Der Nachsommer - 07

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innerlich mochte er recht oft erzürnt gewesen sein und über Eigensinn
geklagt haben. Nach Bemühungen von beiden Seiten gelang es. Die Werke
gewannen Einfluß, in denen das Genaue und Zweckmäßige angestrebt war,
und sie wurden zur Richtschnur genommen. Die Einsicht in die Schönheit
der Gestalten wuchs und das Leichte und Feine wurde dem Schweren
und Groben vorgezogen. Er las Gehilfen aus und erzog sie in seinem
Sinne. Die Begabten fügten sich bald. Es wurde die Chemie und andere
Naturwissenschaften hergenommen, und im Lesen schöner Bücher wurde das
Innere des Gemütes zu bilden versucht.«

Er ging nach diesen Worten gegen den Mann, der mit dem Aussuchen der
Hölzer nach dem vor ihm liegen den Plane der Tischplatte beschäftigt
war, und sagte: »Wollt ihr nicht die Güte haben, uns einige
Zeichnungen zu zeigen, Eustach?«
Der junge Mann, an den diese Worte gerichtet waren, erhob sich von
seiner Arbeit und zeigte uns ein ruhiges, gefälliges Wesen. Er legte
die grüne Tuchschürze ab, welche er vorgebunden hatte, und ging aus
seiner Arbeitsstelle zu uns herüber. Es befand sich neben dieser
Stelle in der Wand eine Glastür, hinter welcher grüne Seide in Falten
gespannt war. Diese Tür öffnete er und führte uns in ein freundliches
Zimmer. Das Zimmer hatte einen künstlich eingelegten Fußboden und
enthielt mehrere breite, glatte Tische. Aus der Lade eines dieser
Tische nahm der Mann eine große Mappe mit Zeichnungen, öffnete sie
und tat sie auf der Tischplatte auseinander. Ich sah, daß diese
Zeichnungen für mich zum Ansehen heraus genommen worden waren und
legte daher die Blätter langsam um. Es waren lauter Zeichnungen
von Bauwerken, und zwar teils im Ganzen, teils von Bestandteilen
derselben. Sie waren sowohl, wie man sich ausdrückt, im Perspective
ausgeführt, als auch in Aufrissen, in Längen- und Querschnitten. Da
ich mich selber geraume Zeit mit Zeichnen beschäftigt hatte, wenn auch
mit Zeichnen anderer Gegenstände, so war ich bei diesen Blättern schon
mehr an meiner Stelle als bei den alten Geräten. Ich hatte immer bei
dem Zeichnen von Pflanzen und Steinen nach großer Genauigkeit gestrebt
und hatte mich bemüht, durch den Schwarzstift die Wesenheit derselben
so auszudrücken, daß man sie nach Art und Gattung erkennen sollte.
Freilich waren die vor mir liegenden Zeichnungen die von Bauwerken.
Ich hatte Bauwerke nie gezeichnet, ich hatte sie eigentlich nie recht
betrachtet. Aber andererseits waren die Linien, die hier vorkamen, die
von großen Körpern, von geschichteten Stoffen und von ausgedehnten
Flächen, wie sie bei mir auch an den Felsen und Bergen erschienen;
oder sie waren die leichten Wendungen von Zieraten, wie sie bei mir
die Pflanzen boten.
Endlich waren ja alle Bauwerke aus Naturdingen entstanden, welche die
Vorbilder gaben, etwa aus Felsenkuppen oder Felsenzacken oder selbst
aus Tannen, Fichten oder anderen Bäumen. Ich betrachtete daher die
Zeichnungen recht genau und sah sie um ihre Treue und Sachgemäßheit
an. Als ich sie schon alle durchgeblättert hatte, legte ich sie wieder
um und schaute noch einmal jedes einzelne Blatt an.
