Der Nachsommer - 24

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auf sich nahm und ihr vortrug. Diese Vorleserin war aber keine bloße
Vorleserin, sondern vielmehr eine Gesellschafterin der Fürstin, die
mit ihr über das Gelesene sprach und die eine solche Bildung besaß,
daß sie dem Geiste der alten Frau Nahrung zu geben vermochte, so
wie sie von diesem Geiste auch Nahrung empfing. Nach dem Urteile
von Männern, die über solche Dinge sprechen können, war die
Gesellschafterin von außerordentlicher Begabung, sie war im Stande,
jedes Große in sich aufzunehmen und wiederzugeben, so wie ihre eigenen
Hervorbringungen, zu denen sie sich zuweilen verleiten ließ, zu den
beachtenswertesten der Zeit gehörten. Sie blieb immer um die Fürstin,
auch wenn diese im Sommer auf ein Landgut, das in einem entfernten
Teile des Reiches lag und ihr Lieblingsaufenthalt war, ging, oder wenn
sie sich auf Reisen befand oder eine Zeit an einer schönen Stelle
unsers Gebirges weilte, wie sie gerne tat. An manchen Abenden zu der
Zeit, da sie in der Stadt war, sammelte die Fürstin einen kleinen
Kreis um sich, in welchem entweder etwas vorgelesen wurde oder in
welchem man über wissenschaftliche oder gesellige oder Staatsdinge
oder Dinge der Kunst sprach. Die Kreise waren regelmäßig an gleichen
Tagen der Woche, sie waren in der Stadt bekannt, wurden sehr hoch
geachtet oder verspottet, wie eben der Beurteilende war, wurden
gesucht und bestanden zuweilen aus sehr bedeutenden Personen. In diese
Kreise hatte ich Zutritt erlangt. Die Fürstin hatte mich einige Male
getroffen, es war einmal von meiner Wissenschaft die Rede gewesen, sie
war sehr neugierig, was man denn von der Geschichte der Erdbildung
wisse und aus welchen Umständen man seine Schlüsse ziehe, und sie
hatte mich in ihre Nähe gezogen. Ich hörte aufmerksam zu, wenn ich an
den bestimmten Abenden in ihrem Gesellschaftszimmer war, sprach selber
wenig und meistens nur, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Die Fürstin
saß in schwarzem oder aschgrauem Seidenkleide - lichtere trug sie nie
- in ihrem Polsterstuhle und hatte einen Schemel unter ihren Füßen.
Die Lampe trug gegen ihre Seite hin einen grünen Schirm und goß ihr
Licht in die Gegend der Vorleserin oder des Vorlesers, wenn eben
gelesen wurde. Die Andern saßen nach ihrer Bequemlichkeit herum.
Meistens bildete sich von selber eine Art Kreis. Man hörte in tiefer
Stille dem Vorlesen zu und nahm an den Gesprächen, die nach dem Lesen
folgten oder die, wenn gar keine Vorlesung war, den ganzen Abend
erfüllten, den eifrigsten Anteil. Die Fürstin konnte ihnen den
lebhaftesten und tiefsten Fortgang geben. Es schien, daß das, was die
vorzüglichsten Männer in ihrer Gegenwart sprachen, von ihr angeregt
wurde und daß ihre größte Gabe darin bestand, das, was in Anderen war,
hervor zu rufen. Sie saß dabei mit ihrer äußerst zierlichen Gestalt
auf die anmutigste Weise in ihrem Stuhle und bewegte noch als
hochbetagte Frau die Gesellschaft mit ihrer herrlichen Schönheit.
Zuweilen, wenn sich ihr Inneres erregte, stand sie auf, hielt sich
an ihrem Stuhle und erklärte und sprach zu den Anwesenden mit ihrer
klaren, zarten, wohllautenden Stimme.
