Der Nachsommer - 06

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»Wenn es euch Vergnügen macht, unser Haus und einiges Zubehör zu
besehen«, antwortete er, »so kann das gleich nach dem Frühmahle
geschehen, es wird nicht viele Zeit in Anspruch nehmen, da das Gebäude
nicht so groß ist. Es wird sich dann auch das, was wir noch zu reden
haben, natürlicher und verständlicher ergeben.«
»Ja freilich«, sagte ich, »macht es mir Vergnügen.«
Wir schritten also nach dem Frühmahle zu diesem Geschäfte.
Er führte mich über die Treppe, auf welcher die weiße Marmorgestalt
stand, hinauf. Heute fiel statt des roten zerstreuten Lichtes der
Kerzen und der Blitze von der vergangenen Nacht das stille weiße
Tageslicht auf sie herab und machte die Schultern und das Haupt in
sanftem Glanze sich erhellen. Nicht nur die Treppe war in diesem
Stiegenhause von Marmor, sondern auch die Bekleidung der Seitenwände.
Oben schloß gewölbtes Glas, das mit feinem Drahte überspannt war, die
Räume. Als wir die Treppe erstiegen hatten, öffnete mein Gastfreund
eine Tür, die der gegenüber war, die zu dem Gange der Gastzimmer
führte. Die Tür ging in einen großen Saal. Auf der Schwelle, an der
der Tuchstreifen, welcher über die Treppe empor lag, endete, standen
wieder Filzschuhe. Da wir jeder ein Paar derselben angezogen hatten,
gingen wir in den Saal. Er war eine Sammlung von Marmor. Der Fußboden
war aus dem farbigsten Marmor zusammengestellt, der in unseren
Gebirgen zu finden ist. Die Tafeln griffen so ineinander, daß eine
Fuge kaum zu erblicken war, der Marmor war sehr fein geschliffen und
geglättet, und die Farben waren so zusammengestellt, daß der Fußboden
wie ein liebliches Bild zu betrachten war. Überdies glänzte und
schimmerte er noch in dem Lichte, das bei den Fenstern hereinströmte.
Die Seitenwände waren von einfachen, sanften Farben. Ihr Sockel war
mattgrün, die Haupttafeln hatten den lichtesten, fast weißen Marmor,
den unsere Gebirge liefern, die Flachsäulen waren schwach rot und die
Simse, womit die Wände an die Decke stießen, waren wieder aus schwach
Grünlich und Weiß zusammengestellt, durch welche ein Gelb wie schöne
Goldleisten lief. Die Decke war blaßgrau und nicht von Marmor, nur
in der Mitte derselben zeigte sich eine Zusammenstellung von roten
Amoniten, und aus derselben ging die Metallstange nieder, welche in
vier Armen die vier dunkeln, fast schwarzen Marmorlampen trug, die
bestimmt waren, in der Nacht diesen Raum beleuchten zu können. In dem
Saale war kein Bild, kein Stuhl, kein Geräte, nur in den drei Wänden
war jedesmal eine Tür aus schönem, dunklem Holze eingelegt, und in der
vierten Wand befanden sich die drei Fenster, durch welche der Saal bei
Tag beleuchtet wurde. Zwei davon standen offen, und zu dem Glanze des
Marmors war der Saal auch mit Rosenduft erfüllt.
Ich drückte mein Wohlgefallen über die Einrichtung eines solchen
Zimmers aus; den alten Mann, der mich begleitete, schien dieses
Vergnügen zu erfreuen, er sprach aber nicht weiter darüber.
Aus diesem Saale führte er mich durch eine der Türen in eine Stube,
deren Fenster in den Garten gingen.
