Der Nachsommer - 35

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Außen mit einer Tünche zu bekleiden, ein licht getünchtes Haus sei
sehr freundlich, darum hätten auch die Vorbesitzer des Hauses so
getan, um sein Ansehen dem neuen Geschmacke näher zu bringen. Darauf
sagten wieder Andere, die Gedanken der Menschen seien wechselvoll,
einmal habe man die großen viereckigen Steine, aus denen das Äußere
dieser Wände bestehe, nackt hervor sehen lassen, später habe man sie
überstrichen, jetzt sei eine Zeit gekommen, wo man wieder auf das
Alte zurück gehe und es verehre, man könne also die Steine wieder
nacktlegen.
Mein Gastfreund vernahm die Meinungen, und antwortete in unbestimmten
und nicht auf eine einzelne Ansicht gestellten Worten, da alles, was
gesagt wurde, sich ungefähr in demselben Kreise bewegte. Mathilde
sprach nur Unbedeutendes, und Eustach und Roland schwiegen ganz. Von
der feurigen Natur des letzten wunderte es mich am meisten. Ich schloß
aus dieser Tatsache, daß meine Freunde ihre Meinung entweder schon
gefaßt hatten oder daß sie dieselbe erst für sich fassen wollten.
Diese eben abgehaltene Beschau erschien mir also etwas Allgemeines,
Unwesentliches, als eine nachbarliche Artigkeit, als eine Gelegenheit,
zusammen zu kommen, um sich gemeinschaftlich zu sehen und zu sprechen,
wie man es bei andern Anlässen auch tut.
Mir erschien die Bloßlegung der Steine unbedingt als das Natürlichste.
Wie ich wohl schon erkennen gelernt hatte, ist bei Denkmälern - und je
größer und würdiger sie sein sollen, um desto mehr ist dies der Fall
- der Stoff nicht gleichgültig, und dann darf er aber nicht mit
Fremdartigem vermengt werden. Ein Siegesbogen, selbst wenn er unter
Dach steht, darf von Marmor sein, weniger schon von Ziegeln oder Holz,
ganz und gar nicht von gegossenem Eisen oder festgeklebtem Papier.
Eine Bildsäule kann von Marmor, Metall oder Holz sein, weniger von
groben Steinen, ganz und gar nicht von allerlei zusammengefügten
Bestandteilen. Unsere neuen Häuser, die nur bestimmt sind, Menschen
aufzunehmen, um ihnen Obdach zu geben, haben nichts Denkmalartiges,
sei es ein Denkmal für den Glanz einer Familie, sei es ein Denkmal
der abgeschlossenen und wohlgenossenen Wohnlichkeit für irgend ein
Geschlecht. Darum werden sie fachartig aus Ziegeln gebaut und mit
einer Schicht überstrichen, wie man auch lackiertes Geräte macht oder
künstliches Gestein malt. Schon die aus bloßem Holze zur Wohnung eines
Geschlechtes in unseren Gebirgsländern (nicht zur Spielerei in Gärten)
erbauten Häuser haben Denkmalartiges, noch mehr die Schlösser, die aus
festen Steinen gefügt sind, die Torbogen, die Pfeiler, die Brücken
und noch mehr die aus Stein gebauten Kirchen. Daraus ergab sich mir
von selber, daß diejenigen, die dieses Schloß so bauten, daß die
Außenseiten der Wände fest gefügte viereckige, unbestrichene Steine
sind, Recht gehabt haben, und daß die, welche die Steine bestrichen,
im Unrechte waren, und daß die, welche sie wieder bloß legen, abermals
im Rechte sind. Ich sah, daß man an sämtlichen Steinen, weil sonst
die Kalktünche nicht zu vertilgen gewesen wäre, die Oberfläche mit
scharfen Hämmern erneuert hatte. Dies gab wohl den Steinen etwas, das
ein lichteres Grau ist, als die alten Simse und Tragsteine hatten, die
nicht getüncht waren; allein durch Zeit und Wetter werden sich auch
die erneuerten Steinoberflächen wieder dunkler färben.

Man ging, da man eine Weile gesprochen hatte, obwohl ein eigentliches
Urteil nicht gefällt worden war, wieder in das Haus zurück, und auch
die Dienerschaft, welche zugeschaut hatte, ging auseinander, gleichsam
als ob die Sache jetzt aus wäre.