Ich lernte verschiedene Menschen in den Zimmern der Fürstin
kennen. Zuweilen war es ein hervorragender Künstler, den man dort
sprechen hörte, zuweilen ein Staatsmann, der mit den wichtigsten
Angelegenheiten unseres Landes betraut war, oder es war sonst eine
bedeutende Persönlichkeit der Gesellschaft, oder es waren die Säulen
und die Führer unseres tapferen Heeres. Ich hörte bei der Fürstin
Aussprüche, die ich mir merken wollte, die ich mir aufschrieb und die
mir ein unveräußerliches Eigentum bleiben sollten. Ich gestehe es,
daß ich nie ohne eine gewisse Beklemmung in das Zimmer mit den
blaubemalten Wänden und den dunkelblauen Geräten und den einigen
Bildern, worunter mich besonders das anzog, welches ihren Landsitz
darstellte, trat, und ich gestehe es, daß ich nie das Zimmer ohne Ruhe
und Befriedigung verließ. Ich empfand, daß jene Abende für mich von
großer Bedeutung, daß sie eine Zukunft seien.
Außer den besonders hervorragenden Menschen lernte ich bei der Fürstin
auch noch andere Personen, des höheren Adels unseres Reiches, kennen,
kam manches Mal mit den Kreisen desselben in Berührung und sah seine
Art, seine Lebensweise und seine Sitten.

Neben diesen Abteilungen der menschlichen Gesellschaft kam ich auch
mit anderen zusammen. Es war in der Stadt ein öffentlicher Ort,
welcher hauptsächlich von Künstlern aller Art besucht wurde, welche
sich dort besprachen, Erfrischungen zu sich nahmen, Zeitungen lasen
oder sich mit körperlichen Spielen ergötzten. Diesen Ort besuchte ich
gerne. Da war der eine oder der andere Schauspieler von der Hofbühne
oder von der Oper, da war ein Maler, dessen Namen damals hoch
gepriesen wurde, da waren Tonkünstler, sowohl ausübende als dichtende,
da waren Bildhauer und Baumeister, vorzüglich aber waren es
Schriftsteller und Dichter, und es befanden sich darunter auch
Vorstände und Mitarbeiter an Zeitungsanstalten.
Von anderen Personen waren höhere Staatsdiener, Bürger, Kaufleute und
überhaupt solche vorhanden, die einen Anteil an Kunst und Wissenschaft
und an einem dahin abzielenden Umgange nahmen. Wenn auch eigentlich
nur eine ungezwungene Heiterkeit herrschte, wenn auch nur Spiele zu
körperlicher Bewegung und daneben das Schachspiel vorzuherrschen
schienen, so waren doch auch Gespräche und, wie es bei solchen Männern
zu erwarten war, Gespräche sehr lebhafter Natur im Gange, und waren
doch im Grunde die Hauptsache. Da konnte man in leichten Worten den
tiefen Geist des Einen sehen oder den ruhigen, der alles zersetzt
und in seine Bestandteile auflöst, oder den lebhaften, der darüber
weggeht, oder den leichtfertigen, der alles verlacht, oder den, dessen
Sitten selbst ein wenig bedenklich waren. Oft war es nur ein Wort, ein
Witz, der den Grund geben konnte, um Schlüsse zu bauen. Trotz meiner
Schüchternheit, die mich ferne hielt, geriet ich doch in Gespräche
und lernte den einen und andern Mann von denen kennen, die sich hier
einfanden. Selbst das äußere Benehmen und Gebaren von Männern, die
sonst solche Geltung haben, schien mir nicht gleichgiltig.
Ich besuchte in jenem Winter auch gerne Orte, an welchen sich
viele Menschen zu ihren Vergnügungen versammeln, um die Art ihrer
Erscheinung, ihr Wesen und ihr Verhalten als eines Ganzen sehen zu
können. Vorzüglich ging ich dahin, wo das eigentliche Volk, wie man es
jetzt häufig zum Gegensatze der sogenannten Gebildeten nennt, zusammen
kömmt. Die man gebildet nennt, sind fast überall gleich; das Volk
aber ist ursprünglich, wie ich es bei meinen Wanderungen schon kennen
lernte, und hat seine zugearteten Bräuche und Sitten.
Ich ging in die guten Darstellungen von Musikstücken, ich fuhr im
Besuche des Hoftheaters fort, ging jetzt auch in die Oper und besuchte
manche öffentliche wissenschaftliche Vorträge, dann Kunst- und
Büchersammlungen, hauptsächlich aber zur Vervollkommnung meiner
eigenen künftigen Arbeiten die Sammlungen von Gemälden.
