Der Nachsommer - 12

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Knaben Gustav, welcher sie annahm, aber nichts sprach, sondern mich
bloß mit seinen Augen freundlich ansah.
Hierauf schieden wir, indem sie durch das Gitter zurückgingen, ich
aber den Hut auf dem Haupte den Weg hinabwandelte, den ich vor zwei
Tagen heraufgegangen war.
Ich fragte mich nun, bei wem ich denn diesen Tag und die zwei Nächte
zugebracht habe. Er hat um meinen Namen nicht gefragt und hat mir den
seinigen nicht genannt. Ich konnte mir auf meine Frage keine Antwort
geben.

Und so ging ich denn nun weiter. Die grünen Ähren gaben jetzt in der
Morgensonne feurige Strahlen, während sie bei meinem Heraufgehen im
Schatten des herandrohenden Gewitters gestanden waren.
Ich sah mich noch einmal um, da ich zwischen den Feldern hinabging,
und sah das weiße Haus im Sonnenscheine stehen, wie ich es schon öfter
hatte stehen gesehen, ich konnte noch den Rosenschimmer unterscheiden
und glaubte, noch das Singen der zahlreichen Vögel im Garten vernehmen
zu können.
Hierauf wendete ich mich wieder um und ging abwärts, bis ich zu der
Hecke und der Einfriedigung der Felder kam, bei der ich vorgestern
von der Straße abgebogen hatte. Ich konnte mich nicht enthalten, noch
einmal umzusehen. Das Haus stand jetzt nur mehr weiß da, wie ich es
öfter bei meinen Wanderungen gesehen hatte.
Ich ging nun auf der Landstraße in meiner Richtung vorwärts.
Den ersten Mann, welcher mir begegnete, fragte ich, wem das weiße Haus
auf dem Hügel gehöre und wie es hieße.
»Es ist der Aspermeier, dem es gehört«, antwortete der Mann, »ihr seid
ja gestern selber in dem Asperhofe gewesen und seid mit dem Aspermeier
herumgegangen.«
»Aber der Besitzer jenes Hauses ist doch unmöglich ein Meier?« fragte
ich; denn mir war wohlbekannt, daß man in der Gegend jeden größeren
Bauern einen Meier nannte.
»Er ist anfangs nicht der Aspermeier gewesen«, antwortete der Mann,
»aber er hat von dem alten Aspermeier den Asperhof gekauft, und das
Haus hat er gebaut, welches in dem Garten steht und zu dem Asperhof
gehört, und jetzt ist er der Aspermeier; denn der alte ist längst
gestorben.«
»Hat er denn nicht auch einen andern Namen?« fragte ich.
»Nein, wir heißen ihn den Aspermeier«, antwortete er.
Ich sah, daß der Mann nichts Weiteres von meinem Gastfreunde wisse und
sich nicht um denselben gekümmert habe, ich gab daher bei ihm jedes
weitere Forschen auf.
Es begegneten mir noch mehrere Menschen, von denen ich dieselbe
Antwort erhielt. Alle kehrten das Verhältnis um und sagten, das Haus
im Garten gehöre zu dem Asperhofe. Ich beschloß daher, vorläufig jedes
Forschen zu unterlassen, bis ich zu einem Menschen gekommen sein
würde, von dem ich berechtigt war, eine bessere Auskunft zu erwarten.
Da mir aber der Name Aspermeier und Asperhof nicht gefiel, nannte
ich das Haus, in welchem ein solcher Rosendienst getrieben wurde, in
meinem Haupte vorläufig daß Rosenhaus.
Es begegnete mir aber niemand, den ich noch einmal hätte fragen
können.
Ich ließ, da ich so meines Weges weiter wandelte, die Dinge des
letzten Tages in mir vorübergehen. Mich freute es, daß ich in dem
Hause eine so große Reinlichkeit und Ordnung getroffen hatte, wie
ich sie bisher nur in dem Hause meiner Eltern gesehen hatte. Ich
wiederholte, was der alte Mann mir gezeigt und gesagt hatte, und es
fiel mir ein, wie ich mich viel besser hätte benehmen können, wie ich
auf manche Reden bessere Antworten geben und überhaupt viel bessere
Dinge hätte sagen können.