In dem Hause zerstreuten sich die Gäste, manche begaben sich in
Zimmer, manche gingen in das Freie. Ich nahm in meinem Schlafgemache,
wozu mir das nehmliche Zimmer, welches ich früher bewohnt hatte,
angewiesen worden war, einen leichteren Hut und einen bequemeren
Rock und ging dann auch in den Garten. Ich ging ganz allein in einem
dunkeln Gange zwischen Gebüschen hin, und es war mir wohl, daß ich
allein war. Ich schlug die abgelegenen, wenig gangbaren und auch
weniger im Stande gehaltenen Wege ein, damit ich niemanden begegne und
damit sich niemand zu mir geselle. Es war auch wirklich kein Mensch in
den Gängen, und ich sah nur kleine Vögel, welche ungescheut in ihnen
liefen und Futter von der Erde pickten. Ich umging den Lindenplatz
und kam hinter ihm aus dem Gebüsche heraus. Von da ging ich in einem
großen Umwege der Eppichwand zu und hatte vor, in die Nymphengrotte zu
treten, wenn niemand in ihr wäre. Als ich schon nahe an der Grotte war
und schief in dieselbe blicken konnte, sah ich, daß Natalie auf dem
Marmorbänklein sitze, welches sich seitwärts von der Nymphengestalt
befand. Sie saß an dem innersten Ende des Bänkleins. Ihr blaßgraues
Seidenkleid schimmerte aus der dunkeln Höhlung heraus. Einen Arm ließ
sie an ihrer Gestalt ruhen, den andern hatte sie auf die Lehne des
Bänkleins gestützt und barg die Stirn in ihrer Hand. Ich blieb stehen
und wußte nicht, was ich tun sollte. Daß ich nicht in die Grotte gehen
wolle, war mir klar; allein die kleinste Wendung, die ich machte,
konnte ein Geräusch erregen und sie stören. Aber ohne daß ich ein
Geräusch machte, sah sie auf und sah mich stehen. Sie erhob sich, ging
aus der Grotte, ging mit beeilten Schritten an der Eppichwand hin und
entfernte sich in das Gebüsch. In Kurzem sah ich den Schimmer ihres
Kleides verschwinden. Eine ganz kleine Zeit blieb ich stehen,
dann ging ich in die Grotte hinein. Ich setzte mich auf dieselbe
Marmorbank, auf der sie gesessen war und sah in das Rinnen des
Wassers, sah auf die einsame Alabasterschale, die neben dem Becken
stand, und sah auf den ruhigen, glänzenden Marmor. Ich saß sehr lange.
Da sich Stimmen näherten und da ich vermuten mußte, daß man die
Brunnengestalt besuchen würde, stand ich auf, ging aus der Grotte,
ging in das Gebüsch und begab mich auf denselben Wegen, auf denen ich
gekommen war, in das Schloß zurück.
Der Mittag vereinigte noch einmal alle Gäste bei dem Mahle. Mehrere
von ihnen hatten beschlossen, gleich nach demselben fort zu fahren,
um noch vor der Nacht ihre Heimat zu erreichen. Man brachte einen
fröhlichen Trinkspruch aus auf die schöne Gestaltung des Schlosses und
einen Dank für die herzliche Bewirtung. Der Spruch wurde mit einem
Wunsche für das Wohl der Gesellschaft und für baldiges Wiedersehen
erwidert. Die heitere Sommersonne verklärte das Zimmer, und die Blumen
des Gartens schmückten es.
Nach dem Mahle fuhren mehrere der Gäste fort, und im Laufe des
Nachmittages entfernten sich alle.
Wir, die nach dem Asperhofe mußten, hatten beschlossen, morgen früh
abzufahren.
Bei dem Abendessen kam das Gespräch auf das Unternehmen an dem Hause.
