Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 20

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niederländischen Konsulats, das Thomas sofort nach dem Tode seines
Vaters hätte für sich in Anspruch nehmen können, zu Tony Grünlichs
maßlosem Stolze jetzt an ihn über, und das gewölbte Schild mit Löwen,
Wappen und Krone war nunmehr wieder an der Giebelfront in der Mengstraße
unter dem »_Dominus providebit_« zu sehen.
Gleich nach Erledigung dieser Angelegenheit, im Juni bereits desselben
Jahres, trat der junge Konsul eine Reise an, eine Geschäftsreise nach
Amsterdam, von der er nicht wußte, wieviel Zeit sie in Anspruch nehmen
werde.

Fünftes Kapitel
Todesfälle pflegen eine dem Himmlischen zugewandte Stimmung
hervorzubringen, und niemand wunderte sich, aus dem Munde der Konsulin
Buddenbrook nach dem Dahinscheiden ihres Gatten diese oder jene
hochreligiöse Wendung zu vernehmen, die man früher nicht an ihr gewohnt
gewesen war.
Bald jedoch zeigte es sich, daß dies nichts Vorübergehendes war, und
rasch war in der Stadt die Tatsache bekannt, daß die Konsulin gewillt
war, das Andenken des Verewigten in erster Linie dadurch zu ehren, daß
sie, die schon in den letzten Jahren seines Lebens, und zwar seit sie
alterte, mit seinen geistlichen Neigungen sympathisiert hatte, nun seine
fromme Weltanschauung vollends zu der ihren machte.
Sie strebte danach, das weitläufige Haus mit dem Geiste des
Heimgegangenen zu erfüllen, mit dem milden und christlichen Ernst, der
eine vornehme Herzensheiterkeit nicht ausschloß. Die Morgen- und
Abendandachten wurden in ausgedehnterem Umfange fortgesetzt. Die Familie
versammelte sich im Eßsaale, während das Dienstpersonal in der
Säulenhalle stand, und die Konsulin oder Klara verlasen aus der großen
Familienbibel mit den ungeheuren Lettern einen Abschnitt, worauf man aus
dem Gesangbuch ein paar Verse zum Harmonium sang, das die Konsulin
spielte. Auch trat oft an die Stelle der Bibel eines der Predigt- und
Erbauungsbücher mit schwarzem Einband und Goldschnitt, dieser
Schatzkästchen, Psalter, Weihestunden, Morgenklänge und Pilgerstäbe,
deren beständige Zärtlichkeit für das süße, wonnesame Jesulein ein wenig
widerlich anmutete und von denen allzu viele im Hause vorhanden waren.
Christian erschien nicht oft zu den Andachten. Ein Einwand, den Thomas
bei Gelegenheit ganz vorsichtig und halb im Scherze gegen die Übungen
erhoben hatte, war mit Milde und Würde zurückgewiesen worden. Was Madame
Grünlich anging, so benahm sie sich leider nicht immer völlig korrekt
dabei. Eines Morgens -- es war gerade ein fremder Prediger bei
Buddenbrooks zu Gast -- war man genötigt, zu einer feierlichen,
glaubensfesten und innigen Melodie die Worte zu singen:
»Ich bin ein rechtes Rabenaas,
Ein wahrer Sündenkrüppel,
Der seine Sünden in sich fraß,
Als wie der Rost den Zwippel.
Ach Herr, so nimm mich Hund beim Ohr,
Wirf mir den Gnadenknochen vor
Und nimm mich Sündenlümmel
In deinen Gnadenhimmel!«
... worauf Frau Grünlich vor innerlicher Zerknirschung das Buch von sich
warf und den Saal verließ.
Die Konsulin selbst aber verlangte weit mehr noch von sich, als von
ihren Kindern. Sie richtete zum Beispiel eine Sonntagsschule ein. Am
Sonntagvormittag klingelten lauter kleine Volksschulmädchen in der
Mengstraße, und Stine Voß, die an der Mauer, und Mike Stuht, die in der
Glockengießerstraße, und Fike Snut, die an der Trave oder in der Kleinen
Gröpelgrube oder im Engelswisch zu Hause waren, wanderten mit ihrem
semmelblonden, mit Wasser gekämmtem Haar über die große Diele in das
helle Gartenzimmer, dort hinten, das als Kontor seit längerer Zeit nicht
mehr benutzt wurde, wo Sitzbänke aufgeschlagen waren und wo die Konsulin
Buddenbrook, geborene Kröger, mit ihrem Kleid aus schwerem schwarzem
Atlas, ihrem weißen, vornehmen Gesicht und ihrer noch weißeren
Spitzenhaube, ihnen an einem Tischchen, auf welchem ein Glas
Zuckerwasser stand, gegenübersaß und sie eine Stunde lang katechisierte.
