Der Nachsommer - 46

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Ich ging zuerst auf die Marmortreppe. Ich suchte sie von oben zu
gewinnen. Als ich von dem gemeinschaftlichen Gange in den oberen Teil
des Marmorganges eingetreten war, zog ich, wie es hier vorgeschrieben
war, Filzschuhe, welche immer in Bereitschaft standen, an und ging die
glatte, schöne Treppe hinunter.
Als ich in die Mitte derselben gekommen war, wo sich der breite
Absatz befindet, hielt ich an; denn das war das Ziel meiner Wanderung
gewesen. Ich wollte die altertümliche Marmorgestalt betrachten. Selbst
heute in dem bleiernen Lichte, das durch die Glaswölbung, welche noch
dazu durch das auf ihr rinnende Wasser getrübt war, gleichsam träge
nieder fiel, war die Erscheinung eine gewaltige und erhebende. Die
hehre Jungfrau, sonst immer sanft und hoch, stand heute in den
flüssigen Schleiern des dumpferen Lichtes zwar trüb, aber mild da, und
der Ernst des Tages legte sich auch als Ernst auf ihre unaussprechlich
anmutigen Glieder. Ich sah die Gestalt lange an, sie war mir, wie bei
jedem erneuerten Anblicke, wieder neu. Wie sehr mir auch die blendend
weiße Gestalt der Brunnennymphe im Sternenhofe nach der jüngsten
Vergangenheit als liebes Bild in die Seele geprägt worden war, so war
sie doch ein Bild aus unserer Zeit und war mit unseren Kräften zu
fassen: hier stand das Altertum in seiner Größe und Herrlichkeit. Was
ist der Mensch, und wie hoch wird er, wenn er in solcher Umgebung, und
zwar in solcher Umgebung von größerer Fülle weilen darf!
Ich ging langsam die Treppe wieder hinan und ging in den Marmorsaal.
Seine Größe, seine Leerheit, der, wenn ein solches Wort erlaubt ist,
dunkle Glanz, der von dem dunkeln und mit ungewissen und zweideutigen
Lichtern wechselnden Tage auf seinen Wänden lag und wechselte, ließ
sich nach dem Anblicke der Gestalt des Altertums tragen und ertragen.
Ja, der Saal erschien mir in dem finstern Tage noch größer und ernster
als sonst, und ich weilte gerne in ihm, fast so gerne wie an jenem
Abende, an welchem ich mit meinem Gastfreunde unter dem sanften
Blitzen eines Gewitterhimmels in ihm auf und ab gegangen war.
Ich ging auch jetzt wieder in demselben hin und wider und ließ den
Sturm draußen mit seinen trüben Lichtern, die Wände hier innen mit
ihrem matten Glanze und die Erinnerung der eben gesehenen Gestalt in
mir wirken.
Nach einer Zeit trat ich durch die Tür, welche in das Bilderzimmer
führt. Die Bilder hingen in dem düsteren Glanze des Tages da und
konnten selbst dort, wo der Künstler die kraftvollsten Mittel des
Lichtes und Schattens angewendet hatte, nicht zur vollen Wirksamkeit
gelangen, weil das, was die Bilder erst recht malen hilft, fehlte, die
Macht eines sonnigen und heiteren Tages. Selbst als ich zu einigen,
die ich besonders liebte, näher getreten war, selbst als ich vor einem
Guido, der auf der Staffelei stand, die nahe an das Fenster und in
das beste Licht gerückt worden war, niedersaß, um ihn zu betrachten,
konnte die Empfindung, die sonst diese Werke in mir erregten, nicht
emporkeimen. Ich erkannte bald die Ursache, welche darin bestand, daß
