Der Nachsommer - 48

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für mich. Das Liebste war mir, in meinem Stübchen zu sitzen, an meine
Vergangenheit zu denken und sehr lange Briefe an meine Mutter zu
schreiben.«
»Als einige Zeit verflossen war, wuchs mir Mut und Kraft im Herzen.
Unser Lehrer, ein würdiger Rat in der Rechtsversammlung der Schule,
lehrte fragend. Ich schrieb getreulich seine Lehren in meine Hefte.
Als schon eine große Zahl meiner Mitschüler gefragt worden war, als
endlich die Reihe auch mich getroffen hatte, erkannte ich, daß ich
Vielen, die mich an Kleidern und äußerem Benehmen übertrafen, in
unserem Lehrfache nicht nachstehe, sondern einer großen Zahl vor
sei. Dies lehrte mich nach und nach die mir bisher fremd gebliebenen
Verhältnisse der Stadt würdigen, und sie wurden mir immer mehr und
mehr vertraut. Einige Schüler hatte ich schon früher gekannt, da sie
vor mir von der nehmlichen Lehranstalt, in der ich bisher gewesen war,
hieher übergetreten waren; andere lernte ich noch kennen. Als meine
Barschaft, mit der ich sehr strenge Haus hielt, sich schon sichtlich
zu verringern begann, wurde ich von einem meiner Mitschüler, der mein
Nachbar auf der Schulbank war und aus meinem Munde gehört hatte, daß
ich früher Unterricht gegeben habe, aufgefordert, seine zwei kleinen
Schwestern zu unterrichten. Wir hatten durch die tägliche Berührung
eine Art Freundschaft geschlossen und waren einander geneigt. Als er
daher zu Hause gehört hatte, daß man für die zwei kleinen Mädchen
einen Lehrer suche, schlug er mich vor und erzählte mir auch von der
Sache. Die Eltern wollten mich sehen, er führte mich zu ihnen und ich
wurde angenommen. Auch hatten die Schritte, welche ich selber nach
meiner Berechnung der Dinge getan hatte, um durch Erteilung von
Unterricht einen Erwerb zu bekommen, Erfolg. Sie hatten zwar keinen
bedeutenden, auf einen solchen hatte ich nicht gerechnet, aber sie
hatten doch einen. So war das in Erfüllung gegangen, was ich durch
meine Umsiedlung in die große Stadt angestrebt hatte. Ich lebte jetzt
sorgenfrei, hatte in dem Hause meines Freundes, in welches ich öfter
geladen wurde, eine Gattung Familienumgang und konnte mit allem Eifer
der Erlernung meines Faches mich widmen.«
»In den ersten Ferien besuchte ich die Mutter und Schwester. Ich hatte
die besten Zeugnisse in meinem Koffer und konnte ihnen von meinen
sehr guten anderweitigen Erfolgen erzählen; denn gegen das Ende
des Schuljahres hatten sich diese sehr gebessert. Mit ganz anderem
Herzen als vor einem Jahre konnte ich nach dem Ende der Ferien das
mütterliche Haus verlassen, und die Reise in die Stadt antreten.«
»Nach dem zweiten Jahre konnte ich die Meinigen nicht mehr besuchen.
Ich war in der Stadt bekannt geworden, die Art, wie ich Kinder
unterrichtete, sagte vielen Familien zu, man suchte mich und gab mir
auch einen größeren Lohn. Ich konnte mir dadurch mehr erwerben, legte
mir stets etwas als Sparpfennig zurück und hatte bei der Freudigkeit
meines Gemütes über diesen Fortgang Kraft genug, neben meinem Fache
auch noch meine Lieblingswissenschaften Mathematik und Naturlehre zu
betreiben. Nur das Einzige war störend, daß die Familien, bei denen
ich Unterricht gab, nicht gerne sahen, daß ich durch eine Reise den
Unterricht unterbreche. Es war diese Forderung eine begreifliche, ich
blieb mit den Meinigen in einem lebhafteren Briefwechsel als früher
und verabredete mit ihnen, daß ich nicht eher als nach Beendigung
meines Lehrganges sie wieder besuchen, dann aber einige Monate bei
ihnen bleiben wolle. Hiemit waren auch die, in deren Dienste ich
stand, zufrieden.«

»Die Stadt, welche mir Anfangs so unheimlich gewesen war, wurde mir
immer lieber. Ich gewöhnte mich daran, immer fremde Menschen in den
Gassen und auf den Plätzen zu sehen und darunter nur selten einem
Bekannten zu begegnen; es erschien mir dieses so weltbürgerlich,
und wie es früher mein Gemüt niedergedrückt hatte, so stählte es
jetzt dasselbe. Einen schönen Einfluß übten auf mich die großen
wissenschaftlichen und Kunsthilfsmittel, welche die Stadt besitzt.
