Der Nachsommer - 32

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wurde um so mehr der Fall, als wir uns auch über Abteilungen aus
Cervantes und Calderon wagten. In andern Sprachen, besonders im
Italienischen des Dante und Tasso, las sehr gerne die Gesellschafterin
der Fürstin. Das Alte aus dem Griechischen - es wurde nur die Ilias
und Odysseus, dann einiges aus Äschylos vorgenommen - mußte ich ganz
allein in deutscher Übersetzung vorlesen. Es wurde da auch sehr viel
über das uralte gesellschaftliche Leben der Griechen, über ihre
häuslichen Einrichtungen, über ihren Staat, ihre Kunst und über die
Gestalt und Beschaffenheit ihres Landes und ihrer Meere gesprochen.
Ich wurde zu diesen Beschäftigungen in diesem Winter weit öfter zu der
Fürstin eingeladen, als es früher der Fall gewesen war. Der Frühling
und die Zeit, in welcher man wieder den Landaufenthalt zu suchen
pflegt, kam uns zu früh, wir verabredeten noch, was wir in dem
nächsten Winter vorzunehmen gedächten, und die Fürstin beurlaubte mich
mit vieler und sehr gewinnender Freundlichkeit.

Die Beschäftigungen im Kreise unserer Familie bestanden jetzt in sehr
häufigen Gesprächen zwischen dem Vater und mir über die Kunst und über
Bücher. Er erzählte mir, wie er dazu gekommen wäre, Bilder lieb zu
gewinnen und sich Bilder zu sammeln. Er kam hiebei auf seine Jugend,
und da er in einer freudigeren und erregteren Stimmung war, als sonst,
so erzählte er mir ausführlich, wie er dieselbe verlebt habe. Er
stellte mir dar, wie er sich die Mittel, um etwas lernen zu können,
selber habe verschaffen müssen, und wie ihm sein älterer Bruder, der
ein sehr begabter Mensch gewesen wäre, hierin zwar ein wenig, aber in
der Tat sehr wenig habe beistehen können, weil er sich selbst alles
habe herbei schaffen müssen und nur um wenige Jahre älter gewesen sei.
Nach Anweisung vernünftiger Menschen habe er zu lesen begonnen, und
manchen freien Tag in seiner Lehrzeit habe er in seiner Kammer bei den
Büchern zugebracht. Er habe, da er frei wurde und teils in unserer
Stadt, teils in den ersten Handelsplätzen Europas Dienste tat, die
Bekanntschaft von Künstlern gemacht, habe sie in ihren Arbeitsstuben
besucht, habe über die Art zu malen sich Kenntnisse gesammelt und
sei mit diesen Kenntnissen in die berühmtesten Bildersammlungen der
größten Städte gegangen. Hiebei sei es ihm widerfahren, daß er zweimal
im Lernen habe von vorne anfangen müssen. So sei es ihm in Rom, wohin
er sich von Triest aus begeben hatte, um dort ein halbes Jahr für
sich selber zu leben, klar geworden, daß er gar nichts wisse. Er habe
wieder unverdrossen angefangen, und von Rom schreibe sich seine Liebe
für alte Bilder her. Sein Bruder habe den Weg durch die Staatsschulen
gemacht, und da er ihn sehr liebte, habe er von ihm auch die Liebe zu
den alten Sprachen angenommen. In seinen Diensten habe er mehr freie
Zeit gehabt als da er noch lernte, und diese Zeit habe er zu seinen
Lieblingsneigungen angewendet. Mit einem alten Abte, der die
Verwaltung seines Klosters abgegeben hatte und seine würdevolle Muße,
wie er sich ausdrückte, im Winter in unserer Stadt genoß, habe er alte
Dichter und Geschichtschreiber gelesen. Der Abt sei ein großer Freund
der alten Schriften gewesen, habe bei ihm Neigung zu diesen Dingen
entdeckt und sei ihm mit seinen Kenntnissen beigestanden. Er habe sehr
oft im Zimmer des Abtes laut aus den sogenannten Classikern lesen
müssen. Die Bekanntschaft desselben habe er bei seinem Dienstherrn
in unserer Stadt gemacht, in dessen Hause dem Abte, der einst Lehrer
dieses Dienstherrn gewesen sei, jährlich ein oder zwei Male ein Fest
gegeben wurde. Der Dienstherr, der letzte, bei dem sich mein Vater
befunden, sei ein Ehrenmann gewesen, der seinen Leuten nicht nur
Gelegenheit verschafft habe, etwas lernen zu können, indem er sie zu
den vorkommenden Reisen benützte, auf denen sie Geschäftsfreunde,
Handelsverbindungen, Verkehrswege und dergleichen kennen lernten,
sondern der ihnen auch Zeit gönnte, selber, wenn sie nicht die Mittel
zu großen Geschäftsanlagen besaßen, mit kleinen Anfängen zu größeren
Unternehmungen und zu endlicher Selbstständigkeit schreiten zu können.
