Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 15

Total number of words is 4231
Total number of unique words is 1448
41.9 of words are in the 2000 most common words
54.5 of words are in the 5000 most common words
60.1 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
bieten, und ich würde nicht denken an Prolongation, nicht einmal daran
denken, mein Lieber!... Seit Gebrüder Westfahl in Bremen auf die Nase
fielen, sucht für den Augenblick jeder seine Interessen von der bewußten
Firma abzuwickeln und sich sicherzustellen ... Wie gesagt, ich bin für
rechtzeitigen Verkauf. Ich habe Ihre Unterschriften behalten, solange
Johann Buddenbrook zweifellos gut war ... mittlerweile konnte ich ja die
rückständigen Zinsen zum Kapitale schlagen und Ihnen die Prozente
steigern! Aber man behält eine Sache doch nur so lange, als sie steigt
oder wenigstens solide feststeht ... wenn sie anfängt zu fallen, so
verkauft man ... will sagen, ich verlange mein Kapital.«
»Kesselmeyer, Sie sind schamlos!«
»A-aha, schamlos finde ich höchst spaßhaft!... Was wollen Sie überhaupt?
Sie müssen sich ja sowieso an Ihren Schwiegervater wenden! Die
Kreditbank tobt, und im übrigen sind Sie doch auch nicht grade
fleckenlos ...«
»Nein, Kesselmeyer ... ich beschwöre Sie, hören Sie jetzt mal ruhig
zu!... Ja, ich bin offen, ich gestehe Ihnen unumwunden, meine Lage ist
ernst. Sie und die Kreditbank sind ja nicht die einzigen ... Es sind mir
Wechsel vorgelegt worden ... Alles scheint sich verabredet zu haben ...«
»Selbstverständlich. Unter diesen Umständen ... Aber da ist es doch ein
Aufwaschen ...«
»Nein, Kesselmeyer, hören Sie mich an!... Tun Sie mir doch die Liebe,
noch eine Zigarre zu nehmen ...«
»Ich bin ja mit dieser noch nicht zur Hälfte fertig?! Lassen Sie mich
mit Ihren Zigarren in Ruhe! Bezahlen Sie ...«
»Kesselmeyer, lassen Sie mich jetzt nicht fallen ... Sie sind mein
Freund, Sie haben an meinem Tische gesessen ...«
»Sie vielleicht nicht an meinem, mein Lieber?«
»Jaja ... aber kündigen Sie mir jetzt Ihren Kredit nicht,
Kesselmeyer ...!«
»Kredit? =Kredit= auch noch? Sind Sie eigentlich bei Troste? Eine neue
Anleihe ...?«
»Ja, Kesselmeyer, ich beschwöre Sie ... wenig, eine Kleinigkeit!... Ich
brauche nur nach rechts und links ein paar Aus- und Abschlagszahlungen
zu machen, um mir wieder Respekt und Geduld zu verschaffen ... Halten
Sie mich, und Sie werden ein großes Geschäft machen! Wie gesagt, eine
Menge Angelegenheiten befinden sich in der Schwebe ... Alles wird sich
zum Guten wenden ... Sie wissen, ich bin rege und findig ...«
»Ja, ein Geck, ein Tapps sind Sie, mein Lieber! Wollen Sie nicht die
übergroße Güte haben, mir zu sagen, was Sie jetzt noch ausfindig machen
wollen?... Vielleicht irgendwo in der weiten Welt eine Bank, die Ihnen
auch nur einen Silbergroschen auf den Tisch legt? Oder noch einen
Schwiegervater?... Ach nein ... Ihren Hauptcoup haben Sie doch wohl
hinter sich! Dergleichen machen Sie nicht noch einmal! Alle Achtung!
Na-hein, meine höchste Anerkennung ...«
»Sprechen Sie doch leiser in Teufels Namen ...«
»Ein Geck sind Sie! Rege und findig ... ja, aber immer nur zugunsten
anderer Leute! Sie sind gar nicht skrupulös, und doch haben Sie noch
niemals Vorteile davon gehabt. Sie haben Spitzbübereien begangen, Sie
haben sich Kapital ergaunert, nur um mir statt 12 Prozent 16 zu zahlen.
