Der Nachsommer - 28

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Als Daraufgabe war ein Nest, in welchem zwei Eier lagen, deren Marmor
fast täuschend die Farbe von Kibitzeiern hatte.
Ich war mit den Arbeiten, so weit sie jetzt gediehen waren, sehr
zufrieden. Der Stein zu dem Becken war nicht nur in seine allgemeine
Gestalt geschnitten worden, sondern das Blatt war in rohen Umrissen
fertig, so daß zur feineren Ausfeilung und zur Glättung geschritten
werden konnte. Es arbeiteten zwei Menschen ausschließlich an diesem
Gegenstande. Mit dem Gipsvorbilde ließ ich noch einige Veränderungen
vornehmen. Es war mir nicht leicht genug und zeigte mir nicht
hinlänglich das Weiche des Pflanzenlebens.
Ich ging in die Berge, suchte Pflanzen der Einbeere und brachte sie
sammt ihrer Erde in Töpfen zurück, damit sie nicht zu schnell welkten
und uns länger als Muster dienen könnten. An diesen Pflanzen suchte
ich zu zeigen, was an dem Vorbilde noch fehle. Ich erklärte, wo ein
Blatteil sich sanfter legen, ein Rand sich weicher krümmen müsse,
damit endlich das Steinbild, wenn es fertig wäre, nicht den Eindruck
hervorbringe, als ob es gemacht worden, sondern den, als ob es
gewachsen wäre. Da ich mich bemühte, die Sache ohne Verletzung des
Mannes, welcher das Gipsvorbild verfertiget hatte, darzulegen und sie
eher in das Gewand einer Beratung einzukleiden, so ging man auf meine
Ansichten sehr gerne ein, und da die ersten Versuche gelangen und das
Becken durch die größere Ähnlichkeit, die es mit dem Blatte erlangte,
auch sichtbar an Schönheit gewann, so ging man mit Eifer an die
Fortsetzung, suchte sich den Pflanzenmerkmalen immer mehr zu nähern
und erlebte die Freude, daß endlich das Werk in ungemein edlerer
Vollendung dastand als früher. Selbst für künftige Arbeiten hatte man
durch dieses Verfahren einen Anhaltspunkt gewonnen, und Hoffnungen
geschöpft, sich in schönere und heiterere Kreise zu schwingen.
Der Werkmeister sprach unverhohlen mit mir über die Sache. Früher
hatte man nach hergebrachten Gestalten und Zeichnungen Gegenstände
verfertigt, dieselben versandt und Preise dafür erhalten, die solchen
Waren gewöhnlich zukommen, so daß die Anstalt bestehen konnte, aber
einer gehäbigen und wohlhabenden Blüte doch nicht teilhaftig war.
Daß man sich an Pflanzen als Vorbilder wenden könne, war ihnen nicht
eingefallen.
Jetzt richtete man den Blick auf sie und fand, daß alle Berge voll
von Dingen ständen, die ihnen Fingerzeige geben könnten, wie sie ihre
Werke zu verfertigen und zu veredeln hätten.
Ich blieb so lange da, bis das Gipsblatt vollkommen fertig war, und
bis ich mich darüber beruhigt hatte, welche Werkzeuge zum Messen
angewendet würden, damit die Gestalt des Vorbildes mit allen ihren
Verhältnissen in die Nachbildung übergehen könnte.
Nachdem ich noch die Bitte um Beschleunigung der Arbeit angebracht
hatte, damit ich sie so bald als möglich in den Garten des Vaters
bringen könnte, und nachdem ich versprochen hatte, in diesem Sommer
noch einen Besuch in der Anstalt zu machen, trat ich den Rückweg in
das Rosenhaus wieder an.
Ich bestieg auf meiner Wanderung, die ich in den Bergen zu Fuße
machte, das Eiskar, setzte mich auf einen Steinblock und sah beinahe
den ganzen Nachmittag in tiefem Sinnen auf die Landschaften, die vor
mir ausgebreitet waren, hinaus.