Ich besuchte die Büchersammlungen, die der Gemälde, ich ging gerne in
das Schauspiel und hörte gute Musik. Es lebte von jeher ein großer
Eifer für wissenschaftliche Bestrebungen in mir, und ich konnte
demselben jetzt bei der Heiterkeit meiner Lage Nahrung geben. Was ich
bedurfte und was ich durch meine Mittel mir nicht hätte anschaffen
können, fand ich in den Sammlungen. Da ich den sogenannten
Vergnügungen nicht nachging, sondern in meinen Bestrebungen mein
Vergnügen fand, so hatte ich Zeit genug, und weil ich gesund und stark
war, reichte auch meine Kraft aus. In hohem Maße befriedigten mich
einige schöne Gebäude, besonders Kirchen, dann Bildsäulen und Gemälde.
Ich brachte manchen Tag damit zu, mich in die Betrachtung der
kleinsten Teile dieser Dinge zu vertiefen. Auch hatte ich manche
Familien kennen gelernt, wurde bei ihnen aufgenommen und bildete nach
und nach meinen Umgang mit Menschen etwas mehr heraus.«
»Da ich in dem zweiten Jahre meiner Lernzeit war, vermählte sich meine
Schwester. Ich hatte ihren jetzigen Gatten schon früher gekannt. Er
war ein sehr guter Mann, hatte keine Leidenschaften, keine übeln
Gewohnheiten, war häuslich sogar auch tätig, hatte eine angenehme
Körpererscheinung, war aber sonst nichts mehr. Diese Vermählung hatte
mir keine Freude und kein Leid gemacht. Da ich meine Schwester so
liebte, so war mir stets, daß sie nie einen andern Mann als den
allerherrlichsten bekommen solle. Dies war nun wohl nicht der Fall.
Die Mutter schrieb mir, daß mein Schwager seine Gattin sehr verehre,
daß er lange und treu um sie geworben und endlich ihr Herz gewonnen
habe. Sie wohnen in unserem Hause, und von da aus treibe er still und
emsig sein kleines Handelsgeschäft, das sie nähre. Ich schrieb einen
Brief entgegen, worin ich den Vermählten Glück und Segen wünschte
und den Schwager bat, seine Gattin sehr zu lieben, zu schonen und zu
ehren; denn ich glaube, daß sie es verdiene. Die Antworten versprachen
alles, so wie die folgenden Briefe immer den Stempel eines stillen
häuslichen Friedens trugen.«
»In diesen Verhältnissen kam die Zeit heran, da ich mit den letzten
Prüfungen meine Vorbereitungsjahre beendigt hatte. Ich richtete eben
mein Reisegepäcke zusammen, um der Verabredung gemäß nach langer
Trennung die Meinigen wieder zu sehen, als ein Brief von der Hand der
Schwester kam, dessen Inneres häufige Tränenspuren zeigte und der mir
sagte, daß unsere Mutter gestorben sei. Sie war vor einiger Zeit krank
geworden, man hielt das Übel nicht für gefährlich, und da man mich in
der Vorbereitung zu meinen letzten Prüfungen wußte, so wollte man mir,
um mich nicht zu stören, keine Meldung von der Krankheit zukommen
lassen. So zog es sich durch zehn Tage hin, von wo es sich rasch
verschlimmerte, und ehe man es sich versah, mit dem Tode endigte. Man
konnte mir nur mehr diesen melden. Ich raffte sofort alles zusammen,
was zu einer Reise nötig schien, schrieb zwei Zeilen an einen
Freund, worin ich ihn bat, die Sache meinen Bekannten, die ich ihm
bezeichnete, zu melden und mich zu entschuldigen, daß ich ohne
Abschied abreise.