Auch begründete sie den »Jerusalemsabend«, und an diesem mußte außer
Klara und Klothilde auch Tony sich wohl oder übel beteiligen. Einmal
wöchentlich saßen an der langausgezogenen Tafel im Eßsaale beim Scheine
von Lampen und Kerzen etwa zwanzig Damen, die in dem Alter standen, wo
es an der Zeit ist, sich nach einem guten Platze im Himmel umzusehen,
tranken Tee oder Bischof, aßen fein belegtes Butterbrot und Pudding,
lasen sich geistliche Lieder und Abhandlungen vor und fertigten
Handarbeiten an, die am Ende des Jahres in einem Basar verkauft wurden
und deren Erlös zu Missionszwecken nach Jerusalem geschickt ward.
Der fromme Verein ward in der Hauptsache von Damen aus der
Gesellschaftssphäre der Konsulin gebildet, und die Senatorin Langhals,
die Konsulin Möllendorpf und die alte Konsulin Kistenmaker gehörten ihm
an, während andere alte Damen, die weltlicher und profaner angelegt
waren, wie Madame Köppen, sich über ihre Freundin Bethsy mokierten. Auch
die Predigersgattinnen der Stadt sowie die verwitwete Konsulin
Buddenbrook, geborene Stüwing, und Sesemi Weichbrodt nebst ihrer
ungelehrten Schwester waren Mitglieder. Vor Jesu jedoch ist kein Rang
und kein Unterschied, und so nahmen am Jerusalemsabend auch armseligere
und seltsamere Gestalten teil, wie zum Beispiel ein kleines, runzeliges
Geschöpf, reich an Gottgefälligkeit und Häkelmustern, das im
Heiligen-Geist-Hospitale wohnte, Himmelsbürger hieß und die Letzte ihres
Geschlechtes war ... »Die letzte Himmelsbürgern« nannte sie sich
wehmütig, und dabei fuhr sie mit der Stricknadel unter ihre Haube, um
sich zu krauen.
Weit bemerkenswerter aber waren zwei andere Mitglieder, ein
Zwillingspaar, zwei sonderbare alte Mädchen, die mit Schäferhüten aus
dem achtzehnten Jahrhundert und seit manchem Jahr schon verblichenen
Kleidern Hand in Hand in der Stadt umhergingen und Gutes taten. Sie
hießen Gerhardt und beteuerten, in gerader Linie von Paul Gerhardt
abzustammen. Man sagte, daß sie durchaus nicht mittellos seien; aber sie
lebten aufs jämmerlichste und gaben alles den Armen ... »Liebe!«
bemerkte die Konsulin Buddenbrook, die sich ihrer zuweilen ein bißchen
schämte, »Gott sieht ins Herze, aber Ihre Kleider sind wenig adrett ...
Man muß auf sich halten ...« Aber dann küßten sie ihre elegante
Freundin, welche die Weltdame nicht verleugnen konnte, nur auf die Stirn
... mit der ganzen nachsichtigen, liebevollen und mitleidigen
Überlegenheit des Geringen über den Vornehmen, der das Heil sucht. Es
waren keineswegs dumme Geschöpfe, und in ihren kleinen, häßlichen,
verschrumpften Papageiköpfen saßen blanke, sanft verschleierte braune
Augen, die mit einem seltsamen Ausdruck von Milde und Wissen in die Welt
schauten ... Ihre Herzen waren voll von wunderbaren und geheimnisvollen
Kenntnissen. Sie wußten, daß in unserer letzten Stunde all unsere zu
Gott vorangegangenen Lieben in Sang und Seligkeit kommen, uns abzuholen.
Sie sprachen das Wort »der Herr« mit der Leichtigkeit und
Ursprünglichkeit von ersten Christen, die aus des Meisters eigenem Munde
noch das »Über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen« vernommen haben.
