Der Nachsommer - 21

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Gegenden der Erde wohlhabend und durch Entartung ihrer Nachkommen,
durch den Leichtsinn derselben und durch Verschwendung wieder arm
geworden war. Einer dieses Geschlechtes hatte das große steinerne Haus
gebaut. Es gehörte jetzt einem fremden Herrn aus der Stadt, welcher
es seiner Lage und seiner Seltenheiten willen gekauft hatte und
es zuweilen besuchte. In dem Hause waren schöne Bauwerke, schöne
Steinarbeiten und schöne Arbeiten aus Holz, teils in Zimmerdecken,
Türen und Fußböden, teils in Geräten. Die Holzarbeit mußte einmal im
Gebirge viel blühender gewesen sein als jetzt. Von diesen Gegenständen
durfte nichts aus dem Hause gebracht werden, auch wurde von ihnen
nichts verkauft. Roland hatte die Erlaubnis erhalten, zu zeichnen, was
ihm als zeichnungswürdig erscheinen würde. Dieses Zweckes halber hielt
er sich im Lanterthalwirtshause auf. Ich besuchte mit ihm öfter das
Haus, und wir gerieten in mannigfache Gespräche, namentlich, wenn
wir abends, nachdem wir beide unser Tagewerk getan hatten, an dem
Wirtstische in der großen Stube zusammen kamen. Ich fand in ihm einen
sehr feurigen Mann von starken Entschlüssen und von heftigem Begehren,
sei es, daß ein Gegenstand der Kunst sein Herz erfüllte oder daß er
sonst etwas in den Bereich seines Wesens zu ziehen strebte. Er verließ
diese Stätte früher als ich.
Ehe mich meine Geschäfte aus der Gegend führten, fand ich noch etwas,
das mich meines Vaters willen sehr freute. Kaspar hatte öfters meinen
und Rolands Gesprächen zugehört und mitunter sogar in die Zeichnungen
geblickt. Einmal sagte er mir, daß, wenn ich an alten Dingen so ein
Vergnügen hätte, er mir etwas zeigen könne, das sehr alt und sehr
merkwürdig wäre.
Es gehöre einem Holzknechte, der ein Haus, einen Garten und
ein kleines Feldwesen habe, das von seinem Weibe und seinen
heranwachsenden Kindern besorgt werde. Wir gingen einmal auf meine
Anregung in das Haus hinauf, das jenseits eines Waldarmes mitten in
einer trockenen Wiese nicht weit von kleinen Feldern und hart an einem
großen, vereinzelten Steinblocke lag, wie sie sich losgerissen oft im
Innern von fruchtbaren Gründen befinden. Das alte Werk, welches ich
hier traf, war die Vertäfelung von zwei Fensterpfeilern, ungefähr
halbmanneshoch. Es war offenbar der Rest einer viel größeren
Vertäfelung, welche in der angegebenen Höhe auf dem Fußboden längs der
ganzen Wände eines Zimmers herum gelaufen war. Hier bestanden nur mehr
die Verkleidungen von zwei Fensterpfeilern; aber sie waren vollkommen
ganz. Halberhabne Gestalten von Engeln und Knaben, mit Laubwerk
umgeben, standen auf einem Sockel und trugen zarte Simse. Der Besitzer
des Häuschens hatte die zwei Verkleidungen in seiner Prunkstube so
aufgestellt, daß sie mit der unverzierten Höhlung gegen die Stube
schauten. In diese Höhlung hatte er geschnitzte und bemalte
Heiligenbilder aus neuerer Zeit gestellt. Vermutlich war das Werk
einmal in dem steinernen Hause gewesen und war dort weggekommen, da
etwa Nachfolger Veränderungen machten und Gegenstände verschleuderten.
Der Besitzer des Wiesenhauses sagte uns, daß sein Großvater die
Dinge in einer Versteigerung der Hagermühle gekauft habe, die wegen
Verschwendung des Müllers war eingeleitet worden. Meine Nachfragen um
die Ergänzungen zu diesen Verkleidungen waren vergeblich, und durch
Vermittlung Kaspars erkaufte ich von dem Besitzer die übergebliebenen
Reste. Ich ließ Kisten machen, legte die gefugten Teile auseinander,
packte sie selber ein und sendete sie unterdessen in das Ahornhaus zu
meinen anderen Dingen.

