Der Nachsommer - 20

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und so geglättet, daß er alle Dinge spiegelte. Es war der ernsteste
und feurigste Teppich. Wir mußten hier auch Filzschuhe anlegen. Auf
diesem Spiegelboden standen die schönsten und wohlerhaltensten alten
Schreine und andere Einrichtungsstücke. Es waren hier die größten
versammelt. In den zwei anstoßenden Gemächern standen auf feurig
farbigen Holzteppichen die kleineren, zarteren und feineren. Waren
gleich die altertümlichen Geräte nicht schöner als die bei meinem
Gastfreunde - ich glaube, schönere wird es kaum geben -, so zeigte
sich hier eine Zusammenstimmung, als müßten die, welche diese Dinge
ursprünglich hatten herrichten lassen, in ihren einstigen Trachten
bei den Türen hereingehen. Es ergriff einen ein Gefühl eines
Bedeutungsvollen.
»Die Marmore«, sagte mein Gastfreund, »sind aller Orten erworben,
geschliffen, geglättet und nach einer altertümlichen Zeichnung vieler
Kirchenfenster eingesetzt worden.«
»Aber daß ihr die Geräte so zusammen gefunden habt, daß sie wie ein
Einziges stimmen, ist zu verwundern«, sagte ich.
»Also empfindet ihr, daß sie stimmen?« erwiderte er. »Seht, das ist
mir lieb, daß ihr das sagt. Ihr seid ein Beobachter, der nicht von der
Sucht nach Altem befangen ist, wie uns unsere Gegner vorwerfen. Ihr
empfangt also das Gefühl von den Gegenständen und tragt es nicht in
dieselben hinein, wie auch unsere Gegner von uns sagen. Die Sache aber
ist nur so: als man die Nichtigkeit und Leere der letztvergangenen
Zeiten erkannte und wieder auf das Alte zurück wies und es nicht
mehr als Plunder und Trödel ansah, sondern Schönes darin suchte: da
geschahen freilich törichte Dinge. Man sammelte wieder Altes und nur
Altes. Statt der neuen Mode mit neuen Gegenständen kam die neueste
mit alten Gegenständen. Man raffte Schreine, Betschemel, Tische und
dergleichen zusammen, weil sie alt waren, nicht weil sie schön waren,
und stellte sie auf. Da standen nun Dinge beisammen, die in ihren
Zeiten weit von einander ablagen, es konnte nicht fehlen, daß ein
Widerwärtiges herauskam und daß die Feinde des Alten, wenn sie Gefühl
hatten, sich abwenden mußten. Nichts aber kann so wenig passen, als
alte Dinge von sehr verschiedenen Zeiten. Die Vorältern legten so sehr
einen eigentümlichen Geist in ihre Dinge - es war der Geist ihres
Gemütes und ihres allgemeinen Gefühlslebens -, daß sie diesem Geiste
sogar den Zweck opferten. Man bringt Linnen, Kleider und dergleichen
in neue Geräte zweckmäßiger unter als in alte. Man kann daher alte
Geräte von ziemlich gleicher Zeit, aber verschiedenem Zwecke ohne
große Störung des Geistes der Traulichkeit und Innigkeit, der in ihnen
wohnt, zusammenstellen, während von unseren Geräten, die keinen Geist,
aber einen Zweck haben, sogleich ein Widersinniges ausgeht, wenn man
Dinge verschiedenen Gebrauches in dasselbe Zimmer tut, wie etwa den
Schreibtisch, den Waschtisch, den Bücherschrein und das Bett. Die
größte Wirkung erzielt man freilich, wenn man alte Geräte aus
derselben und guten Zeit, die also denselben Geist haben, und auch
Geräte des nehmlichen Zweckes, in ein Zimmer bringt. Da spricht nun in
der Wirklichkeit etwas ganz anderes als bei unseren neuen Dingen.«
»Und das scheint mir hier der Fall zu sein«, sagte ich.