Sie besaßen die merkwürdigsten Theorien über innere Lichter und
Ahnungen, über Gedankenübertragung und -wanderungen ... denn Lea, die
eine von ihnen, war taub und wußte gleichwohl fast immer, wovon die Rede
war.
Da Lea Gerhardt taub war, war sie es gewöhnlich, die an den
Jerusalemsabenden vorlas; auch fanden die Damen, daß sie schön und
ergreifend läse. Sie nahm aus ihrem Beutel ein uraltes Buch, welches
lächerlich und unverhältnismäßig viel höher als breit war und vorn, in
Kupfer gestochen, das übermenschlich pausbäckige Bildnis ihres Ahnherrn
enthielt, nahm es in beide Hände und las, damit sie selbst sich ein
wenig hören konnte, mit fürchterlicher Stimme, die klang, wie wenn der
Wind sich im Ofenrohre verfängt:
»Will Satan mich verschlingen ...«
Nun! dachte Tony Grünlich. Welcher Satan möchte die wohl verschlingen!
Aber sie sagte nichts, hielt sich ihrerseits an den Pudding und dachte
darüber nach, ob sie wohl auch dermaleinst so häßlich sein werde wie die
beiden Fräulein Gerhardt.
Sie war nicht glücklich, sie empfand Langeweile und ärgerte sich über
die Pastoren und Missionare, deren Besuche nach dem Tode des Konsuls
sich vielleicht noch vermehrt hatten und die nach Tonys Meinung im Hause
allzusehr das Regiment führten und allzuviel Geld bekamen. Der letztere
Punkt ging Thomas an; aber er schwieg darüber, während seine Schwester
hie und da etwas von Leuten vor sich hin murmelte, die der Witwen Häuser
fressen und lange Gebete vorwenden.
Sie haßte diese schwarzen Herren aufs bitterlichste. Als gereifte Frau,
die das Leben kennengelernt hatte und kein dummes Ding mehr war, sah sie
sich nicht in der Lage, an ihre unbedingte Heiligkeit zu glauben.
»Mutter!« sagte sie; »o Gott, man soll seinem Nächsten nichts Übles
nachsagen ... gut, ich weiß es! Aber das eine muß ich denn doch
aussprechen, und ich würde mich wundern, wenn das Leben dich das nicht
gelehrt hätte, nämlich, daß nicht alle, die einen langen Rock tragen und
`Herr, Herr!´ sagen, immer ganz makellos sind!«
Es blieb unaufgeklärt, wie Thomas sich zu solchen Wahrheiten verhielt,
die seine Schwester mit ungeheurem Nachdruck vertrat. Christian aber
hatte gar keine Meinung; er beschränkte sich darauf, die Herren mit
krauser Nase zu beobachten, um hernach im Klub oder in der Familie ihre
Kopie zu liefern ...
Aber es ist wahr, daß Tony am meisten von den geistlichen Gästen zu
leiden hatte. Eines Tages geschah es wahr und wahrhaftig, daß ein
Missionar namens Jonathan, der sowohl in Syrien als auch in Arabien
gewesen war, ein Mann mit großen, vorwurfsvollen Augen und betrübt
herniederhängenden Wangen, vor sie hintrat und sie mit trauriger Strenge
zur Entscheidung der Frage aufforderte, ob ihre gebrannten Stirnlocken
sich eigentlich mit der wahren christlichen Demut vereinbaren ließen ...
Ach! er hatte nicht mit Tony Grünlichs spitzig sarkastischer
Redegewandtheit gerechnet. Sie schwieg während einiger Augenblicke, und
man sah, wie ihr Hirn arbeitete. Dann aber kam es: »=Darf ich Sie
bitten, mein Herr Pastor, sich um Ihre eigenen Locken zu bekümmern?!=«
... Und hinaus rauschte sie, indem sie die Schultern ein wenig emporzog,
den Kopf zurückwarf und trotzdem das Kinn auf die Brust zu drücken
suchte. -- Und Pastor Jonathan besaß äußerst wenig Haupthaar, ja, sein
Schädel war nackt zu nennen!
