Der Nachsommer - 44

Total number of words is 4528
Total number of unique words is 1422
39.6 of words are in the 2000 most common words
52.3 of words are in the 5000 most common words
57.8 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
So war der Winter gekommen. Ich faßte, weil ich schon nach dem Rate
des Vaters beschlossen hatte, im Winter meinen Gastfreund zu besuchen,
zugleich auch den Entschluß, einmal im Winter in das Hochgebirge
zu gehen und, wenn dies möglich sein sollte, einen hohen Berg zu
besteigen und auf dem Eise eines Gletschers zu verweilen. Ich
bestimmte hierzu den Januar als den beständigsten und meistens auch
klarsten Monat des Winters. Gleich nach seinem Beginne fuhr ich von
dem Hause meiner Eltern ab und fuhr in dem flimmernden Schnee und in
der blendenden Hülle, die alle Fluren deckte, im Schlitten der Gegend
zu, in welcher meine Freunde lebten. Das Wetter war schon durch zehn
Tage beständig und mäßig kalt gewesen, der Schnee war reichlich, und
auf der Bahn glitten die Fahrzeuge wie in den Lüften dahin. Wie ich
sonst nie anders als im offenen Wagen fuhr, so fuhr ich auch jetzt,
mit guten Pelzen versehen, im offenen Schlitten und freute mich der
weichen Hülle, die um meinen Körper war, und auch der, die überall und
allüberall lag, freute mich der schweigenden bereiften Wälder, der
ruhenden Obstbäume, die ihre weißen Gitter ausstreckten, der Häuser,
von denen der wohnliche Rauch aufstieg, und der Unzahl der Sterne, die
Nachts in dem kalten und finsteren Himmel feuriger funkelten als je
sonst im Sommer. Ich hatte vor, zuerst die Gebirge und dann meinen
Gastfreund zu besuchen.

Ich fuhr bis in die Nähe des Lauterthales. Da ich die Straße verlassen
sollte, mietete ich einen einspännigen Schlitten, weil in den
Seitenwegen, auf denen man immer im Winter nur mit einem Pferde fährt,
die Bahn zu enge ist, als daß zwei Pferde sicher neben einander gehen
könnten, und fuhr in das Tal und in das Ahornwirtshaus. Die Ahorne
streckten ungeheure, abenteuerlich gestaltete, entblätterte und mit
feinen Zweigen wie mit Bärten versehene Arme der winterlichen Luft
entgegen, das fensterreiche Wirtshaus war in seiner braunen Farbe
gegen die Schneedecke auf seinem Dache und gegen den Schnee, der
überall ringsum lag, noch brauner als sonst, und die Fichtentische
vor dem Hause waren abgebrochen und in Aufbewahrung getan worden. Die
Wirtin empfing mich mit Erstaunen und mit Freude, daß ich in einer
solchen Jahreszeit komme, und gab mir das beste Versprechen, daß meine
Stube so warm und heimlich sein solle, als wehe kein einziges Lüftchen
hinein, und so licht, als schiene die Sonne, wenn sie überhaupt
scheint, sonst nirgends hin als auf meine Fenster. Ich ließ meine
Gerätschaften in die Stube bringen, und bald loderte auch ein lustiges
Feuer in dem Ofen derselben, der ausnahmsweise, wie es sonst in den
Gebirgen fast gar nicht vorkömmt, von Innen zu heizen war. Die Wirtin
hatte es so einrichten lassen, weil von Außen der Zugang zu dem Ofen
so schwer gewesen war. Als ich mich ein wenig erwärmt und meine
Hauptsachen in Ordnung gebracht hatte, ging ich in die allgemeine
Gaststube hinunter. In ihr waren verschiedene Leute anwesend, die der
Weg vorbei führte oder die eine kleine Erquickung und ein Gespräch
suchten. Bei den vielen und sehr nahe stehenden Fenstern drang ein
reichliches Licht herein, so daß die Sonnenstrahlen des Wintertages
um die Tische spielten, was um so wohltätiger war, da auch eine
behagliche Wärme von den in dem großen Ofen brennenden Klötzen das
Zimmer erfüllte. Ich fragte wieder um meinen Zitherspiellehrer, es
hatte niemand etwas von ihm gehört. Ich fragte um den alten Kaspar, er
war gesund, und es wurde auf meine Bitte um ihn gesendet. Ich sagte,
daß ich im Sinne hätte, von dem Lautersee in die Eisfelder der Echern
hinaufzusteigen. Ich hätte Anfangs Lust gehabt, das Simmieis an der
Karspitze zu besuchen; aber der Zugang ins Kargrat sei mir im Winter
sehr unangenehm, und wenn die Echern auch etwas tiefer liegen als
die Simmen, so seien sie doch schöner und von unvergleichlich
wohlgebildeten Felsen eingefaßt. Alle rieten mir von meinem
Unternehmen ab, es sei im Winter nicht durchzudringen, und die Kälte
sei auf den Bergen so groß, daß sie kein Mensch zu ertragen vermöge.