Sie haben Ihre ganze Ehrlichkeit über Bord geworfen, ohne den geringsten
Nutzen davon zu haben. Sie haben ein Gewissen wie ein Schlachterhund und
sind doch ein Pechvogel, ein Tropf, ein armer Narr! Es gibt solche
Leute; sie sind höchst, höchst spaßhaft!... Warum haben Sie eigentlich
solche Angst, sich endgültig mit der ganzen Geschichte an den Bewußten
zu wenden? Weil Sie sich nicht ganz wohl dabei fühlen? Weil es damals
vor vier Jahren nicht alles in Ordnung war? nicht alles ganz säuberlich
zugegangen ist, wie? Fürchten Sie, daß gewisse Dinge ...«
»Gut, Kesselmeyer, ich werde schreiben. Aber wenn er sich weigert? Wenn
er mich fallen läßt?...«
»Oh ... aha! Dann machen wir einen kleinen Bankerott, ein höchst
spaßhaftes Bankeröttchen, mein Lieber! Das ficht mich gar nicht an,
nicht im allermindesten! Ich persönlich bin durch die Zinsen, die Sie
hie und da zusammengekratzt haben, schon ungefähr auf meine Kosten
gekommen ... und bei der Konkursmasse habe ich die Vorhand, mein Teurer
... Und passen Sie auf, ich werde nicht zu kurz kommen. Ich weiß hier
Bescheid bei Ihnen, mein Verehrter! Ich habe die Inventaraufnahme schon
zum voraus in der Tasche ... aha! ich werde schon dafür sorgen, daß auch
kein silbernes Brotkörbchen und kein Schlafrock beiseite geschafft
wird ...«
»Kesselmeyer, Sie haben an meinem Tische gesessen ...«
»Lassen Sie mich mit Ihrem Tische in Ruhe!... In acht Tagen hole ich mir
Antwort. Ich =gehe= zur Stadt; ein bißchen Bewegung wird mir ungeheuer
gut tun. Guten Morgen, mein Lieber! Fröhlichen guten Morgen ...«
Und Herr Kesselmeyer schien aufzubrechen; ja, er ging. Man vernahm seine
sonderbaren, schlürfenden Schritte auf dem Korridor und sah ihn im
Geiste mit den Armen rudern ...
Als Herr Grünlich ins Penseezimmer trat, stand Tony dort, die messingne
Brause in der Hand, und blickte ihm in die Augen.
»Was stehst du ... was starrst du ...«, sagte er, indem er die Zähne
zeigte, mit den Händen vage Bewegungen in der Luft beschrieb und den
Oberkörper hin und her wiegte. Sein rosiges Gesicht besaß nicht die
Fähigkeit, völlig bleich zu werden. Es war rot gefleckt, wie das eines
Scharlachkranken.

Siebentes Kapitel
Der Konsul Johann Buddenbrook traf nachmittags um 2 Uhr in der Villa
ein; im grauen Reisemantel betrat er den Salon der Grünlichs und umarmte
mit einer gewissen schmerzlichen Innigkeit seine Tochter. Er war bleich
und schien gealtert. Seine kleinen Augen lagen tief in den Höhlen, seine
Nase sprang scharf und groß zwischen den eingefallenen Wangen hervor,
seine Lippen schienen schmaler geworden zu sein, und sein Bart, den er
neuerdings nicht mehr als zwei gelockte Streifen trug, die von den
Schläfen bis zur Mitte der Wangen liefen, sondern der, halb verdeckt von
den steifen Vatermördern und der hohen Halsbinde, unterhalb des Kinnes
und der Kinnladen an seinem Halse wuchs, war so stark ergraut wie sein
Haupthaar.
Der Konsul hatte schwere und aufreibende Tage hinter sich. Thomas war an
einer Lungenblutung erkrankt; durch einen Brief des Herrn van der Kellen
war der Vater von dem Unglücksfalle benachrichtigt worden. Er hatte die
Geschäfte in den bedächtigen Händen seines Prokuristen zurückgelassen
und war auf dem kürzesten Wege nach Amsterdam geeilt. Es hatte sich
erwiesen, daß die Erkrankung seines Sohnes keine unmittelbare Gefahr in
sich schließe, daß aber eine Luftkur im Süden, in Südfrankreich,
dringend ratsam sei, und da es sich günstig getroffen hatte, daß auch
für den jungen Sohn des Prinzipals eine Erholungsreise geplant worden
war, so hatte er die beiden jungen Leute, sobald Thomas reisefähig war,
gemeinsam nach Pau abreisen lassen.
Kaum nach Hause zurückgekehrt, war er von diesem Schlage getroffen
worden, der sein Haus für einen Augenblick in seinen Grundfesten
erschüttert hatte: diesem Bankerotte in Bremen, bei welchem er »auf
einem Brett« achtzigtausend Mark verloren hatte ... wodurch? Die auf
»Gebr. Westfahl« gezogenen, diskontierten Wechsel waren, da die Käufer
ihre Zahlungen eingestellt hatten, auf die Firma zurückgekommen. Nicht
als ob Deckung gefehlt hätte; die Firma hatte gezeigt, was sie
vermochte, sofort, ohne Zögern und Verlegenheit vermochte. Dies aber war
kein Hindernis dafür gewesen, daß der Konsul all die plötzliche Kälte,
die Zurückhaltung, das Mißtrauen auszukosten bekommen hatte, welches ein
solcher Unglücksfall, eine solche Schwächung des Betriebskapitals bei
Banken, bei »Freunden«, bei Firmen im Auslande hervorzurufen pflegt ...