So habe auch der Vater mit kleinen Ersparnissen begonnen, habe sich
ausgedehnt und sei endlich, da die Anfänge unter den Flügeln seines
Herrn geschehen seien, mit dessen Unterstützung ein selbstständiger
Kaufmann geworden. Was er zu Vergnügungen hätte verwenden können, habe
er bei Seite gelegt und habe sich entweder ein Buch oder ein Kunstwerk
gekauft oder habe eine Reise zu seiner Belehrung gemacht. Da sich
seine Verbindungen mehrten und stets ergiebiger zu werden versprachen,
habe er meine Mutter kennen gelernt und ihre Hand gewonnen. Sie habe
eine nicht unbeträchtliche Mitgift in das Haus gebracht, und so sei
gemeinschaftlich der Grund gelegt worden, daß wir Kinder nun nicht nur
frei und unabhängig bei unsern Eltern in ihrem eigenen Hause leben
können, sondern auch für die Zukunft einen Notpfennig zu erwarten
hätten, und daß er selber sich mit Manchem habe umringen können, was
ihm die sanfte Neigung seines Herzens geboten habe und was ihm als
Erheiterung und nach der Liebe seiner Gattin und der Wohlgeratenheit
seiner Kinder auch als Lohn seines Alters dienen werde. Der betagte
Abt habe ihn als seinen letzten Schüler noch getraut und sei bald
darauf gestorben. Mit der jungen Frau habe er dreimal seine alten
Eltern, welche ferne in einem waldigen Lande von einer wenig
ergiebigen Feldwirtschaft lebten, besucht, sie seien dann kurz darauf
eins nach dem andern gestorben.
Sein Dienstherr habe uns noch aus der Taufe gehoben, sei dann von den
Geschäften zurück getreten, habe bei seinem einzigen Kinde, einer
Tochter, die an einen angesehenen Güterbesitzer verheiratet war,
gelebt und sei bei ihr auch endlich gestorben. So haben sich alle
Verhältnisse geändert. Das heimatliche Waldhaus mit der geringen
Feldwirtschaft haben er und sein Bruder einer Schwester geschenkt,
diese sei ohne Kinder gestorben, und da weder er noch der Bruder das
Haus bewirtschaften konnten, so haben sie eingewilligt, daß es an
einen entfernten Verwandten falle. Der Bruder sei während unserer
Unmündigkeit gestorben, eben so die Großeltern von mütterlicher Seite
und endlich ein Großoheim von eben dieser Seite, der uns Kinder zu
Erben eingesetzt, und da die Mutter keine Geschwister gehabt habe,
so seien wir nun allein und so sei keine Verwandtschaft weder von
väterlicher noch von mütterlicher Seite übrig. Er habe die Liebe,
welche ihm durch den Tod seiner Angehörigen, denen er, besonders dem
Bruder, eine treue Erinnerung weihe, anheimgefallen sei, an die Mutter
und uns übertragen, sein Haus sei nun sein Alles, und wir zwei, die
Schwester und ich, sollten verbunden bleiben und sollten in Neigung
nicht von einander lassen, besonders wenn auch wir allein sein und er
und die Mutter im Kirchhofe schlummern würden.
Diese Ermahnung zur Liebe war nicht nötig; denn daß wir, die Schwester
und ich, uns mehr lieben könnten, als wir taten, schien uns nicht
möglich, nur die Eltern liebten wir beide noch mehr, und wenn eine
Anspielung darauf gemacht wurde, daß sie uns einst verlassen sollten,
so betrübte uns das außerordentlich, und wohin wir die Liebe, die uns
dann zurückfallen sollte, wenden würden, wußten wir sehr wohl, wir
würden sie an gar nichts wenden, sie würde von selber über die
Grabhügel hinaus gegen die verstorbenen Eltern bis an unser Lebensende
fortdauern.