Ich widerlegte die Einwürfe vorerst dadurch, daß ich sagte, es
sei eben im Winter niemand auf den Echern gewesen, wie sie selber
berichten, und daß man daher nichts Sicheres wissen könne.
»Aber man kann es sich denken«, erwiderten viele.
»Erfahrung ist noch besser«, sagte ich.
Indessen kam der alte Kaspar. Die Sache wurde ihm gleich von den
Anwesenden erzählt, und er riet auch entschieden von dem Unternehmen
ab. Ich sagte, daß viele Forscher in Naturdingen im Winter schon auf
hohen Bergen gewesen seien, auf höheren als den Echern, daß sie dort
Nächte und zuweilen auch eine Reihe von Tagen und Nächten zugebracht
haben. Man wendete immer ein, das seien andere Berge gewesen, und in
den hiesigen gehe es durchaus nicht. Der alte Kaspar verstand sich
endlich ganz allein dazu, mich, wenn ich durchaus wolle, zu begleiten.
Aber das Wetter, meinte er, müßten wir uns sorgsam dazu auslesen. Ich
erwiderte ihm, daß ich Geräte bei mir hätte, die mir anzeigen, wenn
eine schöne Zeit bevorstehe, daß ich mich auch ein wenig auf die
Zeichen an dem Himmel verstehe und daß ich selber auf den Höhen nicht
gar gerne in einen Schneesturm oder in einen langedauernden Nebel
geraten möchte. Alle andern Leute, welche mir sonst gerne bei meinen
Bergarbeiten geholfen hatten und welche ich ebenfalls ins Wirtshaus
hatte rufen lassen, lehnten es durchaus ab, mich im Winter in die
Echern zu begleiten. Dem Kaspar sagte ich, er müsse sich vorbereiten.
Ich hätte selber verschiedene Dinge bei mir, von denen er sich die
aussuchen könne, von welchen er glaube, daß er sie auf unserer
Wanderung mitnehmen möge. Den Tag, an welchem wir zum See hinunter
gehen werden, würde ich ihm dann schon sagen. Ich ging unter den
lebhaftesten Gesprächen der Anwesenden über diesen Gegenstand in meine
Stube zurück und brachte den Abend in derselben zu. Ich wußte, daß sie
nun tief in die Nacht hinein über die Sache sprechen würden und daß in
den nächsten Tagen für das ganze Tal diese Unternehmung den Stoff der
Unterredungen bilden wurde.
Es meldete sich nun auch wirklich keiner mehr, um mich und Kaspar zu
begleiten.
Die Zeit bis zum Beginne unsers Unternehmens brachte ich damit zu, daß
ich Wanderungen in der Umgegend machte. Ich betrachtete die Wälder,
die in Ruhe und Pracht dastanden, ich betrachtete die Höhen, auf
welchen die unermeßlichen Schneemengen lagen, ich betrachtete die
Echernwand, von der eine Last von Eiszapfen niederhing, deren manche
die Dicke von Bäumen hatten, zuweilen losbrachen und mit Krachen und
Klingen in den Schnee niederstürzten, ich ging auf Berge und schaute
in die stille, gleichsam verdichtete Winterluft und auf alle die
weißen Gebilde, die durch dunkle Wälder, durch Felsen und durch das
sanfte Blau der fernen Bergzüge geschnitten waren.
Gegen die Mitte des Januars, zu welcher Zeit gewöhnlich das Wetter
am ausdauerndsten zu sein pflegt, stellten sich die Zeichen ein, daß
längere Zeit schöne Tage sein werden. Ein etwas weicher Luftzug der
vorigen Tage hatte sich verloren, die graue Decke am Himmel war
verschwunden und den verwaschenen Federwolken war eine tiefe Bläue
gefolgt. Die Luft zog aus Osten, die Kälte mehrte sich, der Schnee
flimmerte und Abends zeigte sich der feine blauliche Duft in den
Gründen, der heitere Morgen und immer größere Kälte versprach. Meine
Werkzeuge gaben starken Luftdruck und große Trockenheit an.
Ich sagte dem alten Kaspar, daß wir nunmehr aufbrechen würden. Wir
nahmen an Alpenstöcken, Steigeisen, Stricken, Schneereifen, Decken,
Kleidern, was wir nötig erachteten, eine Schaufel, eine Axt,
Kochgeschirr und Lebensmittel auf mehrere Tage. So bepackt gingen wir
zu dem See. Dort teilten wir unsere Dinge in zwei bequeme Lasten,
daß jeder mit der seinigen so leicht als möglich gehen könne, und
erwarteten den nächsten Morgen.