Nun, er hatte sich aufgerichtet, hatte alles ins Auge gefaßt, beruhigt,
geregelt, die Stirne geboten ... Da aber, mitten im Kampf, mitten unter
Depeschen, Briefen, Berechnungen, war noch dies über ihn
hereingebrochen: Grünlich, B. Grünlich, der Mann seiner Tochter, war
zahlungsunfähig, und in einem langen, verwirrten und unendlich
kläglichen Brief erbat, erflehte, erjammerte er eine Aushilfe von
hundert- bis hundertzwanzigtausend Mark! Der Konsul hatte kurz,
oberflächlich und schonend seiner Gattin Mitteilung gemacht, hatte kalt
und unverbindlich geantwortet, er ersuche Herrn Grünlich in Gemeinschaft
mit dem erwähnten Bankier Kesselmeyer um eine Unterredung im Hause des
ersteren, und war abgereist.
Tony empfing ihn im Salon. Sie schwärmte dafür, in dem braunseidenen
Salon Besuch zu empfangen, und da sie, ohne klar zu sehen, eine
durchdringende und feierliche Empfindung von der Wichtigkeit der
gegenwärtigen Lage hatte, so machte sie heute auch mit dem Vater keine
Ausnahme. Sie sah wohl, hübsch und ernsthaft aus und trug ein
hellgraues, auf der Brust und an den Handgelenken mit Spitzen besetztes
Kleid mit Glockenärmeln, stark geschweiftem Reifrock nach neuester Mode
und einer kleinen Brillantspange am Halsverschluß.
»Guten Tag, Papa, =endlich= sieht man dich einmal wieder! Wie geht es
Mama?... Hast du gute Nachrichten von Tom?... Lege doch ab, setz' dich
doch, bitte, lieber Papa!... Willst du nicht ein bißchen Toilette
machen? Ich habe das Fremdenzimmer oben für dich herrichten lassen ...
Grünlich macht auch gerade Toilette ...«
»Laß ihn nur, mein Kind; ich will ihn hier unten erwarten. Du weißt, ich
bin zu einer Unterredung mit deinem Mann gekommen ... zu einer sehr,
sehr ernsten Unterredung, meine liebe Tony. Ist Herr Kesselmeyer hier?«
»Jawohl, Papa, er sitzt im Penseezimmer und besieht das Album ...«
»Wo ist Erika?«
»Oben, mit Thinka, im Kinderzimmer, es geht ihr gut. Sie badet ihre
Puppe ... natürlich nicht im Wasser ... eine Wachspuppe ... kurzum, sie
tut nur so ...«
»Versteht sich.« Der Konsul atmete auf und fuhr fort: »Ich kann nicht
annehmen, liebes Kind, daß du über die Lage ... die Lage deines Mannes
unterrichtet bist?«
Er hatte sich auf einem der Fauteuils niedergelassen, die den großen
Tisch umgaben, während Tony auf einem kleinen Sessel, der drei schräg
übereinander getürmte seidene Kissen darstellte, zu seinen Füßen saß.
Die Finger seiner Rechten spielten behutsam mit den Diamanten an ihrem
Halse.
»Nein, Papa«, antwortete Tony; »das muß ich dir gestehen, ich weiß gar
nichts. Mein Gott, ich bin eine Gans, weißt du, ich habe gar keine
Einsicht! Neulich habe ich ein bißchen zugehört, als Kesselmeyer mit
Grünlich sprach ... Zum Schlusse schien es mir, als ob Herr Kesselmeyer
wieder nur Spaß machte ... er redet immer so lächerlich. Ein- oder
zweimal verstand ich deinen Namen ...«
»Du verstandest meinen Namen? In welcher Beziehung?«
»Nein, von der Beziehung weiß ich gar nichts, Papa!... Grünlich war seit
diesem Tage mürrisch ... ja, unausstehlich, das muß ich sagen!... Bis
gestern ... gestern war er sanft gestimmt und fragte zehn- oder
zwölfmal, ob ich ihn liebe, ob ich ein gutes Wort bei dir für ihn
einlegen würde, wenn er dich etwas zu bitten hätte ...«
»Ah ...«
»Ja ... er teilte mir mit, er habe dir geschrieben, du würdest kommen
... Gut, daß du da bist! Es ist ein bißchen unheimlich ... Grünlich hat
den grünen Spieltisch hergerichtet ... es liegen eine Menge Papiere und
Bleistifte darauf ... daran sollst du nachher mit ihm und Kesselmeyer
eine Beratung abhalten ...«
»Höre, mein liebes Kind«, sagte der Konsul, indem er mit der Hand über
ihr Haar strich ... »Ich muß dich nun etwas fragen, etwas Ernstes! Sage
mir einmal ... du liebst doch deinen Mann von ganzem Herzen?«
»Gewiß, Papa«, sagte Tony mit einem so kindisch heuchlerischen Gesicht,
wie sie es ehemals zustande gebracht, wenn man sie gefragt hatte: Du
wirst nun doch niemals wieder die Puppenliese ärgern, Tony?... Der
Konsul schwieg einen Augenblick.
»Du liebst ihn doch so«, fragte er dann, »daß du nicht ohne ihn leben
könntest ... unter keinen Umständen, wie? auch wenn durch Gottes Willen
seine Lage sich ändern sollte, wenn er in Verhältnisse versetzt werden
würde, die es ihm nicht mehr erlaubten, dich fernerhin mit allen diesen
Dingen zu umgeben ...?« Und seine Hand beschrieb eine flüchtige Bewegung
über die Möbel und Portieren des Zimmers hin, über die vergoldete
Stutzuhr auf der Spiegeletagere und endlich über ihr Kleid hinunter.