In dem Rosenhause beschäftigte ich mich wieder mit Betrachtung der
Bilder. Ich nahm sogar ein Vergrößerungsglas und sah die Gemälde an,
wie denn die verschiedenen alten Meister gemalt haben, ob der eine
einen stumpfen, starren Pinsel genommen habe, der andere einen langen,
weichen, ob sie mit breitem oder spitzigem gearbeitet, ob sie viel
untermalt haben oder gleich mit den schweren, undurchsichtigen Farben
darauf gegangen seien, ob sie in kleinen Flächen fertig gemacht oder
das Große vorerst angelegt und es in allen Teilen nach und nach der
Vollendung zugeführt hätten.
Mein Gastfreund war in diesen Dingen sehr erfahren und stand mir bei.
Von den Dichtern nahm ich jetzt Calderon vor. Ich konnte ihn bereits
in dem Spanischen lesen und vertiefte mich mit großem Eifer in seinen
Geist.
Wir besuchten mehrere Male den Inghof. Es wurde dort Musik gemacht, es
wurde gespielt, wir besuchten die schönsten Teile der Umgebung oder
besahen, was der Garten oder der Meierhof oder das Haus Vorzügliches
aufzuweisen hatte.
Zur Zeit der Rosenblüte kamen Mathilde und Natalie auf den Asperhof.
Wir wußten den Tag der Ankunft und erwarteten sie. Als sie
ausgestiegen waren, als Mathilde und mein Gastfreund sich begrüßt
hatten, als einige Worte von den Lippen der Mutter zu Gustav
gesprochen worden waren, wendete sie sich zu mir und sprach mit den
freundlichsten Mienen und mit dem liebevollsten Blick ihrer Augen
die Freude aus, mich hier zu finden, zu wissen, daß ich mich schon
ziemlich lange bei ihrem Freunde und ihrem Sohne aufgehalten habe,
und zu hoffen, daß ich die ganze schöne Jahreszeit auf dem Asperhofe
zubringen werde.
Ich erwiderte, daß ich heuer beschlossen habe, den ganzen Sommer über
bloß für mein Vergnügen zu leben und daß ich es mit großem Danke
anerkennen müsse, daß mir erlaubt sei, auf diesem Sitze verweilen zu
dürfen, der das Herz, den Verstand und das ganze Wesen eines jungen
Mannes so zu bilden geeignet sei.
Natalie stand vor mir, da dieses gesprochen worden war. Sie erschien
mir in diesem Jahre vollkommener geworden und war so außerordentlich
schön, wie ich nie in meinem ganzen Leben ein weibliches Wesen gesehen
habe.
Sie sagte kein Wort zu mir, sondern sah mich nur an. Ich war nicht
im Stande, etwas aufzufinden, was ich zur Bewillkommnung hätte sagen
können. Ich verbeugte mich stumm, und sie erwiderte diese Verbeugung
durch eine gleiche.
Hierauf gingen wir in das Haus.
Die Tage verflossen wie die in den vergangenen Jahren. Nur eine
einzige Ausnahme trat ein. Man begann nach und nach von den Bildern
zu sprechen, man sprach von der Marmorgestalt, welche auf der schönen
Treppe des Hauses stand, man ging öfter in das Bilderzimmer und besah
Verschiedenes, und man verweilte manche Augenblicke in der dämmerigen
Helle der Treppe, auf welche von oben die sanfte Flut des Lichtes
hernieder sank, und vergnügte sich an der Herrlichkeit der dort
befindlichen Gestalt und der Pracht ihrer Gliederung. Ich erkannte,
daß Mathilde in der Beurteilung der Kunst erfahren sei und daß sie
dieselbe mit warmem Herzen liebe. Auch an Natalien sah ich, daß sie in
Kunstdingen nicht fremd sei und daß sie in ihrer Neigung etwas gelten.
Ich machte also jetzt die Erfahrung, daß man in früherer Zeit, da
ich mein Augenmerk noch weniger auf Gemälde und ähnliche Kunstwerke
gerichtet hatte und dieselben einen tiefen Platz in meinem Innern noch
nicht einnahmen, mich geschont habe, daß man nicht eingegangen sei,
in meiner Gegenwart von den in dem Hause befindlichen Kunstwerken
zu sprechen, um mich nicht in einen Kreis zu nötigen, der in jenem
Augenblicke noch beinahe außerhalb meiner Seelenkräfte lag. Mir kam
jetzt auch zu Sinne, daß in gleicher Weise mein Vater nie zu mir auf
eigenen Antrieb von seinen Bildern gesprochen habe und daß er sich nur
insoweit über dieselben eingelassen, als ich selber darauf zu sprechen
kam und um dieses oder jenes fragte. Sie haben also sämmtlich einen
Gegenstand vermieden, der in mir noch nicht geläufig war und von dem
sie erwarteten, daß ich vielleicht mein Gemüt zu ihm hinwenden würde.