Ich blieb wirklich in jenem Herbste sehr lange im Gebirge. Es lag
nicht nur der Schnee schon auf den Bergen, sondern er deckte auch
bereits das ganze Land, und man fuhr schon in Schlitten statt in
Wägen, als ich von dem Ahornhause Abschied nahm. Ich hatte alle meine
Sachen gepackt und hatte sie voraus gesendet, weil ich im künftigen
Jahre nicht mehr in diesem freundlichen Hause, sondern irgend wo
anders meinen Aufenthalt würde aufschlagen müssen. Ich sagte allen
meinen Leuten Lebewohl und ging auf der glattgefrorenen Bahn neben dem
rauschenden Flusse, der schon Stücke Ufereis ansetzte, in die ebneren
Länder hinaus. Mein Weg führte mich in seinem Verlaufe auf Anhöhen
dahin, von welchen ich im Norden die Gegend des Rosenhauses und im
Süden die des Sternenhofes erblicken konnte. In dem weißen Gewande,
welches sich über die Gefilde breitete und welches von den
dunkeln Bändern der Wälder geschnitten war, konnte ich kaum die
Hügelgestaltungen erkennen, innerhalb welcher das Haus meines Freundes
liegen mußte, noch weniger konnte ich die Umgebungen des Sternenhofes
unterscheiden, da ich nie im Winter in dieser Gegend gewesen war. Das
aber wußte ich mit Gewißheit, in welcher Richtung das Haus liegen
müsse, an dem im vergangenen Sommer so viele Rosen geblüht haben und
in welcher das Schloß, hinter dem die alten Linden standen und die
Quelle floß, an der die weibliche Gestalt aus weißem Marmor Wache
hielt. Die wohltuenden Fäden, die mich nach beiden Richtungen zogen,
wurden von dem stärkeren Bande aufgehoben, das mich zu den lieben,
teuren Meinigen führte.
Als ich das flache Land erreicht hatte und an dem Orte eingetroffen
war, in welchem mich meine Kisten erwarten sollten, übergab ich
dieselben, die ich unverletzt vorfand, meinem Frächter zur Beförderung
an den Strom und empfahl sie ihm, besonders die mit den Altertümern,
auf das Angelegentlichste. Am anderen Tage reiste ich in einem Wagen
nach. Am Strome ließ ich die Kisten sorgfältig in ein Schiff bringen
und fuhr am nächsten Morgen mit dem nehmlichen Schiffe meiner
Vaterstadt zu.
Ich langte glücklich dort an, ließ meine Habseligkeiten in unser Haus
schaffen, packte zuerst die Kiste mit den Altertümern aus und war
beruhigt, als die Holzschnitzereien unversehrt daraus hervor gingen.
Die Freude meines Vaters war außerordentlich, die Mutter freute sich
des Vaters willen, und die Schwester, deren glänzende Augen bald auf
mich, bald auf den Vater schauten, zeigte, daß sie mit mir zufrieden
sei. Dieses ließ mir manches vergessen, das beinahe wie eine Sorge in
meinem Herzen war. Ich befand mich wieder bei meinen Angehörigen, die
mit allen Kräften ihrer Seele an meinem Wohle Anteil nahmen, und dies
erfüllte mich mit Ruhe und einer süßen Empfindung, die mir in der
letzten Zeit beinahe fremd geworden war.
Ich sah am anderen Tage, als ich in das Speisezimmer ging, den Vater,
wie er vor den Verkleidungen stand und sie betrachtete. Bald neigte er
sich näher zu ihnen, bald kniete er nieder und befühlte manches mit
der Hand oder untersuchte es genauer mit den Augen.