ohnehin eine viel höhere in meinem Gemüte wartete, welche durch die
Gestalt des Altertums in mir hervorgerufen worden war. Die Gemälde
erschienen mir beinahe klein. Ich ging in das Bücherzimmer, nahm mir
Odysseus aus seinem Schreine, begab mich in das Lesezimmer, in welchem
die gesellige Flamme, die Freundin des Menschen, die ihm in der
Finsternis Licht und im Winter des Nordens Wärme gibt, hinter dem
feinen Gitter eines Kamines freundlich loderte, und in welchem alles
auf das Reinlichste geordnet war, setzte mich in einiger Entfernung
von dem Fenster in einen weichen Sitz und begann unter dem Prasseln
des Regens an den Fenstern von der ersten Zeile an zu lesen. Die
fremden Worte, die als lebendig gesprochen einer fernen Zeit
angehörten, die Gestalten, welche durch diese Worte in unsere Zeit mit
all ihrer ihnen einstens angehörigen Eigentümlichkeit heraufgeführt
wurden, schlossen sich an die Jungfrau an, welche ich auf der Treppe
hatte stehen gesehen. Als Nausikae kam, war es mir wieder, wie es mir
bei der ersten richtigen Betrachtung der Marmorgestalt gewesen war,
die Gewänder des harten Stoffes löseten sich zu leichter Milde, die
Glieder bewegten sich, das Angesicht erhielt wandelbares Leben, und
die Gestalt trat als Nausikae zu mir. Es war auch die Erinnerung jenes
Abends gewesen, die heute meine Hand, als ich von der Treppe in den
Marmorsaal und in das Bilderzimmer herauf gekommen war und in diesen
keine Befriedigung gefunden hatte, zu den Worten Homers im Odysseus
greifen ließ. Als die Helden das Mahl in dem Saale genossen hatten,
als der Sänger gerufen worden war, als die Worte jenes Liedes
vernommen worden waren, dessen Ruhm damals bis zu dem Himmel reichte,
als Odysseus das Haupt verhüllt hatte, damit man die Tränen nicht
sähe, welche ihm aus den Augen flossen, als endlich Nausikae schlicht
und mit tiefem Gefühle an den Säulen der Pforte des Saales stand: da
gesellte sich auch lächelnd das schöne Bild Nataliens zu mir; sie war
die Nausikae von jetzt, so wahr, so einfach, nicht prunkend mit ihrem
Gefühle und es nicht verhehlend. Beide Gestalten verschmolzen in
einander, und ich las und dachte zugleich, und bald las ich und bald
dachte ich, und als ich endlich sehr lange bloß allein gedacht hatte,
nahm ich das Buch, das vor mir auf dem Tische lag, wieder auf, trug es
in das Bücherzimmer auf seinen Platz und ging durch den Marmorsaal und
den Gang der Gastzimmer in meine Wohnung zurück.
Das Werk des Vormittages war abgetan.

Am Mittagtische fanden sich wieder dieselben Personen ein, welche
bei dem Frühmahle versammelt gewesen waren. Nach dem Genusse eines
einfachen, aber für Gedeihen und Gesundheit sehr wohl zubereiteten
Mahles, wie es immer in dem Rosenhause sein mußte, nach manchem
freundlichen und erheiternden Gespräche stand man auf, um wieder zu
seinen Geschäften zu gehen, die jedem ernst und wichtig genug waren,
mochten sie nun im Erwerben von Kenntnissen bestehen, wie fast
ausschließlich bei Gustav, oder mochten sie im Vorwärtsdringen in der
Kunst oder auf wissenschaftlichem Felde oder in einer richtigeren
Gestaltung der eigenen Lebenslage enthalten sein.
