Der Nachsommer - 04

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mir den Wunsch zu gleicher Reinigung ausgedrückt hatte. Das Zimmer
enthielt nehmlich einen schön getäfelten Fußboden, wie ich nie einen
gleichen gesehen hatte. Es war beinahe ein Teppich aus Holz. Ich
konnte das Ding nicht genug bewundern. Man hatte lauter Holzgattungen
in ihren natürlichen Farben zusammengesetzt und sie in ein Ganzes von
Zeichnungen gebracht. Da ich von den Geräten meines Vaters her an
solche Dinge gewohnt war und sie etwas zu beurteilen verstand, sah ich
ein, daß man alles nach einem in Farben ausgeführten Plane gemacht
haben mußte, welcher Plan mir selber wie ein Meisterstück erschien.
Ich dachte, da dürfe ich ja gar nicht aufstehen und auf der Sache
herum gehen, besonders wenn ich die Nägel in Anschlag brachte, mit
denen meine Gebirgsstiefel beschlagen waren. Auch hatte ich keine
Veranlassung zum Aufstehen, da mir die Ruhe nach einem ziemlich langen
Gange sehr angenehm war.
Da saß ich nun in dem weißen Hause, zu welchem ich hinauf gestiegen
war, um in ihm das Gewitter abzuwarten.
Es schien noch immer die Sonne auf das Haus, blickte durch die Fenster
dieses Zimmers schief herein und legte lichte Tafeln auf den schönen
Fußboden desselben.
Als ich eine Weile gesessen war, bemächtigte sich meiner eine seltsame
Empfindung, welche ich mir Anfangs nicht zu erklären vermochte. Es war
mir nehmlich, als sitze ich nicht in einem Zimmer, sondern im Freien,
und zwar in einem stillen Walde. Ich blickte gegen die Fenster, um mir
das Ding zu erklären; aber die Fenster erteilten die Erklärung nicht:
ich sah durch sie ein Stück Himmel, teils rein, teils etwas bewölkt,
und unter dem Himmel sah ich ein Stück Gartengrün von emporragenden
Bäumen, ein Anblick, den ich wohl schon sehr oft gehabt hatte. Ich
spürte eine reine, freie Luft mich umgeben. Die Ursache davon war,
daß die Fenster des Zimmers in ihren oberen Teilen offen waren.
Diese oberen Teile konnten nicht nach Innen geöffnet werden, wie das
gewöhnlich der Fall ist, sondern waren nur zu verschieben, und zwar
so, daß einmal Glas in dem Rahmen vorgeschoben werden konnte, ein
anderes Mal ein zarter Flor von weißgrauer Seide. Da ich in dem Zimmer
saß, war das Letztere der Fall. Die Luft konnte frei herein strömen,
Fliegen und Staub waren aber ausgeschlossen.
Wenn nun gleich die reine Luft eine Mahnung des Freien gab, sah ich
doch hierin nicht völlige Erklärung allein.
Ich bemerkte noch etwas anderes. In dem Zimmer, in welchem ich mich
befand, hörte man nicht den geringsten Laut eines bewohnten Hauses,
den man doch sonst, es mag im Hause noch so ruhig sein, mehr oder
weniger in Zwischenräumen vernimmt. Diese Art Abwesenheit häuslichen
Geräusches verbarg allerdings die Nachbarschaft bewohnter Räume,
konnte aber eben so wenig als die freie Luft die Waldempfindung geben.
Endlich glaubte ich auf den Grund gekommen zu sein. Ich hörte nehmlich
fast ununterbrochen, bald näher, bald ferner, bald leiser, bald lauter
vermischten Vogelgesang. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf diese
Wahrnehmung und erkannte bald, daß der Gesang nicht bloß von Vögeln
herrühre, die in der Nähe menschlicher Wohnungen hausen, sondern auch
von solchen, deren Stimme und Zwitschern mir nur aus den Wäldern und
abgelegenen Bebuschungen bekannt war. Dieses wenig auffallende, mir
aus meinem Gebirgsaufenthalte bekannte und von mir in der Tat nicht
gleich beachtete Getön mochte wohl die Hauptursache meiner Täuschung
gewesen sein, obwohl die Stille des Raumes und die reine Luft auch
mitgewirkt haben konnten. Da ich nun genauer auf dieses gelegentliche
Vogelzwitschern achtete, fand ich wirklich, daß Töne sehr einsamer und
immer in tiefen Wäldern wohnender Vögel vorkamen. Es nahm sich dies
wunderlich in einem bewohnten und wohleingerichteten Zimmer aus.