Mich erfüllte diese Betrachtung einigermaßen mit Scham, und ich
erschien mir gegenüber all den Personen, die nun durch meine
Vorstellung gingen, als ungefüg und unbehilflich; aber da sie immer so
gut und liebreich gegen mich gewesen waren, so schloß ich aus diesem
Umstande, daß sie nicht nachteilig über mich geurteilt und daß
sie meinen Anteil an dem, was ihnen bereits teuer war, als sicher
bevorstehend betrachtet haben. Dieser Gedanke beruhigte mich eines
Teiles wieder. Besonders aber gereichte es mir zur Genugtuung, daß sie
mit einer Art von Freude in die Gespräche eingingen, die sich jetzt
über bildende Kunst entspannen, daß also das nicht unsachgemäß sein
mußte, was ich in dieser Richtung jetzt äußerte, und daß es ihnen
angenehm war, mit mir auf einer Lebensrichtung zusammen zu treffen,
welche für sie Wichtigkeit hatte.
Eines Tages, da die Blüte der Rosen schon beinahe zu Ende war, wurde
ich unfreiwillig der Zeuge einiger Worte, welche Mathilde an meinen
Gastfreund richtete und welche offenbar nur für diesen allein
bestimmt waren. Ich zeichnete in einer Stube des Erdgeschosses
ein Fenstergitter. Das Erdgeschoß des Hauses hatte lauter eiserne
Fenstergitter. Diese waren aber nicht jene großstäbigen Gitter, wie
man sie an vielen Häusern und auch an Gefängnissen anbringt, sondern
sie waren sanft geschweift und hatten oben und unten eine flache
Wölbung, die mitten, gleichsam wie in einen Schlußstein, in eine
schöne Rose zusammenlief. Diese Rose war von vorzüglich leichter
Arbeit und war ihrem Vorbilde treuer, als ich irgendwo in Eisen
gesehen hatte. Außerdem war das ganze Gitter in zierlicher Art
zusammengestellt, und die Stäbe hatten nebst der Schlußrose noch
manche andere bedeutsame Verzierungen. Es war fast gegen Abend, als ich
mich in einer Stube des Erdgeschosses, deren Fenster auf die Rosen
hinausgingen, befand, um mir vorläufig die ganze Gestalt des Gitters,
die außen zu sehr von den Rosen verdeckt war, zu entwerfen. Die
einzelnen Verzierungen, deren Hauptentwicklung nach außen ging, wollte
ich mir später einmal von dorther zeichnen. Da ich in meine Arbeit
vertieft war, dunkelte es vor dem Fenster, wie wenn die Laubblätter
vor demselben von einem Schatten bedeckt würden. Da ich genauer
hinsah, erkannte ich, daß jemand vor dem Fenster stehe, den ich aber
der dichten Ranken willen nicht erkennen konnte. In diesem Augenblicke
ertönte durch das geöffnete Fenster klar und deutlich Mathildens
Stimme, die sagte: »Wie diese Rosen abgeblüht sind, so ist unser Glück
abgeblüht.«
Ihr antwortete die Stimme meines Gastfreundes, welcher sagte: »Es ist
nicht abgeblüht, es hat nur eine andere Gestalt.«
Ich stand auf, entfernte mich von dem Fenster und ging in die Mitte
des Zimmers, um von dem weiteren Verlaufe des Gespräches nicht mehr zu
vernehmen. Da ich ferner überlegt hatte, daß es nicht geziemend sei,
wenn mein Gastfreund und Mathilde später erführen, daß ich zu der
Zeit, als sie ein Gespräch vor dem Fenster geführt hatten, in der
Stube gewesen sei, der jenes Fenster angehörte, so entfernte ich mich
auch aus derselben und ging in den Garten. Da ich nach einer Zeit
meinen Gastfreund, Mathilden, Natalie und Gustav gegen den großen
Kirschbaum zugehen sah, begab ich mich wieder in die Stube und holte
mir meine Zeichnungsgeräte, die ich dort liegen gelassen hatte;
denn der Abend war mittlerweile so dunkel geworden, daß ich zum
Weiterzeichnen nicht mehr sehen konnte.