Für den heutigen Nachmittag war ein besonderes Geschäft vorbehalten
worden, zu welchem auch Roland kommen und deshalb seine heutige
Arbeit an seinem Bilde abbrechen mußte. Es war eine Sammlung von
Kupferstichen eingelangt, welche zum Kaufe angeboten waren, und deren
Besichtigung man auf den heutigen Nachmittag anberaumt hatte. Mein
Gastfreund lud mich zu der Sache ein. Die Kupferstiche lagen in zwei
Mappen in dem Zimmer meines Gastfreundes. Wir gingen über die Treppe,
die für die Dienerschaft bestimmt war, in sein Zimmer empor und
rückten den Tisch, auf welchem die Mappen lagen, näher an ein Fenster,
damit wir die Blätter besser betrachten konnten. Die Mappen wurden
geöffnet, und bald sah man, daß der Sammler der in denselben
enthaltenen Stücke kein Mann gewesen sei, der von der Tiefe der Kunst,
von ihrem Ernste und von ihrer Bedeutung für das menschliche Leben
eine Vorstellung gehabt habe. Er war eben ein Sammler gewöhnlicher Art
gewesen, der die Menge und die Mannigfaltigkeit der Stücke vor Augen
gehabt hatte. Jetzt lag er im Grabe, und seine Erben mußten weder für
die Verhältnisse der Kunst zum menschlichen Leben noch für Sammeln
von was immer für einer Art einen Sinn gehabt haben, daher sie alle
Hefte meinem Gastfreunde, von dem sie gehört hatten, daß er solche
Merkwürdigkeiten suche, zum Verkaufe anboten. Neben ganz wertlosen
Erzeugnissen des Grabstichels nach heutiger unbedeutender Weise, wie
sie in Büchern und Bilderwerken zum Behufe des Gelderwerbes vorkommen,
neben Steinzeichnungen mit der Feder und der Kreide befanden sich auch
bessere Werke von jetzt und besonders einige Stücke aus älterer Zeit
von großem Werte. Mein Gastfreund und seine zwei Gehilfen sprachen
bei dieser Gelegenheit Manches über Kupferstiche, was mir neu war und
woran ich die Bedeutung dieses Kunstzweiges mehr kennen lernte, als
ich sie früher kannte. Da er die Übersetzung der Werke der großen
Meister aller Zeiten vermitteln kann, da er ein Bild, das nur einmal
da ist, das für viele Menschen an fernen und ihnen nie erreichbaren
Orten sich befindet, oder das als Eigentum eines einzelnen Mannes
nicht einmal allen denen, die denselben Ort mit ihm bewohnen,
zugänglich ist, vervielfältiget und zur Anschauung in viele Orte
und in ferne Zeiten bringen kann, so sollte man ihm wohl die größte
Aufmerksamkeit schenken. Wenn er nicht einer gewissen, zu bestimmten
Zeiten in Schwung kommenden Art huldigt, sondern strebt, die Seele des
Meisters, wie sie sich in dem Bilde darstellt, wieder zu geben, wenn
er nicht bloß die Stoffe, wie sie sich in dem Bilde befinden, von
der Zartheit des menschlichen Angesichtes und der menschlichen Hände
angefangen durch den Glanz der Seide und die Glätte des Metalles bis
zu der Rauhigkeit der Felsen und Teppiche herab, sondern auch sogar
die Farben, die der Maler angewendet hat, durch verschiedene, aber
immer klare, leicht geführte und schöngeschwungene Linien, die niemals
unbedeutend, niemals durch Absonderlichkeit auffallend sein, niemals
einen bloßen Fleck bilden dürfen und die er zur Bemeisterung jedes
neuen Gegenstandes neu erfinden kann, darstellt: dann kann er zwar
nicht der Malerei in ihren Wirkungen an die Seite gesetzt werden,
die sie auf ihre Beschauer geradehin ausübt, aber er kann ihr an
Kunstwirkung überhaupt als ebenbürtig erkannt werden, weil er auf eine
größere Zahl von Menschen wirkt und bei denen, welche die nachgeahmten
Gemälde nicht sehen können, eine desto tiefere und vollere
Kunstwirkung hervorbringt, je tiefer und edler er selber ist. Dies
habe ich bei meinem Gastfreunde in der Zeit, als ich mit ihm in
Verbindung war, immer mehr kennen gelernt, und dies ist mir wieder
besonders klar geworden, als die Kupferstiche durchgesehen wurden
und als man über ihren Wert und über Mittel, Wege und Wirkung der
Kupferstecherkunst überhaupt sprach. Es wurde, da man die Einzelheiten
der guten Blätter genau untersucht und ihre Vorzüge und ihre Mängel
sorglich besprochen hatte, festgesetzt, daß man der guten Stücke
willen die ganze Sammlung kaufen wolle, wenn ihr Preis einen gewissen
Betrag, den man anbot und den man gerechter und billiger Weise geben
konnte, nicht überstiege. Die schlechten Blätter wollte man dann
vernichten, weil sie durch ihr Dasein eine gute Wirkung nicht nur
nicht hervorbringen, sondern das Gefühl dessen, der nichts Besseres
sieht, statt es zu heben, in eine rohere und verbildetere Richtung
lenken, als es nähme, wenn ihm nichts als die Gegenstände der
Natur geboten würden. Den Geist des Menschen, sagten die Männer,
verunreinigte falsche Kunst mehr als die Unberührtheit von jeder
Kunst. Da es dämmerte, wurden die Kupferstiche in ihre Behältnisse
getan, der Tisch wurde wieder an seine Stelle gerückt, und wir
trennten uns.