Mir klopfte das Herz vor Freude, und die weißen Haare, welche unter
den dunkeln immer häufiger auf seinem Haupte zum Vorschein kamen,
erschienen mir doppelt ehrwürdig, und die leichte Falte der Sorge
auf seiner Stirne, die in der Arbeit für uns auf diesem Sitze seiner
Gedanken entstanden war, während ich meiner Freude nachgehen und die
Welt und die Menschen genießen konnte, und während meine Schwester wie
eine prachtvolle Rose erblühen durfte, erfüllte mich beinahe mit einer
Andacht. Die Mutter kam dazu, er zeigte ihr manches, er erklärte ihr
die Stellungen der Gestalten, die Führung und die Schwingung der
Stengel und der Blätter und die Einteilung des Ganzen. Die Mutter
verstand diese Dinge durch die langjährige Übung viel besser als ich,
und ich sah jetzt, daß ich dem Vater etwas weit Schöneres gebracht
habe, als ich wußte. Ich nahm mir vor, im nächsten Frühlinge viel
genauer nach den zu diesen Verkleidungen noch gehörenden Teilen zu
forschen; ich hatte früher nur im allgemeinen gefragt, jetzt wollte
ich aber auf das Sorgfältigste in der ganzen Gegend suchen. Nachdem
wir noch eine Weile über das Werk geredet hatten, führte mich die
Mutter durch alle meine Zimmer und zeigte mir, was man während meiner
Abwesenheit getan habe, um mir den Winteraufenthalt recht angenehm zu
machen. Die Schwester kam dazu, und da die Mutter fortgegangen war,
schlang sie beide Arme um meinen Hals, küßte mich und sagte, daß ich
so gut sei und daß sie mich nach Vater und Mutter unter allen Dingen,
die auf der Welt sein können, am meisten und am außerordentlichsten
liebe. Mir wären bei dieser Rede bald die Tränen in die Augen
getreten.
Als ich später in meinem Zimmer allein auf und ab ging, wollte mir
mein Herz immer sagen: »Jetzt ist alles gut, jetzt ist alles gut.«
Ich kaufte mir am andern Tage eine spanische Sprachlehre, welche mir
ein Freund, der sich seit mehreren Jahren mit diesen Dingen abgegeben
hatte, anriet. Ich begann neben meinen anderen Arbeiten vorerst für
mich in diesem Buche zu lernen, mir vorbehaltend, später, wenn ich es
für nötig halten sollte, auch einen Lehrer im Spanischen zu nehmen.
Auch fuhr ich nicht nur fort, in den Schauspielen Shakespeares zu
lesen, sondern ich wendete die Zeit, die mir von meinen Arbeiten übrig
blieb, auch der Lesung anderer dichterischer Werke zu. Ich suchte die
Schriften der alten Griechen und Römer wieder hervor, von denen ich
schon Bruchstücke während meiner Studienjahre als Pflichterfüllung
hatte lesen müssen. Damals waren mir die Gestaltungen dieser Völker,
die ich mit ruhigen und kühlen Kräften hatte erfassen können, sehr
angenehm gewesen, deshalb nahm ich jetzt die Bücher dieser Art wieder
vor.
Meine Zither gereichte der Schwester zur Freude. Ich spielte ihr die
Dinge vor, die ich bereits auf diesen Saiten hervorzubringen im Stande
war, ich zeigte ihr die Anfangsgründe, und als für uns beide in dieser
Übung auch ein Meister aus der Stadt in das Haus kam, lieh ich ihr die
Zither und versprach ihr, eine eben so schöne und gute oder eine noch
schönere und bessere für sie aus dem Gebirge zu schicken, wenn sie zu
bekommen wäre. Ich erzählte ihr, daß der Mann, der mir in dem Gebirge
Unterricht im Zitherspiele gebe, bei weitem schöner, wenn auch nicht
so gekünstelt spiele als der Meister in der Stadt. Ich sagte, ich
wolle in dem Gebirge sehr fleißig lernen und ihr, wenn ich wieder
komme, Unterricht in dem erteilen, was ich unterdessen in mein
Eigentum verwandelt hätte.
Unter diesen Beschäftigungen und unter andern Dingen, welche schon
frühere Winter eingeleitet hatten, ging die kältere Jahreszeit dahin.
Als die Frühlingslüfte wehten und die Erde abzutrocknen begann, trat
ich meine Sommerwanderung wieder an. Ich wählte doch abermals das
Ahornhaus zu meinem Aufenthalte, wenn ich auch wußte, daß ich oft weit
von ihm weggehen und lange von ihm würde entfernt bleiben müssen.
Es war nur schon zur Gewohnheit geworden, und es war mir lieb und
angenehm in ihm.