In diesen Betrachtungen wurde ich unterbrochen. Als ich ungefähr
eine Stunde auf dem Wege gewandert war, kam ich an die Ecke des
Buchenwaldes, von dem wir vorgestern abends gesprochen hatten, der zu
den Besitzungen meines Gastfreundes gehört und in welchem ich einmal
eine Gabelbuche gezeichnet hatte. Der Weg geht an dem Walde etwas
steiler hinan und biegt um die Ecke desselben herum. Da ich bis zu
der Biegung gelangt war, kam mir ein Wagen entgegen, welcher mit
eingelegtem Radschuhe langsam die Straße herabfuhr. Er mochte darum
langsamer als gewöhnlich fahren, weil sich diejenigen, welche in ihm
saßen, Vorsicht zum Gesetze gemacht haben konnten. Es saßen nehmlich
in dem offenen und des schönen Wetters willen ganz zurückgelegten
Wagen zwei Frauengestalten, eine ältere und eine jüngere. Beide hatten
Schleier, welche von den Hüten über die Schultern niedergingen. Die
ältere hatte den Schleier über das Angesicht gezogen, welches aber
doch, da der Schleier weiß war, ein wenig gesehen werden konnte. Die
jüngere hatte den Schleier zu beiden Seiten des Angesichts zurückgetan
und zeigte dieses Angesicht der Luft. Ich sah sie beide an und
zog endlich zu einer höflichen Begrüßung meinen Hut. Sie dankten
freundlich, und der Wagen fuhr vorüber. Ich dachte mir, da der Wagen
immer tiefer über den Berg hinabging, ob denn nicht eigentlich das
menschliche Angesicht der schönste Gegenstand zum Zeichnen wäre.
Ich sah dem Wagen noch nach, bis er durch die Biegung des Weges
unsichtbar geworden war. Dann ging ich an dem Waldrande vorwärts und
aufwärts.
Nach drei Stunden kam ich auf einen Hügel, von welchem ich in die
Gegend zurücksehen konnte, aus der ich gekommen war. Ich sah mit
meinem Fernrohre, das ich aus dem Ränzlein genommen hatte, deutlich
den weißen Punkt des Hauses, in welchem ich die letzten zwei Nächte
zugebracht hatte, und hinter dem Hause sah ich die duftigen Berge. Wie
war nun der Punkt so klein in der großen Welt.
Ich kam bald in den Ort, in welchem ich, da ich bisher nirgends
angehalten hatte, mein Mittagsmahl einzunehmen gesonnen war, obwohl
die Sonne bis zum Scheitel noch einen kleinen Bogen zurückzulegen
hatte.
Ich fragte in dem Orte wieder um den Besitzer des weißen Hauses und
beschrieb dasselbe und seine Lage, so gut ich konnte. Man nannte mir
einen Mann, der einmal in hohen Staatsämtern gestanden war; man nannte
mir aber zwei Namen, den Freiherrn von Risach und einen Herrn Morgan.
Ich war nun wieder ungewiß wie vorher.
Am andern Tage morgens kam ich in den Gebirgszug, welcher das Ziel
meiner Wanderung war und in welchen ich von dem anderen Gebirgszuge
durch einen Teil des flachen Landes überzusiedeln beschlossen hatte.
Am Mittage kam ich in dem Gasthofe an, den ich mir zur Wohnung
ausgewählt hatte. Mein Koffer war bereits da, und man sagte mir,
daß man mich früher erwartet habe. Ich erzählte die Ursache meiner
verspäteten Ankunft, richtete mich in dem Zimmer, das ich mir
bestellt hatte, ein und begab mich an die Geschäfte, welche in diesem
Gebirgsteile zu betreiben ich mir vorgesetzt hatte.

Der Besuch
Ich blieb ziemlich lange in meinem neuen Aufenthaltsorte. Es
entwickelte sich aus den Arbeiten ein Weiteres und Neues und hielt
mich fest. Ich drang später noch tiefer in das Gebirgstal ein
und begann Dinge, die ich mir für diesen Sommer gar nicht einmal
vorgenommen hatte.