Der Sturm hatte eher zu als ab genommen, und der Regen schlug in
Strömen an die Fenster.
Abends waren wir wieder in dem Arbeitszimmer meines Gastfreundes
vereinigt, nur Gustav fehlte, weil er sich in seinem Zimmer noch mit
seiner Tagesaufgabe beschäftigte. Ehe wir zu dem Abendessen gingen,
zeichnete mein Gastfreund noch den Stand der naturwissenschaftlichen
Geräte, welche sich auf Luftdruck, Feuchtigkeit, Wärme, Electricität
und dergleichen bezogen, in seine Bücher, und dann ging er durch
das ganze Haus und besah den Verhalt der Dinge in demselben, die
geförderten Arbeiten der Hausleute, ihr jetziges Tun und den
allfälligen Einfluß des heutigen stürmischen Wetters.
Bei dem Abendessen wurde, nachdem man die Nahrungsbedürfnisse in
kurzer Zeit gestillt und heitere Gespräche geführt hatte, noch aus
einem Buche vorgelesen, das damal neu war. Es betraf größtenteils
die Geschichte des Seidenbaues und der Seidenweberei, und besonders
wurde der Abschnitt behandelt, wie dieses Gewerbe aus dem fernsten
Morgenlande nach Syrien, nach Arabien, Egypten, Byzanz, dem
Peloponnes, nach Sicilien, Spanien, Italien und Frankreich gekommen
sei. Mein Gastfreund behauptete, daß in der Anfertigung von jenen
Prachtstoffen, die aus Seide und Gold oder Silber bestanden, was die
Feinheit und Zartheit des Gewebes, was dessen Weichheit, verbunden
mit mildem Glanze, gegen den die heutigen Stoffe dieser Art, in ihrer
Steifheit und in ihrem harten Schimmer stark abstehen, und was endlich
den Schwung, die feine Zierlichkeit und die reiche Einbildungskraft
in den Zeichnungen betrifft, die Zeit des dreizehnten und vierzehnten
Jahrhunderts den späteren Zeiten und besonders der unsrigen weit
vorzuziehen sei. Er habe zu spät angefangen, diesem Zweige des
Altertumes, der beinahe ein Zweig der Kunst sei, seine Aufmerksamkeit
zu widmen. Eine Sammlung solcher Stoffe müßte merkwürdig sein, er
könne aber keine mehr anlegen, da sie Reisen durch ganz Europa, ja
durch nicht unbedeutende Teile von Asien und Afrika voraussetze
und wahrscheinlich die Kräfte eines einzelnen Mannes überschreite.
Gesellschaften oder der Staat könnten solche Sammlungen zur
Vergleichung, zur Belehrung, ja zur Bereicherung der Geschichte
selber zu Stande bringen. In reichen Abteien, in den Kleiderschreinen
alter berühmter Kirchen, in Schatzkammern und andern Behältnissen
königlicher Burgen und größerer Schlösser dürfte sich Vieles finden,
was dort zu entbehren wäre und in einer Sammlung Sprache und Bedeutung
gewänne. Wie viel müßte nach den Kreuzzügen aus dem Morgenlande nach
Europa gekommen sein, da selbst einfache Ritter mit dort gewonnener
Beute an Gold und kostbaren Stoffen in die Heimat zurückgekehrt seien
und sich Prunk außer bei kirchlichen Feierlichkeiten, Krönungen,
Aufzügen, Kampfspielen auch im gewöhnlichen Verkehre mehr eingefunden
hatte, als er früher gewesen war. Wie müßte dieser Zweig auch ein
Licht auf die mit seinem Blühen ganz gleich laufende Zeit werfen,
in welcher jene merkwürdigen Kirchen gebaut wurden, deren erhabene
Überbleibsel noch heute unsere Bewunderung erregen, wie müßte er
auch eine Beziehung eröffnen zur Verzierungskunst jener Zeit in
Steinmetzarbeit, in Elfenbein- und Holzschnitzerei, ja zum Beginne der
später blühenden großen Malerschulen in dem Norden und Süden Europas,
und wie müßte er sogar auf Gedanken über Anschauungsweise der Völker,
ihre Verbindungen und ihre Handelswege leiten. Tun das ja auch Münzen,
tun es Siegel und andere, diesen untergeordnete Dinge. Roland sagte,
er wolle nun solche Stoffe zu sammeln suchen.