Beim Grauen des Lichtes machten wir uns auf den Weg und stiegen mit
unseren sehr hohen Stiefeln, die ich eigens zu diesem Zwecke hatte
machen lassen, in den tiefen Schnee der Wege, die zu den Höhen, auf
die wir wollten, führten, die aber nur im Sommer betreten wurden, die
jetzt keine Spur zeigten und die wir nur fanden, weil wir der Gegend
sehr kundig waren. Wir gingen mehrere Stunden in diesem tiefen Schnee,
dann kamen Wälder, in denen er niederer lag und durch welche das
Fortkommen leichter war. Viele Gerölle und schiefliegende Wände, die
nun folgten, zeigten ebenfalls weniger Schnee als die Tiefe, und
es war über sie im Winter leichter zu gehen, als ich es im Sommer
gefunden hatte, da die Unebenheiten und die kleinen scharfen Riffe
und Steine mit einer Schneedecke überhüllt waren. Als wir die ersten
Vorberge überwunden hatten und auf die Hochebene der Echern gekommen
waren, von der man wieder den blauen See recht tief und dunkel in der
weißen Umgebung unten liegen sah, machten wir ein wenig Halt. Die
Oberfläche der Echern oder die Hochebene, wie man sie auch gerne
nennt, ist aber nichts weniger als eine Ebene, sie ist es nur im
Vergleiche mit den steilen Abhängen, welche ihre Seitenwände gegen
den See bilden. Sie besteht aus einer großen Anzahl von Gipfeln, die
hinter und neben einander stehen, verschieden an Größe und Gestalt
sind, tiefe Rinnen zwischen sich haben und bald in einer Spitze sich
erheben, bald breitgedehnte Flächen darstellen. Diese sind mit kurzem
Grase und hie und da mit Knieföhren bedeckt, und unzählige Felsblöcke
ragen aus ihnen empor. Es ist hier am schwersten durchzukommen. Selbst
im Sommer ist es schwierig, die rechte Richtung zu behalten, weil
die Gestaltungen einander so ähnlich sind und ein ausgetretener Pfad
begreiflicher Weise nicht da ist: wie viel mehr im Winter, in welchem
die Gestalten durch Schneeverhüllungen überdeckt und entstellt sind,
und selbst da, wo sie hervorragen, ein ungewohntes und fremdartiges
Ansehen haben. Es sind mehrere Alpenhütten in diesem Gebiete
zerstreut, und es befinden sich im Sommer Herden hier oben, die aber,
wie zahlreich sie auch sind, in der großen Ausdehnung verschwinden und
sich gegenseitig oft Monate lang nicht sehen. Wir wünschten noch beim
Lichte des Tages über diese Erdbildungen hinüber zu kommen und hatten
vor, zur Einhaltung der Richtung uns gegenseitig in unserer Kenntnis
der Riffe und der Hügelgestaltungen zu unterstützen und uns die
entscheidenden Bildungen wechselseitig zu nennen und zu beschreiben.
Am oberen Ende der Hochebene, wo wieder die größeren Felsenbildungen
beginnen und das Verirren weit weniger möglich ist, steht im Bereiche
großer Kalksteinblöcke eine Sennhütte, die Ziegenalpe genannt, welche
das Ziel unserer heutigen Wanderung war. Am Rande der Bergansteigung
und dem Anfange der Hochebene, wo wir jetzt waren, setzten wir uns
nieder. Es liegt da ein großer Stein, der beinahe ganz schwarz ist.
Er ist nicht nur dieser Farbe willen an sich merkwürdig, sondern
besonders darum, weil er durch eben diese Farbe, dann durch seine
Größe und seine seltsame Gestalt von Weitem gesehen werden kann und
denen, die von der Ziegenalpe durch die Hochebene abwärts kommen,
zum Zeichen, und wenn sie bei ihm angelangt sind, zur Beruhigung des
richtig zurückgelegten Weges dient. Weil Vielen, die auf der Hochebene
sind, Sennen, Alpenwanderern, Jägern, der Stein ein Versammlungsort
ist, so findet sich von ihm ab schon ein merkbar ausgetretener
Pfad und man kann die Richtung zu dem See hinab nicht mehr leicht
verfehlen. Auch ist die gegen Sonnenaufgang überhängende Gestalt des
