Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 23

Total number of words is 4299
Total number of unique words is 1618
36.8 of words are in the 2000 most common words
49.9 of words are in the 5000 most common words
54.7 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
schlucken. Habe ich sie aber gebraucht, so fühle ich, daß ich meine
Pflicht getan habe und in Ordnung bin; dann habe ich ein gutes Gewissen,
bin still und zufrieden, und das Schlucken geht herrlich. Die Salbe tut
es, glaube ich, nicht, weißt du ... aber die Sache ist, daß so eine
Vorstellung, versteh mich recht, nur durch eine andere Vorstellung, eine
Gegenvorstellung aufgehoben werden kann ... Ich weiß nicht, ob du das
kennst ...«
»Ach ja --! Ach ja --!« rief der Konsul und hielt einen Augenblick
seinen Kopf mit beiden Händen fest ... »Tue es doch! Handele doch
danach! Aber rede nicht darüber! Schwatze nicht darüber! Laß andere
Leute mit deinen widerlichen Finessen in Ruhe! Auch mit dieser
unanständigen Geschwätzigkeit machst du dich lächerlich vom Morgen bis
zum Abend! Aber das sage ich dir, das wiederhole ich dir: Es soll mich
kalt lassen, wie sehr du dich persönlich zum Narren machst; aber ich
verbiete dir, hörst du mich wohl? ich =verbiete= es dir, die Firma in
einer Weise zu kompromittieren, wie du es gestern abend getan hast!«
Hierauf antwortete Christian nicht, sondern fuhr langsam mit der Hand
über sein schon spärliches rötlichblondes Haar und ließ, einen unruhigen
Ernst auf dem Gesichte, seine Augen haltlos und abwesend umherschweifen.
Ohne Zweifel beschäftigte er sich noch mit dem, was er zuletzt gesagt
hatte. Es herrschte eine Pause. Thomas schritt in stiller Verzweiflung
daher.
»Alle Kaufleute sind Schwindler, sagst du«, begann er von neuem ...
»Gut! bist du deines Berufes überdrüssig? Bereust du es, Kaufmann
geworden zu sein? Du hast damals die Erlaubnis von Vater erwirkt ...«
»Ja, Tom«, sagte Christian nachdenklich; »ich würde wahrhaftig lieber
studieren! Auf der Universität, weißt du, das muß sehr nett sein ... Man
geht hin, wenn man Lust hat, ganz freiwillig, setzt sich und hört zu,
wie im Theater ...«
»Wie im Theater ... Ach, ins _Café chantant_ gehörst du als Possenreißer
... Ich scherze nicht! Es ist meine vollkommen ernsthafte Überzeugung,
daß das dein heimliches Ideal ist!« beteuerte der Konsul, und Christian
widersprach dem durchaus nicht; er blickte gedankenvoll in der Luft
umher.
»Und du erfrechst dich, eine solche Bemerkung von dir zu geben, du, der
du keine Ahnung ... nicht einmal eine Ahnung davon hast, was Arbeit ist,
der du dein Leben ausfüllst, indem du dir mit Theater und Bummelei und
Narreteien eine Reihe von Gefühlen und Empfindungen und Zuständen
verschaffst, mit denen du dich beschäftigen, die du beobachten und
pflegen, über die du in schamloser Weise schwatzen kannst ...«
»Ja, Tom«, sagte Christian ein wenig betrübt und strich wieder mit der
Hand über seinen Schädel. »Das ist wahr; das hast du ganz richtig
ausgedrückt. Das ist der Unterschied zwischen uns, siehst du. Du siehst
auch gern ein Theaterstück an und hast früher, unter uns gesagt, auch
deine Techtelmechtel gehabt und lasest eine Zeitlang mal mit Vorliebe
Romane und Gedichte und dergleichen ... Aber du hast es immer so gut
verstanden, das alles mit der ordentlichen Arbeit und dem Ernst des
Lebens zu verbinden ... Das geht mir ab, siehst du. Ich werde von dem
anderen, von dem Kram, ganz und gar aufgebraucht, weißt du, und behalte
für das Ordentliche gar nichts übrig ... Ich weiß nicht, ob du mich
verstehst ...«
»Also, das siehst du ein!« rief Thomas, indem er stehenblieb und die
Arme auf der Brust kreuzte. »Das gibst du kleinlaut zu, und dennoch läßt
du alles beim alten! Bist du denn ein Hund, Christian?! Man hat doch
seinen Stolz, Herrgott im Himmel! Man führt doch nicht ein Leben fort,
das man selbst nicht einmal zu verteidigen wagt! Aber so bist du! =Das=
ist dein Wesen! Wenn du eine Sache nur einsiehst und verstehst und sie
beschreiben kannst ... Nein, meine Geduld ist zu Ende, Christian!« Und
der Konsul tat einen raschen Schritt rückwärts, wobei er mit dem Arme
waagrecht eine heftige Bewegung machte ... »Sie ist zu Ende, sage ich
dir! Du beziehst deine Prokura, aber du kommst niemals ins Kontor ...