Das erste, was ich vernahm, war, daß ich Botschaft nach meinem
Zitherspieljägersmanne aussandte. Da er überall zu finden ist,
kam er sehr bald, und wir verabredeten, wie wir unsere Übungen
im Zitherspiele fortsetzen würden. Gleichzeitig begann ich die
Forschungen nach jenen Teilen der Wandverkleidungen, welche zu den
meinem Vater überbrachten Pfeilerverkleidungen als Ergänzung gehörten.
Ich forschte in dem Hause nach, in welchem Roland im vergangenen
Sommer gezeichnet hatte, ich forschte bei dem Holzknechte, von welchem
mir die Pfeilerverkleidungen waren verkauft worden, ich dehnte meine
Forschungen in alle Teile der umliegenden Gegend aus, gab besonders
Männern Aufträge, welche oft in die abgelegensten Winkel von Häusern
und anderen Gebäuden kommen, wie zum Beispiele Zimmerleuten, Maurern,
daß sie mir sogleich Nachricht gäben, wenn sie etwas aus Holz
Geschnitztes entdeckten, ich reiste selber an manche Stellen, um
nachzusehen: allein es fand sich nichts mehr vor. Als beinahe
nicht zu bezweifeln stellte sich heraus, daß die von mir gekauften
Verkleidungen einmal zu dem steinernen Hause der ausgestorbenen
Gebirgskaufherren gehört haben, in welchem sie die Unterwand eines
ganzen Saales umgeben haben mochten. Bei einer einmal vorgenommenen
sogenannten Verschönerung späterer, verschwenderisch gewordener
Nachkommen hat man sie wahrscheinlich weg getan und sie fremden Händen
überlassen, die sie in abwechselnden Besitz brachten.
Die Pfeilerverkleidungen, welche gleichsam Nischen bildeten, in die
man Heiligenbilder tun konnte, sind übrig geblieben, die anderen
geraden Teile sind verkommen oder sogar mutwillig zerschlagen oder
verbrannt worden.
Gleich in den ersten Tagen meines Aufenthaltes ging ich auch mit
meinem Jägersmanne von dem Ahornhause über das Echergebirge in das
Echertal, wo der Meister wohnte, von dem der Jäger die Zither für mich
gekauft hatte und von dem ich auch eine für meine Schwester kaufen
wollte. Dieser Mann verfertigte Zithern für das ganze umliegende
Gebirge und zur Versendung. Er hatte noch zwei mit der meinigen ganz
gleiche. Ich wählte eine davon, da in der Arbeit und in dem Tone gar
keine Verschiedenheit wahrgenommen werden konnte. Der Meister sagte,
er habe lange keine so guten Zithern gemacht und werde lange keine
solchen mehr machen. Sie seien alle drei von gleichem Holze, er habe
es mit vieler Mühe gesucht und mit vielen Schwierigkeiten gefunden. Er
werde vielleicht auch nie mehr ein solches finden. Auch werde er kaum
mehr so kostbare Zithern machen, da seine entfernten Abnehmer nur
oberflächliche Ware verlangten und auch die Gebirgsleute, die wohl die
Güte verstehen, doch nicht gerne teure Zithern kauften.
Von dem Zitherspiele, welches mein Jäger mit mir übte, schrieb ich mir
so viel auf, als ich konnte, um es der Schwester zum Einlernen und zum
Spielen zu bringen.

Gegen die Zeit der Rosenblüte ging ich in den Asperhof und fand die
zwei Zimmer schon für mich hergerichtet, welche ich im vorigen Sommer
bewohnt hatte.
Am ersten Tage erzählte mir schon der Gärtner Simon, der von seinem
Gewächshause zu mir herüber gekommen war, daß der Cereus peruvianus in
dem Asperhofe sei. Der Herr habe ihn von dem Inghofe gekauft, und da
ich gewiß Ursache dieser Erwerbung sei, so müsse er mir seinen Dank
dafür abstatten. Ich hatte allerdings mit meinem Gastfreunde über den
Cereus geredet, wie ich es dem Gärtner versprochen hatte; aber ich
wußte nicht, wie viel Anteil ich an dem Kaufe hätte, und sagte daher,
daß ich den Dank nur mit Zurückhaltung annehmen könne. Ich mußte dem
Gärtner in das Cactushaus folgen, um den Cereus anzusehen. Die Pflanze
war in freien Grund gestellt, man hatte für sie einen eigenen Aufbau,
gleichsam ein Türmchen von doppeltem Glas, auf dem Cactushause
errichtet und hatte durch Stützen oder durch Lenkung der
Sonnenstrahlen auf gewisse Stellen des Gewächses Anstalten getroffen,
daß der Cereus, der sich an der Decke des Gewächshauses im Inghofe
hatte krümmen müssen, wieder gerade wachsen könne. Ich hätte nicht
gedacht, daß diese Pflanze so groß sei und daß sie sich so schön
darstellen würde.
