Der Nachsommer - 14

Total number of words is 4491
Total number of unique words is 1435
41.1 of words are in the 2000 most common words
54.6 of words are in the 5000 most common words
61.0 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Als ich aber nach Hause gekommen war, erzählte ich die heutige
Begegnung meinen Angehörigen bei dem Mittagessen. Der Vater kannte den
Freiherrn von Risach sehr gut. Er war in früherer Zeit mehrere Male
mit ihm zusammengekommen, hatte ihn aber jetzt schon lange nicht
gesehen. Als Anhaltspunkte, daß mein Beherberger in dem Rosenhause der
Freiherr von Risach gewesen sei, dienten, daß ich ihn, wenn mich nicht
in der Schnelligkeit des Fahrens eine Ähnlichkeit getäuscht hat,
selber gesehen habe, daß er im Oberlande eine Besitzung hat, daß er
wohlhabend sei, was mein Beherberger sein müsse, und daß er hohe
Geistesgaben besitze, die mein Beherberger auch zu haben scheine.
Man beschloß, in dieser Sache nicht weiter zu forschen, da mein
Beherberger mir seinen Namen nicht freiwillig genannt habe, und die
Dinge so zu belassen, wie sie seien.
Außer diesen zwei Begebenheiten, die wenigstens für mich von Bedeutung
waren, ereignete sich nichts in jenem Winter, was meine Aufmerksamkeit
besonders in Anspruch genommen hätte. Ich war viel beschäftigt, mußte
oft Stunden der Nacht zu Hilfe nehmen, und so ging mir der Winter weit
schneller vorüber, als es in früheren Jahren der Fall gewesen war. Im
allgemeinen aber befriedigten mich besonders die Hilfsmittel, die eine
große Stadt zur Ausbildung gibt und die man sonst nicht leicht findet.
Als die Tage schon länger wurden, als die eigentliche Stadtlust schon
aufgehört hatte und die stillen Wochen der Fastenzeit liefen, fragte
ich eines Tages Preborn, weshalb er mir denn die Gräfin Tarona nicht
gezeigt habe, die er so liebe, die so schön sein soll, und zu deren
Gewinnung er meinen Beistand angerufen habe.
»Erstens ist sie keine Gräfin«, antwortete er mir, »ich weiß nicht
genau ihren Stand, ihr Vater ist tot, und sie lebt in der Gesellschaft
einer reichen Mutter; aber das weiß ich, daß sie nicht von Adel ist,
was mir sehr zusagt, da ich es auch nicht bin - und zweitens ist sie
und ihre Mutter in diesem Winter nicht in die Stadt gekommen. Das
ist die Ursache, daß ich sie dir nicht zeigen konnte und daß du
Gelegenheit fandest, einen Spott gegen mich zu richten. Du mußt sie
aber vorerst sehen. Alle, denen heuer Schönheiten gesagt worden sind,
alle, die man gerühmt hat, alle, die geblendet haben, sind nichts, ja
sie sind noch weniger als nichts gegen sie.«
Ich antwortete ihm, daß ich nicht spotten, sondern die Sache einfach
habe sagen wollen.

Wie sich der Frühling immer mehr näherte, rüstete ich mich zu meiner
Reise. Ich wollte heuer früher reisen, weil ich mir vorgenommen hatte,
ehe ich in die Berge ginge, einen Besuch in dem Rosenhause zu machen.
Mit jedem Jahre wurden meine Zurüstungen weitläufiger, weil ich
in jedem Jahre mehr Erfahrungen hatte und meine Entwürfe weiter
hinaus gingen. Heuer hatte ich auch beschlossen, umfassendere
Zeichnungswerkzeuge und sogar Farben mitzunehmen. Wie es mit jeder
Gewohnheit ist, war es auch bei mir. Wenn ich mich in jedem Herbste
nach der Häuslichkeit zurück sehnte, war es mir in jedem Frühlinge wie
einem Zugvogel, der in jene Gegenden zurückkehren muß, die er in dem
Herbste verlassen hatte.
Als sich im März in der Stadt schon recht liebliche Tage einstellten,
welche die Menschen in das Freie und auf die Wälle lockten, war ich
mit meinen Vorbereitungen fertig, und nachdem ich von den Meinigen den
gewöhnlichen herzlichen Abschied genommen hatte, reisete ich eines
Morgens ab.
Mir war damals, so wie jetzt noch, jedes Fortfahren von den
Angehörigen in der Nacht sowie das Antreten irgend einer Reise in der
Nacht sehr zuwider. Die Post ging aber damals in das Oberland erst
abends ab, darum fuhr ich lieber in einem Mietwagen. Die Landhäuser
außer der Stadt, welche reichen Bewohnern derselben gehörten, waren
noch im Winterschlafe. Sie waren teilweise in ihren Umhüllungen mit
Stroh oder mit Brettern befangen, was einen großen Gegensatz zu dem
heiteren Himmel und zu den Lerchen machte, welche schon überall
sangen. Ich fuhr nur durch die Ebene. Da ich in den Bereich der Hügel
gelangte, verließ ich den Wagen und setzte meinen Weg nach meiner
gewöhnlichen Art in kurzen Fußreisen fort.