Da ich aber nun den Grund meiner Empfindung aufgefunden hatte
oder aufgefunden zu haben glaubte, war auch ein großer Teil ihrer
Dunkelheit und mithin Annehmlichkeit verschwunden.
Wie ich nun so fortwährend auf den Vogelgesang merkte, fiel mir
sogleich auch etwas anderes ein. Wenn ein Gewitter im Anzuge ist und
schwüle Lüfte in dem Himmelsraume stocken, schweigen gewöhnlich die
Waldvögel. Ich erinnerte mich, daß ich in solchen Augenblicken oft in
den schönsten, dichtesten, entlegensten Wäldern nicht den geringsten
Laut gehört habe, etwa ein einmaliges oder zweimaliges Hämmern des
Spechtes ausgenommen oder den kurzen Schrei jenes Geiers, den die
Landleute Gießvogel nennen. Aber selbst er schweigt, wenn das Gewitter
in unmittelbarer Annäherung ist. Nur bei den Menschen wohnende Vögel,
die das Gewitter fürchten wie er, oder solche, die im weiten Freien
hausen und vielleicht dessen majestätische Annäherung bewundern,
zeigen sein Bevorstehen an. So habe ich Schwalben vor den dicken
Wolken eines heraufsteigenden Gewitters mit ihrem weißen Bauchgefieder
kreuzen gesehen und selbst schreien gehört, und so habe ich Lerchen
singend gegen die dunkeln Gewitterwolken aufsteigen gesehen. Das
Singen der Waldvögel erschien mir nun als ein schlimmes Zeichen für
meine Voraussagung eines Gewitters. Auch fiel mir auf, daß sich noch
immer keine Merkmale des Ausbruches zeigten, welchen ich nicht für so
ferne gehalten hatte, als ich die Landstraße verließ. Die Sonne schien
noch immer auf das Haus, und ihre glänzenden Lichttafeln lagen noch
immer auf dem schönen Fußboden des Zimmers.

Mein Beherberger schien es darauf angelegt zu haben, mich lange allein
zu lassen, wahrscheinlich, um mir Raum zur Ruhe und Bequemlichkeit zu
geben; denn er kam nicht so bald zurück, als ich nach seiner Äußerung
erwartet hatte.
Als ich eine geraume Weile gesessen war und das Sitzen anfing, mir
nicht mehr jene Annehmlichkeit zu gewähren wie Anfangs, stand ich
auf und ging auf den Fußspitzen, um den Boden zu schonen, zu dem
Büchergestelle, um die Bücher anzusehen. Es waren aber bloß beinahe
lauter Dichter. Ich fand Bände von Herder, Lessing, Goethe, Schiller,
Übersetzungen Shakespeares von Schlegel und Tieck, einen griechischen
Odysseus, dann aber auch etwas aus Ritters Erdbeschreibung, aus
Johannes Müllers Geschichte der Menschheit und aus Alexander und
Wilhelm Humboldt. Ich tat die Dichter bei Seite und nahm Alexander
Humboldts Reise in die Äquinoctialländer, die ich zwar schon kannte,
in der ich aber immer gerne las. Ich begab mich mit meinem Buche
wieder zu meinem Sitze zurück.
Als ich nicht gar kurze Zeit gelesen hatte, trat mein Beherberger
herein.
Ich hatte, weil er so lange abwesend war, gedacht, er werde sich etwa
auch umgekleidet haben, weil er doch nun einmal einen Gast habe und
weil sein Anzug so gar unbedeutend war. Aber er kam in den nehmlichen
Kleidern zurück, in welchen er vor mir an dem Gittertore gestanden
war.
Er entschuldigte sein Außenbleiben nicht, sondern sagte, ich möchte,
wenn ich ausgeruht hätte und es mir genehm wäre, zu speisen, ihm in
das Speisezimmer folgen, es würde dort für mich aufgetragen werden.
