und wichtigen Bewerbung vor
einer ansehnlichen Versammlung den Preis davon getragen hätte.
In den Gesellschaften, die in kleineren oder größeren Kreisen, nur
seltener als in früheren Jahren, in unserem Hause statt fanden, wurden
jetzt auch mehr Gespräche geführt als da wir auch jünger waren. Es
wurden ernsthafte Dinge in Untersuchung gezogen, Angelegenheiten des
Staates, allgemeine öffentliche Unternehmungen oder Erscheinungen, die
von sich reden machten. Man sprach auch von seinen Beschäftigungen,
von seinen Liebhabereien oder von dem gewöhnlichen Tagesstoffe, wie
etwa das Theater ist oder wie Begebenheiten sind, die sich in den
nächsten Umgebungen zutragen. Im Übrigen wurde auch zu den bekannten
Vergnügungen gegriffen, Musik, Tanz, Liedersingen. Manche jüngere
Leute lernten sich da neu kennen, ältere setzten die früher bestandene
Bekanntschaft fort.
Ich besuchte meine Freunde, besprach mich mit ihnen und erzählte ihnen
im Allgemeinen, womit ich mich eben beschäftige. Sie teilten mir
aus dem Kreise ihrer Erlebnisse mit und machten mich auf manche
Persönlichkeiten aufmerksam.
Ich setzte meine Malerei fort, ich betrieb die Edelsteinkunde und
besuchte manches Theater. Das Lesen der Bücher über Baukunst vergnügte
mich sehr, und es eröffnete sich mir da ein neues Feld, das manches
Ersprießliche und manche Förderung versprach.
Die Abende bei der Fürstin erschienen mir immer wichtiger. Es hatte
sich nach und nach eine Gesellschaft zusammen gefunden, deren
Mitglieder sich häufig und gerne in dem Zimmer der Fürstin
versammelten. Es wurden die anziehendsten Stoffe verhandelt, und
man schrak nicht zurück, wenn jemand die Fragen der allerneuesten
Weltweisheit auf die Bahn brachte. Man legte sich die Dinge zurecht,
wie man konnte, man kleidete die eigentümliche Redeweise der
sogenannten Fachmänner in die gewöhnliche Sprache und wendete den
gewöhnlichen Verstand darauf an. Was durch diese Mittel und durch die
der Gesellschaft herausgebracht werden konnte, das besaß man, und wenn
es von der Gesellschaft als ein Gewinn betrachtet wurde, so behielt
man es als einen Gewinn. Wenn aber nur Worte da zu sein schienen, von
denen man eine greifbare Bedeutung nicht ermitteln konnte, so ließ man
die Sache dahin gestellt sein, ohne ihr eine Folge zu geben und ohne
über sie aburteilen zu wollen. Die Dichter und das Spanische wurden
lebhaft fortgesetzt.
Wenn sehr klare Tage waren und eine heitere Sonne ein erhellendes
Licht in den Zimmern vermittelte, so war ich in dem Glashäuschen und
arbeitete an den Abbildungen der Pfeilerverkleidungen für meinen
Gastfreund. Ich wollte sie so gut machen, als es mir nur möglich wäre,
um dem Manne, dem ich so viel verdankte und den ich so hoch achtete,
Zufriedenheit abzugewinnen oder ihm gar etwa ein Vergnügen zu
bereiten. Ich wollte zuerst Zeichnungen von den Verkleidungen
entwerfen und nach ihnen Bilder in Ölfarben ausführen. Ich machte die
Zeichnungen auf lichtbraunes Papier, tiefte die Schatten in Schwarz
ab, erhöhte die Lichter in einem helleren Braun und setzte die
höchsten Glanzstellen mit Weiß auf. Als ich die Zeichnungen in dieser
Art fertig hatte und durch vielfache Vergleichungen und Abmessungen
überzeugt war, daß sie in allen Verhältnissen richtig seien, setzte
ich noch den Maßstab hinzu, nach dem sie ausgeführt waren. Ich schritt
nun zur Verfertigung der Bilder.