Ich sah, daß die Übriggebliebenen schon einig waren. Es sprach nun
mein Gastfreund, es sprachen Eustach und Roland. Sie hatten alle meine
Ansicht. Ich wurde aufgefordert, auch meine Meinung zu sagen. Ich
sprach sie nach meiner innern Empfindung aus. Alle mochten sie wohl
so erwartet haben. Über den Aufwand zur Deckung der künftigen Kosten
sprach mein Gastfreund mit Mathilden besonders. Durch das Abschlagen
der Steine mit scharfen Hämmern hatten sich die Auslagen größer
gezeigt, als man Anfangs vermuten konnte. Mein Gastfreund riet daher,
daß man die Arbeit auf längere Fristen ausdehnen solle, wodurch die
Kosten weniger empfindlich würden und, da doch das Schaffen des
Schönen das Vergnügen bilde, dieses Vergnügen sich verlängere. Man
billigte den Vorschlag und freute sich auf das Wachsen des Edleren
und freute sich auf den Augenblick, wenn das Haus in einem würdigen
Gewande da stehen würde und man die Beruhigung hätte, es so dem
künftigen Besitzer übergeben zu können.
Mit dem Anbruche des nächsten Tages fuhren mein Gastfreund, Eustach,
Roland, Gustav und ich auf dem Wege nach dem Rosenhause dahin.
Als ich in Hinsicht der eben zugebrachten Tage etwas über das
Landleben sagte und die Annehmlichkeiten desselben berührte, und als
wir eine Zeit über diesen Gegenstand gesprochen hatten, sagte mein
Gastfreund: »Das gesellschaftliche Leben in den Städten, wenn man es
in dem Sinne nimmt, daß man immer mit fremden Personen zusammen ist,
bei denen man entweder mit andern zum Besuche ist, oder die mit andern
bei uns sind, ist nicht ersprießlich. Es ist das nehmliche Einerlei
wie das Leben in Orten, die den großen Städten nahe sind. Man sehnt
sich, ein anderes Einerlei aufzusuchen; denn wohl ist jedes Leben
und jede Äußerung einer Gegend ein Einerlei, und es gewährt einen
Abschluß, von dem einen Einerlei in ein anderes über zu gehen. Aber es
gibt auch ein Einerlei, welches so erhaben ist, daß es als Fülle die
ganze Seele ergreift und als Einfachheit das All umschließt. Es sind
erwählte Menschen, die zu diesem kommen und es zur Fassung ihres
Lebens machen können.«
»In der Weltgeschichte kömmt wohl Ähnliches vor«, sagte ich.
»In der Weltgeschichte kömmt es vor«, antwortete er, »wo ein Mensch
durch eine große Tat, die sein Leben erfüllt, diesem Leben eine
einfache Gestalt geben kann, abgelöst von allem Kleinlichen - in der
Wissenschaft, wo ein großartiges Feld höchsten Erringens vor dem
Menschen liegt - oder in der Klarheit und Ruhe der Lebensanschauungen,
die endlich Alles auf einige ausgedehnte, aber einfältige Grundlinien
zurück führt. Jedoch sind auch hier Maße und Abstufungen wie in allen
andern Dingen des Lebens.«
»Von den zwei Hauptzeiträumen, welche das menschliche Geschlecht
betroffen haben«, erwiderte ich, »von dem sogenannten antiken und
dem heutigen, dürfte wohl der griechisch-römische das Meiste von dem
Gesagten aufzuweisen haben.«
»Wir wissen zuletzt gar nicht, welche Zeiträume es in der Geschichte
gegeben hat«, antwortete er. »Die Griechen und Römer sind unserer Zeit
am nächsten, wir sind aus ihnen hervor gegangen und wissen von ihnen
auch das Meiste. Wer weiß, wie viele Völkerabschnitte es gegeben hat
und wie viele unbekannte Geschichtsquellen noch verborgen sind. Wenn
einmal ganze Reihen solcher Völkerzustände wie Griechen- und Römertum
vorliegen, dann läßt sich eher über unsere Frage etwas sagen. Oder
sind etwa solche Reihen nur dagewesen und vergessen worden, und werden
überhaupt die hintersten Stücke der Weltgeschichte vergessen, wenn
sich vorne neue ansetzen und ihrer Entwicklung entgegen eilen? Wer
wird dann nach zehntausend Jahren noch von Hellenen oder von uns
reden? Ganz andere Vorstellungen werden kommen, die Menschen werden
ganz andere Worte haben, mit ihnen in ganz anderen Sätzen reden, und
wir würden sie gar nicht verstehen, wie wir nicht verstehen würden,
wenn etwas zehntausend Jahre vor uns gesagt worden wäre und uns
vorläge, selbst wenn wir der Sprache mächtig wären. Was ist dann jeder
Ruhm? Aber kehren wir zu unserem Gegenstande zurück und sehen wir von
Ägyptern, Assyrern, Indern, Medern, Hebräern, Persern, von denen Kunde
zu uns herüber gekommen ist, ab und vergleichen wir uns nur allein mit
der griechisch-römischen Welt, so dürfte in ihr wirklich mehr einfache
Lebensgröße gelegen sein als in der unsern liegt. Ich verwundere mich
oft, wenn ich in der Lage bin, zu entscheiden, welchen von beiden ich
den Preis geben soll, Cäsars Taten oder Cäsars Schriften, wie sehr ich
im Schwanken begriffen bin und wie wenig ich es weiß. Beides ist so
klar, so stark, so unbeirrt, daß wir wenig desgleichen haben dürften.«
»Jene alten Verhältnisse des Handelns und Denkens waren aber, wie ich
glaube, auch weniger verwickelt als die unsrigen«, sagte ich.