Die andern Vorkommnisse, die zwar auch in unserer Familie, aber nicht
in ihr allein, sondern zugleich in Gesellschaft von geladenen Menschen
vorfielen, waren mir nicht so angenehm als in früheren Zeiten, ja sie
waren mir eher widerwärtig und dünkten mir Zeitverlust. Sie bestanden
beinahe gleichmäßig wie in früheren Jahren aus abendlichen Kreisen, in
denen gesprochen wurde, oder aus Gesellschaften, in denen etwas Musik
oder gar Tanz vorkam. An dem letzteren nahm ich gar keinen Teil, und
die Schwester, welche, wie ich schon seit länger wahrnahm, schier alle
meine Neigungen teilte, tat es sehr wenig und flüchtete an solchen
Abenden sehr gerne zu mir. Ich hatte die Leute, darunter aber
vorzüglich die jungen, welche bei solchen Gelegenheiten zu uns kamen,
schon genau kennen gelernt, und wenn ich in früherer Zeit eine Scheu,
ja sogar eine gewisse Gattung von Ehrfurcht vor ihnen gehabt hatte,
so war dies jetzt nicht mehr der Fall; ich hatte durch Nachdenken und
durch Erfahrungen im Umgange mit andern Menschen einsehen gelernt, daß
das, wovor ich besonders eine Scheu hatte, nehmlich ihre Sicherheit
und Vornehmheit, nur ein Ding ist welches man lernt, wenn man sehr
viel in solchen Gesellschaften ist, wie sie bei uns waren, und wenn
man in diesen Gesellschaften viel spricht und in den Vordergrund
tritt. Und daß dieses Ding nicht schwer zu erlernen ist, sah ich
daraus, daß es solche inne hatten, deren Geisteskräfte hoch zu achten
ich nicht veranlaßt war. Meine Erfahrungen an Menschen hatte ich aber
nicht bloß in hohen Ständen gemacht, sondern auch in niedern, und
in diesen zwar nicht in der Stadt, sondern bei Gebirgsbewohnern und
Landbebauern. In hohen Ständen sah ich junge Leute, namentlich bei
der Fürstin war das der Fall, welche jenes Benehmen, das mir sonst so
hoch über mir schien, nicht hatten, sondern sich einfach und wenig
vortretend gaben, höflich und nicht linkisch waren, und an das Wort,
das ich öfter in meiner Jugend gehört, aber falsch verstanden hatte,
»ein junger Mann von guter Erziehung« erinnerten. In den untern
Ständen habe ich manchen Mann kennen gelernt, der, wenn er vor solchen
stand, die er für höher erachtete als sich selbst, nicht die Mühe
übernahm, auch höher in seinem Benehmen sein zu wollen, sondern
der ruhig so sprach, wie er die Sache verstand, und ruhig die Rede
anhörte, die ihm ein Anderer erwiderte. Dieser Mann schien mir auch
von höherer Erziehung als die, welche viele Arten des Benehmens wissen
und ersichtlich machen. Ein gültiges Beispiel gab mein Gastfreund, der
noch einfacher war als jene Männer, von denen ich sagte, daß ich sie
bei der Fürstin gesehen habe, und dessen Rede und Tun so klare Achtung
erzeugten. Selbst sein Anzug, der Anfangs auffiel, stimmte zu Allem.
