Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 30

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Augenblick läßt sie die Hände sinken, daß ihr Abendmantel sich vorne
öffnet, und steht da, mit hinabgefallenen Schultern, erschlafft,
vernichtet ...
=Hagenström!= -- Die Nachricht ist da, niemand weiß woher. Sie ist da,
wie aus dem Erdboden hervorgekommen oder vom Himmel gefallen und ist
überall zugleich. Es gibt keinen Widerspruch. Es ist entschieden.
Hagenström! -- Ja, ja, er ist es nun also. Da ist nichts mehr zu
erwarten. Die Dame im Schleier hätte es vorher wissen können. So geht es
immer im Leben. Man kann nun ganz einfach nach Hause gehen. Sie fühlt,
wie das Weinen in ihr aufsteigt ...
Und kaum hat dieser Zustand eine Sekunde lang gedauert, als ein
plötzlicher Stoß, eine ruckartige Bewegung durch die ganze
Menschenansammlung geht, ein Schub, der sich von vorn nach hinten
fortsetzt und die Vorderen gegen ihre Hintermänner lehnt, während zu
gleicher Zeit dort hinten im Portale etwas Hellrotes aufblitzt ... Die
roten Röcke der beiden Ratsdiener, Kaspersen und Uhlefeldt, welche in
Gala, mit Dreispitz, weißen Reithosen, gelben Stulpen und
Galanteriedegen, Seite an Seite erscheinen und durch die zurückweichende
Menge hindurch ihren Weg gehen.
Sie gehen wie das Schicksal: ernst, stumm, verschlossen, ohne nach
rechts oder links zu sehen, mit gesenkten Augen ... und schlagen mit
unerbittlicher Entschiedenheit die Richtung ein, die ihnen das Ergebnis
der Wahl, von dem sie unterrichtet sind, gewiesen hat. Und es ist
=nicht= die Richtung der Sandstraße, sondern sie gehen nach rechts die
Breite Straße hinunter!
Die Dame im Schleier traut ihren Augen nicht. Aber rings um sie her
sieht man es gleich ihr. Die Leute schieben sich in eben derselben
Richtung den Ratsdienern nach, sie sagen einander: »Nee, nee,
Buddenbrook! nich Hagenström!« ... und schon kommen in angeregten
Gesprächen allerlei Herren aus dem Portale, biegen um und gehen
geschwinden Schrittes die Breite Straße hinunter, um die ersten bei der
Gratulation zu sein.
Da nimmt die Dame ihren Abendmantel zusammen und läuft davon. Sie läuft,
wie eine Dame sonst eigentlich nicht läuft. Ihr Schleier verschiebt sich
und läßt ihr erhitztes Gesicht sehen; aber das ist gleichgültig. Und
obgleich einer ihrer pelzbesetzten Überschuhe in dem wässerigen Schnee
beständig ausschlappt und sie in der boshaftesten Weise behindert,
überholt sie alle Welt. Sie erreicht zuerst das Eckhaus an der
Bäckergrube, sie schellt am Windfang Feuer und Mordio, sie ruft dem
öffnenden Mädchen zu: »Sie kommen, Kathrin, sie kommen!« sie nimmt die
Treppe, stürmt droben ins Wohnzimmer, woselbst ihr Bruder, der
wahrhaftig ein bißchen bleich ist, die Zeitung beiseite legt und ihr
eine etwas abwehrende Handbewegung entgegen macht ... sie umarmt ihn
und wiederholt: »Sie kommen, Tom, sie kommen! Du bist es, und Hermann
Hagenström ist durchgefallen!«
* * * * *
Das war ein Freitag. Schon am folgenden Tage stand Senator Buddenbrook
im Ratssaale vor dem Stuhle des verstorbenen James Möllendorpf, und in
Gegenwart der versammelten Väter sowie des Bürgerausschusses leistete er
diesen Eid: »Ich will meinem Amte gewissenhaft vorstehen, das Wohl des
Staates nach allen meinen Kräften erstreben, die Verfassung desselben
getreu befolgen, das öffentliche Gut redlich verwalten und bei meiner
Amtsführung, namentlich auch bei allen Wahlen, weder auf eigenen Vorteil