»Das ist gewissermaßen mein Arbeitszimmer«, sagte er, »es hat außer am
frühen Morgen nicht viel Sonne, ist daher im Sommer angenehm, ich lese
gerne hier oder schreibe oder beschäftige mich sonst mit Dingen, die
Anteil einflößen.«

Ich dachte mit Lebhaftigkeit, ich könnte sagen mit einer Art Sehnsucht
auf meinen Vater, da ich diese Stube betreten hatte. In ihr war nichts
mehr von Marmor, sie war wie unsere gewöhnlichen Stuben; aber sie war
mit altertümlichen Geräten eingerichtet, wie sie mein Vater hatte und
liebte. Allein die Geräte erschienen mir so schön, daß ich glaubte,
nie etwas ihnen Ähnliches gesehen zu haben. Ich unterrichtete meinen
Gastfreund von der Eigenschaft meines Vaters und erzählte ihm in
Kurzem von den Dingen, welche derselbe besaß. Auch bat ich, die Sachen
näher betrachten zu dürfen, um meinem Vater nach meiner Zurückkunft
von ihnen erzählen und sie ihm, wenn auch nur notdürftig, beschreiben
zu können. Mein Begleiter willigte sehr gerne in mein Begehren. Es war
vor allem ein Schreibschrein, welcher meine Aufmerksamkeit erregte,
weil er nicht nur das größte, sondern wahrscheinlich auch das schönste
Stück des Zimmers war. Vier Delphine, welche sich mit dem Unterteil
ihrer Häupter auf die Erde stützten und die Leiber in gewundener
Stellung emporstreckten, trugen den Körper des Schreines auf diesen
gewundenen Leibern. Ich glaubte Anfangs, die Delphine seien aus Metall
gearbeitet, mein Begleiter sagte mir aber, daß sie aus Lindenholz
geschnitten und nach mittelalterlicher Art zu dem gelblich grünlichen
Metalle hergerichtet waren, dessen Verfertigung man jetzt nicht mehr
zuwege bringt. Der Körper des Schreines hatte eine allseitig gerundete
Arbeit mit sechs Fächern. Über ihm befand sich das Mittelstück, das in
einer guten Schwingung flach zurückging und die Klappe enthielt, die
geöffnet zum Schreiben diente. Von dem Mittelstücke erhob sich der
Aufsatz mit zwölf geschwungenen Fächern und einer Mitteltür. An den
Kanten des Aufsatzes und zu beiden Seiten der Mitteltür befanden sich
als Säulen vergoldete Gestalten. Die beiden größten zu den Seiten der
Tür waren starke Männer, die die Hauptsimse trugen. Ein Schildchen,
das sich auf ihrer Brust öffnete, legte die Schlüsselöffnungen dar.
Die zwei Gestalten an den vorderen Seitenkanten waren Meerfräulein,
die in Übereinstimmung mit den Tragfischen jedes in zwei Fischenden
ausliefen. Die zwei letzten Gestalten an den hintern Seitenkanten
waren Mädchen in faltigen Gewändern. Alle Leiber der Fische sowohl als
der Säulen erschienen mir sehr natürlich gemacht. Die Fächer hatten
vergoldete Knöpfe, an denen sie herausgezogen werden konnten. Auf
der achteckigen Fläche dieser Knöpfe waren Brustbilder geharnischter
Männer oder geputzter Frauenzimmer eingegraben. Die Holzbelegung auf
dem ganzen Schrein war durchaus eingelegte Arbeit. Ahornlaubwerk
in dunkeln Nußholzfeldern, umgeben von geschlungenen Bändern und
geflammtem Erlenholze.
Die Bänder waren wie geknitterte Seide, was daher kam, daß sie aus
kleinem, feingestreiftem, vielfarbigem Rosenholz senkrecht auf die
Achse eingelegt waren. Die eingelegte Arbeit befand sich nicht bloß,
wie es häufig bei derlei Geräten der Fall ist, auf der Daransicht,
sondern auch auf den Seitenteilen und den Friesen der Säulen.
Mein Begleiter stand neben mir, als ich diesem Geräte meine
Aufmerksamkeit widmete, und zeigte mir Manches und erklärte mir auf
meine Bitte Dinge, die ich nicht verstand.
Auch eine andere Beobachtung machte ich, da ich mich in diesem Zimmer
befand, die meine Geistestätigkeit in Anspruch nahm. Es kam mir
nehmlich vor, daß der Anzug meines Begleiters nicht mehr so seltsam
sei, als er mir gestern und als er mir heute erschienen war, da
ich ihn auf dem Fütterungsplatze gesehen hatte. Bei diesen Geräten
erschien er mir eher als zustimmend und hieher gehörig, und ich begann
die Vermutung zu hegen, daß ich vielleicht noch diesen Anzug billigen
werde und daß der alte Mann in dieser Hinsicht verständiger sein
dürfte als ich.