»Gewiß, Papa«, wiederholte Tony in dem tröstenden Ton, den sie beinahe
immer annahm, wenn jemand ernst zu ihr sprach. Sie blickte an ihres
Vaters Gesicht vorbei aufs Fenster, hinter dem lautlos ein zarter und
dichter Schleierregen sich hernieder bewegte. Ihre Augen waren voll von
einem Ausdruck, wie Kinder ihn annehmen, wenn man beim Märchenvorlesen
so taktlos ist, eine allgemeine Betrachtung über Moral und Pflichten
einfließen zu lassen ... einem Mischausdruck von Verlegenheit und
Ungeduld, Frömmigkeit und Verdrossenheit.
Der Konsul betrachtete sie während einer Minute stumm und mit
nachdenklichem Blinzeln. War er mit ihrer Antwort zufrieden? Er hatte
daheim und unterwegs alles reiflich erwogen ...
Jeder Mensch begreift, daß Johann Buddenbrooks erster und aufrichtigster
Beschluß dahin ging, eine Auszahlung irgendwelcher Höhe an seinen
Schwiegersohn nach Kräften zu vermeiden. Als er sich aber erinnerte, wie
dringend er, um ein gelindes Wort zu gebrauchen, diese Ehe befürwortet
hatte, als er sich den Blick ins Gedächtnis zurückrief, mit dem das
Kind nach der Hochzeitsfeier von ihm Abschied genommen und ihn gefragt
hatte: »Bist du mit mir zufrieden?«, da mußte er einem ziemlich
niederdrückenden Schuldbewußtsein seiner Tochter gegenüber Raum geben
und sich sagen, daß diese Sache ganz und gar durch ihren Willen
entschieden werden müsse. Er wußte wohl, daß sie in diese Verbindung
nicht aus Gründen der Liebe gewilligt hatte, aber er rechnete mit der
Möglichkeit, daß diese vier Jahre, die Gewöhnung und die Geburt des
Kindes vieles verändert haben konnten, daß Tony sich jetzt ihrem Manne
mit Leib und Seele verbunden fühlen und aus guten christlichen und
weltlichen Gründen jeden Gedanken an eine Trennung zurückweisen konnte.
In diesem Falle, überlegte der Konsul, müsse er sich zur Hergabe jeder
Geldsumme bequemen. Zwar verlangten Christenpflicht und Frauenwürde, daß
Tony ihrem angetrauten Gatten bedingungslos auch ins Unglück folgte;
wenn sie aber tatsächlich diesen Entschluß an den Tag legen würde, so
fühlte er sich nicht berechtigt, sie fortan alle die Verschönerungen und
Bequemlichkeiten des Lebens, an die sie von Kindesbeinen an gewöhnt war,
unverschuldet entbehren zu lassen ... so fühlte er sich verpflichtet,
eine Katastrophe zu verhüten und B. Grünlich um jeden Preis zu halten.
Kurz, das Ergebnis seiner Erwägungen war der Wunsch gewesen, seine
Tochter mitsamt ihrem Kinde zu sich zu nehmen und Herrn Grünlich seiner
Wege gehen zu lassen. Mochte Gott dies Äußerste verhüten! Für jeden Fall
bewegte er den Rechtsparagraphen bei sich, der bei bestehender
Unfähigkeit des Gatten, Frau und Kinder zu ernähren, zur Scheidung
berechtigte. Vor allem aber mußte er die Ansichten seiner Tochter
erforschen ...
»Ich sehe«, sagte er, indem er fortfuhr, zärtlich ihr Haar zu
streicheln, »ich sehe, mein liebes Kind, daß du von guten und
lobenswerten Grundsätzen beseelt bist. Allein ... ich kann nicht
annehmen, daß du die Dinge betrachtest, wie sie, Gott sei's geklagt,
betrachtet werden müssen: nämlich als Tatsachen. Ich habe dich nicht
gefragt, was du in diesem oder jenem Falle vielleicht tun =würdest=,
sondern was du jetzt, heute, sogleich tun =wirst=. Ich weiß nicht,
inwiefern du die Verhältnisse kennst oder ahnst ... ich habe also die
traurige Pflicht, dir zu sagen, daß dein Mann sich genötigt sieht,
seine Zahlungen einzustellen, daß er sich geschäftlich nicht mehr halten
kann ... ich glaube, du verstehst mich ...«
»Grünlich macht Bankerott ...?« fragte Tony leise, indem sie sich halb
von ihren Kissen erhob und rasch des Konsuls Hand ergriff ...
