Der Nachsommer - 39

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Umstände zusammentreffen, da es somit werden konnte, wie es ward.«
»Das sagt die Mutter auch«, erwiderte sie, »und sie sagt, sie müsse
der Vorsehung sehr danken, daß sie ihre Bestrebungen so unterstützt
und geleitet habe, weil wohl sonst das Wenigste zu Stande gekommen
wäre.«
Wir hatten in der Zeit dieses Gespräches nach und nach die höchste
Stelle des Weges erreicht. Vor uns ging es wieder abwärts. Wir blieben
eine Weile stehen.
»Sagt mir doch«, begann Natalie wieder, »wo liegt denn das Kargrat, in
welchem ihr euch in diesem Teile des Sommers aufgehalten habt? Man muß
es ja von hier aus sehen können.«
»Freilich kann man es sehen«, antwortete ich, »es liegt fast im
äußersten Westen des Teiles der Kette, der von hier aus sichtbar ist.
Wenn ihr von jenen Schneefeldern, die rechts von der sanftblauen
Kuppe, welche gerade über der Grenzeiche eures Weizenfeldes sichtbar
ist, liegen, und die fast wie zwei gleiche, mit der Spitze nach
aufwärts gerichtete Dreiecke aussehen, wieder nach rechts geht, so
werdet ihr lichte, fast wagrecht gehende Stellen in dem greulichen
Dämmer des Gebirges sehen, das sind die Eisfelder des Kargrats.«
»Ich sehe sie sehr deutlich«, erwiderte sie, »ich sehe auch die
Spitzen, die über das Eis empor ragen. Und auf diesem Eise seid ihr
gewesen?«
»An seinen Grenzen, die es in allen Richtungen umgeben«, antwortete
ich, »und auf ihm selber«.
»Da müßt ihr ja auch deutlich hieher gesehen haben«, sagte sie.
»Die Berggestaltungen des Kargrates, die wir hier sehen«, erwiderte
ich, »sind so groß, daß wir seine Teile wohl von hier aus
unterscheiden können; aber die Abteilungen der hiesigen Gegend sind
so klein, daß ihre Gliederungen von dort aus nicht erblickt werden
können. Das Land liegt wie eine mit Duft überschwebte einfache Fläche
unten. Mit dem Fernrohre konnte ich mir einzelne bekannte Stellen
suchen, und ich habe mir die Bildungen der Hügel und Wälder des
Sternenhofes gesucht.«
»Ach nennt mir doch einige von den Spitzen, die wir von hier aus sehen
können«, sagte sie.
»Das ist die Kargratspitze, die ihr über dem Eise als höchste seht«,
erwiderte ich, »und rechts ist die Glommspitze und dann der Ethern und
das Krummhorn. Links sind nur zwei, der Aschkogel und die Sente.«
»Ich sehe sie«, sagte sie, »ich sehe sie.«
»Und dann sind noch geringere Erhöhungen«, fuhr ich fort, »die sich
gegen die weiteren Berghänge senken, die keinen Namen haben und die
man hier nicht sieht.«
Da wir noch eine Weile gestanden waren, die Berge betrachtet und
gesprochen hatten, wendeten wir uns um und wandelten dem Schlosse zu.
»Es ist doch sonderbar«, sagte Natalie, »daß diese Berge keinen weißen
Marmor hervorbringen, da sie doch so viel verschiedenfarbigen haben.«
»Da tut ihr unseren Bergen ein kleines Unrecht«, antwortete ich, »sie
haben schon Lager von weißem Marmor, aus denen man bereits Stücke
zu mannigfaltigen Zwecken bricht, und gewiß werden sie in ihren
Verzweigungen noch Stellen bergen, wo vielleicht der feinste und
ungetrübteste weiße Marmor ist.«
»Ich würde es lieben, mir Dinge aus solchem Marmor machen zu lassen«,
sagte sie.