Im späten Herbste kehrte ich zu den Meinigen zurück. Es erging mir auf
dieser Reise, wie es mir auf jeder Heimreise ergangen war. Als ich das
Gebirge verließ, waren die Bergahornblätter und die der Birken und
Eschen nicht nur schon längst abgefallen, sondern sie hatten auch
bereits ihre schöne gelbe Farbe verloren und waren schmutzig schwarz
geworden, was nicht mehr auf die Kinder der Zweige erinnerte, die sie
im Sommer gewesen waren, sondern auf die befruchtende Erde, die sie
im Winter für den neuen Nachwuchs werden sollten; die Bewohner der
Bergtäler und der Halden, die wohl gelegentlich in jeder Jahreszeit
Feuer machen, unterhielten es schon den ganzen Tag in ihrem Ofen,
um sich zu wärmen, und an heiteren Morgen glänzte der Reif auf den
Bergwiesen und hatte bereits das Grün der Farrenkräuter in ein dürres
Rostbraun verwandelt: da ich aber in die Ebene gelangt war und die
Berge mir am Rande derselben nur mehr wie ein blauer Saum erschienen,
und da ich endlich gar auf dem breiten Strome zu unserer Hauptstadt
hinabfuhr, umfächelten mich so weiche und warme Lüfte, daß ich meinte,
ich hätte die Berge zu früh verlassen. Es war aber nur der Unterschied
der Himmelsbeschaffenheit in dem Gebirge und in den entfernten
Niederungen. Als ich das Schiff verlassen hatte und an den Toren
meiner Heimatstadt angekommen war, trugen die Akazien noch ihr Laub,
warmer Sonnenschein legte sich auf die Umfassungsmauern und auf die
Häuser, und schöngekleidete Menschen lustwandelten in den Stunden
des Nachmittages. Die liebliche rötliche und dunkelblaue Farbe
der Weintrauben, die man an dem Tore und auf dem Platze innerhalb
desselben feil bot, brachte mir manchen freundlichen und fröhlichen
Herbsttag meiner Kindheit in Erinnerung.
Ich ging die gerade Gasse entlang, ich bog in ein paar Nebenstraßen
und stand endlich vor dem wohlbekannten Vorstadthause mit dem Garten.
Da ich die Treppe hinangegangen war, da ich die Mutter und die
Schwester gefunden hatte, war die erste Frage nach Gesundheit und
Wohlbefinden aller Angehörigen. Es war alles im besten Stande, die
Mutter hatte auch meine Zimmer ordnen lassen, alles war abgestaubt,
gereinigt und an seinem Platze, als hätte man mich gerade an diesem
Tage erwartet.
Nach einem kurzen Gespräche mit der Mutter und der Schwester kleidete
ich mich, ohne meinen Koffer zu erwarten, von meinen zurückgelassenen
Kleidern auf städtische Weise an, um in die Stadt zu gehen und den
Vater zu begrüßen, der noch auf seiner Handelsstube war. Das Gewimmel
der Leute in den Gassen, das Herumgehen geputzter Menschen in den
Baumgängen des grünen Platzes zwischen der Stadt und den Vorstädten,
das Fahren der Wägen und ihr Rollen auf den mit Steinwürfeln
gepflasterten Straßen und endlich, als ich in die Stadt kam, die
schönen Warenauslagen und das Ansehnliche der Gebäude befremdeten und
beengten mich beinahe als ein Gegensatz zu meinem Landaufenthalte;
aber ich fand mich nach und nach wieder hinein, und es stellte sich
als das Langgewohnte und Allbekannte wieder dar. Ich ging nicht zu
meinen Freunden, an deren Wohnung ich vorüberkam, ich ging nicht in
die Buchhandlung, in der ich manche Stunde des Abends zuzubringen
gewohnt war und die an meinem Wege lag, sondern ich eilte zu meinem
Vater. Ich fand ihn an dem Schreibtische und grüßte ihn ehrerbietig
und wurde auch von ihm auf das Herzlichste empfangen. Nach kurzer
Unterredung über Wohlbefinden und andere allgemeine Dinge sagte er,
daß ich nach Hause gehen möchte, er habe noch Einiges zu tun, werde
aber bald nachkommen, um mit der Mutter, der Schwester und mir den
Abend zuzubringen.