»Sie hatten einen nicht so ausgedehnten Schauplatz wie wir«, erwiderte
er, »obwohl auch der Platz der Taten zu Cäsars Zeit - Britannien,
Gallien, Italien, Asien, Afrika -, oder zu Alexanders Zeit -
Griechenland und Orient - nicht ganz klein war. Ihre Verhältnisse nach
Außen gestalteten sich daher leichter; aber im Innern dürften sie bei
der großen Zahl der mithandelnden Personen, von denen die meisten
Stimme und Gewalt in Staatsdingen hatten, nicht so leicht gewesen
sein, und die Macht, diese Gemüter durch Wort, Erscheinung und
Handlung zu gewinnen und zu leiten, dürfte schwierig zu erwerben
gewesen sein und dürfte eben dem Wesen eines Mannes die feste Gestalt
aufgedrückt haben, die wir so oft an ihm bewundern. Unsere Zeit ist
eine ganz verschiedene. Sie ist auf den Zusammensturz jener gefolgt
und erscheint mir als eine Übergangszeit, nach welcher eine kommen
wird, von der das griechische und römische Altertum weit wird
übertroffen werden. Wir arbeiten an einem besondern Gewichte der
Weltuhr, das den Alten, deren Sinn vorzüglich auf Staatsdinge, auf das
Recht und mitunter auf die Kunst ging, noch ziemlich unbekannt war,
an den Naturwissenschaften. Wir können jetzt noch nicht ahnen, was
die Pflege dieses Gewichtes für einen Einfluß haben wird auf die
Umgestaltung der Welt und des Lebens. Wir haben zum Teile die Sätze
dieser Wissenschaften noch als totes Eigentum in den Büchern oder
Lehrzimmern, zum Teile haben wir sie erst auf die Gewerbe, auf den
Handel, auf den Bau von Straßen und ähnlichen Dingen verwendet, wir
stehen noch zu sehr in dem Brausen dieses Anfanges, um die Ergebnisse
beurteilen zu können, ja wir stehen erst ganz am Anfange des Anfanges.
Wie wird es sein, wenn wir mit der Schnelligkeit des Blitzes
Nachrichten über die ganze Erde werden verbreiten können, wenn
wir selber mit großer Geschwindigkeit und in kurzer Zeit an die
verschiedensten Stellen der Erde werden gelangen, und wenn wir mit
gleicher Schnelligkeit große Lasten werden befördern können? Werden
die Güter der Erde da nicht durch die Möglichkeit des leichten
Austauschens gemeinsam werden, daß Allen Alles zugänglich ist? Jetzt
kann sich eine kleine Landstadt und ihre Umgebung mit dem, was sie
hat, was sie ist und was sie weiß, absperren: bald wird es aber nicht
mehr so sein, sie wird in den allgemeinen Verkehr gerissen werden.