Außer dem Schreibschreine erregten noch zwei Tische meine
Aufmerksamkeit, die an Größe gleich waren und auch sonst gleiche
Gestalt hatten, sich aber nur darin unterschieden, daß jeder auf
seiner Platte eine andere Gestaltung trug. Sie hatten nehmlich jeder
ein Schild auf der Platte, wie es Ritter und adeliche Geschlechter
führten, nur waren die Schilde nicht gleich. Aber auf beiden Tischen
waren sie umgeben und verschlungen mit Laubwerk, Blumen- und
Pflanzenwerk, und nie habe ich die leinen Fäden der Halme, der
Pflanzenbärte und der Getreideähren zarter gesehen als hier, und doch
waren sie von Holz in Holz eingelegt. Die übrige Gerätschaft waren
hochlehnige Sessel mit Schnitzwerk, Flechtwerk und eingelegter Arbeit,
zwei geschnitzte Sitzbänke, die man im Mittelalter Gesiedel geheißen
hatte, geschnitzte Fahnen mit Bildern und endlich zwei Schirme von
gespanntem und gepreßtem Leder, auf welchem Blumen, Früchte, Tiere,
Knaben und Engel aus gemaltem Silber angebracht waren, das wie
farbiges Gold aussah. Der Fußboden des Zimmers war gleich den Geräten
aus Flächen alter eingelegter Arbeit zusammengestellt. Wir hatten
wahrscheinlich wegen der Schönheit dieses Bodens bei dem Eintritte in
diese Stube die Filzschuhe an unsern Füßen behalten.
Obwohl der alte Mann gesagt hatte, daß dieses Zimmer sein
Arbeitszimmer sei, so waren doch keine unmittelbaren Spuren von Arbeit
sichtbar. Alles schien in den Laden verschlossen oder auf seinen Platz
gestellt zu sein.
Auch hier war mein Begleiter, als ich meine Freude über dieses Zimmer
aussprach, nicht sehr wortreich, genau so wie in dem Marmorsaale;
aber gleichwohl glaubte ich das Vergnügen ihm von seinem Angesicht
herablesen zu können.
Das nächste Zimmer war wieder ein altertümliches. Es ging gleichfalls
auf den Garten. Sein Fußboden war wie in dem vorigen eingelegte
Arbeit, aber auf ihm standen drei Kleiderschreine und das Zimmer war
ein Kleiderzimmer. Die Schreine waren groß, altertümlich eingelegt und
jeder hatte zwei Flügeltüren. Sie erschienen mir zwar minder schön
als das Schreibgerüste im vorigen Zimmer, aber doch auch von großer
Schönheit, besonders der mittlere, größte, der eine vergoldete
Bekrönung trug und auf seinen Hohltüren ein sehr schönes Schild-,
Laub- und Bänderwerk zeigte. Außer den Schreinen waren nur noch Stühle
da und ein Gestelle, welches dazu bestimmt schien, gelegentlich
Kleider darauf zu hängen. Die inneren Seiten der Zimmertüren waren
ebenfalls zu den Geräten stimmend und bestanden aus Simswerk und
eingelegter Arbeit.
Als wir dieses Zimmer verließen, legten wir die Filzschuhe ab.
Das nächste Zimmer, gleichfalls auf den Garten gehend, war das
Schlafgemach. Es enthielt Geräte neuer Art, aber doch nicht ganz in
der Gestaltung, wie ich sie in der Stadt zu sehen gewohnt war. Man
schien hier vor Allem auf Zweckmäßigkeit gesehen zu haben. Das Bett
stand mitten im Zimmer und war mit dichten Vorhängen umgeben. Es war
sehr nieder und hatte nur ein Tischchen neben sich, auf dem Bücher
lagen, ein Leuchter und eine Glocke standen und sich Geräte befanden,
Licht zu machen. Sonst waren die Geräte eines Schlafzimmers da,
besonders solche, die zum Aus- und Ankleiden und zum Waschen
behilflich waren. Die Innenseiten der Türen waren hier wieder zu den
Geräten stimmend.
An das Schlafgemach stieß ein Zimmer mit wissenschaftlichen
Vorrichtungen, namentlich zu Naturwissenschaften. Ich sah Werkzeuge
der Naturlehre aus der neuesten Zeit, deren Verfertiger ich entweder
persönlich aus der Stadt kannte oder deren Namen, wenn die Geräte aus
andern Ländern stammten, mir dennoch bekannt waren. Es befanden sich
Werkzeuge zu den vorzüglichsten Teilen der Naturlehre hier.