»Das könnt ihr ja tun«, erwiderte ich, »kein Stoff ist geeigneter
dazu.«
»Ich könnte aber nach meinen Kräften nur kleine Gegenstände anfertigen
lassen, Verzierungen und dergleichen«, sagte sie, »wenn ich die
rechten Stücke bekommen könnte, und wenn meine Freunde mir mit ihrem
Rate beistanden.«
»Ihr könnt sie bekommen«, antwortete ich, »und ich selber könnte euch
hierin helfen, wenn ihr es wünscht.«
»Es wird mir sehr lieb sein«, erwiderte sie, »unser Freund hat edle
Werke aus farbigem Marmor in seinem Hause ausführen lassen, und ihr
habt ja auch schöne Dinge aus solchem für eure Eltern veranlaßt.«
»Ja, und ich suche noch immer schöne Stücke Marmor zu erwerben, um sie
gelegentlich zu künftigen Werken zu verwenden«, antwortete ich.
»Meine Vorliebe für den weißen Marmor habe ich wohl aus den reichen,
schönen und großartigen Dingen gezogen«, entgegnete sie, »die ich in
Italien aus ihm ausgeführt gesehen habe. Besonders wird mir Florenz
und Rom unvergeßlich sein. Das sind Dinge, die unsere höchste
Bewunderung erregen, und doch, habe ich immer gedacht, ist es
menschlicher Sinn und menschlicher Geist, der sie entworfen und
ausgeführt hat. Euch werden auch Gegenstände bei eurem Aufenthalte im
Freien erschienen sein, die das Gemüt mächtig in Anspruch nehmen.«
»Die Kunstgebilde leiten die Augen auf sich, und mit Recht«,
antwortete ich, »sie erfüllen mit Bewunderung und Liebe. Die
natürlichen Dinge sind das Werk einer anderen Hand, und wenn sie
auf dem rechten Wege betrachtet werden, regen sie auch das höchste
Erstaunen an.«
»So habe ich wohl immer gefühlt«, sagte sie.
»Ich habe auf meinem Lebenswege durch viele Jahre Werke der Schöpfung
betrachtet«, erwiderte ich, »und dann auch, so weit es mir möglich
war, Werke der Kunst kennen gelernt, und beide entzückten meine
Seele.«
Mit diesen Gesprächen waren wir allmählich dem Schlosse näher gekommen
und waren jetzt bei dem Pförtchen.
An demselben blieb Natalie stehen und sagte die Worte: »Ich habe
gestern sehr lange mit der Mutter gesprochen, sie hat von ihrer Seite
eine Einwendung gegen unseren Bund nicht zu machen.«
Ihre feinen Züge überzog ein sanftes Rot, als sie diese Worte zu mir
sprach. Sie wollte nun sogleich durch das Pförtchen hinein gehen, ich
hielt sie aber zurück und sagte: »Fräulein, ich hielte es nicht für
Recht, wenn ich euch etwas verhehlte. Ich habe euch heute schon einmal
gesehen, ehe wir zusammentrafen. Als ich am Morgen über den Gang
hinter euren Zimmern ins Freie gehen wollte, standen die Türen in
einen Vorsaal und in ein Zimmer offen, und ich sah euch in diesem
letztern an einem mit einem altertümlichen Teppiche behängten
Tischchen, die Hand auf ein Buch gestützt, stehen.«
»Ich dachte an mein neues Schicksal«, sagte sie.
»Ich wußte es, ich wußte es«, antwortete ich, »und mögen die
himmlischen Mächte es so günstig gestalten, als es der Wille derer
ist, die euch wohlwollen.«
Ich reichte ihr beide Hände, sie faßte sie, und wir drückten uns
dieselben.
Darauf ging sie in das Pförtchen ein und über die Treppe empor.
Ich wartete noch ein wenig.
Da sie oben war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, stieg ich
auch die Treppe empor.

Das ganze Wesen Nataliens schien mir an diesem Morgen glänzender, als
es die ganze Zeit her gewesen war, und ich ging mit einem tief, tief
geschwellten Herzen in mein Zimmer.
Dort kleidete ich mich insoweit um, als es nötig war, die Spuren des
Morgenspazierganges zu beseitigen und anständig zu erscheinen, dann
ging ich, da die Stunde des Frühmahles schon heran nahte, in das
Speisezimmer.