das ist es nicht, was mich aufbringt. Gehe hin und verjökele dein Leben,
wie du es bisher getan! Aber du kompromittierst uns, uns alle, wo du
gehst und stehst! Du bist ein Auswuchs, eine ungesunde Stelle am Körper
unserer Familie! Du bist vom Übel hier in dieser Stadt, und wenn dies
Haus mein eigen wäre, so würde ich dich hinausweisen, da hinaus, zur
Türe hinaus!« schrie er, indem er eine wilde und weite Bewegung über den
Garten, den Hof, die große Diele hin vollführte ... Er hielt nicht mehr
an sich. Eine lange aufgespeicherte Menge von Wut entlud sich ...
»Was fällt dir ein, Thomas!« sagte Christian. Er hatte einen Anfall von
Entrüstung, was sich ziemlich sonderbar ausnahm. Er stand da in der
Haltung, die oft Krummbeinigen eigen ist, ein wenig geknickt, ein wenig
fragezeichenartig, Kopf, Bauch und Knie nach vorn geschoben, und seine
runden, tiefliegenden Augen, die er so groß wie möglich machte, hatten
sich, wie bei seinem Vater, wenn er zornig war, mit roten Rändern
umgeben, die bis zu den Wangenknochen liefen. »Wie sprichst du zu mir!«
sagte er. »Was habe ich dir getan! Ich gehe schon von selbst, du
brauchst mich nicht hinauszuwerfen. -- =Pfui!=« fügte er mit
aufrichtigem Vorwurf hinzu, und dieses Wort begleitete er mit einer
kurzen, schnappenden Handbewegung nach vorn, als finge er eine Fliege.
Merkwürdigerweise entgegnete Thomas hierauf durchaus nicht noch
heftiger, sondern senkte schweigend den Kopf und nahm dann langsam den
Weg um den Garten wieder auf. Es schien ihn zu befriedigen, ihm geradezu
wohlzutun, seinen Bruder endlich in Zorn gebracht ... ihn endlich zu
einer energischen Erwiderung, einem Protest vermocht zu haben.
»Du kannst mir glauben«, sagte er ruhig, indem er die Hände wieder auf
dem Rücken zusammenlegte, »daß diese Unterredung mir aufrichtig leid
tut, Christian, aber sie mußte einmal stattfinden. Solche Szenen
innerhalb der Familie sind etwas Fürchterliches, aber aussprechen mußten
wir uns einmal ... und wir können ganz gelassen über die Dinge reden,
mein Junge. Du gefällst dir nicht in deiner jetzigen Position, wie ich
sehe, nicht wahr ...?«
»Nein, Tom, das hast du richtig erkannt. Siehst du: zu Anfang war ich ja
außerordentlich zufrieden ... und ich habe es hier ja auch besser, als
in einem fremden Geschäft. Aber was mir fehlt, ist die Selbständigkeit,
glaube ich ... Ich habe dich immer beneidet, wenn ich dich sitzen sah
und arbeiten, denn es ist eigentlich gar keine Arbeit für dich; du
arbeitest nicht, weil du mußt, sondern als Herr und Chef, und läßt
andere für dich arbeiten und machst deine Berechnungen und regierst und
bist frei ... Das ist ganz etwas anderes ...«
»Gut, Christian; hättest du das nicht schon früher sagen können? Es
steht dir doch frei, dich selbständig oder selbständiger zu machen. Du
weißt, daß Vater dir so gut wie mir ein vorläufiges Erbteil von 50000
Kurantmark ausgesetzt hat und daß ich selbstverständlicherweise in jeder
Sekunde bereit bin, dir diese Summe zu einer vernünftigen und soliden
Verwertung auszuzahlen. Es gibt, in Hamburg oder wo auch immer, sichere,
aber beschränkte Geschäfte genug, die einen Kapitalzufluß gebrauchen
können und in denen du als Teilhaber eintreten könntest ... Laß uns,
jeder für sich, die Sache mal überlegen und gelegentlich auch mit Mutter
darüber sprechen. Ich habe jetzt zu tun, und du könntest in diesen Tagen
die englische Korrespondenz noch erledigen, bitte ...«
»Wie denkst du zum Beispiel über H. C. F. Burmeester & Comp. in
Hamburg?« fragte er noch auf der Diele ... »Import und Export ... Ich
kenne den Mann. Ich bin überzeugt, daß er zugreifen würde ...«
* * * * *
Das war Ende Mai des Jahres siebenundfünfzig. Zu Beginn des Juni bereits
reiste Christian über Büchen nach Hamburg ab ... ein schwerer Verlust
für den Klub, das Stadttheater, das »Tivoli« und die ganze freiere
Geselligkeit der Stadt. Sämtliche »Suitiers«, darunter Doktor Gieseke
und Peter Döhlmann, verabschiedeten ihn am Bahnhofe und überbrachten ihm
Blumen und sogar Zigarren, wobei sie aus Leibeskräften lachten ... in
der Erinnerung ohne Zweifel an all die Geschichten, die Christian ihnen
erzählt hatte. Zum Schlusse befestigte Rechtsanwalt Doktor Gieseke unter
allgemeinem Hallo einen großen Kotillonorden aus Goldpapier an
Christians Paletot. Dieser Orden stammte aus einem Hause in der Nähe des
Hafens, einem Gasthause, das abends eine rote Laterne über der Haustür
führte, einem Orte zwangloser Zusammenkunft, an dem es stets heiter
herging ... und war dem scheidenden Krischan Buddenbrook für
hervorragende Verdienste verliehen worden.