Hierauf ging ich auf die Post und ließ mich einschreiben. Zwei Stunden
darnach saß ich schon in dem Wagen, und obwohl wir in der Nacht wie am
Tage fuhren, obwohl ich von der letzten Post aus, an der der Weg nach
meiner Heimat ablenkte, eigene Pferde nahm und mittelst Wechsels
derselben unaufhörlich fortfuhr, so kam ich doch zu spät, um die
irdische Hülle meiner Mutter noch einmal sehen zu können. Sie ruhte
bereits im Grabe. Nur in ihren Kleidern, in Geräten, im Arbeitszeuge,
das auf ihrem Tischchen lag, sah ich die Spuren ihres Daseins. Ich
warf mich in eine Lehnbank und wollte in Tränen vergehen. Es war der
erste große Verlust, den ich erlitten hatte. Zur Zeit des Todes des
Vaters war ich zu jung gewesen, um ihn recht empfinden zu können.
Obwohl der erste Schmerz unsäglich heiß gewesen war und ich geglaubt
hatte, ihn nicht überleben zu können, so verminderte er sich wider
meinen Willen von Tag zu Tag immer mehr, bis er zu einem Schatten
wurde und ich mir nach Verlauf von einigen Jahren keine Vorstellung
mehr von dem Vater machen konnte. Jetzt war es anders. Ich hatte mich
daran gewöhnt, die Mutter als das Bild der größten häuslichen Reinheit
zu betrachten, als das Bild des Duldens, der Sanftmut, des Ordnens und
des Bestehens. So war sie ein Mittelpunkt für unser Denken geworden,
und mir kam fast nicht zu Sinne, daß das je einmal anders werden
könne. Jetzt wußte ich erst, wie sehr wir sie liebten. Sie, die nie
gefordert hatte, die nie auf sich irgend eine Beziehung gemacht hatte,
die geräuschlos immer gegeben hatte, die jedes Schicksal als eine
Fügung des Himmels empfangen hatte und die in ruhigem Glauben ihre
Kinder der Zukunft anvertraut hatte, war nicht mehr. Unter der
Decke der Schollen schlummerte ihr Herz, das dort vielleicht so
ergebungsvoll schlummerte, wie es sonst in der Kammer unter der Hülle
seiner weißen Decke geschlummert hatte. Die Schwester war wie ein
Schatten, sie wollte mich trösten, und ich wußte nicht, ob sie
des Trostes nicht noch bedürftiger wäre als ich. Der Gatte meiner
Schwester war in einer gewissen Ergebung, er war stille und ging an
die Beschäftigungen seines Berufes. Ich ließ mir nach einer Zeit das
frische Grab der Mutter zeigen, weinte dort meine Seele aus und betete
für sie zu dem Herrn des Himmels. Da ich in das Haus zurückgekehrt
war, besuchte ich alle Räume, in denen sie zuletzt geweilt hatte,
besonders ihr eigenes Stübchen, in welchem man alles gelassen hatte,
wie es bei ihrer Erkrankung gewesen war. Der Schwager und die
Schwester boten mir an und baten mich, eine Zeit bei ihnen zu
verweilen. Ich nahm es an. In dem hinteren Teile des Hauses, den
ich immer am meisten geliebt hatte, war schon vor der Erkrankung
der Mutter ein Zimmer für mich, größtenteils durch ihre Hände,
hergerichtet worden. Dieses Zimmer bezog ich und packte darin meinen
Koffer aus. Seine zwei Fenster gingen in den Garten, die weißen
Fenstervorhänge hatte noch die Mutter geordnet, und das Linnen des
Bettes war durch ihre vorsorglichen Finger gleichgestrichen worden.
Ich getraute mir kaum, etwas zu berühren, um es nicht zu zerstören.