Ich ging wieder gerades Weges nach Hause. Dort machte ich einen Gang
durch den Garten, sprach einige liebkosende Worte zu dem Hofhunde, der
mich mit Heulen und Freudensprüngen begrüßte, und brachte dann noch
eine Weile bei der Mutter und der Schwester zu. Hierauf ging ich in
alle Zimmer unserer Wohnung, besonders in die mit den alten Geräten,
den Büchern und Bildern. Sie kamen mir beinahe unscheinbar vor.

Nach einiger Zeit kam auch der Vater. Es war heute in dem Stübchen, in
welchem die alten Waffen hingen und um welches der Epheu rankte, zum
Abendessen aufgedeckt worden. Man hatte sogar bis gegen Abend die
Fenster offen lassen können. Da während meines Ganges in die Stadt
mein Koffer und meine Kisten von dem Schiffe gekommen waren, konnte
ich die Geschenke, welche ich von der Reise mitgebracht hatte, in das
Stübchen schaffen lassen: für die Mutter einige seltsame Töpfe und
Geschirre, für den Vater ein Amonshorn von besonderer Größe und
Schönheit, andere Marmorstücke und eine Uhr aus dem siebenzehnten
Jahrhunderte, und für die Schwester das gewöhnliche Edelweiß,
getrockneten Enzian, ein seidenes Bauertüchlein und silberne
Brustkettlein, wie man sie in einigen Teilen des Gebirges trägt. Auch
was man mir als Geschenke vorbereitet hatte, kam in das Stüblein:
von der Mutter und Schwester verfertigte Arbeiten, darunter eine
Reisetasche von besonderer Schönheit, dann sämtliche Arten guter
Bleifedern, nach den Abstufungen der Härte in einem Fache geordnet,
besonders treffliche Federkiele, glattes Papier, und von dem Vater ein
Gebirgsatlas, dessen ich schon einige Male Erwähnung getan und den
er für mich gekauft hatte. Nachdem alles mit Freuden gegeben und
empfangen worden war, setzte man sich zu dem Tische, an dem wir
heute Abend nur allein waren, wie es nach und nach bei jeder meiner
Zurückkünfte nach einer längeren Abwesenheit der Gebrauch geworden
war. Es wurden die Speisen aufgetragen, von denen die Mutter
vermutete, daß sie mir die liebsten sein könnten. Die Vertraulichkeit
und die Liebe ohne Falsch, wie man sie in jeder wohlgeordneten Familie
findet, tat mir nach der längeren Vereinsamung außerordentlich wohl.

Als die ersten Besprechungen über alles, was zunächst die Angehörigen
betraf und was man in der jüngsten Zeit erlebt hatte, vorüber waren,
als man mir den ganzen Gang des Hauswesens während meiner Abwesenheit
auseinandergesetzt hatte, mußte ich auch von meiner Reise erzählen.
Ich erklärte ihren Zweck und sagte, wo ich gewesen sei und was ich
getan habe, ihn zu erreichen. Ich erwähnte auch des alten Mannes und
erzählte, wie ich zu ihm gekommen sei, wie gut ich von ihm aufgenommen
worden sei und was ich dort gesehen habe. Ich sprach die Vermutung
aus, daß er, seiner Sprache nach zu urteilen, aus unserer Stadt sein
könnte. Mein Vater ging seine Erinnerungen durch, konnte aber auf
keinen Mann kommen, der dem von mir beschriebenen ähnlich wäre. Die
Stadt ist groß, meinte er, es könnten da viele Leute gelebt haben,
ohne daß er sie hätte kennen lernen können. Die Schwester meinte,
vielleicht hätte ich ihn auch der Umgebung zufolge, in welcher ich ihn
gefunden habe, schon in einem anderen und besonderen Lichte gesehen
und in solchem dargestellt, woraus er schwerer zu erkennen sei. Ich
entgegnete, daß ich gar nichts gesagt habe, als was ich gesehen hätte
und was so deutlich sei, daß ich es, wenn ich mit Farben besser
umzugehen wüßte, sogar malen könnte. Man meinte, die Zeit werde die
Sache wohl aufklären, da er mich auf einen zweiten Besuch eingeladen
habe und ich gewiß nicht anstehen werde, denselben abzustatten. Daß
ich ihn nicht geradezu um seinen Namen gefragt habe, billigten alle
meine Angehörigen, da er weit mehr getan, nehmlich mich aufgenommen
und beherbergt habe, ohne um meinen Namen oder um meine Herkunft zu
forschen.