noch auf Verwandtschaft oder Freundschaft Rücksicht nehmen. Ich will die
Gesetze des Staates handhaben und Gerechtigkeit üben gegen jeden, er sei
reich oder arm. Ich will auch verschwiegen sein in allem, was
Verschwiegenheit erfordert, besonders aber will ich geheimhalten, was
geheimzuhalten mir geboten wird. So wahr mir Gott helfe!«

Fünftes Kapitel
Unsere Wünsche und Unternehmungen gehen aus gewissen Bedürfnissen
unserer Nerven hervor, die mit Worten schwer zu bestimmen sind. Das, was
man Thomas Buddenbrooks »Eitelkeit« nannte, die Sorgfalt, die er seinem
Äußeren zuwandte, der Luxus, den er mit seiner Toilette trieb, war in
Wirklichkeit etwas gründlich anderes. Es war ursprünglich um nichts
mehr, als das Bestreben eines Menschen der Aktion, sich vom Kopf bis zur
Zehe stets jener Korrektheit und Intaktheit bewußt zu sein, die Haltung
gibt. Die Anforderungen aber wuchsen, die er selbst und die Leute an
seine Begabung und seine Kräfte stellten. Er war mit privaten und
öffentlichen Pflichten überhäuft. Bei der »Ratssetzung«, der Verteilung
der Ämter an die Mitglieder des Senates, war ihm als Hauptressort das
Steuerwesen zugefallen. Aber auch Eisenbahn-, Zoll- und andere
staatliche Geschäfte nahmen ihn in Anspruch, und in tausend Sitzungen
von Verwaltungs- und Aufsichtsräten, in denen ihm seit seiner Wahl das
Präsidium zufiel, bedurfte es seiner ganzen Umsicht, Liebenswürdigkeit
und Elastizität, um beständig die Empfindlichkeit weit bejahrterer Leute
zu berücksichtigen, sich scheinbar ihrer älteren Erfahrung unterzuordnen
und dennoch die Macht in Händen zu behalten. Wenn das Merkwürdige zu
beobachten war, daß gleichzeitig seine »Eitelkeit«, das heißt dieses
Bedürfnis, sich körperlich zu erquicken, zu erneuern, mehrere Male am
Tage die Kleidung zu wechseln, sich wiederherzustellen und morgenfrisch
zu machen, in auffälliger Weise zunahm, so bedeutete das, obgleich
Thomas Buddenbrook kaum 37 Jahre zählte, ganz einfach ein Nachlassen
seiner Spannkraft, eine raschere Abnützbarkeit ...
Bat der gute Doktor Grabow ihn, sich ein wenig mehr Ruhe zu gönnen, so
antwortete er: »Oh, mein lieber Doktor! Soweit bin ich noch nicht.« Er
wollte damit sagen, daß er noch unabsehbar viel an sich zu arbeiten
habe, bevor er, dermaleinst vielleicht, sich einen Zustand erobert haben
würde, den er, fertig und am Ziele, nun in Behagen würde genießen
können. In Wahrheit glaubte er kaum an diesen Zustand. Es trieb ihn
vorwärts und ließ ihm keinen Frieden. Auch wenn er scheinbar ruhte, nach
Tisch vielleicht, mit den Zeitungen, arbeiteten, während er mit einer
gewissen langsamen Leidenschaftlichkeit die ausgezogene Spitze seines
Schnurrbartes drehte und an seinen blassen Schläfen die Adern sichtbar
wurden, tausend Pläne in seinem Kopf durcheinander. Und sein Ernst war
gleich heftig beim Ersinnen eines geschäftlichen Manövers oder einer
öffentlichen Rede, wie bei dem Vorhaben, nun endlich einmal kurzerhand
seinen gesamten Vorrat an Leibwäsche zu erneuern, um wenigstens in
dieser Beziehung für einige Zeit fertig und in Ordnung zu sein!
Wenn solche Anschaffungen und Restaurierungen ihm vorübergehend eine
gewisse Befriedigung und Beruhigung gewährten, so mochte er die Ausgaben
dafür sich skrupellos gestatten, denn seine Geschäfte gingen in diesen
Jahren so ausgezeichnet wie ehemals nur zur Zeit seines Großvaters. Der
Name der Firma gewann nicht nur in der Stadt, sondern auch draußen an
Klang, und innerhalb des Gemeinwesens wuchs noch immer sein Ansehen.