Ich war in demselben allein. Der Tisch war schon gedeckt und Alles zum
Morgenmahle in Bereitschaft gesetzt. Nachdem ich eine Weile gewartet
hatte, kam Mathilde mit Natalie zugleich in das Zimmer. Natalie hatte
sich umgekleidet, sie hatte jetzt ein festlicheres Kleid an als sie
beim Morgenspaziergange getragen hatte, weil sie gleich Mathilden bei
Tische einen Gast durch ein besseres Kleid ehrte. Mit der gewöhnlichen
Ruhe und Heiterkeit, aber mit einer fast noch größeren Freundlichkeit
als sonst begrüßte mich Mathilde und wies mir meinen Platz an. Wir
setzten uns. Wir waren nun bei dem Frühmahle, wie wir es die mehreren
Tage her gewohnt waren. Dieselben Gegenstände befanden sich auf dem
Tische und derselbe Vorgang wurde befolgt wie immer. Obgleich nur ein
Dienstmädchen ab und zu ging und wir in den Zwischenzeiten allein
waren, indem Mathilde nach ihrer Gepflogenheit manche Handlungen,
die bei einem solchen Frühmahle nötig sind, an dem Tische selbst
verrichtete, so wurde doch über unsere besonderen Angelegenheiten
auch jetzt nicht gesprochen. Gewöhnliche Dinge, wie sie sich an
gewöhnlichen Tagen darbieten, bildeten den Inhalt der Gespräche. Teils
Kunst, teils die schönen Tage der Jahreszeit, die eben war, und teils
ein Abschnitt des Aufenthaltes während der Rosenzeit im Asperhofe
wurden abgehandelt. Dann standen wir auf und trennten uns.
Und so wurde auch am ganzen Tage von dem Verhältnisse, in welches ich
zu Natalien getreten war, nichts gesprochen.
Wir fanden uns noch im Laufe des Vormittags im Garten zusammen.
Mathilde zeigte mir einige Veränderungen, welche sie vorgenommen
hatte. Mehrere zu sehr in geraden Linien gezogene geschorne Hecken,
die sich noch in einem abgelegenen Teile des Gartens befunden hatten,
waren beseitigt worden und hatten einer leichteren und gefälligeren
Anlage Platz gemacht. Blumenbeete waren gezogen worden und mehrere
Pflanzen, welche man erst kennen gelernt hatte, welche mein Gastfreund
sehr liebte und unter denen sich außerordentlich schöne befanden,
waren in eine Gruppe gestellt worden. Mathilde nannte ihre Namen,
Natalie hörte aufmerksam zu. Am Nachmittage wurde ein Spaziergang
gemacht. Zuerst besuchten wir die Arbeiter, welche mit der
Hinwegschaffung der Tünche von der Steinbekleidung des Hauses
beschäftigt waren, und sahen eine Zeit hindurch zu. Mathilde tat
mehrere Fragen und ließ sich in Erörterungen über Dinge ein, die diese
Angelegenheit betrafen. Dann gingen wir in einem großen Bogen längs
des Rückens der Anhöhen herum, die zu einem Teile das Tal beherrschen,
in dem das Schloß liegt. Wir kamen an dem Saume eines Wäldchens
vorüber, von dem man das Schloß, den Garten und die Wirtschaftsgebäude
sehen konnte, und gingen endlich durch den nördlichen Arm desselben
Spazierweges in das Schloß zurück, in dessen südlichem Teile ich heute
Morgens mit Natalien gewandelt war.
Gegen Abend kam der Wagen mit den Wanderern an.
Mein Gastfreund stieg zuerst heraus, dann folgten fast gleichzeitig
die übrigen, jüngeren Männer. Ich wurde von allen gegrüßt und von
allen getadelt, daß ich so spät gekommen sei. Man begab sich in das
gemeinschaftliche Gesellschaftszimmer und besprach sich dort eine
Weile, ehe man sich in die Gemächer verfügen wollte, die für einen
jeden bestimmt waren.