Den Umgang mit meinem neuen Freunde, dem Sohne des Juwelenhändlers,
setzte ich fort. Wir begannen endlich in der Tat einen eigenen
Unterrichtsgang über Edelsteine und Perlen. Zwei Tage in der Woche
waren festgesetzt, an denen ich zu einer bestimmten, für ihn
verfügbaren Stunde kam und so lange blieb, als es eben seine Zeit
gestattete. Er führte mich zuerst in die Kenntnis aller jener
Mineralien ein, welche man Edelsteine nennt und vorzüglich zu Schmuck
benützt. Ebenso zeigte er mir alle Gattungen von Perlen. Hierauf
unterrichtete er mich in dem Verfahren, die Juwelen zu erkennen und
von falschen zu unterscheiden. Später erst ging er auf die Merkmale
der schönen und der minder schönen über. Bei diesem Unterrichte kamen
mir meine Kenntnisse in den Naturwissenschaften sehr zu statten, ja
ich war sogar im Stande, durch Angaben aus meinem Fache die Kenntnisse
meines Freundes zu erweitern, besonders was das Verhalten der
Edelsteine zum Lichtdurchgang, zur doppelten Brechung und zu der
sogenannten Polarisation des Lichtes anbelangt. Ich hatte aber noch
immer nicht den Mut, über die gebräuchliche Fassung der Edelsteine mit
ihm zu sprechen und meine Gedanken hierüber ihm mitzuteilen.
Unter diesen Dingen ging neben meinen eigentlichen Arbeiten der
Unterricht, den ich meiner Schwester gab, regelmäßig fort. In der
Malerei hatte sie noch viel größere Schwierigkeiten als ich, weil sie
einesteils weniger geübt war und weil sie andernteils die Urbilder
nicht gesehen, sondern nur fehlerhafte Abbilder vor sich hatte. Im
Zitherspiel ging es weit besser. Ich wurde heuer ein wirksamerer
Lehrer, als ich es in dem vergangenen Jahre gewesen war, und konnte
nach dem, was ich gelernt hatte, überhaupt ein besserer Lehrer für
sie sein, als einer in der Stadt zu finden gewesen wäre, obwohl diese
Schwierigkeiten überwanden, deren Besiegung mir und Klotilden eine
Unmöglichkeit gewesen wäre. Nach meinen Ansichten, die ich in den
Bergen gelernt hatte, kam es aber darauf nicht an. Wir lernten
endlich wechselweise von einander und brachten manche freudige und
empfindungsreiche Stunde an der Zither zu.
Ich mußte zuletzt Klotilden auch im Spanischen unterrichten. Da ich
immer einige Schritte von ihr voraus war, so konnte ich allerdings
einen Lehrer für sie wenigstens in den Anfangsgründen vorstellen. Wie
es im weiteren Verlaufe zu machen wäre, würde sich zeigen. Wir lebten
uns in ein wechselseitiges Tätigkeitsleben hinein.
So verging der Winter, und ich blieb damals bis ziemlich tief in das
Frühjahr hinein bei den Meinigen in der Stadt.

Die Annäherung
Obwohl fast den ganzen Winter hindurch davon die Rede gewesen war,
daß mich der Vater in dem nächsten Frühlinge in das Gebirge begleiten
werde und daß er bei dieser Gelegenheit den Mann im Rosenhause
besuchen wolle, um dessen Seltenheiten und Kostbarkeiten zu sehen, so
hatte er doch, als der Frühling gekommen war, nicht Zeit, sich von
seinen Geschäften zu trennen, und ich mußte wie in allen früheren
Jahren meine Reise allein antreten.