Ich betrachtete wieder überall die Bauwerke, wo sie mir als
betrachtenswert aufstießen. Ich habe einmal irgendwo gelesen, daß der
Mensch leichter und klarer zur Kenntnis und zur Liebe der Gegenstände
gelangt, wenn er Zeichnungen und Gemälde von ihnen sieht, als wenn er
sie selber betrachtet, weil ihm die Beschränktheit der Zeichnung alles
kleiner und vereinzelter zusammen faßt, was er in der Wirklichkeit
groß und mit Genossen vereint erblickt. Bei mir schien sich dieser
Ausspruch zu bestätigen. Seit ich die Bauzeichnungen in dem Rosenhause
gesehen hatte, faßte ich Bauwerke leichter auf, beurteilte sie
leichter, und ich begriff nicht, warum ich früher auf sie nicht so
aufmerksam gewesen war.
Im Oberlande war es noch viel rauher, als ich es in der Stadt
verlassen hatte. Als ich eines Morgens an der Ecke des Buchenwaldes
meines Gastfreundes ankam, in welchem der Alizbach in die Agger fällt,
war noch manches Wässerchen mit einer Eisrinde bedeckt. Da ich das
Rosenhaus erblickte, machte es einen ganz anderen Eindruck als damals,
da ich es als weiße Stelle in dem gesättigten und dunkeln Grün der
Felder und Bäume unter einem schwülen und heißen Himmel gesehen
hatte. Die Felder hatten noch, mit Ausnahme der grünen Streifen der
Wintersaat, die braunen Schollen der nackten Erde, die Bäume hatten
noch kein Knöspchen, und das Weiß des Hauses sah zu mir herüber, als
sähe ich es auf einem schwach veilchenblauen Grunde.
Ich ging auf der Straße in der Nähe von Rohrberg vorüber und kam
endlich zu der Stelle, wo der Feldweg von ihr über den Hügel zu dem
Rosenhause hinaufführt. Ich ging zwischen den Zäunen und nackten
Hecken dahin, ich ging auf der Höhe zwischen den Feldern und stand
dann vor dem Gitter des Hauses. Wie anders war es jetzt. Die Bäume
ragten mit dem schwarzen oder braunlichen Gezweige nackt in die
dunkelblaue Luft. Das einzige Grün waren die Gartengitter. Über die
Rosenbäumchen an dem Hause war eine schöngearbeitete Decke von Stroh
herabgelassen. Ich zog den Glockengriff, ein Mann erschien, der mich
kannte und einließ, und ich wurde zu dem Herrn geführt, der sich eben
in dem Garten befand.
Ich traf ihn in einer Kleidung wie im Sommer, nur daß sie von wärmerem
Stoffe gemacht war. Die weißen Haare hatte er wieder wie gewöhnlich
unbedeckt.
Er schien mir wieder so sehr ein Ganzes mit seiner Umgebung, wie er es
mir im vorigen Sommer geschienen hatte.
Man war damit beschäftigt, die Stämme der Obstbäume mit Wasser und
Seife zu reinigen. Auch sah ich, wie hie und da Arbeiter auf Leitern
neben den Bäumen waren, um die abgestorbenen und überflüssigen Äste
abzuschneiden. Als ich im vorigen Sommer fort gegangen war, hatte
mein Gastfreund gesagt, daß ich meine Wiederkunft vorher durch eine
Botschaft anzeigen möge, damit ich ihn zu Hause treffe. Er hatte
aber wahrscheinlich nicht bedacht, daß dieses Schwierigkeiten habe,
indem ich in der Regel selber nicht wissen kann, wie sich durch
Witterungsverhältnisse oder andere Umstände meine Vorhaben zu ändern
gezwungen sein dürften. Ich habe ihm also eine Botschaft nicht
geschickt und ihn auf meine Gefahr hin überrascht. Er aber nahm mich
so freundlich auf, da er mich auf sich zuschreiten sah, wie er mich
bei dem vorigjährigen Aufenthalte in seinem Hause freundlich behandelt
hat.
Ich sagte, er möge es sich selber zuschreiben, daß ich ihn schon so
früh im Jahre in seinem Hause überfalle; er habe mich so wohlwollend
eingeladen, und ich habe mir es nicht versagen können, hieher zu
kommen, ehe die Täler und die Fußwege in dem Gebirge so frei wären,
daß ich meine Beschäftigungen in ihnen anfangen könnte.