Mein Gastfreund fragte mich, wo ich mich heuer aufgehalten und welche
Teile des Gebirges ich durchstreift habe. Ich antwortete ihm, daß ich
ihm schon im Allgemeinen gesagt habe, daß ich an den Simmigletscher
gehen werde, daß ich aber meinen besonderen Wohnort im Kargrat
aufgeschlagen habe, in dem mit dem Gebirgsstocke gleichnamigen kleinen
Dörflein. Von da aus habe ich meine Streifereien gemacht. Ich nannte
ihm die einzelnen Richtungen, weil er besonders in der Gegend der
Simmen sehr bekannt war. Eustach sprach über die schönen Naturbilder,
die in jenen Gestaltungen vorkommen. Roland sagte, ich möchte doch
auch einmal die Klamkirche, in der sie gewesen seien, besuchen;
die Zeichnungen werde mir Eustach schon zeigen, damit ich einen
vorläufigen Überblick davon zu erlangen vermöge. Gustav grüßte mich
einfach mit seiner Liebe und Freundschaft, wie er es immer getan
hatte. Auf die gelegentliche Frage meines Gastfreundes, ob ich nun
lange in der Gesellschaft meiner Freunde zu bleiben gesonnen sei,
antwortete ich, daß mich eine wichtige Angelegenheit vielleicht schon
in sehr kurzer Zeit fortführen könnte.
Nach diesen allgemeinen Gesprächen begaben sich die Reisenden in
ihre Zimmer, um die Spuren der Reise zu beseitigen, staubige Kleider
abzulegen, sich sonst zu erfrischen oder Mitgebrachtes in eine Ordnung
zu richten.
Wir sahen uns erst bei dem Abendessen wieder.
Dasselbe war so heiter und freundlich, wie es immer gewesen war.
Am anderen Morgen nach dem Frühmahle ging mein Gastfreund eine Zeit
mit Mathilden im Garten spazieren, dann kam er in mein Zimmer und
sagte zu mir: »Ihr habt Recht, und es ist sehr gut von euch, daß ihr
das, was euren hiesigen Freunden lieb und angenehm ist, euren Eltern
und euren Angehörigen sagen wollt.«
Ich erwiderte nichts, errötete und verneigte mich sehr ehrerbietig.
Ich erklärte im Laufe des Vormittages, daß ich, sobald es nur immer
möglich wäre, abreisen müßte. Man stellte mir Pferde bis zur nächsten
Post zur Verfügung, und nachdem ich mein kleines Gepäck geordnet
hatte, beschloß ich, noch vor dem Mittage die Reise anzutreten. Man
ließ es zu. Ich nahm Abschied. Die klaren, heiteren Augen meines
Gastfreundes begleiteten mich, als ich von ihm hinwegging. Mathilde
war sanft und gütig, Natalie stand in der Vertiefung eines Fensters,
ich ging zu ihr hin und sagte leise: »Liebe, liebe Natalie, lebet
wohl.«
»Mein lieber, teurer Freund, lebet wohl«, antwortete sie ebenfalls
leise, und wir reichten uns die Hände.
Nach einem Augenblicke verabschiedete ich mich auch von den anderen,
die, da sie wußten, daß ich abreisen werde, in das Gesellschaftszimmer
gekommen waren. Ich schüttelte Eustach und Roland die Hände und
empfing Gustavs Kuß, welche innigere Art des Bewillkommens und
Scheidens schon seit längerer Zeit zwischen uns üblich geworden war
und welche mir heute so besonders wichtig wurde.
Hierauf ging ich die Treppe hinab und bestieg den Wagen.
Mathildens Pferde brachten mich auf die nächste Post. Dort sendete
ich sie zurück und nahm andere in der Richtung nach dem Kargrat. Ich
gönnte mir wenig Ruhe. Als ich dort angekommen war, erklärte ich
meinen Leuten, daß Umstände eingetreten wären, welche die Fortsetzung
der heurigen Arbeiten nicht erlaubten. Ich entließ sie also, händigte
ihnen aber den Lohn ein, den sie bekommen hätten, wenn sie mir in
der ganzen vertragsmäßigen Zeit gedient hätten. Sie waren hierüber
zufrieden. Der Jäger und Zitherspieler war früher, ehe ich gekommen
war, fortgegangen. Wohin er sich begeben habe, wußten die Leute
selber nicht. Das Verhältnis mit meinen Arbeitern zu ordnen, war mir
das Wichtigste auf meinem Arbeitsplatze gewesen; deshalb war ich
hingereist. Ich hatte ihnen vor meinem Besuche im Asperhofe gesagt,
daß ich bald wieder kommen werde, hatte ihnen während meiner
Abwesenheit Arbeit aufgetragen und hatte ihnen Arbeit nach meiner
Wiederkunft in Aussicht gestellt. Dieses mußte nun umgeändert werden.