Als ich zu meinem Gastfreunde gekommen war, war das Erste, daß ich
ihm von den Wandverkleidungen erzählte. Ich hatte früher ihrer nicht
erwähnt, weil ich sie doch nicht für so wichtig gehalten hatte. Ich
erzählte ihm, daß ich sie in dem Lauterthale gefunden und gekauft
habe und daß sie aus Schnitzarbeit von Gestalten und Verzierungen
bestanden. Der Vater, dem ich sie gebracht, habe eine große Freude
darüber gehabt, habe sie nicht nur mit großem Vergnügen empfangen,
sondern habe auch einen Teil eines Nebenbaues unseres Hauses umgebaut,
um die Verkleidungen geschickt anbringen zu können. Dieses letztere
habe mir erst gezeigt, wie wert der Vater diese Dinge halte, und
dies habe mich bestimmt, noch genauer nachzuforschen, ob ich denn
die Ergänzungen zu dem Getäfel nicht aufzufinden vermöge; denn
das, was der Vater habe, seien nur Bruchstücke, und zwar zwei
Pfeilerverkleidungen, das übrige fehle. Ich habe wohl schon
Nachforschungen in der besten Art, wie ich glaube, angestellt; aber
ich wolle sie doch noch fortsetzen und versuchen, ob ich nicht noch
neue Mittel und Wege auffinden könne, zu meinem Ziele, wenn es noch
vorhanden sei, zu gelangen oder die größtmögliche Gewißheit zu
erhalten, daß das Gesuchte nicht mehr bestehe.
Ich beschrieb meinem Gastfreunde, so gut ich es aus der Erinnerung
konnte, die Vertäflungen und machte ihn mit dem Fundorte und den
Nebenumständen bekannt. Ich verhehlte ihm nicht, daß ich das darum
tue, daß er mir einen Rat geben möge, wie ich etwa weiter vorzugehen
habe. Es handle sich um einen Gegenstand, der meinem Vater nahe gehe.
Nicht vorzüglich, weil diese Dinge schön seien, obwohl dies auch ein
Antrieb für sich sein könnte, sondern hauptsächlich darum suche ich
darnach zu forschen, weil sie dem Vater Freude machen. Je älter er
werde, desto mehr schließe er sich in einem engen Raume ab, sein
Geschäftszimmer und sein Haus werden nach und nach seine ganze Welt,
und da seien es vorzüglich Werke der bildenden Kunst und die Bücher,
mit denen er sich beschäftige und die Wirkung, welche diese Dinge auf
ihn machen, wachse mit den Jahren. Er habe sich von dem Schnitzwerke
in den ersten Tagen kaum trennen können, er habe es in allen Teilen
genau betrachtet und sei zuletzt so mit demselben bekannt geworden,
als wäre er bei dessen Verfertigung zugegen gewesen. Darum wolle ich
so vorgehen, daß ich mich nicht in die Lage setze, mir einen Vorwurf
machen zu müssen, daß ich in meinen Nachforschungen etwas versäumt
habe. Bisher seien sie freilich fruchtlos gewesen.
Mein Gastfreund fragte mich noch um einige Teile des Werkes und seines
Auffindens, die ich ihm nicht dargestellt hatte oder die ihm dunkel
geblieben waren, und ließ sich die Örtlichkeiten des Auffindens noch
einmal auf das Umständlichste beschreiben. Hierauf sagte er mir, ich
möge an meinen Vater ungesäumt einen Brief senden und ihn bitten, die
genauen Ausmaße des Schnitzwerkes nach Außen und nach Innen zu nehmen
und mir zu schicken. Ich begriff augenblicklich die Zweckmäßigkeit der
Maßregel und schämte mich, daß sie mir selber nicht früher eingefallen
war. Er selber wolle vorläufig an Roland schreiben und ihm dann,
wenn sie eingelangt wären, die Ausmaße schicken. Auch wolle er seine
Geschäftsführer in jener Gegend beauftragen, sich um die Sache zu
bemühen. Wenn das Gesuchte zu finden ist, so dürfte Roland der
geeignetste Mithelfer sein, und die anderen Männer, die er noch
auffordern werde, hätten sich schon in den verschiedensten
Gelegenheiten sehr erprobt.
Ich dankte meinem Gastfreunde auf das Verbindlichste für seine
Gefälligkeit und versprach, in nichts säumig zu sein.
Am nächsten Morgen trug ein Bote meinen Brief an den Vater und die
Briefe meines Gastfreundes an Roland und andere Männer auf die nächste
Post. Mein Gastfreund mußte bis in die tiefe Nacht geschrieben haben,
denn es war ein ganzes Päckchen von Briefen. Mich rührte diese Güte
außerordentlich, denn ich wußte nicht, wie ich sie verdient hatte.

Daß ich in der ersten Zeit meines Aufenthaltes in dem Rosenhause
gleich an alle Orte ging, die mir lieb waren, begreift sich.