Sie wurden etwas kleiner als die Entwürfe gemacht, aber im genauen
Verhältnisse zu denselben. Ich benutzte zum Malen immer die nehmlichen
Vormittagsstunden, um die Glanzpunkte, die Lichter und die Schatten in
ihrer vollen Richtigkeit zu erfassen und auch der Farbe im Allgemeinen
ihre Treue geben zu können. Es zeigte sich mir da eine Erfahrung in
den Farben wieder bestätigt, die ich schon früher gemacht hatte. Auf
die mit schwachem Firnisse überzogenen Holzschnitzwerke nahmen die
umgebenden Gegenstände einen solchen Einfluß, daß sich Schwerter,
Morgensterne, dunkelrotes Faltenwerk, die Führung der Wände, des
Fußbodens, die Fenstervorhänge und die Zimmerdecke in unbestimmten
Ausdehnungen und unklaren Umrissen in ihnen spiegelten. Ich merkte
bald, daß, wenn alle diese Dinge in die Farbe der Abbildungen
aufgenommen werden sollten, die dargestellten Gegenstände wohl an
Reichtum und Reiz gewinnen, aber an Verständlichkeit verlieren würden,
so lange man nicht das Zimmer mit allem, was es enthält, mit malt, und
dadurch die Begründung aufzeigt. Da ich dies nicht konnte und mein
Zweck es auch nicht erheischte, so entfernte ich alles Zufällige und
stark Einwirkende aus dem Zimmer und malte dann die Schnitzereien,
wie sie sich sammt den übergebliebenen Einwirkungen mir zeigten, um
einerseits wahr zu sein und um andererseits, wenn ich jede Einwirkung
der Umgebung weg ließe, nicht etwas geradezu Unmögliches an ihre
Stelle zu setzen und den Gegenstand seines Lebens zu berauben, weil er
dadurch aus jeder Umgebung gerückt würde, keinen Platz seines Daseins
und also überhaupt kein Dasein hätte. Was die wirkliche Ortsfarbe der
Schnitzereien sei, würde sich aus dem Ganzen schon ergeben und müßte
aus ihm erkannt worden. Ich wendete bei der Arbeit sehr viele Mühe auf
und suchte sie so genau, als es meiner Kraft und meinen Kenntnissen
möglich war, zu verrichten. Ich erhöhte und vertiefte die Farben so
lange und suchte nach dem richtigen Tone und dem erforderlichen Feuer
so lange, bis das Bild, neben die Gegenstände gestellt, aus der Ferne
von ihnen nicht zu unterscheiden war. Die Zeichnung des Bildes mußte
richtig sein, weil sie vollkommen genau nach dem ursprünglichen
Entwurfe gemacht worden war, den ich nach mathematischen Weisungen
zusammen gestellt hatte. Als die Sache nach meiner Meinung fertig war,
zeigte ich sie dem Vater, welcher sie auch mit Ausnahme von kleinen
Anständen, die er erhob, billigte. Die Anstände beseitigte ich zu
seiner Zufriedenheit. Hierauf wurde alles in taugliche Fächer gebracht
und zur Vorführung bereit gehalten.

Es waren fast die Tage des Vorfrühlings herangekommen, ehe ich mit
diesem Werke fertig war. Dies hatte seinen Grund auch vorzüglich
darin, daß ich die späteren hellen Wintertage mehr als die früheren
trüben hatte benützen können.
Im Frühlinge trat ich meine Reise wieder an.