Felsens geeignet, vor Regen und heftigen Westwinden zu schützen. Als
wir bei ihm angelangt waren, sahen wir freilich keine Spur eines
Menschen rings um ihn; denn unberührter Schnee lag bis zu seinen
Wänden hinzu, und er stand noch einmal so schwarz aus dieser Umgebung
hervor. Wir fanden aber auf kleineren Steinen, die unter seinem
Überdache lagen, und auf die der Schnee nicht hereingefallen war, Raum
zum Sitzen und folgten dieser Einladung willig, da sich schon Ermüdung
eingestellt hatte. Kaspar schnallte die Umhüllungen der Decken
auseinander und holte zwei leichte, aber wärmende Pelze und andere
Pelzsachen hervor, die ich dazu bestimmt hatte, unsere Körper und
Füße, die im Wandern sich sehr erwärmt hatten, in der Ruhe vor
Verkühlung zu schützen. Als wir diese Pelzdinge umgetan hatten,
schritten wir dazu, uns durch Speise und Trank zu erquicken. Etwas
Wein und Brod reichte zu dem Zwecke hin. Ich betrachtete, nachdem
unser Mahl vollendet war, den Wärmemesser, welchen ich gleich
nach unserer Ankunft an einer freien Stelle auf meinen Alpenstock
aufgehängt hatte, und zeigte meinem Begleiter Kaspar, daß die Wärme
hier oben größer sei, als wir sie gestern zu gleicher Tageszeit unten
in der Ebene des Sees gehabt hatten. Die Sonne schien sehr kräftig auf
den Schnee, es wehte kein Lüftchen, an dem grünlich blaulichen Himmel
lagerten nur ein paar sehr dünne weißliche Streifen. Auch konnte man
von dem Steinvorsprunge, von dem aus der See zu erblicken war, fast
deutlich wahrnehmen, daß unten nicht nur die dichtere, sondern auch
kältere Luft liege. Denn so deutlich und klar der See zu erblicken
war, so zog sich doch an den weißen oder weißgesprenkelten Wänden
desselben ein feiner blaulich schillernder Dunst hin zum Zeichen, daß
dort unsere obere, wärmere Luft mit der unteren, schon seit längerer
Zeit über dem See stehenden kälteren zusammengrenze und sich
da ein sanfter Beschlag bilde. Ich schaute nur noch auf den
Feuchtigkeitsmesser und den des Luftdruckes, dann packte Kaspar unsere
Decken und Pelze, ich meine Geräte ein, und wir gingen unsers Weges
weiter.
Mit großer Vorsicht suchten wir die Richtung, die uns nottat, zu
bestimmen. Auf jeder Stelle, die eine größere Umsicht gewährte,
hielten wir etwas an und suchten uns die Gestalt der Umgebung
zu vergegenwärtigen und uns des Raumes, auf dem wir standen, zu
vergewissern. Ich zog zum Überflusse auch noch die Magnetnadel zu
Rate. In den Niederungen und Mulden zwischen einzelnen Höhen mußten
wir uns der Schneereife bedienen. Gegen den späten Nachmittag stiegen
uns die höheren und dunkleren Zacken der Echern aus dem Schnee
entgegen. Als die Sonne fast nur mehr um ihre eigene Breite von dem
Rande des Gesichtskreises entfernt war, kamen wir in der Ziegenalpe
an. Hier hatten wir einen eigentümlichen Anblick. Es ist da eine
Stelle, von welcher aus man nicht mehr zu dem See oder zu seiner
Umgebung zurücksehen kann, dafür öffnet sich gegen Sonnenuntergang ein
weiter Blick in die Lichtung des Lauterthales, besonders aber in das
Echertal, in welchem der Mann wohnt, welcher meine und Klotildens
Zither gemacht hatte. In diese Ferne wollte ich noch einen Blick tun,
ehe wir in die Hütte gingen. Aber ich konnte die Täler nicht sehen.
Die Wirkung, welche sich aus dem Aneinandergrenzen der oberen,
wärmeren Luft und der unteren, kälteren, wie ich schon am schwarzen
Steine bemerkt hatte, ergab, war noch stärker geworden, und ein
einfaches, wagrechtes, weißlichgraues Nebelmeer war zu meinen Füßen
ausgespannt. Es schien riesig groß zu sein und ich über ihm in der
Luft zu schweben.