Auch waren Sammlungen von Naturkörpern vorhanden, vorzüglich aus dem
Mineralreiche. Zwischen den Geräten und an den Wänden war Raum, mit
den vorhandenen Vorrichtungen Versuche anstellen zu können. Das Zimmer
war gleichfalls noch immer ein Gartenzimmer.
Endlich gelangten wir in das Eckzimmer des Hauses, dessen Fenster
teils auf den Hauptkörper des Gartens gingen, teils nach Nordwesten
sahen. Ich konnte aber die Bestimmung dieses Zimmers nicht erraten, so
seltsam kam es mir vor. An den Wänden standen Schreine aus geglättetem
Eichenholze mit sehr vielen kleinen Fächern. An diesen Fächern waren
Aufschriften, wie man sie in Spezereiverkaufsbuden oder Apotheken
findet. Einige dieser Aufschriften verstand ich, sie waren Namen von
Sämereien oder Pflanzennamen. Die meisten aber verstand ich nicht.
Sonst war weder ein Stuhl noch ein anderes Geräte in dem Zimmer. Vor
den Fenstern waren wagrechte Brettchen befestigt, wie man sie hat,
um Blumentöpfe darauf zu stellen; aber ich sah keine Blumentöpfe
auf ihnen, und bei näherer Betrachtung zeigte sich auch, daß sie zu
schwach seien, um Blumentöpfe tragen zu können. Auch wären gewiß
solche auf ihnen gestanden, wenn sie dazu bestimmt gewesen wären, da
ich in allen Zimmern, mit Ausnahme des Marmorsaales, an jedem nur
einiger Maßen geeigneten Platze Blumen aufgestellt gesehen hatte.
Ich fragte meinen Begleiter nicht um den Zweck des Zimmers, und er
äußerte sich auch nicht darüber.

Wir gelangten nun wieder in die Gemächer, die an der Mittagseite des
Hauses lagen und über den Sandplatz auf die Felder hinaus sahen.
Das erste nach dem Eckzimmer war ein Bücherzimmer. Es war groß und
geräumig und stand voll von Büchern. Die Schreine derselben waren
nicht so hoch, wie man sie gewöhnlich in Bücherzimmern sieht, sondern
nur so, daß man noch mit Leichtigkeit um die höchsten Bücher langen
konnte. Sie waren auch so flach, daß nur eine Reihe Bücher stehen
konnte, keine die andere deckte und alle vorhandenen Bücher ihre
Rücken zeigten. Von Geräten befand sich in dem Zimmer gar nichts als
in der Mitte desselben ein langer Tisch, um Bücher darauf legen zu
können. In seiner Lade waren die Verzeichnisse der Sammlung. Wir
gingen bei dieser allgemeinen Beschauung des Hauses nicht näher auf
den Inhalt der vorhandenen Bücher ein.
Neben dem Bücherzimmer war ein Lesegemach. Es war klein und hatte nur
ein Fenster, das zum Unterschiede aller anderen Fenster des Hauses mit
grünseidenen Vorhängen versehen war, während die anderen grauseidne
Rollzüge besaßen. An den Wänden standen mehrere Arten von Sitzen,
Tischen und Pulten, so daß für die größte Bequemlichkeit der Leser
gesorgt war. In der Mitte stand, wie im Bücherzimmer, ein großer Tisch
oder Schrein - denn er hatte mehrere Laden -, der dazu diente, daß man
Tafeln, Mappen, Landkarten und dergleichen auf ihm ausbreiten konnte.
In den Laden lagen Kupferstiche. Was mir in diesem Zimmer auffiel,
war, daß man nirgends Bücher oder etwas, das an den Zweck des Lesens
erinnerte, herumliegen sah.
Nach dem Lesegemache kam wieder ein größeres Zimmer, dessen Wände mit
Bildern bedeckt waren. Die Bilder hatten lauter Goldrahmen, waren
ausschließlich Ölgemälde und reichten nicht höher, als daß man sie
noch mit Bequemlichkeit betrachten konnte. Sonst hingen sie aber
so dicht, daß man zwischen ihnen kein Stückchen Wand zu erblicken
vermochte. Von Geräten waren nur mehrere Stühle und eine Staffelei da,
um Bilder nach Gelegenheit aufstellen und besser betrachten zu können.