»Wir haben eine ganze Reihe von Gastzimmern, wie ihr wißt«, sagte er,
»wir sehen Gäste sehr gerne, und ihr seid gewiß kein unlieber unter
ihnen, wie ich euch schon im vergangenen Sommer gesagt habe.«
Er wollte mich in das Haus geleiten, ich sagte aber, daß ich heute
erst drei Stunden gegangen sei, daß meine Kräfte sich noch in sehr
gutem Zustande befänden und daß er erlauben möge, daß ich hier bei ihm
in dem Garten bleibe. Ich bitte ihn nur um das einzige, daß er mein
Ränzlein und meinen Stock in mein Zimmer tragen lasse.
Er nahm das silberne Glöcklein, das er bei sich trug, aus der Tasche
und läutete. Der Klang war selbst im Freien sehr durchdringend, und
es erschien auf ihn eine Magd aus dem Hause, welcher er auftrug, mein
Ränzlein, das ich mittlerweile abgenommen hatte, und meinen Stock, den
ich ihr darreichte, in mein Zimmer zu tragen. Er gab ihr noch ferner
einige Weisungen, was in dem Zimmer zu geschehen habe.

Ich fragte nach Gustav, ich fragte nach dem Zeichner in dem
Schreinerhause, und ich fragte sogar nach dem weißen alten Gärtner
und seiner Frau. Gustav sei gesund, erhielt ich zur Antwort, er
vervollkommne sich an Geist und Körper. Er sei eben in seiner
Arbeitsstube beschäftigt, er werde sich gewiß sehr freuen, mich zu
sehen. Der Zeichner lebe fort wie früher und sei sehr eifrig, und
was die Gärtnersleute anbelange, so verändern sich diese schon seit
mehreren Jahren gar nicht mehr und seien heuer wie ich sie im vorigen
Sommer gesehen habe. Ich fragte endlich auch noch nach dem Gesinde,
den Gartenarbeitern und den Meierhofleuten. Sie seien alle ganz
wohl, wurde geantwortet, es sei seit meinem vorjährigen Besuche kein
Krankheitsfall vorgekommen, und es habe auch keines der Leute eine
gründliche Ursache zur Unzufriedenheit gegeben.
Nach mehreren gleichgültigen Gesprächen namentlich über die
Beschaffenheit der Wege, auf denen ich hieher gekommen war, und über
das Vorrücken der Wintersaaten auf den Feldern wendete er sich wieder
mehr der Arbeit, die vor ihm geschah, zu, und auch ich richtete meine
Aufmerksamkeit auf dieselbe. Ich hatte mir einmal, da er mir erzählte,
daß er die Baumstämme waschen lasse, die Sache sehr umständlich
gedacht. Ich sah aber jetzt, daß sie mittelst Doppelleitern und
Brettern sehr einfach vor sich gehe. Mit den langstieligen Bürsten
konnte man in die höchsten Zweige emporfahren, und da die Leute
von der Zweckmäßigkeit der Maßregel fest überzeugt waren und emsig
arbeiteten, so schritt das Werk mit einer von mir nicht geahnten
Schnelligkeit vor. In der Tat, wenn man einen gewaschenen und
gebürsteten Stamm ansah, wie er rein und glatt in der Luft stand,
während sein Nachbar noch rauh und schmutzig war, so meinte man, daß
dem einen sehr wohl sein müsse und daß der andere verdrossen aussehe.
Mir fiel die stolze Äußerung ein, die mein Gastfreund im vergangenen
Sommer zu mir getan hatte, daß ich mir den Stamm jenes Kirschbaumes
ansehen solle, ob seine Rinde nicht aussähe wie feine graue Seide. Sie
war wirklich wie Seide und mußte es gerade immer mehr werden, da sie
in jedem Jahre aufs Neue gepflegt wurde.
Als wir nach einer Weile weiter in den Garten zurückgingen, sah ich
auch noch andere Arbeiten. Die Hecken wurden gebunden und geordnet,
das Dornenreisig zu den Nestern der Vögel unter ihnen hergerichtet,
die Wege von den Schäden des Winters ausgebessert, unter den
Zwergbäumen, die schon beschnitten waren, die Erde gelockert und
bei den schwächeren, welche Stäbe hatten, nachgesehen, ob diese
festhielten und nicht etwa in der Erde abgefault wären. Es wurden
losgegangene Bänder wieder geknüpft, im Gemüsegarten umgegraben,
Fenster an Winterbeeten gelüftet oder zugedeckt, die Pumpen
ausgebessert, mancher Nagel eingeschlagen und endlich hie und da ein
Behältnis für die Vögel gereinigt und befestigt.