Jedermann anerkannte mit Neid oder freudiger Teilnahme seine Tüchtigkeit
und Geschicklichkeit, während er selbst vergeblich danach rang, mit
Behagen in Reihe und Ordnung zu schaffen, weil er hinter seiner
planenden Phantasie sich beständig zum Verzweifeln im Rückstande fühlte.
So war es nicht Übermut, daß Senator Buddenbrook im Sommer dieses Jahres
63 umherging und über dem Plane sann, sich ein großes, neues Haus zu
bauen. Wer glücklich ist, bleibt am Platze. Seine Rastlosigkeit trieb
ihn dazu, und seine Mitbürger hätten dies Unternehmen seiner »Eitelkeit«
zurechnen können, denn es gehörte dazu. Ein neues Haus, eine radikale
Veränderung des äußeren Lebens, Aufräumen, Umzug, Neuinstallierung mit
Ausscheidung alles Alten und Überflüssigen, des ganzen Niederschlages
vergangener Jahre: diese Vorstellungen gaben ihm ein Gefühl von
Sauberkeit, Neuheit, Erfrischung, Unberührtheit, Stärkung ... und er
mußte alles dessen wohl bedürftig sein, denn er griff mit Eifer danach
und hatte sein Augenmerk schon auf eine bestimmte Stelle gerichtet.
Es war ein ziemlich umfangreiches Grundstück in der unteren
Fischergrube. Ein altersgraues, schlecht unterhaltenes Haus stand dort
zum Verkaufe, dessen Besitzerin, eine steinalte Jungfer, die es als ein
Überbleibsel einer vergessenen Familie ganz allein bewohnt hatte,
kürzlich gestorben war. An diesem Platze wollte der Senator sein Haus
erstehen lassen, und auf seinen Gängen zum Hafen passierte er ihn oft
mit prüfenden Blicken. Die Nachbarschaft war sympathisch: gute
Bürgerhäuser mit Giebeln; am bescheidensten unter ihnen erschien das
_vis-à-vis_: ein schmales Ding mit einem kleinen Blumenladen im
Erdgeschoß.
Er beschäftigte sich angestrengt mit diesem Unternehmen. Er machte einen
ungefähren Überschlag der Kosten, und obgleich die Summe, die er
vorläufig festsetzte, nicht gering war, fand er, daß er sie ohne
Überanstrengung zu leisten vermochte. Dennoch erblaßte er bei dem
Gedanken, daß das Ganze vielleicht ein unnützer Streich sein könne, und
gestand sich, daß sein jetziges Haus für ihn, seine Frau, sein Kind und
die Dienerschaft ja eigentlich Raum in Fülle hatte. Aber seine
halbbewußten Bedürfnisse waren stärker, und in dem Wunsche, von außen
her in seinem Vorhaben bekräftigt und berechtigt zu werden, eröffnete er
sich zunächst seiner Schwester.
»Kurz, Tony, was hältst du von der Sache! Die Wendeltreppe zum
Badezimmer ist ja ganz spaßhaft, aber im Grunde ist das Ganze doch bloß
eine Schachtel. Es ist so wenig repräsentabel, wie? Und jetzt, wo du es
richtig dahin gebracht hast, daß ich Senator geworden bin ... Mit einem
Worte: Bin ich's mir schuldig ...?«
Ach, mein Gott, was war er sich in Madame Permaneders Augen nicht
schuldig! Sie war voll ernster Begeisterung. Sie kreuzte die Arme auf
der Brust und ging mit etwas erhobenen Schultern und zurückgelegtem
Kopfe im Zimmer umher.
»Da hast du recht, Tom! O Gott, wie recht du hast! Da gibt es gar keinen
Einwand, denn wer zum Überfluß eine Arnoldsen mit 100000 Talern hat ...
Übrigens bin ich stolz, daß du mich zuerst ins Vertrauen ziehst, das ist
schön von dir!... Und =wenn= schon, Tom, dann auch =vornehm=, das sage
ich dir ...!«
»Nun ja, der Meinung bin ich auch. Ich will etwas daranwenden. Voigt
soll es machen, und ich freue mich schon darauf, den Riß mit dir zu
besehen. Voigt hat viel Geschmack ...«
Die zweite Zustimmung, die Thomas sich einholte, war diejenige Gerdas.