Einzelne schwarze Knollen von Felsen ragten über dasselbe empor, dann
dehnte es sich weithin, ein trübblauer Strich entfernter Gebirge zog
an seinem Rande, und dann war der gesättigte, goldgelbe, ganz reine
Himmel, an dem eine grelle, fast strahlenlose Sonne stand, zu ihrem
Untergange bereitet. Das Bild war von unbeschreiblicher Größe. Kaspar,
welcher neben mir stand, sagte: »Verehrter Herr, der Winter ist doch
auch recht schön.«
»Ja, Kaspar«, sagte ich, »er ist schön, er ist sehr schön.«
Wir blieben stehen, bis die Sonne untergegangen war. Die Farbe des
Himmels wurde für einen Augenblick noch höher und flammender, dann
begann alles nach und nach zu erbleichen und schmolz zuletzt in ein
farbloses Ganzes zusammen. Nur die gewaltigen Erhebungen, die gegen
Süden standen und die das Eis, das wir besuchen wollten, enthielten,
glommen noch von einem unsichern Lichte, während mancher Stern über
ihnen erschien. Wir gingen nun in dem beinahe finster gewordenen
und ziemlich unwegsamen Raume zur Hütte, um in derselben unsere
Vorbereitungen zum Übernachten zu treffen. Die Hütte war, wie es im
Winter immer ist, wo sie leer steht, nicht gesperrt. Ein Holzriegel,
der sehr leicht zu beseitigen war, schloß die Tür. Wir traten ein,
steckten eine Kerze in unsern Handleuchter und machten Licht. Wir
suchten das Gemach der Sennerinnen und ließen uns dort nieder. In den
Schlafstellen war etwas Heu, ein grober Brettertisch stand in der
Mitte des Gemaches, eine Bank lief an der Wand hin und eine bewegliche
stand an dem Tische. Wir hatten vor, hier erst unser eigentliches
warmes Tagesmahl zu bereiten. Aber, worauf wir kaum gefaßt waren, es
zeigte sich nirgends auch nicht der geringste Vorrat von Holz. Ich
hatte für den Fall Weingeist bei mir, um einige Schnitten Braten in
einer flachen Pfanne rösten zu können; aber wir zogen es vorzüglich
wegen der Erwärmung des Körpers vor, ein Stück Bank zu verbrennen und
dem Eigentümer Ersatz zu leisten. Kaspar machte sich mit der Axt an
die Arbeit, und bald loderte ein lustiges Feuer auf dem Herde. Ein
Abendessen wurde bereitet, wie wir es oft bei unsern Gebirgsarbeiten
bereitet hatten, aus dem Heu der Schlafstellen, den Decken und den
Pelzen wurden Betten zurecht gemacht, und nachdem ich noch meine
Meßwerkzeuge, die im Freien vor der Hütte aufgehängt waren, betrachtet
hatte, begaben wir uns zur Ruhe. Auch jetzt am späten Abende war bei
ganz heiterem, sternenvollem Himmel eine viel mindere Kälte in dieser
Höhe als ich vermutet hatte.

Ehe der Tag graute, standen wir auf, machten Licht, kleideten uns
vollständig an, richteten all unsere Dinge zurecht, bereiteten ein
Frühmahl, verzehrten es und traten unsern Weg an. Die Echernspitze
stand fast schwarz im Süden, wir konnten sie deutlich in die blasse
Luft über dem Haustein, der uns noch unsere Eisfelder deckte, empor
ragen sehen. Der Tag war wieder ganz heiter. Obgleich es noch nicht
licht war, durften wir eine Verirrung nicht fürchten, denn wir mußten
geraume Zeit zwischen Felsen empor gehen, die unsere Richtung von
beiden Seiten begrenzten und uns nicht abweichen ließen. Wir legten,
weil der Schnee in diesen Rinnen sich angehäuft hatte, unsere
Schneereife an und gingen in der ungewissen Dämmerung vorwärts. Nach
etwas mehr als einer Stunde Wanderung kamen wir auf die Höhe hinaus,
wo die Gegend sich wieder öffnet und gegen Osten weite Felder
hinziehen. Diese biegen, nachdem sie sich ziemlich hoch erhoben, gegen
Süden um einen Fels herum und lassen dann den Eisstock erblicken, zu
dem wir wollten. Dieser drückt mit großer Macht von Süden gegen Norden
herab und hat zu seiner südlichen Begrenzung die Echernspitze. Auf den
erklommenen Feldern war es schon ganz licht; allein die Berge, welche
wir am östlichen Rande derselben unter uns und weit draußen erblicken
sollten, waren nicht zu sehen, sondern am Rande der mit Schnee
bedeckten Felder setzte sich eine Farbe, die nur ein klein wenig von
der Schneefarbe verschieden war, fast ins Unermeßliche fort, die
des Nebels. Er hatte seit gestern noch mehr überhand genommen und
begrenzte unsere Höhe als Insel. Kaspar wollte erschrecken. Ich aber
machte ihn aufmerksam, daß der Himmel über uns ganz heiter sei, daß
dieser Nebel von jenem sehr verschieden sei, der bei dem Beginne des
Regen- oder Schneewetters zuerst die Spitzen der Berge in Gestalt von
Wolken einhüllt, sich dann immer tiefer, oft bis zur Hälfte der Berge,
hinabzieht und den Wanderern so fürchterlich ist; unser Nebel sei kein
Hochnebel, sondern ein Tiefnebel, der die Bergspitzen, auf denen das
Verirren so schrecklich sei, freilasse und der beim Höhersteigen der
Sonne verschwinden werde. Im schlimmsten Falle, wenn er auch bliebe,
sei er nur eine wagrechte Schichte, die nicht höher stehe, als wo
der schwarze Stein liegt. Von dort hinab aber ist uns der Weg sehr
bekannt, wir müssen unsere eigenen Fußstapfen finden und können an
ihnen abwärts gehen.
Kaspar, welcher mit dem Gebirgsleben sehr vertraut war, sah meine
Gründe ein und war beruhigt.