Ich verabschiedete mich von meinem Gastfreunde, da er sehr mit der
Leitung der Arbeiten beschäftigt war, und ging allein in dem Garten
herum, in Teilen, in die ich wollte. Die Vögel waren schon zahlreich
da, sie schlüpften durch die laublosen Zweige der Bäume, und es begann
schon hie und da ein Laut oder ein Zwitschern. Besonders lieblich und
hell schallte der Gesang der aufsteigenden Lerchen von den den Garten
umgebenden Feldern herein. Die Vorrichtungen zur Ernährung und
Tränkung der Vögel waren wegen der Blattlosigkeit der Bäume und
Gesträuche mehr sichtbar, auch schaute ich mehr nach ihnen aus als bei
meiner ersten Ankunft, da ich jetzt bereits von ihnen wußte. Ich sah
mehrere zum Aufstecken von Kernen dienende Gitter, von denen mir mein
Gastfreund erzählt hatte.
Ich betrachtete auch die Zweige. Die Knospen der Blätter und der
Blüten waren schon sehr geschwollen und harrten der Zeit, in welcher
sie aufbrechen würden.
Ich stieg bis zu dem großen Kirschbaume empor und sah über den Garten,
über das Haus und auf die Berge. Eine ganz heitere dunkelblaue Luft
war über alles ausgegossen. Dieser schöne Tag, deren es in der
frühen Jahreszeit noch ziemlich wenige gibt, war es auch, der meinen
Gastfreund bewog, so viele Arbeiten in dem Garten zu veranlassen.
Unter der heiteren Luft lag die Erde noch in bedeutender Öde.
Ich wollte auch zu der Felderrast hinüber gehen; allein der Weg,
der am Morgen gefroren gewesen sein mochte, war jetzt weich und
tief durchfeuchtet, daß das Gehen auf ihm sehr unangenehm und
verunreinigend gewesen wäre. Ich sah die dunkeln Wintersaaten und die
nackten Schollen der neben ihnen liegenden Felder eine Weile an und
ging dann wieder hinab.
Ich ging zu den Gärtnerleuten. Mir kam es nicht vor, wie mein
Gastfreund gesagt hatte, daß sie sich nicht verändert hätten. Der Mann
schien mir noch weißer geworden zu sein. Seine Haare unterschieden
sich nicht mehr von der Leinwand. Die Frau aber war unverändert. Sie
mußte von einer sehr reinlichkeitliebenden Familie stammen, weil sie
das Häuschen so nett hielt und den alten Mann so fleckenlos und knapp
heraus kleidete. Er machte mir ganz genau wieder den nehmlichen
Eindruck wie im vergangenen Jahre, als ob er einer ganz anderen
Beschäftigung angehörte.
Da ich von dem Gewächshause gegen die Fütterungstenne ging, begegnete
mir Gustav. Er lief mit einem Rufe auf mich zu und grüßte mich.
Der Knabe hatte sich in kurzer Zeit sehr geändert. Er stand sehr schön
neben mir da, und gegen die rauhe Art der Natur, die noch kein Laub,
kein Gras, keinen Stengel, keine Blume getrieben hatte, sondern der
Jahreszeit gemäß nur die braunen Schollen, die braunen Stämme und die
nackten Zweige zeigte, war er noch schöner; wie ich oft beim Zeichnen
bemerkt hatte, daß zum Beispiele Augen der Tiere in struppigen Köpfen
noch glänzender erschienen und daß feine Kinderangesichtchen, wenn sie
von Pelzwerk umgeben sind, noch feiner aussehen. Ein sanftes Rot war
auf seinen Wangen, braune Haarfülle um die Stirne, und die großen
schwarzen Augen waren wie bei einem Mädchen. Es war, obwohl er sehr
heiter war, fast etwas Trauerndes in ihnen.
Wir gingen dem Platze zu, auf welchem sein Ziehvater beschäftigt war.
Ich erzählte ihm auf dem Wege von meinen Angehörigen; von meiner
Mutter, von meinem Vater und von meiner lieblichen Schwester. Auch
erzählte ich ihm von der Stadt, wie man dort lebe, was sie für
Vergnügungen biete, was sie für Unannehmlichkeiten habe und wie ich in
ihr meine Zeit hinbringe.
Er sagte mir, daß er jetzt schon in die Naturlehre eingerückt sei, daß
ihm der Vater Versuche zeige und daß ihn die Sache sehr freue.
Wir blieben eine Weile bei dem Ziehvater. Gustav zeigte mir allerlei
und machte mich bald auf diese, bald auf jene Veränderung aufmerksam,
welche sich seit meiner früheren Anwesenheit ergeben habe.
Der Mittag vereinigte uns in dem Hause.
Da ich so, da die Speisen erschienen, meinem alten Gastfreunde
gegenüber saß, fiel mir plötzlich auf, was der Mann für schöne Zähne
habe. Sehr dicht, weiß, klein und mit einem feinen Schmelze überzogen
saßen sie in dem Munde, und kein einziger fehlte. Seine Wangen hatten
durch den vielen Aufenthalt in der freien Luft ein gutes und gesundes
Rot, nur seine Haare schienen mir wie bei dem Gärtner noch weißer
geworden zu sein.