Viertes Kapitel
Es klingelte am Windfang, und ihrer neuen Gewohnheit gemäß erschien Frau
Grünlich auf dem Treppenabsatz, um über das weißlackierte Geländer
hinweg auf die Diele hinabzulugen. Kaum aber war drunten geöffnet
worden, als sie sich mit einem jähen Ruck noch weiter hinabbeugte, dann
zurückprallte, dann mit der einen Hand ihr Taschentuch vor den Mund
drückte, mit der anderen ihre Röcke zusammenfaßte und in etwas gebückter
Haltung nach oben eilte ... Auf der Treppe zur zweiten Etage begegnete
ihr Mamsell Jungmann, der sie mit ersterbender Stimme etwas zuflüsterte,
worauf Ida vor freudigem Schreck etwas Polnisches antwortete, das klang
wie: »Meiboschekochhanne!« --
Zur selben Zeit saß die Konsulin Buddenbrook im Landschaftszimmer und
häkelte mit zwei großen hölzernen Nadeln einen Schal, eine Decke oder
etwas Ähnliches. Es war elf Uhr vormittags.
Plötzlich kam das Folgmädchen durch die Säulenhalle, pochte an die
Glastür und überbrachte der Konsulin watschelnden Schrittes eine
Visitenkarte. Die Konsulin nahm die Karte, rückte ihre Brille zurecht,
denn sie trug bei der Handarbeit eine Brille, und las. Dann blickte sie
wieder zu dem roten Gesichte des Mädchens empor, las abermals und sah
aufs neue das Mädchen an. Schließlich sagte sie freundlich, aber
bestimmt: »Was soll dies, Liebe? Was bedeutet dies, du?«
Auf der Karte stand gedruckt: »X. Noppe & Comp.« X. Noppe aber sowohl
wie das &-Zeichen waren mit einem Blaustift stark durchstrichen, so daß
nur das »Comp.« übrigblieb.
»Je, Fru Kunsel«, sagte das Mädchen, »doar wier'n Herr, öäwer hei red'
nich dütsch un is ook goar tau snaksch ...«
»Bitte den Herrn«, sagte die Konsulin, denn sie begriff nun, daß es die
»Comp.« sei, die Einlaß begehrte. Das Mädchen ging. Gleich darauf
öffnete es die Glastür aufs neue und ließ eine untersetzte Gestalt
eintreten, die im schattigen Hintergrunde des Zimmers einen Augenblick
stehenblieb und etwas Langgezogenes verlauten ließ, das klang wie: »Hab'
die Ähre ...«
»Guten Morgen!« sagte die Konsulin. »Wollen Sie nicht nähertreten?«
Dabei stützte sie sich leicht mit der Hand auf das Sofapolster und erhob
sich ein wenig, denn sie wußte noch nicht, ob es angezeigt sei, sich
ganz zu erheben ...
»I bin so frei ...«, antwortete der Herr wiederum mit einer gemütlich
singenden und gedehnten Betonung, indem er, höflich gebückt, zwei
Schritte vorwärts tat, worauf er abermals stehenblieb und sich suchend
umblickte: sei es nun nach einer Sitzgelegenheit oder nach einem
Aufbewahrungsort für Hut und Stock, denn beides, auch den Stock, dessen
klauenartig gebogene Hornkrücke gut und gern anderthalb Fuß maß, hatte
er mit ins Zimmer gebracht.