Einst aber wurde ihr ein noch größerer Triumph zuteil. Pastor Trieschke
nämlich, Tränen-Trieschke aus Berlin, der diesen Beinamen führte, weil
er allsonntäglich einmal inmitten seiner Predigt an geeigneter Stelle zu
weinen begann ... Tränen-Trieschke, der sich durch ein bleiches Gesicht,
rote Augen und wahre Pferdekinnbacken auszeichnete und acht oder zehn
Tage lang bei Buddenbrooks wechselweise mit der armen Klothilde um die
Wette aß und Andachten abhielt, verliebte sich bei dieser Gelegenheit in
Tony ... nicht etwa in ihre unsterbliche Seele, o nein, sondern in ihre
Oberlippe, ihr starkes Haar, ihre hübschen Augen und ihre blühende
Gestalt! Und dieser Gottesmann, der zu Berlin ein Weib und viele Kinder
besaß, entblödete sich nicht, durch den Bedienten Anton in Madame
Grünlichs Schlafzimmer im zweiten Stock einen Brief niederlegen zu
lassen, der aus Bibelextrakten und einer sonderbar anschmiegsamen
Zärtlichkeit wirksam gemischt war ... Sie fand ihn beim Zubettegehen,
sie las ihn und ging festen Schrittes die Treppen hinunter ins
Zwischengeschoß und ins Schlafzimmer der Konsulin, woselbst sie ihrer
Mutter beim Kerzenscheine das Schreiben des Seelsorgers völlig ungeniert
und mit lauter Stimme vortrug, so daß Tränen-Trieschke fortan in der
Mengstraße unmöglich war.
»So sind sie alle!« sagte Madame Grünlich ... »Ha! so sind sie alle! O
Gott, ich war eine Gans früher, ein dummes Ding, Mama, aber das Leben
hat mir das Vertrauen zu den Menschen genommen. Die meisten sind Filous
... ja, das ist leider wahr. =Grünlich -- --!=« Und der Name klang wie
eine Fanfare, wie ein kleiner Trompetenstoß, den sie mit etwas erhobenen
Schultern und emporgerichteten Augen in die Luft hinein ertönen ließ.

Sechstes Kapitel
Sievert Tiburtius war ein kleiner schmaler Mann mit großem Kopfe und
trug einen dünnen, aber langen blonden Backenbart, der geteilt war und
dessen Enden er manchmal, der Bequemlichkeit halber, nach beiden Seiten
hin über die Schultern legte. Seinen runden Schädel bedeckte eine Unzahl
ganz kleiner wolliger Ringellöckchen. Seine Ohrmuscheln waren groß,
äußerst abstehend, an den Rändern weit nach innen zusammengerollt und
oben so spitz, wie die eines Fuchses. Seine Nase saß wie ein kleiner
platter Knopf in seinem Gesicht, seine Wangenknochen standen hervor, und
seine grauen Augen, die gemeinhin eng zusammengekniffen ein wenig blöde
umherblinzelten, konnten in gewissen Momenten sich in ungeahnter Weise
erweitern, größer und größer werden, hervorquellen, beinahe
herausspringen ...
Dies war der Pastor Tiburtius, welcher aus Riga stammte, einige Jahre in
Mitteldeutschland amtiert hatte und nun, auf der Reise nach seiner
Heimat, wo eine Predigersstelle ihm zugefallen war, die Stadt berührte.
Versehen mit der Empfehlung eines Amtsbruders, der ebenfalls einst in
der Mengstraße Mockturtlesuppe und Schinken mit Schalottensauce gegessen
hatte, machte er der Konsulin seine Aufwartung, ward für die Dauer
seines Aufenthaltes, der einige wenige Tage in Anspruch nehmen sollte,
zu Gaste geladen und bewohnte das geräumige Fremdenzimmer im ersten
Stockwerk am Korridor.
Aber er verweilte länger, als er erwartet hatte. Es vergingen acht Tage,
und noch immer hatte er diese oder jene Sehenswürdigkeit, den Totentanz
und das Aposteluhrwerk in der Marienkirche, das Rathaus, die
»Schiffergesellschaft« oder die Sonne mit den beweglichen Augen im Dom
nicht besucht. Es vergingen zehn Tage, und er sprach wiederholt von
seiner Abreise; infolge des ersten Wörtchens jedoch, das ihn zum Bleiben
aufforderte, verzog er aufs neue.
Er war ein besserer Mensch als die Herren Jonathan und Tränen-Trieschke.