Ich blieb sehr lange unbeweglich in dem Zimmer sitzen. Dann ging ich
wieder durch das ganze Haus. Es schien mir gar nicht, als ob es das
wäre, in welchem ich die Tage meiner Kindheit verlebt hatte. Es
erschien mir so groß und fremd. Die Wohnung, welche sich meine
Schwester und ihr Gatte darin eingerichtet hatten, war früher nicht da
gewesen, dafür war das Gemach für Vater und Mutter, das immer, auch
nach seinem Tode, noch bestanden war, verschwunden, ebenso fand ich
das Zimmer für uns Kinder nicht mehr, welches ich in allen Ferien,
die ich zu Hause zugebracht hatte, noch in dem Zustande aus unserer
früheren Zeit her gesehen hatte. Es war eben eine neue Haushaltung in
dem Gebäude eingerichtet worden. Unter dem Dache angekommen, sah ich,
daß man schadhafte Stellen des Daches ausgebessert hatte, daß man
neue Ziegel genommen hatte und daß an den Kanten, wo sich früher die
Rundziegel befunden hatten, die neue Art der Verklebung durch Mörtel
angewendet worden war. Dies alles tat mir wehe, obwohl es natürlich
war, und obwohl ich es zu einer andern Zeit kaum beachtet haben würde.
Jetzt aber war mein Gemüt durch den Schmerz erregt, und jetzt schien
es mir, als ob man alles Alte, auch die Mutter, aus dem Hause hinaus
gedrängt hätte.«
»Ich lebte von jetzt an still in dem Zimmer, las, schrieb, ging
täglich auf das Grab der Mutter, besuchte die Felder und manches
Wäldchen, hielt mich aber von den Menschen ferne, weil sie immer von
meinem Verluste redeten und mit den Worten in ihm stets wühlten. Das
Haus war auch sehr stille. Die Vermählten hatten noch keine Kinder,
mein Schwager, dessen Wesen friedlich und einfach war, befand sich
größten teils außer Hause, die Schwester besorgte mit der einzigen
Magd, die sie hatte, die häuslichen Geschäfte, und wenn die
Abenddämmerung kam, wurde die Tür, die gegen die Straße ging, mit
den eisernen Stangen von Innen verriegelt, und nur die in den Garten
führende blieb offen, bis die Stunde zum Schlafen kam, wo sie dann
auch die Schwester mit eigenen Händen schloß. Das häusliche Glück der
zwei Ehegatten schien fest gegründet zu sein, das war eine Linderung
für meine Wunde, und ich verzieh dem Schwager, daß er nicht ein
Mann war, der durch hohe Begabung und den Schwung seiner Seele die
Schwester zu einem himmlischen Glücke emporgeführt hatte.«
»So vergingen mehrere Wochen. Vor meiner Abreise ging ich noch in
unser Gerichtsamt, verzichtete dort für meine Schwester auf jeden
Erbanspruch des von unsern Eltern hinterlassenen Besitztumes und ließ
meine Rechte auf die Schwester überschreiben. So war den beiden Gatten
das Dasein, so lange es ihnen der Himmel verlieh, gesichert; ich hatte
als Erbteil den Unterricht bekommen und hoffte durch das, was er mir
an Kenntnissen eingebracht hatte und was ich mir noch erwerben wollte,
den Unterhalt meines Lebens schon zu decken. Hierauf reiste ich,
von dem Danke und von den wärmsten Wünschen für mein Wohl von der
Schwester und dem Schwager begleitet, wieder in die Stadt ab.«
»In derselben begann ich jetzt ein sehr zurückgezogenes Leben zu
führen. Ich hatte mir so viel erspart, daß ich nur einen kleinen Teil
meiner Zeit zum Unterrichtgeben verwenden mußte. Die übrige wendete
ich für mich an und verlegte mich auf Naturwissenschaften, auf
Geschichte und Staatswissenschaften. Meinen eigentlichen Beruf
ließ ich etwas außer Acht. Die Wissenschaften und die Kunst, deren
Vergnügen ich nie entsagte, füllten mein Herz aus. Ich suchte jetzt
weniger als je die Gesellschaft von Menschen auf. Die Notwendigkeit,
die Zeit der Vorbereitung zu meinem Berufe recht zu benutzen und mir
außerdem noch meinen Lebensunterhalt zu erwerben, hatte mich schon
in früheren Jahren fast nur auf mich allein zurückgewiesen, und ich
setzte jetzt dies Leben fort.«
»Allein es dauerte nicht lange in dieser Art. Schon nach einem halben
Jahre, als ich das Grab der Mutter verlassen hatte kam mir von meinem
Schwager die Nachricht zu, daß zu den zwei Gräbern des Vaters und der
Mutter auf unserer Familienbegräbnisstätte ein drittes Grab gekommen
sei, das meiner Schwester. Sie hatte sich seit dem Tode der Mutter
nicht recht erholt, und eine unversehene Verkühlung raffte sie dahin.