»Es ist nicht Alles alt«, erwiderte er. »Viele Dinge sind so
unwiederbringlich verloren gegangen, daß es fast unmöglich ist, eine
ganze Wohnung mit Gegenständen aus der selben Zeit einzurichten, daß
kein notwendiges Stück fehlt. Wir haben daher lieber solche Stücke im
alten Sinn neu gemacht, als alte Stücke von einer ganz anderen Zeit
zugemischt. Damit aber Niemand irre geführt werde, ist an jedem
solchen altneuen Stücke ein Silberplättchen eingefügt, auf welchem die
Tatsache in Buchstaben eingegraben ist.«
Er zeigte mir nun jene Gegenstände, welche in dem Schreinerhause als
Ergänzung hinzugemacht worden sind.
Trotzdem war bei mir der Eindruck immer derselbe, und ich hatte
beständig und beständig den Gedanken an meinen Vater in dem Haupte.
Man führte mich auch zu den alten, schweren, mit Gold und Silber
durchwirkten Fenstervorhängen und zeigte mir dieselben als echt, so
auch die ledernen, mit Farben und Metallverzierungen versehenen Belege
der Zimmerwände. Nur hat man da in dem Leder nachhelfen und ihm
Nahrung geben müssen.
Als ich diese ernsten und feierlichen Gemächer genugsam betrachtet
hatte, öffnete Mathilde das schwere Schloß der Ausgangstür, und wir
kamen in mehrere unbedeutende Räume, die nach Norden sahen, worunter
auch der allgemeine Eintrittssaal und das Speisezimmer waren. Von da
gelangten wir in den Flügel, dessen Fenster die Morgensonne hatten.
Hier waren die Wohnzimmer Mathildens und Nataliens. Jede hatte ein
größeres und ein kleineres Gemach. Sie waren einfach mit neuen Geräten
eingerichtet und drückten durch Dinge unmittelbaren Gebrauches die
Bewohntheit aus, ohne daß ich die vielen Spielereien sah, mit denen
gerne, zwar nicht bei meinen Eltern, aber an anderen Orten unserer
Stadt, die Zimmer der Frauen angefüllt sind. In jeder der zwei
Wohnungen sah ich eine der Zithern, die in dem Rosenhause gewesen
waren. Bei Natalien herrschten besonders Blumen vor. Es standen
Gestelle herum, auf welche sie von dem Garten herauf gebracht worden
waren, um hier zu verblühen. Auch standen größere Pflanzen, namentlich
solche, welche schöne Blätter oder einen schönen Bau hatten, in einem
Halbkreise und in Gruppen auf dem Fußboden.
In einem Vorsaale, der den Eintritt zu diesen Wohnungen bildete,
befand sich ein Clavier.
Die Zimmer im zweiten Stockwerke des Hauses waren geblieben, wie sie
früher gewesen waren. Sie sahen so aus, wie sie gerne in weitläufigen
alten Schlössern auszusehen pflegen. Sie waren mit Geräten vieler
Zeiten, die meistens ohne Geschmack waren, mit Spielereien vergangener
Geschlechter, mit einigen Waffen und mit Bildern, namentlich
Bildnissen, die nach der Laune des Tages gemacht waren, angefüllt.
Namentlich waren an den Wänden der Gänge Abbildungen aufgehängt
von großen Fischen, die man einmal gefangen, nebst beigefügter
Beschreibung, von Hirschen, die man geschossen, von Federwild, von
Wildschweinen und dergleichen. Auch Lieblingshunde fehlten nicht. In
diesem Stockwerke waren nach Süden die Gastzimmer, und der Flügel
derselben war geordnet worden. Hier befand sich auch mein Zimmer nebst
dem Gustavs.
Nach der Besichtigung der Zimmer gingen wir in das Freie. Die breite
Haupttreppe aus rotem Marmor führte in den Hof hinab. Derselbe zeigte,
wie groß das Gebäude sei. Er war von vier ganz gleichen, langen
Flügeln umschlossen. In seiner Mitte war ein Becken von grauem Marmor,
in welches sich aus einer Verschlingung von Wassergöttinnen vier
Strahlen ergossen. Um das Becken standen vier Ahorne, welche gewiß
nicht kleiner waren als die, welche den Schloßhügel säumten. Auf
dem Sandplatze unter den Ahornen waren Ruhebänke, ebenfalls aus
grauem Marmor. Von diesem Sandplatze liefen Sandwege wie Strahlen
auseinander. Der übrige Raum war gleichförmiges Rasen, nur daß an den
Mauern des Hauses eine Pflasterung von glatten Steinen herum führte.