Ich sagte, ausgeruht hätte ich schon, aber ich sei nur gekommen, um
Unterstand zu bitten, nicht aber auch in anderer Weise, besonders in
Hinsicht von Speise und Trank, lästig zu fallen.
»Ihr fallt nicht lästig«, antwortete der Mann, »ihr müßt etwas zu
essen bekommen, besonders da ihr so lange da bleiben müßt, bis sich
die Sache wegen des Gewitters entschieden hat. Da schon Mittag vorüber
ist, wir aber genau mit der Mittagstunde des Tages zu Mittag essen und
von da bis zu dem Abendessen nichts mehr aufgetragen wird, so muß für
euch, wenn ihr nicht bis Abends warten sollet, besonders aufgetragen
werden. Solltet ihr aber sollen zu Mittag gegessen haben und bis
Abends warten wollen, so fordert es doch die Ehre des Hauses, daß euch
etwas geboten werde, ihr möget es dann annehmen oder nicht. Folgt mir
daher in das Speisezimmer.«
Ich legte das Buch neben mich auf den Sitz und schickte mich an, zu
gehen.
Er aber nahm das Buch und legte es auf seinen Platz in dem
Büchergestelle.
»Verzeiht«, sagte er, »es ist bei uns Sitte, daß die Bücher, die auf
dem Gestelle sind, damit jemand, der in dem Zimmer wartet oder sich
sonst aufhält, bei Gelegenheit und nach Wohlgefallen etwas lesen kann,
nach dem Gebrauche wieder auf das Gestelle gelegt werden, damit das
Zimmer die ihm zugehörige Gestalt behalte.«
Hierauf öffnete er die Tür und lud mich ein, in das mir bekannte
Speisezimmer voraus zu gehen.
Als wir in demselben angelangt waren, sah ich, daß in ausgezeichnet
schönen weißen Linnen gedeckt sei, und zwar nur ein Gedecke, daß sich
eingemachte Früchte, Wein, Wasser und Brot auf dem Tische befanden und
in einem Gefäße verkleinertes Eis war, es in den Wein zu tun. Mein
Ränzlein und meinen Schwarzdornstock sah ich nicht mehr, mein Hut aber
lag noch auf seinem Platze.
Mein Begleiter tat aus einer der Taschen seines Kleides ein, wie ich
vermutete, silbernes Glöcklein hervor und läutete. Sofort erschien
eine Magd und brachte ein gebratenes Huhn und schönen rot
gesprenkelten Kopfsalat.
Mein Gastherr lud mich ein, mich zu setzen und zu essen.
Da es so freundlich geboten war, nahm ich es an. Obwohl ich wirklich
schon einmal gegessen hatte, so war das vor dem Mittag gewesen, und
ich war durch das Wandern wieder hungrig geworden. Ich genoß daher von
dem Aufgesetzten.
Mein Beherberger setzte sich zu mir, leistete mir Gesellschaft, aß und
trank aber nichts.
Da ich fertig war und die Eßgeräte hingelegt hatte, bot er mir an,
wenn ich nicht zu müde sei, mich in den Garten zu führen.
Ich nahm es an.
Er läutete wieder mit dem Glöcklein, um den Befehl zu geben, daß man
abräume, und führte mich nun nicht durch den Gang, durch welchen wir
herein gekommen waren, sondern durch einen mit gewöhnlichen Steinen
gepflasterten in den Garten. Er hatte jetzt ein kleines Häubchen von
durchbrochener Arbeit auf seinen weißen Haaren, wie man sie gerne
Kindern aufsetzt, um ihre Locken gleichsam wie in einem Netze
einzufangen.
Als wir in das Freie kamen, sah ich, daß, während ich aß, die Sonne
auf das Haus zu scheinen aufgehört hatte, sie war von der Gewitterwand
überholt worden. Auf dem Garten sowie auf der Gegend lag der warme,
trockene Schatten, wie er bei solchen Gelegenheiten immer erscheint.
Aber die Gewitterwand hatte sich während meines Aufenthaltes in dem
Hause wenig verändert und gab nicht die Aussicht auf baldigen Ausbruch
des Regens.

