Der Nachsommer - 15

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getrübt. Glaubt nicht der größte Teil, daß der Mensch die Krone der
Schöpfung, daß er besser als Alles, selbst das Unerforschte sei? Und
meinen die, welche aus ihrem Ich nicht heraus zu schreiten vermögen,
nicht, daß das All nur der Schauplatz dieses Ichs sei, selbst die
unzähligen Welten des ewigen Raumes dazu gerechnet? Und dennoch dürfte
es ganz anders sein. Ich glaube daher, daß Gustav erst nach Erlernung
der Naturwissenschaften zu den Wissenschaften des Menschen übergehen
soll und daß er da ungefähr die Reihe beobachten soll: Körperlehre,
Seelenlehre, Denklehre, Sittenlehre, Rechtslehre, Geschichte. Hierauf
mag er etwas von den Büchern der sogenannten Weltweisheit lesen, dann
aber muß er in das Leben selber hinaus kommen.«
Zum Unterrichte für Gustav waren gewisse Stunden festgesetzt, welche
der alte Mann nie versäumte, andere Stunden waren für die Selbstarbeit
bestimmt, welche Gustav wieder gewissenhaft hielt. Die übrige Zeit war
zu freier Beschäftigung überlassen.
In solchen Zeiten waren wir manches Mal in dem Lesezimmer. Mein
Gastfreund kam auch öfter und gelegentlich auch Eustach oder der eine
und der andere Arbeiter. Für Gustav waren nach der Wahl seines Lehrers
die Bücher, die er lesen durfte, bestimmt. Er benutzte sie fleißig,
ich sah aber nie, daß er nach einem anderen langte. Eustach und die
anderen Leute hatten freie Auswahl, und natürlich ich auch. Da ich
das erste Mal in diesem Hause war, hatte ich es getadelt, daß das
Bücherzimmer von dem Lesezimmer abgesondert sei, es erschien mir
dieses als ein Umweg und eine Weitschweifigkeit. Da ich aber jetzt
länger bei meinem Gastfreunde war, erkannte ich meine Meinung als
einen Irrtum. Dadurch, daß in dem Bücherzimmer nichts geschah, als
daß dort nur die Bücher waren, wurde es gewissermaßen eingeweiht; die
Bücher bekamen eine Wichtigkeit und Würde, das Zimmer ist ihr Tempel,
und in einem Tempel wird nicht gearbeitet. Diese Einrichtung ist auch
eine Huldigung für den Geist, der so mannigfaltig in diesen gedruckten
und beschriebenen Papieren und Pergamentblättern enthalten ist. In dem
Lesezimmer aber wird dann der wirkliche und der freundliche Gebrauch
dieses Geistes vermittelt, und seine Erhabenheit wird in unser
unmittelbares und irdisches Bedürfnis gezogen. Das Zimmer ist auch
recht lieblich zum Lesen. Da scheint die freundliche Sonne herein,
da sind die grünen Vorhänge, da sind die einladenden Sitze und
Vorrichtungen zum Lesen und Schreiben. Selbst daß man jedes Buch nach
dem zeitlichen Gebrauche wieder in das Bücherzimmer an seinem Platz
tragen muß, erschien mir jetzt gut; es vermittelt den Geist der
Ordnung und Reinheit und ist gerade bei Büchern wie der Körper
der Wissenschaft das System. Wenn ich mich jetzt an Bücherzimmer
erinnerte, die ich schon sah, in welchen Leitern, Tische, Sessel,
Bänke waren, auf denen allen etwas lag, seien es Bücher, Papiere,
Schreibzeuge oder gar Geräte zum Abfegen, so erschienen mir solche
Büchersäle wie Kirchen, in denen man mit Trödel wirtschaftet.
Ich ging auch öfter zu Eustach in das Schreinerhaus. An einem der
ersten sehr heiteren Tage nahm ich alle Zeichnungen mit seiner
Erlaubnis heraus und sah sie noch einmal mit großer Muße und
Genauigkeit an. Ich konnte es fast kaum glauben, wie sehr mich meine
Zeichnungsübungen während des vergangenen Winters gefördert hatten.