Von dem Hofe gingen wir bei dem großen Tore hinaus. Ich wendete mich,
da wir draußen waren, unwillkürlich um, um das Gebäude zu betrachten.
Über dem Tore war ein ziemlich umfangreiches steinernes Schild
mit sieben Sternen. Sonst sah ich nichts, als was ich bei meinem
Morgenausblicke aus dem Fenster schon gesehen hatte. Wir gingen auf
einem Sandwege des grünen Rasens, wir umgingen das Haus und gelangten
hinter demselben in den Garten. Hier sah ich, was ich mir schon
früher gedacht hatte, daß das Gebäude, welches man wohl ein Schloß
nennen mußte, nur aus den vier großen Flügeln bestehe, welche ein
vollkommenes Viereck bildeten. Die Wirtschaftsgebäude standen ziemlich
weit entfernt in dem Tale.
Der Garten begann mit Blumen, Obst und Gemüse, zeigte aber, daß er in
der Entfernung mit etwas endigen müsse, das wie ein Laubwald aussah.
Alles war rein und schön gehalten. Der Garten war auch hier mit
gefiederten Bewohnern bevölkert, und man hatte ähnliche Vorrichtungen
wie im Asperhofe. Die Bäume standen daher auch vortrefflich und
gesund. Rosen zeigten sich ebenfalls viele, nur nicht in so besonderen
Gruppierungen wie bei meinem Gastfreunde. Die Gewächshäuser des
Gartens waren ausgedehnt und weit größer und sorgfältiger gepflegt
als auf dem Asperhofe. Der Gärtner, ein junger und, wie es schien,
unterrichteter Mann, empfing uns mit Höflichkeit und Ehrfurcht am
Eingange derselben. Er zeigte mir mit mehr Genauigkeit seine Schätze,
als ich mit der Rücksicht auf meine Begleiter, denen nichts neu
war, für vereinbarlich hielt. Es waren viele Pflanzen aus fremden
Weltteilen da, sowohl im warmen als im kalten Hause. Besonders erfreut
war er über seine reiche Sammlung von Ananas, die einen eigenen Platz
in einem Gewächshause einnahmen.
Nicht weit hinter dem Gewächshause stand eine Gruppe von Linden,
welche beinahe so schön und so groß waren wie die in dem Garten des
Asperhofes. Auch war der Sand unter ihrem Schattendache so rein
gefegt, und um die Ähnlichkeit zu vollenden, liefen auf demselben
Finken, Ammern, Schwarzkehlchen und andere Vögel so traulich hin, wie
auf dem Sande des Rosenhauses. Daß Bänke unter den Linden standen, ist
natürlich. Die Linde ist der Baum der Wohnlichkeit. Wo wäre eine Linde
in deutschen Landen - und gewiß ist es in andern auch so - unter der
nicht eine Bank stände oder auf der nicht ein Bild hinge oder neben
welcher sich nicht eine Kapelle befände. Die Schönheit ihres Baues,
das Überdach ihres Schattens und das gesellige Summen des Lebens in
ihren Zweigen ladet dazu ein. Wir gingen in den Schatten der Linden.
»Das ist eigentlich der schönste Platz in dem Sternenhofe«, sagte
Mathilde, »und jeder, der den Garten besucht, muß hier ein wenig
ruhen, daher sollt ihr auch so tun.«
Mit diesen Worten wies sie auf die Bänke, die fast in einem Bogen
unter den Stämmen der Linden standen und hinter denen sich eine Wand
grünen Gebüsches aufbaute. Wir setzten uns nieder. Das Summen, wie es
jedes Mal in diesen Bäumen ist, war gleichmäßig über unserm Haupte,
das stumme Laufen der Vögel über den reinen Sand war vor unsern Augen
und ihr gelegentlicher Aufflug in die Bäume tönte leicht in unsere
Ohren.
Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß auch mit Unterbrechungen ein
leises Rauschen hörbar sei, gleichsam als würde es jetzt von einem
leichten Lüftchen hergetragen, jetzt nicht. Ich äußerte mich darüber.
