Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 27

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mir alles erzählen, und dann wollen wir sehen, wie mit Liebe, Nachsicht
und Bedacht der Schaden zu korrigieren ist.«
»Nie!« sagte Tony noch einmal. »Nie!« Aber dann erzählte sie, und
obgleich man nicht jedes Wort verstand, denn sie sprach in den faltigen
Tuchrock der Konsulin hinein, und ihr Bericht war explosiv und von
Ausrufen der äußersten Entrüstung zerrissen, so ward doch klar, daß ganz
einfach folgender Sachverhalt bestand.
Um die Mitternacht zwischen dem 24. und 25. des laufenden Monats war
Madame Permaneder, die während des Tages an Störungen der Magennerven
gelitten und sehr spät Ruhe gefunden hatte, aus einem leichten Schlummer
geweckt worden. Ein anhaltendes Geräusch dort vorn an der Treppe war
schuld daran gewesen, ein schlecht unterdrückter, geheimnisvoller Lärm,
in dem man das Knarren der Stufen, ein hustendes Gekicher, gepreßte
Worte der Abwehr und ganz sonderbare knurrende und ächzende Laute
unterschied ... Nicht einen Augenblick konnte man über das Wesen dieses
Geräusches im Zweifel sein. Frau Permaneder hatte nicht sobald, mit noch
schlaftrunkenen Sinnen, etwas davon aufgefangen, als sie es auch schon
begriffen, als sie auch schon das Blut hatte aus ihren Wangen weichen
fühlen und zum Herzen strömen, das sich zusammengezogen und mit
schweren, beklemmenden Schlägen fortgearbeitet hatte. Während einer
langen, grausamen Minute hatte sie wie betäubt, wie gelähmt in den
Kissen gelegen; dann aber, als dieses schamlose Geräusch nicht
verstummte, hatte sie mit bebenden Händen Licht gemacht, hatte voll
Verzweiflung, Grimm und Abscheu das Bett verlassen, hatte die Tür
aufgerissen und war in Pantoffeln, das Licht in der Hand, nach vorn bis
in die Nähe der Treppe geeilt: jener schnurgeraden »Himmelsleiter«, die
von der Haustür direkt in das erste Stockwerk heraufführte. Und dort,
auf den oberen Stufen eben dieser Himmelsleiter, hatte sich ihr das
Bild in voller Körperlichkeit dargeboten, das sie drinnen im
Schlafzimmer, beim Lauschen auf das unzweideutige Geräusch, mit Augen,
die das Entsetzen erweiterte, schon im Geiste hatte erblicken müssen ...
Es war eine Balgerei gewesen, ein unerlaubter und unsittlicher Ringkampf
zwischen der Köchin Babette und Herrn Permaneder. Das Mädchen, ein
Schlüsselbund und ebenfalls eine Kerze in der Hand, denn sie mußte so
spät noch irgendwo im Hause beschäftigt gewesen sein, hatte sich hin und
her gewunden und den Hausherrn abzuwehren gestrebt, der seinerseits, den
Hut auf dem Hinterkopfe, sie umschlungen gehalten und beständig versucht
hatte, seinen Seehundsschnauzbart in ihr Gesicht zu drücken, was ihm hie
und da auch gelungen war ... Bei Antoniens Erscheinen hatte Babette
etwas wie »Jessas, Maria und Joseph!« hervorgestoßen, »Jessas, Maria und
Joseph!« hatte Herr Permaneder wiederholt, hatte sie fahren lassen --
und während das Mädchen im selben Augenblick auf geschickte Weise
spurlos verschwunden gewesen war, hatte er mit hängenden Armen,
hängendem Kopfe und hängendem Schnauzbart vor seiner Gattin gestanden
und irgend etwas ausgemacht Unsinniges wie: »Is dös a Hetz!... Es is
halt a Kreiz!« gestammelt ... Sie war nicht mehr dagewesen, als er die
Augen aufzuschlagen gewagt hatte; drinnen im Schlafzimmer hatte er sie
gefunden: in halb sitzender, halb liegender Haltung, auf dem Bette, wie
sie unter verzweifeltem Schluchzen immer wieder das Wort »Schande«
wiederholt hatte. Er war, in schlaffer Haltung an die Tür gelehnt,
stehengeblieben, hatte eine ruckartige Schulterbewegung nach vorn