Auch Eustach, Gustav aber ganz gewiß, standen im entschiedenen Vorzuge
vor meinen Gesellschaftsleuten. Weil ich nun diese Menschen sehr gut
kannte und weil sie mir keine hohe Rücksichtnahme mehr einflößten, war
es mir unersprießlich, mit ihnen zu sein, und es erschien mir, daß ich
die Zeit besser würde benützen können. Aber auch die Erfahrungen in
dieser Hinsicht mochte mein Vater für nützlich gehalten haben. Ich
machte sie nur an jungen Männern. Über Mädchen konnte ich ein Urteil
gar nicht sagen, weil ich sehr wenig mit ihnen sprach und weil mich
natürlich keine in meiner Zurückgezogenheit aufsuchen konnte. Wie
älteren Leuten, Männern wie Frauen, kam mir oft jemand entgegen, dem
ich Achtung zollen mußte; aber auch zu alten Leuten wie zu Mädchen
konnte ich mich nicht drängen. Unter denen, welchen ich mehr zugetan
war, stand der Sohn des Juwelenhändlers oben an, ich war ihm wirklich
in der eigentlichen Bedeutung ein Freund. Wir brachten außer unseren
Kleinodienlehrstunden manche Zeit mit einander zu, wir besprachen
verschiedene Dinge und lasen auch mitunter kleine Abschnitte von
Schriften mit einander, die wir gemeinschaftlich achteten. Seine
Eltern waren sehr liebenswürdig und fein. Der junge Preborn war mir
auch nicht unangenehm. Er sprach noch öfter von der schönen Tarona
und bedauerte sehr, daß sie auf weite Reisen gegangen und daher gar
nicht in die Stadt gekommen sei, weswegen er mir sie nie habe zeigen
können. An den eigentlichen Vergnügungen, die junge Männer unter sich
anstellten, nahm ich nur ungemein selten Teil. Daß ich aber auch
überhaupt viel weniger mit Männern meines Alters umging und nicht, wie
es bei vielen jungen Leuten in unserer Stadt der Gebrauch ist, Tage
mit ihnen zubrachte und dies öfter wiederholte, rührte daher, daß ich
viele Beschäftigungen hatte und daß mir daher zu wenig Zeit übrig
blieb, sie auf Anderes zu verwenden. Am liebsten war es mir, wenn ich
mit meinen Angehörigen allein war.

Ich ging nach dem Winter ziemlich spät im Frühlinge auf das Land. So
erfreulich der letzte Sommer für mich gewesen war, so sehr er mein
Herz gehoben hatte, so war doch etwas Unliebes in dem Grunde meines
Innern zurück geblieben, was nichts anders schien als das Bewußtsein,
daß ich in meinem Berufe nicht weiter gearbeitet habe und einer
planlosen Beschäftigung anheim gegeben gewesen sei. Ich wollte das
nun einbringen und den größten Teil des Sommers einer festen und
angestrengten Tätigkeit weihen. Ich nahm alle Geräte und Werke mit,
welche ich zur Fortsetzung meiner Arbeiten brauchte. Freie Stunden,
die nach genauer Zeiteinteilung übrig blieben, wollte ich dann meinen
Lieblingsdingen widmen.
Ich kam in das Ahornwirtshaus und bestellte mir da hin auch die Leute,
die ich verwenden wollte, wenn sie sich nehmlich bereit erklärten, mir
in entferntere Teile der Gebirge zu folgen, wohin mich heuer meine
Arbeiten führen würden. Der alte Kaspar wollte mitgehen, zwei andere
auch, und so hatte ich genug. Ich erkundigte mich nach meinem
Zitherspiellehrer, er war fort und so gut wie verschollen. Kein Mensch
wußte etwas von ihm. Ich ging in das Rothmoor, um nachzusehen, wie
weit die Marmorarbeiten gediehen waren. Sie wurden heuer fertig, und
ich konnte sie im Herbste nach Hause bringen lassen. Da das geschehen
war, verließ ich für diesen Sommer das Ahornwirtshaus, in welchem ich
nun so lange gewohnt hatte, um mich in die Bergabteilung zu begeben,
die ich durchforschen wollte. Ich ging mit einem wehmütigen Gefühle
von dem Hause fort.
An einer Stelle, wo das Gebirge weit verzweigt und wild verflochten,
aber deßohngeachtet bei Weitem nicht so schön war wie das, welches
ich verlassen hatte, setzte ich mich wie in einem Mittelpunkte meiner
Bestrebungen fest. Ich vermißte das heitere, fensterschimmernde
Ahornhaus, ich vermißte das ganze Tal, in dem ich beinahe heimisch
geworden war. In einem Hause, das an der Öffnung dreier Täler lag
und mir daher den geeignetsten Platz abgab, mietete ich mich ein.