»Ihr habt recht gehört«, sagte Mathilde, »wir werden die Sache gleich
sehen.«
Wir erhoben uns und gingen auf einem schmalen Sandpfade durch die
Gebüsche, die sich in geringer Entfernung hinter den Linden befanden.
Als wir etwa vierzig oder fünfzig Schritte gegangen waren, öffnete
sich das Dickicht und ein freier Platz empfing uns, der rückwärts mit
dichtem Grün geschlossen war. Das Grün bestand aus Epheu, welcher
eine Mauer von großen Steinen bekleidete, die an ihren beiden Enden
riesenhafte Eichen hatte. In der Mitte der Mauer war eine große
Öffnung, oben mit einem Bogen begrenzt, gleichsam wie eine große
Nische oder wie eine Tempelwölbung. Im Innern dieser Wölbung,
die gleichfalls mit Eppich überzogen war, ruhte eine Gestalt von
schneeweißem Marmor - ich habe nie ein so schimmerndes und fast
durchsichtiges Weiß des Marmors gesehen, das noch besonders merkwürdig
wurde durch das umgebende Grün. Die Gestalt war die eines Mädchens,
aber weit über die gewöhnliche Lebensgröße, was aber in der Epheuwand
und neben den großen Eichen nicht auffiel. Sie stützte das Haupt mit
der einen Hand, den anderen Arm hatte sie um ein Gefäß geschlungen,
aus welchem Wasser in ein vor ihr befindliches Becken rann. Aus dem
Becken fiel das Wasser in eine in den Sand gemauerte Vertiefung, von
welcher es als kleines Bächlein in das Gebüsch lief.
Wir standen eine Weile, betrachteten die Gestalt und redeten über sie.
Eustach und ich kosteten auch mittelst einer alabasternen Schale, die
in einer Vertiefung des Epheus stand, von dem frischen Wasser, welches
sich aus dem Gefäße ergoß.

Hierauf gingen wir hinter der Eppichwand über eine Steintreppe empor
und erstiegen einen kleinen Hügel, auf welchem sich wieder Sitze
befanden, die von verschiedenen Gebüschen beschattet waren. Gegen das
Haus zu aber gewährten sie die Aussicht. Wir mußten uns hier wieder
ein wenig setzen. Zwischen den Eichen, gleichsam wie in einem grünen,
knorrigen Rahmen erschien das Haus. Mit seinem hohen, steilen Dache
von altertümlichen Ziegeln und mit seinen breiten und hochgeführten
Rauchfängen glich es einer Burg, zwar nicht einer Burg aus den
Ritterzeiten, aber doch aus den Jahren, in denen man noch den Harnisch
trug, aber schon die weichen Locken der Perücke auf ihn herabfallen
ließ. Die Schwere einer solchen Erscheinung sprach sich auch in dem
ganzen Bauwerke aus. Zu beiden Seiten des Schlosses sah man die
Landschaft und hinten das liebliche Blau der Gebirge. Die dunkeln
Gestalten der Linden, unter denen wir gesessen waren, befanden sich
weiter links und störten die Aussicht nicht.
»Man hat sehr mit Unrecht in neuerer Zeit die Mauern dieses Schlosses
mit der weißgrauen Tünche überzogen«, sagte mein Gastfreund,
»wahrscheinlich um es freundlicher zu machen, welche Absicht man sehr
gerne zu Ende des vorigen Jahrhunderts an den Tag legte. Wenn man
die großen Steine, aus denen die Hauptmauern errichtet sind, nicht
bestrichen hätte, so würde das natürliche Grau derselben mit
dem Rostbraun des Daches und dem Grün der Bäume einen sehr
zusammenstimmenden Eindruck gemacht haben. Jetzt aber steht das Schloß
da wie eine alte Frau, die weiß gekleidet ist. Ich würde den Versuch
machen, wenn das Schloß mein Eigentum wäre, ob man nicht mit Wasser
und Bürsten und zuletzt auf trockenem Wege mit einem feinen Meißel
die Tünche beseitigen könnte. Alle Jahre eine mäßige Summe darauf
verwendet, würde jährlich die Aussicht, des widrigen Anblickes
erledigt zu werden, angenehm vermehren.«
»Wir können ja den Versuch nahe an der Erde machen und aus der Arbeit
einen ungefähren Kostenanschlag verfertigen«, sagte Mathilde; »denn
ich gestehe gerne zu, daß mich auch der Anblick dieser Farbe nicht
erfreut, besonders, da die Außenseite der Mauern ganz von Steinen ist,
die mit feinen Fugen an einander stoßen, und man also bei Erbauung des
Hauses auf keine andere Farbe als die der Steine gerechnet hat. Jetzt
ist das Schloß von Innen viel natürlicher und, wenn auch nicht an eine
Kunstzeit erinnernd, doch in seiner Art zusammenstimmender als von
Außen.«
»Das Grau der Mauer mit den grauen Steinsimsen der Fenster, die nicht
ungeschickt gegliedert sind, mit der Höhe und Breite der Fenster,
deren Verhältnis zu den festen Zwischenräumen ein richtiges ist,
würde, glaube ich, dem Hause ein schöneres Ansehen geben, als man
jetzt ahnt«, sagte Eustach.