Der Vater erkundigte sich im Laufe des Gespräches genauer nach manchen
Gegenständen in dem Hause des alten Mannes, deren ich Erwähnung getan
hatte, besonders fragte er nach den Marmoren, nach den alten Geräten,
nach den Schnitzarbeiten, nach den Bildsäulen, nach den Gemälden und
den Büchern.
Die Marmore konnte ich ihm fast ganz genau beschreiben, die alten
Geräte beinahe auch. Der Vater geriet über die Beschreibung in
Bewunderung und sagte, es würde für ihn eine große Freude sein, einmal
solche Dinge mit eigenen Augen sehen zu können. Über Schnitzarbeiten
konnte ich schon weniger sagen, über die Bücher auch nicht viel, und
das wenigste, beinahe gar nichts, über Bildsäulen und Gemälde. Der
Vater drang auch nicht darauf und verweilte nicht lange bei diesen
letzteren Gegenständen - die Mutter meinte, es wäre recht schön, wenn
er sich einmal aufmachte, eine Reise in das Oberland unternähme und
die Sachen bei dem alten Manne selber ansähe. Er sitze jetzt immer
wieder zu viel in seiner Schreibstube, er gehe in letzter Zeit auch
alle Nachmittage dahin und bleibe oft bis in die Nacht dort. Eine
Reise würde sein Leben recht erfrischen, und der alte Mann, der
den Sohn so freundlich aufgenommen habe, würde ihn gewiß herzlich
empfangen und ihm als einem Kenner seine Sammlungen noch viel lieber
zeigen als einem andern. Wer weiß, ob er nicht gar auf dieser Reise
das eine oder andere Stück für seine Altertumszimmer erwerben könnte.
Wenn er immer warte, bis die dringendsten Geschäfte vorüber wären
und bis er sich mehr auf die jüngeren Leute in seiner Arbeitsstube
verlassen könne, so werde er gar nie reisen; denn die Geschäfte seien
immer dringend, und sein Mißtrauen in die Kräfte der jüngeren Leute
wachse immer mehr, je älter er werde und je mehr er selber alle Sachen
allein verrichten wolle.
Der Vater antwortete, er werde nicht nur schon einmal reisen,
sondern sogar eines Tages sich in den Ruhestand setzen und keine
Handelsgeschäfte weiter vornehmen.
Die Mutter erwiderte, daß dies sehr gut sein und daß ihr dieser Tag
wie ein zweiter Brauttag erscheinen werde.
Ich mußte dem Vater nun auch die einzelnen Holzgattungen angeben, aus
denen die verschiedenen Geräte in dem Rosenhause eingelegt seien,
aus denen die Fußböden bestanden, und endlich aus welchen geschnitzt
würde. Ich tat es so ziemlich gut, denn ich hatte bei der Betrachtung
dieser Dinge an meinen Vater gedacht und hatte, mir mehr gemerkt, als
sonst der Fall gewesen sein würde. Ich mußte ihm auch beschreiben, in
welcher Ordnung diese Hölzer zusammengestellt seien, welche Gestalten
sie bildeten und ob in der Zusammenstellung der Linien und Farben
ein schöner Reiz liege. Ebenso mußte ich ihm auch noch mehr von den
Marmorarten erzählen, die in dem Gange und in dem Saale wären, und
mußte darstellen, wie sie verbunden wären, welche Gattungen an
einander grenzten und wie sie sich dadurch abhöben. Ich nahm häufig
ein Stück Papier und die Bleifeder zur Hand, um zu versinnlichen,
was ich gesehen hätte. Er tat auch weitere Fragen, und durch ihre
zweckmäßige Aufeinanderfolge konnte ich mehr beantworten, als ich mir
gemerkt zu haben glaubte.
Als es schon spät geworden war, mahnte die Mutter zur Ruhe, wir
trennten uns von dem Waffenhäuschen und begaben uns zu Bette.
Am anderen Tage begann ich meine Wohnung für den Winter einzurichten.