Als die Rosenblüte gänzlich vorüber war, beschlossen wir, uns auch
eine Zeit in dem Sternenhofe aufzuhalten. Da wir den Hügel zu ihm
hinan fuhren, sah ich, daß Gerüste an dem Mauerwerke aufgeschlagen
waren, und als wir uns genähert hatten, erkannte ich, daß die
Arbeiter, die sich auf den Gerüsten befanden, damit beschäftigt waren,
die Tünche von den breiten Steinen, welche an die Oberfläche der
Mauern gingen, abzunehmen und die Steine zu reinigen. Man hatte vorher
an einem abgelegenen Teile des Hauses einen Versuch gemacht, welcher
sich bewährte und welcher dartat, daß das Haus ohne Tünche viel
schöner aussehen werde.
In dem Sternenhofe wurde ich so freundlich behandelt, wie in der
früheren Zeit, ja wenn ich meinem Gefühle trauen durfte und wenn man
so feine Unterscheidungen machen darf, noch freundlicher als früher.
Mathilde zeigte mir selber alles, von dem sie glaubte, daß es mir von
einigem Werte sein könnte, und erklärte mir bei diesem Vorgange alles,
von dem sie glaubte, daß es einer Erklärung bedürfen könnte. Während
dieses meines Aufenthaltes erfuhr ich auch, daß Mathilde das Schloß
von einem vornehmen Manne gekauft hatte, der selten auf demselben
gewesen war und es ziemlich vernachlässigt hatte. Vor ihm war es im
Besitze einer Verwandten gewesen, deren Großvater es gekauft hatte. In
der Zeit vorher war ein häufiger Wechsel der Eigentümer gewesen, und
das Gut war sehr herab gekommen. Mathilde fing damit an, daß sie die
zum Schlosse gehörigen Untertanen, welche Zehnte und Gaben in dasselbe
zu entrichten hatten, gegen ein vereinbartes Entgelt für alle Zeiten
von ihren Pflichten entband und sie zu unbeschränkten Eigentümern auf
ihrem Grunde machte. Das zweite, was sie tat, bestand darin, daß sie
die Liegenschaften des Schlosses selber zu bewirtschaften begann,
daß sie einen geschlossenen Hausstand von Gesinde und ihrer eigenen
Familie begründete und mit diesem Hausstande lebte. Sie richtete den
Meierhof zurecht und brachte mit Hilfe tätiger Leute, die sie aufnahm,
die Felder, die Wiesen und Wälder in einen besseren Stand.
Die schönen Zeilen von Obstbäumen, welche durch die Fluren liefen und
die mir bei meinem ersten Aufenthalte schon so sehr gefallen hatten,
waren von ihr selber gepflanzt, und wenn sie gute, selbst ziemlich
erwachsene Obstbäume irgendwo erhalten konnte, so scheute sie nicht
die Zeit und den Aufwand, sie bringen und auf ihren Grund setzen zu
lassen. Da die Nachbarn dieses Verfahren allmählich nachahmten, so
erhielt die Gegend das eigentümliche und wohlgefällige Ansehen, das
sie von den umliegenden Ländereien unterschied.