Er bekümmerte sich durchaus nicht um Frau Antoniens gebrannte
Stirnlöckchen und schrieb ihr keinerlei Briefe. Desto aufmerksamer aber
beschäftigte er sich mit Klara, ihrer jüngeren und ernsthafteren
Schwester. In =ihrer= Gegenwart, wenn =sie= sprach, ging oder kam,
konnte es geschehen, daß seine Augen sich in ungeahnter Weise
erweiterten, größer und größer wurden, hervorquollen, fast
heraussprangen ... und beinahe den ganzen Tag hielt er sich bei ihr auf,
indem er geistliche und weltliche Gespräche mit ihr pflog oder ihr
vorlas ... mit seiner hohen, sich überschlagenden Stimme und in der
drollig hüpfenden Aussprache seiner baltischen Heimat.
Gleich am ersten Tage hatte er gesagt: »Erbarmen Sie sich, Frau
Konsulin! Welch einen Schatz und Gottessegen besitzen Sie an Ihrer
Tochter Klara. Das ist wohl ein herrliches Kind!«
»Sie haben recht«, erwiderte die Konsulin. Aber er wiederholte es so
oft, daß sie ihre hellen blauen Augen in diskreter Prüfung zu ihm
hinschweifen ließ und ihn veranlaßte, ein wenig eingehender von seiner
Herkunft, seinen Verhältnissen, seinen Aussichten zu erzählen. Es ergab
sich, daß er aus einer Kaufmannsfamilie stammte, daß seine Mutter bei
Gott sei, daß er Geschwister nicht besitze und daß sein alter Vater zu
Riga als Privatier mit einem auskömmlichen Vermögen lebe, welches
einstmals ihm selbst, dem Pastor Tiburtius, gehören werde; übrigens
sichere sein Amt ihm ein hinreichendes Einkommen.
Was Klara Buddenbrook betraf, so stand sie nun im neunzehnten Jahre und
war, mit ihrem dunklen, glattgescheitelten Haar, ihren strenge und
dennoch träumerisch blickenden braunen Augen, ihrer leicht gebogenen
Nase, ihrem ein wenig zu fest geschlossenen Munde und ihrer hohen,
schlanken Gestalt, zu einer jungen Dame von herber und eigentümlicher
Schönheit erwachsen. Im Hause hielt sie am festesten mit ihrer armen und
ebenfalls frommen Cousine Klothilde zusammen, deren Vater kürzlich
gestorben war und die mit dem Gedanken umging, sich demnächst einmal zu
»etablieren«, das heißt, mit einigen Groschen und Möbeln, die sie
ererbt, sich irgendwo in Pension zu begeben ... Von Thildas gedehnter,
geduldiger und hungriger Demut freilich kannte Klara nichts. Im
Gegenteil eignete ihr im Verkehr mit den Dienstboten, ja, auch mit ihren
Geschwistern und ihrer Mutter ein etwas herrischer Ton, und ihre
Altstimme schon, die sich nur mit Bestimmtheit zu senken, nie aber
fragend zu heben verstand, trug einen befehlshaberischen Charakter und
konnte oft eine kurze, harte, unduldsame und hochfahrende Klangfarbe
annehmen: an Tagen nämlich, wo Klara an Kopfschmerzen litt.
Sie hatte, bevor der Tod des Konsuls die Familie in Trauer hüllte, mit
unnahbarer Würde die Gesellschaften im Elternhause und den Häusern von
gleicher Rangstufe mitgemacht ... Die Konsulin betrachtete sie, und sie
konnte sich nicht verhehlen, daß es trotz der stattlichen Mitgift und
Klaras häuslicher Tüchtigkeit schwer halten werde, dies Kind zu
verehelichen. Keinen der skeptischen, rotspontrinkenden und jovialen
Kaufherren ihrer Umgebung, wohl aber einen Geistlichen konnte sie sich
an der Seite des ernsten und gottesfürchtigen Mädchens vorstellen, und
da dieser Gedanke die Konsulin freudig bewegte, so fanden des Pastors
Tiburtius zarte Einleitungen von ihrer Seite ein maßvolles und
freundliches Entgegenkommen.
Und wahrhaftig entwickelte sich die Angelegenheit mit großer Präzision.