Ich packte nach und nach die Sachen, welche ich von meiner Reise
mitgebracht hatte, aus, stellte sie nach gewohnter Art und Weise auf
und suchte sie in die vorhandenen einzureihen. Diese Beschäftigung
nahm mehrere Tage in Anspruch.

Am ersten Sonntage nach meiner Ankunft war ein Bewillkommungsmahl.
Alle Leute von dem Handelsgeschäfte meines Vaters waren besonders
eingeladen worden, und es wurden bessere Speisen und besserer Wein
auf den Tisch gesetzt. Auch die zwei alten Leute, die in dem dunkeln
Stadthause unsere Wohnungsnachbarn gewesen waren, sind zu diesem Mahle
geladen worden, weil sie mich sehr lieb hatten und weil die Frau
gesagt hatte, daß aus mir einmal große Dinge werden würden. Diese
Mahle waren schon seit ein paar Jahren Sitte, und die alten Leute
waren jedesmal Gäste dabei.
Als ich mit dem Hauptsächlichsten in der Anordnung meiner Zimmer
fertig war, besuchte ich auch meine Freunde in der Stadt und brachte
wieder manche Abenddämmerung in der Buchhandlung zu, welche mir ein
lieber Aufenthalt geworden war. Wenn ich durch die Gassen der Stadt
ging, war es mir, als hätte ich das, was ich von dem alten Manne
wußte, in einem Märchenbuche gelesen; wenn ich aber wieder nach Hause
kam und in die Zimmer mit den altertümlichen Gegenständen und mit
den Bildern ging, so war er wieder wirklich und paßte hieher als
Vergleichsgegenstand.
Die Spuren, welche mit einer Ankunft nach einer längeren Reise in
einer Wohnung immer unzertrennlich verbunden sind, namentlich wenn man
von dieser Reise viele Gegenstände mitgebracht hat, welche geordnet
werden müssen, waren endlich aus meinem Zimmer gewichen, meine Bücher
standen und lagen zum Gebrauche bereit, und meine Werkzeuge und
Zeichnungsgerätschaften waren in der Ordnung, wie ich sie für den
Winter bedurfte. Dieser Winter war aber auch schon ziemlich nahe. Die
letzten schönen Spätherbsttage, die unserer Stadt so gerne zu Teil
werden, waren vorüber, und die neblige, nasse und kalte Zeit hatte
sich eingestellt.
In unserem Hause war während meiner Abwesenheit eine Veränderung
eingetreten. Meine Schwester Klotilde, welche bisher immer ein Kind
gewesen war, war in diesem Sommer plötzlich ein erwachsenes Mädchen
geworden. Ich selber hatte mich bei meiner Rückkehr sehr darüber
verwundert, und sie kam mir beinahe ein wenig fremd vor.
Diese Veränderung brachte für den kommenden Winter auch eine
Veränderung in unser Haus. Unser Leben war für die Hauptstadt eines
großen Reiches bisher ein sehr einfaches und beinah ländliches
gewesen. Der Kreis der Familien, mit denen wir verkehrten, hatte keine
große Ausdehnung gehabt, und auch da hatten sich die Zusammenkünfte
mehr auf gelegentliche Besuche oder auf Spiele der Kinder im Garten
beschränkt. Jetzt wurde es anders. Zu Klotilden kamen Freundinnen,
mit deren Eltern wir in Verbindung gewesen waren, diese hatten wieder
Verwandte und Bekannte, mit denen wir nach und nach in Beziehungen
gerieten. Es kamen Leute zu uns, es wurde Musik gemacht, vorgelesen,
wir kamen auch zu anderen Leuten, wo man sich ebenfalls mit Musik und
ähnlichen Dingen unterhielt. Diese Verhältnisse übten aber auf unser
Haus keinen so wesentlichen Einfluß aus, daß sie dasselbe umgestaltet
hätten. Ich lernte außer den Freunden, die ich schon hatte und an
deren Art und Weise ich gewöhnt war, noch neue kennen. Sie hatten
meistens ganz andere Bestrebungen als ich und schienen mir in den
meisten Dingen überlegen zu sein. Sie hielten mich auch für besonders,
und zwar zuerst darum, weil die Art der Erziehung in unserem Hause
eine andere gewesen war als in anderen Häusern, und dann, weil ich
mich mit anderen Dingen beschäftigte als auf die sie ihre Wünsche
und Begierden richteten. Ich vermutete, daß sie mich wegen meiner
Sonderlichkeit geringer achteten als sich unter einander selbst.