Während wir standen und sprachen, fing sich an einer Stelle der Nebel
im Osten zu lichten an, die Schneefelder verfärbten sich zu einer
schöneren und anmutigeren Farbe, als das Bleigrau war, mit dem sie
bisher bedeckt gewesen waren, und in der lichten Stelle des Nebels
begann ein Punkt zu glühen, der immer größer wurde und endlich in
der Größe eines Tellers schweben blieb, zwar trübrot, aber so innig
glimmend wie der feurigste Rubin. Die Sonne war es, die die niederen
Berge überwunden hatte und den Nebel durchbrannte. Immer rötlicher
wurde der Schnee, immer deutlicher, fast grünlich seine Schatten, die
hohen Felsen zu unserer Rechten, die im Westen standen, spürten auch
die sich nähernde Leuchte und röteten sich. Sonst war nichts zu sehen
als der ungeheure, dunkle, ganz heitere Himmel über uns, und in der
einfachen großen Fläche, die die Natur hieher gelegt hatte, standen
nur die zwei Menschen, die da winzig genug sein mußten. Der Nebel fing
endlich an seiner äußersten Grenze zu leuchten an wie geschmolzenes
Metall, der Himmel lichtete sich und die Sonne quoll wie blitzendes
Erz aus ihrer Umhüllung empor. Die Lichter schossen plötzlich über den
Schnee zu unsern Füßen und fingen sich an den Felsen. Der freudige Tag
war da.
Wir banden uns die Stricke um den Leib und ließen ein ziemlich langes
Stück von der Leibbinde des einen zu der des andern gehen, damit, wenn
einer, da wir jetzt über eine sehr schiefe Fläche zu gehen hatten,
gleiten sollte, er durch den andern gehalten würde. Im Sommer war
diese Fläche mit vielen kleinen und scharfen Steinen bedeckt, daher
der Übergang über sie viel leichter. Im Winter kannte man den Boden
nicht, und der Schnee konnte ins Gleiten geraten. Ohne Hilfe der
Schneereife, die hier, weil sie unbehilflich machten, nur gefährlich
werden konnten, gelangten wir mit angewandter Vorsicht glücklich
hinüber, lösten die Stricke, bogen nach einer darauf erfolgten
mehrstündigen Wanderung um die Felsen und standen an dem Gletscher und
auf dem ewigen Schnee.
Auf dem Eise, da wir nach uns sehr bekannten Richtungen auf demselben
vorschritten, zeigte sich beinahe mit Rücksicht auf den Sommer gar
keine Veränderung. Da auch im Sommer fast jeder Regen des Tales die
Höhen entweder gar nicht trifft oder auf ihnen Schnee ist, so war es
jetzt auf dem Gletscher wie im Sommer, und wir schritten auf bekannten
Gebieten vorwärts. Wo die Eismengen geborsten und zertrümmert
waren, hatte sie an ihren Oberflächen der Schnee bedeckt, mit den
Seitenflächen sahen sie grünlich oder blaulich schillernd aus dem
allgemeinen Weiß hervor, weiter aufwärts, wo die Gletscherwölbung rein
dalag, war sie mit Schnee bedeckt. Der einzige Unterschied bestand,
daß jetzt keine einzige breite oder lange Eisstelle bloßgelegt
in ihrer grünlichen Farbe da stand, was doch zuweilen im Sommer
geschieht. Wir verweilten einige Zeit auf dem Eise und nahmen auf
demselben auch unser Mittagmahl, in Wein und Brod bestehend, ein.
Unter uns hatte sich aber indessen eine Veränderung vorbereitet. Der
Nebel war nach und nach geschwunden, ein Teil der fernen oder der
näheren Berge war nach dem andern sichtbar geworden, verschwunden,
wieder sichtbar geworden, und endlich stand Alles im Sonnenglanze ohne
ein Flöckchen Nebel, der wie ausgetilgt war, in sanfter Bläue oder
wie in goldigem Schimmer oder wie im fernen, matten Silberglanze, in
tiefem Schweigen und unbeweglich da. Die Sonne strahlte einsam ohne
einer geselligen Wolke an dem Himmel. Die Kälte war auch hier nicht
groß, geringer als ich sie im Tale beobachtet hatte, und nicht viel
größer als sie auch zu Sommerszeiten auf diesen Höhen ist.