Diese Einrichtung erinnerte mich an das Bilderzimmer meines Vaters.
Das Bilderzimmer führte durch die dritte Tür des Marmorsaales wieder
in denselben zurück, und so hatten wir die Runde in diesen Gemächern
vollendet.
»Das ist nun meine Wohnung«, sagte mein Begleiter, »sie ist nicht groß
und von außerordentlicher Bedeutung, aber sie ist sehr angenehm. In
dem anderen Flügel des Hauses sind die Gastzimmer, welche beinahe alle
dem gleichen, in welchem ihr heute Nacht geschlafen habt. Auch ist
Gustavs Wohnung dort, die wir aber nicht besuchen können, weil wir
ihn sonst in seinem Lernen stören würden. Durch den Saal und über die
Treppe können wir nun wieder in das Freie gelangen.«
Als wir den Saal durchschritten hatten, als wir über die Treppe
hinabgegangen und zu dem Ausgange des Hauses gekommen waren, legten
wir die Filzschuhe ab, und mein Begleiter sagte: »Ihr werdet euch
wundern, daß in meinem Hause Teile sind, in welchen man sich die
Unbequemlichkeit auflegen muß, solche Schuhe anzuziehen; aber es kann
mit Fug nicht anders sein, denn die Fußböden sind zu empfindlich,
als daß man mit gewöhnlichen Schuhen auf ihnen gehen könnte, und die
Abteilungen, welche solche Fußböden haben, sind ja auch eigentlich
nicht zum Bewohnen, sondern nur zum Besehen bestimmt, und endlich
gewinnt sogar das Besehen an Wert, wenn man es mit Beschwerlichkeit
erkaufen muß. Ich habe in diesen Zimmern gewöhnlich weiche Schuhe mit
Wollsohlen an. In mein Arbeitszimmer kann ich auch ohne allen Umweg
gelangen, da ich in dasselbe nicht durch den Saal gehen muß, wie wir
jetzt getan haben, sondern da von dem Erdgeschosse ein Gang in das
Zimmer hinaufführt, den ihr nicht gesehen haben werdet, weil seine
beiden Enden mit guten Tapetentüren geschlossen sind. Der Pfarrer von
Rohrberg leidet an der Gicht und verträgt heiße Füße nicht, daher
belege ich für ihn, wenn er anwesend ist, die Treppe oder die Zimmer
mit einem Streifen von Wollstoff, wie ihr es gestern gesehen habt.«
Ich antwortete, daß die Vorrichtung sehr zweckmäßig sei und daß sie
überall angewendet werden muß, wo kunstreiche oder sonst wertvolle
Fußböden zu schonen sind.
Da wir nun im Garten waren, sagte ich, indem ich mich umwendete und
das Haus betrachtete: »Eure Wohnung ist nicht, wie ihr sagt, von
geringer Bedeutung. Sie wird, so viel ich aus der kurzen Besichtigung
entnehmen konnte, wenige ihres Gleichen haben. Auch hatte ich nicht
gedacht, daß das Haus, wenn ich es so von der Straße aus sah, eine so
große Räumlichkeit in sich hätte.«
»So muß ich euch nun auch noch etwas anderes zeigen«, erwiderte er,
»folgt mir ein wenig durch jenes Gebüsch.«
Er ging nach diesen Worten voran, ich folgte ihm. Er schlug einen Weg
gegen dichtes Gebüsch ein. Als wir dort angekommen waren, ging er auf
einem schmalen Pfade durch dessen Verschlingung fort. Endlich kamen
sogar hohe Bäume, unter denen der Weg dahin lief. Nach einer Weile tat
sich ein anmutiger Rasenplatz vor uns auf, der wieder ein langes, aus
einem Erdgeschosse bestehendes Gebäude trug. Es hatte viele Fenster,
die gegen uns hersahen. Ich hatte es früher weder von der Straße aus
erblickt noch von den Stellen des Gartens, auf denen ich gewesen war.
Vermutlich waren die Bäume daran Schuld, die es umstanden.