Nach dem Essen begab ich mich ein wenig in mein Zimmer. Es war
sehr freundlich hergerichtet worden, und in dem Ofen brannte ein
erwärmendes Feuer.
Nachmittags gingen wir in das Schreinerhaus. Eustach begrüßte mich aus
seiner Stelle tretend sehr heiter, und ich erwiderte seinen Gruß auf
das herzlichste. Auch die andern Arbeiter gaben zu erkennen, daß sie
mich noch kannten. Ich besah zuerst die Dinge nur flüchtig und im
allgemeinen. Der schöne Tisch war sehr weit vorgerückt; aber er war
noch lange nicht fertig. Es waren wieder ein paar neue Erwerbungen
gemacht worden. Man zeigte sie mir und machte mich darauf aufmerksam,
was aus ihnen werden könne. Auch Plane zu selbstständigen Arbeiten
waren wieder gemacht worden, und man legte mir in kurzem die
Grundansichten auseinander. Ich bat Eustach, daß er erlaube, daß ich
ihn während meiner Anwesenheit ein paar Male besuche. Er gestand es
sehr gerne zu.
Nach diesem Besuche machten wir trotz der sehr schlechten Wege einen
weiten Spaziergang. Da ich davon sprach, daß ich schon die Vögel in
dem Garten bemerkt habe, sagte mein Gastfreund: »Wenn ihr länger bei
uns wäret, so würdet ihr jetzt eine ganze Lebensgeschichte dieser
Tiere erfahren. Die Zurückgebliebenen fangen schon an, sich zu
erheitern, die fortgezogen sind, treffen bereits allmählich ein und
werden mit Geschrei empfangen. Sie drängen sich sehr an die Tafel und
sputen sich, bis die in der Fremde erfahrnen Nahrungssorgen verwunden
sind; denn dort werden sie schwerlich einen Brotvater finden, der
ihnen gibt. Von da an werden sie immer inniger und singen täglich
schöner. Dann wird ein Gekose in den Zweigen, und sie jagen sich.
Hieran schließt sich die Häuslichkeit. Sie sorgen für die Zukunft und
schleppen sich mit närrischen Lappen zu dem Nesterbau. Ich lasse ihnen
dann allerlei Fäden zupfen, sie nehmen sie aber nicht immer, sondern
ich sehe manchmal einen, wie er an einem kotigen Halme zerrt. Nun
kömmt die Zeit der Arbeit wie bei uns in den Männerjahren. Da werden
die leichtsinnigen Vögel ernsthaft, sie sind rastlos beschäftigt,
ihre Nachkommen zu füttern, sie zu erziehen und zu unterrichten, daß
sie zu etwas Tüchtigem tauglich werden, namentlich zu der großen
bevorstehenden Reise. Gegen den Herbst kömmt wieder eine freiere Zeit.
Da haben sie gleichsam einen Nachsommer und spielen eine Weile, ehe
sie fort gehen.«
Als wir von dem Spaziergange zurückgekehrt waren und es Abend wurde,
versammelten wir uns an dem Kamine des Speisezimmers, in welchem ein
lustiges Feuer brannte. Auch Eustach wurde herüber geholt, und der
weiße Gärtner mußte kommen und sagen, welche Fortschritte die Pflanzen
in den Winterbeeten und in den Gewächshäusern gemacht hatten. Die
Haushälterin Katharina setzte hie und da ein warmes Getränke auf ein
Tischchen.

Am andern Tage morgens ging ich zu meinem Gastfreunde in das
Fütterungszimmer, um zuzusehen. Er suchte sich alle Gattungen Nahrung
aus den Fächern zurecht, öffnete dann die Fenster und tat das Futter
auf die Brettchen. Er blieb an dem Fenster stehen und ich bei ihm.
Trotzdem kamen die Vögel in Bögen oder geraden Linien herbei geflogen.
Ihn fürchteten sie nicht, weil sie ihn als den Nährvater kannten,
und mich nicht, weil ich bei ihm stand. Sie drängten sich, pickten,
zwitscherten und balgten sich sogar mitunter.
»Ich gebe im späteren Frühlinge und Sommer den Weibchen sehr gerne
noch eine leckere Draufgabe«, sagte er, »weil manches Mal eine
bedrängte Mutter unter ihnen sein kann. Die so hastig und zugleich so
erschreckt fressen, sind Fremde. Sie würden um keinen Preis zu einem
Menschen herzu gehen, wenn sie nicht der bitterste Hunger nötigte. Ich
habe in harten Wintern schon die seltensten Vögel auf diesen Brettern
gesehen.«
Als alles vorüber war und sich keine Gäste mehr einfanden, schloß er
die Fenster.