Mir fielen bei dieser Äußerung die Worte ein, welche mein Gastfreund
einmal zu mir gesagt hatte, daß alte Geräte in neuen Häusern nicht
gut stehen. Ich erinnerte mich, daß in dem Saale und in den alt
eingerichteten Gemächern dieses Schlosses die hohen Fenster, die
breiten Räume zwischen ihnen und die eigentümlich gestalteten
Zimmerdecken den Geräten sehr zum Vorteile gereichten, was in Zimmern
der neuen Art gewiß nicht der Fall gewesen wäre.

Als wir so sprachen, kamen Natalie und Gustav, die bei der Nymphe des
Brunnens zurückgeblieben waren, die Steintreppe zu uns empor. Die
Angesichter waren sanft gerötet, die dunkeln Augen blickten heiter in
das Freie, und die beiden jugendlichen Gestalten stellten sich mit
einer anmutigen Bewegung hinter uns.
Von diesem Hügel der Eichenaussicht gingen wir weiter in den Garten
zurück und gelangten endlich in das Gemisch von Ahornen, Buchen,
Eichen, Tannen und anderen Bäumen, welches wie ein Wäldchen den Garten
schloß. Wir gingen in den Schatten ein, und die Freudenäußerungen
und das Geschmetter der Vögel war kaum irgendwo größer als hier. Wir
besuchten Stellen, wo man der Natur nachgeholfen hatte, um diese
Abteilung noch angenehmer zu machen, und Gustav zeigte mir Bänke,
Tischchen und andere Plätze, wo er mit Natalien gesessen war, wo
sie gelernt, wo sie als Kinder gespielt hatten. Wir gingen an den
wunderbar von Licht und Schatten gesprenkelten Stämmen dahin, wir
gingen über die dunkeln und die leuchtenden Stellen der Sandwege, wir
gingen an reichen grünenden Büschen, an Ruhebänken und sogar an einer
Quelle vorbei und kamen durch Wendungen, die ich nicht bemerkt hatte,
an einer Stelle wieder in den freien Garten zurück, die an der
entgegengesetzten Seite von der lag, bei welcher wir das Wäldchen
betreten hatten.
Wir ließen jetzt die zwei großen Eichen links, ebenso die Linden und
gingen auf einem anderen Wege in das Schloß zurück.
Das Mittagessen wurde an dem äußerst schönen Grün des Hügels
unmittelbar vor dem Hause unter einem Dache von Linnen eingenommen.
Am Nachmittage besprachen sich Mathilde und Eustach vorläufig über
das, was in Hinsicht der Beschädigungen geschehen könnte, welche die
neuen Geräte in den Südzimmern sowie die Fußböden und zum Teile auch
die alten Geräte in den Westzimmern in der Zeit erlitten hatten. Gegen
Abend wurden der Meierhof und die Wirtschaftsgebäude besucht.