Schwarzer Tannenwald sah auf meine Fenster, schritt an den Bächen,
welche aus den drei Tälern kamen, neben feuchten Wiesen und andern
offenen Stellen in die Talgründe hinein und zog sich auf die Berge.
Die höheren Kuppen oder gar die Schneeberge konnte man wegen der
Enge des Tales über den finstern Tannen nicht sehen. Das mochte auch
die Ursache sein, daß das Haus und die mehreren in den Waldlehnen
zerstreuten und an den Bächen hingehenden Hütten die Tann hießen.
Mauern, mit grünem Moose bewachsen, bildeten mein Haus und grenzten
an ein zerfallenes Gärtchen, in welchem wenig mehr als Schnittlauch
wuchs. Auf der Gasse war der Boden schwarz, und dieselbe Schwärze zog
sich in das Gras hinein; denn das Einzige, welches häufig an diesem
Wirtshause ankam und da hielt, damit sich Menschen und Tiere
erquickten, waren Kohlenfuhren. In dem ganzen, bei näherer
Besichtigung sich als ungeheuer zeigenden Waldgebiete waren die
Kohlenbrennereien zerstreut, und ganze Züge von den schwarzen
Fuhrwerken und den schwarzen Fuhrmännern zogen die düstere Straße
hinaus, um die Kohlen gegen die Ebenen zu bringen, von wo sie sogar
bis in unsere Stadt befördert wurden. Nur ein einziges Zimmer mit
kleinen Fenstern und eisernen Kreuzen daran konnte ich haben. In
demselben war ein Tisch, zwei Stühle, ein Bett und eine bemalte Truhe,
in die ich Kleider und andere Dinge legen konnte. Für meine größeren
Kisten wurde mir ein Verschlag in einem Schuppen eingeräumt. Kaspar
und die andern schliefen, wenn wir uns in dem Hause befanden, in der
Scheuer im Heu. Ich ließ mein Gepäcke größtenteils in meinen Koffern,
hing nur das Nötige an Nägel, die in dem Zimmer waren, legte meine
Schreibgeräte, meine wissenschaftlichen Bücher und meine Dichter auf
den Tisch, füllte das Bettgestelle mit meinen von Hause mitgebrachten
Bettstücken, stellte meine Bergstöcke in eine Ecke und war
eingerichtet. Die Sonne, welche am späten Vormittage bei einem Fenster
meines Zimmers hereinkam, streifte am Nachmittage das andere, um bald
die Spitzen der Tannen zu vergolden und zu verschwinden. Ich war in
manchen ähnlichen Herbergen schon gewesen, war daran gewöhnt, fügte
mich und wurde mit dem Wirte, der Wirtin und einer rührigen Tochter,
einfachen, gutmütigen Leuten, die einen kleinen Gedankenkreis hatten,
bald bekannt. Sonst kam noch manches Mal ein Gebirgsjäger, ein
seltener Wandersmann oder ein Hausierer in das Tannwirtshaus. Die
größte Zahl der Gäste bestand außer den Kohlenführern in Holzknechten,
welche in den großen Wäldern zerstreut waren und welche gerne an
Samstagen oder an Tagen vor großen Festen heraus kamen, um zu den
Ihrigen zu gehen. Da verweilten sie denn nun nicht selten gerne
ein wenig in dem Tannwirtshause, um sich ein Gutes zu tun. Die
Hauptbeschäftigung aller Bewohner der Tann war die Holzarbeit und ihr
Hauptreichtum waren Kühe und Ziegen, welche täglich in die Wälder
gingen und von welchen die jüngeren den ganzen Sommer hindurch auf der
Höhe der Waldungen und der Holzschläge blieben.
Von diesem Hause aus fingen wir nun an, unsere Beschäftigungen zu
betreiben. Durch die langen und weithingestreckten Waldungen ging
unser Hammer, und die Leute trugen die Zeugen der verschiedenen
Bodenbeschaffenheiten, auf denen die ausgedehnten Waldbestände
wuchsen, in der Gestalt der mannigfaltigen Gesteine in die Tann. Wenn
auch von unserem Gasthause aus die Felsenberge oder gar das Eis nicht
zu erblicken waren, so waren sie darum nicht weniger vorhanden. Weil
hier Alles großartiger war.