»Ja, mein Kind«, sagte er ernst. »Du vermutetest das nicht?«
»Ich habe nichts Bestimmtes vermutet ...«, stammelte sie. »Dann hat
Kesselmeyer also nicht Spaß gemacht ...?« fuhr sie fort, indem sie
schräg vor sich hin auf den braunen Teppich starrte ... »=O Gott!=«
stieß sie plötzlich hervor und sank auf ihren Sitz zurück. Erst in
diesem Augenblick ging alles vor ihr auf, was in dem Worte »Bankerott«
verschlossen lag, alles, was sie schon als kleines Kind dabei an Vagem
und Fürchterlichem empfunden hatte ... »Bankerott« ... das war etwas
Gräßlicheres als der Tod, das war Tumult, Zusammenbruch, Ruin, Schmach,
Schande, Verzweiflung und Elend ... »Er macht Bankerott!« wiederholte
sie. Sie war dermaßen geschlagen und niedergeschmettert von diesem
Schicksalswort, daß sie an keine Hilfe dachte, auch nicht an eine, die
von ihrem Vater kommen könnte.
Er betrachtete sie mit emporgezogenen Brauen, mit seinen kleinen,
tiefliegenden Augen, die traurig und müde aussahen und dennoch eine ganz
außerordentliche Spannung verrieten.
»Ich fragte dich also«, sagte er sanft, »meine liebe Tony, ob du dich
bereit hältst, deinem Manne auch in die Armut hinein zu folgen?...«
Gleich darauf gestand er sich, daß er das harte Wort »Armut« instinktiv
als Abschreckungsmittel gewählt habe, und fügte hinzu: »Er kann sich
wieder emporarbeiten ...«
»Gewiß, Papa«, antwortete Tony. Aber das hinderte nicht, daß sie in
Tränen ausbrach. Sie schluchzte in ihr Batisttüchlein, das mit Spitzen
besetzt war und das Monogramm _AG_ trug. Sie hatte noch völlig ihr
Kinderweinen: ganz ungeniert und ohne Ziererei. Ihre Oberlippe machte
einen unaussprechlich rührenden Eindruck dabei.
Ihr Vater fuhr fort, sie mit den Augen zu prüfen. »Das ist dein Ernst,
mein Kind?« fragte er. Er war genau so ratlos wie sie.
»Muß ich nicht ...«, schluchzte sie. »Ich muß doch ...«
»Durchaus nicht!« sagte er lebhaft; aber schuldbewußt verbesserte er
sich sofort: »Ich würde dich nicht unbedingt dazu zwingen, meine liebe
Tony. Gesetzt den Fall, daß deine Gefühle dich nicht unverbrüchlich an
deinen Mann fesselten ...«
Sie sah ihn mit in Tränen schwimmenden und verständnislosen Augen an.
»Wieso, Papa ...?«
Der Konsul wand sich ein wenig hin und her und fand ein Auskunftsmittel.
»Mein gutes Kind, du kannst glauben, daß ich es sehr schmerzhaft
empfinden würde, dich all den Unbilden und Peinlichkeiten aussetzen zu
müssen, die durch das Unglück deines Mannes, durch die Auflösung des
Geschäftes und deines Hausstandes unmittelbar werden herbeigeführt
werden ... Ich habe den Wunsch, dich diesen ersten Unannehmlichkeiten zu
entziehen und dich sowie unsere kleine Erika vorderhand zu uns nach
Hause zu nehmen. Ich glaube, daß du mir das danken wirst ...?«
Tony schwieg einen Augenblick, während dessen sie ihre Tränen trocknete.
Sie hauchte umständlich auf ihr Taschentuch und drückte es gegen die
Augen, um die Entzündung zu verhüten. Hierauf fragte sie in
entschiedenem Tone, ohne die Stimme zu erheben: »Papa, =ist= Grünlich
schuldig! =kommt= er aus Leichtsinn und Unredlichkeit ins Unglück!«
»Höchst wahrscheinlich!...« sagte der Konsul. »Das heißt ... nein, ich
weiß es nicht, mein Kind. Ich sagte dir, daß die Auseinandersetzung mit
ihm und seinem Bankier noch aussteht ...«
Tony schien auf diese Antwort gar nicht geachtet zu haben. Gebückt auf
ihren drei seidenen Kissen stützte sie den Ellenbogen auf das Knie und
das Kinn in die Hand und blickte mit tiefgesenktem Kopfe versunken und
träumerisch von unten herauf ins Zimmer hinein.
»Ach, Papa«, sagte sie leise und beinahe ohne die Lippen zu bewegen,
»wäre es damals nicht besser gewesen ...«
Der Konsul konnte ihr Gesicht nicht sehen; aber es trug den Ausdruck,
der an manchem Sommerabend, wenn sie zu Travemünde an dem Fenster ihres
kleinen Zimmers lehnte, darauf gelegen hatte ... Ihr einer Arm ruhte
auf den Knien ihres Vaters, während die Hand schlaff und ohne Stütze
nach unten hing. Selbst diese Hand drückte eine unendlich wehmütige und
zärtliche Hingebung aus, eine erinnerungsvolle und süße Sehnsucht, die
in die Ferne schweifte.
»Besser ...?« fragte Konsul Buddenbrook. »Wenn was nicht geschehen wäre,
mein Kind?«
Er war von Herzen zu dem Geständnis bereit, daß es besser gewesen wäre,
diese Ehe nicht zu schließen; aber Tony sagte nur mit einem Seufzer:
»Ach, nichts!«
Es schien, daß ihre Gedanken sie fesselten, daß sie weit abseits weilte
und den »Bankerott« beinahe vergessen hatte. Der Konsul sah sich
genötigt, selbst auszusprechen, was er lieber nur bestätigt hätte.