Ein Umblick überzeugte mich sogleich, daß der Garten hinter dem Hause
sehr groß sei. Es war aber kein Garten, wie man sie gerne hinter
und neben den Landhäusern der Städter anlegt, nehmlich, daß man
unfruchtbare oder höchstens Zierfrüchte tragende Gebüsche und Bäume
pflegt und zwischen ihnen Rasen und Sandwege oder einige Blumenhügel
oder Blumenkreise herrichtet, sondern es war ein Garten, der mich an
den meiner Eltern bei dem Vorstadthause erinnerte. Es war da eine
weitläufige Anlage von Obstbäumen, die aber hinlänglich Raum ließen,
daß fruchtbare oder auch nur zum Blühen bestimmte Gesträuche
dazwischen stehen konnten und daß Gemüse und Blumen vollständig zu
gedeihen vermochten. Die Blumen standen teils in eigenen Beeten, teils
liefen sie als Einfriedigung hin, teils befanden sie sich auf eigenen
Plätzen, wo sie sich schön darstellten. Mich empfingen von jeher
solche Gärten mit dem Gefühle der Häuslichkeit und Nützlichkeit,
während die anderen einerseits mit keiner Frucht auf das Haus denken
und andererseits wahrhaftig auch kein Wald sind. Was zur Rosenzeit
blühen konnte, blühte und duftete, und weil eben die schweren Wolken
am Himmel standen, so war aller Duft viel eindringender und stärker.
Dies deutete doch wieder auf ein Gewitter hin.
Nahe bei dem Hause befand sich ein Gewächshaus. Es zeigte uns aber
gegen den Weg, auf dem wir gingen, nicht seine Länge, sondern seine
Breite hin. Auch diese Breite, welche teilweise Gebüsche deckten, war
mit Rosen bekleidet und sah aus wie ein Rosenhäuschen im Kleinen.
Wir gingen einen geräumigen Gang, der mitten durch den Garten lief,
entlang. Er war Anfangs eben, zog sich aber dann sachte aufwärts.
Auch im Garten waren die Rosen beinahe herrschend. Entweder stand hie
und da auf einem geeigneten Platze ein einzelnes Bäumchen oder es
waren Hecken nach gewissen Richtungen angelegt, oder es zeigten sich
Abteilungen, wo sie gute Verhältnisse zum Gedeihen finden und sich dem
Auge angenehm darstellen konnten. Eine Gruppe von sehr dunkeln, fast
violetten Rosen war mit einem eigenen zierlichen Gitter umgeben, um
sie auszuzeichnen oder zu schützen. Alle Blumen waren wie die vor
dem Hause besonders rein und klar entwickelt, sogar die verblühenden
erschienen in ihren Blättern noch kraftvoll und gesund.
Ich machte in Einsicht des letzten Umstandes eine Bemerkung.
»Habt ihr denn nie eine jener alten Frauen gesehen«, sagte mein
Begleiter, »die in ihrer Jugend sehr schön gewesen waren und sich
lange kräftig erhalten haben? Sie gleichen diesen Rosen. Wenn sie
selbst schon unzählige kleine Falten in ihrem Angesichte haben, so
ist doch noch zwischen den Falten die Anmut herrschend und eine sehr
schöne, liebe Farbe.«
Ich antwortete, daß ich das noch nie beobachtet hätte, und wir gingen
weiter.
Es waren außer den Rosen noch andere Blumen im Garten. Ganze Beete von
Aurikeln standen an schattigen Orten. Sie waren wohl längst verblüht,
aber ihre starken grünen Blätter zeigten, daß sie in guter Pflege
waren. Hie und da stand eine Lilie an einer einsamen Stelle, und voll
entwickelte Nelken prangten in Töpfen auf einem eigenen Schragen, an
dem Vorrichtungen angebracht waren, die Blumen vor Sonne zu bewahren.
Sie waren noch nicht aufgeblüht, aber die Knospen waren weit
vorgerückt und ließen treffliche Blumen ahnen. Es mochten nur die
auserwählten auf dem Schragen stehen; denn ich sah die Schule dieser
Pflanzen, als wir etwas weiter kamen, in langen, weithingehenden
Beeten angelegt. Sonst waren die gewöhnlichen Gartenblumen da, teils
in Beeten, teils auf kleinen, abgesonderten Plätzen, teils als
Einfassungen. Besonders schien sich auch die Levkoje einer Vorliebe
zu erfreuen, denn sie stand in großer Anzahl und Schönheit sowie in
vielen Arten da. Ihr Duft ging wohltuend durch die Lüfte. Selbst in
Töpfen sah ich diese Blume gepflegt und an zuträgliche Orte gestellt.