Weil mein Vater an altertümlichen Dingen eine so große Freude hatte,
weil ihn die Verkleidungen so sehr erfreut hatten, welche ich ihm im
vergangenen Herbste gebracht hatte, so tat ich an meinen Gastfreund,
da ich eine Weile in seinem Hause gewesen war, eine Bitte. Ich hatte
die Bitte schon länger auf dem Herzen gehabt, tat sie aber erst jetzt,
da man gar so gut und freundlich mit mir in dem Rosenhause war. Ich
ersuchte nehmlich meinen Gastfreund, daß er erlaube, daß ich einige
seiner alten Geräte zeichnen und malen dürfe, um meinem Vater die
Abbilder zu bringen, die ihm eine deutlichere Vorstellung geben
würden, als es meine Beschreibungen zu tun im Stande wären.
Er gab die Einwilligung sehr gerne und sagte: »Wenn ihr eurem Vater
ein Vergnügen bereiten wollet, so zeichnet und malet, wie ihr wollt,
ich habe nicht nur nichts dagegen, sondern werde auch Sorge tragen,
daß in den Zimmern, die ihr benützen wollt, gleich alles zu eurer
Bequemlichkeit hergerichtet werde. Sollte euch Eustach an die Hand
gehen können, so wird er es gewiß sehr gerne tun.«
Am folgenden Tage war in dem Zimmer, in welchem sich der große
Kleiderschrein befand. mit dem ich anfangen wollte, eine Staffelei
aufgestellt und neben ihr ein Zeichnungstisch, ob ich mich des einen
oder des andern bedienen wollte. Der Schrein war von seiner Stelle weg
in ein besseres Licht gerückt, und alle Fenster bis auf eines waren
mit ihren Vorhängen bedeckt, damit eine einheitliche Beleuchtung auf
den Gegenstand geleitet wurde, der gezeichnet werden sollte. Eustach
hatte alle seine Farbstoffe zu meiner Verfügung gestellt, wenn etwa
die von mir mitgebrachten irgendwo eine Lücke haben sollten. Das
zeigte sich sogleich klar, daß die Zeichnungen jedenfalls mit Farben
gemacht werden müßten, weil sonst gar keine Vorstellung von den
Gegenständen hätte erzeugt werden können, die aus verschiedenfarbigem
Holze zusammengestellt waren.
Ich ging sogleich an die Arbeit. Mein Gastfreund hatte auch für meine
Ruhe gesorgt. So oft ich zeichnete, durfte niemand in das Zimmer
kommen, in dem ich war, und so lange sich überhaupt meine
Gerätschaften in demselben befanden, durfte es zu keinem andern
Gebrauche verwendet werden. Um desto mehr glaubte ich meine Arbeit
beschleunigen zu müssen.

Es waren indessen Mathilde und Natalie in dem Asperhofe angekommen,
und sie lebten dort, wie sie im vorigen Jahre gelebt hatten.
Ich zeichnete fleißig fort. Niemand stellte das Verlangen, meine
Arbeit zu sehen. Eustach hatte ich gebeten, daß ich ihn zuweilen um
Rat fragen dürfe, was er bereitwillig zugestanden hatte. Ich führte
ihn daher zu Zeiten in das Zimmer, und er gab mir mit vieler
Sachkenntnis an, was hie und da zu verbessern wäre. Nur Gustav ließ
Neugierde nach der Zeichnung blicken; nicht daß ihm geradezu eine
Äußerung in dieser Hinsicht entfallen wäre; aber da er sich so an mich
angeschlossen hatte und da sein Wesen sehr offen und klar war, so
erschien es nicht schwer, den Wunsch, den er hegte, zu erkennen. Ich
lud ihn daher ein, mich in dem Zimmer zu besuchen, wenn ich zeichnete,
und ich richtete es so ein, daß meine Zeichnungszeit in seine freien
Stunden fiel. Er kam fleißig, sah mir zu, fragte um allerlei und
geriet endlich darauf, auch ein solches Gemälde versuchen zu wollen.