Sie lobte den Plan durchaus. Das Getümmel des Umzuges würde nichts
Angenehmes sein, aber die Aussicht auf ein großes Musikzimmer mit guter
Akustik stimmte sie glücklich. Und was die alte Konsulin betraf, so war
sie sofort bereit, den Bau als logische Folge der übrigen Glücksfälle zu
betrachten, die sie mit Genugtuung und Dank gegen Gott erlebte. Seit der
Geburt des Erben und des Konsuls Wahl in den Rat äußerte sich ihr
Mutterstolz noch unverhohlener als früher; sie hatte eine Art, »mein
Sohn, der Senator« zu sagen, die die Damen Buddenbrook aus der Breiten
Straße aufs höchste irritierte.
Die alternden Mädchen fanden wahrhaftig allzu wenig Ablenkung von dem
Anblick des eklatanten Aufschwunges, den Thomas' äußeres Leben nahm. Am
Donnerstag die arme Klothilde zu verhöhnen, bereitete wenig Genugtuung,
und über Christian, der durch Vermittlung Mr. Richardsons, seines
ehemaligen Prinzipals, in London eine Stellung gefunden und von dort aus
ganz kürzlich den aberwitzigen Wunsch herübertelegraphiert hatte,
Fräulein Puvogel als Gattin sich zu nehmen, worauf er allerdings von der
Konsulin aufs strengste zurückgewiesen war ... über Christian, der ganz
einfach zur Rangordnung Jakob Krögers gehörte, waren die Akten
geschlossen. So entschädigte man sich ein wenig an den kleinen Schwächen
der Konsulin und Frau Permaneders, indem man zum Beispiel das Gespräch
auf Haartrachten brachte; denn die Konsulin war imstande, mit der
sanftesten Miene zu sagen, sie trage »ihr« Haar schlicht ... während
doch alle von Gott mit Verstand begabten Menschen, vor allen aber die
Damen Buddenbrook sich sagen mußten, daß der unveränderlich
rötlichblonde Scheitel unter der Haube der alten Dame längst nicht mehr
»ihr« Haar genannt werden könne. Noch lohnender aber war es, Kusine Tony
zu veranlassen, sich ein wenig über die Personen zu äußern, die ihr
bisheriges Leben in hassenswerter Weise beeinflußt hatten.
Tränen-Trieschke! Grünlich! Permaneder! Hagenströms!... Diese Namen, die
Tony, wenn sie gereizt ward, wie ebenso viele kleine Trompetenstöße des
Abscheus mit etwas emporgezogenen Schultern in die Luft hinein verlauten
ließ, klangen den Töchtern Onkel Gottholds recht angenehm in die Ohren.
Übrigens verhehlten sie sich nicht -- und übernahmen keineswegs die
Verantwortung, es zu verschweigen --, daß der kleine Johann zum
Erschrecken langsam gehen und sprechen lerne ... Sie waren im Rechte
damit, und es ist zuzugeben, daß Hanno -- dies war der Rufname, den Frau
Senator Buddenbrook für ihren Sohn eingeführt hatte -- zu einer Zeit,
als er alle Mitglieder seiner Familie mit ziemlicher Korrektheit zu
nennen vermochte, noch immer außerstande war, die Namen Friederike,
Henriette und Pfiffi in verständlicher Weise zu bilden. Was das Gehen
betraf, so war ihm jetzt, im Alter von fünf Vierteljahren, noch kein
selbständiger Schritt gelungen, und es war um diese Zeit, daß die Damen
Buddenbrook mit hoffnungslosem Kopfschütteln erklärten, dieses Kind
werde stumm und lahm bleiben für sein ganzes Leben.
Sie durften später diese traurige Prophezeiung als Irrtum erkennen; aber
niemand leugnete, daß Hanno in seiner Entwicklung ein wenig zurückstand.
Er hatte gleich in der frühesten Zeit seines Lebens schwere Kämpfe zu
bestehen gehabt und seine Umgebung in beständiger Furcht gehalten. Als
ein stilles und wenig kräftiges Kind war er zur Welt gekommen, und bald
nach der Taufe hatte ein nur drei Tage dauernder Anfall von
Brechdurchfall beinahe genügt, sein mit Mühe in Gang gebrachtes kleines
Herz endgültig stillstehen zu lassen. Er blieb am Leben, und der gute
Doktor Grabow traf nun, mit der sorgfältigsten Ernährung und Pflege,
Vorkehrungen gegen die drohenden Krisen des Zahnens. Kaum aber wollte
die erste weiße Spitze den Kiefer durchbrechen, als auch schon die
Krämpfe sich einstellten, um sich dann stärker und einige Male in
Entsetzen erregender Weise zu wiederholen. Wieder kam es dahin, daß der
alte Arzt den Eltern nur noch wortlos die Hände drückte ... Das Kind lag
in tiefster Erschöpfung, und der stiere Seitenblick der tief
umschatteten Augen deutete auf eine Gehirnaffektion. Das Ende schien
fast wünschenswert.