Die Zeichnungen waren sämmtlich mit dem Schwarzstifte ausgeführt. Es
war Licht und Schatten angegeben und die Linienführung war verstärkt
oder gemäßigt, um nicht bloß die Körperlichkeit der Dinge, sondern
auch das sogenannte Luftperspective darzustellen. In einigen Blättern
waren Wasserfarben angewendet, entweder, um bloß einzelne Stellen zu
bezeichnen, die eine besonders starke oder eigentümliche Farbe hatten,
wie etwa, wo das Grün der Pflanzen sich auffallend von dem Gemäuer,
aus dem es sproßte, abhob oder wo der Stoff durch Einfluß von Sonne
oder Wasser eine ungewöhnliche Farbe erhalten hatte, wie zum Beispiele
an gewissen Steinen, die durch Wasser bräunlich, ja beinahe rot
werden; oder es waren Farben angewendet, um dem Ganzen einen Ton der
Wirklichkeit und Zusammenstimmung zu geben; oder endlich es waren
einzelne sehr kleine Stellen mit Farben, gleichsam mit Farbdruckern,
wie man sich ausdrückt, bezeichnet, um Flächen oder Körper oder ganze
Abteilungen im Raume zurück zu drängen. Immer aber waren die Farben
so untergeordnet gehalten, daß die Zeichnungen nicht in Gemälde
übergingen, sondern Zeichnungen blieben, die durch die Farbe nur noch
mehr gehoben wurden. Ich kannte diese Verfahrungsweise sehr gut und
hatte sie selber oft angewendet.
Was den Wert der Zeichnungen anbelangt, so erschien mir derselbe ein
ziemlich bedeutender. Die Hand, von der sie verfertigt worden waren,
hielt ich für eine geübte, was ich daraus schloß, daß in den vielen
Zeichnungen kein Fortschritt zu bemerken war, sondern daß dieser schon
in der Zeit vor den Zeichnungen lag und hier angewendet wurde. Die
Linien waren rein und sicher gezogen, das sogenannte Linearperspective
war, so weit meine Augen urteilen konnten - denn eine mathematische
Prüfung konnte ich nicht anlegen -, richtig, der Stoff des
Schwarzstiftes war gut beherrscht, und mit seinen geringen Mitteln war
Haushaltung getroffen, darum standen die Körper klar da und lösten
sich von der Umgebung. Wo die Farbe eine Art Wirklichkeit angenommen
hatte, war sie mit Gegenständlichkeit und Maß hingesetzt, was, wie ich
aus Erfahrung wußte, so schwer zu finden ist, daß die Dinge als Dinge,
nicht als Färbungen gelten. Dies ist besonders bei Gegenständen der
Fall, die minder entschiedene Farben haben, wie Steine, Gemäuer und
dergleichen, während Dinge von deutlichen Farben leichter zu behandeln
sind, wie Blumen, Schmetterlinge, selbst manche Vögel.
Eine besondere Tatsache aber fiel mir bei Betrachtung dieser
Zeichnungen auf. Bei den Bauverzierungen, welche von Gegenständen
der Natur genommen waren, von Pflanzen oder selbst von Tieren, kamen
bedeutende Fehler vor, ja es kamen sogar Unmöglichkeiten vor, die kaum
ein Anfänger macht, sobald er nur die Pflanze gut betrachtet. Bei den
ganz gleichen Verzierungen an andern Bauwerken in andern Zeichnungen
waren diese Fehler nicht da, sondern die Verzierungen waren in
Hinsicht ihrer Urbilder in der Natur mit Richtigkeit angegeben.
Ich hatte, da ich einmal zeichnete, öfter die Bilder meines Vaters
betrachtet und in ihnen, selbst in solchen, die er für sehr gut hielt,
ähnliche Fehler gefunden. Da die Bilder meines Vaters aus alter Zeit
waren, diese Zeichnungen aber auch alte Bauwerke darstellten, so
schloß ich, daß sie vielleicht Abrisse von wirklichen Bauten seien
und daß die Fehler in den Zieraten der Zeichnungen Fehler in den
wirklichen Zieraten der Bauarten seien, und daß die Zieraten, deren
Zeichnungen fehlerlos waren, auch an den Bauwerken keinen Fehler
gehabt haben.
Es gewannen durch diesen Umstand die Zeichnungen in meinen Augen noch
mehr, da er gerade ihre große Treue bewies.