Da mein Gastfreund nichts dawider hatte, so überließ ich ihm meine
Farben zur Benützung, und er begann auf einem Tische neben mir sein
Geschäft, indem er den nehmlichen Schrein abbildete wie ich. Im
Zeichnen war er sehr unterrichtet, Eustach war sein Lehrmeister;
dieser hatte aber bisher noch immer nicht zugegeben, daß sein Zögling
den Gebrauch der Farben anfange, weil er von dem Grundsatze ausging,
daß zuvor eine sehr sichere und behende Zeichnung vorhanden sein
müsse. Die Spielerei aber mit dem Schreine - denn es war nichts weiter
als eine Spielerei - ließ er als eine Ausnahme geschehen.
Ich wurde in Kurzem mit der ersten Arbeit fertig. Das Bild sah in den
genau und gewissenhaft nachgeahmten Farben fast noch lieblicher und
reizender aus als der Gegenstand selber, da alles ins Kleinere und
Feinere zusammengerückt war.
Da ich die Zeichnung vollendet hatte, legte ich sie meinem Gastfreunde
und Mathilde vor. Sie billigten dieselbe und schlugen einige kleine
Änderungen vor. Da ich die Notwendigkeit derselben einsah, nahm ich
sie sogleich vor. Hierauf wurde von ihnen so wie von Eustach die
Abbildung für fertig erklärt.
Nach dem Kleiderschreine nahm ich den Schreibtisch mit den Delphinen
vor.
Weil ich durch die erste Zeichnung schon einige Fertigkeit erlangt
hatte, so ging es bei der zweiten schneller, und alles geriet mit mehr
Leichtigkeit und Schwung. Ich war fertig geworden und legte auch diese
Abbildung Mathilden, meinem Gastfreunde und Eustach vor. Gustav hatte
in der Zeit auch seine Zeichnung des großen Schreines vollendet und
brachte sie herbei. Er wurde ein wenig ausgelacht, und andererseits
wurden ihm auch Dinge angegeben, die er noch zu verändern und hinein
zu machen hätte. Auch bei mir wurden Verbesserungen vorgeschlagen. Als
wir beide mit unsern Ausfeilungen fertig waren, wurden in dem Zimmer,
in welchem wir gezeichnet hatten, die Geräte wieder an den Platz
gerückt, und die Staffelei und unsere Malergerätschaften wurden daraus
entfernt. Ich hatte mir in diesem Zimmer nur die zwei Gegenstände
abzubilden vorgenommen.
Hierauf versuchte ich noch einige kleinere Gegenstände.
Unterdessen waren manche Leute zum Besuche in das Rosenhaus gekommen,
wir selber hatten auch einige Nachbarn aufgesucht, hatten Spaziergänge
gemacht, und an mehreren Abenden saßen wir im Garten oder vor den
Rosen oder unter dem großen Kirschbaume und es wurde von verschiedenen
Dingen gesprochen.

Eustach sagte mir einmal, da ich von den Geräten in dem Sternenhofe
redete und die Äußerung machte, daß meinen Vater Abbildungen von ihnen
sehr freuen würden, es könne keinen Schwierigkeiten unterliegen, daß
ich in dem Sternenhofe ebenso zeichnen dürfe wie in dem Asperhause.
Ich ging auf die Sache nicht ein, da ich nicht den Mut hatte, mit
Mathilde darüber zu sprechen. Am andern Tage zeigte mir Eustach die
Einwilligung an, und Mathilde lud mich auf das Freundlichste ein und
sagte, daß mir in ihrem Hause jede Bequemlichkeit zu Gebote stehen
würde. Ich dankte sehr freundlich für die Güte, und nach mehreren
Tagen fuhr ich mit den Pferden meines Gastfreundes in den Sternenhof,
während Mathilde und Natalie noch in dem Rosenhause blieben.