Ich verstand jetzt Vieles, was ich da vorfand, besser als im Sommer,
und es gefielen mir die meisten Dinge auch mehr. Ich teilte ihm
manches von meinen Zeichnungen mit, namentlich von Zeichnungen von
Pflanzen, deren ich dieses Mal eine größere Anzahl in meinem Koffer
mitgebracht hatte.
Bei meiner ersten Anwesenheit hatte ich in dem Ränzchen nur einige
Schriften, ein Fernrohr und andere Sachen getragen, die in ein so
kleines Behältnis gehen, Zeichnungen aber nicht. Er hatte eine
Freude an diesen Dingen; aber sonderbar war es anzusehen, wie er die
Pflanzenzeichnungen nicht als Pflanzenfreund und Kenner anblickte,
sondern als Baumeister, der ihre Gestalt verwenden kann. Er versuchte
später selber auch Zeichnungen nach lebenden Pflanzen; aber hier trat
der Unterschied von einem Pflanzenfreunde noch mehr hervor: die Bilder
wurden ihm allgemach durch unmerkliche Zusätze aus Gewächsen schöne
Verzierungen. Er suchte sich auch in der Regel solche Vorbilder aus,
die zu seinem Berufe in näherer Beziehung standen oder in eine solche
gebracht werden konnten. In Bezug auf die anderen Dinge, die in dem
Schreinerhause gearbeitet wurden, zeigte er mir Alles und erklärte mir
Manches, wenn ich nach Erklärung verlangte. Auch hierin glaubte ich
seit dem vorigen Sommer Fortschritte gemacht zu haben, namentlich da
ich die Gegenstände, die mein Vater besaß, wohl genau betrachtet und
mir eingeprägt hatte, um ihre Bilder hieher übertragen und mit dem,
was sich hier befand, vergleichen zu können.
Die Gestalten gingen jetzt leichter in mein Wesen ein, mir gefiel
Vieles mehr als im vorigen Sommer, und ich wurde auf Manches
aufmerksam, was ich damals nicht beachtet hatte. Wir saßen zuweilen in
dem freundlichen Zimmer Eustachs, wenn die Vormittagssonne durch die
geschlossenen Vorhänge sanft hereinblickte, und redeten von allerlei
Dingen.
An Nachmittagen, besonders wenn trübes Wetter war und die Geschäfte im
Freien nicht eine große Ausdehnung hatten, versammelte man sich in dem
Arbeitszimmer meines Gastfreundes. Dieses Zimmer war an Nachmittagen,
wo es sehr zusammengeräumt und wo mehr Muße war, der Vereinigungspunkt
der kleinen Gesellschaft, wenn sie sich überhaupt vereinigte. Mein
alter Gastfreund hatte sich dieses Gemach sehr wohnlich, wenn auch
für Einsamkeit geeignet, herrichten lassen, wie er überhaupt, wenn er
nicht eigens Menschen um sich versammelte, die Einsamkeit liebte. Er
hatte neben seinem Sessel einen Glockenzug, der durch den Fußboden in
die Gesindezimmer hinab ging, um schnell einen Diener rufen zu können.
In dem Schlafzimmer war etwas Ähnliches. Dort befanden sich außer
dem gewöhnlichen Glockenzuge an den Seitenbrettern des Bettes zwei
Platten, die durch das leiseste Auflegen einer Hand eine laut und
lange tönende Glocke in Bewegung setzten, damit man, wenn dem alten
Manne etwas zustieße, schnell zu Hilfe eilen könnte. Zwei Diener
hatten immer die Schlüssel zu seinen Gemächern, um auch in der Nacht
von außen aufsperren zu können. Diese Vorrichtungen waren eine
Erfindung Eustachs, weil der alte Mann jede Einschränkung durch
Dienerschaft, ja die Nähe derselben nicht wollte, um nicht gestört zu
werden. Er ließ auch nicht zu, daß Gustav in einem Zimmer neben ihm
schlafe, um sich nicht an ihn zu gewöhnen und ihn dann zu vermissen,
da der Jüngling doch einmal fort müsse. Wenn man in dem Arbeitszimmer
meines Gastfreundes versammelt war, besprach man gewöhnlich
Angelegenheiten des Besitztums, Veränderungen, die notwendig sind,
Arbeiten, die man vornehmen müsse, und Gegenstände der Kunst. Hieher
wurden die Pläne und Entwürfe von Dingen gebracht, die man entweder in
Holz ausführen wollte oder die Anlagen in dem Garten oder Umänderungen
an Gebäuden betrafen. Es war gut, diese Entwürfe gerade in dieses
Zimmer zu bringen, weil sie da eine sehr schöne und ausgezeichnete
Umgebung antrafen, und sich daher jeder Fehler und jede
Unzulänglichkeit, wenn derlei in dem Entwurfe waren, sogleich
aufzeigte und verbessert werden konnte. An dem Tage, wo mehrere
Menschen in das Arbeitszimmer des alten Mannes kamen, war immer ein
Teppich über den auserlesenen Fußboden desselben gebreitet, damit er
keine Beschädigung erleide.