An einem warmen und wolkenlosen Julinachmittag machte die Familie einen
Spaziergang. Die Konsulin, Antonie, Christian, Klara, Thilda, Erika
Grünlich mit Mamsell Jungmann und in ihrer Mitte Pastor Tiburtius zogen
weit vors Burgtor hinaus, um bei einem ländlichen Wirte im Freien an
Holztischen Erdbeeren, Sattenmilch oder Rote Grütze zu essen, und nach
der Vespermahlzeit erging man sich in dem großen Nutzgarten, der bis zum
Flusse sich hinzog, im Schatten von allerlei Obstbäumen zwischen
Johannis- und Stachelbeerbüschen, Spargel- und Kartoffelfeldern.
Sievert Tiburtius und Klara Buddenbrook blieben ein wenig zurück. Er,
sehr viel kleiner als sie, den geteilten Backenbart über beiden
Schultern, hatte den geschweiften schwarzen Strohhut von seinem großen
Kopfe genommen und führte, indem er sich hie und da mit dem Tuche die
Stirn trocknete, mit großen Augen ein langes und sanftes Gespräch mit
ihr, in dessen Verlaufe sie beide einmal stehenblieben und Klara mit
ernster und ruhiger Stimme ein Ja sprach.
Dann, nach der Rückkehr, als die Konsulin, ein wenig ermüdet und
erhitzt, allein im Landschaftszimmer saß, setzte sich Pastor Tiburtius
-- draußen lag die nachdenkliche Stille des Sonntagnachmittags -- zu ihr
in den sommerlichen Abendglanz und begann auch mit ihr ein langes und
sanftes Gespräch, an dessen Ende die Konsulin sagte: »Genug, mein lieber
Herr Pastor ... Ihr Antrag entspricht meinen mütterlichen Wünschen, und
Sie Ihrerseits haben nicht schlecht gewählt, dessen kann ich Sie
versichern. Wer hätte gedacht, daß Ihr Eingang und Aufenthalt in unserem
Hause so wunderbar gesegnet sein werde!... Ich will heute mein letztes
Wort noch nicht sprechen, denn es gehört sich, daß ich zuvor meinem
Sohne, dem Konsul, schreibe, der sich augenblicklich, wie Sie wissen, im
Auslande befindet. Sie reisen bei Leben und Gesundheit morgen nach Riga
ab, um Ihr Amt anzutreten, und wir gedenken, uns für einige Wochen an
die See zu begeben ... Sie werden in Bälde Nachricht von mir empfangen,
und der Herr gebe, daß wir uns glücklich wiedersehen.«

Siebentes Kapitel
Amsterdam, den 20. Juli 56.
Hotel »Het Haasje«
Meine liebe Mutter!
Soeben in den Besitz Deines inhaltreichen Schreibens gelangt, beeile ich
mich, Dir auf das herzlichste für die Aufmerksamkeit zu danken, die
darin liegt, daß Du in der bewußten Angelegenheit meine Zustimmung
einziehst; ich erteile selbstverständlicherweise nicht nur sie, sondern
füge auch meine freudigsten Glückwünsche hinzu, vollauf überzeugt, daß
Ihr, Du und Klara, eine gute Wahl werdet getroffen haben. Der schöne
Name Tiburtius ist mir bekannt, und ich glaube bestimmt, daß Papa mit
dem Alten in geschäftlicher Verbindung stand. Klara kommt jedenfalls in
angenehme Verhältnisse, und die Position als Pastorin wird ihrem
Temperamente zusagen.
Tiburtius ist also nach Riga abgereist und wird seine Braut im August
noch einmal besuchen? Nun, es wird wahrhaftig munter zugehen alsdann bei
uns in der Mengstraße -- munterer noch, als Ihr alle vorausseht, denn
Ihr wißt nicht, aus welchen absonderlichen Gründen ich so überaus froh
erstaunt über Mademoiselle Klaras Verlobung bin und um welches
allerliebste Zusammentreffen es sich dabei handelt. Ja, meine
ausgezeichnete Frau Mama, wenn ich mich heute bequeme, meinen
gravitätischen Konsens zu Klaras irdischem Glücke von der Amstel zur
Ostsee zu senden, so geschieht es ganz einfach unter der Bedingung, daß
ich mit wendender Post aus Deiner Feder einen ebensolchen Konsens in
betreff einer ebensolchen Angelegenheit zurückempfange! Drei harte
Gulden würde ich dafür geben, könnte ich Dein Gesicht, besonders aber
dasjenige unserer wackeren Tony sehen, wenn Ihr diese Zeilen lest ...