Der Schwager schrieb mir, und wie ich sah, in aufrichtigem Kummer,
daß er nun ganz verlassen sei, daß er keine Freude mehr habe, daß er
einsam sein Leben zubringen wolle, daß er wohl von der Verewigten zum
Erben eingesetzt worden sei, daß er aber gerne mit mir teilen wolle,
er habe kein Kind, seine einzige Freude liege im Grabe, er achte nicht
mehr viel auf Besitzungen, sein Stückchen Brod, welches für sein
einfaches Leben recht klein sein dürfe, werde er für die Zeit schon
finden, die er noch zubringen müsse, ehe er zu Kornelien gehen könne.
Da der Mann meine Schwester sehr geliebt hatte, da ihre Briefe an mich
immer von ihrem Glücke erzählten, gönnte ich ihm das kleine Besitztum
und schrieb ihm zurück, daß ich keine Ansprüche erhebe und daß er das
Hinterlassene ungeteilt genießen möge. Er dankte mir, ich sah aber aus
seinem Briefe, daß er über das Geschenk eben keine sonderliche Freude
habe.«
»Ich zog mich nun noch mehr zurück, und mein Leben war sehr trübe.
Ich zeichnete viel, ich bildete zuweilen auch etwas in Ton und suchte
sogar manches in Farben darzustellen. Nach einiger Zeit kam mir
von befreundeter Hand der Antrag, daß ich bei einer gebildeten
und wohlhabenden Familie wohnen möchte, daß ich einen Teil des
Unterrichtes eines Knaben, der in der Familie sei, gegen vorteilhafte
Bedingungen übernehmen möchte, worunter auch die war, daß ich nicht
gebunden sei, daß ich öfter abwesend sein und zum Teile sogar kleine
Reisen machen könne. In der Verödung, in der ich mich befand, hatte
die Aussicht auf ein Familienleben eine Art Anziehung für mich, und
ich nahm den Antrag unter der Bedingung an, daß ich die Freiheit haben
müsse, in jedem Augenblicke das Verhältnis wieder auflösen zu können.
Die Bedingung wurde zugestanden, ich packte meine Sachen, und nach
drei Tagen fuhr ich in der Richtung nach dem Landsitze der Familie
ab. Dieser Sitz war ein angenehmes Haus in der Nähe großer Meiereien,
die einem Grafen gehörten. Das Haus war beinahe zwei Tagereisen von
der Stadt entfernt. Es war sehr geräumig, hatte eine sonnige Lage,
liebliche Rasenplätze um sich und hing mit einem großen Garten
zusammen, in dem teils Gemüse, teils Obst, teils Blumen gezogen
wurden. Der Besitzer des Hauses war ein Mann, der von reichlichen
Renten lebte, sonst aber kein Amt noch irgend eine andere
Beschäftigung zum Gelderwerb hatte. So war er mir geschildert worden,
mit dem Beifügen, daß er ein sehr guter Mann sei, mit dem sich
jedermann vertrage, daß er eine treffliche, sorgsame Frau habe und daß
außer dem Knaben nur noch ein halberwachsenes Mädchen da sei. Diese
Dinge waren es auch vorzüglich, welche mich zur Annahme bestimmt
hatten. Mein Name sei der Familie in einem Hause genannt worden, mit
dem sie in sehr inniger Beziehung stand, und ich sei sehr empfohlen
worden. Man hatte mir auf die letzte Post einen Wagen entgegen
gesandt. Es war ein schöner Nachmittag, als ich in Heinbach, das war
der Name des Hauses, einfuhr. Wir hielten unter einem hohen Torwege,
zwei Diener kamen die Treppe herab, um meine Sachen in Empfang zu
nehmen und mir mein Zimmer zu zeigen. Als ich noch im Wagen mit
Herausnehmen von ein paar Büchern und andern Kleinigkeiten beschäftigt
war, kam auch der Herr des Hauses herunter, begrüßte mich artig und
führte mich selber in meine Wohnung, die aus zwei freundlichen Zimmern
bestand. Er sagte, ich möge mich hier zurecht richten, möge hiebei nur
meine Bequemlichkeit vor Augen haben, ein Diener sei angewiesen, meine
Befehle zu vollziehen, und wenn ich fertig sei und etwa heute noch
wünsche, mit seiner Gattin zu sprechen, so möge ich klingeln, der
Diener werde mich zu ihr führen. Hierauf verließ er mich unter
höflichem Abschiede. Der Mann gefiel mir sehr wohl. Ich entledigte
mich meiner staubigen Kleider, reinigte mich, legte nur das
Notwendigste in meinem Zimmer in Ordnung, kleidete mich dann
besuchsgemäß an und ließ die Frau des Hauses fragen, ob ich bei ihr
erscheinen dürfe. Sie sendete eine bejahende Antwort. Ich wurde über
einen Gang geführt, in welchem allerlei Bilder hingen, wir traten in
einen Vorsaal und von dem in das Zimmer der Frau. Es war ein großes
Zimmer mit drei Fenstern, an welches ein niedliches Gemach stieß.