Da wir uns näherten, ging ein feiner Rauch aus seinem Schornsteine
empor, obwohl, da es Sommer war, keine Einheizzeit, und da es noch so
früh am Vormittage war, keine Kochzeit die Ursache davon sein konnte.
Als wir näher kamen, hörte ich in dem Hause ein Schnarren und
Schleifen, als ob in ihm gesägt und gehobelt würde. Da wir eingetreten
waren, sah ich in der Tat eine Schreinerwerkstätte vor mir, in welcher
tätig gearbeitet wurde. An den Fenstern, durch welche reichliches
Licht hereinfiel, standen die Schreinertische und an den übrigen
Wänden, welche fensterlos waren, lehnten Teile der in Arbeit
begriffenen Gegenstände. Hier fand ich wieder eine Ähnlichkeit mit
meinem Vater. So wie er sich einen jungen Mann abgerichtet hatte, der
ihm seine altertümlichen Geräte nach seiner Angabe wieder herstellte,
so sah ich hier gleich eine ganze Werkstätte dieser Art; denn ich
erkannte aus den Teilen, die herumstanden, daß hier vorzüglich an der
Wiederherstellung altertümlicher Gerätschaften gearbeitet werde. Ob
auch Neues in dem Hause verfertigt werde, konnte ich bei dem ersten
Anblicke nicht erkennen.
Von den Arbeitern hatte jeder einen Raum an den Fenstern für sich, der
von dem Raume seines Nachbars durch gezogene Schranken abgesondert
war. Er hatte seine Geräte und seine eben notwendigen Arbeitsstücke
in diesem Raume bei sich, das Andere, was er gerade nicht brauchte,
hatte er an der Hinterwand des Hauses hinter sich, so daß eine
übersichtliche Ordnung und Einheit bestand. Es waren vier Arbeiter. In
einem großen Schreine, der einen Teil der einen Seitenwand einnahm,
befanden sich vorrätige Werkzeuge, welche für den Fall dienten, daß
irgend eines unversehens untauglich würde und zu seiner Herstellung
zu viele Zeit in Anspruch nähme. In einem andern Schreine an der
entgegengesetzten Seitenwand waren Fläschchen und Büchschen, in denen
sich die Flüssigkeiten und andere Gegenstände befanden, die zur
Erzeugung von Firnissen, Polituren oder dazu dienten, dem Holze eine
bestimmte Farbe oder das Ansehen von Alter zu geben. Abgesondert von
der Werkstube war ein Herd, auf welchem das zu Schreinerarbeiten
unentbehrliche Feuer brannte. Seine Stätte war feuerfest, um die
Werkstube und ihren Inhalt nicht zu gefährden.
»Hier werden Dinge«, sagte mein Begleiter, »welche lange vor uns, ja
oft mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeit verfertigt worden und in
Verfall geraten sind, wieder hergestellt, wenigstens soweit es die
Zeit und die Umstände nur immer erlauben. Es wohnt in den alten
Geräten beinahe wie in den alten Bildern ein Reiz des Vergangenen
und Abgeblühten, der bei dem Menschen, wenn er in die höheren Jahre
kömmt, immer stärker wird. Darum sucht er das zu erhalten, was der
Vergangenheit angehört, wie er ja auch eine Vergangenheit hat,
die nicht mehr recht zu der frischen Gegenwart der rings um ihn
Aufwachsenden paßt. Darum haben wir hier eine Anstalt für Geräte
des Altertums gegründet, die wir dem Untergange entreißen,
zusammenstellen, reinigen, glätten und wieder in die Wohnlichkeit
einzuführen suchen.«

Es wurde, da ich mich in dem Schreinerhause befand, eben an der
Platte eines Tisches gearbeitet, die, wie mein Begleiter sagte,
aus dem sechzehnten Jahrhunderte stammte. Sie war in Hölzern von
verschiedener, aber natürlicher Farbe eingelegt. Bloß wo grünes Laub
vorkam, war es von grüngebeiztem Holze. Von außen war eine Verbrämung
von in einander geschlungenen und schneckenartig gewundenen Rollen,
Laubzweigen und Obst. Die innere Fläche, welche von der Verbrämung
durch ein Bänderwerk von rotem Rosenholze abgeschnitten war, trug
auf einem Grunde von braunlich weißem Ahorne eine Sammlung von
Musikgeräten. Sie waren freilich nicht in dem Verhältnisse ihrer
Größen eingelegt. Die Geige war viel kleiner als die Mandoline, die
Trommel und der Dudelsack waren gleich groß und unter beiden zog sich
die Flöte wie ein Weberbaum dahin. Aber im Einzelnen erschienen mir
die Sachen als sehr schön, und die Mandoline war so rein und lieblich,
wie ich solche Dinge nicht schöner auf den alten Gemälden meines
Vaters gesehen hatte. Einer der Arbeiter schnitt Stücke aus Ahorn,
Buchs, Sandelholz, Ebenholz, türkisch Hasel und Rosenholz zurecht,
damit sie in ihrer kleineren Gestalt gehörig austrocknen konnten.