Was an Zwiebelgewächsen, Hyazinthen, Tulpen und dergleichen vorhanden
gewesen sein mochte, konnte ich nicht ermessen, da die Zeit dieser
Blumen längst vorüber war.
Auch die Zeit der Blütengesträuche war vorüber, und sie standen nur
mit ihren grünen Blättern am Wege oder an ihren Stellen.
Die Gemüse nahmen die weiten und größeren Räume ein. Zwischen ihnen
und an ihren Seiten liefen Anpflanzungen von Erdbeeren. Sie schienen
besonders gehegt, waren häufig aufgebunden und hatten Blechtäfelchen
zwischen sich, auf denen die Namen standen.
Die Obstbäume waren durch den ganzen Garten verteilt, wir gingen an
vielen vorüber. Auch an ihnen, besonders aber an den zahlreichen
Zwergbäumen, sah ich weiße Täfelchen mit Namen.
An manchen Bäumen erblickte ich kleine Kästchen von Holz, bald an dem
Stamme, bald in den Zweigen. In unserem Oberlande gibt man den Staren
gerne solche Behälter, damit sie Ihr Nest in dieselben bauen. Die hier
befindlichen Behältnisse waren aber anderer Art. Ich wollte fragen,
aber in der Folge des Gespräches vergaß ich wieder darauf.
Da wir in dem Garten so fortgingen, hörte ich besonders aus seinem
bebuschten Teile wieder die Vogelstimmen, die ich in dem Wartezimmer
gehört hatte, nur hier deutlicher und heller.
Auch ein anderer Umstand fiel mir auf, da wir schon einen großen Teil
des Gartens durchwandert hatten; ich bemerkte nehmlich gar keinen
Raupenfraß. Während meines Ganges durch das Land hatte ich ihn aber
doch gesehen, obwohl er mir, da er nicht außerordentlich war und
keinen Obstmißwachs befürchten ließ, nicht besonders aufgefallen war.
Bei der Frische der Belaubung dieses Gartens fiel er mir wieder ein.
Ich sah das Laub deshalb näher an und glaubte zu bemerken, daß es
auch vollkommener sei als anderwärts, das grüne Blatt war größer und
dunkler, es war immer ganz, und die grünen Kirschen und die kleinen
Äpfelchen und Birnchen sahen recht gesund daraus hervor. Ich
betrachtete, durch diese Tatsache aufmerksam gemacht, nun auch den
Kohl genauer, der nicht weit von unserm Wege stand. An ihm zeigte
keine kahle Rippe, daß die Raupe des Weißlings genagt habe. Die
Blätter waren ganz und schön. Ich nahm mir vor, diese Beobachtung
gegen meinen Begleiter gelegentlich zur Sprache zu bringen.

Wir waren mittlerweile bis an das Ende der Pflanzungen gelangt, und
es begann Rasengrund, der steiler anstieg, Anfangs mit Bäumen besetzt
war, weiter oben aber kahl fortlief.
Wir stiegen auf ihm empor.
Da wir auf eine ziemliche Höhe gelangt waren und Bäume die Aussicht
nicht mehr hinderten, blieb ich ein wenig stehen, um den Himmel zu
betrachten. Mein Begleiter hielt ebenfalls an. Das Gewitter stand
nicht mehr gegen Sonnenuntergang allein, sondern jetzt überall. Wir
hörten auch entfernten Donner, der sich öfter wiederholte. Wir hörten
ihn bald gegen Sonnenuntergang, bald gegen Mittag, bald an Orten, die
wir nicht angeben konnten. Mein Mann mußte seiner Sache sehr sicher
sein; denn ich sah, daß in dem Garten Arbeiter sehr eifrig an den
mehreren Ziehbrunnen zogen, um das Wasser in die durch den Garten
laufenden Rinnen zu leiten und aus diesen in die Wasserbehälter.
Ich sah auch bereits Arbeiter gehen, ihre Gießkannen in den
Wasserbehältern füllen und ihren Inhalt auf die Pflanzenbeete
ausstreuen. Ich war sehr begierig auf den Verlauf der Dinge, sagte
aber gar nichts, und mein Begleiter schwieg auch.