gemacht, als erteilte er ihr einen aufmunternden Rippenstoß, und hatte
gesagt: »Sei stad! A, geh, sei stad, Tonerl! Schau, der Ramsauer Franzl
hat halt sei Namenstag g'feiert heit abend ... Wir san alle a weng
schwar ...« Aber der stark alkoholische Geruch, den er im Zimmer
verbreitet, hatte ihre Exaltation zum Gipfel gebracht. Sie hatte nicht
mehr geschluchzt, sie war nicht länger hinfällig und schwach gewesen,
ihr Temperament hatte sie emporgerissen, und mit der Maßlosigkeit der
Verzweiflung hatte sie ihm laut ihren ganzen Ekel, ihren ganzen Abscheu,
ihre fundamentale Verachtung seines ganzen Seins und Wesens ins Gesicht
geschleudert ... Herr Permaneder war nicht stillgeblieben. Sein Kopf
war heiß gewesen, denn er hatte seinem Freunde Ramsauer zu Ehren nicht
nur viele »Maß«, sondern auch »Schampaninger« getrunken; er hatte
geantwortet, wild geantwortet, ein Streit hatte sich entsponnen, weit
schrecklicher als derjenige bei Herrn Permaneders Rückzug in den
Ruhestand, Frau Antonie hatte ihre Kleider zusammengerafft, um sich ins
Wohnzimmer zurückzuziehen ... Da aber war, zum Schlusse, ein Wort ihr
nachgeklungen, ein Wort seinerseits, ein Wort, das sie nicht wiederholen
würde, das über ihre Lippen niemals kommen würde, ein Wort ... ein
Wort ...
Dies alles war der hauptsächlichste Inhalt der Geständnisse, die Madame
Permaneder in die Kleiderfalten ihrer Mutter hinein verlauten ließ. Über
das »Wort« aber, dieses »Wort«, das sie in jener fürchterlichen Nacht
bis in ihr Innerstes hinein hatte erstarren lassen, kam sie nicht
hinweg, sie wiederholte es nicht, oh, bei Gott, sie wiederholte es
nicht, beteuerte sie, obgleich die Konsulin durchaus nicht in sie drang,
sondern nur, kaum merklich, langsam und nachdenklich mit dem Kopfe
nickte, während sie auf Tonys schönes, aschblondes Haar herniedersah.
»Ja, ja«, sagte sie, »da habe ich traurige Dinge hören müssen, Tony. Und
ich verstehe alles ganz gut, meine arme kleine Dirn, denn ich bin nicht
bloß deine Mama, sondern auch eine Frau wie du ... Ich sehe nun, wie
sehr berechtigt dein Schmerz ist, wie völlig dein Mann während eines
Augenblickes der Schwäche vergessen hat, was er dir schuldet ...«
»Während eines Augenblickes?!« rief Tony. Sie sprang auf. Sie trat zwei
Schritte zurück und trocknete fieberhaft ihre Augen. »Während eines
Augenblickes, Mama?!... Was er mir und unserem Namen schuldig ist, das
hat er vergessen ... das hat er nicht gewußt von Anfang an! Ein Mann,
der sich mit der Mitgift seiner Frau ganz einfach zur Ruhe setzt! Ein
Mann ohne Ehrgeiz, ohne Streben, ohne Ziele! Ein Mann, der statt des
Blutes einen dickflüssigen Malz- und Hopfenbrei in den Adern hat ... ja,
davon bin ich überzeugt!... der sich dann noch zu solchen Niedrigkeiten
herbeiläßt, wie dies mit der Babett, und, wenn man ihm seine
Nichtswürdigkeit vorhält, mit einem Worte antwortet ... einem
Worte ...«
Sie war wieder bei dem Worte angelangt, diesem Worte, das sie nicht
wiederholte. Plötzlich aber tat sie einen Schritt vorwärts und sagte mit
unvermittelt ruhiger und sanft interessierter Stimme: »Wie allerliebst.
Woher ist das, Mama?«
Sie wies mit dem Kinn auf einen kleinen Behälter, einen rohrgeflochtenen
Korb, einen zierlichen kleinen Ständer, mit Atlasschleifen geschmückt,
in dem die Konsulin seit einiger Zeit ihre Handarbeit zu bewahren
pflegte.
»Ich habe ihn mir zugelegt«, antwortete die alte Dame; »ich hatte ihn
nötig.«
»Vornehm!« ... sagte Tony, indem sie das Gestell mit seitwärts geneigtem
Kopfe betrachtete. Auch die Konsulin ließ ihre Augen auf dem Gegenstande
ruhen, aber ohne ihn zu sehen, in tiefen Gedanken.