Es war ein Mann von vierzig Jahren. Kurzgliedrig und beleibt, trug er
einen weit offenstehenden Rock aus braunem Loden, eine helle und
geblümte Weste, die in weicher Wölbung seinen Bauch bedeckte und auf der
eine goldene Uhrkette mit einem wahren Bukett, einer ganzen Sammlung von
Anhängseln aus Horn, Knochen, Silber und Korallen prangte -- ein
Beinkleid ferner von unbestimmter graugrüner Farbe, welches zu kurz war
und aus ungewöhnlich steifem Stoff gearbeitet schien, denn seine Ränder
umstanden unten kreisförmig und faltenlos die Schäfte der kurzen und
breiten Stiefel. -- Der hellblonde, spärliche, fransenartig den Mund
überhängende Schnurrbart gab dem kugelrunden Kopfe mit seiner
gedrungenen Nase und seinem ziemlich dünnen und unfrisierten Haar etwas
Seehundartiges. Die »Fliege«, die der fremde Herr zwischen Kinn und
Unterlippe trug, stand im Gegensatze zum Schnurrbart ein wenig borstig
empor. Die Wangen waren außerordentlich dick, fett, aufgetrieben und
gleichsam hinaufgeschoben zu den Augen, die sie zu zwei ganz schmalen,
hellblauen Ritzen zusammenpreßten und in deren Winkeln sie Fältchen
bildeten. Dies gab dem solcherart verquollenen Gesicht einen
Mischausdruck von Ergrimmtheit und biederer, unbeholfener, rührender
Gutmütigkeit. Unterhalb des kleinen Kinnes lief eine steile Linie in die
schmale weiße Halsbinde hinein ... die Linie eines kropfartigen Halses,
der keine Vatermörder geduldet haben würde. Untergesicht und Hals,
Hinterkopf und Nacken, Wangen und Nase, alles ging ein wenig formlos und
gepolstert ineinander über ... Die ganze Gesichtshaut war infolge aller
dieser Schwellungen über die Gebühr straff gespannt und zeigte an
einzelnen Stellen, wie am Ansatz der Ohrläppchen und zu beiden Seiten
der Nase, eine spröde Rötung ... In der einen seiner kurzen, weißen und
fetten Hände hielt der Herr seinen Stock, in der anderen ein grünes
Tirolerhütchen, geschmückt mit einem Gemsbart.
Die Konsulin hatte die Brille abgenommen und stützte sich noch immer in
halb stehender Haltung auf das Sofapolster.
»Wie kann ich Ihnen dienen«, sagte sie höflich, aber bestimmt.
Da legte der Herr mit einer entschlossenen Bewegung Hut und Stock auf
den Deckel des Harmoniums, rieb sich dann befriedigt die freigewordenen
Hände, blickte die Konsulin treuherzig aus seinen hellen, verquollenen
Äuglein an und sagte: »I bitt' die gnädige Frau um Verzeihung von wegen
dem Kartl; i hob kei onderes zur Hond k'habt. Mei Name ist Permaneder;
Alois Permaneder aus München. Vielleicht hat die gnädige Frau schon von
der Frau Tochter meinen Namen k'hert --«
Dies alles sagte er laut und mit ziemlich grober Betonung, in seinem
knorrigen Dialekt voller plötzlicher Zusammenziehungen, aber mit einem
vertraulichen Blinzeln seiner Augenritzen, welches andeutete: »Wir
verstehen uns schon ...«
Die Konsulin hatte sich nun völlig erhoben und trat mit seitwärts
geneigtem Kopfe und ausgestreckten Händen auf ihn zu ...
»Herr Permaneder! Sie sind es? Gewiß hat meine Tochter uns von Ihnen
erzählt. Ich weiß, wie sehr Sie dazu beigetragen haben, ihr den
Aufenthalt in München angenehm und unterhaltend zu machen ... Und Sie
sind in unsere Stadt verschlagen worden?«
»Geltn's, da schaun's!« sagte Herr Permaneder, indem er sich bei der
Konsulin in einem Lehnsessel niederließ, auf den sie mit vornehmer
Bewegung gedeutet hatte, und begann, mit beiden Händen behaglich seine
kurzen und runden Oberschenkel zu reiben ...
»Wie beliebt?« fragte die Konsulin ...
»Geltn's, da spitzen's!« antwortete Herr Permaneder, indem er aufhörte,
seine Knie zu reiben.
»Nett!« sagte die Konsulin verständnislos und lehnte sich, die Hände im
Schoß, mit erheuchelter Befriedigung zurück. Aber Herr Permaneder merkte
das; er beugte sich vor, beschrieb, Gott weiß warum, mit der Hand Kreise
in der Luft und sagte mit großer Kraftanstrengung: »Da tun sich die
gnädige Frau halt ... wundern!«
»Ja, ja, mein lieber Herr Permaneder, das ist wahr!« erwiderte die
Konsulin freudig, und nachdem dies erledigt war, trat eine Pause ein. Um
aber diese Pause auszufüllen, sagte Herr Permaneder mit einem ächzenden
Seufzer: »Es is halt a Kreiz!«
»Hm ... wie beliebt?« fragte die Konsulin, indem sie ihre hellen Augen
ein wenig beiseite gleiten ließ ...
»A Kreiz is'!« wiederholte Herr Permaneder außerordentlich laut und
grob.
»Nett«, sagte die Konsulin begütigend; und somit war auch dieser Punkt
abgetan.