Ich machte zuerst einen Besuch bei meinem Gastfreunde, brachte ihm die
Fächer, in denen die Abbildungen der Pfeilerverkleidungen enthalten
waren, und händigte ihm sowohl den Entwurf als auch das Farbenbild der
Schnitzereien ein. Er berief Eustach in seine Stube, in welcher die
Dinge ausgepackt wurden, herüber. Beide sprachen sich sehr günstig
über die Arbeit aus, und zwar günstiger als über jede frühere, die ich
ihnen vorgelegt hatte. Ich war darüber sehr erfreut. Eustach sagte,
daß man sehr gut die Ortsfarben und die, welche durch fremde
Einwirkungen entstanden waren, unterscheiden könne, und daß man aus
den letzten die Beschaffenheit der Umgebungen zu ahnen vermöge. Sie
stellten das Bild in die nötige Entfernung und betrachteten es mit
Gefallen. Besonders anerkennend sprach Eustach über die Richtigkeit
und Brauchbarkeit des unfarbigen Entwurfes.
Ich reiste nach dem kurzen Besuche in dem Rosenhause in die Gegend der
Tann, blieb auch dort nur kurz und drang tiefer in das Gebirge ein,
um eine Mittelstelle zu finden, von der aus ich meine neuen Arbeiten
unternehmen könnte. Als ich eine solche gefunden hatte, ging ich in
das Lauterthal und dort in das Ahornwirtshaus, um meinen Kaspar und
die Andern, welche mir im vorigen Jahre geholfen hatten, auch für
das heutige zu dingen. Als dies, wie ich glaube zu gegenseitiger
Zufriedenheit, abgetan war, blieb ich noch einige Tage in dem
Ahornhause, teils damit sich meine Leute zu der Abreise rüsten
konnten, teils um das mir liebgewordene Haus, das liebgewordene Tal
und die Umgebung wieder ein wenig zu genießen. Ich ging bei dieser
Gelegenheit mehrere Male in das Rothmoor, um dort nachzusehen, was man
eben für Gegenstände aus Marmor mache. Mir schien es, als wäre die
Anstalt seit einem Jahre sehr gediehen. Ich besprach mich auch dort
über Arbeiten, die für mich auszuführen wären, falls ich den hiezu
nötigen Marmor fände. Erkundigungen, um auf Spuren der Ergänzungen der
Pfeilerverkleidungen meines Vaters, die ich in dieser Gegend gekauft
hatte, zu kommen, waren auch heuer wie in früherer Zeit fruchtlos.
Ein Ereignis trat in dem Lauterthale ein, das mich sehr erheiterte.
Mein Zitherspiellehrer, der einige Zeit gleichsam verschollen war, war
wieder da. Er zeigte viele Freude, mich zu sehen, und sagte, er wolle
mir in das Kargrat folgen, welches jetzt der Mittelpunkt meiner
Arbeiten war, ein Dörfchen auf grasigen, baum- und buschlosen Anhöhen,
ganz nahe dem ewigen Eise, mit armen Bewohnern und einem vielleicht
noch ärmeren, genügsamen Pfarrer. Er sagte, er wolle diejenigen
Arbeiten, die ich ihm auftragen werde, gegen Lohn verrichten, und in
freier Zeit wollen wir auf der Zither spielen. Er habe noch keinen
Schüler gehabt, mit dem ihm die Übungen auf der Zither so viele Freude
gemacht hätten. Ich beschloß, einen Versuch zu wagen, und wir wurden
über die gegenseitigem Bedingungen einig.
Als alles in Bereitschaft war, gingen wir aus dem Ahornhause in das
Kargrat ab. Ich ging mit den Leuten auf abgelegenen und schneller zum
Ziele führenden Gebirgspfaden. Nur einmal hatten wir eine Strecke
gebahnter Straße, auf welcher ich zwei leichte Wägen mietete. Im
Kargrat fand ich ein kleines Zimmerchen. Für meine Leute wurde eine
Scheune zurecht gerichtet, und zur Aufbewahrung meiner Gegenstände
wurde aus Brettern ein ganz kleines Häuschen eigens erbaut. Wir waren
nun in der Nähe der höchsten Höhen. In mein winziges Fenster sahen die
drei Schneehäupter der Leiterköpfe, hinter denen die steile, ziemlich
schlanke, blendend weiße Nadel der Karspitze hervorragte, und neben
denen die edelsteinglänzenden Bänke der Stimmen oder des Simmieises
sich dehnten. Um den sehr spitzen Kirchturm des Dörfchens wehte die
scharfe, fast harte Gebirgsluft und senkte sich auf unsere Häupter und
Angesichter nieder. Weit ab gegen die Tiefe zu lagen die anderen Berge
und die dichter bewohnten und bevölkerten Länder.
