Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 12

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Die Familie war zufrieden mit der Braut; Tony sah hübsch, unbefangen und
heiter aus, wenn auch ein wenig blaß vor Neugier und Reisefieber.
Die Halle war mit Blumen geschmückt und ein Altar an ihrer rechten Seite
errichtet worden. Pastor Kölling von St. Marien hielt die Trauung, wobei
er mit starken Worten im besonderen zur =Mäßigkeit= ermahnte. Alles
verlief nach Ordnung und Brauch. Tony brachte ein naives und gutmütiges
»Ja« heraus, während Herr Grünlich zuvor »Hä-ä-hm!« sagte, um seine
Kehle zu reinigen. Dann ward ganz außerordentlich gut und viel
gegessen.
... Während droben im Saale die Gäste, mit dem Pastor in ihrer Mitte, zu
speisen fortfuhren, geleiteten der Konsul und seine Gattin das junge
Paar, das sich reisefertig gemacht hatte, in die weißnebelige Schneeluft
hinaus. Der große Reisewagen hielt, mit Koffern und Taschen bepackt, vor
der Haustür.
Nachdem Tony mehrere Male die Überzeugung ausgesprochen hatte, daß sie
sehr bald zu Besuch nach Hause kommen und daß auch der Besuch der Eltern
in Hamburg nicht lange auf sich warten lassen werde, stieg sie guten
Mutes in die Kutsche und ließ sich von der Konsulin sorgfältig in die
warme Pelzdecke hüllen. Auch ihr Gatte nahm Platz.
»Und ... Grünlich«, sagte der Konsul, »die neuen Spitzen liegen in der
kleineren Handtasche zu oberst. Sie nehmen sie vor Hamburg ein bißchen
unter den Paletot, wie? Diese Akzise ... man muß das nach Möglichkeit
umgehen. Leben Sie wohl! Leb' wohl, noch einmal, meine liebe Tony! Gott
sei mit dir!«
»Sie werden doch in Arensburg gute Unterkunft finden?« fragte die
Konsulin ...
»Bestellt, teuerste Mama, alles bestellt!« antwortete Herr Grünlich.
Anton, Line, Trine, Sophie verabschiedeten sich von »Ma'm Grünlich« ...
Man war im Begriffe, den Schlag zu schließen, als Tony von einer
plötzlichen Bewegung überkommen ward. Trotz der Umstände, die es
verursachte, wickelte sie sich noch einmal aus der Reisedecke heraus,
stieg rücksichtslos über Herrn Grünlichs Knie hinweg, der zu murren
begann, und umarmte mit Leidenschaft ihren Vater.
»Adieu, Papa ... Mein guter Papa!« Und dann flüsterte sie ganz leise:
»Bist du zufrieden mit mir?«
Der Konsul preßte sie einen Augenblick wortlos an sich; dann schob er
sie ein wenig von sich und schüttelte mit innigem Nachdruck ihre beiden
Hände ...
Hierauf war alles bereit. Der Schlag knallte, der Kutscher schnalzte,
die Pferde zogen an, daß die Scheiben klirrten, und die Konsulin ließ
ihr Batisttüchlein im Winde spielen, bis der Wagen, der rasselnd die
Straße hinunterfuhr, im Schneenebel zu verschwinden begann.
Der Konsul stand gedankenvoll neben seiner Gattin, die ihre Pelzpelerine
mit graziöser Bewegung fester um die Schultern zog.
»Da fährt sie hin, Bethsy.«
»Ja, Jean, das Erste, das davongeht. -- Glaubst du, daß sie glücklich
ist mit ihm?«
»Ach, Bethsy, sie ist zufrieden mit sich selbst; das ist das solideste
Glück, das wir auf Erden erlangen können.«
Sie kehrten zu ihren Gästen zurück.

Fünfzehntes Kapitel
Thomas Buddenbrook ging die Mengstraße hinunter bis zum »Fünfhausen«. Er
vermied es, oben herum durch die Breitestraße zu gehen, um nicht der
vielen Bekannten wegen den Hut beständig in der Hand tragen zu müssen.
Beide Hände in den weiten Taschen seines warmen, dunkelgrauen
Kragenmantels schritt er ziemlich in sich gekehrt über den
hartgefrorenen, kristallisch aufblitzenden Schnee, der unter seinen
Stiefeln knarrte. Er ging seinen eigenen Weg, von dem niemand wußte ...