Die Gemälde, welche sich in den Wohnzimmern Mathildens und Nataliens
befanden, hatten nach meiner Meinung im Ganzen genommen zwar nicht den
Wert wie die im Asperhofe, aber es waren manche darunter, welche mir
nach meinen jetzigen Ansichten mit der größten Meisterschaft gemacht
schienen. Ich sagte die Sache meinem Gastfreunde, er bestätigte sie
und zeigte mir Gemälde von Tizian, Guido Reni, Paul Veronese, Van Dyck
und Holbein. Unbedeutende oder gar schlechte Bilder, wie ich sie, so
weit mir jetzt dieses meine Rückerinnerung plötzlich und wiederholt
vor Augen brachte, in manchen Sammlungen, die mir in früheren Jahren
zugänglich gewesen waren, gesehen hatte, befanden sich weder in der
Wohnung Mathildens noch in dem Asperhofe. Wir sprachen auch hier
so wie in dem Rosenhause von den Gemälden, und es gehörte zu den
schönsten Augenblicken, wenn ein Bild auf die Staffelei getan worden
war, wenn man die Fenster, die ein störendes Licht hätten senden
können, verhüllt hatte, wenn das Bild in die rechte Helle gerückt
worden war, und wenn wir uns nun davor befanden. Mathilde und
mein Gastfreund saßen gewöhnlich, Eustach und ich standen, neben
uns Natalie und nicht selten auch Gustav, welcher bei solchen
Gelegenheiten sehr bescheiden und aufmerksam war. Öfter sprach
hauptsächlich mein Gastfreund von dem Bilde, öfter aber auch Eustach,
wozu Mathilde ihre Worte oder einfachen Meinungen gesellte. Man
wiederholte vielleicht oft gesagte Worte, man zeigte sich Manches, das
man schon oft gesehen hatte, und machte sich auf Dinge aufmerksam, die
man ohnehin kannte. So wiederholte man den Genuß und verlebte sich in
das Kunstwerk. Ich sprach sehr selten mit, höchstens fragte ich und
ließ mir etwas erklären. Natalie stand daneben und redete niemals ein
Wort.

Zur Nymphe des Brunnens, die unter der Eppichwand im Garten war, ging
ich auch öfter. Früher hatte ich den wunderschönen Marmor bewundert,
desgleichen mir nicht vorgekommen war; jetzt erschien mir auch die
Gestalt als ein sehr schönes Gebilde. Ich verglich sie mit der auf
der Treppe im Hause meines Gastfreundes stehenden. Wenn auch jenes an
Hoheit, Würde und Ernst weit den Vorzug in meinen Augen hatte, so war
dieses doch auch für mich sehr anmutig, weich und klar, es hatte eine
beschwichtigende Ruhe, wie die Göttin eines Quells sollte, und hatte
doch wieder jenes Reine und, ich möchte sagen, Fremde, das ein Gemälde
nicht hat, das aber der Marmor so gerne zeigt. Ich wurde mir dieser
Empfindung des Fremden jetzt klarer bewußt, und ich erfuhr auch,
daß sie mich schon in früherer Zeit ergriffen hatte, wenn ich mich
Marmorbildwerken gegenüber befand. Es wirkte bei dieser Gestalt noch
ein Besonderes mit, was in meiner Beschäftigung der Erdforschung
seinen Grund hat, nehmlich, daß der Marmor gar so schön und fast
fleckenlos war. Er gehörte zu jener Gattung, die an den Rändern
durchscheinend ist, deren Weiße beinahe funkelt und uns verleitet,
zu meinen, man sähe die zarten Kristalle wie Eisnadeln oder wie
Zuckerkörner schimmern. Diese Reinheit hatte für mich an der Gestalt
etwas Erhabenes. Nur dort, wo das Wasser aus dem Kruge floß, den die
Gestalt umschlungen hielt, war ein grünlicher Schein in dem Marmor,
und der Staffel, auf dem der am tiefsten herabgehende Fuß ruhte, war
ebenfalls grün und von unten durch die herauf dringende Feuchtigkeit
ein wenig verunreinigt. Der Marmor an dem Bilde meines Freundes war
wohl trefflich, es mochte wahrscheinlich parischer sein; aber er hatte
schon einigermaßen die Farbe alten Marmors, während die Nymphe wie neu
war, als wäre der Marmor aus Carrara. Ich dachte mir wohl auch, und
meine Freunde bestätigten es, daß das Bildwerk neueren Ursprunges sei;
aber wie bei dem meines Gastfreundes wußte man auch hier den Meister
nicht. Ich saß sehr gerne in der Grotte bei dem Bildwerke. Es war da
ein Sitz von weißem Marmor in einer Vertiefung, die sich seitwärts von
der Nymphe in das Bauwerk zurück zog und von der aus man die Gestalt
sehr gut betrachten konnte. Es war ein sanftes Dämmern auf dem Marmor,
und im Dämmern war es wieder, als leuchtete der Marmor. Man konnte
hier auch das leise Rinnen des Wassers aus dem Kruge, das Kräuseln
desselben in dem Becken, das Hinabträufeln auf den Boden und das
gelegentliche Blitzen auf demselben sehen.