In diesem Zimmer waren heitere Geräte, einige Bilder, und die
Nachmittagssonne war durch sanfte Vorhänge gedämpft. Die Frau saß an
einem großen Tische, zu ihren Füßen spielte ein Knabe, und seitwärts
an einem kleinen Tischchen saß ein Mädchen und hatte ein Buch vor
sich. Es schien, es habe vorgelesen. Die Frau stand auf und ging mir
entgegen. Sie war sehr schön, noch ziemlich jung, und was mir am
meisten auffiel war, daß sie sehr schöne braune Haare, aber tief
dunkle, große schwarze Augen hatte. Ich erschrak ein wenig, wußte aber
nicht warum. Mit einer Freundlichkeit, die mein Zutrauen gewann, hieß
sie mich einen Platz nehmen, und als ich dies getan hatte, nannte sie
meinen Vor- und Familiennamen, hieß mich beinahe herzlich willkommen
und sagte, daß sie sich schon sehr gesehnt habe, mich unter ihrem
Dache zu sehen.«
»>Alfred<, rief sie, >komm und küsse diesem Herrn die Hand!<«
»Der Knabe, welcher bisher neben ihr gespielt hatte, stand auf, trat
vor mich, küßte mir die Hand und sagte: >Sei willkommen!<«
»>Sei auch du willkommen<, erwiderte ich und drückte ein wenig das
Händchen des Knaben. Er hatte ein sehr rosiges Angesicht, ebenfalls
braune Haare wie die Mutter, aber dunkelblaue Augen, wie ich sie an
dem Vater gesehen zu haben glaubte.«
»>Das ist das Kind, dessentwegen ich euch so sehr in unser Haus
gewünscht habe<, sagte sie. >Ihr sollt dasselbe weniger unterrichten,
dazu sind Lehrer da, welche das Haus besuchen, sondern wir bitten
euch, daß ihr bei uns lebet, daß ihr dem Knaben öfter eure
Gesellschaft gönnt, daß er außer dem Umgange mit seinem Vater auch den
eines jungen Mannes hat, was auf ihn Einfluß nehmen möge. Erziehung
ist wohl nichts als Umgang, ein Knabe, selbst wenn er so klein ist,
muß nicht immer mit seiner Mutter oder wieder nur mit Knaben umgehen.
Der Unterricht ist viel leichter als die Erziehung. Zu ihm darf man
nur etwas wissen und es mitteilen können, zur Erziehung muß man etwas
sein. Wenn aber einmal jemand etwas ist, dann, glaube ich, erzieht er
auch leicht. Meine Freundin Adele, die Gattin des Kaufherrn, dessen
Warengewölbe dem großen Tore des Erzdomes gegenüber ist, hat mir von
euch erzählt. Wenn ihr es für gut findet, den Knaben auch in irgend
etwas zu unterrichten, so ist es eurem Ermessen überlassen, wie und
wie weit ihr es tut.<«
»Ich konnte auf diese Worte nichts antworten; ich war sehr errötet.«
»>Mathilde<, sagte die Frau, >begrüße auch diesen Herrn, er wird jetzt
bei uns wohnen.<«
»Das Mädchen, welches immer bei seinem aufgeschlagenen Buche sitzen
geblieben war, stand jetzt auf und näherte sich mir. Ich erstaunte,
daß das Mädchen schon so groß sei, ich hatte es mir kleiner gedacht.