Ein anderer löste schadhafte Teile aus der Platte und ebnete die
Grundstellen, um die neuen Bestandteile zweckmäßig einsetzen zu
können. Der dritte schnitt und hobelte die Füße aus einem Ahornbalken
und der vierte war beschäftigt, nach einer in Farben ausgeführten
Abbildung der Tischplatte, die er vor sich hatte, und aus einer Menge
von Hölzern, die neben ihm lagen, diejenigen zu bestimmen, die den
auf der Zeichnung befindlichen Farben am meisten entsprächen. Mein
Begleiter sagte mir, daß das Gerüste und die Füße des Tisches
verlorengegangen seien und neu gemacht werden mußten.
Ich fragte, wie man das einrichte, daß das Neue zu dem Vorhandenen
passe.
Er antwortete: »Wir haben eine Zeichnung gemacht, die ungefähr
darstellte, wie die Füße und das Gerüste ausgesehen haben mögen.«
Auf meine neue Frage, wie man denn das wissen könne, antwortete
er: »Diese Dinge haben so gut wie bedeutendere Gegenstände ihre
Geschichte, und aus dieser Geschichte kann man das Aussehen und den
Bau derselben zusammen setzen. Im Verlaufe der Jahre haben sich die
Gestaltungen der Geräte immer neu abgelöset, und wenn man auf diese
Abfolge sein Augenmerk richtet, so kann man aus einem vorhandenen
Ganzen auf verlorengegangene Teile schließen und aus aufgefundenen
Teilen auf das Ganze gelangen. Wir haben mehrere Zeichnungen
entworfen, in deren jede immer die Tischplatte einbezogen war, und
haben uns auf diese Weise immer mehr der mutmaßlichen Beschaffenheit
der Sache genähert. Endlich sind wir bei einer Zeichnung geblieben,
die uns nicht zu widersprechend schien.«
Auf meine Frage, ob er denn immer Arbeit für seine Anstalt habe,
antwortete er: »Sie ist nicht gleich so entstanden, wie ihr sie hier
sehet. Anfangs zeigte sich die Lust an alten und vorelterlichen
Dingen, und wie die Lust wuchs, sammelten sich nach und nach schon die
Gegenstände an, die ihrer Wiederherstellung entgegen sahen. Zuerst
wurde die Ausbesserung bald auf diesem, bald auf jenem Wege versucht
und eingeleitet. Viele Irrwege sind betreten worden. Indessen wuchs
die Zahl der gesammelten Gegenstände immer mehr und deutete schon
auf die künftige Anstalt hin. Als man in Erfahrung brachte, daß ich
altertümliche Gegenstände kaufe, brachte man mir solche oder zeigte
mir die Orte an, wo sie zu finden wären. Auch vereinigten sich mit uns
hie und da Männer, welche auf die Dinge des Altertums ihr Augenmerk
richteten, uns darüber schrieben und wohl auch Zeichnungen einsandten.
So erweiterte sich unser Kreis immer mehr.