Zur Wohnung hatte man mir dieselbe Räumlichkeit gegeben, die ich in
den ersten zwei Malen inne hatte, da ich in diesem Schlosse war. Man
hatte sie mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet, auf die man nur
immer denken konnte und deren ich zum größten Teile nicht bedurfte;
denn ich war in meinem Reiseleben gewohnt geworden, in den äußeren
Dingen auf das Einfachste vorzugehen.
Da wir von dem Sternenhofe Abschied nahmen, sagte mir Mathilde auf die
liebe, freundliche Weise Lebewohl, mit der sie mich empfangen hatte.
Wir besuchten auf unserer Rückreise mehrere Landwirte, welche in der
Gegend einen großen Ruf genossen, und besahen, was sie auf ihren
Gütern eingeführt hatten und was sie zum Wohle des Landes auszubreiten
wünschten. Mein Gastfreund nahm Rebstecklinge, Abteilungen von Samen
und Abbildungen von neuen Vorrichtungen mit nach Hause.
Ehe ich die Rückreise zu den Meinigen antrat, ging ich noch einmal in
das Rothmoor, um zu sehen, wie weit die Arbeiten aus meinem Marmor
gediehen wären. Von den kleineren Dingen waren manche fertig. Das
Wasserbecken und die größeren Arbeiten mußten in das nächste Jahr
hinüber genommen werden. Ich billigte diese Anordnung; denn es war mir
lieber, daß die Sache gut gemacht würde, als daß sie bald fertig wäre.
Das Vollendete packte ich ein, um es mit nach Hause zu nehmen.
In dem Rosenhause fand ich bei meiner Zurückkunft einen Brief
von Roland, der über die Ergebnisse der Nachforschungen nach den
Ergänzungen zu den Pfeilerverkleidungen meines Vaters sprach. Es war
keine Hoffnung vorhanden, die Ergänzungen zu finden. Im ganzen Gebirge
war nichts, was mit den beschriebenen Verkleidungen Ähnlichkeit hatte,
überhaupt sind da keine Verkleidungen und Vertäflungen vorhanden
gewesen, wohin Roland seit Jahren seine Wanderungen angestellt hatte,
sie müßten denn sehr verborgen sein, wornach man ein Auffinden so dem
Zufalle anheim geben müsse, wie das durch Zufall entdeckt worden sei,
was ich meinem Vater gebracht hätte. In Hinsicht der Vertäflungen
aber, um welche es sich hier handle, sei beinahe Gewiß vorhanden, daß
sie zerstört worden seien. Die Ausmaße, welche ihm über die in den
Händen meines Vaters befindlichen Werke zugesendet worden seien,
passen genau auf ein Gemach im Steinhause des Lauterthales, woher
gleich Anfangs der Ursprung der Dinge vermutet worden sei und welches
Gemach jetzt öde steht. Es habe zwei Pfeiler, an denen die noch
vorhandenen Verkleidungen gewesen sein müssen. Die Zwischenarbeiten
sind eben so zerstört worden wie Vieles, was sich in jenem steinernen
Schlößchen befunden habe; denn sonst mußten sie sich entweder in
dem Gebäude oder in der Gegend vorfinden, was beides nicht der Fall
ist, oder sie müßten sehr im Verborgenen sein, da doch sonst die
Nachforschungen, welche nun schon durch zwei Jahre angestellt und
bekannt geworden seien, die Leute veranlaßt haben dürften, die Sachen
zum Verkaufe um einen guten Kaufschilling zu bringen. Man müsse also
seine Gedanken dahin richten, daß nichts zu finden sei, und wenn doch
noch etwas gefunden würde, so müsse man es als eine unverhoffte Gunst
ansehen. Mein Gastfreund und ich sagten, daß wir ungefähr auf dieses
Ergebnis gefaßt gewesen seien.