Da es geschehen war, gab ich meine Sachen im Kargrat so in Verwahrung,
daß sie gesichert waren, und reiste sogleich wieder ab. Ich hatte
die Pferde, die ich von dem letzten größeren Orte in das Kargrat
mitgenommen hatte, bei mir behalten und fuhr jetzt mit ihnen wieder
fort. Auf dem ersten Postamte verlangte ich eigene Postpferde und
schlug die Richtung zu meinen Eltern ein.
Als ich dort angekommen war, machte mein unvermutetes Erscheinen
beinahe den Eindruck des Erstaunens. Alle Ereignisse waren so schnell
gekommen, daß, da einmal meine Abreise zu meinen Eltern festgesetzt
war, ein Brief, der sie von meiner Ankunft benachrichtigt hätte,
wahrscheinlich nicht früher zu ihnen gekommen wäre als ich selbst.
Sie konnten sich daher nicht erklären, warum ich ohne vorhergegangene
Benachrichtigung nun im Sommer statt im Herbste komme. Ich sagte ihnen
auf ihre Frage, daß allerdings ein Grund zu meiner jetzigen Heimreise
vorhanden sei, aber keineswegs ein unangenehmer, daß ich in Ungeduld
so schnell abgereist sei und daß ich ihnen eine frühere Nachricht von
meiner Ankunft nicht habe zugeben lassen können. Hierauf waren sie
beruhigt und, wie es ihre Art war, fragten sie mich nun nicht nach
meinem Grunde.

Am andern Morgen, ehe der Vater in die Stadt ging, begab ich mich
zu ihm in das Bücherzimmer und sagte ihm, daß ich zu Natalien, der
Tochter der Freundin meines Gastfreundes, schon seit langer Zeit
her eine Zuneigung gefaßt habe, daß diese Neigung in mir verborgen
geblieben und daß es mein Vorsatz gewesen sei, sie, wenn sie ohne
Aussicht wäre, zu unterdrücken, ohne daß ich je zu irgend jemandem
ein Wort darüber sagte. Nun habe aber Natalie auch mich ihres Anteils
nicht für unwert gehalten, ich habe davon nichts gewußt, bis ein
Zufall, da wir von anderen, weit entlegenen Dingen sprachen, die
gegenseitig unbekannte Stimmung zu Tage brachte. Da haben wir nun
einen Bund geschlossen, daß wir uns unsere Neigung bewahren wollen, so
lange wir leben, und daß wir sie in dieser Art nie einem anderen Wesen
schenken würden. Natalie habe verlangt, und mein Sinn stimmte diesem
Verlangen vollkommen bei, daß wir unseren Angehörigen diese Tatsache
mitteilen sollten, damit wir uns unseres Gutes durch ihre Zustimmung
erfreuen oder, wenn von einem Teile die Billigung versagt würde,
die Neigung zwar unverändert erhalten, aber den persönlichen Umgang
aufheben. Da nun Nataliens Angehörige nichts eingewendet haben, so sei
ich hier, um die Sache meinen Eltern zu sagen, und ihm sage ich sie
zuerst, der Mutter würde ich sie später mitteilen.
»Mein Sohn«, antwortete er, »du bist mündig, du hast das Recht,
Verträge abzuschließen und hast einen sehr wichtigen abgeschlossen. Da
ich dich genau kenne, da ich dich seit einiger Zeit noch viel genauer
kennen zu lernen Gelegenheit hatte als ich dich früher kannte, so weiß
ich, daß deine Wahl einen Gegenstand getroffen hat, der, wenn ihm
auch gewiß wie allen Menschen Fehler eigen sind, an Wert und Güte
entsprechen wird. Wahrscheinlich hat er beide Dinge in einem höheren
Maße als die Menschen, wie sie in größerer Menge jetzt überall sind.