»Nun, meine liebe Tony«, sagte sie endlich, indem sie ihrer Tochter noch
einmal die Hände entgegenstreckte, »wie die Dinge auch liegen mögen: du
bist da, und so sei mir denn aufs herzlichste willkommen, mein Kind. Mit
ruhigerem Gemüte wird sich alles besprechen lassen ... Lege ab, in
deinem Zimmer, mach' es dir bequem ... Ida!?« rief sie mit erhobener
Stimme in den Eßsaal hinein. »Daß Kuverts aufgelegt werden für Madame
Permaneder und Erika, Liebe!«

Zehntes Kapitel
Tony hatte sich gleich nach Tische in ihr Schlafzimmer zurückgezogen,
denn während des Essens war ihr durch die Konsulin die Vermutung
bestätigt worden, daß Thomas um ihre Ankunft wisse ... und sie schien
auf das Zusammentreffen mit ihm nicht sonderlich begierig zu sein.
Um sechs Uhr nachmittags kam der Konsul herauf. Er begab sich ins
Landschaftszimmer, woselbst er eine lange Unterredung mit seiner Mutter
hatte.
»Und wie ist sie?« fragte er. »Wie benimmt sie sich?«
»Ach, Tom, ich fürchte, sie ist unversöhnlich ... Mein Gott, sie ist so
sehr gereizt ... Und dann dieses Wort ... wenn ich nur das Wort wüßte,
das er gesagt hat ...«
»Ich gehe zu ihr.«
»Tu' das, Tom. Aber klopfe leise, daß sie nicht erschrickt, und bleibe
ruhig, hörst du? Ihre Nerven sind in Unordnung ... Sie hat fast nichts
gegessen ... Es ist ihr Magen, weißt du ... Sprich mit Ruhe zu ihr.«
Rasch, mit gewohnheitsmäßiger Eile immer eine Stufe überspringend, stieg
er die Treppe zur zweiten Etage empor, indem er sinnend an seinem
Schnurrbart drehte. Aber schon während er pochte, hellte sein Gesicht
sich auf, denn er war entschlossen, die Angelegenheit so lange wie nur
möglich mit Humor zu behandeln.
Er öffnete auf ein leidend klingendes Herein und fand Frau Permaneder
vollständig angekleidet auf dem Bette liegend, dessen Vorhänge
zurückgeschlagen waren, das Plumeau hinter dem Rücken, ein Fläschchen
mit Magentropfen neben sich auf dem Nachttischchen. Sie wandte sich ein
wenig, stützte den Kopf auf die Hand und sah ihm mit einem schmollenden
Lächeln entgegen. Er verbeugte sich sehr tief, indem er mit
ausgebreiteten Händen eine feierliche Geste beschrieb.
»Gnädige Frau ...! Was verschafft uns die Ehre, diese Haupt- und
Residenzstädterin ...«
»Gib mir einen Kuß, Tom«, sagte sie und richtete sich auf, um ihm ihre
Wange darzubieten und sich dann wieder zurücksinken zu lassen. »Guten
Tag, mein guter Junge! Du bist ganz unverändert, wie ich sehe, seit
euren Münchener Tagen!«
»Na, darüber kannst du hier bei geschlossenen Rouleaus wohl kein Urteil
haben, meine Teure. Und jedenfalls hättest du mir das Kompliment nicht
vor der Nase wegnehmen dürfen, denn es gebührt natürlich dir ...«
Er hatte, während er ihre Hand in der seinen hielt, einen Stuhl
herbeigezogen und sich zu ihr gesetzt.