Der Himmel leuchtete hell, blau und kalt; es war eine frische, herbe,
würzige Luft, ein windstilles, hartes, klares und reinliches Wetter von
fünf Grad Frost, ein Februartag sondergleichen.
Thomas schritt den »Fünfhausen« hinunter, er durchquerte die Bäckergrube
und gelangte durch eine schmale Querstraße in die Fischergrube. Diese
Straße, die in gleicher Richtung mit der Mengstraße steil zur Trave hin
abfiel, verfolgte er ein paar Schritte weit abwärts, bis er vor einem
kleinen Hause stand, einem ganz bescheidenen Blumenladen mit schmaler
Tür und dürftigem Schaufensterchen, in dem ein paar Töpfe mit
Zwiebelgewächsen nebeneinander auf einer grünen Glasscheibe standen.
Er trat ein, wobei die Blechglocke oben an der Tür zu kleffen begann wie
ein wachsames Hündchen. Drinnen vorm Ladentisch stand im Gespräch mit
der jungen Verkäuferin eine kleine, dicke, ältliche Dame in türkischem
Umhang. Sie wählte unter einigen Blumentöpfen, prüfte, roch, mäkelte und
schwatzte, daß sie beständig genötigt war, sich mit dem Schnupftuch den
Mund zu wischen. Thomas Buddenbrook grüßte sie höflich und trat zur
Seite ... Sie war eine unbegüterte Verwandte der Langhals', eine
gutmütige und schwatzhafte alte Jungfer, die den Namen einer Familie aus
der ersten Gesellschaft trug, ohne dieser Gesellschaft doch zuzugehören,
die nicht zu großen Diners und Bällen, sondern nur zu kleinen
Kaffeezirkeln gebeten ward und mit wenigen Ausnahmen von aller Welt
»Tante Lottchen« genannt wurde. Einen in Seidenpapier gewickelten
Blumentopf unter dem Arme, wandte sie sich zur Tür, und Thomas sagte,
nachdem er aufs neue gegrüßt hatte, mit lauter Stimme zum Ladenmädchen:
»Geben Sie mir ... ein paar Rosen, bitte ... Ja, gleichgültig. _La
France_ ...«
Dann als Tante Lottchen die Tür hinter sich geschlossen hatte und
verschwunden war, sagte er leiser: »So, leg' nur wieder weg, Anna ...
Guten Tag, kleine Anna! Ja, heute bin ich recht schweren Herzens
gekommen.«
Anna trug eine weiße Schürze über ihrem schwarzen, schlichten Kleide.
Sie war wunderbar hübsch. Sie war zart wie eine Gazelle und besaß einen
beinahe malaiischen Gesichtstypus: ein wenig hervorstehende
Wangenknochen, schmale, schwarze Augen voll eines weichen Schimmers und
einen mattgelblichen Teint, wie er weit und breit nicht ähnlich zu
finden war. Ihre Hände, von derselben Farbe, waren schmal und für ein
Ladenmädchen von außerordentlicher Schönheit.
Sie ging hinter dem Verkaufstisch an das rechte Ende des kleinen Ladens,
wo man durchs Schaufenster nicht gesehen werden konnte. Thomas folgte
ihr diesseits des Tisches, beugte sich hinüber und küßte sie auf die
Lippen und die Augen.
»Du bist ganz verfroren, du Ärmster!« sagte sie.
»Fünf Grad!« sagte Tom ... »Ich habe nichts gemerkt, ich ging ziemlich
traurig hierher.«
Er setzte sich auf den Ladentisch, behielt ihre Hand in der seinen und
fuhr fort: »Ja, hörst du, Anna?... heute müssen wir nun vernünftig sein.
Es ist so weit.«
»Ach Gott ...!« sagte sie kläglich und erhob voll Furcht und Kummer ihre
Schürze ...
»Einmal mußte es doch herankommen, Anna ... So! nicht weinen! Wir
wollten doch vernünftig sein, wie? -- Was ist da zu tun? Dergleichen muß
durchgemacht werden.«
»Wann ...?« fragte Anna schluchzend.