Wenn trockene Wege waren, gingen wir öfter in den Meierhof. Dort
wurden die Arbeiten, welche der erste Frühling bringt, rüstig
betrieben. Das Ganze war seit meiner vorjährigen Anwesenheit in
Ordnung und Fülle sehr vorgeschritten. Man mußte bis spät in den
Herbst hinein und selbst im Winter, soweit es tunlich war, fleißig
gearbeitet haben. Im Innern des Hofes war nicht mehr bloß die schöne
Pflasterung an den Gebäuden herum und der reinliche Sand über den
ganzen Hofraum, sondern es war in der Mitte desselben ein kleiner
Springquell, der mit drei Strahlen in ein Becken fiel und eine
Blumenanlage um sich hatte.
Auf das alles sahen die hellen Fenster des Hofes ringsum heraus. So
sah dieser Teil des Gebäudes, obwohl zwei Seiten des Hofes Ställe und
Scheunen waren, wie ein Edelsitz aus. Ich fragte meinen Gastfreund,
ob er neues Mauerwerk habe aufführen lassen, da ich den Meierhof viel
vollkommener sehe als im vergangenen Jahre, und da er auch schöner
sei, als sie hier im Lande gebaut würden.
»Ich habe keine Mauern aufführen lassen«, antwortete er, »nur die
letzten äußeren Verschönerungen habe ich angebracht, und die Fenster
habe ich vergrößert, der Grund war schon da. Die Meierhöfe und
größeren Bauerhöfe unserer Gegend sind nicht so häßlich gebaut, als
ihr meint. Nur sind sie stets bis auf ein gewisses Maß fertig, weiter
nicht; die letzte Vollendung, gleichsam die Feile, fehlt, weil sie in
dem Herzen der Bewohner fehlt. Ich habe bloß dieses Letzte gegeben.
Wenn man mehrere Beispiele aufstellte, so würden sich im Lande die
Ansichten über das notwendige Aussehen und die Wohnbarkeit der Häuser
ändern. Dieses Haus soll so ein Beispiel sein.«
Die Wege um den Hof und dessen Wiesen und Felder waren auch nicht mehr
so, wie sie größtenteils in dem vorigen Sommer gewesen waren. Sie
waren fest, mit weißem Quarze belegt und scharf und wohl abgegrenzt.
An schönen Mittagen, die bereits auch immer wärmer wurden, saß ich
gerne auf dem Bänkchen, das um den großen Kirschbaum lief, und sah auf
die unbelaubten Bäume, auf die frisch geeggten Felder, auf die grünen
Tafeln der Wintersaat, die schon sprossenden Wiesen und durch den
Duft, der in dem ersten Frühlinge gerne aus Gründen quillt, auf die
Hochgebirge, die mit dem Glanze des noch in ungeheurer Menge auf
ihnen liegenden Schnees spielten. Gustav schloß sich an mich viel an,
wahrscheinlich weil ich unter allen Bewohnern des Hauses ihm an Alter
am nächsten war. Er saß deshalb gerne bei mir auf dem Bänkchen. Wir
gingen manches Mal auf die Felderrast hinüber, und er zeigte mir einen
Strauch, auf dem bald Blüten hervor kommen würden, oder eine sonnige
Stelle, auf der das erste Grün erschien, oder Steine, um die schon
verfrühte Tierchen spielten.