In dem Zeichnungszimmer Eustachs fand ich den Musiktisch fertig. Es
war seit seiner Vollendung erst eine kurze Zeit verflossen, deshalb
stand er noch an dieser Stelle. Ich hatte nicht geahnt, daß das Werk,
das ich bei Beginn seiner Wiederherstellung gesehen hatte, sich so
darstellen würde, wenn es fertig wäre. Ich hatte Bilder, Bauwerke,
Zeichnungen und dergleichen in jüngster Zeit in großer Menge gesehen
und selber ähnliche Dinge verfertigt, ich konnte mir daher in solchen
Sachen ein kleines Urteil zutrauen; aber, wenn ich nicht gewußt hätte,
daß der Rahmen und das Gestelle des Tisches neu gemacht worden sei, so
hätte ich es nie erkannt, so sehr paßte beides im Baue, in der ganzen
Art und selbst in der Farbe des Holzes zu der Platte. Das ganze
Werk stand rein, glänzend und klar vor den Augen. Die Farbe der
verschiedenen Hölzer an den Verzierungen, am Laubwerke, am Obste und
an den Geräten trat unter der Macht des Harzes kräftig und scharf
hervor. Selbst die Mißverhältnisse der Größen in den verschiedenen
eingelegten Geräten, zum Beispiele zwischen der Flöte, der Geige, der
Trommel, welche mir bei meinem ersten Besuche in dem Schreinerhause
Anstoß gegeben hatten, erschienen mir jetzt als naiv und hatten etwas
Anziehendes für mich, welches mir die Tischplatte lieber machte als
wenn sie ganz fehlerfrei oder etwa nach neuen Kunstbegriffen gemacht
gewesen wäre. Ich fragte Eustach, wohin der Tisch zu stehen kommen
würde. Er konnte es mir nicht sagen. Es sei darüber nichts eröffnet
worden, ob er in dem Hause bleiben oder ob er irgend wohin versendet
werden würde. Jetzt bleibe er hier stehen, damit alle Nachtrocknungen
in jener allmählichen Stufenfolge vor sich gehen können, wie sie bei
jedem neuverfertigten Geräte eintreten müssen, daß es nicht Schaden
leide. Die meisten der neuverfertigten oder wiederhergestellten Werke
seien zu diesem Zwecke in dem Zeichnungszimmer stehen geblieben, wenn
sie anders dort Platz hatten. Ich betrachtete den Tisch noch eine
Weile und ging dann zu andern Gegenständen über.
Auch die Gärtnerleute besuchte ich, die Leute des Meierhofes, die
Gartenarbeiter, die Dienstleute des Hauses und einige Nachbaren, zu
denen wir früher öfter gekommen waren und die ich näher kennen gelernt
hatte.
Obwohl ich nach dem Rate und der Einladung meines Gastfreundes
entschlossen war heuer meine Berufsarbeit, wenigstens jenes Berufes,
den ich mir selber aufgelegt hatte, ruhen zu lassen, sondern einen
Teil des Sommers in dem Rosenhause zu verleben und mich meiner Laune
und dem Augenblicke hinzugeben: hatte ich doch nicht den Willen, gar
nichts zu tun, was mir die größte Qual gewesen wäre, sondern mich bei
meinen Handlungen von meinem Vergnügen und der Gelegenheit leiten
zu lassen. Mein Gastfreund hatte mir die nehmlichen zwei Zimmer
eingeräumt, welche ich bisher stets inne gehabt hatte, und freute
sich, daß ich seinen Rat befolgen und einmal auch anderswohin sehen
wolle als immer einseitig auf meine Arbeiten, und daß ich einmal
zu einem allgemeineren Bewußtsein kommen wolle, als zu dem ich
mich bisher gebannt hätte. Ich hatte viele Bücher und Schriften
mitgebracht, hatte alle Werkzeuge zur Ölmalerei bei mir und hatte doch
aus Vorsicht auch einige Vorrichtungen zu Vermessungen und dergleichen
eingepackt.