»Übermorgen.«
»Ach Gott ... warum übermorgen? Eine Woche noch ... Bitte!... Fünf
Tage!...«
»Das geht nicht, liebe kleine Anna. Alles ist bestimmt und in Ordnung
... Sie erwarten mich in Amsterdam ... Ich könnte auch nicht einen Tag
zulegen, wenn ich es noch so gerne wollte!«
»Und das ist so fürchterlich weit fort ...!«
»Amsterdam? Pah! gar nicht! Und =denken= kann man doch immer aneinander,
wie? Und ich schreibe! Paß auf, ich schreibe, sowie ich dort bin ...«
»Weißt du noch ...«, sagte sie, »vor einundeinhalb Jahren? Beim
Schützenfest?...«
Er unterbrach sie entzückt ...
»Gott, ja, einundeinhalb Jahre!... Ich hielt dich für eine Italienerin
... Ich kaufte eine Nelke und steckte sie ins Knopfloch ... Ich habe sie
noch ... Ich nehme sie mit nach Amsterdam ... Was für ein Staub und eine
Hitze war auf der Wiese!...«
»Ja, du holtest mir ein Glas Limonade aus der Bude nebenan ... Ich
erinnere das wie heute! Alles roch nach Schmalzgebäck und Menschen ...«
»Aber schön war es doch! Sahen wir uns nicht gleich an den Augen an, was
für eine Bewandtnis es mit uns hatte?«
»Und du wolltest mit mir Karussell fahren ... aber das ging nicht; ich
mußte doch verkaufen! Die Frau hätte gescholten ...«
»Nein, es ging nicht, Anna, das sehe ich vollkommen ein.«
Sie sagte leise: »Und es ist auch das Einzige geblieben, was ich dir
abgeschlagen habe.«
Er küßte sie aufs neue, auf die Lippen und die Augen.
»Adieu, meine liebe, gute, kleine Anna!... Ja, man muß anfangen, Adieu
zu sagen!«
»Ach, du kommst doch morgen noch einmal wieder?«
»Ja, sicher, um diese Zeit. Und auch übermorgen früh noch, wenn ich mich
irgend losmachen kann ... Aber jetzt will ich dir eines sagen, Anna ...
Ich gehe nun ziemlich weit fort, ja, es ist immerhin recht weit,
Amsterdam ... und du bleibst hier zurück. Aber wirf dich nicht weg,
hörst du, Anna?... Denn bis jetzt hast du dich =nicht= weggeworfen, das
sage ich dir!«
Sie weinte in ihre Schürze, die sie mit ihrer freien Hand vors Gesicht
hielt.
»Und du?... Und du?...«
»Das weiß Gott, Anna, wie die Dinge gehen werden! Man bleibt nicht immer
jung ... du bist ein kluges Mädchen, du hast niemals etwas von heiraten
gesagt und dergleichen ...«
»Nein, behüte!... daß ich das von dir verlange ...«
»Man wird getragen, siehst du ... Wenn ich am Leben bin, werde ich das
Geschäft übernehmen, werde eine Partie machen ... ja, ich bin offen
gegen dich, beim Abschied ... Und auch du ... das wird so gehen ... Ich
wünsche dir alles Glück, meine liebe, gute, kleine Anna! Aber wirf dich
nicht weg, hörst du?... Denn bis jetzt hast du dich =nicht= weggeworfen,
das sage ich dir ...!«
Hier drinnen war es warm. Ein feuchter Duft von Erde und Blumen lag in
dem kleinen Laden. Draußen schickte schon die Wintersonne sich an,
unterzugehen. Ein zartes, reines und wie auf Porzellan gemalt blasses
Abendrot schmückte jenseits des Flusses den Himmel. Das Kinn in die
aufgeschlagenen Kragen ihrer Überzieher versteckt, eilten die Leute am
Schaufenster vorüber und sahen nichts von den beiden, die in dem Winkel
des kleinen Blumenladens voneinander Abschied nahmen.


Vierter Teil

Erstes Kapitel
Den 30. April 1846.
Meine liebe Mama,
tausend Dank für Deinen Brief, in welchem Du mir Armgard von Schillings
Verlobung mit Herrn von Maiboom auf Pöppenrade mitteiltest. Armgard
selbst hat mir ebenfalls eine Anzeige geschickt (sehr vornehm, Goldrand)
und dazu einen Brief geschrieben, in dem sie sich äußerst entzückt über
den Bräutigam ausläßt. Es soll ein bildschöner Mann sein und von
vornehmem Wesen. Wie glücklich sie sein muß! Alles heiratet; auch aus
München habe ich eine Anzeige von Eva Ewers. Sie bekömmt einen
Brauereidirektor.