Aber ich will zur Sache reden.
Mein kleines, reinliches Hotel ist mit hübscher Aussicht auf den Kanal,
inmitten der Stadt, unweit der Börse gelegen, und die Geschäfte, denen
zuliebe ich hierher gekommen (es handelte sich um die Anknüpfung einer
neuen, wertvollen Verbindung: Du weißt, ich besorge dergleichen mit
Vorliebe persönlich), entwickelten sich vom ersten Tage an in
erwünschter Weise. Von meiner Lehrzeit her aber wohlbekannt in der
Stadt, war ich, obgleich viele Familien sich in den Seebädern befinden,
auch gesellschaftlich sofort sehr lebhaft in Anspruch genommen. Ich habe
kleinere Abendgesellschaften bei Van Henkdoms und Moelens mitgemacht,
und schon am dritten Tage meines Hierseins mußte ich mich in Gala
werfen, um einem Diner bei meinem ehemaligen Prinzipale Herrn van der
Kellen beizuwohnen, das er so außerhalb der Saison, ersichtlich mir zu
Ehren, arrangierte. Zu Tische aber führte ich ... habt Ihr Lust zu
raten? Fräulein Arnoldsen, Gerda Arnoldsen, Tonys ehemalige
Pensionsgenossin, deren Vater, der große Kaufmann, und beinahe noch
größere Geigenvirtuos, sowie seine verheiratete Tochter und ihr Gatte
ebenfalls zugegen waren.
Ich erinnere mich sehr wohl, daß Gerda -- gestattet, daß ich mich
bereits ausschließlich des Vornamens bediene -- schon als ganz junges
Mädchen, als sie noch bei Mademoiselle Weichbrodt am Mühlenbrink zur
Schule ging, einen starken und nie ganz verlöschten Eindruck auf mich
gemacht hat. Jetzt aber sah ich sie wieder: größer, entwickelter,
schöner, geistreicher ... Erlaßt mir, da sie leicht ein wenig ungestüm
ausfallen könnte, die Beschreibung ihrer Persönlichkeit, die Ihr bald
von Angesicht zu Angesicht werdet schauen können!
Ihr könnt Euch denken, daß sich eine Menge von Ausgangspunkten zu einem
guten Tischgespräche darboten; aber wir verließen schon nach der Suppe
das Gebiet der alten Anekdoten und gingen zu ernsteren und fesselnderen
Dingen über. In der Musik konnte ich ihr nicht Widerpart halten, denn
wir bedauernswerten Buddenbrooks wissen allzuwenig davon; aber in der
niederländischen Malerei war ich schon besser zu Hause, und in der
Literatur verstanden wir uns durchaus.
Wahrlich, die Zeit verging im Fluge. Nach Tische ließ ich mich dem alten
Arnoldsen präsentieren, der mir mit ausgesuchter Verbindlichkeit
entgegenkam. Später, im Salon, trug er mehrere Konzertpiecen vor, und
auch Gerda produzierte sich. Sie sah prachtvoll dabei aus, und obgleich
ich keine Ahnung vom Violinspiel habe, so weiß ich, daß sie auf ihrem
Instrument (einer echten Stradivari) zu singen verstand, daß einem
beinahe die Tränen in die Augen traten.
Am folgenden Tage machte ich Besuch bei Arnoldsens, Buitenkant. Ich
wurde zunächst von einer alten Gesellschaftsdame empfangen, mit der ich
mich französisch unterhalten mußte; dann aber kam Gerda hinzu, und wir
plauderten wie tagszuvor wohl eine Stunde lang: nur daß wir uns diesmal
noch mehr einander näherten, uns noch mehr bestrebten, einander zu
verstehen und kennenzulernen. Es war wieder von Dir, Mama, von Tony, von
unserer guten, alten Stadt und meiner Tätigkeit daselbst die Rede ...