Dann wird, um der Allberührung genügen zu können, das, was der
Geringste wissen und können muß, um Vieles größer sein als jetzt. Die
Staaten, die durch Entwicklung des Verstandes und durch Bildung sich
dieses Wissen zuerst erwerben, werden an Reichtum, an Macht und Glanz
vorausschreiten und die andern sogar in Frage stellen können. Welche
Umgestaltungen wird aber erst auch der Geist in seinem ganzen Wesen
erlangen? Diese Wirkung ist bei Weitem die wichtigste. Der Kampf in
dieser Richtung wird sich fortkämpfen, er ist entstanden, weil neue
menschliche Verhältnisse eintraten, das Brausen, von welchem ich
sprach, wird noch stärker werden, wie lange es dauern wird, welche
Übel entstehen werden, vermag ich nicht zu sagen; aber es wird eine
Abklärung folgen, die Übermacht des Stoffes wird vor dem Geiste, der
endlich doch siegen wird, eine bloße Macht werden, die er gebraucht,
und weil er einen neuen menschlichen Gewinn gemacht hat, wird eine
Zeit der Größe kommen, die in der Geschichte noch nicht dagewesen
ist. Ich glaube, daß so Stufen nach Stufen in Jahrtausenden erstiegen
werden. Wie weit das geht, wie es werden, wie es enden wird, vermag
ein irdischer Verstand nicht zu ergründen. Nur das scheint mir sicher,
andere Zeiten und andere Fassungen des Lebens werden kommen, wie sehr
auch das, was dem Geiste und Körper des Menschen als letzter Grund
inne wohnt, beharren mag.«
Wir gingen nun in manches Einzelne dieses Stoffes ein, behandelten
es im Fahren und suchten die möglichen Folgen anzugeben. Besonders
wurden Zweige der Naturwissenschaften genannt, welche vorzugsweise
vorgeschritten waren und Einfluß zu gewinnen schienen, wie die Chemie
und andere. Roland war entschieden für Neuerung, wenn sie auch Alles
umstürzte, mein Gastfreund und Eustach hegten den Wunsch, daß jenes
Neue, welches bleiben soll, weil es gut ist - denn wie vieles Neue ist
nicht gut -, nur allgemach Platz finden und ohne zu große Störung sich
einbürgern möchte. So ist der Übergang ein längerer, aber er ist ein
ruhigerer und seine Folgen sind dauernder.
Nach dem Mittagsessen kam das Gespräch auf die Brunnennymphe im
Sternenhofe, und mein Gastfreund erzählte mir, wie sie erworben worden
war. Ein Mann, der entfernt mit Mathilden verwandt war, hatte zu
seinem großen Vermögen noch Erbschaften gemacht. Er verlegte sich
auf Sammlungen. Er hatte Münzen, er hatte Siegel, er hatte keltische
und römische Altertümer, Musikgeräte, Tulpen und Georginen, Bücher,
Gemälde und Bildsäulen. Er baute in seinem Garten an sein Haus,
welches etwas erhöht stand, eine große Fläche, die er mit Steinen
pflasterte und von welcher künstliche steinerne Stufen in mehreren
Richtungen nach dem Garten hinab gingen. Auf die Brüstungen dieser
Fläche und auf die Einfassungen der Treppen wurden Bildsäulen gesetzt.
Es gehörte zu den größten Vergnügungen des Mannes, auf der Fläche hin
und her zu gehen. Das tat er auch oft, wenn die heißeste Sonne am
Himmel stand und das Pflaster in die Sohlen brannte. Außerdem hatte er
auch noch Bildsäulen auf den Treppen des Hauses und in den Zimmern.
Die Nymphe, welche jetzt Mathilde besitzt, hatte er in einem
Brunnentempel im Garten. Er hatte sie von seinem Großoheime geerbt.