Eines Tages entdeckte ich in den Schreinen der Natursammlung eine
Zusammenstellung aller inländischen Hölzer. Sie waren in lauter
Würfeln aufgestellt, von denen zwei Flächen quer gegen die Fasern,
die übrigen vier nach den Fasern geschnitten waren. Von diesen vier
Flächen war eine rauh, die zweite glatt, die dritte poliert und die
vierte hatte die Rinde. Im Innern der Würfel, welche hohl waren und
geöffnet werden konnten, befanden sich die getrockneten Blüten, die
Fruchtteile, die Blätter und andere merkwürdige Zugehöre der Pflanze,
zum Beispiel gar die Moose, die auf gewissen Orten gewöhnlich wachsen.
Eustach sagte mir, der alte Herr - so nannten alle Bewohner des Hauses
meinen Gastfreund, nur Gustav nannte ihn Ziehvater - habe diese
Sammlung angelegt und die Anordnung so ausgedacht. Sie soll nach dem
Willen des alten Herrn noch einmal gemacht und der Gewerbschule zum
Geschenke gegeben werden.
Seine seltsame Kleidung und seine Gewohnheit, immer barhäuptig zu
gehen, welch beides mir Anfangs sehr aufgefallen war, beirrte mich
endlich gar nicht mehr, ja es stimmte eigentlich zu der Umgebung
sowohl seiner Zimmer als der um ihn herum wohnenden Bevölkerung, von
der er sich nicht als etwas Vornehmes abhob, der er vielmehr gleich
war und von der er sich doch wieder als etwas Selbstständiges
unterschied. Mir fiel im Gegenteile ein, daß manches nicht
geschmackvoll sei, was wir so heißen, am wenigstens der Stadtrock und
der Stadthut der Männer.
In die Zimmer, welche nach Frauenart eingerichtet waren, wurde
ich einmal auf meine Bitte geführt. Sie gefielen mir wieder sehr,
besonders das letzte, kleine, welchem ich jetzt den Namen »die Rose«
gab. Man konnte in ihm sitzen, sinnen und durch das liebliche Fenster
auf die Landschaft blicken. Daß ich nicht um den Gebrauch dieser
Zimmer fragte, begreift sich.
Ich erzählte meinem Gastfreunde oft von meinem Vater, von der Mutter
und von der Schwester. Ich erzählte ihm von allen unsern häuslichen
Verhältnissen und beschrieb ihm mehrfach, so genau ich es konnte, die
Dinge, die mein Vater in seinen Zimmern hatte und auf welche er einen
Wert legte. Meinen Namen nannte ich hiebei nicht, und er fragte auch
nicht darnach.
Ebenso wußte ich, obwohl ich nun länger in seinem Hause gewesen war,
noch immer seinen Namen nicht. Zufällig ist er nicht genannt worden,
und da er ihn nicht selber sagte, so wollte ich aus Grundsatz
niemanden darum fragen. Von Gustav oder Eustach wäre er am leichtesten
zu erfahren gewesen; aber diese zwei mochte ich am wenigsten fragen,
am allerwenigsten Gustav, wenn er unzählige Male unbefangen den
Namen Ziehvater aussprach. Der Mann war sehr gut, sehr lieb und sehr
freundlich gegen mich, er nannte seinen Namen nicht, ich konnte auch
nicht mit Gewißheit voraussetzen, daß er meine, ich kenne denselben;
daher beschloß ich, gar nicht, selbst nicht in der größten Entfernung
von diesem Orte, um den Namen des Besitzers des Rosenhauses zu fragen.

Nach und nach änderte sich die Zeit immer mehr und immer gewaltiger.
Die Tage waren viel länger geworden, die Sonne schien schon sehr warm,
die Fristen, in denen der Himmel sich klar und wolkenlos zeigte,
wurden bereits länger als die, in denen er umwölkt oder neblich war;
die Erde sproßte, die Bäume knospten, an den Rosenbäumchen vor dem
Hause wurde sehr fleißig gearbeitet, alles war heiter, und der
Frühling war in seine ganze Fülle eingetreten. Diese Zeit war schon
lange als diejenige bestimmt gewesen, in welcher ich abreisen würde.
Ich sagte dieses noch einmal meinem Gastfreunde, und da ich Anstalten
getroffen hatte, meinen Koffer fort zu senden, wurde der Tag der
Abreise festgesetzt.