Als der Herbst ziemlich vorgesehritten war, begab ich mich auf die
Rückreise in meine Heimat. Es war ein sehr heiterer Sonntagsmorgen,
den ich zu meiner Ankunft auserwählt hatte, weil ich wußte, daß an
diesem Tage der Vater zu Hause sein würde und ich daher den Nachmittag
in dem vollen Kreise der Meinigen zubringen konnte. Ich war nicht
wie gewöhnlich auf einem Schiffe gekommen, sondern ich hatte meine
Wanderung längs des ganzen Gebirges gegen Sonnenaufgang unternommen
und war dann mitternachtwärts mit einem Wagen in unsere Stadt
gefahren. Den Vater traf ich sehr heiter an, er schien gleichsam um
mehrere Jahre jünger geworden zu sein. Die Augen glänzten in seinem
Angesichte, als wäre ihm eine sehr große Freude widerfahren. Auch die
anderen sahen sehr vergnügt und fröhlich aus.
Nach dem Mittagessen führte er mich in das gläserne Häuschen und
zeigte mir, daß sich die Verkleidungen bereits auf den Pfeilern
befänden. Es war ein bewunderungswürdiger Anblick, ich hätte nie
gedacht, daß sich die Schnitzerei so gut darstellen würde. Sie war
vollkommen gereinigt und schwach mit Firniß überzogen worden.
»Siehst du«, sagte der Vater, »wie sich alles schön gestaltet hat.
Die Holzverkleidung fügt sich, als wäre sie für diese Pfeiler gemacht
worden. Es ist fast auch so der Fall; wenn nicht die Holzverkleidung
für die Pfeiler gemacht worden ist, so sind doch die Pfeiler für die
Holzverkleidung gemacht worden. Was aber von weit größerer Bedeutung
ist, besteht darin, daß das Holzkunstwerk in das ganze Häuschen so
paßt, als wäre sie ursprünglich für dasselbe bestimmt gewesen - und
dies freut mich am meisten. Ich kann mich daher auch nicht so betrüben
wie du, daß die anderen Teile der Verkleidungen nicht aufzufinden
gewesen sind. Ich müßte das ganze Häuschen wieder umbauen, wenn die
Ergänzungen zum Vorscheine gekommen wären; denn schwerlich würden sie
hieher passen, und zu verstümmeln oder zu vergrößern würden sie ihrer
Natur nach nicht sein. Wir wollen daher das Vorhandene genießen, und
kömmt durch ein Wunder die Ergänzung zum Vorscheine, so wird sich
schon zeigen, was zu tun sei. Du siehst, wir haben uns viele Mühe
gegeben, die Lücken auszufüllen und alles in einen natürlichen
Zusammenhang zu bringen.«
So war es auch. Über den Verkleidungen befanden sich an den Pfeilern
Spiegel eingesetzt, deren Rahmen die Verzierungen der Verkleidung
fortsetzten und zu den Verzierungen der Fensterstäbe und Fensterkreuze
hinüber leiteten. Unter den Fenstern waren Simse und Vertäflungen so
angebracht, daß sie eine ruhigere Fläche zwischen den Schnitzwerken
abgaben. Ich sprach gegen meinen Vater meine Bewunderung aus, daß man
der Sache eine solche Gestalt zu geben gewußt habe.
»Es ist uns aber auch ein sehr tüchtiger Lehrmeister beigestanden«,
erwiderte er, »und wir waren in der Lage, nach seinem Rate noch
Manches in unserem begonnenen Werke abzuändern; denn sonst wäre es
nicht so geworden, wie es geworden ist. Setze dich zu uns, daß ich es
dir erzähle.«
Er saß mit der Mutter auf einer Bank, die aus feinen Rohrstäben
geflochten war, die Schwester und ich nahmen ihnen gegenüber auf
Sesseln Platz.
»Dein Gastfreund«, fing er an, »hat uns ausgefunden und hat, als du
zwei Wochen fort warest, seine Bauzeichnungen und die Zeichnungen
vieler anderer Gegenstände hieher gesendet, daß ich sie ansehe. Er
hat mir auch den Antrag gemacht, daß ich manche, die mir besonders
gefielen, zu meinem Gebrauche nachzeichnen lassen dürfe, nur möchte
ich ihm die Blätter vorher alle senden und die bezeichnen, deren
Nachbildung ich wünschte, er würde sie mir dann gelegentlich zu diesem
Gebrauche zustellen. Ich lehnte diese Erlaubnis ab, nur Einzelnes von
Verzierungen oder Stäben ließ ich flüchtig heraus zeichnen, in so
fern ich erkannte, daß es mir bei meinen nächsten Anordnungen würde
dienlich sein. Den größten Nutzen aber schöpften wir - mein Arbeiter
und ich - aus der Anschauung des Ganzen überhaupt. Wir lernten hier
neue Dinge kennen, wir sahen, daß es Schöneres gibt, als wir selber
haben, so daß wir den Plan und die Ausführung zu den Arbeiten in dem
Häuschen hier viel besser machten, als wir sonst beides gemacht haben
würden.