Sie soll zu den Jugendzeiten desselben von einem italienischen
Bildhauer für einen Fürsten verfertigt worden sein, dessen schneller
Todfall das Übergehen an ihre Bestimmung vereitelte. So kam sie
nach mehreren Zufällen an den Großoheim, der Verbindungen mit dem
Künstler hatte. Man sagt, diese Bildsäule sei der Anfang zu der
Bildsäulenliebhaberei des Vetters Mathildens gewesen. Als dieser
Mann starb, fand sich ein letzter Wille geschrieben vor, daß alle
Kunstwerke an Kunstkenner oder Kunstliebhaber, nicht aber an Händler
verkauft werden und daß das Geld dafür und die anderen Dinge, die er
hinterlassen, und zwar letztere nach einem Schätzungswerte, unter
seine entfernten Verwandten verteilt werden sollten; denn Kinder
oder nähere Verwandte hatte er nicht. Da nun die Nymphe weitaus
das schönste Kunstwerk war, welches er besaß, da Mathilde es immer
bewundert hatte, da sie schon im Besitze des Sternenhofes war und in
demselben schon schöne Gemälde untergebracht hatte: so war es ihr
nicht schwer, sich als eine Kunstliebhaberin auszuweisen und das
Bildwerk anzukaufen. Man gönnte es ihr mehr als einem Fremden, weil
auf diese Weise das Kunstwerk gewissermaßen in der Familie blieb und
sie überdies auch mehr in die gemeinschaftliche Erbschaft zahlte, als
ein Fremder getan haben würde.
Sie brachte das ihr so liebe Werk in den Sternenhof und stellte es
dort in einem Saale auf. Erst lange darnach wurde durch Eustachs und
meines Gastfreundes Bemühungen zwischen den Eichen, die schon standen,
die Eppichwand und die Quellengrotte gebaut und so der Gestalt ein
würdiger und wirkungsvollerer Aufenthaltsort gegeben, da sie für den
Saal doch immer zu groß und ihre Stellung und ihre Beschäftigung
unpassend gewesen war. Den Krug, aus welchem das Wasser rann, hatte
sie schon, das Becken und die Bank sind neu gemacht worden, die
Alabasterschale hat Mathilde aus ihrem Besitztume dazu gegeben.
Wir kamen am Abende im Rosenhause an. Am andern Tage bat ich meinen
Gastfreund, er möge erlauben, daß ich eine Nachzeichnung von der
Zeichnung des Kerberger Altares, die er besitze, mache, und diese
Zeichnung meinem Vater zum Geschenke bringe. Er erlaubte es sehr
gerne. Die Zeichnung war nach dem Vorschlage, welcher auf der Reise in
das Hochland gemacht worden war, von Roland verbessert worden, und so
wurde sie mir übergeben.
Ich schloß mich in mein Zimmer ein und arbeitete mehrere Tage fleißig
von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bis ich mit der Zeichnung
fertig war. Ich verpackte sie nun sehr wohl und gab meinem Gastfreunde
die Urzeichnung zurück.

Nun hielt ich mich nicht mehr länger in dem Asperhofe auf und eilte in
die Tann.
Ich stieg dort auf Berge, ich arbeitete sehr angestrengt, ich spielte
sehr viel auf meiner Zither und las in meinen Büchern.
Eines Tages gegen den Spätsommer hin hörte ich mit Allem auf. Ich
packte meine Kisten, tat die Werkzeuge und die Schriften, die sich auf
meine Arbeiten bezogen, in ihre Fächer und Koffer, entließ fast alle
Leute, versah die Kisten mit Aufschriften, verordnete ihre Versendung
und ging dann in das Lauterthal. Dort nahm ich nur den alten Kaspar
und von den jungen Männern einen, der mir besonders lieb geworden war,
und beschloß, die Messung des Lautersees zu Ende zu bringen.
Ich mietete mich in dem Seewirtshause ein, richtete alle Geräte,
welche mir zu meinem Vorhaben nötig waren, zurecht, ließ diejenigen
neu verfertigen, welche ich nicht hatte, und ging ans Werk. Ich
arbeitete recht fleißig. So lange das Licht des Tages leuchtete, waren
wir auf dem Wasser. Nachts - außer einigen Stunden Schlafes - war ich
an dem Papiere teils mit Rechnungen, teils mit Schreiben, teils sogar
mit Zeichnen beschäftigt. Ich wiederholte einige Messungen, welche ich
in früheren Zeiten vorgenommen hatte, um mich von der Beständigkeit
oder Wandelbarkeit des Wasserstandes oder des Seegrundes zu
überzeugen. Da ein durchaus gleicher Wasserstand nicht zu denken ist,
so bezog ich meine Messungen auf einen mittleren Stand und stellte
immer die Frage, wie tief unter diesem Stande die bestimmten Stellen
des Seegrundes liegen. Dieser mittlere Stand, der nach demjenigen
genommen wurde, welcher in der meisten Zeit des Jahres herrscht, war
in meiner Abbildung auch der Wasserspiegel. Ihn nahm ich bei den
Nachmessungen zur Richtschnur. In größeren Entfernungen von dem Ufer
hatte sich der Seegrund seit dem Beginne meiner Messungen nicht
geändert, oder wenn er sich geändert hatte, war es so wenig, daß es
durch unsere Meßwerkzeuge nicht wahrzunehmen war. An jenen Ufern oder
in der Nähe derselben, wo große Tiefen herrschten und steile, ruhige
Wände standen, an denen bei Regengüssen höchstens schmale Bänder oder
seichte Wasserflächen niederrieseln, war ebenfalls keine Veränderung.