Da wir uns tiefer im Gebirge und näher seinem Urstocke befanden, so
dehnten sich auch die Wälder in mächtigeren Anschwellungen aus, und
wenn man durch eine Reihe von Stunden in dem dunkeln Schatten der
feuchten Tannen und Fichten gegangen war, so wurden endlich ihre
Reihen lichter, ihr Bestand minderte sich, erstorbene Stämme oder
solche, die durch Unfälle zerstört worden waren, wurden häufiger, das
trockene Gestein mehrte sich, und wenn nun freie Plätze mit kurzem
Grase oder Sandgrieß oder Knieholz folgten, so sah man dämmerige
Wände in riesigen Abmessungen vor den Augen stehen, und blitzende
Schneefelder waren in ihnen, oder zwischen auseinanderschreitenden
Felsen schaute ein ganz in Weiß gehüllter Berg hervor. Die Gesteinwelt
folgte nun in noch größeren Ausdehnungen auf die Waldwelt. Uns führte
unsere Absicht oft aus der Umschließung der Wälder in das Freie
der Berge hinaus. Wenn die Bestandteile eines ganzen Gesteinzuges
ergründet waren, wenn alle Wässer, die der Gesteinzug in die Täler
sendet, untersucht waren, um jedes Geschiebe, das der Bach führt, zu
betrachten und zu verzeichnen, wenn nun nichts Neues nach mehrfacher
und genauer Untersuchung sich mehr ergab, so wurde versucht, sich des
Zuges selbst zu bemächtigen und seine Glieder, so weit es die Macht
und Gewalt der Natur zuließ, zu begehen. In die wildesten und
abgelegensten Gründe führte uns so unser Plan, auf die schroffsten
Grate kamen wir, wo ein scheuer Geier oder irgend ein unbekanntes
Ding vor uns aufflog und ein einsamer Holzarm hervor wuchs, den in
Jahrhunderten kein menschliches Auge gesehen hatte; auf lichte Höhen
gelangten wir, welche die ungeheure Wucht der Wälder, in denen unser
Wirtshaus lag, und die angebauteren Gefilde draußen, in denen die
Menschen wohnten, wie ein kleines Bild zu unsern Füßen legten. Meine
Leute wurden immer eifriger. Wie überhaupt der Mensch einen Trieb hat,
die Natur zu besiegen und sich zu ihrem Herrn zu machen, was schon die
Kinder durch kleines Bauen und Zusammenfügen, noch mehr aber durch
Zerstören zeigen und was die Erwachsenen dadurch dartun, daß sie die
Erde nicht nur zur nahrungsprossenden machen, wie der Dichter des
Achilleus so oft sagt, sondern sie auch vielfach zu ihrem Vergnügen
umgestalten, so sucht auch der Bergbewohner seine Berge, die er lieb
hat, zu zähmen, er sucht sie zu besteigen, zu überwinden und sucht
selbst dort hinan zu klettern, wohin ihn ein weiterer, wichtigerer
Zweck gar nicht treibt. Die Erzählung solcher bestandener Züge bildet
einen Teil der Würze des Lebens der Bergbewohner. Meine Leute waren
in einer gesteigerten Freude und Empfindung, wenn wir mit dem Hammer
und Meißel teils Stufen in die glatten Wände schlugen, teils Löcher
machten, unsere vorrätigen Eisen eintrieben, auf solche Weise Leitern
verfertigten und auf einen Standort gelangten, auf den zu gelangen
eine Unmöglichkeit schien.
Wir kamen oft eine Reihe von Tagen nicht in unser Tannwirtshaus hinab.