»Wie schon so oft ausgesprochen: du und Klothilde ...«
»Pfui, Tom!... Wie geht es Thilda?«
»Gut, versteht sich! Madame Krauseminz sorgt für sie und daß sie nicht
hungert. Was aber nicht hindert, daß Thilda hier Donnerstags ganz
ausnehmend schlingt, als wäre es für die nächste Woche im voraus ...«
Sie lachte so herzlich wie seit langer Zeit nicht mehr, brach dann aber
mit einem Seufzer ab und fragte: »Und was machen die Geschäfte?«
»Tja ... man schlägt sich durch. Man muß zufrieden sein ...«
»Oh, Gott sei Dank, daß =hier= wenigstens alles steht, wie es stehen
soll! Ach, ich bin gar nicht aufgelegt, vergnügt zu schwatzen ...«
»Schade. Den Humor soll man sich, _quand même_, bewahren.«
»Nein, damit ist es aus, Tom. -- Du weißt alles?«
»Du weißt alles ...!« wiederholte er, ließ ihre Hand fahren und setzte
mit einem Ruck seinen Stuhl ein Stück rückwärts. »Heiliger Gott, wie das
klingt! `Alles!´ Was liegt alles in diesem `alles´ begraben! `Ich senkt'
auch meine Liebe und meinen Schmerz hinein´, wie? Nein, höre mal ...«
Sie schwieg. Sie streifte ihn mit einem tief erstaunten und tief
gekränkten Blick.
»Ja, dies Gesicht habe ich erwartet«, sagte er, »denn ohne dieses
Gesicht wärest du ja nicht hier. Aber erlaube mir, meine gute Tony, daß
ich die Sache um ebensoviel zu leicht nehme, als du sie zu schwer
nimmst, und du wirst sehen, daß wir uns vorteilhaft ergänzen ...«
»Zu schwer, Thomas, zu schwer ...?«
»Ja; Herrgott, spielen wir doch nicht Tragödie! Reden wir ein bißchen
bescheiden und nicht mit `Alles ist zu Ende´ und `Eure unglückliche
Antonie´! Versteh' mich recht, Tony; du weißt gut, daß ich der erste
bin, der sich so herzlich über dein Kommen freut. Ich habe schon lange
gewünscht, du möchtest einmal zu Besuch kommen, ohne deinen Mann, daß
wir wieder einmal so ganz _en famille_ beieinander sitzen könnten. Aber,
daß du =jetzt= kommst und =so= kommst, pardon, das ist eine Dummheit,
mein Kind!... Ja ... laß mich zu Ende sprechen! -- Permaneder hat sich
reichlich mangelhaft betragen, das muß wahr sein, und das werde auch ich
ihm zu verstehen geben, sei überzeugt ...«
»=Wie= er sich betragen hat, Thomas«, unterbrach sie ihn, indem sie sich
aufrichtete und eine Hand auf ihre Brust legte, »das habe ich ihm schon
zu verstehen gegeben und nicht nur `zu verstehen gegeben´, will ich dir
sagen. Weitere Auseinandersetzungen mit dem Manne halte ich, meinem
Taktgefühle nach, für vollkommen unangebracht!« Damit ließ sie sich
wieder zurückfallen und blickte streng und unbewegt zur Decke empor.
Er neigte sich, wie unter dem Gewichte ihrer Worte, und dabei blickte er
lächelnd auf seine Knie nieder.
»Na, so werde ich ihm denn also =keinen= groben Brief schreiben: ganz
wie du befiehlst. Zuletzt ist es ja deine Angelegenheit, und es genügt
durchaus, daß du selbst ihm den Kopf zurechtsetzest; als seine Frau bist
du berufen dazu. Bei Lichte besehen, sind ihm ja übrigens die mildernden
Umstände nicht abzusprechen. Ein Freund hat Namenstag gefeiert, er kommt
in festlicher Stimmung, in etwas zu guter Laune nach Hause und läßt sich
einen kleinen Übergriff, einen kleinen unziemlichen Seitensprung
zuschulden kommen ...«
»Thomas«, sagte sie, »ich verstehe dich nicht. Ich verstehe nicht den
Ton, in dem du redest! Du ... Ein Mann von deinen Grundsätzen ... Aber
du hast ihn nicht gesehen! Wie er sie anfaßte in seiner Betrunkenheit,
wie er aussah ...«
»Komisch genug, wie ich mir denken kann. Aber das ist es ja, Tony: du
nimmst die Sache nicht komisch genug, und daran ist natürlich dein Magen
schuld. Du hast deinen Mann auf einer Schwäche ertappt, du hast ihn ein
wenig lächerlich gesehen ... aber das sollte dich nicht so fürchterlich
empören, sondern dich eher ein bißchen amüsieren und ihn dir menschlich
noch näher bringen ... Ich will dir eines sagen: du konntest sein
Betragen natürlich nicht ohne weiteres mit Lächeln und Stillschweigen
billigen, bewahre. Du bist abgereist: das war eine Demonstration, etwas
lebhaft vielleicht, vielleicht eine zu strenge Strafe -- denn wie
betrübt er in diesem Augenblick dasitzt, das möchte ich nicht sehen --