Ich stieg von da auf den Dachboden des Hauses empor, weil er gesagt
hatte, daß jetzt auch den Hasen außerhalb des Gartens Futter gestreut
würde und daß man sie von da sehen könnte. Sie haben noch nichts als
die karge Wintersaat und Nadelreiser, weshalb man noch nachhelfen
müsse. Da die Magd die Blätter ausgestreut und sich entfernt hatte,
kamen schon Hasen herzu. Ich schraubte ein Fernrohr an einen Balken,
und es war lächerlich anzusehen, worauf mich Gustav aufmerksam machte,
wenn ein riesiger Hase in dem Fernrohre saß, mit schreckhaften Augen
auf das verdächtige Mahl sah und schnell die Lippen bewegte, als fräße
er schon. Da ich auch dies gesehen hatte, stieg ich wieder herunter
und ging mit Gustav in das Zimmer, in welchem die Geräte zur
Naturlehre standen.
Es sollte nun erst das Frühmahl eingenommen werden. Dasselbe wurde
zur Winterszeit immer in dem Zimmer der naturwissenschaftlichen
Gerätschaften genommen, weil man, da man einen Teil des Vormittages
in seinen Zimmern zubrachte, nicht eigens dazu in das Speisezimmer
hinabsteigen wollte und weil in derselben Zeit in den andern
Wohngemächern des alten Mannes, im Arbeitszimmer und Schlafzimmer,
eben aufgeräumt und gelüftet wurde.
Mein Gastfreund erwartete mich und Gustav schon, denn er war nicht mit
uns auf den Dachboden hinauf gestiegen. Das Gemach war sanft erwärmt,
und in der Nähe des Ofens stand ein Tisch, der gedeckt und mit
allen Geräten versehen war, ein angenehmes Frühmahl zu bereiten. Er
stand auf einem freien Raume, um den herum sich die Werkzeuge der
Wissenschaft befanden.
Da wir nach dem Frühmahle nun so saßen, da eine anmutige Wärme das
Zimmer erfüllte, da von dem Widerscheine der ganz schief die Fenster
treffenden Morgensonne das Messing, das Glas und das Holz der
verschiedenartigen Werkzeuge erglänzte, sagte ich zu meinem alten
Gastfreunde: »Es ist seltsam, da ich von eurer Besitzung in die Stadt
und ihre Bestrebungen kam, lag mir euer Wesen hier wie ein Märchen in
der Erinnerung, und nun, da ich hier bin und das Ruhige vor mir sehe,
ist mir dieses Wesen wieder wirklich und das Stadtleben ein Märchen.
Großes ist mir klein, Kleines ist mir groß.«
»Es gehört wohl Beides und Alles zu dem Ganzen, daß sich das Leben
erfülle und beglücke«, antwortete er. »Weil die Menschen nur ein
Einziges wollen und preisen, weil sie, um sich zu sättigen, sich in
das Einseitige stürzen, machen sie sich unglücklich. Wenn wir nur in
uns selber in Ordnung wären, dann würden wir viel mehr Freude an den
Dingen dieser Erde haben. Aber wenn ein Übermaß von Wünschen und
Begehrungen in uns ist, so hören wir nur diese immer an und vermögen
nicht die Unschuld der Dinge außer uns zu fassen. Leider heißen wir
sie wichtig, wenn sie Gegenstände unserer Leidenschaften sind, und
unwichtig, wenn sie zu diesen in keinen Beziehungen stehen, während es
doch oft umgekehrt sein kann.«
Ich verstand dieses Wort damals noch nicht so ganz genau, ich war noch
zu jung und hörte selber oft nur mein eigenes Innere reden, nicht die
Dinge um mich.

Gegen Mittag kam derjenige meiner Koffer, den ich in das Rosenhaus
bestellt hatte. Ich packte ihn aus und zeigte Gustav, der mich
besuchte, manche Bücher, Zeichnungen und andere Dinge, die er
enthielt, und richtete mich in meinem Zimmer häuslich ein.
So gingen nun mehrere Tage dahin.
In diesem Hause war jeder unabhängig und konnte seinem Ziele
zustreben. Nur durch die gemeinsame Hausordnung war man gewissermaßen
zu einem Bande verbunden. Selbst Gustav erschien völlig frei. Das
Gesetz, welches seine Arbeiten regelte, war nur einmal gegeben, es
war sehr einfach, der Jüngling hatte es zu dem seinigen gemacht, er
hatte es dazu machen müssen, weil er verständig war, und so lebte er
darnach.