Wir gingen an jenem Abende später auseinander als gewöhnlich.
Am anderen Morgen, als ich aufgestanden war und das beginnende Licht
einen Ausblick durch die Fenster gestattete, sah ich frischen Schnee
über alle Gefilde ausgebreitet, und in dichten Flocken, die um das
Glas der Fenster spielten, fiel er noch immer von dem Himmel herunter.
Der Wind hatte etwas nachgelassen, die Kälte mußte gestiegen sein.
Wir machten an diesem Tage alle zusammen einen ziemlich großen
Spaziergang. Im Garten wurde herumgegangen, ob etwas zu richten sei,
die Gewächshäuser wurden besucht, in dem Meierhofe wurde nachgesehen
und Abends wurde in dem Buche, welches von der Seidenweberei handelte,
weiter gelesen. Der Schneefall hatte bis in die Dämmerung gedauert,
dann kamen heitere Stellen an dem Himmel zum Vorscheine.
Wie diese zwei Tage vergangen waren, so vergingen nun mehrere,
und mein Gastfreund begann nicht, seine Mitteilungen, welche er
versprochen hatte, zu machen. Wir hatten außer der Zeit, die jeder in
seiner Wohnung bei seinen Arbeiten zubrachte, manche Gänge durch die
Gegend gemacht, was um so angenehmer war, als nach den stürmischen
Tagen bei meiner Ankunft sich heiteres, stilles und kaltes Wetter
eingestellt hatte. Ich war zu mancher Zeit in der Gesellschaft meines
Gastfreundes, ich sah ihm zu, wenn er seine Vögel vor dem Fenster
fütterte oder wenn er für Ernährung der Hasen außerhalb der Grenze
seines Gartens sorgte, was des tiefen Schnees willen, der gefallen
war, doppelt notwendig wurde, wir hatten weitere Fahrten in dem
Schlitten gemacht, um Nachbarn zu besuchen, Manches zu besprechen oder
die freie Luft und die Bewegung zu genießen, einmal war ich mit meinem
Gastfreunde zu einer Brücke gefahren, die er mit mehreren Männern
beschauen sollte, weil man vorhatte, sie im Frühlinge neu zu bauen -
man hatte meinen Gastfreund nicht verschont und ihn mit Gemeindeämtern
betraut -, mehrere Male waren wir in verschiedenen Teilen der Wälder
gewesen, um bei dem Fällen der Hölzer nachzusehen, welche zum Bauen
und zur Verarbeitung in dem Schreinerhause verwendet werden sollten,
welche Fällung in dieser Jahreszeit vor sich gehen mußte; wir waren
auch einmal im Inghofe gewesen und hatten die dortigen Gewächshäuser
besehen. Der Hausverwalter und der Gärtner hatten uns bereitwillig
und freundlich herum geführt. Der Herr des Besitztums war mit seiner
Familie in der Stadt.
Eines Tages kam mein Gastfreund in meine Wohnung, was er öfter tat,
teils um mich zu besuchen, teils um nach zu sehen, ob es mir nicht an
etwas Notwendigem gebreche. Nachdem das Gespräch über verschiedene
Dinge eine Weile gedauert hatte, sagte er: »Ihr werdet wohl wissen,
daß ich der Freiherr von Risach bin.«
»Lange wußte ich es nicht«, antwortete ich, »jetzt weiß ich es schon
eine geraume Zeit.«
»Habt ihr nie gefragt?«
»Ich habe nach der ersten Nacht, die ich in eurem Hause zugebracht
habe, einen Bauersmann gefragt, welcher mir die Antwort gab, ihr
seiet der Aspermeier. An demselben Tage forschte ich auch in weiterer
Entfernung, ohne etwas Genaues zu erfahren. Später habe ich nie mehr
gefragt.«
»Und warum habt ihr denn nie gefragt?«
»Ihr habt euch mir nicht genannt; daraus schloß ich, daß ihr nicht für
nötig hieltet, mir euren Namen zu sagen, und daraus zog ich für mich
die Maßregel, daß ich euch nicht fragen dürfe, und wenn ich euch nicht
fragen durfte, durfte ich es auch einen andern nicht.«
»Man nennt mich hier in der ganzen Gegend den Asperherrn«, antwortete
er, »weil es bei uns gebräuchlich ist, den Besitzer eines Gutes nach
dem Gute, nicht nach seiner Familie zu benennen. Jener Name erbt in
Hinsicht aller Besitzer bei dem Volke fort, dieser ändert sich bei
einer Änderung des Besitzstandes, und da mußte das Volk stets wieder
einen neuen Namen erlernen, wozu es viel zu beharrend ist. Einige
Landleute nennen mich auch den Aspermeier, wie mein Vorgänger geheißen
hat.«
»Ich habe einmal zufällig euren richtigen Namen nennen gehört«, sagte
ich.