aber immerhin gerecht. Meine Bitte geht nur dahin, du möchtest die Dinge
etwas weniger entrüstet und wenig mehr vom politischen Standpunkte aus
betrachten ... wir reden ja unter uns. Ich muß dir einmal andeuten, daß
es doch in einer Ehe keineswegs gleichgültig ist, auf welcher Seite sich
das ... moralische Übergewicht befindet ... versteh' mich, Tony! Dein
Mann hat sich eine Blöße gegeben, darüber besteht kein Zweifel. Er hat
sich kompromittiert, sich ein bißchen lächerlich gemacht ... lächerlich
gerade darum, weil sein Vergehen so harmlos, so wenig ernsthaft zu
nehmen ist ... Kurz, seine Würde ist nicht mehr unantastbar, eine
gewisse Überlegenheit ist jetzt entschieden auf deiner Seite, und
gesetzt, daß du sie geschickt zu nutzen verstehst, so ist dein Glück
gewiß. Wenn du nun in ... sagen wir vierzehn Tagen -- ja, bitte, so
lange muß ich dich =mindestens= für uns in Anspruch nehmen! -- in
vierzehn Tagen nach München zurückkehrst, so wirst du sehen ...«
»Ich werde nicht nach München zurückkehren, Thomas.«
»Wie beliebt?« fragte er, indem er sein Gesicht verzog, eine Hand ans
Ohr legte und sich vorwärts beugte ...
Sie lag auf dem Rücken, den Hinterkopf fest in die Kissen gedrückt, so
daß das Kinn mit einer gewissen Strenge vorgeschoben schien.
»=Niemals=«, sagte sie; worauf sie lang und geräuschvoll ausatmete und
sich räusperte: langsam und ausdrücklich -- ein trockenes Räuspern, das
anfing, bei ihr zur nervösen Gewohnheit zu werden und wahrscheinlich mit
ihrem Magenleiden zusammenhing. -- Eine Pause trat ein.
»Tony«, sagte er plötzlich, indem er aufstand und seine Hand fest auf
die Lehne des Empirestuhles niedersinken ließ, »du machst mir keinen
Skandal!...«
Ein Seitenblick belehrte sie, daß er bleich war, und daß die Muskeln an
seinen Schläfen arbeiteten. Ihre Lage war nicht länger haltbar. Auch sie
geriet in Bewegung, und, um die Furcht zu verbergen, die sie vor ihm
empfand, ward sie laut und zornig. Sie schnellte empor, sie ließ die
Füße vom Bette hinuntergleiten, und mit hitzigen Wangen,
zusammengezogenen Brauen und raschen Kopf- und Handbewegungen fing sie
an: »Skandal, Thomas ...?! Du magst mir befehlen, keinen Skandal zu
machen, wenn man mich mit Schande bedeckt, mir ganz einfach ins Gesicht
speit?! Ist das eines Bruders würdig?... Ja, diese Frage mußt du mir
gefälligst erlauben! Rücksicht und Takt sind gute Sachen, bewahre! Aber
es gibt eine Grenze im Leben, Tom -- und ich kenne das Leben, so gut wie
du -- wo die Angst vor dem Skandale anfängt, Feigheit zu heißen, ja! Und
ich wundere mich, daß ich dir das sagen muß, die ich bloß eine Gans und
ein dummes Ding bin ... Ja, das bin ich und verstehe es gut, wenn
Permaneder mich nie geliebt hat, denn ich bin alt und ein häßliches
Weib, das mag sein, und Babett ist sicherlich hübscher. Aber das enthob
ihn nicht der Rücksicht, die er meiner Herkunft und meiner Erziehung und
meinem Empfinden schuldete! Du hast nicht gesehen, Tom, in welcher Weise
er diese Rücksicht vergaß, und wer es nicht gesehen hat, der weiß gar
nichts, denn erzählen läßt es sich nicht, wie widerlich er war in seinem
Zustande ... Und du hast das Wort nicht gehört, das er mir, mir, deiner
Schwester, nachgerufen hat, als ich meine Sachen nahm und das Zimmer
verließ, um im Wohnzimmer auf dem Sofa zu schlafen ... Ja! da habe ich
hinter mir aus seinem Munde ein Wort anhören müssen ... ein Wort ... ein
Wort ...! ... Kurz, Thomas, dies Wort war es ganz eigentlich, daß du es
weißt, was mich veranlaßt, =gezwungen= hat, während der ganzen Nacht zu
packen und in aller Frühe Erika zu wecken und davonzugehen, denn bei
einem Manne, in dessen Nähe ich solcher Worte gewärtig sein muß, konnte
ich nicht bleiben, und zu einem solchen Manne werde ich, wie gesagt,
niemals zurückkehren ... oder ich müßte verkommen und könnte mich nicht
mehr achten und hätte keinen Halt mehr im Leben!«
»Willst du nun die Güte haben, mir dieses gottverdammte Wort
mitzuteilen, ja oder nein?«
»Niemals, Thomas! Niemals werde ich es mit meinen Lippen wiederholen!