Die Zeichnungen von den Bauwerken, Geräten und anderen Dingen, welche
mir dein Gastfreund gesandt hat, sind so schön, daß es vielleicht
wenige gleiche gibt. Ich habe wohl in jüngeren Jahren bei meinen
Reisen und Wanderungen sehr schöne und hie und da schönere Bauwerke
gesehen; aber Zeichnungen von Bauwerken habe ich nie so vollendet klar
und rein gesehen. Ich hatte eine große Freude bei dem Anschauen dieser
Dinge, und wer in dem Besitze einer so trefflichen Sammlung der
schönsten, zahlreichen und dabei so mannigfaltigen Gegenstände ist,
der kann niemals mehr bei seinen Anordnungen in das Unbedeutende,
Leere und Nichtige verfallen, ja er muß bei gehöriger Benützung, und
wenn sein Geist die Dinge in sich aufzunehmen versteht, nur das Hohe
und Reine hervorbringen. Das ist eine seltne Gunst des Schicksales,
wenn ein Mann die Muße, Mittel und Mitarbeiter hat, solche Werke
anlegen zu können. Es gehörte zu meinen schönsten Augenblicken, in
diesen Sammlungen blättern zu dürfen und mich in die Anschauung
dessen, was mich besonders ansprach, zu vertiefen. Vielleicht gönnt es
doch noch einmal eine spätere Gunst, von dem Anerbieten dieses Mannes
Gebrauch machen zu können und hie und da etwas zu Stande zu bringen,
was nicht ganz ein unwerter Zuwachs zu meinen letzten Tagen ist.
Also gefällt dir das, was wir zu unseren Verkleidungen hatten hinzu
machen lassen?«
»Vater, sehr«, erwiderte ich; »aber ich habe jetzt andere Dinge zu
reden; ich kann mich von meinem Erstaunen nicht erholen, daß mein
Gastfreund seine Zeichnungen hieher gesendet hat, die er so liebt,
die er gewiß nicht weniger liebt als seine Bücher, von denen er doch
keines aus seinem Hause gibt. Ich habe eine so große Freude über
dieses Ereignis, daß ich nicht Worte finde, sie nur halb auszudrücken.
Vater, mein Gefühl hat in jüngster Zeit einen solchen Aufschwung
genommen, daß ich die Sache selber nicht begreife, ich muß mit dir
darüber reden, ich habe sehr viele Dinge mit dir zu reden.
Meinem Gastfreunde muß ich auf das Wärmste und Heißeste danken, sobald
ich ihn sehe, er hat mir durch die Sendung der Zeichnungen an dich die
höchste Gunst erzeigt, die er mir nur zu erzeigen im Stande war.«
»Dann muß ich dich bitten, mit mir zu gehen und noch etwas
anzuschauen«, sagte mein Vater.
Er führte mich in sein Altertumszimmer. Die Mutter und die Schwester
gingen mit.

An einem Pfeiler, der mit einem langen, altertümlich gefaßten Spiegel
geschmückt war, stand der Tisch mit den Musikgeräten, den ich im
Rosenhause in der Wiederherstellung befindlich und zu Anfang dieses
Sommers bereits vollendet gesehen hatte.
Ich konnte vor Verwunderung kein Wort sagen.
Der Vater, der mein Gefühl verstand, sagte. »Der Tisch ist mein
Eigentum. Er ist mir in diesem Sommer gesendet worden, und es war
die Bitte beigefügt, ich möge ihn unter meinen andern Dingen als
Erinnerung an einen Mann aufstellen, dessen größte Freude es wäre,
einem Andern, der seine Neigung gleichen Dingen zuwende wie er, ein
Vergnügen zu machen.«
»Da muß ich nun augenblicklich zu meinem Freunde reisen«, rief ich.
»Den Dank habe ich ihm wohl schon ausgedrückt«, sagte der Vater; »aber
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