In dieser Meinung bestärken mich noch mehrere Umstände. Eure Neigung
ist nicht schnell entstanden, sondern hat sich vorbereitet, du hast
sie überwinden wollen, du hast nichts gesagt, du hast uns von Natalien
wenig erzählt, also ist es kein hastiges, fortreißendes Verlangen,
welches dich erfaßt hat, sondern eine auf dem Grunde der Hochachtung
beruhende Zuneigung. Bei Natalien ist es wahrscheinlich auch so,
weil, wie du gesagt hast, ihre Gegenneigung vorhanden war, ehe du sie
erkennen konntest. Ferner hat bei deinem Gastfreunde die Gesammtheit
deines Wesens eine so entschiedene Förderung erhalten, du hast
nach manchem Besuche bei ihm auch so hervorragende Einzelheiten
zurückgebracht, daß ihm eine große Güte und Bildung eigen sein muß,
die auf seine Umgebung übergeht. Ich habe nichts einzuwenden.«
Obgleich ich mir vorgestellt hatte, daß mein Vater dem geschlossenen
Bunde kein Hindernis entgegenstellen werde, so war ich doch bei dieser
Unterredung beklommen und ernst gewesen, so wie in der Haltung meines
Vaters eine tiefe Ergriffenheit nicht zu verkennen gewesen war. Jetzt,
da er geredet hatte, kam in mein Herz eine Freudigkeit, die sich auch
in meinen Augen und in meinen Mienen ausgedrückt haben mußte. Mein
Vater blickte mich gütig und freundlich an und sagte: »Du wirst mit
der Mutter von diesem Gegenstande nicht so leicht sprechen, ich werde
deine Stelle vertreten und ihr von dem geschlossenen Bunde erzählen,
daß du schneller über die Mitteilung hinwegkömmst. Lasse den Vormittag
vergehen, nach dem Mittagessen werde ich die Mutter in dieses Zimmer
bitten. Klotilde wird dann gelegentlich auch Kenntnis von deinem
Schritte erhalten.«
Wir verließen nun das Bücherzimmer. Mein Vater rüstete sich, in
seine Geschäftsstube in die Stadt zu gehen, wie er sich jeden Morgen
gerüstet hatte. Als er fertig war, nahm er von der Mutter Abschied und
ging fort. Der Vormittag verfloß, wie gewöhnlich die Zeit nach meiner
Ankunft verflossen war. Die Mutter und Klotilde fragten nicht nach dem
Grunde meines ungewöhnlichen Zurückkommens und gingen ihren Geschäften
nach. Als das Mittagmahl vorüber war, nahm der Vater die Mutter in das
Bücherzimmer und blieb eine Weile mit ihr dort. Als sie wieder zu mir
und Klotilden herauskamen, blickte sie mich freundlich an, sagte aber
nichts.
Sie setzten sich wieder zu uns, und wir blieben noch eine Zeit an dem
Tische sitzen.
Als wir aufgestanden waren, gingen wir in den Garten, welchen ich
jetzt durch eine Reihe von Jahren nicht im Sommer gesehen hatte. Die
Rosen, welche hie und da zerstreut waren, glichen nicht denen meines
Gastfreundes, waren aber auch nicht schlechter als die, welche sich in
dem Sternenhofe befanden. Der Garten, welcher mir in meiner Kindheit
immer so lieb und traulich gewesen war, erschien mir jetzt klein und
unbedeutend, obwohl seine Blumen, die gerade in dieser Sommerzeit noch
blühten, seine Obstbäume, seine Gemüse, Weinreben und Pfirsichgitter
nicht zu den geringsten der Stadt gehörten. Es zeigte sich nur eben
der Unterschied eines Stadtgartens und des Gartens eines reichen
Landbesitzers. Man wies mir alles, was man für wichtig erachtete,
und machte mich auf alle Veränderungen aufmerksam. Man schien sich
gleichsam zu freuen, daß man mich doch einmal zu Anfang der heißeren
Jahreszeit hier habe, während ich sonst nur immer am Beginne der
kälteren gekommen war, wenn die Blätter abfielen und der Garten sich
seines Schmuckes entäußerte. Gegen den Abend ging der Vater wieder in
die Stadt. Wir blieben in dem Garten. Da sich in einem Augenblicke die
Schwester mit dem Aufbinden eines Rebenzweiges beschäftigte und ich
mit der Mutter allein an dem Marmorbrunnen der Einbeere stand, in
welchen das köstliche helle Wasser nieder rieselte, sagte sie zu mir:
»Ich wünsche, daß jedes Glück und jeder Segen vom Himmel dich auf dem
sehr wichtigen Schritte begleiten möge, den du getan hast, mein Sohn.