Wir hatten früher noch die Verabredung getroffen, daß ich meine
Arbeiten so einrichten wolle, daß ich zur Zeit der Rosenblüte
wiederkommen und wieder längere Zeit in dem Hause verbleiben könne. Da
ich sah, daß ich gerne aufgenommen werde und daß ich in Hinsicht der
äußeren Mittel keine Last in dem Hause sei, und da mein Gemüt sich
auch diesem Orte zugeneigt fühlte, so war mir diese Verabredung ganz
nach meinem Sinne. Nur, meinte mein Gastfreund, müßte ich dann in den
Gebirgstälern schon zur Herreise aufbrechen, wenn dort kaum die Rosen
völlige Knospen hätten, weil sie hier der bessern Erde und der bessern
Pflege willen früher blühten als an allen Teilen des Landes. Ich sagte
es zu, und so war alles in Ordnung.
Am Tage vor meiner Abreise kam Eustachs Bruder zurück. Er mochte
zwanzig und einige Jahre alt sein, war schön gewachsen, hatte braune
Wangen und dunkle Locken und ein klein wenig aufgeworfene Lippen.
Mir war, als wäre ich dem Manne schon einige Male auf meinen Reisen
begegnet. Er brachte in seinem Buche viele und darunter schöne
Zeichnungen mit, welche mit Anteil betrachtet wurden. Sie sollten nun
auf größerem Papiere und in künstlerischer Richtung ausgeführt werden.
Als ich am Abende vor der Abreise noch im Meierhofe gewesen war, als
ich am Morgen derselben zu Eustach und den Gärtnersleuten gegangen
war, als ich den Hausbewohnern Lebewohl gesagt und von meinem
Gastfreunde und von Gustav vor dem Hause Abschied genommen hatte, ging
ich den Hügel hinunter, und ich hörte schon von dem Garten und von den
Hecken und aus den Saaten den kräftigen Frühlingsgesang der Vögel.

Die Begegnung
Auf der Reise nach dem Orte meiner Bestimmung zeichnete ich ein
schönes Standbild, welches ich in der Nische einer Mauertrümmer fand.
Ich hatte dazu mein Zeichnungsbuch aus dem Ränzlein genommen, in
welchem ich es jetzt immer trug. Dies war die einzige Unterbrechung
und der einzige Aufenthalt auf dieser Reise gewesen.
Als ich an meinem Bestimmungsorte angelangt war, war das erste, was
ich tat, daß ich meine Zeit besser zu Rate hielt als früher. Ich
mußte mir bekennen, daß die Art, wie in dem Rosenhause das Tagewerk
betrieben wurde, auf mich von großem Einflusse sein solle. Da dort der
Wert der Zeit sehr hoch angeschlagen und dieses Gut sehr sorgfältig
angewendet wurde, so fing ich, wenn ich mir auch bisher einen großen
Vorwurf nicht hatte machen können, dennoch an, mit viel mehr Ordnung
als bisher nach einem einzigen Ziele während einer bestimmten Zeit
hinzuarbeiten, während ich früher, durch augenblickliche Eindrücke
bestimmt, mit den Zielen öfter wechselte und, obwohl ich eifrig
strebte, doch eine dem Streben entsprechende Wirkung nicht jederzeit
erreichte. Ich machte mir nun zur Aufgabe, eine bestimmte Strecke zu
durchforschen und im Verlaufe überhaupt nichts liegen zu lassen, was
von Wesenheit wäre, aber auch nichts auf eine gelegenere Zukunft zu
verschieben, so daß, sollte ich bis zur Rosenzeit mit der vorgesetzten
Strecke nicht fertig werden, wenigstens der Teil, den ich vollendete,
wirklich fertig wäre und ich auf genau umschriebene Ergebnisse zu
deuten im Stande wäre. Das sah ich nach dem Beginne der Arbeiten sehr
bald, daß ich mir den Raum zu groß ausgesteckt hatte; aber auch das
sah ich sehr bald, daß der kleinere Raum, den ich überwinden würde,
mir mehr an Erfolg sicherte, als wenn ich wie in meiner Vergangenheit
durch geraume Zeit den Blick so ziemlich auf Alles gespannt hätte.
Hiezu kam auch eine gewisse Zufriedenheit, die ich fühlte, wenn ich
sah, daß sich Glied an Glied zu einer Ordnung aneinander reihte,
während früher mehr ein ansprechender Stoff durcheinander lag, als daß
eine aus dem Stoffe hervorgehende Gestaltung sich entwickelt hätte.