Aber nun muß ich Dich eines fragen, liebe Mama: warum nämlich noch immer
nichts über einen Besuch von Konsul Buddenbrooks hierselbst verlautet!
Wartet Ihr vielleicht auf eine offizielle Einladung Grünlichs? Das wäre
nicht nötig, denn er denkt, glaube ich, gar nicht daran, und wenn ich
ihn erinnere, so sagt er: Ja, ja, Kind, Dein Vater hat anderes zu tun.
Oder glaubt Ihr vielleicht, Ihr stört mich? Ach nein, nicht im
allergeringsten! Oder glaubt Ihr vielleicht, Ihr macht mir nur wieder
Heimweh? Du lieber Gott, ich bin doch eine verständige Frau, ich stehe
mitten im Leben und bin gereift.
Soeben war ich zum Kaffee bei Madame Käselau, in der Nähe; es sind
angenehme Leute, und auch unsere Nachbarn linkerhand, namens Gußmann
(aber die Häuser liegen ziemlich weit voneinander), sind umgängliche
Menschen. Wir haben ein paar gute Hausfreunde, die beide ebenfalls hier
draußen wohnen: den Doktor Klaaßen (von welchem ich Dir nachher noch
werde erzählen müssen) und den Bankier Kesselmeyer, Grünlichs intimen
Freund. Du glaubst nicht, was für ein komischer alter Herr das ist! Er
hat einen weißen, geschorenen Backenbart und schwarz-weiße dünne Haare
auf dem Kopf, die aussehen wie Flaumfedern und in jedem Luftzuge
flattern. Da er auch so drollige Kopfbewegungen hat wie ein Vogel und
ziemlich geschwätzig ist, nenne ich ihn immer »die Elster«; aber
Grünlich verbietet mir dies, denn er sagt, die Elster stehle, Herr
Kesselmeyer aber sei ein Ehrenmann. Beim Gehen bückt er sich und rudert
mit den Armen. Seine Flaumfedern reichen nur bis zur Hälfte des
Hinterkopfes, und von da an ist sein Nacken ganz rot und rissig. Er hat
etwas so äußerst Fröhliches an sich! Manchmal klopft er mir auf die
Wange und sagt: Sie gute kleine Frau, welch Gottessegen für Grünlich,
daß er Sie bekommen hat! Dann sucht er einen Zwicker hervor (er hat
stets drei davon bei sich, an langen Schnüren, die sich beständig auf
seiner weißen Weste verwickeln), schlägt ihn sich auf die Nase, die er
ganz kraus dabei macht, und sieht mich mit offenem Munde so vergnüglich
an, daß ich ihm laut ins Gesicht lache. Aber das nimmt er gar nicht
übel.
Grünlich selbst ist viel beschäftigt, fährt morgens mit unserem kleinen
gelben Wagen zur Stadt und kommt oft erst spät nach Hause. Manchmal
sitzt er bei mir und liest die Zeitung.
Wenn wir in Gesellschaft fahren, zum Beispiel zu Kesselmeyer oder Konsul
Goudstikker am Alsterdamm oder Senator Bock in der Rathausstraße, so
müssen wir eine Mietkutsche nehmen. Ich habe Grünlich schon oft um
Anschaffung eines Coupés gebeten, denn das ist nötig hier draußen. Er
hat es mir auch halb und halb versprochen, aber er begibt sich
merkwürdigerweise überhaupt nicht gern mit mir in Gesellschaft und sieht
es augenscheinlich nicht gern, wenn ich mich mit den Leuten in der Stadt
unterhalte. Sollte er eifersüchtig sein?
Unsere Villa, die ich Dir schon eingehend beschrieb, liebe Mama, ist
wirklich sehr hübsch und hat sich durch neuerliche Möbelanschaffungen
noch verschönert. Gegen den Salon im Hochparterre hättest Du nichts
einzuwenden: ganz in brauner Seide. Das Eßzimmer nebenan ist sehr hübsch
getäfelt; die Stühle haben 25 Kurant-Mark das Stück gekostet. Ich sitze
im Penseezimmer, das als Wohnstube dient. Dann ist da noch ein Rauch-
und Spielkabinett. Der Saal, der jenseits des Korridors die andere
Hälfte des Parterres einnimmt, hat jetzt noch gelbe Stores bekommen und
nimmt sich vornehm aus. Oben sind Schlaf-, Bade-, Ankleide- und
Dienerschaftszimmer. Für den gelben Wagen haben wir einen kleinen Groom.