»Ihr werdet dann auch wissen, daß ich in Staatsdiensten gestanden
bin«, erwiderte er.
»Ich weiß es«, sagte ich.
»Ich war für dieselben nicht geeignet«, antwortete er.
»Dann sagt ihr etwas, dem alle Leute, die ich bisher über euch gehört
habe, widersprechen. Sie loben eure Staatslaufbahn insgesammt«,
erwiderte ich.
»Sie sehen vielleicht auf einige einzelne Ergebnisse«, antwortete er,
»aber sie wissen nicht, mit welchem Ungemache des Entstehens diese aus
meinem Herzen gekommen sind. Sie können auch nicht wissen, wie die
Ergebnisse geworden wären, wenn ein Anderer von gleicher Begabung,
aber von größerer Gemütseignung für den Staatsdienst, oder wenn gar
einer von auch noch größerer Begabung sie gefördert hätte.«
»Das kann man von jedem Dinge sagen«, erwiderte ich.
»Man kann es«, antwortete er, »dann soll man aber das, was nicht
gerade mißlungen ist, auch nicht sogleich loben. Hört mich an. Der
Staatsdienst oder der Dienst des allgemeinen Wesens überhaupt, wie er
sich bis heute entwickelt hat, umfaßt eine große Zahl von Personen. Zu
diesem Dienste wird auch von den Gesetzen eine gewisse Ausbildung und
ein gewisser Stufengang in Erlangung dieser Ausbildung gefordert und
muß gefordert werden. Je nachdem nun die Hoffnung vorhanden ist,
daß einer nach Vollendung der geforderten Ausbildung und ihres
Stufenganges sogleich im Staatsdienste Beschäftigung finden und daß
er in einer entsprechenden Zeit in jene höheren Stellen empor rücken
werde, welche einer Familie einen anständigen Unterhalt gewähren,
widmen sich mehr oder wenigere Jünglinge der Staatslaufbahn. Aus der
Zahl derer, welche mit gutem Erfolge den vorgeschriebenen Bildungsweg
zurückgelegt haben, wählt der Staat seine Diener und muß sie im Ganzen
daraus wählen. Es ist wohl kein Zweifel, daß auch außerhalb dieses
Kreises Männer von Begabung für den Staatsdienst sind, von großer
Begabung, ja von außerordentlicher Begabung; aber der Staat kann
sie, jene ungewöhnlichen Fälle abgerechnet, wo ihre Begabung durch
besondere Zufälle zur Erscheinung gelangt und mit dem Staate in
Wechselwirkung gerät, nicht wählen, weil er sie nicht kennt und weil
das Wählen ohne nähere Kenntnis und ohne die vorliegende Gewähr der
erlangten vorgeschriebenen Ausbildung Gefahr drohte und Verwirrung und
Mißleitung in die Geschäfte bringen könnte.