Dennoch gelangte Hanno wieder zu einigen Kräften, sein Blick begann die
Dinge zu fassen, und wenn auch die überstandenen Strapazen seine
Fortschritte im Sprechen und Gehen verlangsamten, so gab es nun doch
keine unmittelbare Gefahr mehr zu fürchten.
Hanno war schlankgliedrig und ziemlich lang für sein Alter. Sein
hellbraunes, sehr weiches Haar begann in dieser Zeit ungemein schnell zu
wachsen und fiel bald, kaum merklich gewellt, auf die Schultern seines
faltigen, schürzenartigen Kleidchens nieder. Schon begannen die
Familienähnlichkeiten sich vollkommen erkennbar bei ihm auszuprägen. Von
Anbeginn besaß er ganz ausgesprochen die Hände der Buddenbrooks: breit,
ein wenig zu kurz, aber fein gegliedert; und seine Nase war genau die
seines Vaters und Urgroßvaters, wenn auch die Flügel noch zarter bleiben
zu wollen schienen. Das ganze längliche und schmale Untergesicht jedoch
gehörte weder den Buddenbrooks noch den Krögers, sondern der
mütterlichen Familie -- wie auch vor allem sein Mund, der frühzeitig --
schon jetzt -- dazu neigte, sich in zugleich wehmütiger und ängstlicher
Weise verschlossen zu halten ... mit diesem Ausdruck, dem später der
Blick seiner eigenartig goldbraunen Augen mit den bläulichen Schatten
sich immer mehr anpaßte ...
Unter den Blicken voll verhaltener Zärtlichkeit, die sein Vater ihm
schenkte, unter der Sorgfalt, mit der seine Mutter seine Kleidung und
Pflege überwachte, angebetet von seiner Tante Antonie, mit Reitern und
Kreiseln beschenkt von der Konsulin und Onkel Justus -- begann er zu
leben, und wenn sein hübscher kleiner Wagen auf der Straße erschien,
blickten die Leute ihm mit Interesse und Erwartung nach. Was aber die
würdige Kinderfrau Madame Decho betraf, die zunächst noch den Dienst
versah, so war es beschlossene Sache, daß in das neue Haus nicht mehr
sie, sondern an ihrer Statt Ida Jungmann einziehen sollte, während die
Konsulin sich nach anderer Hilfe umsehen würde ...
Senator Buddenbrook verwirklichte seine Pläne. Der Ankauf des
Grundstückes in der Fischergrube machte keinerlei Schwierigkeiten, und
das Haus in der Breiten Straße, zu dessen Übernahme der Makler Gosch
sich sofort mit Ingrimm bereit erklärt hatte, brachte Herr Stephan
Kistenmaker, dessen Familie wuchs und der mit seinem Bruder in Rotspohn
gutes Geld verdiente, unmittelbar käuflich an sich. Herr Voigt übernahm
den Bau, und bald schon konnte man Donnerstags im Familienkreise seinen
sauberen Riß entrollen und die Fassade im voraus schauen: ein prächtiger
Rohbau mit Sandstein-Karyatiden, die den Erker trugen, und einem flachen
Dache, über welches Klothilde gedehnt und freundlich bemerkte, daß man
nachmittags Kaffee darauf trinken könne ... Selbst in betreff der
Parterreräumlichkeiten des Mengstraßenhauses, die nun leer stehen
würden, denn auch seine Kontors gedachte der Senator in die Fischergrube
zu verlegen, ordnete sich rasch alles zum besten, denn es erwies sich,
daß die städtische Feuer-Versicherungsgesellschaft gewillt war, die
Stuben mietweise als Büros zu übernehmen.