Wir gingen nach kurzem Stillstande auf dem Rasengrunde wieder weiter
aufwärts, und zuletzt ziemlich steil.
Endlich hatten wir die höchste Stelle erreicht und mit ihr auch das
Ende des Gartens. Jenseits senkte sich der Boden wieder sanft abwärts.
Auf diesem Platze stand ein sehr großer Kirschbaum, der größte Baum
des Gartens, vielleicht der größte Obstbaum der Gegend. Um den Stamm
des Baumes lief eine Holzbank, die vier Tischchen nach den vier
Weltgegenden vor sich hatte, daß man hier ausruhen, die Gegend besehen
oder lesen und schreiben konnte. Man sah an dieser Stelle fast nach
allen Richtungen des Himmels. Ich erinnerte mich nun ganz genau, daß
ich diesen Baum wohl früher bei meinen Wanderungen von der Straße
oder von anderen Stellen aus gesehen hatte. Er war wie ein dunkler,
ausgezeichneter Punkt erschienen, der die höchste Stelle der
Gegend krönte. Man mußte an heiteren Tagen von hier aus die ganze
Gebirgskette im Süden sehen, jetzt aber war nichts davon zu erblicken;
denn alles floß in eine einzige Gewittermasse zusammen. Gegen
Mitternacht erschien ein freundlicher Höhenzug, hinter welchem nach
meiner Schätzung das Städtchen Landegg liegen mußte.
Wir setzten uns ein wenig auf das Bänklein. Es schien, daß man an
diesem Plätzchen niemals vorüber gehen konnte, ohne sich zu setzen und
eine kleine Umschau zu halten; denn das Gras war um den Baum herum
abgetreten, daß der kahle Boden hervorsah, wie wenn ein Weg um den
Baum ginge. Man mußte sich daher gerne an diesem Platze versammeln.
Als wir kaum ein Weilchen ausgeruht hatten, sah ich eine Gestalt aus
den nicht sehr entfernten Büschen und Bäumen hervortreten und gegen
uns empor gehen. Da sie etwas näher gekommen war, erkannte ich, daß
es ein Gemische von Knabe und Jüngling war. Zuweilen hätte man meinen
können, der Ankommende sei ganz ein Jüngling, und zuweilen, er sei
noch ganz ein Knabe. Er trug ein blau- und weißgestreiftes Leinenzeug
als Bekleidung, um den Hals hatte er nichts und auf dem Haupte auch
nichts als eine dichte Menge brauner Locken.
Da er herzugekommen war, sagte er: »Ich sehe, daß du mit einem fremden
Manne beschäftigt bist, ich werde dich also nicht stören und wieder in
den Garten hinab gehen.«
»Tue das«, sagte mein Begleiter.
Der Knabe machte eine schnelle und leichte Verbeugung gegen mich,
wendete sich um und ging in derselben Richtung wieder zurück, in der
er gekommen war.
Wir blieben noch sitzen.
Am Himmel änderte sich indessen wenig. Dieselbe Wolkendecke stand da,
und wir hörten denselben Donner. Nur da die Decke dunkler geworden zu
sein schien, so wurde jetzt zuweilen auch ein Blitz sichtbar.
Nach einer Zeit sagte mein Begleiter. »Eure Reise hat wohl nicht einen
Zweck, der durch den Aufenthalt von einigen Stunden oder von einem
Tage oder von einigen Tagen gestört würde.«
»Es ist so, wie ihr gesagt habt«, antwortete ich, »mein Zweck ist,
soweit meine Kräfte reichen, wissenschaftliche Bestrebungen zu
verfolgen und nebenbei, was ich auch nicht für unwichtig halte, das
Leben in der freien Natur zu genießen.«
»Dieses Letzte ist in der Tat auch nicht unwichtig«, versetzte mein
Nachbar, »und da ihr euren Reisezweck bezeichnet habt, so werdet ihr
gewiß einwilligen, wenn ich euch einlade, heute nicht mehr weiter zu
reisen, sondern die Nacht in meinem Hause zuzubringen. Wünschet ihr
dann am morgigen Tage und an mehreren darauf folgenden noch bei mir zu
verweilen, so steht es nur bei euch, so zu tun.«
»Ich wollte, wenn das Gewitter auch lange angedauert hätte, doch
heute noch nach Rohrberg gehen«, sagte ich. »Da ihr aber auf eine so
freundliche Weise gegen einen unbekannten Reisenden verfahrt, so sage
ich gerne zu, die heutige Nacht in eurem Hause zuzubringen und bin
euch dafür dankbar. Was morgen sein wird, darüber kann ich noch nicht
entscheiden, weil das Morgen noch nicht da ist.«
»So haben wir also für die kommende Nacht abgeschlossen, wie ich
gleich gedacht habe«, sagte mein Begleiter, »ihr werdet wohl bemerkt
haben, daß euer Ränzlein und euer Wanderstock nicht mehr in dem
Speisezimmer waren, als ihr zum Essen dahin kamet.«
»Ich habe es wirklich bemerkt«, antwortete ich.