»Darf man fragen«, fuhr sie fort, »was Sie so weit hergeführt hat,
lieber Herr? Es ist eine tüchtige Reise von München ...«
»A G'schäfterl«, sagte Herr Permaneder, indem er seine kurze Hand in der
Luft hin und her drehte, »a kloans G'schäfterl, gnädige Frau, mit der
Brauerei zur Walkmühle!«
»Oh, richtig, Sie sind Hopfenhändler, mein lieber Herr Permaneder! Noppe
& Comp., nicht wahr? Seien Sie überzeugt, ich habe von meinem Sohne, dem
Konsul, hie und da viel Vorteilhaftes über Ihre Firma gehört«, sagte die
Konsulin höflich. Aber Herr Permaneder wehrte ab: »Is scho recht. Davon
is koa Red'. Ah, naa, die Hauptsach' is halt, daß i allweil den Wunsch
k'habt hob, der gnädigen Frau amol mei Aufwartung z' mochn und die Frau
Grünlich wiederzusehn! Dös is Sach' gnua, um die Reis' net z' scheun!«
»Ich danke Ihnen«, sagte die Konsulin herzlich, indem sie ihm nochmals
die Hand reichte, deren Fläche sie ganz weit herumwandte. »Aber nun soll
man meine Tochter benachrichtigen!« fügte sie hinzu, stand auf und
schritt auf den gestickten Klingelzug zu, der neben der Glastür hing.
»Ja, Himmi Sakrament, werd' i a Freid' ha'm!« rief Herr Permaneder und
drehte sich mitsamt seinem Lehnsessel der Tür zu.
Die Konsulin befahl dem Mädchen: »Bitte Madame Grünlich herunter,
Liebe.«
Dann kehrte sie zum Sofa zurück, worauf auch Herr Permaneder seinen
Sessel wieder herumdrehte.
»Werd' i a Freid' ha'm ...« wiederholte er abwesend, indem er die
Tapeten, das große Sevrestintenfaß auf dem Sekretär und die Möbel
betrachtete. Dann sagte er mehrere Male: »Is dös a Kreiz!... Es is halt
a Kreiz!...« wobei er sich die Knie rieb und ohne ersichtlichen Grund
schwer seufzte. Dies füllte ungefähr die Zeit bis zu Frau Grünlichs
Erscheinen aus.
Sie hatte entschieden ein wenig Toilette gemacht, eine helle Taille
angelegt, ihre Frisur geordnet. Ihr Gesicht war frischer und hübscher
denn je. Ihre Zungenspitze spielte verschmitzt in einem Mundwinkel ...
Kaum war sie eingetreten, als Herr Permaneder emporsprang und ihr mit
einer ungeheuren Begeisterung entgegenkam. Alles an ihm geriet in
Bewegung. Er ergriff ihre beiden Hände, schüttelte sie und rief: »Ja,
die Frau Grünlich! Ja, grüß Eana Gott! Ja, wie hat's denn derweil
gegangen? was haben's denn allweil g'macht, da heroben? Jessas, hab' i a
narrische Freid'! Denken's denn noch amol an d' Münchnerstadt und an
unsre Berg'? O mei, ham wir a Gaudi k'habt, geltn's ja?! Kruzi Türken
nei! und da san mer wieder! Jetzt wer hätt' denn des glaubt ...«
Auch Tony ihrerseits begrüßte ihn mit großer Lebhaftigkeit, zog einen
Stuhl herbei und begann, mit ihm von ihren Münchener Wochen zu plaudern
... Die Unterhaltung floß nun ohne Hindernis dahin, und die Konsulin
folgte ihr, indem sie Herrn Permaneder nachsichtig und ermunternd
zunickte, diese oder jene seiner Redewendungen ins Schriftdeutsche
übersetzte und sich dann jedesmal, zufrieden, daß sie es verstanden, ins
Sofa zurücklehnte.
Herr Permaneder mußte auch Frau Antonien nochmals den Grund seines
Hierseins erklären, aber er legte diesem »G'schäfterl« mit der Brauerei
ersichtlich so wenig Bedeutung bei, daß es den Anschein gewann, als habe
er eigentlich gar nichts in der Stadt zu suchen. Dagegen erkundigte er
sich mit Interesse nach der zweiten Tochter sowie nach den Söhnen der
Konsulin und bedauerte laut die Abwesenheit Klaras und Christians, da er
»allweil den Wunsch k'habt« habe, »die gonze Famili« kennenzulernen ...
Über die Dauer seines Aufenthaltes in der Stadt äußerte er sich überaus
unbestimmt; als aber die Konsulin bemerkte: »Ich erwarte in jedem
Augenblick meinen Sohn zum Frühstück, Herr Permaneder; machen Sie uns
das Vergnügen, ein Butterbrot mit uns zu essen ...?« -- da nahm er diese
Einladung, noch ehe sie ausgesprochen war, mit einer Bereitwilligkeit
an, als habe er darauf gewartet.
Der Konsul kam. Er hatte das Frühstückszimmer leer gefunden und erschien
im Kontorrock, eilig, ein wenig abgespannt und überhäuft, um zu einem
flüchtigen Imbiß zu mahnen ... Aber kaum war er der fremden Erscheinung
des Gastes mit seinen ungeheuren Uhrgehängen und seiner Lodenjacke sowie
des Gemsbartes auf dem Harmonium gewahr geworden, als er aufmerksam den
Kopf erhob, und kaum war der Name genannt worden, den er aus Frau
Antoniens Munde oft genug gehört hatte, als er einen raschen Blick zu
seiner Schwester hinüberwarf und Herrn Permaneder mit seiner
gewinnendsten Liebenswürdigkeit begrüßte ... Er nahm nicht erst Platz.