Schon an diesem Tage stand mein Entschluß fest, welcher lautete: Diese
oder keine, jetzt oder niemals! Ich traf mit ihr noch gelegentlich eines
Gartenfestes bei meinem Freunde van Svindren zusammen, ich ward zu einer
kleinen musikalischen Soiree bei Arnoldsens selbst gebeten, in deren
Verlauf ich der jungen Dame gegenüber das Experiment einer halben und
sondierenden Erklärung machte, die ermutigend beantwortet wurde ... und
nun ist es fünf Tage her, daß ich mich vormittags zu Herrn Arnoldsen
begab, um mir die Erlaubnis zu erbitten, um die Hand seiner Tochter zu
werben. Er empfing mich in seinem Privatkontor. »Mein lieber Konsul«,
sagte er, »Sie sind mir aufs höchste willkommen, so schwer es mir altem
Witwer fallen würde, mich von meiner Tochter zu trennen! Aber sie? Sie
hat bislang ihren Entschluß, niemals zu heiraten, mit Festigkeit
aufrechterhalten. Haben Sie denn Chancen?« Und er war äußerst erstaunt,
als ich ihm erwiderte, daß Fräulein Gerda mir in der Tat Veranlassung zu
einiger Hoffnung gegeben habe.
Er hat ihr einige Tage Zeit zum Besinnen gelassen, und ich glaube, er
hat ihr aus argem Egoismus sogar abgeraten. Aber es hilft nichts: ich
bin der Auserwählte, und seit gestern Nachmittag ist die Verlobung
perfekt.
Nein, meine liebe Mama, ich bitte Dich jetzt nicht um Deinen
schriftlichen Segen zu dieser Verbindung, denn schon übermorgen reise
ich ab; aber ich nehme das Versprechen der Arnoldsens mit, daß sie uns,
der Vater, Gerda und auch ihre verheiratete Schwester, im August
besuchen werden, und dann wirst Du nicht umhin können zuzugestehen, daß
dies die Rechte für mich ist. Denn es liegt für Dich doch kein Einwand
darin, daß Gerda nur drei Jahr jünger ist als ich? Du wirst wohl niemals
angenommen haben, hoffe ich, daß ich irgendeinen Backfisch aus dem
Kreise Möllendorpf-Langhals-Kistenmaker-Hagenström heimführen würde.
Und was die »Partie« betrifft?... Ach, ich ängstige mich beinahe davor,
daß Stephan Kistenmaker und Hermann Hagenström und Peter Döhlmann und
Onkel Justus und die ganze Stadt mich pfiffig anblinzeln wird, wenn man
von der Partie erfährt; denn mein zukünftiger Schwiegervater ist
Millionär ... Mein Gott, was läßt sich darüber sagen? Es gibt so viel
Halbes in uns, das so oder so gedeutet werden kann. Ich verehre Gerda
Arnoldsen mit Enthusiasmus, aber ich bin durchaus nicht gesonnen, tief
genug in mich selbst hinabzusteigen, um zu ergründen, ob und inwiefern
die hohe Mitgift, die man mir gleich bei der ersten Vorstellung in
ziemlich zynischer Weise ins Ohr flüsterte, zu diesem Enthusiasmus
beigetragen hat. Ich liebe sie, aber es macht mein Glück und meinen
Stolz desto größer, daß ich, indem sie mein eigen wird, gleichzeitig
unserer Firma einen bedeutenden Kapitalzufluß erobere.
Ich schließe, liebe Mutter, diesen Brief, der in Anbetracht des
Umstandes, daß wir uns in wenigen Tagen schon mündlich über mein Glück
werden bereden können, schon allzulang geworden ist. Ich wünsche dir
einen angenehmen und erholsamen Badeaufenthalt und bitte Dich, alle die
Unsrigen auf das Herzlichste von mir zu grüßen.
In treuer Liebe
Dein gehorsamer Sohn
T.

Achtes Kapitel
In der Tat, es gab dieses Jahr einen lebhaften und festlichen Hochsommer
im Buddenbrookschen Hause.
Am Ende des Juli traf Thomas wieder in der Mengstraße ein und besuchte,
gleich den übrigen Herren, die in der Stadt geschäftlich in Anspruch
genommen waren, seine Familie einige Male am Meere, während Christian
sich daselbst vollkommene Ferien gemacht hatte, denn er klagte über
einen unbestimmten Schmerz im linken Bein, mit dem Doktor Grabow
durchaus nichts anzufangen wußte, und über den Christian daher desto
eingehender nachdachte ...
»Es ist kein Schmerz ... so kann man es nicht nennen«, erklärte er
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