»Ich glaube deine Gedanken zu erraten, liebe Tony«, sagte er, »und auch
ich meinerseits, ich zögere nicht, dir zu bekennen, daß ich den Schritt,
der mir vor vier Jahren als klug und heilsam erschien, in dieser Stunde
bereue ... aufrichtig bereue. Ich glaube, vor Gott nicht schuldig zu
sein. Ich glaube, meine Pflicht getan zu haben, indem ich mich bemühte,
dir eine deiner Herkunft angemessene Existenz zu schaffen ... Der Himmel
hat es anders gewollt ... du wirst von deinem Vater nicht glauben, daß
er damals, leichtfertig und unüberlegt, dein Glück aufs Spiel gesetzt
hat! Grünlich trat mit mir in Verbindung, versehen mit den besten
Empfehlungen, ein Pastorssohn, ein christlicher und weltläufiger Mann
... Später habe ich geschäftliche Erkundigungen über ihn eingezogen, die
so günstig lauteten als möglich. Ich habe die Verhältnisse geprüft ...
Das alles ist dunkel, dunkel und harrt noch der Aufklärung. Aber nicht
wahr, du klagst mich nicht an ...«
»Nein, Papa! wie kannst du dergleichen sagen! Komm, laß es dir nicht zu
Herzen gehen, armer Papa ... Du siehst blaß aus, soll ich nicht ein paar
Magentropfen herunterholen?« Sie hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt
und küßte ihn auf die Wangen.
»Ich danke dir«, sagte er; »so, so ... laß nur, ich danke dir. Ja, ich
habe angreifende Tage hinter mir ... Was soll man tun? Ich habe viel
Ärgernis gehabt. Das sind Prüfungen von Gott. Aber das hindert nicht,
daß ich mich dir gegenüber nicht ganz ohne Schuld fühlen kann, mein
Kind. Alles kommt jetzt auf die Frage an, die ich dir schon vorgelegt
habe, die du mir aber noch nicht hinlänglich beantwortet hast. Sprich
offen zu mir, Tony ... hast du in diesen Jahren der Ehe deinen Mann
lieben gelernt?«
Tony weinte aufs neue, und indem sie mit beiden Händen, in denen sie das
Batisttüchlein hielt, ihre Augen bedeckte, brachte sie unter Schluchzen
hervor: »Ach ... was fragst du, Papa!... Ich habe ihn niemals geliebt
... er war mir immer widerlich ... weißt du das denn nicht ...?«
Es wäre schwer zu sagen, was auf dem Gesichte Johann Buddenbrooks sich
abspielte. Seine Augen blickten erschrocken und traurig, und dennoch
kniff er die Lippen zusammen, so daß Mundwinkel und Wangen sich
falteten, wie es zu geschehen pflegte, wenn er ein vorteilhaftes
Geschäft zum Abschluß gebracht hatte. Er sagte leise: »Vier Jahre ...«
Tonys Tränen versiegten plötzlich. Das feuchte Taschentuch in der Hand,
richtete sie sich auf ihrem Sitze empor und sagte zornig: »Vier Jahre
... ha! manchmal hat er abends bei mir gesessen und die Zeitung gelesen
in diesen vier Jahren ...!«
»Gott hat euch beiden ein Kind geschenkt ...«, sagte der Konsul bewegt.
»Ja, Papa ... und ich habe Erika sehr lieb ... obgleich Grünlich
behauptet, ich sei nicht kinderlieb ... Ich würde mich nie von ihr
trennen, das sage ich dir ... aber Grünlich -- nein!... Grünlich --
nein!... Nun macht er auch noch Bankerott!... Ach Papa, wenn du mich und
Erika nach Hause nehmen willst ... mit Freuden! Nun weißt du es!«
Der Konsul kniff wiederum die Lippen zusammen; er war äußerst zufrieden.
Immerhin mußte der Hauptpunkt noch berührt werden, aber bei der
Entschlossenheit, die Tony an den Tag legte, riskierte man wenig damit.
»Bei alledem«, sagte er, »scheinst du völlig zu vergessen, mein Kind,
daß ja Hilfe denkbar wäre ... und zwar durch mich. Dein Vater hat dir
bereits bekannt, daß er sich dir gegenüber nicht unbedingt schuldlos
fühlen kann, und in dem Falle ... nun, in dem Falle, daß du es von ihm
erhoffst ... erwartest ... würde er einspringen, würde er das Falliment
verhüten, würde er die Schulden deines Mannes wohl oder übel decken und
sein Geschäft flott erhalten ...«
Er prüfte sie gespannt, und ihr Mienenspiel erfüllte ihn mit Genugtuung.
Es drückte Enttäuschung aus.
»Um wieviel handelt es sich eigentlich?« fragte sie.