Nachdem wir uns eine geraume Weile auf dem Eise aufgehalten hatten,
traten wir den Rückweg an. Wir gelangten leicht an den gewöhnlichen
Ausgang des Gletschers, von wo aus man das Hinabgehen über die Berge
einleitet. Wir fanden unsere Fußstapfen, die in der ungetrübten
Oberfläche des Schnees, da hierauf selten auch Tiere kommen, sehr
deutlich erkennbar waren, und gingen nach ihnen fort. Wir kamen
glücklich über die schiefe Fläche und langten gegen Abend in der
Ziegenalpe an. Es war hier schon zu dunkel, um noch etwas von der
Umgebung sehen zu können. Wir hielten in der Hütte wieder unser warm
zubereitetes Abendmahl, wärmten uns am Reste der Bank und erquickten
uns durch Schlaf. Der nächste Morgen war abermals klar, in den Tälern
lag wieder der Nebel. Da auch die Nacht vollkommen windstill gewesen
war, so hatten wir uns jetzt in Hinsicht unsers Rückweges über die
Hochebene nicht zu sorgen. Unsere Fußstapfen standen vollkommen
unverwischt da, und ihnen konnten wir uns anvertrauen. Selbst da, wo
wir ratend gestanden waren und etwa den Alpenstock seitwärts unseres
Standortes in den Schnee gestoßen hatten, war die Spur noch völlig
sichtbar. Wir kamen früher als wir gedacht hatten an dem schwarzen
Steine an. Dort hielten wir wieder unser Mittagmahl und gingen dann
unter dem sich immer mehr und mehr lichtenden Nebel, der uns aber hier
kein wesentliches Hindernis mehr machte, die steile Senkung der Berge
hinunter. Der an ihrem Fuße beobachtete Wärmemesser zeigte wirklich
eine größere Kälte, als wir auf den Bergen gehabt hatten.
Am Nachmittage waren wir wieder in dem Seewirtshause.
Am andern Tage gingen wir in das Ahornhaus im Lauterthale. Alles
umringte uns und wollte unsere Erlebnisse wissen. Sie wunderten sich,
daß die Unternehmung so einfach gewesen sei, besonders aber, daß die
Kälte, die schon im Sommer gegen die Wärme der Täler so abstehe, im
Winter nicht ganz fürchterlich soll gewesen sein. Kaspar war ein
wichtiger Mann geworden.
Ich aber war von dem, was ich oben gesehen und gefunden hatte,
vollkommen erfüllt. Die tiefe Empfindung, welche jetzt immer in meinem
Herzen war und welche mich angetrieben hatte, im Winter die Höhen der
Berge zu suchen, hatte mich nicht getäuscht. Ein erhabenes Gefühl war
in meine Seele gekommen, fast so erhaben wie meine Liebe zu Natalien.
Ja, diese Liebe wurde durch das Gefühl noch gehoben und veredelt, und
mit Andacht gegen Gott, den Herrn, der so viel Schönes geschaffen
und uns so glücklich gemacht hat, entschlief ich, als ich wieder zum
ersten Male in meinem Bette in der wohnlichen Stube des Ahornhauses
ruhte.
Es hat mich nicht gereut, daß ich noch die Weihe dieser Unternehmung
auf mich genommen hatte, ehe ich zu meinem Gastfreunde ging, um ihm
meinen Winterbesuch zu machen.
Ich hielt mich nur noch so lange in dem Lauterthale auf, um noch die
bedeutendsten Stellen desselben im Winterschmucke zu sehen und um die
Einleitung zu treffen, daß dem Eigentümer der Ziegenalpe die Bank, die
wir verbrannt hatten, ersetzt würde. Dann fuhr ich in einem Schlitten
in der Richtung nach dem Asperhofe hinaus. Kaspar hatte recht herzlich
von mir Abschied genommen, er war mir durch diese Unternehmung noch
mehr befreundet geworden, als er es früher gewesen war.
Die größere Wärme in den oberen Teilen der Luft, welche nur ein
Vorbote des beginnenden Südwindes gewesen war, hatte sich nun völlig
geltend gemacht, der Südwind war in den Höhen eingetreten, obwohl es
in der Tiefe noch kalt war, Wolken hatten die Berge umhüllt, zogen
über die Länder hinaus und schüttelten Regen herab, der in Gestalt von
Eiskörnern unten ankam und mir um das Haupt und die Wangen prasselte,
als ich in dem Asperhofe eintraf.
Die Pferde und der Schlitten wurden in den Meierhof gebracht, ich ging
zu meinem Gastfreunde. Er saß in seinem Arbeitszimmer und ordnete
Pergamentblätter, von denen er einen großen Stoß vor sich hatte. Ich
begrüßte ihn, und er empfing mich wie immer gleich freundlich.
Ich sagte ihm, daß ich seit meiner letzten Anwesenheit im Asperhofe
fast immer gereist sei. Erst hätte ich noch das Kargrat besucht,
weil ich dort zu ordnen gehabt hätte, dann sei ich zu meinen Eltern
gegangen, hierauf habe ich mit meinem Vater einen Besuch in seiner
Heimat gemacht, dann sei ich mit meiner Schwester auf eine Zeit,
um ihr ein Vergnügen zu bereiten, in das Hochgebirge gefahren, als
hierauf der Winter gekommen sei, habe ich die Echerngletscher besucht,
und nun sei ich hier.
»Ihr seid wie immer herzlich willkommen«, sagte er, »bleibt bei uns,
You have read 1 text from German literature.