Über das Zitherspiel meines wiedergefundenen Lehrers war ich wirklich
sehr erfreut. Ich hatte in der Zeit, während welcher ich ihn nicht
gesehen hatte, schon beinahe vergessen, wie vortrefflich er spiele.
Alles, was ich seit dem gehört hatte, erblaßte zur Unbedeutenheit
gegen sein Spiel, von dem ich den Ausdruck »höchste Herrlichkeit«
gebrauchen muß. Er scheint von diesem seinem Musikgeräte auch
ergriffen und beherrscht zu sein; wenn er spielt, ist er ein anderer
Mensch und greift in seine und in die Tiefen anderer Menschen, und
zwar in gute. Auf diesen Berghöhen war das schöne Spiel fast noch
schöner, noch rührender und einsamer.
Wie uns im vorigen Jahre Wälder und Wände eingeschlossen hatten und
nur wenige Stellen uns freien Umblick verschafften, so waren wir heuer
fast immer auf freien Höhen, und nur ausnahmsweise umschlossen uns
Wände oder Wälder. Der häufigste Begleiter unserer Bestrebungen war
das Eis.
Als die Kalendertage sagten, daß die Rosenblüte schon beinahe vorüber
sein müsse, beschloß ich, meine Freunde zu besuchen. Ich ordnete im
Kargrat alles für meine Abwesenheit und Wiederkunft an und begab mich
auf den Weg.
Als ich in dem Asperhofe ankam, sagten mir der Gärtner und die
Dienstleute, daß Mathilde, Natalie, mein Gastfreund, Eustach, Roland
und Gustav in den Sternenhof fort seien. Die Rosen waren schon
verblüht, und man hatte mich nicht mehr erwartet. Mein Gastfreund
hatte gesagt, daß ich, weil ich ihm im Frühlinge mitgeteilt hatte, daß
ich heuer ganz nahe an dem Simmieise wohnen werde, wahrscheinlich im
Sommer von dorther den weiten Weg nicht werde haben machen wollen, und
daß zu vermuten sei, daß ich im Herbst meine Arbeit abkürzen und auf
eine Zeit bei meinen Freunden einsprechen werde. Sollte ich aber
dennoch kommen, so hatten die Leute den Auftrag, zu sagen, daß man
mich bitte, in den Sternenhof nachzukommen.
Ich mietete also des andern Tages auf der Post einen leichten Wagen
und schlug die Richtung nach dem Sternenhofe ein.
Als ich in der Umgebung desselben angekommen war, sah ich an Zäunen
und in Gärten noch manche Rose frisch blühen, obwohl im Asperhofe
weder auf dem Gitter noch im Garten eine zu erblicken gewesen war,
außer mancher welken und gerunzelten Blume, die man abzunehmen
vergessen hatte. Auch auf der Anhöhe, die zu dem Schlosse empor
leitete, waren an Rosenbüschen, die gelegentlich den Rasen säumten,
weil man im Sternenhofe die Rosen nicht eigens pflegte, sondern sie
nur wie gewöhnlich als schönen Gartenschmuck zog, noch Knospen, die
ihres Aufbrechens harrten. Diese Tatsache mag daher kommen, weil der
Sternenhof näher an den Gebirgen und höher liegt als das Rosenhaus
meines Freundes.