Meine Kisten füllten sich und stellten sich an einander.
Meine Führer und meine Träger gewannen auch einen Halt in der neuen
Ordnung und es wuchs ihnen ein Zutrauen zu mir. Ich bekam eine Neigung
zu ihnen, die sie erwiderten, so daß sich ein fröhliches Zusammenleben
immer mehr gestaltete und die Arbeit heiter und darum auch zweckmäßig
wurde. Oft, wenn wir abends in der Wirtsstube um den großen
viereckigen Ahorntisch oder, da die Tage endlich heißer wurden, statt
an den toten Brettern des Tisches draußen unter den lebenden und
rauschenden Ahornen saßen, um welche ein fichtener Tisch zusammen
gezimmert war und auf welche das vielfenstrige Gasthaus heraus sah,
rechneten sie sich vor, was heute, was seit vierzehn Tagen geschehen
sei, wie viel wir, wie sie sich ausdrückten, abgetan haben, und wie
viel Gebirge zusammen gestellt worden sei. Sie fingen auch bald an,
die Sache nach ihrer Art zu begreifen, über Vorkommnisse in den
Gebirgszügen zu reden und zu streiten und mir zuzumuten, daß, wenn ich
mir merken könnte, woher alle die gesammelten Stücke seien, und wenn
ich die Höhe und die Mächtigkeit der Gebirge zu messen im Stande
wäre, ich das Gebirge im Kleinen auf einer Wiese oder auf einem Felde
aufstellen könnte. Ich sagte ihnen, daß das ein Teil meines Zweckes
sei, und wenn gleich das Gebirge nicht auf einer Wiese oder auf
einem Felde zusammengestellt werde, so werde es doch auf dem Papiere
gezeichnet und werde mit solchen Farben bemalt, daß jeder, der sich
auf diese Dinge verstände, das Gebirge mit allem, woraus es bestehe,
vor Augen habe. Deshalb merke ich mir nicht nur, woher die Stücke
seien und unter welchen Verhältnissen sie in den Bergen bestehen,
sondern schreibe es auch auf, damit es nicht vergessen werde, und
beklebe auch die Stücke mit Zetteln, auf denen alles Notwendige stehe.
Diese Stücke, in ihrer Ordnung aufgestellt, seien dann der Beweis
dessen, was auf dem Papiere oder der Karte, wie man das Ding nenne,
aufgemalt sei. Sie meinten, daß dieses sehr klug getan sei, um, wenn
einer einen Stein oder sonst etwas zu einem Baue oder dergleichen
bedürfe, gleich aus der Karte heraus lesen zu können, wo er zu finden
sei. Ich sagte ihnen, daß ein anderer Zweck auch darin bestehe, aus
dem, was man in den Gebirgen finde, schließen zu können, wie sie
entstanden seien.
Die Gebirge seien gar nicht entstanden, meinte einer, sondern seien
seit Erschaffung der Welt schon dagewesen.
»Sie wachsen auch«, sagte ein anderer, »jeder Stein wächst, jeder
Berg wächst wie die anderen Geschöpfe. Nur«, setzte er hinzu, weil er
gerne ein wenig schalkhaft war, »wachsen sie nicht so schnell wie die
Schwämme.«
So stritten sie länger und öfter über diesen Gegenstand, und so
besprachen wir uns über unsere Arbeiten. Sie lernten durch den bloßen
Umgang mit den Dingen des Gebirges und durch das öftere Anschauen
derselben nach und nach ein Weiteres und Richtigeres, und lächelten
oft über eine irrige Ansicht und Meinung, die sie früher gehabt
hatten.
Mein Tagebuch der Aufzeichnungen zur Festhaltung der Ordnung dehnte
sich aus, die Blätter mehrten sich und gaben Aussicht zu einer
umfassenden und regelmäßigen Zusammenstellung des Stoffes, wenn die
Wintertage oder sonst Tage der Muße gekommen sein würden.
An Sonntagen oder zu anderen Zeiten, wo die Arbeit minder drängte, gab
es noch Gelegenheit zu manchen angenehmen Freuden und zu stärkender
Erholung.