Wenn man von dem Rosenhause über den Hügel, auf dem der große
Kirschbaum steht, nordwärts geht, so kömmt man in die Wiese, durch
welche der Bach fließt, an dem mein Gastfreund jene Erlengewächse
zieht, welche ihm das schöne Holz liefern, das er neben anderen
Hölzern zu seinen Schreinerarbeiten verwendet. Wir waren öfter zu
diesem Bache gekommen und seinen Ufern entlang gegangen. Er floß aus
einem Gehölze hervor, in welchem mein Gastfreund einige Wasserwerke
hatte aufführen lassen, um die Wiese vor Überschwemmungen zu sichern
und die Verwilderung des Baches zu verhindern. Im Innern des Gehölzes
befindet sich ein ziemlich großer Teich, eigentlich ein kleiner See,
da er nicht mit Kunst angelegt, sondern größtenteils von selber
entstanden war. Nur Geringes hatte man hinzu gefügt, um nicht
Versumpfungen an seinen Rändern und Überflutungen bei seinem Ausflusse
entstehen zu lassen. Das Wasser dieses Waldbeckens ist so klar, daß
man in ziemlicher Tiefe noch alle die bunten Steine sehen kann, welche
auf dem Grunde liegen. Nur schienen sie grünlich blau gefärbt, wie es
bei allen Wässern der Fall ist, die aus unsern Kalkalpen oder in deren
Nähe fließen. Rings um dieses Wasser ist das Gezweige so dicht, daß
man keinen Stein und kaum einen Uferrand sehen kann, sondern die
Zweige aus dem Wasser zu ragen scheinen. Die Bäume, die da stehen,
sind eines Teils Nadelholz, das mit seinem Ernste sich in die
Heiterkeit mischt, die auf den Ästen, Blättern und Wipfeln der
Laubbäume ruht, die den vorherrschenden Teil bilden. Vorzugsweise ist
die Erle, der Ahorn, die Buche, die Birke und die Esche vorhanden.
Zwischen den Stämmen ist reichliches Wuchergestrippe. Der Bach in der
Erlenwiese meines Gastfreundes verdankt dem See sein Dasein; aber
da dieser aus Quellzuflüssen lebt, so ist der ausfließende Bach
oft so trocken, daß man, ohne sich die Sohle zu netzen, über seine
hervorragenden Steine gehen kann. Wo er aus dem See geht, ist eine
kleine Hütte erbaut, die den Hauptzweck hat, daß die, welche in dem
See sich baden wollen, in ihr sich entkleiden können. Der Seegrund
geht mit seinen schönen Kieseln so sachte in die Tiefe, daß man
ziemlich weit vorwärts gehen und das wallende Wasser genießen kann
ohne den Grund zu verlieren. Auch zum Lernen des Schwimmens ist dieser
Teil sehr geeignet, weil man an allen Stellen Grund findet und sich
unbefangener den Übungen hingeben kann. Weiter draußen beginnt das
Gebiet derer, die ihrer Arme und ihrer Bewegungen schon vollständig
Herr sind. Gustav ging an Sommertagen fast jeden zweiten Tag mit
Eustach oder mit jemand anderm oder zuweilen auch mit meinem
Gastfreunde zu dem See hinaus, um in demselben zu schwimmen. Diese
Tätigkeit, so wie die andern Körperbewegungen und Übungen, die für
ihn in dem Rosenhause angeordnet waren, schienen ihm viele Freude zu
machen. Mein Gastfreund hielt auf körperliche Übungen sehr viel, da
sie zur Entwicklung und Gesundheit unumgänglich notwendig seien. Er
lobte diese Übungen sehr an den Griechen und Römern, welche beiden
Völker er auf eine hervorragende Weise ehrte. Das liege auf der Hand,
pflegte er zu sagen, daß, so wie die Krankheit des Körpers den Geist
zu etwas anderem mache, als er in der Gesundheit des Körpers ist, ein
kräftiger und in hohem Maße entwickelter Körper die Grundlage zu allem
dem abgebe, was tüchtig und herzhaft heißt. Bei den alten Römern ist
ein großer Teil ihrer Erfolge in der Geschichte und ihres früheren
Glückes in der Pflege und Entwicklung ihres Körpers zu suchen. Ihr
Glück dauerte auch nur so lange, als die vernünftige Pflege ihrer
Leibesübungen dauerte. In neuen Schulen vernachlässige man diese
Pflege zu sehr, die bei uns um so notwendiger wäre, als sich durch
das Zusammengehäuftsein in dunstigen und heißen Stuben ohnehin Übel
erzeugen, die dem Aufenthalte in freier Luft fremd sind. Darum werden
auch die Geisteskräfte von Schülern der neuen Zeit nicht entwickelt
wie sie sollten und wie sie es bei Kindern, die in Wald und Feldern
schweifen, freilich auf Kosten ihres höheren Wesens, wirklich sind.