Wie nun diejenigen, welche die Vorbereitungsjahre zurückgelegt haben,
beschaffen sind, so muß sie der Staat nehmen. Oft sind selbst große
Begabungen in größerer Zahl darunter, oft sind sie in geringerer,
oft ist im Durchschnitte nur Gewöhnlichkeit vorhanden. Auf diese
Beschaffenheit seines Personenstoffes mußte nun der Staat die
Einrichtung seines Dienstes gründen. Der Sachstoff dieses Dienstes
mußte eine Fassung bekommen, die es möglich macht, daß die zur
Erreichung des Staatszweckes nötigen Geschäfte fortgehen und keinen
Abbruch und keine wesentliche Schwächung erleiden, wenn bessere oder
geringere einzelne Kräfte abwechselnd auf die einzelnen Stellen
gelangen, in denen sie tätig sind. Ich könnte ein Beispiel gebrauchen
und sagen, jene Uhr wäre die vortrefflichste, welche so gebaut
wäre, daß sie richtig ginge, wenn auch ihre Teile verändert würden,
schlechtere an die Stelle besserer, bessere an die Stelle schlechterer
kämen. Aber eine solche Uhr dürfte kaum möglich sein. Der Staatsdienst
mußte sich aber so möglich machen oder sich nach der Entwicklung,
die er heute erlangt hat, aufgeben. Es ist nun einleuchtend, daß die
Fassung des Dienstes eine strenge sein muß, daß es nicht erlaubt sein
könne, daß ein Einzelner den Dienstesinhalt in einer andern Fassung
als in der vorgeschriebenen anstrebe, ja daß sogar mit Rücksicht auf
die Zusammenhaltung des Ganzen ein Einzelnes minder gut verrichtet
werden muß, als man es, von seinem Standpunkte allein betrachtet, tun
könnte. Die Eignung zum Staatsdienste von Seite des Gemütes, abgesehen
von den andern Fähigkeiten, besteht nun auch in wesentlichen Teilen
darin, daß man entweder das Einzelne mit Eifer zu tun im Stande ist,
ohne dessen Zusammenhang mit dem großen Ganzen zu kennen, oder daß man
Scharfsinn genug hat, den Zusammenhang des Einzelnen mit dem Ganzen
zum Wohle und Zwecke des Allgemeinen einzusehen und daß man dann
dieses Einzelne mit Lust und Begeisterung vollführt. Das letztere
tut der eigentliche Staatsmann, das erste der sogenannte gute
Staatsdiener. Ich war keins von beiden. Ich hatte von Kindheit an,
freilich ohne es damals oder in den Jugendjahren zu wissen, zwei
Eigenschaften, die dem Gesagten geradezu entgegen standen. Ich war
erstens gerne der Herr meiner Handlungen. Ich entwarf gerne das Bild
dessen, was ich tun sollte, selbst und vollführte es auch gerne mit
meiner alleinigen Kraft. Daraus folgte, daß ich schon als Kind, wie
meine Mutter erzählte, eine Speise, ein Spielzeug und dergleichen
lieber nahm als mir geben ließ, daß ich gegen Hilfe widerspenstig
war, daß man mich als Knaben und Jüngling ungehorsam und eigensinnig
nannte, und daß man in meinen Männerjahren mir Starrsinn vorwarf. Das
hinderte aber nicht, daß ich dort, wo mir ein Fremdes durch Gründe und
hohe Triebfedern unterstützt gegeben wurde, dasselbe als mein Eigenes
aufnahm und mit der tiefsten Begeisterung durchführte. Das habe ich
einmal in meinem Leben gegen meine stärkste Neigung, die ich hatte,
getan, um der Ehre und der Pflicht zu genügen. Ich werde es euch
später erzählen. Daraus folgt, daß ich eigensinnig in der Bedeutung
des Wortes, wie man es gewöhnlich nimmt, nicht gewesen bin und es auch
im Alter, in dem man überhaupt immer milder wird, gewiß nicht bin.
Eine zweite Eigenschaft von mir war, daß ich sehr gerne die Erfolge
meiner Handlungen abgesondert von jedem Fremdartigen vor mir haben
wollte, um klar den Zusammenhang des Gewollten und Gewirkten
überschauen und mein Tun für die Zukunft regeln zu können. Eine
Handlung, die nur gesetzt wird, um einer Vorschrift zu genügen oder
eine Fassung zu vollenden, konnte mir Pein erregen. Daraus folgte, daß
ich Taten, deren letzter Zweck ferne lag oder mir nicht deutlich war,
nur lässig zu vollführen geneigt war, während ich Handlungen, wenn ihr
Ziel auch sehr schwer und nur durch viele Mittelglieder zu erreichen
war, mit Eifer und Lust zu Ende führte, sobald ich mir nur den
Hauptzweck und die Mittelzwecke deutlich machen und mir aneignen
konnte. Im ersten Falle vermochte ich es mir nur durch die
Vorstellung, daß der Zweck wenn auch dunkel, doch ein hoher sei,
abzuringen, daß ich mit aller Kraft an das Werk ging, wobei ich aber
immer zum Eilen geneigt war, weshalb man mich auch ungeduldig schalt:
im zweiten Falle gingen die Kräfte von selber an das Werk, und es
wurde mit der größten Ausdauer und mit Verwendung aller gegebenen Zeit
zu Stande gebracht, weshalb man mich auch wieder hartnäckig nannte.