Es war auf einem etwas niederen Stuhle gesessen. Da es in meine Nähe
gekommen war, stand ich auf, wir verneigten uns gegen einander,
Mathilde ging wieder zu ihrem Sitze, und ich nahm auch den meinigen
wieder ein. Die Frau hatte wohl diese Begrüßung eingeleitet, um mein
Erröten vorüber gehen zu machen. Es war auch zum großen Teile vorüber
gegangen. Sie hatte eine Antwort auf ihre an mich gerichtete Rede
auch wahrscheinlich nicht erwartet. Sie fragte mich jetzt um mehrere
gleichgültige Dinge, die ich beantwortete.
In meine näheren Verhältnisse oder etwa gar in die meiner Familie ging
sie nicht ein. Nachdem die Unterredung eine Weile gedauert hatte,
verabschiedete sie mich, sagte, ich möchte von der Reise etwas
ausruhen, bei dem Abendessen würden wir uns wieder sehen. Der Knabe
hatte während der ganzen Zeit meine Hand gehalten, war neben mir
stehen geblieben und hatte öfter zu meinem Angesichte heraufgeschaut.
Ich löste jetzt meine Hand aus der seinen, grüßte ihn noch, verneigte
mich vor der Mutter und verließ das Zimmer.«
»Als ich in meiner Wohnung angekommen war, setzte ich mich auf einen
der schönen Stühle nieder. Jetzt wußte ich, weshalb man mir so gute
Bedingungen gestellt hatte und wie schwer meine Aufgabe war. Ich
zagte. Das Benehmen der Frau hatte mir sehr gefallen, darum zagte ich
noch mehr. Als ich eine Zeit auf meinem Stuhle gesessen war, erhob
ich mich wieder, und es fiel mir ein, daß ich ja dem Herrn des Hauses
auch einen Besuch zu machen habe. Ich klingelte und verlangte von
dem eintretenden Diener, daß er mich zu dem Herrn führe. Der Diener
antwortete, der Herr sei in den Wald gegangen und werde erst Abends
zurückkehren. Er hatte den Befehl hinterlassen, daß man mir sage,
ich möge nur meine Reisesachen auspacken, möge ausruhen und möge
mir seinethalben keine Pflichten auflegen, morgen könne das Weitere
besprochen werden. Ich legte daher die Kleider, welche ich zu dem
Besuche bei der Frau genommen hatte, wieder ab, zog mich anders an
und brachte meine Sachen nun in meiner Wohnung in Ordnung. Bei dieser
Beschäftigung ging mir nach und nach der ganze Rest des noch übrigen
Tages dahin. Als ich fertig war, dämmerte es bereits. Nachdem ich mich
gereinigt und zum Abendessen angekleidet hatte, sagte mir mein Diener,
daß sich der Herr, der schon nach Hause zurückgekehrt sei, zum Besuche
bei mir melde. Ich sagte zu, der Herr kam und fragte, ob man in meiner
Wohnung alles nach Gebühr vorbereitet habe und ob ich nichts vermisse.
Ich antwortete, daß alles meine Erwartung übertreffe und daher ein
weiteres Begehren die größte Unbescheidenheit wäre. Er sagte, daß er
nun wünsche, daß mein Eintritt in sein Haus gesegnet sei, daß mein
Aufenthalt darin erfreulich sein möge und daß ich es einst nicht mit
Reue und Schmerz verlasse. Hierauf lud er mich zum Abendessen ein. Wir
gingen in ein sehr heiteres Speisezimmer, in welchem ein einfaches
Abendmahl unter einfachen Gesprächen eingenommen wurde. Bei demselben
war der Herr, die Frau, die zwei Kinder und ich gegenwärtig.«
»Am nächsten Vormittage ließ ich anfragen, ob ich den Herrn besuchen
dürfe. Ich wurde dazu eingeladen, und mein Diener führte mich zu ihm.
Ich war in denselben Besuchkleidern wie gestern bei der Frau. Der Herr
saß bei Papieren und Schriften, er erhob sich bei meinem Eintritte,
ging mir entgegen, grüßte mich auf das Ausgezeichnetste und führte
mich zu einem Tische.