Eines Tages fanden wir ein Stück Marmor, von dem ich dachte, daß ihn
mein Gastfreund in seinem Rosenhause noch gar nicht habe. Er war von
dem reinsten Weiß, Rosenrot und Strohgelb in kleiner und lieblicher
Mischung. Seine Art ist eine der seltensten, und hier war sie in einem
so großen Stücke vorhanden, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ich
beschloß, diesen Marmor meinem Gastfreunde zum Geschenke zu machen.
Ich versuchte, mir ein Eigentumsrecht darüber zu erwerben, und als
mir dieses gelungen war, ging ich daran, das Stück, soweit seine
Festigkeit ununterbrochen war, heraus nehmen und in eine Gestalt
schneiden zu lassen, deren es fähig war. Es zeigte sich, daß eine
schöne Tischplatte aus diesem Stoffe zu verfertigen wäre. Von den
losen Schuttstücken nahm ich mehrere der besseren mit, um allerlei
Dinge der Erinnerung daraus machen zu lassen. Eines ließ ich zu
einer Tafel schleifen und dieselbe glätten, daß mein Gastfreund die
Zeichnung und die Farbe des Marmors auf das beste sehen könne.

So war eine Strecke abgetan, als in den Tälern sich die kleinen
Knospen der Rosen zu zeigen anfingen und selbst an dem Hagedorn, der
in Feldgehegen oder an Gebirgssteinen wuchs, die Bällchen zu der
schönen, aber einfachen Blume sich entwickelten, die die Ahnfrau
unserer Rosen ist. Ich beschloß daher, meine Reise in das Rosenhaus
anzutreten. Ich habe mich kaum mit größerem Vergnügen nach einem
langen Sommer zur Heimreise vorbereitet, als ich mich jetzt nach einer
wohlgeordneten Arbeit zu dem Besuche im Rosenhause anschickte, um dort
eine Weile einen angenehmen Landaufenthalt zu genießen.
Eines Nachmittages stieg ich zu dem Hause empor und fand die Rosen
zwar nicht blühend, aber so überfüllt mit Knospen, daß in nicht mehr
fernen Tagen eine reiche Blüte zu erwarten war.
»Wie hat sich alles verändert«, sagte ich zu dem Besitzer, nachdem ich
ihn begrüßt hatte, »da ich im Frühlinge von hier fortging, war noch
alles öde, und nun blättert, blüht und duftet alles hier beinahe in
solcher Fülle wie im vorigen Jahre zu der Zeit, da ich zum ersten Male
in dieses Haus heraufkam.«
»Ja«, erwiderte er, »wir sind wie der reiche Mann, der seine Schätze
nicht zählen kann. Im Frühlinge kennt man jedes Gräschen persönlich,
das sich unter den ersten aus dem Boden hervor wagt, und beachtet
sorgsam sein Gedeihen, bis ihrer so viele sind, daß man nicht mehr
nach ihnen sieht, daß man nicht mehr daran denkt, wie mühevoll sie
hervor gekommen sind, ja daß man Heu aus ihnen macht und gar nicht
darauf achtet, daß sie in diesem Jahre erst geworden sind, sondern
tut, als ständen sie von jeher auf dem Platze.«
Man hatte mir eine eigene Wohnung machen lassen und führte mich
in dieselbe ein. Es waren zwei Zimmer am Anfange des Ganges der
Gastzimmer, welche man durch eine neugebrochene Tür zu einer einzigen
Wohnung gemacht hatte. Das eine war bedeutend groß und hatte
ursprünglich die Bestimmung gehabt, mehrere Personen zugleich zu
beherbergen. Es war jetzt ausgeleert, an seinen Wänden standen Tische
und Gestelle herum, sowie in seiner Mitte ein langer Tisch angebracht
war, damit ich meine Sachen, die ich etwa von dem Gebirge brächte,
ausbreiten könnte. Das zweite Zimmer war kleiner und war zu meinem
Schlaf- und Wohngemache hergerichtet. Der alte Mann reichte mir die
Schlüssel zu dieser Wohnung. Auch zeigte man mir in der leichten
gemauerten Hütte, die nicht weit hinter der Schreinerei an der
westlichen Grenze des Gartens lag und in früheren Zeiten zu den
Steinarbeiten benutzt worden war, einen Raum, den man ausgeleert hatte
und in welchen ich Gegenstände, die ich gesammelt hätte, bis auf
weitere Verfügung niederlegen könnte. Sollte ich mehr brauchen, so
könne noch mehr geräumt werden, da jetzt die Arbeiten mit den Steinen
fast beendigt seien und selten etwas gesägt, geschliffen oder
geglättet werde. Ich war über diese Aufmerksamkeiten so gerührt, daß
ich fast keinen Dank dafür zu sagen vermochte. Ich begriff nicht, was
ich mir denn für Verdienste um den Mann oder seine Umgebung erworben
habe, daß man solche Anstalten mache. Das Eine gereichte zu meiner
Beruhigung, daß ich aus diesen Vorrichtungen sah, daß ich in dem Hause
nicht unwillkommen sei, denn sonst wäre man nicht auf den Gedanken
derselben geraten. Dieses Bewußtsein versprach meinen Bewegungen in
den hiesigen Verhältnissen viel mehr Freiheit zu geben. Ich stattete
endlich doch meinen Dank ab und man nahm ihn mit Vergnügen auf.