Der Herbst kam, graues Gemäuer stürzte zu Schutt zusammen, und über
geräumigen Kellern erwuchs, während der Winter hereinbrach und wieder an
Kraft verlor, Thomas Buddenbrooks neues Haus. Kein Gesprächsstoff in der
Stadt, der anziehender gewesen wäre! Es wurde tipptopp, es wurde das
schönste Wohnhaus weit und breit! Gab es etwa in Hamburg schönere?...
Mußte aber auch verzweifelt teuer sein, und der alte Konsul hätte solche
Sprünge sicherlich nicht gemacht ... Die Nachbarn, die Bürgersleute in
den Giebelhäusern, lagen in den Fenstern, sahen den Arbeiten der Männer
auf den Gerüsten zu, freuten sich, wie der Bau emporstieg, und suchten
den Zeitpunkt des Richtfestes zu bestimmen.
Es kam heran und ward mit allen Umständlichkeiten begangen. Droben auf
dem flachen Dache hielt ein alter Maurerpolier eine Rede, an deren Ende
er eine Champagnerflasche über seine Schulter schleuderte, während
zwischen den Fahnen die großmächtige Richtkrone aus Rosen, grünem Laub
und bunten Blättern schwerfällig im Winde schwankte. Dann aber ward in
einem nahen Wirtshause den sämtlichen Arbeitern an langen Tischen ein
Festmahl mit Bier, belegtem Butterbrot und Zigarren gegeben, und mit
seiner Gattin und seinem kleinen Sohne, den Madame Decho auf dem Arme
trug, schritt Senator Buddenbrook in dem niedrigen Raume zwischen den
Reihen der Tafelnden hindurch und nahm dankend die Hochrufe entgegen,
die man ihm darbrachte.
Draußen ward Hanno wieder in seinen Wagen gesetzt, und Thomas
überschritt mit Gerda den Fahrdamm, um noch einen Blick an der roten
Fassade mit den weißen Karyatiden hinaufgleiten zu lassen. Drüben, vor
dem kleinen Blumenladen mit der schmalen Tür und dem dürftigen
Schaufensterchen, in welchem ein paar Töpfe mit Zwiebelgewächsen
nebeneinander auf einer grünen Glasscheibe paradierten, stand Iwersen,
der Besitzer des Geschäftes, ein blonder, riesenstarker Mann, in
wollener Jacke, neben seiner Frau, die weit schmächtiger war und einen
dunklen, südlichen Gesichtstypus zeigte. Sie hielt einen vier- oder
fünfjährigen Jungen an der einen Hand, schob mit der andern ein
Wägelchen, in dem ein kleineres Kind schlummerte, langsam hin und her
und befand sich ersichtlich in guter Hoffnung.
Iwersen verbeugte sich ebenso tief wie ungeschickt, während seine Frau,
die nicht aufhörte, das Kinderwägelchen hin und her zu rollen, aus ihren
schwarzen, länglich geschnittenen Augen ruhig und aufmerksam die
Senatorin betrachtete, die am Arme ihres Gatten auf sie zukam.
Thomas blieb stehen und wies mit dem Stock nach der Richtkrone hinauf.
»Das haben Sie schön gemacht, Iwersen!«
»Kömmt nich mir zu, Herr Senator. Dat's min Fru eer Saak.«
»Ah!« sagte der Senator kurz, wobei er mit einem kleinen Ruck den Kopf
erhob und eine Sekunde lang hell, fest und freundlich in das Gesicht
Frau Iwersens blickte. Und ohne ein Wort hinzuzufügen, verabschiedete er
sich mit einer verbindlichen Handbewegung.

Sechstes Kapitel
Eines Sonntags, zu Beginn des Juli -- Senator Buddenbrook hatte seit
etwa vier Wochen sein neues Haus bezogen -- erschien Frau Permaneder
noch gegen Abend bei ihrem Bruder. Sie überschritt den kühlen,
steinernen Flur, der mit Reliefs nach Thorwaldsen geschmückt war und von
dem zur Rechten eine Tür in die Kontors führte, schellte an der
Windfangtür, die von der Küche aus durch den Druck auf einen Gummiball
geöffnet werden konnte, und erfuhr auf dem geräumigen Vorplatz, wo, am
Fuße der Haupttreppe, der Bär, das Geschenk der Tiburtius', stand, von
Anton, dem Bedienten, daß der Senator noch bei der Arbeit sei.