In dem Hofe des Hauses nahmen die Leute mein Gepäck und die Pferde in
Empfang und wiesen mich die große Treppe hinan. Da ich gemeldet worden
war, wurde ich in Mathildens Zimmer geführt und fand sie in demselben
allein. Sie ging mir fast bis zu der Tür entgegen und empfing mich
mit derselben offenen Herzlichkeit und Freundlichkeit, die ihr immer
eigen war. Sie führte mich zu dem Tische, der an einem mit Blumen
geschmückten Fenster stand, wo sie gerne saß, und wies mir ihr
gegenüber einen Stuhl an dem Tische an. Als wir uns gesetzt hatten,
sagte sie: »Es freut mich sehr, daß ihr noch gekommen seid, wir haben
geglaubt, daß ihr heuer den weiten Weg nicht machen würdet.«
»Wo man mich so freundlich aufnimmt«, antwortete ich, »und wo man
mich so gütig behandelt, dahin mache ich gerne einen Weg, ich mache
ihn jedes Jahr, wenn er auch weit ist, und wenn ich auch meine
Beschäftigung unterbrechen muß.«
»Und jetzt findet ihr mich und Natalien nur allein in diesem Hause«,
erwiderte sie, »die Männer, da sie sahen, daß ihr nach dem Abblühen
der Rosen noch nicht gekommen waret, meinten, ihr würdet im Sommer nun
gar nicht mehr kommen, und haben eine kleine Reise angetreten, die
auch Gustav mitmacht, weil er das Reisen so liebt. Sie besuchen eine
kleine Kirche in einem abgelegenen Gebirgstale, deren Zeichnung Roland
gebracht hat. Die Kirche wurde in der Zeichnung sehr schön befunden,
und zu ihr sind sie nun unter Rolands Führung auf dem Wege. Wo sie
nach der Besichtigung derselben hinfahren werden, weiß ich nicht; aber
das weiß ich, daß sie nur einige Tage ausbleiben und in den Sternenhof
zurückkehren werden. Ihr müßt sie hier erwarten, sie werden eine
Freude haben, euch zu sehen, und ich werde mich bemühen, alles
Erforderliche einzuleiten, daß ihr indessen hier die beste
Bequemlichkeit haben könnet.«
»Der Bequemlichkeit«, erwiderte ich, »bin ich weder gewohnt, noch
schlage ich sie hoch an. Ich möchte nur nicht eine Störung in euer
jetziges einsames Hauswesen bringen. Das Höchste, was mir zu Teil
werden kann, habe ich empfangen, eine freundliche Aufnahme.«
»Wenn auch gewiß eine freundliche Aufnahme das Höchste ist, und wenn
ihr auch eine Bequemlichkeit nicht begehret«, antwortete sie, »so ist
die Freundlichkeit in den Mienen bei der Aufnahme eines Gastes nicht
das Einzige, so schätzenswert sie dort ist, sondern sie muß sich auch
in der Tat äußern, und es muß uns erlaubt sein, unsere Pflicht, die
uns lieb ist, zu erfüllen, und dem Gaste eine so gute Wohnlichkeit zu
bereiten, als es die Umstände erlauben, er mag sie nun benutzen oder
nicht.«
»Was ihr für eine Pflicht haltet, will ich nicht bestreiten«,
antwortete ich, »ich will es nicht beirren, nur wünschen muß ich, daß
es mit so wenig eigener Aufopferung als möglich verbunden ist.«
»Diese wird nicht groß sein«, sagte sie, »auf einige Aufmerksamkeit
in Hinsicht der Genauigkeit und Willigkeit der Leute kömmt es an, und
diese müsset ihr mir schon erlauben.«
Sie zog mit diesen Worten an einer Glockenschnur und bedeutete den
hereinkommenden Diener, daß er ihr den Hausverwalter rufe.