So wie Mathilde in dem Rosenhause um den weiblichen Anteil des
Hauswesens sich bekümmert, alles, was dahin einschlug, besehen und
Anleitungen zu Verbesserungen gegeben hatte: so tat es mein Gastfreund
in dem Sternenhofe mit allem, was auf die äußere Verwaltung des
Besitzes Bezug hatte, worin er mehr Erfahrung zu haben schien als
Mathilde. Er ging in alle Räume, besah die Tiere und ihre Verpflegung
und besah die Anstalten zur Bewahrung oder Umgestaltung der
Wirtschaftserzeugnisse. War mir dieses Verhältnis schon in dem
Rosenhause ersichtlich gewesen, so war es hier noch mehr der Fall. In
den Handlungen meines Gastfreundes und in dem kleinen Teile, den ich
von seinen Gesprächen mit Mathilde über häusliche Dinge hörte, zeigte
er sich als ein Mann, der mit der Bewirtschaftung eines großen
Besitzes vertraut ist und die Pflichten, die ihm in dieser Hinsicht
zufallen, mit Eifer, mit Umsicht und mit einem Blicke über das Ganze
erfüllt, ohne eben deshalb die Grenzen zu berühren, innerhalb welcher
die Geschäfte einer Frau liegen. Das geschah so natürlich, als müßte
es so sein und als wäre es nicht anders möglich.
Von dem Meierhofe gingen wir in die Wiesen und auf die Felder, welche
zu der Besitzung gehörten. Wir gingen endlich über die Grenzen des
Besitztumes hinaus, gingen über den Boden anderer Menschen, die wir
zum Teile arbeitend auf den Feldern trafen und mit denen wir redeten.
Wir gelangten endlich auf eine Anhöhe, die eine große Umsicht
gewährte. Wir blieben hier stehen. Das erste, auf das wir blickten,
war das Schloß mit seinem grünen Hügel und im Schoße seiner
umgürtenden Ahorne und des begrenzenden Gartenwaldes. Dann gingen wir
auf andere Punkte über.
Man zeigte und nannte mir die einzelnen Häuser, die zerstreut in der
Landschaft lagen und durch die Linien von Obstbäumen, die hier überall
durch das Land gingen, wie durch grüne Ketten zusammenhingen. Dann kam
man auf die entfernteren Ortschaften, deren Türme hier zu erblicken
waren. In diesem Stoffe konnte ich schon mehr mitreden, da mir die
meisten Orte bekannt waren. Als wir aber mit unsern Augen in die
Gebirge gelangten, war ich fast der Bewandertste. Ich geriet nach und
nach in das Reden, da man mich um verschiedene Punkte fragte, und sah,
daß ich Antwort zu geben wußte. Ich nannte die Berge, deren Spitzen
erkennbar hervortraten, ich nannte auch Teile von ihnen, ich
bezeichnete die Täler, deren Windungen zu verfolgen waren, zeigte die
Schneefelder, bemerkte die Einsattlungen, durch welche Berge oder
ganze Gebirgszüge zusammenhingen oder getrennt waren, und suchte die
Richtungen zu verdeutlichen, in denen bekannte Gebirgsortschaften
lagen oder bekannte Menschenstämme wohnten. Natalie stand neben mir,
hörte sehr aufmerksam zu und fragte sogar um Einiges.
Als die Sonne untergegangen war und die sanfte Glut von den Gipfeln
der Hochgebirge sich verlor, gingen wir in das Schloß zurück.
Das Abendessen wurde in dem Speisezimmer eingenommen.
So brachten wir mehrere Tage in freundlichem Umgange und in heiteren,
mitunter belehrenden Gesprächen hin.
Endlich rüsteten wir uns zur Abreise. Am frühesten Morgen war der
Wagen bespannt. Mathilde und Natalie waren aufgestanden, um uns
Lebewohl zu sagen. Mein Gastfreund nahm Abschied von Mathilde und
Natalie, Eustach und Gustav verabschiedeten sich, und ich glaubte auch
einige Worte des Dankes für die gütige Aufnahme an Mathilde richten zu
müssen. Sie gab eine freundliche Antwort und lud mich ein, bald wieder
zu kommen. Selbst zu Natalie sagte ich ein Wort des Abschiedes, das
sie leise erwiderte.
Wie sie so vor mir stand, begriff ich wieder, wie ich bei ihrem ersten
Anblicke auf den Gedanken gekommen war, daß der Mensch doch der
höchste Gegenstand für die Zeichnungskunst sei, so süß gehen ihre
reinen Augen und so lieb und hold gehen ihre Züge in die Seele des
Betrachters.