Mit den beiden Mädchen bin ich ziemlich zufrieden. Ich weiß nicht, ob
sie ganz ehrlich sind; aber Gott sei Dank brauche ich ja nicht auf jeden
Dreier zu sehen! Kurz, es ist alles, wie es unserem Namen zukommt.
Nun aber kommt etwas, liebe Mama, das Wichtigste, welches ich mir bis
zum Schlusse aufgehoben. Vor einiger Zeit nämlich fühlte ich mich ein
bißchen sonderbar, weißt Du, nicht ganz gesund und doch wieder noch
anders; bei Gelegenheit sagte ich es dem Doktor Klaaßen. Das ist ein
ganz kleiner Mensch mit einem großen Kopf und einem noch größeren
geschweiften Hut darauf. Immer drückt er sein spanisches Rohr, das als
Griff eine runde Knochenplatte hat, an seinen langen Kinnbart, der
beinahe hellgrün ist, weil er ihn lange Jahre schwarz gefärbt hat. Nun,
Du hättest ihn sehen sollen! Er antwortete gar nicht, rückte an seiner
Brille, zwinkerte mit seinen roten Äuglein, nickte mir mit seiner
Kartoffelnase zu, kicherte und musterte mich so impertinent, daß ich
nicht wußte, wo ich bleiben sollte. Dann untersuchte er mich und sagte,
alles lasse sich aufs prächtigste an, nur müsse ich Mineralwasser
trinken, denn ich sei vielleicht ein =bißchen= bleichsüchtig. -- O Mama,
vertraue es dem guten Papa ganz vorsichtig an, damit er es in die
Familienpapiere schreibt. Sobald als möglich hörst Du Weiteres!
Grüße Papa, Christian, Klara, Thilda und Ida Jungmann innig von mir. An
Thomas, nach Amsterdam, habe ich kürzlich geschrieben.
Deine treugehorsame Tochter
=Antonie=.
Den 2. August 1846.
Mein lieber Thomas,
mit Vergnügen habe ich Deine Mitteilungen über Dein Zusammensein mit
Christian in Amsterdam empfangen; es mögen einige fröhliche Tage gewesen
sein. Ich habe über Deines Bruders Weiterreise über Ostende nach England
noch keine Nachrichten, hoffe jedoch zu Gott, daß sie glücklich
vonstatten gegangen sein wird. Möchte es doch, nachdem Christian sich
entschlossen, den wissenschaftlichen Beruf fahren zu lassen, noch nicht
zu spät für ihn sein, bei seinem Prinzipale Mr. Richardson etwas
Tüchtiges zu lernen, und möchte seine merkantile Laufbahn von Erfolg und
Segen begleitet sein! Mr. Richardson (Threedneedle Street) ist, wie Du
weißt, ein naher Geschäftsfreund meines Hauses. Ich schätze mich
glücklich, meine beiden Söhne in Firmen untergebracht zu haben, die mir
freundschaftlichst verbunden sind. Den Segen davon darfst Du jetzt schon
verspüren: Ich empfinde vollkommene Genugtuung, daß Herr van der Kellen
Dein Salair bereits in diesem Vierteljahr erhöht hat und Dir weiterhin
Nebenverdienste einräumen wird; ich bin überzeugt, daß Du durch ein
tüchtig Führen Dich dieses Entgegenkommens würdig gezeigt hast und
zeigen wirst.
Bei alledem schmerzt es mich, daß Deine Gesundheit sich nicht völlig auf
der Höhe befindet. Was Du mir von Nervosität geschrieben, gemahnte mich
an meine eigene Jugend, als ich in Antwerpen arbeitete und von dort nach
Ems gehen mußte, um die Kur zu gebrauchen. Wenn etwas ähnliches sich für
Dich als nötig erweisen sollte, mein Sohn, so bin ich, versteht sich,
bereit, Dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wiewohl ich für uns
andere derartige Ausgaben in diesen politisch unruhigen Zeiten scheue.