Da ich in meiner Wohnung meine Wandersachen abgelegt hatte und
die ersten allgemeinen Gespräche vorüber waren, wollte ich einen
übersichtlichen Gang durch den Garten machen. Ich ging bei der
Seitentür des Hauses hinaus, und da ich auf den kleinen Raum kam, der
hier eingefaßt ist, kam der große Hofhund auf mich zu und wedelte.
Als ich sah, daß der alte Hilan mich erkenne und begrüße, war ich so
kindisch, mich darüber zu freuen, weil es mir war, als sei ich kein
Fremder, sondern gehöre gewissermaßen zur Familie.
Am nächsten Tage nach meiner Ankunft erschien der Wagen mit meinem
Gepäcke und mit der Marmorplatte. Ich ließ abladen und übergab die
Platte meinem Gastfreunde mit dem Bedeuten, daß ich ihm in derselben
eine Erinnerung aus dem Gebirge bringe. Zugleich händigte ich ihm
das kleinere geschliffene Stück zur genaueren Einsicht in die Natur
des Marmors ein. Er besah das Stück und dann auch die Platte sehr
sorgfältig. Hierauf sagte er: »Dieser Marmor ist außerordentlich
schön, ich habe ihn noch gar nicht in meiner Sammlung, auch scheint
die Platte dicht und ohne Unterbrechung zu sein, so daß ein reiner
Schliff auf ihr möglich sein wird, ich bin sehr erfreut, in dem
Besitze dieses Stückes zu sein und danke euch sehr dafür. Allein in
meinem Hause kann er als Bestandteil desselben nicht verwendet werden,
weil dort nur solche Stücke angebracht sind, welche ich selber
gesammelt habe, und weil ich an dieser Art der Sammlung und an der
Verbuchung darüber eine solche Freude habe, daß ich auch in der
Zukunft nicht von diesem Grundsatze abgehe. Es wird aber ganz gewiß
aus diesem Marmor etwas gemacht werden, das seiner nicht unwert ist,
ich hege die Hoffnung, daß es euch gefallen wird, und ich wünsche, daß
die Gelegenheit seiner Verwendung euch und mir zur Freude gereiche.«
Ich hatte ohnehin ungefähr so etwas erwartet und war beruhigt.
Der Marmor wurde in die Steinhütte gebracht, um dort zu liegen, bis
man über ihn verfügen würde. Meine übrigen Dinge aber ließ ich in
meine Wohnung bringen.
Ich ging im Sommer immer sehr leicht gekleidet, entweder in
ungebleichtem oder gestreiftem Linnen. Den Kopf bedeckte meistens ein
leichter Strohhut. Um nun hier nicht aufzufallen und um weniger von
der einfachen Kleidung der Hausbewohner abzustechen, nahm ich ein paar
solcher Anzüge sammt einem Strohhute aus dem Koffer, kleidete mich in
einen und legte dafür meinen Reiseanzug für eine künftige Wanderung
zurück,
Mein Gastfreund hatte auf seiner Besitzung eine etwas eigentümliche
Tracht teils eingeführt, teils nahmen sie die Leute selber an. Die
Dienerinnen des Hauses waren in die Landestracht gekleidet, nur dort,
wo diese, wie namentlich in unserem Gebirge, ungefällig war oder in
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