Da dieser erschienen war, sagte sie ihm mit sehr einfachen und kurzen
Worten, daß für einen längeren Aufenthalt für mich in dem Hause auf
das Beste gesorgt werden möge. Als er sich entfernen wollte, trug sie
ihm noch auf, vorerst dem Fräulein zu sagen, wer gekommen sei, sie
würde es später auch selber melden, und zum Abendessen würden wir in
dem Speisezimmer zusammen kommen.
Der Hausverwalter entfernte sich, und Mathilde sagte, jetzt wäre das
Hauptsächlichste getan, und es erübrige später nur noch, sich einen
Bericht über die Mittel und die Art der Ausführung geben zu lassen.
Wir gingen nun auf andere Gespräche über. Mathilde fragte mich um mein
Befinden und um das Allgemeine meiner Beschäftigungen, denen ich mich
in diesem Sommer hingegeben habe.
Ich antwortete ihr, daß mein körperliches Befinden immer gleich wohl
geblieben sei. Man habe mich von Kindheit an zu einem einfachen Leben
angeleitet, und dieses, verbunden mit viel Aufenthalt im Freien, habe
mir eine dauernde und heitere Gesundheit gegeben. Mein geistiges
Befinden hänge von meinen Beschäftigungen ab. Ich suche dieselben
nach meiner Einsicht zu regeln, und wenn sie geordnet und nach meiner
Meinung mit Aussicht auf einen Erfolg vor sich gehen, so geben sie
mir Ruhe und Haltung. Sie sind aber in den letzten Jahren, was meine
Hauptrichtung anbelangt, fast immer dieselben geblieben, nur der
Schauplatz habe sich geändert. Die Nebenrichtungen sind freilich
andere geworden, und dies werde wohl fortdauern, so lange das Leben
daure.
Hierauf fragte ich nach dem Wohlbefinden aller unserer Freunde.
Mathilde antwortete, man könne hierüber sehr befriedigt sein. Mein
Gastfreund fahre in seinem einfachen Leben fort, er bestrebe sich, daß
sein kleiner Fleck Landes seine Schuldigkeit, die jedem Landbesitze
zum Zwecke des Bestehenden obliege, bestmöglich erfülle, er tue seinen
Nachbarn und andern Leuten viel Gutes, er tue es ohne Gepränge und
suche hauptsächlich, daß es in ganzer Stille geschehe, er schmücke
sich sein Leben mit der Kunst, mit der Wissenschaft und mit
andern Dingen, die halb in dieses Gebiet, halb beinahe in das der
Liebhabereien schlagen, und er suche endlich sein Dasein mit jener
Ruhe der Anbetung der höchsten Macht zu erfüllen, die alles Bestehende
ordnet. Was zuletzt auch noch zum Glücke gehört, das Wohlwollen der
Menschen, komme ihm von selber entgegen. Eustach und der ziemlich
selbständige Roland haben sich zum Teile an dieses Gewebe von
Tätigkeiten angeschlossen, zum Teile folgen sie eigenen Antrieben und
Verhältnissen. Gustav strebe erst auf der Leiter seiner Jugend empor,
und sie glaube, er strebe nicht unrichtig. Wenn dieses sei, so werde
dann die letzte Sprosse an jede Höhe dieses Lebens anzulegen sein, auf
der ihm einmal zu wandeln bestimmt sein dürfte. Was endlich sie selber
und Natalie betreffe, so sei das Leben der Frauen immer ein abhängiges
und ergänzendes, und darin fühle es sich beruhigt und befestigt. Sie
beide hätten den Halt von Verwandten und nahen Angehörigen, dem sie
zur Festigung von Natur aus zugewiesen wären, verloren, sie leben
unsicher auf ihrem Besitztume, sie müßten Manches aus sich schöpfen
wie ein Mann und genießen der weiblichen Rechte nur in dem
Widerscheine des Lebens ihrer Freunde, mit dem der Lauf der Jahre sie
verbunden habe. Das sei die Lage, sie daure ihrer Natur nach so fort
und gehe ihrer Entwicklung entgegen. Mich hatte diese Darstellung
Mathildens beinahe ernst gemacht. Die Stimmung milderte sich wieder,
da wir auf die Erzählung von Dingen kamen, die sich in diesem Sommer
zugetragen hatten. Mathilde berichtete mir über die Rosenblüte, über
die Besuche in derselben, über ihr Leben auf dem Sternenhofe und über
das Gedeihen alles dessen, was der Jahresernte entgegen sehe. Ich
beschrieb ihr ein wenig meinen jetzigen Aufenthaltsort, erklärte ihr,
was ich anstrebe, und erzählte ihr, auf welchen Wegen und mit welchen
Mitteln wir es auszuführen versuchen.