Wir stiegen in den Wagen, fuhren den grünen Rasenhügel hinab, wendeten
unsern Weg gegen Norden und kamen spät in der Nacht im Rosenhause an.
Mein Bleiben war nun in diesem Hause nicht mehr lange; denn ich hatte
keine Zeit mehr zu verlieren. Ich packte meine Sachen ein, bezeichnete
die Kisten und Koffer, welchen Weg sie zu nehmen hätten, besuchte
alle, von denen ich glaubte, Abschied nehmen zu müssen, dankte
meinem Gastfreunde für alle Güte und Freundlichkeit, leistete das
Versprechen, wieder zu kommen, und wanderte eines Tages über den
Rosenhügel hinunter. Da es zu einer Zeit geschah, in welcher Gustav
frei war, begleiteten er und Eustach mich eine Stunde Weges.

Die Erweiterung
Ich ging an den Ort, wo ich meine Arbeiten abgebrochen hatte. Die
Leute, welche von meiner Absicht, wieder zu kommen, unterrichtet
waren, hatten mich schon lange erwartet. Der alte Kaspar, welcher mein
treuester Begleiter auf meinen Gebirgswanderungen war und meistens in
einem Ledersacke die wenigen Lebensmittel trug, welche wir für einen
Tag brauchten, hatte schon mehrere Male in dem Ahornwirtshause um mich
gefragt und war gewöhnlich, wie mir die Wirtin sagte, ehe er eintrat,
ein wenig auf der Gasse stehen geblieben und hatte auf die vielen
Fenster, welche von der hölzernen Zimmerung des Hauses auf die Ahorne
hinausschauten, empor geblickt, um zu sehen, ob nicht aus einem
derselben mein Haupt hervorrage. Jetzt saß er wieder bei mir an dem
langen Eichtentische unter den grünen Bäumen, und die andern, denen er
Botschaft getan hatte, fanden sich ein. Ich war sehr erfreut und es
rührte mein Herz, als ich sah, daß diese Leute mit Vergnügen mein
Wiederkommen ansahen und sich schon auf die Fortsetzung der Arbeit
freuten.
Ich ging sehr rüstig daran, gleichsam als ob mich mein Gewissen
drängte, das, was ich durch die längere Abwesenheit versäumt hatte,
einzubringen. Ich arbeitete fleißiger und tätiger als in allen
früheren Zeiten, wir durchforschten die Bergwände längs ihrer
Einlagerungen in die Talsohlen und in ihren verschiedenen Höhepunkten,
die uns zugänglich waren oder die wir uns durch unsere Hämmer und
Meißel zugänglich machten. Wir gingen die Täler entlang und spähten
nach Spuren ihrer Zusammensetzungen, und wir begleiteten die Wasser,
die in den Tiefen gingen, und untersuchten die Gebilde, welche von
ihnen aus entlegenen Stellen hergetragen und immer weiter und weiter
geschoben wurden. Der Hauptsammelplatz für uns blieb das Ahornhaus,
und wenn wir auch oft länger von demselben abwesend waren und in
anderen Gebirgswirtshäusern oder bei Holzknechten oder auf einer Alpe
oder gar im Freien übernachteten, so kamen wir in Zwischenräumen
doch immer wieder in das Ahornhaus zurück, wir wurden dort als
Eingebürgerte betrachtet, meine Leute fanden ihre Schlafstellen im
Heu, ich hatte mein beständiges wohleingerichtetes Zimmer und hatte
ein Gelaß, in welches ich meine gesammelten Gegenstände konnte bringen
lassen.
Oft, wenn ich von dem Arbeiten ermüdet war oder wenn ich glaubte,
in dem Einsammeln meiner Gegenstände genug getan zu haben, saß
ich auf der Spitze eines Felsens und schaute sehnsüchtig in die
Landschaftsgebilde, welche mich umgaben, oder blickte in einen der
Seen nieder, wie sie unser Gebirge mehrere hat, oder betrachtete die
dunkle Tiefe einer Schlucht, oder suchte mir in den Moränen eines
Gletschers einen Steinblock aus und saß in der Einsamkeit und schaute
auf die blau oder grüne oder schillernde Farbe des Eises. Wenn
ich wieder talwärts kam und unter meinen Leuten war, die sich
zusammenfanden, war es mir, als sei mir alles wieder klarer und
natürlicher.