Daher stamme ein Teil der Schalheit und Trägheit unserer Zeiten. Ich
ging mit Gustav jetzt, da ich viele Muße hatte, sehr fleißig zu dem
Wäldchen, und da ich in der Kunst des Schwimmens eine große Fertigkeit
hatte, so sah er an mir ein Vorbild, dem er nachstreben konnte, und
lernte Gelenkigkeit und Ausdauer mehr, als er es ohne mich gekonnt
hätte.
Überhaupt gewann Gustav eine immer größere Neigung zu mir. Es mochte,
wie ich mir schon früher gedacht hatte, zuerst der Umstand eingewirkt
haben, daß ich ihm an Alter nicht so sehr ferne stand. Dazu mochte
sich gesellt haben, daß ich, der ich eigentlich sehr einsam und
abgeschlossen erzogen worden war, viel tiefer in spätere Jahre hinein
die Merkmale der Kindheit bewahrt haben mochte als andere Leute,
die gleichen Alters mit mir waren, und zuletzt konnte jetzt
auch das wirken, daß ich bei meiner Geschäftlosigkeit viel
mehr Berührungspunkte mit ihm fand, als es bei meinen früheren
Anwesenheiten in dem Rosenhause der Fall gewesen war.
Ich schrieb nun auf dem Asperhofe mehr Briefe als sonst, ich las in
Dichtern, betrachtete alles um mich herum, schweifte oft weit in die
Gegend hinaus; aber diese Lebensweise wurde mir bald beschwerlich, und
ich suchte etwas hervor, was mich tiefer beschäftigte. Die Dichter als
das Edelste, was mir jetzt begegnete, riefen wieder das Malen hervor.
Ich richtete meine Zeichnungsgeräte und meine Vorrichtungen zur
Malerei in den Stand und begann wieder meine Übungen im Malen der
Landschaft. Ich malte je nach der Laune bald ein Stück Himmel, bald
eine Wolke, bald einen Baum oder Gruppen von Bäumen, entfernte Berge,
Getreidehügel und dergleichen. Auch schloß ich menschliche Gestalten
nicht aus und versuchte Teile derselben. Ich versuchte das Antlitz
des Gärtners Simon und das seiner Gattin auf die Leinwand zu bringen.
Die beiden Leute hatten eine große Freude über das Ding, und ich gab
ihnen die Bilder in ihre Stube, nachdem ich vorher nette Rahmen dazu
bestellt und in der Zeit, bis sie eintrafen, mir Abbilder von den
Köpfen für meine eigene Mappe gemacht hatte. Ich malte die Hände oder
Büsten verschiedener Leute, die sich in dem Rosenhause oder in dem
Meierhofe befanden. Meinen Gastfreund oder Eustach oder Gustav zu
bitten, daß sie mir als Gegenstand meiner Kunstbestrebungen dienen
sollten, hatte ich nicht den Mut, weil die Erfolge noch gar zu
unbedeutend waren.

Gustav nahm unter allen den größten Anteil an diesen Dingen. So wie er
im vorigen Jahre Geräte mit mir gemalt hatte, versuchte er es heuer
auch mit den Landschaften. Sein Ziehvater und sein Zeichnungslehrer
hatten nichts dagegen, da nur freie Stunden zu diesen Beschäftigungen
verwendet wurden, da seine Körperübungen nicht darunter zu leiden
hatten und da sich dadurch das Band zwischen mir und ihm noch mehr
befestigte, was mein Gastfreund nicht ungern zu sehen schien, da
doch zuletzt der Jüngling niemanden hatte, an wen er das Gefühl der
Freundschaft leiten sollte, das in seinen Jahren so gerne erwacht und
das sich in sanftem Zuge an einen Gegenstand richtet. Da unter seiner
Hand ein Baum, ein Stein, ein Berg, ein Wässerchen in lieblichen
Farben hervorging, hatte er eine unaussprechliche Freude. Bei Eustach
hatte er nur größtenteils Bau- und Gerätezeichnungen gesehen, und
Roland hatte auch nur Ähnliches von seinen Reisen zurück gebracht. Was
von Landschaften in der Gemäldesammlung seines Ziehvaters hing, auf
denen er wohl grüne Bäume, weiße Wolken, blaue Berge beobachten
konnte, hatte er nie um seine Entstehung angeschaut, sondern die Dinge
waren da, wie auch andere Dinge da sind, das Haus, der Getreidehügel,
der Berg, der ferne Kirchturm, und er hatte nicht daran gedacht, daß
auch er solche Gegenstände hervorzubringen vermochte. Er redete auf
Spaziergängen davon, wie dieser Baum sich baue, wie jener Berg sich
runde, und er erzählte mir, daß ihm oft von dem Zeichnen lebhaft
träume.