Ich weiß, was ich mir und dir in diesen Räumen schuldig bin ...«
»Dann ist nicht mit dir zu reden!«
»Das mag sein; und ich wollte, wir redeten auch gar nicht mehr
darüber ...«
»Was willst du tun? Willst du dich scheiden lassen?«
»Das will ich, Tom. Das ist mein fester Entschluß. Das ist die
Handlungsweise, die ich mir selbst und meinem Kinde und euch allen
schuldig bin.«
»Na, das ist also Unsinn«, sagte er gelassen, drehte sich auf dem
Absatze um und ging von ihr fort, als ob damit überhaupt das Ganze
erledigt sei. »Zum Scheidenlassen gehören zwei, mein Kind; und daß
Permaneder sich so ohne weiteres mit Vergnügen dazu bereit finden wird,
der Gedanke ist doch wohl bloß belustigend ...«
»Oh, das laß meine Sorge sein«, sagte sie, ohne sich einschüchtern zu
lassen. »Du meinst, daß er sich widersetzen wird, und zwar wegen meiner
17000 Taler Kurant; aber Grünlich hat auch nicht gewollt, und man hat
ihn gezwungen, da gibt es Mittel, und ich gehe zu Doktor Gieseke; das
ist Christians Freund, und der wird mir beistehen ... Gewiß, es war
etwas anderes damals, ich weiß, was du sagen willst. Damals war es
`Unfähigkeit des Mannes, seine Familie zu ernähren´ ja! Du siehst
übrigens, daß ich sehr wohl Bescheid weiß in diesen Dingen, während du
wahrhaftig tust, als wäre es das erstemal im Leben, daß ich mich
scheiden lasse!... Aber das ist ganz gleich, Tom. Vielleicht geht es
nicht an und ist unmöglich -- das mag sein; du kannst gern recht haben.
Aber das ändert nichts. Das ändert nichts an meinen Entschlüssen. Dann
mag er die Groschen behalten -- es gibt höhere Dinge im Leben! Aber mich
sieht er niemals wieder.«
Und darauf räusperte sie sich. Sie hatte das Bett verlassen, hatte sich
in dem Armsessel niedergelassen, einen Ellenbogen auf die Seitenlehne
gestemmt und das Kinn so fest in die Hand vergraben, daß vier gekrümmte
Finger die Unterlippe gepackt hielten. So, den Oberkörper seitwärts
gewandt, blickte sie mit erregten und geröteten Augen starr durchs
Fenster hinaus.
Der Konsul schritt im Zimmer auf und ab, seufzte, schüttelte den Kopf
und zuckte die Achseln. Schließlich blieb er mit gerungenen Händen vor
ihr stehen.
»Du bist ja ein Kindskopf, Tony!« sagte er verzagt und flehend. »Jedes
Wort, das du sprichst, ist ja eine Kinderei! Willst du dich nun nicht,
wenn ich dich bitte, dazu bequemen, die Dinge während eines einzigen
Augenblicks wie ein Erwachsener anzusehen?! Merkst du denn nicht, daß du
dich benimmst, als hättest du etwas Ernstes und Schweres erlebt, als
hätte dein Mann dich grausam betrogen, dich vor aller Welt mit Schmach
überhäuft!? Aber so bedenke doch nur, daß ja nichts geschehen ist! Daß
von diesem albernen Vorkommnis auf eurer Himmelsleiter in der
Kaufingerstraße ja keines Menschen Seele etwas weiß! Daß du deiner und
unserer Würde durchaus keinen Abbruch tust, wenn du in aller Ruhe und
höchstens mit einer etwas mokanten Miene zu Permaneder zurückkehrst ...
im Gegenteil! daß du unserer Würde erst schadest, indem du das =nicht=
tust, denn erst dadurch machst du etwas aus dieser Bagatelle, erst
dadurch erregst du Skandal ...«
Sie ließ rasch ihr Kinn los und sah ihm ins Gesicht.