Auch ein eigentümlicher Gedanke kam mir bei der Betrachtung dieser
Zeichnungen in das Haupt. Ich hatte nie so viele Zeichnungen von
Bauwerken beisammen gesehen, so wie ich Bauwerke selber nicht zum
Gegenstande meiner Aufmerksamkeit gemacht hatte. Da ich nun alle diese
Laubwerke, diese Ranken, diese Zacken, diese Schwingungen, diese
Schnecken in großer Abfolge sah, erschienen sie mir gewissermaßen
wie Naturdinge, etwa wie eine Pflanzenwelt mit ihren zugehörigen
Tieren. Ich dachte, man könnte sie eben so zu einem Gegenstande der
Betrachtung und der Forschung machen wie die wirklichen Pflanzen
und andere Hervorbringungen der Erde, wenn sie hier auch nur eine
steinerne Welt sind. Ich hatte das nie recht beachtet, wenn ich auch
hin und wieder an einer Kirche oder an einem anderen Gebäude einen
steinernen Stengel oder eine Rose oder eine Distelspitze oder einen
Säulenschaft oder die Vergitterung einer Tür ansah. Ich nahm mir vor,
diese Gegenstände nun genauer zu beobachten.
»Diese Zeichnungen sind lauter Abbildungen von wirklichen Bauwerken,
die in unserem Lande vorhanden sind«, sagte mein Begleiter. »Wir haben
sie nach und nach zusammen gebracht. Kein einziges Bauwerk unseres
Landes, welches entweder im Ganzen schön ist oder an dem Teile
schön sind, fehlt. Es ist nehmlich auch hier im Lande wie überall
vorgekommen, daß man zu den Teilen alter Kirchen oder anderer Werke,
die nicht fertig geworden sind, neue Zubaue in ganz anderer Art
gemacht hat, so daß Bauwerke entstanden, die in verschiedenen Stilen
ausgeführt und teils schön und teils häßlich sind. Die Landkirchen,
die auf verschiedenen Stellen in unserer Zeit entstanden sind, haben
wir nicht angenommen.«
»Wer hat denn diese Zeichnungen verfertigt?« fragte ich.
»Der Zeichner steht vor euch«, antwortete mein Begleiter, indem er auf
den jungen Mann wies.
Ich sah den Mann an, und es zeigte sich ein leichtes Erröten in seinem
Angesichte.
»Der Meister hat nach und nach die Teile des Landes besucht«, fuhr
mein Gastfreund fort, »und hat die Baugegenstände gezeichnet, die ihm
gefielen. Diese Zeichnungen hat er in seinem Buche nach Hause gebracht
und sie dann auf einzelnen Blättern im Reinen ausgeführt. Außer den
Zeichnungen von Bauwerken haben wir auch die von inneren Ausstattungen
derselben. Seid so gefällig und zeigt auch diese Mappe, Eustach.«
Der junge Mann legte die Mappe, die wir eben betrachtet hatten,
zusammen und tat sie in ihre Lade. Dann nahm er aus einer anderen Lade
eine andere Mappe und legte sie mir mit den Worten vor: »Hier sind die
kirchlichen Gegenstände.«
Ich sah die Zeichnungen in der Mappe, die er mir geöffnet hatte, an,
wie ich früher die der Bauwerke angesehen hatte. Es waren Zeichnungen
von Altären, Chorstühlen, Kanzeln, Sakramentshäuschen, Taufsteinen,
Chorbrüstungen, Sesseln, einzelnen Gestalten, gemalten Fenstern
und anderen Gegenständen, die in Kirchen vorkommen. Sie waren wie
die Zeichnungen der Baugegenstände entweder ganz in Schwarzstift
ausgeführt oder teils in Schwarzstift, teils in Farben. Hatte ich mich
schon früher in diese Gegenstände vertieft, so geschah es jetzt noch
mehr. Sie waren noch mannigfaltiger und für die Augen anlockender als
die Bauwerke. Ich betrachtete jedes Blatt einzeln, und manches nahm
ich noch einmal vor, nachdem ich es schon hingelegt hatte. Als ich
mit dieser Mappe fertig war, legte mir der Meister eine neue vor und
sagte: »Hier sind die weltlichen Gegenstände.«
Die Mappe enthielt Zeichnungen von sehr verschiedenen Geräten, die in
Wohnungen, Burgen, Klöstern und dergleichen vorkommen, sie enthielt
Abbildungen von Vertäflungen, von ganzen Zimmerdecken, Fenster- und
Türeinfassungen, ja von eingelegten Fußböden. Bei den weltlichen
Geräten war viel mehr mit Farben gearbeitet als bei den kirchlichen
und bei den Bauten; denn die Wohngeräte haben sehr oft die Farbe als
einen wesentlichen Gegenstand ihrer Erscheinung, besonders wenn sie
in verschiedenfarbigen Hölzern eingelegt sind. Ich fand in dieser
Sammlung von Zeichnungen Abbildungen von Gegenständen, die ich in der
Wohnung meines Gastfreundes gesehen hatte. So war der Schreibschrein
und der große Kleiderschrein vorhanden. Auch der Tisch, an dem noch in
der Schreinerstube gearbeitet wurde, stand hier schon fertig vor uns
auf dem Papiere. Ich bemerkte hiebei, daß nur die Platte klar und
kräftig ausgeführt war, das Gerüste und die Füße minder, gleichsam
schattenhaft behandelt wurden. Ich erkannte, daß man so das Neue, was
zu Geräten hinzukommen mußte, bezeichnen wollte. Mir gefiel diese Art
sehr gut.