Man ging sofort ins Zwischengeschoß hinunter, wo Mamsell Jungmann den
Tisch gedeckt hatte und den Samowar summen ließ -- einen echten Samowar,
ein Geschenk des Pastors Tiburtius und seiner Gattin.
»Ös tuats enk leicht!« sagte Herr Permaneder, als er sich niederließ und
die Auswahl an kalter Küche auf dem Tische überblickte ... Hie und da,
in der Mehrzahl wenigstens, bediente er sich mit dem harmlosesten
Gesichtsausdruck der zweiten Person bei der Anrede.
»Es ist nicht gerade Hofbräu, Herr Permaneder, aber immerhin
genießbarer, als unser einheimisches Gebräu.« Und der Konsul schenkte
ihm von dem braun schäumenden Porter ein, den er selbst um diese Zeit zu
trinken pflegte.
»I donk scheen, Herr Nachbohr!« sagte Herr Permaneder kauend und merkte
nichts von dem entsetzten Blick, den Mamsell Jungmann ihm zuwarf. Von
dem Porter aber genoß er mit solcher Zurückhaltung, daß die Konsulin
eine Bouteille Rotwein heraufkommen ließ, worauf er merklich munterer
wurde und wieder mit Frau Grünlich zu plaudern begann. Er saß, des
Bauches wegen, ziemlich weit vom Tische entfernt, hielt seine Beine weit
voneinander entfernt und ließ meistens den einen seiner kurzen Arme mit
der feisten, weißen Hand senkrecht an der Stuhllehne hinunterhängen,
während er, den dicken Kopf mit dem Seehundsschnurrbart ein wenig zur
Seite gelegt, mit dem Ausdruck einer verdrießlichen Behaglichkeit und
einem treuherzigen Blinzeln seiner Augenritzen, Tonys Reden und
Antworten anhörte.
Mit zierlichen Bewegungen zerlegte sie ihm Brätlinge, worin er gar keine
Übung besaß, und hielt nicht mit dieser oder jener Betrachtung über das
Leben zurück ...
»O Gott, wie traurig ist es doch, Herr Permaneder, daß alles Gute und
Schöne im Leben so schnell vorübergeht!« sagte sie mit Bezug auf ihren
Münchener Aufenthalt, legte für einen Augenblick Messer und Gabel fort
und sah ernst zur Decke empor. Übrigens machte sie dann und wann ebenso
drollige wie talentlose Versuche, in bayerischer Mundart zu sprechen ...
Während der Mahlzeit pochte es, und der Kontorlehrling überbrachte ein
Telegramm. Der Konsul las es, indem er die lange Spitze seines
Schnurrbartes langsam durch die Finger gleiten ließ, und obgleich man
sah, daß er angestrengt mit dem Inhalt der Depesche beschäftigt war,
fragte er dabei im leichtesten Tone: »Wie gehen die Geschäfte, Herr
Permaneder?...«
»Es ist gut«, sagte er gleich darauf zu dem Lehrling, und der junge
Mensch verschwand.
»O mei, Herr Nachbohr!« antwortete Herr Permaneder und wandte sich mit
der Unbeholfenheit eines Mannes, der einen dicken und steifen Hals hat,
nach des Konsuls Seite, um nun den anderen Arm an der Stuhllehne
hinunterhängen zu lassen. »Do is nix'n z'red'n, dös is halt a Plog!
Schaun's, München« -- er sprach den Namen seiner Vaterstadt stets in
einer Weise aus, daß man nur erraten konnte, was gemeint war -- »München
is koane G'schäftsstadt ... Da will an jeder sei' Ruh' und sei' Maß ...