Aber an seichten Stellen bei flacheren Ufern, wo der Regen Gerölle und
andere Dinge einführt, fanden sich schon Veränderungen vor. Am meisten
aber waren die Wandlungen und am größten, wo eine Schlucht sich gegen
das Wasser öffnete, aus welcher ein Bergbach hervorströmte, der, je
nachdem er weiter her floß oder bei Güssen heftiger anschwoll, auch
größere Berge von Gerölle in den See schob und dort liegen ließ.
Nach der Wiederholung dieser alten Messungen wurde zu neuen
geschritten, die zur Vollendung der mir zum Ziele gesetzten Kenntnisse
notwendig waren. Ebenso wurden die Zeichnungen der Gebilde, welche
sich außerhalb des Wassers als Ufer befanden, fleißig fortgesetzt.
Zweimal wurde die Arbeit unterbrochen. Ich ging in das Rothmoor, um
nachzusehen, wie weit die Dinge, die aus meinen Marmoren verfertigt
werden sollten, gediehen wären und wie gut sie ausgeführt würden.
Die Fortschritte waren zu loben. Man sagte - und ich selber sah die
Möglichkeit ein -, daß in diesem Sommer noch alles fertig werden
würde. Aber in Hinsicht der Güte hatte ich Ausstellungen zu machen.
Ich ordnete mit Bitten, Vorstellungen und Versprechen an, daß man das,
was ich angab, so genau und so rein mache, wie ich es wollte.
Wenn Regenzeit war, so daß die Wolken an den Bergen herum hingen und
weder diese noch die Gestalt des Sees richtig zu überblicken waren,
so blieb ich zu Hause und zeichnete und malte dasjenige in mein
Hauptblatt, was ich im Freien auf viele Nebenblätter aufgenommen
hatte. So rückte das Unternehmen der Vollendung immer näher.
Endlich waren die Arbeiten im Freien beendigt, und es erübrigte nur
noch, die vielen Angaben, welche in meinen Papieren zerstreut waren
und welche ich bisher nicht hatte bewältigen können, in die Zeichnung
einzutragen und die Gestalten, welche ich auf einzelnen Blättern
hatte, teils mit der Hauptzeichnung wegen der Richtigkeit zu
vergleichen, teils diese, wo es nottat, zu ergänzen. Auch Farben
mußten auf verschiedene Stellen aufgetragen werden.
Nach langer Arbeit und nach vielen Schwierigkeiten, die ich zur
Erzielung einer großen Genauigkeit zu überwinden hatte, war das
Werk eines Tages fertig, und der ganze Entwurf lag in schwermütiger
Düsterheit und in einer Schönheit vor meinen Augen, die ich selber
nicht erwartet hatte. Ich betrachtete allein die Abbildung eine Weile,
da niemand war, der das Anschauen mit mir geteilt hätte, rollte dann
das Blatt auf eine Walze, verpackte es sehr gut in einen Koffer, nahm
von dem See und von allen Bewohnern des Seewirtshauses Abschied und
begab mich auf den Weg in das Ahornhaus des Lauterthales.
Dort siedelte ich mich an. Ich ging nun täglich in das Rothmoor,
blieb den ganzen Tag dort und kehrte Abends zurück, so daß ich in der
Dämmerung im Ahornhause ankam. Ich sah im Rothmoore den Arbeiten an
meinen Marmoren zu, dem Schneiden, Feilen, Reiben, Schleifen und
Glätten. Ich gab auch an, wie Manches zu behandeln sei und wie es
einer größeren Vollendung, namentlich aber einer größern Genauigkeit
entgegen geführt werden könnte.