Immerhin haben Deine Mutter und ich um die Mitte des Junius eine Fahrt
nach Hamburg unternommen, um Deine Schwester Tony zu besuchen. Ihr Gatte
hatte uns nicht aufgefordert, empfing uns jedoch mit großer Herzlichkeit
und widmete sich uns während der zwei Tage, die wir bei ihm verbrachten,
so vollständig, daß er sein Geschäft vernachlässigte und mir kaum Zeit
zu einer Visite in der Stadt bei Duchamps' ließ. Antonie befand sich im
fünften Monat; ihr Arzt versicherte, daß alles in normaler und
erfreulicher Weise verlaufen werde. --
Noch möchte ich eines Briefes des Herrn van der Kellen erwähnen, dem ich
mit Freude entnahm, daß Du auch privatim in seinem Familienkreise ein
gern gesehener Gast bist. Du bist nun, mein Sohn, in dem Alter, wo Du
die Früchte der Erziehung zu ernten beginnst, die Deine Eltern Dir
zuteil werden ließen. Es möge Dir als Ratschlag dienen, daß ich in
Deinem Alter, sowohl in Bergen als in Antwerpen, es mir immer angelegen
sein ließ, mich meinen =Prinzipalinnen= dienstlich und angenehm zu
machen, was mir zum höchsten Vorteil gereicht hat. Abgesehen selbst von
der ehrenden Annehmlichkeit eines näheren Verkehrs mit der
Vorstandsfamilie, schafft man sich in der Prinzipalin eine fördernde
Fürsprecherin, wenn der allerdings möglichst zu vermeidende,
nichtsdestoweniger mögliche Fall eintreten sollte, daß ein Versehen im
Geschäft sich ereignete oder die Zufriedenheit des Prinzipals hie oder
da zu wünschen übrigließe. --
Was Deine geschäftlichen Zukunftspläne angeht, mein Sohn, so erfreuen
sie mich durch das lebhafte Interesse, das sich in ihnen ausspricht,
ohne zwar, daß ich ihnen vollkommen beizustimmen vermöchte. Du gehst von
der Ansicht aus, daß der Absatz derjenigen Produkte, welche die Umgegend
unserer Vaterstadt hervorbringe, als: Getreide, Rappsaat, Häute und
Felle, Wolle, Öl, Ölkuchen, Knochen usw. das natürlichste, nachhaltigste
Geschäft Deiner Vaterstadt sei und denkst Dich neben dem
Kommissionshandel vorzugsweise jener Branche zuzuwenden. Ich habe mich
zu einer Zeit, als die Konkurrenz in diesem Geschäftszweige noch sehr
gering war (während sie jetzt erheblich gewachsen), gleichfalls mit
diesem Gedanken beschäftigt und, soweit Raum und Gelegenheit dazu
vorlagen, auch einige Experimente gemacht. Meine Reise nach England
hatte hauptsächlich den Zweck, auch in diesem Lande Verbindungen für
meine Unternehmungen nachzusuchen. Ich ging zu diesem Ende bis
Schottland hinauf und machte manche nutzbringende Bekanntschaften,
erkannte aber alsbald auch den gefährlichen Charakter, welchen die
Exportgeschäfte dorthin an sich trugen, weshalb eine weitere
Kultivierung derselben in der Folge auch unterblieb, zumal ich immer des
Mahnwortes eingedenk gewesen bin, welches unser Vorfahr, der Gründer der
Firma, uns hinterlassen: »Mein Sohn, sey mit Lust bey den Geschäften am
Tage, aber mache nur solche, daß wir bey Nacht ruhig schlafen können!«
Diesen Grundsatz gedenke ich heilig zu halten bis an mein Lebensende,
obgleich man ja hie und da in Zweifel geraten kann angesichts von
Leuten, die ohne solche Prinzipien scheinbar besser fahren. Ich denke an
Strunck & Hagenström, die eminent im Wachsen begriffen sind, während
unsere Angelegenheiten einen allzu ruhigen Gang gehen. Du weißt, daß das
Haus nach der Verkleinerung infolge des Todes Deines Großvaters nicht
mehr gewachsen ist, und ich bete zu Gott, daß ich Dir die Geschäfte
wenigstens in dem jetzigen Zustande werde hinterlassen können. An dem
Prokuristen Herrn Marcus habe ich ja einen erfahrenen und bedächtigen
Helfer. Wenn nur die Familie Deiner Mutter ihre Groschen ein wenig
besser beieinander halten wollte; die Erbschaft wird für uns von so
großer Wichtigkeit sein!