Ihr werdet in diesem Hause Dinge gesehen haben, aus denen euch klar
geworden ist, daß ich Zwecke auch mit großer Geduld verfolgen kann.
Sonderbar ist es überhaupt und dürfte von größerer Bedeutung sein, als
man ahnt, daß mit dem zunehmenden Alter die Weitaussichtigkeit der
Pläne wächst, man denkt an Dinge, die unabsehliche Strecken jenseits
alles Lebenszieles liegen, was man in der Jugend nicht tut, und das
Alter setzt mehr Bäume und baut mehr Häuser als die Jugend. Ihr seht,
daß mir zwei Hauptdinge zum Staatsdiener fehlen, das Geschick zum
Gehorchen, was eine Grundbedingung jeder Gliederung von Personen und
Sachen ist, und das Geschick zu einer tätigen Einreihung in ein Ganzes
und kräftiger Arbeit für Zwecke, die außer dem Gesichtskreise liegen,
was nicht minder eine Grundbedingung für jede Gliederung ist. Ich
wollte immer am Grundsätzlichen ändern und die Pfeiler verbessern,
statt in einem Gegebenen nach Kräften vorzugehen, ich wollte die
Zwecke allein entwerfen und wollte jede Sache so tun, wie sie für sich
am besten ist, ohne auf das Ganze zu sehen und ohne zu beachten, ob
nicht durch mein Vorgehen anderswo eine Lücke gerissen werde, die mehr
schadet als mein Erfolg nützt. Ich wurde, da ich noch kaum mehr als
ein Knabe war, in meine Laufbahn geführt, ohne daß ich sie und mich
kannte, und ich ging in derselben fort, so weit ich konnte, weil ich
einmal in ihr war und mich schämte, meine Pflicht nicht zu tun. Wenn
einiges Gute durch mich zu Stande kam, so rührt es daher, daß ich
einerseits in Betrachtung meines Amtes und seiner Gebote meinen
Kräften eine mögliche Tätigkeit abrang und daß andererseits die
Zeitereignisse solche Aufgaben herbei führten, bei denen ich die Pläne
des Handelns entwerfen und selber durchführen konnte. Wie tief aber
mein Wesen litt, wenn ich in Arten des Handelns, die seiner Natur
entgegengesetzt sind, begriffen war, das kann ich euch jetzt kaum
ausdrücken, noch wäre ich damals im Stande gewesen, es auszudrücken.
Mir fiel in jener Zeit immer und unabweislich die Vergleichung ein,
wenn etwas, das Flossen hat, fliegen, und etwas, das Flügel hat,
schwimmen muß. Ich legte deshalb in einem gewissen Lebensalter meine
Ämter nieder. Wenn ihr fragt, ob es denn notwendig sei, daß sich in
der Gliederung des Staatsdienstes eine so große Anzahl von Personen
befinde, und ob man nicht einen Teil der allgemeinen Geschäfte, wie
sie jetzt sind, zu besonderen Geschäften machen und sie besonderen
Körperschaften oder Personen, die sie hauptsächlich angehen,
überlassen könnte, wodurch eine größere Übersicht in den Staatsdienst
käme und wodurch es möglich würde, daß sich hervorragende Begabungen
mehr im Entwerfen und Vollführen von Plänen zu allgemeinem Besten
geltend machen könnten: so antworte ich: diese Frage ist allerdings
eine wichtige und ihre richtige Beantwortung von der größten
Bedeutung; aber eben die richtige Beantwortung in allen ihren
Einzelnheiten dürfte eine der schwersten Aufgaben sein, und ich
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