»Die Kirchengeräte unseres Landes dürften in dieser Sammlung ziemlich
vollständig sein«, sagte mein Gastfreund, »wenigstens wird nichts
Wesentliches fehlen. Bei den weltlichen kann man das weniger sagen,
da man nicht wissen kann, was noch hie und da in dem Lande zerstreut
ist.«

Als ich diese Mappe auch angesehen hatte, sagte mein Begleiter: »Diese
Zeichnungen sind Nachbildungen von lauter wirklichen aus älterer Zeit
auf uns gekommenen Gegenständen, wir haben aber auch Zeichnungen
selbstständig entworfen, die Geräte oder andere kleinere Gegenstände
darstellen. Zeigt uns auch diese, Meister.«
Der junge Mann legte die Mappe auf den Tisch.
Sie war viel umfassender als jede der früheren und enthielt nicht bloß
die vollständige Darstellung der ganzen Gegenstände, sondern auch ihre
Quer- und Längenschnitte und ihre Grundrisse. Es waren Abbildungen von
verschiedenen Geräten, dann von Verkleidungen, Fußböden, Zimmerdecken,
Nischen und endlich sogar von Baugegenständen, Treppenhäusern und
Seitenkapellen. Man war mit großer Zweifelsucht und Gewissenhaftigkeit
zu Werke gegangen; manche Zeichnung war vier-, ja fünfmal vorhanden
und jedes Mal verändert und verbessert. Die letzten waren stets mit
Farben angegeben und dies besonders deutlich, wenn die Gegenstände in
Holz oder Marmor auszuführen waren. Ich fragte, ob einige dieser Dinge
ausgeführt worden sind.
»Freilich«, antwortete mein Begleiter, »wozu wären denn so viele
Zeichnungen angefertigt worden? Alle Gegenstände, die ihr öfter
gezeichnet sahet und deren letzte Zeichnung in Farben angegeben ist,
sind in Wirklichkeit ausgearbeitet worden. Diese Zeichnungen sind die
Pläne und Vorlagen zu den neuen Geräten, auf deren Verfertigung, wie
ich früher sagte, wir geraten sind. Wenn ihr einmal in den Ort, von
dem ich euch gesagt habe, daß er mehrere enthält, kommen solltet, so
würdet ihr dort nicht nur viele von denen, die hier gezeichnet sind,
sehen, sondern auch solche, die zusammen gehören und ein Ganzes
bilden.«
»Wenn man diese Zeichnungen betrachtet«, sagte ich, »und wenn man die
anderen betrachtet, welche ich früher gesehen habe, so kömmt man auf
den Gedanken, daß die Bauwerke einer Zeit und die Geräte, welche
in diesen Bauwerken sein sollten, eine Einheit bilden, die nicht
zerrissen werden kann.«
»Allerdings bilden sie eine«, erwiderte er, »die Geräte sind ja die
Verwandten der Baukunst, etwa ihre Enkel oder Urenkel, und sind aus
ihr hervorgegangen. Dieses ist so wahr, daß ja auch unsere heutigen
Geräte zu unserer heutigen Baukunst gehören. Unsere Zimmer sind
fast wie hohle Würfel oder wie Kisten, und in solchen stehen die
geradlinigen und geradflächigen Geräte gut. Es ist daher nicht ohne
Begründung, wenn die viel schöneren altertümlichen Geräte in unseren
Wohnungen manchen Leuten einen unheimlichen Eindruck machen, sie
widersprechen der Wohnung; aber hierin haben die Leute Unrecht, wenn
sie die Geräte nicht schön finden, die Wohnung ist es, und diese
sollte geändert werden. Darum stehen in Schlössern und altertümlichen
Bauten derlei Geräte noch am schönsten, weil sie da eine ihnen