Next - Der Nachsommer - 45
  • Parts
  • Der Nachsommer - 01
    Total number of words is 4475
    Total number of unique words is 1352
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    63.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 02
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1438
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 03
    Total number of words is 4468
    Total number of unique words is 1441
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 04
    Total number of words is 4448
    Total number of unique words is 1438
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 05
    Total number of words is 4476
    Total number of unique words is 1433
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    57.4 of words are in the 5000 most common words
    62.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 06
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1410
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 07
    Total number of words is 4252
    Total number of unique words is 1310
    40.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 08
    Total number of words is 4417
    Total number of unique words is 1356
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 09
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1471
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 10
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1366
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 11
    Total number of words is 4498
    Total number of unique words is 1465
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 12
    Total number of words is 4505
    Total number of unique words is 1333
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.3 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 13
    Total number of words is 4582
    Total number of unique words is 1428
    46.0 of words are in the 2000 most common words
    59.5 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 14
    Total number of words is 4491
    Total number of unique words is 1435
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.6 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 15
    Total number of words is 4480
    Total number of unique words is 1461
    42.2 of words are in the 2000 most common words
    55.6 of words are in the 5000 most common words
    61.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 16
    Total number of words is 4605
    Total number of unique words is 1345
    46.4 of words are in the 2000 most common words
    60.3 of words are in the 5000 most common words
    65.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 17
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1392
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    57.7 of words are in the 5000 most common words
    64.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 18
    Total number of words is 4384
    Total number of unique words is 1429
    42.8 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    63.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 19
    Total number of words is 4437
    Total number of unique words is 1474
    40.6 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 20
    Total number of words is 4398
    Total number of unique words is 1474
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 21
    Total number of words is 4481
    Total number of unique words is 1354
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 22
    Total number of words is 4432
    Total number of unique words is 1449
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 23
    Total number of words is 4469
    Total number of unique words is 1414
    44.0 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 24
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1509
    41.7 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 25
    Total number of words is 4564
    Total number of unique words is 1447
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 26
    Total number of words is 4413
    Total number of unique words is 1444
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    54.9 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 27
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1400
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 28
    Total number of words is 4458
    Total number of unique words is 1418
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 29
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1442
    44.6 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 30
    Total number of words is 4429
    Total number of unique words is 1457
    42.5 of words are in the 2000 most common words
    56.9 of words are in the 5000 most common words
    62.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 31
    Total number of words is 4483
    Total number of unique words is 1358
    45.1 of words are in the 2000 most common words
    57.5 of words are in the 5000 most common words
    64.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 32
    Total number of words is 4530
    Total number of unique words is 1508
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 33
    Total number of words is 4641
    Total number of unique words is 1295
    47.4 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 34
    Total number of words is 4487
    Total number of unique words is 1405
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    58.0 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 35
    Total number of words is 4445
    Total number of unique words is 1523
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    58.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 36
    Total number of words is 4430
    Total number of unique words is 1437
    42.1 of words are in the 2000 most common words
    56.6 of words are in the 5000 most common words
    62.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 37
    Total number of words is 4572
    Total number of unique words is 1289
    47.8 of words are in the 2000 most common words
    60.6 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 38
    Total number of words is 4588
    Total number of unique words is 1402
    44.1 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    64.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 39
    Total number of words is 4441
    Total number of unique words is 1373
    45.8 of words are in the 2000 most common words
    59.6 of words are in the 5000 most common words
    65.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 40
    Total number of words is 4521
    Total number of unique words is 1352
    47.2 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 41
    Total number of words is 4410
    Total number of unique words is 1397
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    54.1 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 42
    Total number of words is 4463
    Total number of unique words is 1423
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    58.4 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 43
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1389
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 44
    Total number of words is 4528
    Total number of unique words is 1422
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 45
    Total number of words is 4488
    Total number of unique words is 1399
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    51.8 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 46
    Total number of words is 4405
    Total number of unique words is 1534
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 47
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1526
    41.3 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 48
    Total number of words is 4594
    Total number of unique words is 1340
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.9 of words are in the 5000 most common words
    65.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 49
    Total number of words is 4535
    Total number of unique words is 1411
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    60.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 50
    Total number of words is 4635
    Total number of unique words is 1349
    46.5 of words are in the 2000 most common words
    58.2 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 51
    Total number of words is 4590
    Total number of unique words is 1338
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    60.7 of words are in the 5000 most common words
    66.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 52
    Total number of words is 4497
    Total number of unique words is 1341
    47.9 of words are in the 2000 most common words
    62.7 of words are in the 5000 most common words
    67.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 53
    Total number of words is 4464
    Total number of unique words is 1367
    45.3 of words are in the 2000 most common words
    58.9 of words are in the 5000 most common words
    64.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 54
    Total number of words is 4382
    Total number of unique words is 1380
    40.4 of words are in the 2000 most common words
    54.0 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 55
    Total number of words is 4486
    Total number of unique words is 1396
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    59.8 of words are in the 5000 most common words
    65.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Nachsommer - 56
    Total number of words is 1738
    Total number of unique words is 756
    51.2 of words are in the 2000 most common words
    63.0 of words are in the 5000 most common words
    68.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.