Er war schon völlig und sehr fein angekleidet. Als wir uns
niedergelassen hatten, sagte er: >Seid mir noch einmal in meinem Hause
willkommen. Ihr seid uns so empfohlen worden, daß wir uns glücklich
schätzen, daß ihr zu uns gekommen seid, daß ihr eine Zeit bei uns
wohnen wollt und daß ihr erlaubt, daß mein lieber Knabe, dem ich eine
glückselige Zukunft wünsche, eure Gesellschaft genieße. Ich glaube,
ihr werdet vielleicht in einiger Zeit sehen, daß wir eure Freunde
sind, und ihr werdet uns etwa auch eure Freundschaft schenken. Richtet
eure Beschäftigungen ein, wie ihr wollt, verlegt euch auf das, was
euer künftiger Beruf fordert und betrachtet euch in allen Stücken
wie in eurem eigenen Hause. Ihr werdet euch wohl hier an Einfachheit
gewöhnen müssen. Wir haben hier und in der Stadt wenig Besuch und
machen auch wenig. Mathilde wird von der Frau selber erzogen. Mit
Erzieherinnen hatten wir kein Glück. Wir gaben es daher auf, für
Mathilden eine Gesellschafterin zu suchen. Sie ist bei der Mutter,
zuweilen sieht sie Mädchen ihres Alters, und manches Mal wohnt sie
Gesprächen und Spaziergängen mit zwei älteren guten und lieben Mädchen
bei. Sonst ist sie in ihrer Ausbildung begriffen und bringt ihre Zeit
mit Lernen zu. Wie es mit dem Knaben ist, werdet ihr wohl sehen. Man
hat uns gesagt, daß ihr in der Stadt sehr zurückgezogen gelebt habt,
deshalb glaubten wir, daß ihr bei uns nicht gar sehr die menschliche
Gesellschaft vermissen werdet. Ich beschäftige mich mit einigen
wissenschaftlichen Dingen, und wenn euch ein Gespräch hierin, falls
wir in den Gegenständen zusammentreffen, nicht unangenehm ist, so
betrachtet mich als euren älteren Bruder, und zwar nicht bloß hierin,
sondern auch in allen anderen Dingen.<«
»>Ich bin durch eure Güte sehr beschämt<, antwortete ich, >und sehe
jetzt erst, wie groß die Aufgabe ist, die ich in eurem Hause habe. Ich
weiß nicht, ob ich ihr auch nur in einem geringen Maße werde genügen
können.<«
»>Es wird vielleicht nicht schwer sein, zu genügen<, erwiderte er.«
»>Wenn es aber doch nicht geschähe?< fragte ich.«
»>Dann wären wir so offen und sagten es euch, damit man darnach
handeln könnte<, antwortete er.«
»>Das erleichtert mir mein Herz sehr<, erwiderte ich; >denn auf diese
Weise wird nie Mißtrauen aufkommen können. Ich habe bisher nur in zwei
Familien gelebt, in der meiner Mutter - denn mein Vater ist in meiner
frühen Jugend gestorben - und in der eines würdigen alten Amtmannes,
in dessen Hause ich während meiner lateinischen Schulen in Kost
und Wohnung war. Die erste Familie ist mir wie jedem Menschen
unvergeßlich, und die zweite ist es mir auch.<«
»>Vielleicht wird es auch die unsere<, sagte er, >jetzt laßt euch das
Haus und sein Zugehör zeigen, daß ihr den Schauplatz kennt, auf dem
ihr ein Weilchen leben sollt. Oder wollt ihr etwas anders tun, so tut
es. Zu mir steht euch der Zutritt stets offen, laßt euch nicht ansagen
und klopft nicht an meine Tür.<«
»Mit diesen Worten war unser Gespräch zu Ende, wir erhoben uns,
verabschiedeten uns, er reichte mir freundlich die Hand, und ich
verließ das Zimmer.«
»Ich kleidete mich nun in meine gewöhnlichen Kleider und ließ fragen,
ob Alfred Zeit habe, mich zu begleiten und mir etwas von dem Hause und
dem Garten zu zeigen. Man antwortete, daß Alfred gleich kommen werde
und daß er hinlänglich Zeit habe. Die Mutter führte den Knaben selbst
zu mir, und sie brachte auch einen Diener mit, welcher einen Bund
Schlüssel trug und den Auftrag hatte, mir die Räume des Hauses zu
zeigen. Der Diener war ein alter Mann und schien die Aufsicht über
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