Wenn du auch sorgsam gewählt hast, und wenn auch alle Bedingungen zum
Gedeihen vorhanden sind, so bleibt der Schritt doch ein schwerer und
wichtiger, noch steht das Zusammenfinden und das Einleben in einander
bevor.«
»Möge es uns Gott so gewähren, wie wir glauben, es erwarten zu
dürfen«, antwortete ich, »ich wollte auch kein Glück gründen, ohne daß
ich meine Eltern darum fragte und ohne daß ihr Wille mit dem meinigen
übereinstimmte. Zuerst mußte wohl Gewißheit gesucht werden, ob sich
die Neigungen zusammen gefunden hätten. Als dieses erkannt war, mußte
der Sinn und die Zustimmung der Angehörigen erforscht werden, und
deshalb bin ich hier.«
»Der Vater sagt«, erwiderte sie, »daß alles recht ist, daß der Weg
sich ebnen wird und daß jene Dinge, die in jeder Verbindung und also
auch in dieser im Anfange ungefügig sind, hier eher ihre Gleichung
finden werden als irgendwo. Wenn er es aber auch nicht gesagt hätte,
so wüßte ich es doch. Du bist unter so vortrefflichen Leuten gewesen,
du würdest auch ohne dem nicht unwürdig gewählt haben, und hast du
gewählt, so ist dein Herz gut und wird sich in Kürze in ein Frauenherz
finden, wie auch sie ihr Leben in dem deinigen finden wird. Es sind
nicht alle, es sind nicht viele Verbindungen dieser Art glücklich; ich
kenne einen großen Teil der Stadt und habe auch einen nicht zu kleinen
Teil des Lebens beobachtet. Du hast im Grunde nur unsere Ehe gesehen:
möge die deinige so glücklich sein, als es die meine mit deinem
ehrwürdigen Vater ist.«
Ich antwortete nicht, es wurden mir die Augen naß.
»Klotilde wird jetzt einsam sein«, fuhr die Mutter fort, »sie hat
keine andere Neigung als unser Haus, als Vater und Mutter und als
dich.«
»Mutter«, antwortete ich, »wenn du Natalien sehen wirst, wenn du
erfahren wirst, wie sie einfach und gerecht ist, wie ihr Sinn nach dem
Gültigen und Hohen strebt, wie sie schlicht vor uns allen wandelt und
wie sie viel, viel besser ist als ich, so wirst du nicht mehr von
einer Vereinsamung sprechen, sondern von einer Verbindung, Klotilde
wird um eines mehr haben als jetzt, und du und der Vater werdet um
eines mehr haben. Aber auch Mathilde, mein Gastfreund und der Kreis
jener trefflichen Menschen wird in eure Verbindung gezogen werden, ihr
werdet zu ihnen hingezogen werden, und was bis jetzt getrennt war,
wird Einigung sein.«
»Ich habe mir es so gedacht, mein Sohn«, antwortete die Mutter, »und
ich glaube wohl, daß es so kommen wird; aber Klotilde wird die Art
ihrer Neigung zu dir umwandeln müssen, und möge das alles mit gelindem
Kelche vorübergehen.«

Zu dem Ende dieser Worte war auch Klotilde herzu gekommen. Sie brachte
mir eine Rose und sagte mit heiteren Mienen, daß sie mir dieselbe bloß
darum gebe, um mir einen kleinen Ersatz für alle die Rosen zu bieten,
welche ich heuer im Asperhofe durch meine Hieherreise versäumt habe.
Mir fiel es bei diesen Worten erst auf, daß im väterlichen Garten
die Rosen blühten, während sie doch in dem höher gelegenen und einer
rauheren Luft ausgesetzten Asperhofe schon verblüht waren. Ich sprach
davon. Man fand den Grund bald heraus. Die Asperhofrosen waren den
ganzen Tag der Sonne ausgesetzt, mochten auch besser gepflegt werden
und einen besseren Boden haben, während hier teils durch Bäume, die
man des kleineren Raumes wegen enger setzen mußte, teils durch die
Mauern näherer und entfernterer Häuser vielfältig Schatten entstand.
Ich nahm die Rose und sagte, Klotilde würde meinem Gastfreunde einen
schlechten Dienst tun, wenn sie in seinem Garten eine Rose pflückte.
»Dort würde ich nicht den Mut dazu haben«, antwortete sie.