Ich suchte auch gerne auf die Gipfel hoher Berge zu gelangen, wenn
mich selbst eben meine Beschäftigung nicht dahin führte. Ich stand auf
dem Felsen, der das Eis und den Schnee überragte, an dessen Fuß sich
der Firnschrund befand, den man hatte überspringen müssen oder zu
dessen Überwindung wir nicht selten Leitern verfertigten und über das
Eis trugen, ich stand auf der zuweilen ganz kleinen Fläche des letzten
Steines, oberhalb dessen keiner mehr war, und sah auf das Gewimmel der
Berge um mich und unter mir, die entweder noch höher mit den weißen
Hörnern in den Himmel ragten und mich besiegten oder die meinen Stand
in anderen Luftebenen fortsetzten oder die einschrumpften und hinab
sanken und kleine Zeichnungen zeigten, ich sah die Täler wie rauchige
Falten durch die Gebilde ziehen und manchen See wie ein kleines
Täfelchen unten stehen, ich sah die Länder wie eine schwache Mappe vor
mir liegen, ich sah in die Gegend, wo gleichsam wie in einen staubigen
Nebel getaucht die Stadt sein mußte, in der alle lebten, die mir
teuer waren, Vater, Mutter und Schwester, ich sah nach den Höhen, die
von hier aus wie blauliche Lämmerwolken erschienen, auf denen das
Asperhaus sein mußte und der Sternenhof, wo mein lieber Gastfreund
hauste, wo die gute, klare Mathilde wohnte, wo Eustach war, wo der
fröhliche, feurige Gustav sich befand und wo Nataliens Augen blickten.
Alles schwieg unter mir, als wäre die Welt ausgestorben, als wäre das,
daß sich Alles von Leben rege und rühre, ein Traum gewesen. Nicht
einmal ein Rauch war auf die Höhe hinauf zu sehen, und da wir zu
solchen Besteigungen stets schöne Tage wählten, so war auch meistens
der Himmel heiter und in der dunkelblauen Finsternis hin eine
endlosere Wüste, als er in der Tiefe und in den mit kleinen
Gegenständen angefüllten Ländern erscheint. Wenn wir hinab stiegen,
wenn Kaspar hinter uns die Eisen aus den Steinen zog und in den Sack
tat, den er an einem Stricke um die Schultern hängen hatte, wenn wir
nun die Leiter über den Firnschrund zurückzogen oder im Falle, daß
wir keine Leiter gebraucht hatten, über den Spalt gesprungen waren,
so zeigte sich in dem Ernste von Kaspars harten Zügen oder in
den Angesichtern der Andern, die uns begleiteten, eine gewisse
Veränderung, so daß ich schloß, daß der Stand, auf dem wir gestanden
waren, einen Eindruck auf sie gemacht haben mußte.
Die Stunden oder Tage, die ich mir von meiner Arbeit abdingen konnte,
weil ich Ruhe brauchte oder das Wetter mich hinderte, wendete ich zur
Entwerfung leichter Landschaftsgebilde an, und die Tiefe der Nacht
wurde, ehe sich die Augen schlossen, durch die großen Worte eines, der
schon längst gestorben war und der sie uns in einem Buche hinterlassen
hatte, erhellt, und wenn die Kerze ausgelöscht war, wurden die Worte
in jenes Reich mit hinüber genommen, das uns so rätselhaft ist und das
einen Zustand vorbildet, der uns noch unergründlicher erscheint.
Wie in der jüngstvergangenen Zeit konnte ich auch jetzt nicht mehr mit
der bloßen Sammlung des Stoffes meiner Wissenschaft mich begnügen,
ich konnte nicht mehr das Vorgefundene bloß einzeichnen, daß ein Bild
entstehe, wie Alles über einander und neben einander gelagert ist -
ich tat dieses zwar jetzt auch sehr genau -, sondern ich mußte mich
stets um die Ursache fragen, warum etwas sei, um die Art, wie es
seinen Anfang genommen habe. Ich baute in diesen Gedanken fort und
schrieb, was durch meine Seele ging, auf. Vielleicht wird einmal in
irgend einer Zukunft etwas daraus.

Zur Zeit der Rosenblüte machte ich einen Abschnitt in meinem Beginnen,
ich wollte mir eine Unterbrechung gönnen und den Asperhof besuchen.
Ich lohnte meine Leute ab, gab ihnen das Versprechen, daß ich sie in
Zukunft wieder verwenden werde, legte zu ihrem Lohne noch ein kleines
Heimreisegeld und entließ sie. In dem Tannhause verpackte ich Alles
wohl, was mein Eigentum war, berichtigte das, was ich schuldig
geworden, sagte, daß ich wiederkommen werde, daß man mir das
Dagelassene unterdessen gut bewahren möge und fuhr in einem
einspännigen Gebirgswäglein durch den tiefen Weg, der von dem
rauschenden Bache des Tannwirtshauses waldaufwärts führt, davon. Als
ich die Heerstraße erreicht hatte, sendete ich meinen Fuhrmann zurück
und wählte für die weitere Fahrt einen Platz im Postwagen. Die Strecke
von der letzten Post zu meinem Freunde legte ich zu Fuße zurück. Für
Nachsendung meines Gepäckes trug ich Sorge.