Sie erwiesen meiner Schwester große Aufmerksamkeiten und suchten ihr
zu gefallen. Die jungen Leute, welche in unser Haus kommen durften,
waren nur lauter solche, deren Eltern zu uns eingeladen waren, die wir
auch besuchten und an deren Sitten sich kein Bedenken erhob. Meine
Schwester wußte nicht, daß ihr die Männer gefallen sollten, und sie
achtete nicht darauf. Ich aber kam in jenen Tagen, wenn mir einfiel,
daß meine Schwester einmal einen Gatten haben werde, immer auf den
nehmlichen Gedanken, daß dies kein anderer Mann sein könne als der so
wäre wie der Vater.
Auch mich zogen diese jungen Männer und andere, die nicht eben der
Schwester willen in das Haus kamen, öfter in ihre Gespräche; sie
erzählten mir von ihren Ansichten, Bestrebungen, Unterhaltungen und
manche vertrauten mir Dinge, welche sie in ihrem geheimen Inneren
dachten. So sagte mir einmal einer namens Preborn, welcher der Sohn
eines alten Mannes war, der ein hohes Amt am Hofe bekleidete und öfter
in unser Haus kam, die junge Tarona sei die größte Schönheit der
Stadt, sie habe einen Wuchs, wie ihn niemand von der halben Million
der Einwohner der Stadt habe, wie ihn nie irgend jemand gehabt habe,
und wie ihn keine Künstler alter und neuer Zeit darstellen könnten.
Augen habe sie, welche Kiesel in Wachs verwandeln und Diamanten
schmelzen könnten. Er liebe sie mit solcher Heftigkeit, daß er manche
Nacht ohne Schlaf auf seinem Lager liege oder in seiner Stube herum
wandle. Sie lebe nicht hier, komme aber öfter in die Stadt, er werde
sie mir zeigen, und ich müsse ihm als Freund in seiner Lage beistehen.
Ich dachte, daß vieles in diesen Worten nicht Ernst sein könne. Wenn
er das Mädchen so sehr liebe, so hätte er es mir oder einem andern gar
nicht sagen sollen, auch wenn wir Freunde gewesen wären. Freunde waren
wir aber nicht, wenn man das Wort in der eigentlichen Bedeutung nimmt,
wir waren es nur, wie man es in der Stadt mit einer Redeweise von
Leuten nennt, die einander sehr bekannt sind und mit einander öfter
umgehen. Und endlich konnte er ja keinen Beistand von mir erwarten,
der ich in der Art mit Menschen umzugehen nicht sehr bewandert war und
in dieser Hinsicht weit unter ihm selber stand.
Ich besuchte zuweilen auch den einen oder den anderen dieser jungen
Leute außer der Zeit, in der wir in Begleitung unserer Eltern
zusammenkamen, und da war ebenfalls öfter von Mädchen die Rede. Sie
sagten, wie sie diese oder jene lieben, sich vergeblich nach ihr
sehnen oder von ihr Zeichen der Gegenneigung erhalten hätten. Ich
dachte, das sollten sie nicht sagen; und wenn sie eine mutwillige
Bemerkung über die Gestalt oder das Benehmen eines Mädchens
ausdrückten, so errötete ich, und es war mir, als wäre meine Schwester
beleidigt worden.