Wir blieben nun eine Weile bei dem Marmorwasserwerke stehen. Klotilde
zeigte mir, was der Vater im Frühlinge habe machen lassen, zum Teile,
um den Wasserzug noch mehr zu sichern, zum Teile, um Verschönerungen
anzubringen. Ich sah, wie trefflich und zweckmäßig er die Dinge hatte
zubereiten lassen und wie sehr ich von ihm lernen könne. Ich freute
mich schon auf die Zeit, die nicht mehr ferne sein konnte, in welcher
der Vater mit meinem Gastfreunde zusammen kommen würde.
Als wir von dem Wasserwerke weg gingen, führte mich Klotilde nun
zu dem Platze, von welchem eine Aussicht in die Gegend geboten ist
und den man mit einer Brustwehr zu versehen beschlossen hatte. Die
Brustwehr war schon zum Teile fertig. Sie war aufgemauert, war mit den
von mir gebrachten Marmorplatten belegt und war seitwärts mit Marmor
bekleidet, den sich der Vater verschafft hatte. Auch meine Simse und
Tragsteine waren verwendet. Ich sah aber, daß noch Vieles an Marmor
fehlte und versprach, daß ich suchen werde, zu Stande zu bringen, daß
die ganze Brustwehr aus gleichartigen Stücken und in gleicher Weise
könne hergestellt werden.
»Du siehst, daß wir auch in der Ferne deiner denken und dir etwas
Angenehmes zu bereiten streben«, sagte Klotilde.
»Ich habe ja nie daran gezweifelt«, antwortete ich, »und denke auch
eurer, wie meine Briefe beweisen.«
»Du solltest doch wieder einmal einen ganzen Sommer hier bleiben«,
sagte sie.
»Wer weiß, was geschieht«, erwiderte ich.
Als die Dunkelheit bereits mit ihrer vollen Macht hereinzubrechen
anfing, kam der Vater wieder aus der Stadt, und wir nahmen unser
Abendessen in dem Waffenhäuschen. Da sehr lange Tage waren und da es
nach dem Eintreten der völligen Finsternis schon ziemlich spät war,
so konnten wir nach dem Speisen nicht mehr so lange in dem Häuschen
mit den gläsernen Wänden beim Brennen der traulichen Lichter sitzen
bleiben, wie in dem Herbste, wenn ich nach einer langen Sommerarbeit
wieder zu den Meinigen zurückgekehrt war. Auch hatte man heute in
dem lauen Abende mehrere der Glasabteilungen geöffnet, der Eppich
flüsterte in einem gelegentlichen Luftzuge, und die Flamme im Innern
der Lampe wankte unerfreulich. Wir trennten uns und suchten unsere
Ruhe.
Am anderen Tage am frühesten Morgen kam Klotilde zu mir. Als ich auf
ihr Pochen geöffnet hatte und sie eingetreten war, verkündigte ihr
Angesicht, daß die Mutter über meine Angelegenheit mit ihr gesprochen
habe. Sie sah mich an, ging näher, fiel mir um den Hals und brach in
einen Strom von Tränen aus. Ich ließ ihr ein Weilchen freien Lauf und
sagte dann sanft: »Klotilde, wie ist dir denn?«
»Wohl und wehe«, antwortete sie, indem sie sich von mir zu einem Sitze
führen ließ, auf den ich mich neben ihr niederließ.
»Du weißt nun also alles?«
»Ich weiß alles. Warum hast du mir es denn nicht früher gesagt?«
»Ich mußte doch vorher mit den Eltern sprechen, und dann, Klotilde,
hatte ich gegen dich gerade den wenigsten Mut.«
»Und warum hast du nicht in früheren Sommern etwas gesagt?«
»Weil nichts zu sagen war. Es ist erst jetzt zu gegenseitiger Kenntnis
gekommen, und da bin ich hergeeilt, mich den Meinigen zu offenbaren.
Als das Gefühl nur das meine war und die Zukunft sich noch verhüllte,
durfte ich nicht reden, weil es mir nicht männlich schien und weil die
Empfindung, die vielleicht in Kurzem gänzlich weggetan werden mußte,
durch Worte nicht gesteigert werden durfte.«
»Ich habe es immer geahnt«, sagte Klotilde, »und habe dir immer das
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