»Schön«, sagte sie, »danke, Anton; ich gehe zu ihm.«
Aber sie schritt zuvor noch am Kontoreingang vorbei, ein wenig nach
rechts, dorthin, wo über ihr das kolossale Treppenhaus sich auftat,
dieses Treppenhaus, das im ersten Stockwerk von der Fortsetzung des
gußeisernen Treppengeländers gebildet ward, in der Höhe der zweiten
Etage aber zu einer weiten Säulengalerie in Weiß und Gold wurde, während
von der schwindelnden Höhe des »einfallenden Lichtes« ein mächtiger,
goldblanker Lustre herniederschwebte ... »Vornehm!« sagte Frau
Permaneder leise und befriedigt, indem sie in diese offene und helle
Pracht hineinblickte, die ihr ganz einfach die Macht, den Glanz und
Triumph der Buddenbrooks bedeutete. Dann aber fiel ihr ein, daß sie in
einer betrübenden Angelegenheit hierhergekommen sei, und sie wandte sich
langsam dem Kontoreingang zu.
Thomas war ganz allein dort drinnen; er saß an seinem Fensterplatz und
schrieb einen Brief. Er blickte auf, indem er eine seiner hellen Brauen
emporzog, und streckte seiner Schwester die Hand entgegen.
»'n Abend, Tony. Was bringst du Gutes.«
»Ach, nicht viel Gutes, Tom!... Nein, das Treppenhaus ist gar zu
herrlich!... Übrigens sitzest du hier im Halbdunkeln und schreibst.«
»Ja ... ein eiliger Brief. -- Also nichts Gutes? Jedenfalls wollen wir
ein bißchen im Garten herumgehen dabei; das ist angenehmer. Komm.«
Ein Geigenadagio tönte tremolierend aus der ersten Etage herab, während
sie über die Diele gingen.
»Horch!« sagte Frau Permaneder und blieb einen Augenblick stehen ...
»Gerda spielt. Wie himmlisch! O Gott, dieses Weib ... sie ist eine Fee!
Wie geht es Hanno, Tom?«
»Er wird gerade mit der Jungmann zu Abend essen. Schlimm, daß es mit
seinem Gehen noch immer nicht so recht vorwärts will ...«
»Das wird schon kommen, Tom, wird schon kommen! Wie seid ihr mit Ida
zufrieden?«
»Oh, wie sollten wir nicht zufrieden sein ...«
Sie passierten den rückwärts gelegenen steinernen Flur, indem sie die
Küche zur Rechten ließen, und traten durch eine Glastür über zwei Stufen
in den zierlichen und duftenden Blumengarten hinaus.
»Nun?« fragte der Senator.
Es war warm und still. Die Düfte der reinlich abgezirkelten Beete lagen
in der Abendluft, und der von hohen lilafarbenen Iris umstandene
Springbrunnen sandte seinen Strahl mit friedlichem Plätschern dem
dunklen Himmel entgegen, an dem die ersten Sterne zu erglimmen begannen.
Im Hintergrunde führte eine kleine, von zwei niedrigen Obelisken
flankierte Freitreppe zu einem erhöhten Kiesplatze empor, auf welchem
ein offener, hölzerner Pavillon stand, der mit seiner herabgelassenen
Markise einige Gartenstühle beschirmte. Zur Linken ward das Grundstück
durch eine Mauer vom Nachbargarten abgegrenzt; rechts aber war die
Seitenwand des Nebenhauses in ihrer ganzen Höhe mit einem hölzernen
Gerüst verkleidet, das bestimmt war, mit der Zeit von Schlinggewächsen
bedeckt zu werden. Es gab zu den Seiten der Freitreppe und des
Pavillonplatzes ein paar Johannis- und Stachelbeersträucher; aber nur
=ein= großer Baum war da, ein knorriger Walnußbaum, der links an der
Mauer stand.