Ich ging nun öfter in die Stadt und betrachtete aufmerksamer den alten
Bau unseres Erzdomes. Seit ich die Zeichnungen von Bauwerken in dem
Rosenhause so genau und in solcher Menge angesehen hatte, waren mir
die Bauwerke nicht mehr so fremd wie früher. Ich sah sie gerne an, ob
sie irgend etwas Ähnliches mit den Gegenständen hätten, die ich in den
Zeichnungen gesehen hatte. Auf meiner Reise von dem Rosenhause in das
Gebirgstal, in welchem ich mich später aufgehalten hatte, und von
diesem Gebirgstale bis zu dem Schiffe, das mich zur Heimreise
aufnehmen sollte, war mir nichts besonders Betrachtenswertes
vorgekommen. Nur einige Wegsäulen sehr alter Art erinnerten an die
reinen und anspruchlosen Gestalten, wie ich sie bei dem Meister auf
dem reinen Papier mit reinen Linien gesehen hatte. Aber in der Nische
der einen Wegsäule war statt des Standbildes, das einst darinnen
gewesen war und auf welches der Sockel noch hinwies, ein neues Gemälde
mit bunten Farben getan worden, in der anderen fehlte jede Gestalt.
Auf meiner Stromesfahrt kam ich wohl an Kirchen und Burgen vorüber,
die der Beachtung wert sein mochten, aber mein Zweck führte mich in
dem Schiffe weiter. An dem Erzdome sah ich beinahe alle Gestalten von
Verzierungen, Simsen, Bögen, Säulen und größeren Teilwerken, wie ich
sie auf dem Papier im Rosenhause gesehen hatte. Es ergötzte mich, in
meiner Erinnerung diese Gestalten mit den gesehenen zu vergleichen und
sie gegenseitig abzuschätzen.

Auch in Beziehung der Edelsteine fiel mir das ein, was der alte Mann
in dem Rosenhause über die Fassung derselben gesagt hatte. Es gab
Gelegenheit genug, gefaßte Edelsteine zu sehen. In unzähligen
Schaufenstern der Stadt liegen Schmuckwerke zur Ansicht und zur
Verlockung zum Kaufe aus. Ich betrachtete sie überall, wo sie mir auf
meinem Wege aufstießen, und ich mußte denken, daß der alte Mann recht
habe. Wenn ich mir die Zeichnungen von Kreuzen, Rosen, Sternen,
Nischen und dergleichen Dingen an mittelalterlichen Baugegenständen,
wie ich sie im Rosenhause gesehen hatte, vergegenwärtigte, so waren
sie viel leichter, zarter und, ich möchte den Ausdruck gebrauchen,
inniger als diese Sachen hier, und waren doch nur Teile von Bauwerken,
während diese Schmuck sein sollten. Mir kam wirklich vor, daß sie, wie
er gesagt hatte, unbeholfen in Gold und unbeholfen in den Edelsteinen
seien. Nur bei einigen Vorkaufsorten, die als die vorzüglichsten
galten, fand ich eine Ausnahme. Ich sah, daß dort die Fassungen sehr
einfach waren, ja daß man, wenn die Edelsteine einmal eine größere
Gestalt und einen höheren Wert annahmen, schier gar keine Fassung
mehr machte, sondern nur so viel von Gold oder kleinen Diamanten
anwendete, als unumgänglich nötig schien, die Dinge nehmen und an dem
menschlichen Körper befestigen zu können. Mir schien dieses schon
besser, weil hier die Edelsteine allein den Wert und die Schönheit
darstellen sollten. Ich dachte aber in meinem Herzen, daß die
Edelsteine, wie schön sie auch seien, doch nur Stoffe wären, und daß
es viel vorzüglicher sein müßte, wenn man sie, ohne daß ihre Schönheit
einen Eintrag erhielte, doch auch mit einer Gestalt umgäbe, welche
außer der Lieblichkeit des Stoffes auch den Geist des Menschen sehen
ließe, der hier tätig war und an dem man Freude haben könnte. Ich nahm
mir vor, wenn ich wieder zu meinem alten Gastfreunde käme, mit ihm
über die Sache zu reden. Ich sah, daß ich in dem Rosenhause etwas
Ersprießliches gelernt hatte.
Ich wurde bei jener Gelegenheit zufällig mit dem Sohne eines
Schmuckhändlers bekannt, welcher als der vorzüglichste in der Stadt
galt. Er zeigte mir öfter die wertvolleren Gegenstände, die sie in dem
Verkaufsgewölbe hatten, die aber nie in einem Schaufenster lagen, er
erklärte mir dieselben und machte mich auf die Merkmale aufmerksam, an
denen man die Schönheit der Edelsteine erkennen könne. Ich getraute
mir nie, meine Ansichten über die Fassung derselben darzulegen. Er
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