Nachdem das Gespräch auf diese Art eine Zeit gedauert hatte, empfahl
ich mich und begab mich in mein Zimmer.
Es war mir dieselbe Wohnung eingeräumt und hergerichtet worden, welche
ich jedes Mal, so oft ich in dem Sternenhofe gewesen war, inne gehabt
hatte. Ein Diener hatte mich von dem Vorzimmer Mathildens in dieselbe
geführt. Sie hatte beinahe genau dasselbe Ansehen wie früher, wenn ich
ein Bewohner dieses Hauses gewesen war. Sogar die Bücher, welche der
Hausverwalter jedes Mal zu meiner Beschäftigung herbeigeschafft hatte,
waren nicht vergessen worden. Nachdem ich mich eine Weile allein
befunden hatte, trat dieser Hausverwalter herein und fragte mich, ob
alles in der Wohnung in gehöriger Ordnung sei oder ob ich einen Wunsch
habe. Als ich ihm die Versicherung gegeben hatte, daß alles über meine
Bedürfnisse trefflich sei, und nachdem ich ihm für seine Mühe und
Sorgfalt gedankt hatte, entfernte er sich wieder.
Ich überließ mich eine Zeit der Ruhe, dann ging ich in den Räumen
herum, sah bald bei dem einen, bald bei dem andern Fenster auf die
bekannten Gegenstände, auf die nahen Felder und auf die entfernten
Gebirge hinaus und kleidete mich dann zu dem Abendessen anders an.
Zu diesem Abendessen wurde ich bald, da ich spät am Tage in dem
Schlosse angekommen war, gerufen.
Ich begab mich in den Speisesaal und fand dort bereits Mathilden und
Natalien. Mathilde hatte sich anders angekleidet, als ich sie bei
meiner Ankunft in ihrem Zimmer getroffen hatte. Von Natalien wußte ich
dies nicht; aber da sie ein ähnliches Kleid anhatte wie Mathilde, so
vermutete ich es und mußte überzeugt sein, daß man ihr meine Ankunft
gemeldet habe. Wir begrüßten uns sehr einfach und setzten uns zu dem
Tische.
Mir war es äußerst seltsam und befremdend, daß ich mit Mathilden und
Natalien allein in ihrem Hause bei dem Abendtische sitze.
Die Gespräche bewegten sich um gewöhnliche Dinge.
Nach dem Speisen entfernte ich mich bald, um die Frauen nicht zu
belästigen, und zog mich in meine Wohnung zurück.
Dort beschäftigte ich mich eine Zeit mit Papieren und Büchern, die
ich aus meinem Koffer hervorgesucht hatte, geriet dann in Sinnen und
Denken und begab mich endlich zur Ruhe.

Der folgende Tag wurde zu einem einsamen Morgenspaziergange benützt,
dann frühstückten wir mit einander, dann gingen wir in den Garten,
dann beschäftigte ich mich bei den Bildern in den Zimmern. Der
Nachmittag wurde zu einem Gange in Teile des Meierhofes und auf die
Felder verwendet, und der Abend war wie der vorhergegangene.
Mit Natalien war ich, da sie jetzt mit ihrer Mutter allein in dem
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