Im Sternenhofe fand ich zu meiner Überraschung schon alles zu meinem
Empfange vorbereitet. Da Bilder in dem Schlosse waren, hatte man auch
mehrere Staffeleien, welche man mir zur Auswahl in das große Zimmer
gestellt hatte, in welchem die altertümlichen Geräte standen. Auch ein
Zeichnungstisch mit allem Erforderlichen war in das Zimmer geschafft
worden. Ich wählte unter den Staffeleien eine und ließ die übrigen
wieder an ihre gewöhnlichen Orte bringen. Den Zeichnungstisch behielt
ich zur Bequemlichkeit neben der Staffelei bei mir. Es war nun zum
Malen beinahe alles so eingerichtet wie im Asperhofe. Auch durfte ich
mir die Geräte, die ich zu zeichnen vorhatte, in das Licht rücken
lassen wie ich wollte. Zum Wohnen und Schlafen hatte man mir das
nehmliche Zimmer hergerichtet, in welchem ich bei meinem ersten
Besuche gewesen war. Zum Speisen wurde mir der Saal, in dem ich
arbeitete, oder mein Wohnzimmer frei gestellt. Ich wählte das Letzte.
Ich betrachtete mir vorerst die Geräte und wählte diejenigen aus, die
ich abbilden wollte. Hierauf ging ich an die Arbeit. Ich malte sehr
fleißig, um die Unordnung, welche meine Arbeiten notwendig in dem
Hause machen mußten, so kurz als möglich dauern zu lassen. Ich blieb
daher den ganzen Tag in dem Saale, nur des Abends, wenn es dämmerte,
oder Morgens, ehe die Sonne aufging, begab ich mich in das Freie oder
in den Garten, um einen Gang in der erquickenden Luft zu machen oder
gelegentlich auch, stille stehend oder auf einer Ruhebank sitzend, die
weite Gegend um mich herum zu betrachten. Oft, wenn ich die Pinsel
gereinigt und all das unter Tags gebrauchte Malergeräte geordnet und
an seinen Platz gelegt hatte, saß ich unter den alten hohen Linden
im Garten und dachte nach, bis das späte Abendrot durch die Blätter
derselben herein fiel und die Schatten auf dem Sandboden so tief
geworden waren, daß man die kleinen Gegenstände, die auf diesem Boden
lagen, nicht mehr sehen konnte. Noch öfter aber war ich auf dem Platze
hinter der Epheuwand, von welchem aus das Schloß in die großen Eichen
eingerahmt zu erblicken war und neben und hinter dem Schlosse sich die
Gegend und die Berge zeigten. Es war die Stille des Landes, wenn der
heitere Späthimmel sich über das Schloß hinzog, wenn die Spitzen von
dessen Dachfähnchen glänzten, sich in Ruhe das Grün herum lagerte und
das Blau der Berge immer sanfter wurde.
Zuweilen, in besonders heißen Tagen, ging ich auch in die Grotte, in
welcher die Marmornymphe war, freute mich der Kühle, die da herrschte,
sah das gleiche Rinnen des Wassers und sah den gleichen Marmor, auf
dem nur zuweilen ein Lichtchen zuckte, wenn sich ein später Strahl in
dem Wasser fing und auf die Gestalt geworfen wurde.
In dem Schlosse war es sehr einsam, die Diener waren in ihren
abgelegenen Zimmern, ganze Reihen von Fenstern waren durch
herabgelassene Vorhänge bedeckt, und zu dem Hofbrunnen ging selten
eine Gestalt, um Wasser zu holen, daher er zwischen den großen Ahornen
eintönig fortrauschte. Diese Stille machte, daß ich desto mehr der
Bewohnerinnen dachte, die jetzt abwesend waren, daß ich meinte, ihre
Spuren entdecken zu können, und daß ich dachte, ihren Gestalten
irgendwo begegnen zu müssen. Besser war es, wenn ich in die Landschaft
hinausging. Dort lebten die Klänge der Arbeit, dort sah ich heitere
Menschen, die sich beschäftigten, und regsame Tiere, die ihnen halfen.