Ich war später gekommen, als ich eigentlich beabsichtigt hatte. In der
tiefen Abgeschiedenheit und in der hohen kühlen Lage der Tann hatte
ich mich über das, was draußen geschah, getäuscht. In dem freieren
Lande war ein warmer Frühling und ein sehr warmer Frühsommer gewesen,
was ich in den Bergen nicht so genau hatte ermessen können. Darum
blühten schon die Rosen mit freudiger Fülle in allen Gärten, an denen
ich vorüber kam. In schöner Vollkommenheit schauten die untadeligen
Laubkronen meines Gastfreundes über das dunkle Dach des Hauses und
standen an den beiden Flügeln des Gartengitters, als ich den Hügel
hinan stieg. Die Fenstervorhänge, welche teils ein wenig geöffnet,
teils der Hitze willen geschlossen waren, luden mich gastlich ein, und
der Schmelz des Gesanges der Vögel und mancher lautere vereinzelte Ruf
grüßte mich wie einen, der hier schon lange bekannt ist.
Da ich die Einrichtung des Gittertores kannte, drückte ich an der
Vorrichtung, der Flügel öffnete sich und ich trat in den Garten.
Mein Gastfreund war bei den Bienen. Ich erfuhr das von dem Gärtner,
welcher der erste war, den ich zu sehen bekam. Er ordnete etwas an
einem Geranienbeete in der Nähe des Einganges. Ich schlug den Weg zu
den Bienen ein. Mein Gastfreund stand vor der Hütte und erwartete das
Erscheinen einer jungen Familie, die schwärmen wollte. Er sagte mir
dieses, als ich hinzutrat, ihn zu begrüßen. Der Empfang war beinahe
bewegt, wie zwischen einem Vater und einem Sohne, so sehr war meine
Liebe zu ihm schon gewachsen, und eben so mochte auch er schon eine
Zuneigung zu mir gewonnen haben.
Da er doch wohl von seinem Vorhaben nicht weggehen konnte, sagte ich,
ich wolle die andern auch begrüßen, und er billigte es. Er hatte mir
erzählt, daß Mathilde und Natalie in dem Asperhofe seien.
Ich ging gegen das Haus. Gustav hatte es schon erfahren, daß ich da
sei, er flog die Treppe herunter und auf mich zu. Gruß, Gegengruß,
Fragen, Antworten, Vorwürfe, daß ich so spät gekommen sei und daß
ich in dem Frühlinge doch nicht einige Tage benützt habe, um in den
Asperhof zu gehen. Er sagte, daß er mir sehr viel zu erzählen habe,
daß er mir alles erzählen wolle und daß ich recht lange, lange da
bleiben müsse.
Er führte mich nun zu seiner Mutter. Diese saß an einem Tische im
Gebüsche und las. Sie stand auf, da sie mich nahen sah, und ging mir
entgegen. Sie reichte mir die Hand, die ich, wie es in unserer Stadt
Sitte war, küssen wollte. Sie ließ es nicht zu. Ich hatte wohl schon
früher bemerkt, daß sie nicht zugab, daß ihr die Hand geküßt werde;
aber ich hatte in dem Augenblicke nicht daran gedacht. Sie sagte, daß
ich ihr sehr willkommen sei, daß sie mich schon früher erwartet habe
und daß ich nun eine nicht zu kurze Zeit meinen hiesigen Freunden
schenken müsse. Wir gingen unter diesen Worten wieder zu dem Tische
zurück, auf den sie ihr Buch gelegt hatte, und sie hieß mich an ihm
Platz nehmen. Ich setzte mich auf einen der dastehenden Stühle. Gustav
blieb neben uns stehen. Ihr Angesicht war so heiter und freundlich,
daß ich meinte, es nie so gesehen zu haben. Oder es war wohl immer so,
nur in meiner Erinnerung war es ein wenig zurück getreten. Wirklich,
so oft ich Mathilden nach längerer Trennung sah, erschien sie mir,
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