»Jetzt sei still, Thomas! Jetzt bin ich an der Reihe! Jetzt höre zu!
Wie? ist nur das Schande und Skandal im Leben, was laut wird und unter
die Leute kommt? Ach nein! Der heimliche Skandal, der im stillen an
einem zehrt und die Selbstachtung wegfrißt, der ist viel schlimmer! Sind
wir Buddenbrooks Leute, die nach außen hin `tip-top´ sein wollen, wie
ihr hier immer sagt, und zwischen unseren vier Wänden dafür Demütigungen
hinunterwürgen? Tom, ich muß mich wundern über dich! Stelle dir Vater
vor, wie er sich heute verhalten würde, und dann urteile in seinem
Sinne! Nein, Sauberkeit und Offenheit muß herrschen ... Du kannst
täglich aller Welt deine Bücher zeigen und sagen: Da ... Anders darf es
mit keinem von uns sein. Ich weiß, wie Gott mich gemacht hat. Ich
fürchte mich gar nicht! Laß Julchen Möllendorpf nur an mir vorübergehen
und mich nicht grüßen! Und laß Pfiffi Buddenbrook nur Donnerstags hier
sitzen und sich vor Schadenfreude schütteln und sagen: `Nun, das ist ja
leider schon das zweitemal, aber es hat =natürlich= beide Male an den
Männern gelegen!´ Ich bin so unsäglich erhaben darüber, Thomas! Ich
weiß, daß ich getan habe, was ich für gut hielt. Aber aus Angst vor
Julchen Möllendorpf und Pfiffi Buddenbrook Beleidigungen
hinunterzuschlucken und mich in einem ungebildeten Bierdialekt
beschimpfen zu lassen ... aus Angst vor ihnen bei einem Manne, in einer
Stadt auszuhalten, wo ich mich an solche Worte, an solche Szenen, wie
die auf der Himmelsleiter, gewöhnen müßte, wo ich mich und meine
Herkunft und meine Erziehung und alles in mir ganz und gar verleugnen
lernen müßte, nur um glücklich und zufrieden zu erscheinen, -- das nenne
=ich= unwürdig, das nenne =ich= skandalös, will ich dir sagen ...!«
Sie brach ab, warf das Kinn wieder in die Hand und starrte erregt auf
die Fensterscheiben. Er stand vor ihr, auf ein Bein gestützt, die Hände
in den Hosentaschen, und ließ seine Augen auf ihr ruhen, ohne sie zu
sehen, in Gedanken, und indem er langsam den Kopf hin und her bewegte.
»Tony«, sagte er, »du machst mir nichts weis. Ich habe es schon vorher
gewußt, aber in deinen letzten Worten hast du dich verraten. Es ist gar
nicht der Mann. Es ist die Stadt. Es ist gar nicht diese Albernheit auf
der Himmelsleiter. Es ist das Ganze überhaupt. Du hast dich nicht
akklimatisieren können. Sei aufrichtig.«
»Da hast du recht, Thomas!« rief sie. Sie sprang sogar empor dabei und
wies ihm mit ausgestreckter Hand gerade ins Gesicht hinein. Ihr Gesicht
war rot. Sie blieb in einer kriegerischen Haltung stehen, mit der einen
Hand den Stuhl erfaßt, gestikulierte mit der anderen und hielt eine
Rede, eine leidenschaftlich bewegte Rede, die unaufhaltsam
hervorsprudelte. Der Konsul betrachtete sie tief erstaunt. Kaum, daß sie
sich Zeit ließ, Atem zu schöpfen, so brausten und brodelten schon wieder
neue Worte hervor. Ja, sie fand Worte, sie drückte alles aus, was sich
während dieser Jahre an Widerwillen in ihr gesammelt hatte: ein bißchen
ungeordnet und verworren, aber sie drückte es aus. Es war eine
Explosion, ein Ausbruch voll verzweifelter Ehrlichkeit ... Hier entlud
sich etwas, gegen das es keine Widerrede gab, etwas Elementares, worüber
nicht mehr zu streiten war ...