ähnliche Umgebung finden. Wir haben aus diesem Verhältnisse Nutzen
gezogen und aus unseren Zeichnungen der Bauwerke viel für die
Zusammenstellung unserer Geräte gelernt, die wir eben nach ihnen
eingerichtet haben.«
»Wenn man so viele dieser Dinge in so vielen Abbildungen vor sich
sieht, wie wir jetzt getan haben«, sagte ich, »so kann man nicht
umhin, einen großen Eindruck zu empfinden, den sie machen.«
»Es haben sehr tiefsinnige Menschen vor uns gelebt«, erwiderte er,
»man hat es nicht immer erkannt und fängt erst jetzt an, es wieder ein
wenig einzusehen. Ich weiß nicht, ob ich es Rührung oder Schwermut
nennen soll, was ich empfinde, wenn ich daran denke, daß unsere
Voreltern ihre größten und umfassendsten Werke nicht vollendet haben.
Sie mußten auf eine solche Ewigkeit des Schönheitsgefühles gerechnet
haben, daß sie überzeugt waren, die Nachwelt werde an dem weiter
bauen, was sie angefangen haben. Ihre unfertigen Kirchen stehen wie
Fremdlinge in unserer Zeit. Wir haben sie nicht mehr empfunden oder
haben sie durch häßliche Aftergebilde verunstaltet. Ich möchte
jung sein, wenn eine Zeit kömmt, in welcher in unserem Vaterlande
das Gefühl für diese Anfänge so groß wird, daß es die Mittel
zusammenbringt, diese Anfänge weiter zu führen. Die Mittel sind
vorhanden, nur werden sie auf etwas anderes angewendet, so wie man
diese Bauwerke nicht aus Mangel der Mittel unvollendet ließ, sondern
aus anderen Gründen.«
Ich sagte nach diesen Worten, daß ich in dem berührten Punkte weniger
unterrichtet sei; aber in einem anderen Punkte könnte ich vielleicht
etwas sagen, nehmlich in Hinsicht der Zeichnungen. »Ich habe durch
längere Zeit her Pflanzen, Steine, Tiere und andere Dinge gezeichnet,
habe mich sehr geübt und dürfte daher etwa ein Urteil wagen können.
Diese Zeichnungen erscheinen mir in Reinheit der Linien, in
Richtigkeit des Perspectives, in kluger Hinstellung jedes Körperteiles
und in passender Anwendung der Farben als ganz vortrefflich, und ich
fühle mich gedrungen, dieses zu sagen.«
Der Meister sagte zu diesem Lobe nichts, sondern er senkte den Blick
zu Boden, meinen Gastfreund aber schien mein Urteil zu freuen.
Er bedeutete den Meister, die Mappe zusammen zu binden und in die Lade
zu legen, was auch geschah.

Wir gingen von diesem Zimmer in die weiteren Räume des
Schreinerhauses. Als wir über die Schwelle schritten, dachte ich,
daß ich von altertümlichen Gegenständen trotz der Sammlungen meines
Vaters, von denen ich doch lebenslänglich umgeben gewesen war,
eigentlich bisher nicht viel verstanden habe und erst lernen müsse.
Von dem Zimmer der Zeichnungen gingen wir in das Wohnzimmer des
Meisters, welches neben den gewöhnlichen Gerätstücken ebenfalls
Zeichnungstische und Staffeleien enthielt. Es war ebenso freundlich
eingerichtet wie das Zimmer der Zeichnungen.
Auch die Zimmer der Gehilfen besuchten wir und betraten dann die
Nebenräume. Es waren dies Räume, die zu verschiedenen Gegenständen,
die eine solche Anstalt fordert, notwendig sind. Der vorzüglichste war
das Trockenhaus, welches hinter der Schreinerei angebracht war, aus
der man in die untere und obere Abteilung desselben gelangen konnte.