»Ich habe beides in euer Zimmer bringen lassen«, sagte er, »weil
ich schon vermutete, daß ihr diese Nacht in unserm Hause zubringen
würdet.«

Die Beherbergung
Nach einer Weile sagte mein Gastfreund: »Da ihr nun meine
Nachtherberge angenommen habt, so könnten wir von diesem Baume auch
ein wenig in das Freie gehen, daß ihr die Gegend besser kennen
lernet. Wenn das Gewitter zum Ausbruche kommen sollte, so kennen wir
wohl beide die Anzeichen genug, daß wir rechtzeitig umkehren, um
ungefährdet das Haus zu erreichen.«
»So kann es geschehen«, sagte ich, und wir standen von dem Bänkchen
auf.
Einige Schritte hinter dem Kirschbaume war der Garten durch eine
starke Planke von der Umgebung getrennt. Als wir zu dieser Planke
gekommen waren, zog mein Begleiter einen Schlüssel aus der Tasche,
öffnete ein Pförtchen, wir traten hinaus und er schloß hinter uns das
Pförtchen wieder zu.
Hinter dem Garten fingen Felder an, auf denen die verschiedensten
Getreide standen. Die Getreide, welche sonst wohl bei dem geringsten
Luftzuge zu wanken beginnen mochten, standen ganz stille und
pfeilrecht empor, das feine Haar der Ähren, über welches unsere Augen
streiften, war gleichsam in einem unbeweglichen goldgrünen Schimmer.
Zwischen dem Getreide lief ein Fußpfad durch. Derselbe war breit und
ziemlich ausgetreten. Er ging den Hügel entlang, nicht steigend und
nicht sinkend, so daß er immer auf dem höchsten Teile der Anhöhe
blieb. Auf diesem Pfade gingen wir dahin.
Zu beiden Seiten des Weges stand glühroter Mohn in dem Getreide, und
auch er regte die leichten Blätter nicht.
Es war überall ein Zirpen der Grillen; aber dieses war gleichsam eine
andere Stille und erhöhte die Erwartung, die aller Orten war. Durch
die über den ganzen Himmel liegende Wolkendecke ging zuweilen ein
tiefes Donnern, und ein blasser Blitz lüftete zeitweilig ihr Dunkel.
Mein Begleiter ging ruhig neben mir und strich manchmal sachte mit der
Hand an den grünen Ähren des Getreides hin. Er hatte sein Netz von den
weißen Haaren abgenommen, hatte es in die Tasche gesteckt und trug
sein Haupt unbedeckt in der milden Luft,
Unser Weg führte uns zu einer Stelle, auf welcher kein Getreide stand.
Es war ein ziemlich großer Platz, der nur mit sehr kurzem Grase
bedeckt war. Auf diesem Platze befand sich wieder eine hölzerne Bank
und eine mittelgroße Esche.
»Ich habe diesen Fleck freigelassen, wie ich ihn von meinen Vorfahren
überkommen hatte«, sagte mein Begleiter, »obwohl er, wenn man ihn
urbar machte und den Baum ausgrübe, in einer Reihe von Jahren eine
nicht unbedeutende Menge von Getreide gäbe. Die Arbeiter halten hier
ihre Mittagsruhe und verzehren hier ihr Mittagsmahl, wenn es ihnen auf
das Feld nachgebracht wird. Ich habe die Bank machen lassen, weil ich
auch gerne da sitze, wäre es auch nur, um den Schnittern zuzuschauen
und die Feierlichkeit der Feldarbeiten zu betrachten. Alte
Gewohnheiten haben etwas Beruhigendes, sei es auch nur das des
Bestehenden und immer Gesehenen. Hier dürfte es aber mehr sein,
weshalb die Stelle unbebaut blieb und der Baum auf derselben steht.