Das Wasserbecken meines Vaters wurde nach und nach fertig und die
kleineren Dinge, welche gemacht werden sollten, waren ebenfalls
vollendet. Die Sonne schien in die Bauhütte, und das Becken erglänzte
recht rein und schön in derselben. Ich ließ von starken Balken
Behältnisse zimmern. In diese wurden die Teile des Beckens mit Winden,
Hebeln und Stricken gepackt und zur Versendung bereitet. Die Wägen
mußten eigens vorgerichtet werden, damit die Behältnisse an den Strom
gebracht werden könnten. Diese Vorrichtung war endlich fertig. Das
Aufladen wurde bewerkstelligt, und die Wägen gingen ab. Ich ging
mit ihnen bis an den Strom und verließ sie keinen Augenblick, um wo
möglich jeden Unfall zu verhüten. Am Strome wurden die Behältnisse auf
ein Schiff verladen und weiter befördert. Von dem Landungsplatze vor
unserer Stadt wurden sie endlich wieder durch starke Wägen in unsern
Garten gebracht.
Es wurde nun daran geschritten, das Wasserwerk in diesem Herbste noch
fertig zu machen. Der Vater hatte auf Briefe von mir und auf gesendete
Maße den Dingen bereits vorarbeiten lassen. Es wurden nun noch mehrere
Arbeiter gedungen und ein Wasserbaukundiger genommen, welcher die
Arbeiten zu leiten hatte. Ich war den ganzen Tag bei dem Werke zugegen
und half mit. Der Vater kargte sich ebenfalls alle mögliche Zeit ab,
um zugegen sein und zuschauen zu können. Die Röhren wurden gelegt,
die Steigröhre verzapft, der Stengel über sie gebaut, mit den nötigen
Eisen gestärkt und verlötet, und an demselben wurde das Blatt
befestigt. Der Pfropfen, welcher den in das Blatt mündenden Stengel
geschlossen gehalten hatte, wurde gelüftet, und der reine Strahl
fiel auf die im Blatte liegende Einbeere hinunter, füllte das Becken
und glitt von demselben, als es gefüllt war, auf den sanften gelb
marmornen Fußboden nieder und rieselte in dessen Rinne weiter. Die
Farben stimmten sehr gut zusammen, das Dunkel des Stengels hob sich
von dem Rosenrot des Blattes ab, und das Gelb des Fußbodens gab dem
Rosenrot eine schönere Farbe und einen feineren Glanz. Es waren
mehrere Gäste zur Eröffnung des Werkes geladen worden, und diese sowie
Vater, Mutter und Schwester freuten sich des Gelingens.
Der Vater reichte mir als Gegengeschenk, sehr schön gebunden und auf
den Deckeln mit halberhabener Arbeit versehen, das Nibelungenlied. Ich
dankte ihm sehr dafür.
Es wurde beschlossen, für den Winter ein Bretterhäuschen über das
Wasserwerk machen zu lassen und dasselbe gut zu verwahren, daß keine
Kälte eindringen könne. Für den Frühling wurden Pläne entworfen, wie
man die Gartenumgebungen des Beckens einrichten solle, daß der ganze
Anblick ein desto würdigerer und schönerer sei. Man hoffte, bis zum
Eintritte der besseren Jahreszeit mit den Entwürfen im Reinen zu sein
und beginnen zu können.
Ich übergab außer dem Becken auch die andern Marmorgegenstände, welche
in dem Rothmoore waren verfertiget worden. Darunter befanden sich
Säulen und Simse, welche an einer Stelle verwendet werden sollten,
die am Ende des Gartens lag, eine Aussicht auf die Berge und auf die
Umgebung bot und auf welcher der Vater etwas zu errichten vorhatte,
das der Aussicht würdig wäre und sie besser genießen lasse. Ich
meinte, es dürfte eine schöne Fassung anzulegen sein, die den Platz
begrenzt, die breite Flächen hat, daß man sich auf dieselben lehnen
und Dinge auf sie legen könne und an der sich Sitze befänden, auf
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