Es war eine Art von Verwalter in dem Schlosse, der den Auftrag haben
mußte, für mich zu sorgen, wenigstens tat er alles, was er zu meiner
Bequemlichkeit für nötig erachtete. Er fragte oft nach meinen
Wünschen, ließ mehr Speisen und Getränke auf meinen Tisch stellen als
nötig war, sorgte stets für frisches Wasser, Kerzen und andere Dinge,
ließ eine Menge Bücher, die er aus der Büchersammlung des Schlosses
genommen haben mochte, in mein Zimmer bringen und meinte zuweilen, daß
es die Höflichkeit erfordere, daß er mehrere Minuten mit mir spreche.
Ich machte so wenig als möglich Gebrauch von allen für mich in diesem
Schlosse eingeleiteten Anstalten und ging nicht einmal in die Meierei,
in welcher es sehr lebhaft war, um durch meine Gegenwart oder durch
mein Zuschauen nicht jemanden in seiner Arbeit zu beirren.
Als ich mit den ausgewählten Gegenständen fertig war, hörte ich nicht
auf; denn aus ihnen entwickelten sich wieder andere Arbeiten, was
seinen Grund darin hatte, daß ein Gegenstand den andern verlangte,
was wieder daher rührte, daß die Geräte dieses Zimmers und der
Nebengemächer ein Ganzes bildeten, welches man nicht zerstückt denken
konnte. Was mir aber zu statten kam, war die große Übung, die ich nach
und nach erlangte, so daß ich endlich in einem Tage mehr vor mich
brachte als sonst in dreien.
Eustach kam einmal herüber, mich zu besuchen. Ich sah darin ein
Zeichen, daß man mir Gelegenheit geben wollte, mich seines Rates zu
bedienen. Ich tat dieses auch, freute mich der Worte, die er sprach,
und folgte den Ansichten, die er entwickelte. Er erzählte mir auch,
daß Mathilde und Natalie noch lange in dem Asperhofe zu bleiben
gedächten. Da, wie ich wußte, ihr Besuch in dem vorigen Sommer im
Rosenhause viel kürzer gewesen war, so verfiel ich auf den Gedanken,
ob sie nicht etwa gerade darum heuer länger in demselben verweilten,
um mir Muße zu meinen Arbeiten in dem Sternenhofe zu geben. Ob es nun
so sei oder nicht, wußte ich nicht, es konnte aber so sein, und darum
beschloß ich, mein Malen abzukürzen. Endlich mußte ich doch einmal
schließen, da ich doch nicht alle Gegenstände abbilden konnte. Ich
sagte Eustach die Zeit, in der ich fertig sein würde. Er blieb zwei
Tage in dem Schlosse, vermaß Manches, untersuchte Einiges in manchen
Zimmern und kehrte dann wieder in das Rosenhaus zurück.
Ehe ich ganz fertig war, kamen alle vom Asperhofe herüber und blieben
einige Tage. Auch Eustach kam wieder mit. Ich legte vor, was ich
gemacht hatte, und es geschah das Nehmliche, was in dem Rosenhause
geschehen war. Man billigte im Allgemeinen die Arbeit und stellte
hie und da etwas aus, was zu verbessern wäre. Ich hatte schon zu der
Abbildung der Geräte im Asperhofe Ölfarben angewendet, weil ich in
Behandlung derselben nach und nach eine größere Fertigkeit erlangt
hatte als in der der Wasserfarben und weil die Wirkung eine viel
größere war. Die Geräte des Sternenhofes hatte ich nun auch mit
Ölfarben abgebildet, und diese Abbildungen waren viel gelungener als
die im Rosenhause. Ich erkannte die Vorschläge, welche mir gemacht
worden waren, an und bemerkte mir sie zur Ausführung.
Eustach ging von dem Sternenhofe wieder in das Rosenhaus zurück; mein
Gastfreund, Mathilde, Natalie und Gustav machten eine kleine Reise.
Auch mein Bleiben war nicht mehr lange in dem Schlosse. Ich machte
noch fertig, was fertig zu machen war, ich verbesserte, was zu
verbessern vorgeschlagen worden war und was mir selber noch in der
Zeit als verbeßrungswürdig einfiel und wartete dann ab, bis alles gut
getrocknet wäre, um es einpacken und für den Vater in Bereitschaft
halten zu können. Da dies geschehen war, dankte ich dem Verwalter sehr
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