Ich bin mit geschäftlichen und städtischen Arbeiten außerordentlich
überhäuft. Ich bin Ältermann des Bergenfahrer-Kollegiums, und hat man
mich sukzessive zum bürgerlichen Deputierten fürs Finanzdepartement, das
Kommerzkollegium, die Rechnungsrevisionsdeputation und das St.
Annen-Armenhaus gewählt.
Deine Mutter, Klara und Klothilde grüßen Dich herzlich. Auch haben mir
mehrere Herren: die Senatoren Möllendorpf und Doktor Överdieck, Konsul
Kistenmaker, der Makler Gosch, C. F. Köppen sowie im Kontor Herr Marcus
und die Kapitäne Kloot und Klötermann Grüße an Dich aufgetragen. Gottes
Segen mit Dir, mein Sohn! Arbeite, bete und spare!
In sorgender Liebe
Dein =Vater=.
Den 8. Oktober 1846.
Liebe und hochverehrte Eltern!
Unterfertigter sieht sich in der angenehmen Lage, Sie von der vor einer
halben Stunde erfolgten, glücklichen Niederkunft Ihrer Tochter, meiner
innig geliebten Gattin Antonie zu benachrichtigen. Es ist nach Gottes
Willen ein Mädchen, und finde ich keine Worte, zu sagen, wie freudig
bewegt ich bin. Das Befinden der teuren Wöchnerin sowie des Kindes ist
ein ausgezeichnetes, und zeigte sich Doktor Klaaßen völligst vom
Verlaufe der Sache befriedigt. Auch Frau Großgeorgis, die Hebamme, sagt,
es wäre gar nichts gewesen. -- Die Erregung zwingt mich, die Feder
niederzulegen. Ich empfehle mich den würdigsten Eltern in
hochachtungsvoller Zärtlichkeit.
=B. Grünlich.=
Wenn es ein Junge wäre, so wüßte ich einen sehr hübschen Namen. Jetzt
möchte ich sie Meta nennen, aber Gr. ist für Erika.
T.

Zweites Kapitel
»Was fehlt dir, Bethsy?« sagte der Konsul, als er zu Tische kam und den
Teller erhob, mit dem man seine Suppe bedeckt hatte. »Fühlst du dich
unwohl? Was hast du? Mir scheint du siehst leidend aus?«
Der runde Tisch in dem weitläufigen Speisesaal war sehr klein geworden.
Außer den Eltern saßen alltäglich nur Mamsell Jungmann, die zehnjährige
Klara und die hagere, demütige und still essende Klothilde daran. Der
Konsul blickte umher ... alle Gesichter waren lang und bekümmert. Was
war geschehen? Er selbst war nervös und sorgenvoll, denn die Börse ward
in Unruhe gehalten von dieser verzwickten schleswig-holsteinischen
Angelegenheit ... Und noch eine andere Unruhe lag in der Luft: Später,
als Anton hinausgegangen war, um das Fleischgericht zu holen, erfuhr der
Konsul, was im Hause vorgefallen war. Trina, die Köchin Trina, ein
Mädchen, das bislang nur Treue und Biedersinn an den Tag gelegt hatte,
war plötzlich zu unverhüllter Empörung übergegangen. Zum großen Verdrusse
der Konsulin unterhielt sie seit einiger Zeit eine Freundschaft, eine
Art von geistigem Bündnis mit einem Schlachtergesellen, und dieser ewig
blutige Mensch mußte die Entwicklung ihrer politischen Ansichten in der
nachteiligsten Weise beeinflußt haben. Als die Konsulin ihr wegen einer
mißratenen Chalottensauce einen Verweis hatte zuteil werden lassen,
hatte sie die nackten Arme in die Hüften gestemmt und sich wie folgt
geäußert: »Warten Sie man bloß, Fru Konsulin, dat duert nu nich mehr
lang, denn kommt ne annere Ordnung in de Saak; denn sitt =ick= doar
up'm Sofa in' sieden Kleed, un =Sei= bedeinen mich denn ...«
Selbstverständlich war ihr sofort gekündigt worden.