Von einem Jägersmanne, welcher aber mehr ein Herumstreicher war, als
daß er an einem Platze durch lange Zeit als ein mit dem Bezirke und
mit dem Wildstande vertrauter Jäger gedient hätte, ließ ich mir eine
Zither über die Gebirge herüber bringen. Er kannte, eben weil er
nirgends lange blieb und an allen Orten schon gedient hatte, das ganze
Gebirge genau und wußte, wo die besten und schönsten Zithern gemacht
würden. Er konnte dies darum auch am besten beurteilen, weil er
der fertigste und berühmteste Zitherspieler war, den es im Gebirge
gab. Er brachte mir eine sehr schöne Zither, deren Griffbrett von
rabenschwarzem Holze war, in welchem sich aus Perlenmutter und
Elfenbein eingelegte Verzierungen befanden, und auf welchem die Stege
von reinem glänzenden Silber gemacht waren. Die Bretter, sagte mein
Bote, könnten von keiner singreicheren Tanne sein; sie ist von dem
Meister gesucht und in guten Zeichen und Jahren eingebracht worden.
Die Füßlein der Zither waren elfenbeinerne Kugeln. Und in der Tat,
wenn der Jägersmann auf ihr spielte, so meinte ich, nie einen süßeren
Ton auf einem menschlichen Geräte gehört zu haben. Selbst was Mathilde
und Natalie in dem Rosenhause gespielt hatten, war nicht so gewesen;
ich hatte weit und breit nichts gehört, was an die Handhabung der
Zither durch diesen Jägersmann erinnerte. Ich ließ ihn gerne in meiner
Gegenwart auf meiner Zither spielen, weil ihm keine so klang wie diese
und weil er sagte, sie müsse eingespielt werden.
Er wurde mein Lehrer im Zitherspiele, und ich nahm mir vor, da ich
sah, daß er meine Zither allen anderen vorzog, ihm, wenn ich Ursache
hätte, mit unseren Lehrstunden zufrieden zu sein, eine gleiche zu
kaufen.
Er hatte nehmlich erzählt, daß der Meister mehrere aus dem gleichen
Holze wie die meinige und in gleicher Art gefertigt habe. Da sie
nun ziemlich teuer gewesen war, so schloß ich, daß der Meister die
gleichen nicht so schnell werde verkaufen können und daß noch eine
werde übrig sein, wenn ich meinem Lehrer zu dem gewöhnlichen Lohne,
den ich ihm in Geld zugedacht habe, noch dieses Geschenk würde
hinzufügen wollen.

Ich begann in demselben Sommer auch, mir eine Sammlung von Marmoren
anzulegen. Die Stücke, die ich gelegentlich fand oder die ich mir
erwarb, wurden zu kleinen Körpern geschliffen, gleichsam dicken
Tafeln, die auf ihren Flächen die Art des Marmors zeigten. Wenn ich
größere Stücke fand, so bestimmte ich sie außer dem, daß ich die
gleiche Art in Tafeln in die Sammlung tat, zu allerlei Gegenständen,
zu kleinen Dingen des Gebrauches auf Schreibtischen, Schreinen,
Waschtischen oder zu Teilen von Geräten oder zu Geräten selbst. Ich
hoffte, meinem Vater und meiner Mutter eine große Freude zu machen,
wenn ich nach und nach als Nebengewinn meiner Arbeiten eine Zierde in
ihr Haus oder gar in den Garten brächte; denn ich sann auch darauf,
aus einem Blocke, wenn ich einen fände, der groß genug wäre, ein
Wasserbecken machen zu lassen.
Im Lauterthale fand ich einmal Roland, den Bruder Eustachs. Er hatte
in einer alten Kirche gezeichnet und war jetzt damit beschäftigt, im
Gasthause des Lauterthales diese Zeichnungen und einige andere, welche
er in der Nähe entworfen hatte, mehr in das Reine zu bringen. Es
befand sich nehmlich nicht weit von Lauterthal ein einsamer Hof
oder eigentlich mehr ein festes, steinernes, schloßartiges Haus,
welches einmal einer Familie gehört hatte, die durch Handel mit
Gebirgserzeugnissen und durch immer ausgedehnteren Verkehr in viele
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