Gustav bat mich sehr, ich möchte einmal seinem Unterrichte in der
Naturlehre beiwohnen. Ich sagte es meinem Gastfreunde, und dieser
hatte nichts dawider. So war ich dann nicht einmal, sondern mehrere
Male bei diesem Unterrichte zugegen. Mein alter Gastfreund saß in
einem Lehnsessel und erzählte. Er beschrieb eine Erscheinung, er
machte die Erscheinung recht deutlich, zeigte sie, wenn es möglich
war, mit den Vorrichtungen seiner Sammlung oder, wo dies nicht
möglich war, suchte er sie durch Zeichnung oder Versinnbildlichung
darzustellen. Dann erzählte er, auf welchem Wege die Menschen zur
Kenntnis dieser Erscheinung gekommen waren. Wenn er dieses vollendet
hatte, tat er das gleiche mit einer zweiten, verwandten Erscheinung.
Und wenn er nun einen Kreis von zusammengehörigen Erscheinungen, der
ihm hinlänglich schien, ausgeführt hatte, dann hob er dasjenige,
was allen Erscheinungen gleichartig ist, hervor und stellte die
Grunderscheinung oder das Gesetz dar.
Bei diesem Unterrichte, wurde nicht ein gewisses Buch zu Grunde
gelegt, sondern Gustav schrieb später das, was ihm erzählt worden war,
aus dem Gedächtnisse auf, der alte Mann besserte es dann in seiner
Gegenwart aus, und so erhielt der Knabe nicht nur ein Handbuch der
Naturwissenschaft, sondern lernte den Stoff selber schon durch das
Aufschreiben und Ausbessern. Was sich Gustav angeeignet hatte, wurde
zu Zeiten gleichsam in freundlichen Gesprächen durchgenommen. Die
Sprache des Unterrichtes war stets so einfach und klar, daß ich
meinte, ein Kind müsse diese Dinge verstehen können. Mir fiel es
jetzt erst recht auf, wie ungehörig manche Lehrer in der Stadt in
dieser Wissenschaft verfahren, welche sie gewissermaßen in eine
wissenschaftliche Necksprache kleiden, die ein Schüler nicht versteht
und mit welcher sie die Mathematik so in eins verflechten, daß beide
beides nicht sind und ein Ganzes auch nicht darstellen. Ich sah, daß
Gustav auch die Rechnung auf die Naturlehre anwandte, aber wo er es
tat, erkannte ich, daß er es stets mit Sachkenntnis und Klarheit tat,
und daß er immer die Rechnung nicht als Hauptsache, sondern hier
als Dienerin der Natur betrachtete. Ich urteilte aus meinen eigenen
früheren Arbeiten, daß er auch in diesem Fache einen gründlichen
Unterricht erhalten haben mußte. Ich fragte ihn einmal darnach und
erfuhr, daß auch hierin sein Ziehvater sein Lehrer gewesen sei.
Ich besuchte später auch den Unterricht in der Länderkunde. Hier fiel
mir auf, daß gezeichnete Karten gebraucht wurden, welche alle den
nehmlichen Maßstab hatten, so daß Rußland in einer außerordentlich
großen, die Schweiz in einer sehr kleinen Karte dargestellt war.
Mir leuchtete der Zweck dieser Maßregel ein, damit nehmlich
bei der lebhaften jugendlichen Einbildungskraft ein Bild der
Größenverhältnisse dauernd eingeprägt werde. Ich erinnerte mich bei
dieser Gelegenheit einer Wette, die wir Kinder um eine Kleinigkeit
über die Frage abgeschlossen hatten, ob Philadelphia nicht beinahe so
südlich wie Rom liege, was die meisten mit Lachen verneinten. Eine
herbeigebrachte Karte zeigte, daß es südlicher als Neapel liege.
Allgemein sagten damals auch die großen Leute, die zugegen waren,
daß bei Kindern dieser Irrtum, durch die Raumverhältnisse, in denen
unsere gewöhnlichen Karten gezeichnet seien, veranlaßt werden mußte.
Die Karten, welche Gustav gebrauchte, waren von dem Zeichner im
Schreinerhause nach Karten unserer sogenannten Atlasse verfertigt
worden.
Ich fragte meinen Gastfreund, ob Gustav auch Geschichte lerne, worauf
er erwiderte: »Man nimmt sehr häufig mit jungen Schülern gleich
zur Erdbeschreibung auch Geschichte vor; ich glaube aber, daß man
hierin Unrecht tut. Wenn man in der Erdbeschreibung nicht bloß die
geschichtliche Einteilung der Erde und Länder vor Augen hat, was ich
auch für einen Fehler halte, sondern wenn man auf die bleibenden
Gestaltungen der Erde sieht, auf denen sich eben durch ihren Einfluß
verschiedenartige Völker gebildet haben, so ist die Erde ein
Naturgegenstand und Erdbeschreibung zum großen Teile ein Bestandteil
der Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaften sind uns aber viel
greifbarer als die Wissenschaften der Menschen, wenn ich ja Natur und
Menschen gegenüber stellen soll, weil man die Gegenstände der Natur
außer sich hinstellen und betrachten kann, die Gegenstände der
Menschheit aber uns durch uns selber verhüllt sind.