Es hatte den Zweck, daß in ihm alle Gattungen von Holz, die man hier
verarbeitete, jenen Zustand der Trockenheit erreichen konnten, der
in Geräten notwendig ist, daß nicht später wieder Beschädigungen
eintreten. In dem unteren Raume wurden die größeren Holzkörper
aufbewahrt, in dem oberen die kleineren und feineren. Ich konnte
sehen, wie sehr es Ernst mit der Anlegung dieses Werkhauses war;
denn ich fand in dem Trockenhause nicht nur einen sehr großen
Vorrat von Holz, sondern auch fast alle Gattungen der inländischen
und ausländischen Hölzer. Ich hatte hierin von der Zeit meiner
naturwissenschaftlichen Bestrebungen her einige Kenntnis. Außerdem
war das Holz beinahe durchgängig schon in die vorläufigen Gestalten
geschnitten, in die es verarbeitet werden sollte, damit es auf diese
Weise zu hinreichender Beruhigung austrocknen konnte. Mein Begleiter
zeigte mir die verschiedenen Behältnisse und erklärte mir im
Allgemeinen ihren Inhalt.
In dem unteren Raume sah ich Lärchenholz zu sehr großen seltsamen
Gestalten verbunden, gleichsam zu schlanken Gerüsten, Rahmen und
dergleichen, und fragte, da ich mir die Sache nicht erklären konnte,
um ihre Bedeutung.
»In unserem Lande«, antwortete mein Begleiter, »sind mehrere
geschnitzte Altäre. Sie sind alle aus Lindenholz verfertigt und einige
von bedeutender Schönheit. Sie stammen aus sehr früher Zeit, etwa
zwischen dem dreizehnten und fünfzehnten Jahrhundert, und sind
Flügelaltäre, welche mit geöffneten Flügeln die Gestalt einer
Monstranze haben. Sie sind zum Teile schon sehr beschädigt und drohen,
in kürzerer oder längerer Zeit zu Grunde zu gehen. Da haben wir nun
einen auf meine Kosten wiederhergestellt und arbeiten jetzt an einem
zweiten. Die Holzgerüste, um die ihr fragtet, sind Grundlagen, auf
denen Verzierungen befestigt werden müssen. Die Verzierungen sind noch
ziemlich erhalten, ihre Grundlagen aber sind sehr morsch geworden,
weshalb wir neue anfertigen müssen, wozu ihr hier die Entwürfe sehet.«
»Hat man euch denn erlaubt, in einer Kirche einen Altar
umzugestalten?« fragte ich.
»Man hat es uns erst nach vielen Schwierigkeiten erlaubt«, antwortete
er, »wir haben aber die Schwierigkeiten besiegt. Besonders kam uns das
Mißtrauen in unsere Kenntnisse und Fähigkeiten entgegen, und hierin
hatte man Recht. Wohin käme man denn, wenn man an vorhandenen Werken
vorschnell Veränderungen anbringen ließe? Es könnten ja da Dinge von
der größten Wichtigkeit verunstaltet oder zerstört werden. Wir mußten
angeben, was wir verändern oder hinzufügen wollten und wie die Sache
nach der Umarbeitung aussehen würde. Erst da wir dargelegt hatten, daß
wir an den bestehenden Zusammenstellungen nichts ändern würden, daß
keine Verzierung an einen andern Platz komme, daß kein Standbild an
seinem Angesichte, seinen Händen oder den Faltungen seines Gewandes
umgestaltet werde, sondern daß wir nur das Vorhandene in seiner
jetzigen Gestalt erhalten wollen, damit es nicht weiter zerfallen
könne, daß wir den Stoff, wo er gelitten hat, mit Stoff erfüllen
wollen, damit die Ganzheit desselben vorhanden sei, daß wir an Zutaten
nur die kleinsten Dinge anbringen würden, deren Gestalt vollkommen
durch die gleichartigen Stücke bekannt wäre und in gleichmäßiger
Vollkommenheit wie die alten verfertigt werden könnte, ferner als wir
eine Zeichnung in Farben angefertigt hatten, die darstellte, wie der
gereinigte und wieder hergestellte Altar aussehen würde, und endlich
als wir Schnitzereien von geringem Umfange, einzelne Standbilder und
dergleichen in unserem Sinne wieder hergestellt und zur Anschauung
gebracht hatten, ließ man uns gewähren. Von Hindernissen, die nicht
von der Obrigkeit ausgingen, von Verdächtigungen und ähnlichen
Vorkommnissen rede ich nicht, sie sind auch wenig zu meiner Kenntnis
gekommen.«
»Da habt ihr ein langwieriges und, wie ich glaube, wichtiges Werk
unternommen«, sagte ich.