Der Schatten dieser Esche ist wohl ein sparsamer, aber da er der
einzige dieser Gegend ist, wird er gesucht, und die Leute, obwohl sie
roh sind, achten gewiß auch auf die Aussicht, die man hier genießt.
Setzt euch nur zu mir nieder und betrachtet das Wenige, was uns heute
der verschleierte Himmel gönnt.«
Wir setzten uns auf die Bank unter der Esche, so daß wir gegen Mittag
schauten. Ich sah den Garten wie einen grünen Schoß schräg unter mir
liegen.
An seinem Ende sah ich die weiße mitternächtliche Mauer des Hauses und
über der weißen Mauer das freundliche rote Dach. Von dem Gewächshause
war nur das Dach und der Schornstein ersichtlich.
Weiter hin gegen Mittag war das Land und das Gebirge kaum zu erkennen
wegen des blauen Wolkenschattens und des blauen Wolkenduftes. Gegen
Morgen stand der weiße Turm von Rohrberg und gegen Abend war Getreide
an Getreide, zuerst auf unserm Hügel, dann jenseits desselben auf
dem nächsten Hügel und so fort, so weit die Hügel sichtbar waren.
Dazwischen zeigten sich weiße Meierhöfe und andere einzelne Häuser
oder Gruppen von Häusern. Nach der Sitte des Landes gingen Zeilen von
Obstbäumen zwischen den Getreidefeldern dahin, und in der Nähe von
Häusern oder Dörfern standen diese Bäume dichter, gleichsam wie in
Wäldchen, beisammen. Ich fragte meinen Nachbar teils nach den Häusern,
teils nach dein Besitzern der Felder.
»Die Felder von dem Kirschbaume gegen Sonnenuntergang hin bis zu der
ersten Zeile von Obstbäumen sind unser«, sagte mein Begleiter. »Die
wir von dem Kirschbaum bis hieher durchwandert haben, gehören auch
uns. Sie gehen noch bis zu jenen langen Gebäuden, die ihr da unten
seht, welche unsere Wirtschaftsgebäude sind. Gegen Mitternacht
erstrecken sie sich, wenn ihr umsehen wollt, bis zu jenen Wiesen mit
den Erlenbüschen. Die Wiesen gehören auch uns und machen dort die
Grenze unserer Besitzungen. Im Mittag gehören die Felder uns bis zur
Einfriedigung von Weißdorn, wo ihr die Straße verlassen habt. Ihr
könnt also sehen, daß ein nicht ganz geringer Teil dieses Hügels von
unserm Eigentume bedeckt ist. Wir sind von diesem Eigentume umringt
wie von einem Freunde, der nie wankt und nicht die Treue bricht.«
Mir fiel bei diesen Worten auf, daß er vom Eigentume immer die
Ausdrücke uns und unser gebrauchte. Ich dachte, er werde etwa eine
Gattin oder auch Kinder einbeziehen. Mir fiel der Knabe ein, den ich
im Heraufgehen gesehen hatte, vielleicht ist dieser ein Sohn von ihm.
»Der Rest des Hügels ist an drei Meierhöfe verteilt«, schloß er seine
Rede, »welche unsere nächsten Nachbarn sind. Von den Niederungen
an, die um den Hügel liegen, und jenseits welcher das Land wieder
aufsteigt, beginnen unsere entfernteren Nachbarn.«
»Es ist ein gesegnetes, ein von Gott beglücktes Land«, sagte ich.
»Ihr habt recht gesprochen«, erwiderte er, »Land und Halm ist eine
Wohltat Gottes. Es ist unglaublich, und der Mensch bedenkt es kaum,
welch ein unermeßlicher Wert in diesen Gräsern ist. Laßt sie einmal
von unserem Erdteile verschwinden, und wir verschmachten bei allem
unserem sonstigen Reichtume vor Hunger. Wer weiß, ob die heißen Länder
nicht so dünn bevölkert sind und das Wissen und die Kunst nicht so
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