»Was tut das zur Sache, mein Kind ... um eine große, große Summe!« Und
Konsul Buddenbrook nickte einigemal mit dem Kopfe, als ob die Wucht des
Gedankens an diese Summe ihn langsam hin und her schüttelte. »Dabei«,
fuhr er fort, »darf ich dir nicht verhehlen, daß die Firma, ganz
abgesehen von dieser Sache, Verluste erlitten hat, und daß die Hergabe
dieser Summe eine Schwächung für sie bedeuten würde, von der sie sich
schwer ... schwer wieder erholen könnte. Ich sage das keineswegs,
um ...«
Er vollendete nicht. Tony war aufgesprungen, sie war sogar ein paar
Schritte zurückgetreten und, noch immer das nasse Spitzentüchlein in der
Hand, rief sie: »Gut! Genug! Nie!«
Sie sah beinahe heroisch aus. Das Wort »Firma« hatte eingeschlagen.
Höchst wahrscheinlich wirkte es entscheidender als selbst ihre Abneigung
gegen Herrn Grünlich.
»Das tust du =nicht=, Papa!« redete sie ganz außer sich fort. »Willst
auch du noch Bankerott machen? Genug! Niemals!«
In diesem Augenblick öffnete sich die Korridortür ein wenig zögernd, und
Herr Grünlich trat ein.
Johann Buddenbrook erhob sich mit einer Bewegung, welche ausdrückte:
Erledigt.

Achtes Kapitel
Herrn Grünlichs Gesicht war rot gefleckt, aber er war aufs sorgfältigste
gekleidet. Er trug einen ähnlichen schwarzen, faltigen, soliden
Leibrock, ähnliche erbsenfarbene Beinkleider, wie diejenigen, in denen
er einstmals in der Mengstraße seine ersten Visiten gemacht. In einer
schlaffen Haltung blieb er stehen und sprach, den Blick zu Boden
gerichtet, mit weicher und matter Stimme: »Vater ...«
Der Konsul verbeugte sich kalt und ordnete dann mit einigen energischen
Griffen seine Halsbinde.
»Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind«, setzte Herr Grünlich hinzu.
»Das war meine Pflicht, mein Freund«, erwiderte der Konsul; »nur fürchte
ich, daß es das einzige bleiben wird, was ich in Ihrer Sache zu tun
vermag.«
Sein Schwiegersohn warf ihm einen hastigen Blick zu und nahm dann eine
noch schlaffere Haltung an.
»Ich höre«, fuhr der Konsul fort, »daß Ihr Bankier, Herr Kesselmeyer,
uns erwartet ... welchen Ort haben Sie für die Unterredung bestimmt? Ich
stehe zu Ihrer Verfügung ...«
»Ich bitte Sie um die Güte, mir zu folgen«, murmelte Herr Grünlich.
Konsul Buddenbrook küßte seine Tochter auf die Stirn und sagte: »Geh
hinauf zu deinem Kinde, Antonie!«
Dann schritt er mit Herrn Grünlich, der sich bald vor ihm, bald hinter
ihm bewegte und die Portieren öffnete, durch das Speisezimmer ins
Wohngemach.
Als Herr Kesselmeyer, der am Fenster stand, sich umwandte, richteten die
weißen und schwarzen Flaumfedern auf seinem Kopfe sich auf und sanken
dann sanft auf den Schädel zurück.
»Herr Bankier Kesselmeyer ... Großhändler Konsul Buddenbrook, mein
Schwiegervater ...«, sagte Herr Grünlich ernst und bescheiden. Des
Konsuls Gesicht war bewegungslos. Herr Kesselmeyer bückte sich mit
hängenden Armen, indem er seine beiden gelben Eckzähne auf die Oberlippe
setzte und sagte: »Ihr Diener, Herr Konsul! Meine lebhafte Satisfaktion,
das Vergnügen zu haben!«
»Verzeihen Sie gütigst, daß Sie haben warten müssen, Kesselmeyer«, sagte
Herr Grünlich. Er war voll Höflichkeit für den einen wie für den
anderen.
»Kommen wir zur Sache?« bemerkte der Konsul, indem er sich suchend hin
und her wandte ... Der Hausherr beeilte sich zu antworten: »Ich bitte
die Herren ...«
Während man ins Rauchkabinett hinüberging, sagte Herr Kesselmeyer
aufgeräumt: »Eine angenehme Reise gehabt, Herr Konsul?... Aha, Regen?
Ja, eine schlechte Jahreszeit, eine häßliche, schmutzige Jahreszeit!
Gäbe es ein bißchen Frost, ein bißchen Schnee ...! Aber nichts da!
Regen! Kot! Höchst, höchst widerwärtig ...«
Was für ein sonderbarer Mensch, dachte der Konsul.
In der Mitte des kleinen Zimmers, dessen Tapeten dunkel geblümt waren,
stand ein ziemlich umfangreicher, viereckiger, grünbezogener Tisch. Der
You have read 1 text from German literature.