»Die Arbeit hat mehrere Jahre gedauert«, erwiderte er, »und was die
Wichtigkeit anbelangt, so hat sich wohl niemand mehr den Zweifeln
hingegeben, ob wir die nötige Sachkenntnis besäßen, als wir selber.
Darum haben wir auch gar keine Veränderung in der Wesenheit der Sache
vorgenommen. Selbst dort, wo es deutlich erwiesen war, daß Teile des
Altars in der Zeit in eine andere Gruppe gestellt worden waren, als
sie ursprünglich gewesen sein konnten, ließen wir das Vorgefundene
bestehen. Wir befreiten nur die Gebilde von Schmutz und Übertünchung,
befestigten das Zerblätterte und Lediggewordene, ergänzten das
Mangelnde, wo, wie ich gesagt habe, dessen Gestalt vollkommen bekannt
war, füllten alles, was durch Holzwürmer zerstört war, mit Holz aus,
beugten durch ein erprobtes Mittel den künftigen Zerstörungen dieser
Tiere vor und überzogen endlich den ganzen Altar, da er fertig war,
mit einem sehr matten Firnisse. Es wird einmal eine Zeit kommen, in
welcher vom Staate aus vollkommen sachverständige Männer in ein Amt
werden vereinigt werden, das die Wiederherstellung alter Kunstwerke
einleiten, ihre Aufstellung in dem ursprünglichen Sinne bewirken
und ihre Verunstaltung für kommende Zeiten verhindern wird; denn so
gut man uns gewähren ließ, die ja auch eine Verunstaltung hätten
hervorbringen können, so gut wird man in Zukunft auch andere gewähren
lassen, die minder zweifelsüchtig sind oder im Eifer für das Schöne
nach ihrer Art verfahren und das Wesen des Überkommenen zerstören.«
»Und glaubt ihr, daß ein Gesetz, welches verbietet, an dem Wesen
eines vorgefundenen Kunstwerkes etwas zu ändern, dem Verfalle und der
Zerstörung desselben für alle Zeiten vorbeugen würde?« fragte ich.
»Das glaube ich nicht«, erwiderte er; »denn es können Zeiten so
geringen Kunstsinnes kommen, daß sie das Gesetz selber aufheben; aber
auf eine längere Dauer und auf eine bessere Weise wäre doch durch ein
solches Gesetz gesorgt, als wenn gar keines wäre. Den besten Schutz
für Kunstwerke der Vorzeit würde freilich eine fortschreitende und
nicht mehr erlahmende Kunstempfindung gewähren. Aber alle Mittel,
auch in ihrer größten Vollkommenheit angewendet, würden den endlichen
Untergang eines Kunstwerkes nicht aufhatten können; dies liegt in der
immerwährenden Tätigkeit und in dem Umwandlungstriebe der Menschen und
in der Vergänglichkeit des Stoffes. Alles, was ist, wie groß und gut
es sei, besteht eine Zeit, erfüllt einen Zweck und geht vorüber. Und
so wird auch einmal über alle Kunstwerke, die jetzt noch sind, ein
ewiger Schleier der Vergessenheit liegen, wie er jetzt über denen
liegt, die vor ihnen waren.«
»Ihr arbeitet an der Herstellung eines zweiten Altares«, sagte ich,
»da ihr einen schon vollendet habt; würdet ihr auch noch andere
herstellen, da ihr sagt, daß es mehrere in dem Lande gibt?«
»Wenn ich die Mittel dazu hätte, würde ich es tun«, erwiderte er, »ich
würde sogar, wenn ich reich genug wäre, angefangene mittelalterliche
Bauwerke vollenden lassen. Da steht in Grünau hart an der Grenze
unseres Landes an der Stadtpfarrkirche ein Turm, welcher der schönste
unseres Landes ist und der höchste wäre, wenn er vollendet wäre;
aber er ist nur ungefähr bis zu zwei Drittteilen seiner Höhe fertig
geworden. Dieser altdeutsche Turm wäre das Erste, welches ich
vollenden ließe. Wenn ihr wieder kommt, so führe ich euch in eine
Kirche, in welcher auf Landeskosten ein geschnitzter Flügelaltar
wieder hergestellt worden ist, der zu den bedeutendsten Kunstwerken
gehört, welche in dieser Art vorhanden sind.«

Wir traten bei diesen Worten den Rückweg aus dem Trockenhause in die
Arbeitstube an. Mein Begleiter sagte auf diesem Wege: »Da Eustach
jetzt vorzugsweise damit beschäftigt ist, die im Laufe befindlichen
Werke auszufertigen, so hat er seinen Bruder, der herangewachsen ist,
unterrichtet, und dieser versieht jetzt hauptsächlich das Geschäft des
Zeichnens. Er ist eben daran, die Verzierungen, die in unserem Lande
an Bauwerken, Holzarbeiten oder sonstwo vorkommen und die wir in
unseren Blättern von größeren Werken noch nicht haben, zu zeichnen.