»Die Sache ist die«, antwortete Frau Permaneder zögernd, während die
Geschwister auf dem Kieswege langsam den vorderen Platz zu umschreiten
begannen ... »Tiburtius schreibt ...«
»Klara?!« fragte Thomas ... »Bitte, kurz und ohne Umstände!«
»Ja, Tom, sie liegt, es steht schlimm mit ihr, und der Doktor fürchtet,
daß es Tuberkeln sind ... Gehirntuberkulose ... so schwer es mir fällt,
es auszusprechen. Sieh her: dies ist der Brief, den ihr Mann mir
schreibt. Diese Einlage, die an Mutter adressiert ist und in der, sagt
er, dasselbe steht, sollen wir ihr geben, nachdem wir sie ein bißchen
vorbereitet haben. Und dann ist hier noch diese zweite Einlage: auch an
Mutter und von Klara selbst sehr unsicher mit Bleistift geschrieben. Und
Tiburtius erzählt, daß sie selbst dabei gesagt hat, es seien ihre
letzten Zeilen, denn es sei das Traurige, daß sie sich gar keine Mühe
gäbe, zu leben. Sie hat sich ja immer nach dem Himmel gesehnt ...«
schloß Frau Permaneder und trocknete ihre Augen.
Der Senator ging schweigend, die Hände auf dem Rücken und mit tief
gesenktem Kopfe neben ihr.
»Du bist so still, Tom ... Und du hast recht; was soll man sagen? Und
dies grade jetzt, wo auch Christian krank in Hamburg liegt ...«
Denn so verhielt es sich. Christians »Qual« in der linken Seite war in
letzter Zeit zu London so stark geworden, hatte sich in so reelle
Schmerzen verwandelt, daß er alle seine kleineren Beschwerden darüber
vergessen hatte. Er hatte sich nicht mehr zu helfen gewußt, hatte seiner
Mutter geschrieben, er müsse nach Hause kommen, um sich von ihr pflegen
zu lassen, hatte seinen Platz in London fahren lassen und war abgereist.
Kaum aber in Hamburg angelangt, hatte er zu Bette gehen müssen, der
Arzt hatte Gelenkrheumatismus festgestellt und Christian aus dem Hotel
ins Krankenhaus schaffen lassen, da eine Weiterreise fürs erste
unmöglich sei. Da lag er nun und diktierte seinem Wärter höchst
trübselige Briefe ...
»Ja«, antwortete der Senator leise; »es scheint, daß eins zum andern
kommen soll.«
Sie legte einen Augenblick den Arm um seine Schultern.
»Aber du mußt nicht verzagt sein, Tom! Dazu hast du noch lange kein
Recht! Du hast guten Mut nötig ...«
»Ja, bei Gott, den hätte ich nötig!«
»Wieso, Tom?... Sage mal: Warum warst du eigentlich vorgestern,
Donnerstag, den ganzen Nachmittag so schweigsam, wenn ich das wissen
darf?«
»Ach ... Geschäfte, mein Kind. Ich habe eine nicht ganz kleine Partie
Roggen nicht sehr vorteilhaft ... na, kurz und gut: eine große Partie
sehr unvorteilhaft verkaufen müssen ...«
»Oh, das kommt vor, Tom! Das passiert heute, und morgen bringst du's
wieder ein. Sich dadurch gleich die Stimmung verderben zu lassen ...«
»Falsch, Tony«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Meine Stimmung ist
nicht unter Null, weil ich Mißerfolg habe. =Umgekehrt.= Das ist mein
Glaube, und darum trifft es auch zu.«
»Aber, was ist denn mit deiner Stimmung?!« fragte sie erschreckt und
erstaunt. »Man sollte annehmen ... du solltest fröhlich sein, Tom! Klara
ist am Leben ... alles wird gut gehen mit Gottes Hilfe! Und im übrigen?
Hier gehen wir in deinem Garten umher, und alles duftet nur so. Dort
liegt dein Haus, ein Traum von einem Haus; Hermann Hagenström bewohnt
eine Kate im Vergleiche damit! Das alles hast du zuwege gebracht ...«
»Ja, es ist fast zu schön, Tony. Ich will sagen: es ist noch zu neu. Es
verstört mich noch ein wenig, und daher mag die üble Stimmung kommen,
die mir zusetzt und mir in allen Dingen schadet. Ich habe mich sehr auf
dies alles gefreut, aber diese Vorfreude war, wie ja immer, das Beste,
denn das Gute kommt immer zu spät, immer wird es zu spät fertig, wenn
man sich nicht mehr recht darüber freuen kann ...«
»Nicht mehr freuen, Tom! Jung wie du bist!«
»Man ist so jung oder alt wie man sich fühlt. -- Und =wenn= es kommt,
das Gute und Erwünschte, schwerfällig und verspätet, so kommt es,
behaftet mit allem kleinlichen, störenden, ärgerlichen Beiwerk, allem
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