Ungehörige Ausbesserungen aus früheren Zeiten gaben ebenfalls Stoff
zu erneuerter Arbeit, und da wir anfangs auch an verschiedenen Orten
arbeiten ließen und häufig genötigt waren, die Orte zu wechseln, ehe
wir uns hier niederließen, so verschleppte sich manche Zeit und die
Arbeitsgegenstände mehrten sich. Endlich gerieten wir auch auf den
Gedanken, neue Gegenstände zu verfertigen. Wir gerieten auf ihn durch
die alten Dinge, die wir immer in den Händen hatten. Diese neuen
Gegenstände wurden aber nicht in der Gestalt gemacht, wie sie jetzt
gebräuchlich sind, sondern wie wir sie für schön hielten. Wir lernten
an dem Alten; aber wir ahmten es nicht nach, wie es noch zuweilen in
der Baukunst geschieht, in der man in einem Stile, zum Beispiele in
dem sogenannten gothischen, ganze Bauwerke nachbildet. Wir suchten
selbstständige Gegenstände für die jetzige Zeit zu verfertigen mit
Spuren des Lernens an vergangnen Zeiten. Haben ja selbst unsere
Vorfahrer aus ihren Vorfahrern geschöpft, diese wieder aus den ihrigen
und so fort, bis man auf unbedeutende und kindische Anfänge stößt.
Überall aber sind die eigentlichen Lehrmeister die Werke der Natur
gewesen.«
»Sind solche neugemachte Gegenstände in eurem Hause vorhanden?« fragte
ich.
»Nichts von Bedeutung«, antwortete er, »einige sind an verschiedenen
Punkten der Gegend zerstreut, einige sind in einem anderen Orte als
in diesem Hause gesammelt. Wenn ihr Lust zu solchen Dingen habt oder
sie in Zukunft fassen solltet und euer Weg euch wieder einmal hieher
führt, so wird es nicht schwer sein, euch an den Ort zu geleiten, wo
ihr mehrere unserer besten Gegenstände sehen könnt.«
»Es sind der Wege sehr verschiedene«, erwiderte ich, »die die Menschen
gehen, und wer weiß es, ob der Weg, der mich wegen eines Gewitters zu
euch heraufgeführt hat, nicht ein sehr guter Weg gewesen ist und ob
ich ihn nicht noch einmal gehe.«
»Ihr habt da ein sehr wahres Wort gesprochen«, antwortete er, »die
Wege der Menschen sind sehr verschiedene. Ihr werdet dieses Wort erst
recht einsehen, wenn ihr älter seid.«
»Und habt ihr dieses Haus eigens zu dem Zwecke der Schreinerei
erbaut?« fragte ich weiter.
»Ja«, antwortete er, »wir haben es eigens zu diesem Zwecke erbaut. Es
ist aber viel später entstanden als das Wohnhaus. Da wir einmal so
weit waren, die Sachen zu Hause machen zu lassen, so war der Schritt
ein ganz leichter, uns eine eigene Werkstätte hiefür einzurichten.
Der Bau dieses Hauses war aber bei weitem nicht das Schwerste, viel
schwerer war es, die Menschen zu finden. Ich hatte mehrere Schreiner
und mußte sie entlassen. Ich lernte nach und nach selber, und da trat
mir der Starrsinn, der Eigenwille und das Herkommen entgegen. Ich nahm
endlich solche Leute, die nicht Schreiner waren und sich erst hier
unterrichten sollten. Aber auch diese hatten wie die Frühern eine
Sünde, welche in arbeitenden Ständen und auch wohl in andern sehr
häufig ist, die Sünde der Erfolggenügsamkeit oder der Fahrlässigkeit,
die stets sagt: >es ist so auch recht<, und die jede weitere Vorsicht
für unnötig erachtet. Es ist diese Sünde in den unbedeutendsten und
wichtigsten Dingen des Lebens vorhanden, und sie ist mir in meinen
früheren Jahren oft vorgekommen. Ich glaube, daß sie die größten Übel
gestiftet hat. Manche Leben sind durch sie verloren gegangen, sehr
viele andere, wenn sie auch nicht verloren waren, sind durch sie
unglücklich oder unfruchtbar geworden. Werke, die sonst entstanden
wären, hat sie vereitelt und die Kunst und was mit derselben
zusammenhängt wäre mit ihr gar nicht möglich. Nur ganz gute Menschen
in einem Fache haben sie gar nicht, und aus denen werden die Künstler,
Dichter, Gelehrten, Staatsmänner und die großen Feldherren. Aber ich
komme von meiner Sache ab. In unserer Schreinerei machte sie bloß, daß
wir zu nichts Wesentlichem gelangten. Endlich fand ich einen Mann,
der nicht gleich aus der Arbeit ging, wenn ich ihn bekämpfte; aber
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