Man ließ den Jüngling auch auf größere Entfernungen von dem Rosenhause
mit mir gehen. Seine Arbeiten wurden dabei so eingerichtet, daß,
wenn sie auch unterbrochen werden mußten, ein wesentlicher Schaden
sich nicht einstellen konnte. Dafür gewann er an Gesundheit und
körperlicher Abhärtung bedeutend. Wir waren nicht selten mehrere Tage
abwesend, und Gustav vergnügte es sehr, wenn wir Abends nach unserem
leichten Mahle in einem Gasthause in unser Zimmer gingen, wenn er
durch die Fenster auf eine fremde Landschaft hinausschauen konnte,
wenn er sein Ränzlein und seine Reisesachen auf dem Tische zurecht
richten und dann die ermüdeten Glieder auf dem Gastbette ausstrecken
durfte. Wir bestiegen hohe Berge, wir gingen an Felswänden hin, wir
begleiteten den Lauf rauschender Bäche und schifften über Seen.
Er wurde stark, und das zeigte sich sichtbar, wenn wir von einer
Gebirgswanderung - denn fast immer gingen wir in das Gebirge -
zurückkehrten, wenn seine Wangen gebräunt waren, als wollten
sie beinahe schwarz werden, wenn seine Locken die dunkle Stirne
beschatteten und die großen Augen lebhaft aus dem Angesichte hervor
leuchteten. Ich weiß nicht, welcher innere Zug von Neigung mich zu dem
Jünglinge hinwendete, der in seinem Geiste zuletzt doch nur ein Knabe
war, den ich über die einfachsten Dinge täglicher Erfahrung belehren
mußte, namentlich, wenn es Wanderungsangelegenheiten waren, und der
mir in seiner Seele nichts bieten konnte, wodurch ich erweitert und
gehoben werden mußte, es müßte nur das Bild der vollkommensten Güte
und Reinheit gewesen sein, das ich täglich mehr an ihm sehen, lieben
und verehren konnte.
Ich ging auch einige Male zu dem Lautersee. Ich hatte im vorigen Jahre
angefangen, seine Tiefe an verschiedenen Stellen zu messen, um ein
Bild darzustellen, in welchem sich die Berge, die den See umstanden,
sichtbar auch unter der Wasserfläche fortsetzten und nur durch einen
tieferen Ton gedämpft waren. Der Reiz, den diese Aufnahme herbei
geführt hatte, stellte sich wieder ein, und ich setzte die Messungen
nach einem Plane fort, um die Talsohle des Sees immer richtiger zu
ergründen und das Bild einer größeren Sicherstellung entgegen zu
führen. Gustav begleitete mich mehrere Male und arbeitete mit den
Männern, die ich gedungen hatte, das Schiff zu lenken, die Schnüre
auszuwerfen, die Kloben zu richten, an denen sich die Senkgewichte
abwickelten, oder andere Dinge zu tun, die sich als notwendig
erwiesen.
Besondere Freude machte es mir, daß ich nach und nach die Feinheiten
des menschlichen Angesichtes immer besser behandeln lernte, besonders,
was mir früher so schwer war, wenn der leichte Duft der Farbe über die
Wangen schöner Mädchen ging, die sich sanft rundeten, schier keine
Abwechslung zeigten und doch so mannigfaltig waren. Mir waren die
Versuche am angenehmsten, das Liebliche, Sittige, Schelmische, das
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