Wir erwarten ihn in kurzer Zeit auf einige Tage zurück. An diesen
Dingen könnte auch die Gegenwart lernen, falls sie lernen will. Nicht
bloß aus dem Großen, wenn wir das Große betrachteten, was unsere
Voreltern gemacht haben und was die kunstsinnigsten vorchristlichen
Völker gemacht haben, könnten wir lernen, wieder in edlen Gebäuden
wohnen oder von edlen Geräten umringt sein, wenigstens wie die
Griechen in schönen Tempeln beten; sondern wir könnten uns auch im
Kleinen vervollkommnen, die Überzüge unserer Zimmer könnten schöner
sein, die gewöhnlichen Geräte, Krüge, Schalen, Lampen, Leuchter, Äxte
würden schöner werden, selbst die Zeichnungen auf den Stoffen zu
Kleidern und endlich auch der Schmuck der Frauen in schönen Steinen;
er würde die leichten Bildungen der Vergangenheit annehmen, statt daß
jetzt oft eine Barbarei von Steinen in einer Barbarei von Gold liegt.
Ihr werdet mir Recht geben, wenn ihr an die vielen Zeichnungen
von Kreuzen, Rosen, Sternen denkt, die ihr in unseren Blättern
mittelalterlicher Bauwerke gesehen habt.«
Ich bewunderte den Mann, der, da er so redete, in einem sonderbaren,
ja abgeschmackten Kleide neben mir ging.
»Wenigstens Achtung vor Leuten, die vor uns gelebt haben, könnte
man aus solchen Bestrebungen lernen«, fuhr er fort, »statt daß wir
jetzt gewohnt sind, immer von unseren Fortschritten gegenüber der
Unwissenheit unserer Voreltern reden zu hören. Das große Preisen von
Dingen erinnert zu oft an Armut von Erfahrungen.«

Wir waren bei diesen Worten wieder in die Werkstube gekommen und
verabschiedeten uns von dem Meister. Ich reichte ihm die Hand, die
er annahm, und schüttelte die seinige herzlich. Da wir aus dem Hause
getreten waren und ich umschaute, sah ich durch das Fenster, wie er
eben seine grüne Schürze herab nahm und wieder umband. Auch hörten wir
das Hobeln und Sägen wieder, das bei unserem Besuche des Werkhauses
ein wenig verstummt war.
Wir betraten den Gebüschpfad und kamen wieder in die Nähe des
Wohnhauses.
»Ihr habt nun meine ganze Behausung gesehen«, sagte mein Gastfreund.
»Ich habe ja Küche und Keller und Gesindestuben nicht gesehen«,
erwiderte ich.
»Ihr sollt sie sehen, wenn ihr wollt«, sagte er.
Ich nahm mein mehr im Scherze gesprochenes Wort nicht zurück, und wir
gingen wieder in das Haus.
Ich sah hier eine große gewölbte Küche, eine große Speisekammer, drei
Stuben für Dienstleute, eine für eine Art Hausaufseher, dann die
Waschstube, den Backofen, den Keller und die Obstkammer. Wie ich
vermutet hatte, war dies alles reinlich und zweckmäßig eingerichtet.
Ich sah Mägde beschäftigt, und wir trafen auch den Hausaufseher in
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