Und a Depeschen tuat ma fei nöt lesen beim Essen, dös fei net. Jetzt da
haben's daheroben an onderen Schneid, Sakrament!... I donk scheen, i
nehm' scho noch a Glaserl ... Es is a Kreiz! Mei' Kompagnon, der Noppe,
hat allweil nach Nürnberg g'wollt, weil's da die Börs' ham und an
Unternehmungsgeist ... aber i verloß mei München nöt ... Dös fei nöt! --
Es is halt a Kreiz!... Schaun's, da hamer dö damische Konkurrenz, dö
damische ... und der Export, dös is scho z'm Lochen ... Sogar in Rußland
werden's nächstens anfangen, selber a Pflanzen z' bauen ...«
Plötzlich aber warf er dem Konsul einen ungewöhnlich hurtigen Blick zu
und sagte: »Übrigens ... i will nixen g'sagt ham, Herr Nachbohr! Dös is
fei a nett's G'schäfterl! Mer machen a Geld mit der Aktien-Brauerei,
wovon der Niederpaur Direktor is, wissen's. Dös is a ganz a kloane
G'sellschaft g'wesen, aber mer ham eahna an Kredit geben und a bares
Göld ... zu 4 Prozent, auf Hypothek ... damit's eahnere Gebäud' ham
vergreßern können ... Und jatzt mochen's an G'schäft, und mer ham an
Umsatz und a Jahreseinnahm' -- dös haut scho!« schloß Herr Permaneder,
lehnte dankend Zigarette und Zigarre ab, zog, mit Verlaub, seine Pfeife
mit langem Hornkopf aus der Tasche und ließ sich, von Qualm umhüllt, mit
dem Konsul in ein geschäftliches Gespräch ein, welches sodann auf das
politische Gebiet hinüberglitt und von Bayerns Verhältnis zu Preußen,
vom Könige Max und dem Kaiser Napoleon handelte ... ein Gespräch, das
Herr Permaneder hie und da mit vollkommen unverständlichen Redewendungen
würzte, und dessen Pausen er ohne erkennbare Beziehung mit Stoßseufzern
ausfüllte, wie: »Is dös a Hetz!« oder: »Des san G'schichten!« ...
Mamsell Jungmann vergaß vor Erstaunen, auch wenn sie einen Bissen im
Munde hatte, beständig zu kauen und blickte den Gast sprachlos aus ihren
blanken, braunen Augen an, wobei sie, ihrer Gewohnheit nach, Messer und
Gabel senkrecht auf dem Tische hielt, und beides leicht hin und her
bewegte. Solche Laute hatten diese Räume noch nicht vernommen, solcher
Pfeifenrauch hatte sie noch nicht erfüllt, solche verdrossen behagliche
Formlosigkeit des Benehmens war ihnen fremd ... Die Konsulin verharrte,
nachdem sie eine besorgte Erkundigung über die Anfechtungen eingezogen,
denen eine so kleine evangelische Gemeinde unter lauter Papisten
ausgesetzt sein mußte, in freundlicher Verständnislosigkeit, und Tony
schien im Verlauf der Mahlzeit ein wenig nachdenklich und unruhig
geworden zu sein. Der Konsul aber amüsierte sich ganz vortrefflich,
bewog sogar seine Mutter, eine zweite Flasche Rotwein heraufkommen zu
lassen und lud Herrn Permaneder lebhaft zu einem Besuche in der
Breitenstraße ein; seine Frau werde außerordentlich erfreut sein ...
Volle drei Stunden nach seiner Ankunft begann der Hopfenhändler
Anstalten zum Aufbruch zu treffen, klopfte seine Pfeife aus, leerte sein
Glas, erklärte irgend etwas für ein »Kreiz« und erhob sich.
»I hob die Ähre, gnädige Frau ... Pfüaht Ihna Gott, Frau Grünlich ...
Pfüaht Gott, Herr Buddenbrook ...« Bei dieser Anrede zuckte Ida Jungmann
sogar zusammen und verfärbte sich ... »Guten Tag, Freilein ...« Er sagte
beim Fortgehen »Guten Tag«!...
Die Konsulin und ihr Sohn wechselten einen Blick ... Herr Permaneder
hatte die Absicht kundgegeben, nun in den bescheidenen Gasthof an der
Trave zurückzukehren, woselbst er abgestiegen war ...
»Die Münchener Freundin meiner Tochter und ihr Gatte«, sagte die alte
Dame, indem sie noch einmal auf Herrn Permaneder zutrat, »sind fern, und
wir werden wohl nicht so bald Gelegenheit haben, uns für ihre
Gastfreundschaft erkenntlich zu erweisen. Aber wenn Sie, lieber Herr,
uns die Freude machen würden, solange Sie in unserer Stadt sind, bei uns
vorlieb zu nehmen ... Sie würden uns herzlich willkommen sein ...«
Sie hielt ihm die Hand hin, und siehe da: Herr Permaneder schlug ohne
Bedenken ein; ebenso rasch und bereitwillig wie diejenige zum Frühstück
nahm er auch diese Einladung an, küßte den beiden Damen die Hand, was
ihm ziemlich merkwürdig zu Gesichte stand, holte Hut und Stock aus dem
Landschaftszimmer, versprach nochmals, sogleich seinen Koffer
herbeischaffen zu lassen und um vier Uhr, nach Erledigung seiner
Geschäfte, wieder zur Stelle zu sein und ließ sich vom Konsul die Treppe
hinunterbegleiten. Am Windfang aber wendete er sich noch einmal um und
sprach mit einem stillbegeisterten Kopfschütteln: »Nix für ungut, Herr
Nachbohr, Ihre Frau Schwester, dös is scho a liaber Kerl! Pfüaht Ihna
Gott!« ... Und immer noch kopfschüttelnd verschwand er.
Der Konsul empfand das dringendste Bedürfnis, sich nochmals hinauf zu
begeben und nach den Damen umzusehen. Ida Jungmann lief bereits mit
Bettwäsche im Hause umher, um eine Stube am Korridor herzurichten.