Next - Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 16
  • Parts
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 01
    Total number of words is 4094
    Total number of unique words is 1628
    35.3 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    54.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 02
    Total number of words is 4179
    Total number of unique words is 1602
    37.9 of words are in the 2000 most common words
    49.6 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 03
    Total number of words is 4180
    Total number of unique words is 1606
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    48.1 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 04
    Total number of words is 4288
    Total number of unique words is 1722
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    49.3 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 05
    Total number of words is 4127
    Total number of unique words is 1698
    36.3 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    56.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 06
    Total number of words is 4187
    Total number of unique words is 1639
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    48.8 of words are in the 5000 most common words
    54.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 07
    Total number of words is 4266
    Total number of unique words is 1449
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 08
    Total number of words is 4356
    Total number of unique words is 1560
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.4 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 09
    Total number of words is 4226
    Total number of unique words is 1494
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    57.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 10
    Total number of words is 4304
    Total number of unique words is 1494
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 11
    Total number of words is 4155
    Total number of unique words is 1630
    37.6 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 12
    Total number of words is 4189
    Total number of unique words is 1663
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 13
    Total number of words is 4131
    Total number of unique words is 1649
    35.5 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    52.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 14
    Total number of words is 4135
    Total number of unique words is 1692
    35.4 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    53.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 15
    Total number of words is 4231
    Total number of unique words is 1448
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    54.5 of words are in the 5000 most common words
    60.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 16
    Total number of words is 4229
    Total number of unique words is 1513
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    58.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 17
    Total number of words is 4171
    Total number of unique words is 1730
    35.7 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 18
    Total number of words is 4176
    Total number of unique words is 1581
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 19
    Total number of words is 4183
    Total number of unique words is 1625
    39.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 20
    Total number of words is 4162
    Total number of unique words is 1687
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.8 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 21
    Total number of words is 4305
    Total number of unique words is 1604
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 22
    Total number of words is 4272
    Total number of unique words is 1598
    38.7 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 23
    Total number of words is 4299
    Total number of unique words is 1618
    36.8 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 24
    Total number of words is 4382
    Total number of unique words is 1602
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 25
    Total number of words is 4228
    Total number of unique words is 1648
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.9 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 26
    Total number of words is 4287
    Total number of unique words is 1635
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 27
    Total number of words is 4459
    Total number of unique words is 1456
    41.4 of words are in the 2000 most common words
    54.7 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 28
    Total number of words is 4321
    Total number of unique words is 1658
    36.2 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 29
    Total number of words is 4259
    Total number of unique words is 1697
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 30
    Total number of words is 4236
    Total number of unique words is 1672
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 31
    Total number of words is 4199
    Total number of unique words is 1624
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 32
    Total number of words is 4341
    Total number of unique words is 1621
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 33
    Total number of words is 4303
    Total number of unique words is 1655
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    50.0 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 34
    Total number of words is 4278
    Total number of unique words is 1580
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 35
    Total number of words is 4175
    Total number of unique words is 1764
    33.6 of words are in the 2000 most common words
    45.5 of words are in the 5000 most common words
    50.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 36
    Total number of words is 4242
    Total number of unique words is 1620
    36.1 of words are in the 2000 most common words
    48.9 of words are in the 5000 most common words
    55.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 37
    Total number of words is 4183
    Total number of unique words is 1726
    35.5 of words are in the 2000 most common words
    47.3 of words are in the 5000 most common words
    53.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 38
    Total number of words is 4197
    Total number of unique words is 1695
    37.4 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 39
    Total number of words is 4292
    Total number of unique words is 1686
    35.1 of words are in the 2000 most common words
    48.3 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 40
    Total number of words is 4220
    Total number of unique words is 1510
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    53.7 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 41
    Total number of words is 4362
    Total number of unique words is 1434
    43.3 of words are in the 2000 most common words
    54.8 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 42
    Total number of words is 4265
    Total number of unique words is 1637
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    50.8 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 43
    Total number of words is 4297
    Total number of unique words is 1587
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 44
    Total number of words is 4124
    Total number of unique words is 1700
    35.0 of words are in the 2000 most common words
    46.4 of words are in the 5000 most common words
    52.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 45
    Total number of words is 4230
    Total number of unique words is 1728
    33.6 of words are in the 2000 most common words
    45.9 of words are in the 5000 most common words
    51.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 46
    Total number of words is 4262
    Total number of unique words is 1665
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 47
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1615
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 48
    Total number of words is 4187
    Total number of unique words is 1715
    34.8 of words are in the 2000 most common words
    47.0 of words are in the 5000 most common words
    53.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 49
    Total number of words is 4238
    Total number of unique words is 1576
    37.7 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 50
    Total number of words is 4146
    Total number of unique words is 1714
    34.7 of words are in the 2000 most common words
    46.0 of words are in the 5000 most common words
    52.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 51
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1682
    35.9 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 52
    Total number of words is 4255
    Total number of unique words is 1589
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    50.0 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 53
    Total number of words is 4319
    Total number of unique words is 1497
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.1 of words are in the 5000 most common words
    56.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 54
    Total number of words is 4236
    Total number of unique words is 1713
    34.4 of words are in the 2000 most common words
    46.8 of words are in the 5000 most common words
    53.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 55
    Total number of words is 1593
    Total number of unique words is 580
    41.8 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.