Man sollte meinen, daß das Gegenteil statthaben solle, daß man sich
selber besser als Fremdes kennen solle, viele glauben es auch; aber
es ist nicht so. Tatsachen der Menschheit, ja Tatsachen unseres
eigenen Innern werden uns, wie ich schon einmal gesagt habe, durch
Leidenschaft und Eigensucht verborgen gehalten oder mindestens
You have read 1 text from German literature.
Next - Der Nachsommer - 15
  • Parts
  • Der Nachsommer - 01
    Total number of words is 4475
    Total number of unique words is 1352
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    63.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 02
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1438
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 03
    Total number of words is 4468
    Total number of unique words is 1441
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 04
    Total number of words is 4448
    Total number of unique words is 1438
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 05
    Total number of words is 4476
    Total number of unique words is 1433
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    62.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 06
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1410
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 07
    Total number of words is 4252
    Total number of unique words is 1310
    40.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 08
    Total number of words is 4417
    Total number of unique words is 1356
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 09
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1471
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 10
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1366
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 11
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1465
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 12
    Total number of words is 4505
    Total number of unique words is 1333
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.3 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 13
    Total number of words is 4582
    Total number of unique words is 1428
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.5 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 14
    Total number of words is 4491
    Total number of unique words is 1435
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.6 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 15
    Total number of words is 4480
    Total number of unique words is 1461
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    55.6 of words are in the 5000 most common words
    61.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 16
    Total number of words is 4605
    Total number of unique words is 1345
    46.4 of words are in the 2000 most common words
    60.3 of words are in the 5000 most common words
    65.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 17
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1392
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    57.7 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 18
    Total number of words is 4384
    Total number of unique words is 1429
    42.8 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    63.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 19
    Total number of words is 4437
    Total number of unique words is 1474
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 20
    Total number of words is 4398
    Total number of unique words is 1474
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 21
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1354
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 22
    Total number of words is 4432
    Total number of unique words is 1449
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 23
    Total number of words is 4469
    Total number of unique words is 1414
    44.0 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 24
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1509
    41.7 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 25
    Total number of words is 4564
    Total number of unique words is 1447
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 26
    Total number of words is 4413
    Total number of unique words is 1444
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    54.9 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 27
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1400
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 28
    Total number of words is 4458
    Total number of unique words is 1418
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 29
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1442
    44.6 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 30
    Total number of words is 4429
    Total number of unique words is 1457
    42.5 of words are in the 2000 most common words
    56.9 of words are in the 5000 most common words
    62.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 31
    Total number of words is 4483
    Total number of unique words is 1358
    45.1 of words are in the 2000 most common words
    57.5 of words are in the 5000 most common words
    64.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 32
    Total number of words is 4530
    Total number of unique words is 1508
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 33
    Total number of words is 4641
    Total number of unique words is 1295
    47.4 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 34
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1405
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    58.0 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 35
    Total number of words is 4445
    Total number of unique words is 1523
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    58.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 36
    Total number of words is 4430
    Total number of unique words is 1437
    42.1 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 37
    Total number of words is 4572
    Total number of unique words is 1289
    47.8 of words are in the 2000 most common words
    60.6 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 38
    Total number of words is 4588
    Total number of unique words is 1402
    44.1 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    64.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 39
    Total number of words is 4441
    Total number of unique words is 1373
    45.8 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 40
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1352
    47.2 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 41
    Total number of words is 4410
    Total number of unique words is 1397
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.1 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 42
    Total number of words is 4463
    Total number of unique words is 1423
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 43
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1389
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 44
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1422
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 45
    Total number of words is 4488
    Total number of unique words is 1399
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    51.8 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 46
    Total number of words is 4405
    Total number of unique words is 1534
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 47
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1526
    41.3 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 48
    Total number of words is 4594
    Total number of unique words is 1340
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 49
    Total number of words is 4535
    Total number of unique words is 1411
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 50
    Total number of words is 4635
    Total number of unique words is 1349
    46.5 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 51
    Total number of words is 4590
    Total number of unique words is 1338
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 52
    Total number of words is 4497
    Total number of unique words is 1341
    47.9 of words are in the 2000 most common words
    62.7 of words are in the 5000 most common words
    67.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 53
    Total number of words is 4464
    Total number of unique words is 1367
    45.3 of words are in the 2000 most common words
    58.9 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 54
    Total number of words is 4382
    Total number of unique words is 1380
    40.4 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 55
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1396
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.8 of words are in the 5000 most common words
    65.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 56
    Total number of words is 1738
    Total number of unique words is 756
    51.2 of words are in the 2000 most common words
    63.0 of words are in the 5000 most common words
    68.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.