»Da hast du recht, Thomas! Das sage du nur noch einmal! Ha, ich bemerke
dir ausdrücklich, daß ich kein dummes Ding mehr bin und weiß, was ich
vom Leben zu halten habe. Ich erstarre nicht mehr, wenn ich erfahre, daß
es nicht immer ganz säuberlich zugeht darin. Ich habe Leute wie
Tränen-Trieschke gekannt und bin mit Grünlich verheiratet gewesen und
kenne unsere Suitiers hier in der Stadt. Ich bin keine Unschuld vom
Lande, will ich dir sagen, und die Sache mit Babett an und für sich und
aus dem Zusammenhang genommen, hätte mich nicht auf und davon gejagt,
das glaube mir! Sondern die Sache ist die, Thomas, daß es das Maß voll
gemacht hat ... und dazu gehörte nicht viel, denn es war eigentlich
schon voll ... schon lange voll ... schon lange voll! Ein Nichts hätte
es überfließen lassen und nun gar dies! Nun gar die Erkenntnis, daß ich
mich nicht einmal in diesem Punkte auf Permaneder verlassen konnte! Das
hat allem die Krone aufgesetzt! Das hat dem Faß den Boden ausgeschlagen!
Das hat meinen Entschluß, von München auf und davon zu gehen, mit einem
Schlage zur Reife gebracht, und der war lange, lange im Reifen begriffen
gewesen, Tom, denn ich kann dort unten nicht leben, bei Gott und seinen
heiligen Heerscharen, ich kann es nicht! =Wie= unglücklich ich gewesen
bin, du weißt es nicht, Thomas, denn auch, als du zu Besuch kamst, habe
ich nichts merken lassen, nein, denn ich bin eine Frau von Takt, die
andere nicht mit Klagen belästigt und ihr Herz nicht an jedem Wochentage
auf der Zunge trägt, und habe immer zur Verschlossenheit geneigt. Aber
ich habe gelitten, Tom, gelitten mit allem, was in mir ist, und
sozusagen mit meiner ganzen Persönlichkeit. Wie eine Pflanze, um mich
dieses Bildes zu bedienen, wie eine Blume, die in fremdes Erdreich
verpflanzt worden ... obgleich du den Vergleich wohl unpassend findest,
denn ich bin ein häßliches Weib ... aber in fremderes Erdreich konnte
ich nicht kommen, und lieber ginge ich in die Türkei! Oh, wir sollten
niemals fortgehen, wir hier oben! Wir sollten an unserer Seebucht
bleiben und uns redlich nähren ... Ihr habt euch zuweilen über meine
Vorliebe für den Adel mokiert ... ja, ich habe in diesen Jahren oft an
einige Worte gedacht, die mir vor längerer Zeit einmal jemand gesagt
hat, ein gescheuter Mensch. `Sie haben Sympathie für die Adligen ...´
sagte er, `soll ich Ihnen sagen, warum? Weil Sie selbst eine Adlige
sind! Ihr Vater ist ein großer Herr und Sie sind eine Prinzeß. Ein
Abgrund trennt Sie von uns anderen, die wir nicht zu Ihrem Kreise von
herrschenden Familien gehören ...´ Ja, Tom, wir fühlen uns als Adel und
fühlen einen Abstand und wir sollten nirgend zu leben versuchen, wo man
nichts von uns weiß und uns nicht einzuschätzen versteht, denn wir
werden nichts als Demütigungen davon haben, und man wird uns lächerlich
hochmütig finden. Ja, -- alle haben mich lächerlich hochmütig gefunden.
Man hat es mir nicht gesagt, aber gefühlt habe ich es zu jeder Stunde
und auch darunter habe ich gelitten. Ha! In einem Lande, wo man Torte
mit dem Messer ißt, und wo die Prinzen falsches Deutsch reden, und wo es
als eine verliebte Handlungsweise auffällt, wenn ein Herr einer Dame
den Fächer aufhebt, in einem solchen Lande ist es leicht, hochmütig zu
scheinen, Tom! Akklimatisieren? Nein, bei Leuten ohne Würde, Moral,
Ehrgeiz, Vornehmheit und Strenge, bei unsoignierten, unhöflichen und
saloppen Leuten, bei Leuten, die zu gleicher Zeit träge und
leichtsinnig, dickblütig und oberflächlich sind ... bei solchen Leuten
kann ich mich nicht akklimatisieren und würde es niemals können, so wahr
ich deine Schwester bin! Eva Ewers hat es gekonnt ... gut! Aber eine
Ewers ist noch keine Buddenbrook, und dann hat sie ihren Mann, der zu
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