Der Konsul schüttelte den Kopf. Er selbst hatte in letzter Zeit
allerhand Besorgniserregendes verspüren müssen. Freilich, die älteren
Träger und Speicherarbeiter waren bieder genug, sich nichts in den Kopf
setzen zu lassen; aber unter den jungen Leuten hatte dieser und jener
durch sein Benehmen Zeugnis davon gegeben, daß der neue Geist der
Empörung sich tückisch Einlaß zu verschaffen gewußt hatte ... Im
Frühjahr hatte ein Straßenkrawall stattgefunden, obgleich eine neue
Verfassung, die den Anforderungen der neuen Zeit entsprach, bereits im
Entwurf vorhanden war, welcher ein wenig später, trotz des Widerspruches
Lebrecht Krögers und einiger anderer störrischer alter Herren, durch
Senatsdekret zum Staatsgrundgesetz erhoben wurde. Volksvertreter wurden
gewählt, eine Bürgerschaft trat zusammen. Aber es gab keine Ruhe. Die
Welt war ganz in Unordnung. Jeder wollte die Verfassung und das
Wahlrecht revidieren, und die Bürger zankten sich. »Ständisches
Prinzip!« sagten die einen; auch Johann Buddenbrook, der Konsul, sagte
es. »Allgemeines Wahlrecht!« sagten die anderen; auch Hinrich Hagenström
sagte es. Noch andere schrien: »Allgemeine Ständewahl!« und vielleicht
wußten sie sogar, was darunter zu verstehen war. Dann schwirrten noch
solche Ideen in der Luft umher wie Aufhebung des Unterschiedes zwischen
Bürgern und Einwohnern, Ausdehnung der Möglichkeit, das Bürgerrecht zu
erlangen, auch auf Nichtchristen ... Kein Wunder, daß Buddenbrooks Trina
auf Gedanken verfiel, wie der mit dem Sofa und dem seidenen Kleid! Ach,
es sollte noch ärger kommen. Die Dinge drohten eine fürchterliche
Wendung zu nehmen ...
Es war ein erster Oktobertag des Jahres achtundvierzig, ein blauer
Himmel mit einigen leichten, schwebenden Wolken daran, silberweiß
durchleuchtet von einer Sonne, deren Kraft freilich nicht mehr so groß
war, daß nicht hinter dem hohen, blanken Gitter im Landschaftszimmer
schon der Ofen geknistert hätte.
Die kleine Klara, ein dunkelblondes Kind mit ziemlich strengen Augen,
saß mit einer Strickerei vorm Nähtische am Fenster, während Klothilde,
auf gleiche Weise beschäftigt, den Sofaplatz neben der Konsulin
innehatte. Obgleich Klothilde Buddenbrook nicht viel älter war als ihre
verheiratete Kusine, also erst einundzwanzig Jahre zählte, begann ihr
langes Gesicht bereits scharfe Linien zu zeigen, und ihr
glattgescheiteltes Haar, das niemals blond, sondern von jeher mattgrau
gewesen, trug dazu bei, daß das Bild der alten Jungfer schon fertig war.
Sie war zufrieden damit, sie tat nichts, um dem abzuhelfen. Vielleicht
war es ihr Bedürfnis, schnell alt zu werden, um schnell über alle
Zweifel und Hoffnungen hinauszugelangen. Da sie keinen Silbergroschen
besaß, so wußte sie, daß niemand in der weiten Welt sich finden würde,
sie zu heiraten, und mit Demut sah sie ihrer Zukunft entgegen, die darin
bestand, in irgendeiner kleinen Stube eine kleine Rente zu verzehren,
die ihr mächtiger Onkel ihr aus der Kasse irgendeiner wohltätigen
Anstalt für arme Mädchen aus angesehener Familie verschaffen würde.
Die Konsulin ihrerseits war mit der Lektüre zweier Briefe beschäftigt.
Tony erzählte von dem glücklichen Gedeihen der kleinen Erika, und
Christian berichtete eifrig von dem Londoner Leben und Treiben, ohne
freilich seiner Tätigkeit bei Mr. Richardson eingehend zu erwähnen ...
Die Konsulin, die sich der Mitte der Vierziger näherte, beklagte sich
bitterlich über das Schicksal der blonden Frauen, so rasch zu altern.
Der zarte Teint, der einem rötlichen Haar entspricht, wird in diesen
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