Die Konsulin saß noch am Frühstückstisch, hielt ihre hellen Augen auf
einen Fleck der Zimmerdecke gerichtet und trommelte mit ihren weißen
Fingern leicht auf das Tischtuch. Tony saß am Fenster, hielt die Arme
You have read 1 text from German literature.
Next - Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 24
  • Parts
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 01
    Total number of words is 4094
    Total number of unique words is 1628
    35.3 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    54.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 02
    Total number of words is 4179
    Total number of unique words is 1602
    37.9 of words are in the 2000 most common words
    49.6 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 03
    Total number of words is 4180
    Total number of unique words is 1606
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    48.1 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 04
    Total number of words is 4288
    Total number of unique words is 1722
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    49.3 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 05
    Total number of words is 4127
    Total number of unique words is 1698
    36.3 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    56.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 06
    Total number of words is 4187
    Total number of unique words is 1639
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    48.8 of words are in the 5000 most common words
    54.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 07
    Total number of words is 4266
    Total number of unique words is 1449
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 08
    Total number of words is 4356
    Total number of unique words is 1560
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.4 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 09
    Total number of words is 4226
    Total number of unique words is 1494
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    57.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 10
    Total number of words is 4304
    Total number of unique words is 1494
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 11
    Total number of words is 4155
    Total number of unique words is 1630
    37.6 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 12
    Total number of words is 4189
    Total number of unique words is 1663
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 13
    Total number of words is 4131
    Total number of unique words is 1649
    35.5 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    52.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 14
    Total number of words is 4135
    Total number of unique words is 1692
    35.4 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    53.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 15
    Total number of words is 4231
    Total number of unique words is 1448
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    54.5 of words are in the 5000 most common words
    60.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 16
    Total number of words is 4229
    Total number of unique words is 1513
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    58.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 17
    Total number of words is 4171
    Total number of unique words is 1730
    35.7 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 18
    Total number of words is 4176
    Total number of unique words is 1581
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 19
    Total number of words is 4183
    Total number of unique words is 1625
    39.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 20
    Total number of words is 4162
    Total number of unique words is 1687
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.8 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 21
    Total number of words is 4305
    Total number of unique words is 1604
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 22
    Total number of words is 4272
    Total number of unique words is 1598
    38.7 of words are in the 2000 most common words
    51.5 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 23
    Total number of words is 4299
    Total number of unique words is 1618
    36.8 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 24
    Total number of words is 4382
    Total number of unique words is 1602
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 25
    Total number of words is 4228
    Total number of unique words is 1648
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.9 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 26
    Total number of words is 4287
    Total number of unique words is 1635
    41.0 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 27
    Total number of words is 4459
    Total number of unique words is 1456
    41.4 of words are in the 2000 most common words
    54.7 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 28
    Total number of words is 4321
    Total number of unique words is 1658
    36.2 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 29
    Total number of words is 4259
    Total number of unique words is 1697
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 30
    Total number of words is 4236
    Total number of unique words is 1672
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 31
    Total number of words is 4199
    Total number of unique words is 1624
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 32
    Total number of words is 4341
    Total number of unique words is 1621
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 33
    Total number of words is 4303
    Total number of unique words is 1655
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    50.0 of words are in the 5000 most common words
    56.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 34
    Total number of words is 4278
    Total number of unique words is 1580
    40.3 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 35
    Total number of words is 4175
    Total number of unique words is 1764
    33.6 of words are in the 2000 most common words
    45.5 of words are in the 5000 most common words
    50.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 36
    Total number of words is 4242
    Total number of unique words is 1620
    36.1 of words are in the 2000 most common words
    48.9 of words are in the 5000 most common words
    55.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 37
    Total number of words is 4183
    Total number of unique words is 1726
    35.5 of words are in the 2000 most common words
    47.3 of words are in the 5000 most common words
    53.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 38
    Total number of words is 4197
    Total number of unique words is 1695
    37.4 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 39
    Total number of words is 4292
    Total number of unique words is 1686
    35.1 of words are in the 2000 most common words
    48.3 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 40
    Total number of words is 4220
    Total number of unique words is 1510
    42.0 of words are in the 2000 most common words
    53.7 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 41
    Total number of words is 4362
    Total number of unique words is 1434
    43.3 of words are in the 2000 most common words
    54.8 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 42
    Total number of words is 4265
    Total number of unique words is 1637
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    50.8 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 43
    Total number of words is 4297
    Total number of unique words is 1587
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 44
    Total number of words is 4124
    Total number of unique words is 1700
    35.0 of words are in the 2000 most common words
    46.4 of words are in the 5000 most common words
    52.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 45
    Total number of words is 4230
    Total number of unique words is 1728
    33.6 of words are in the 2000 most common words
    45.9 of words are in the 5000 most common words
    51.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 46
    Total number of words is 4262
    Total number of unique words is 1665
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 47
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1615
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 48
    Total number of words is 4187
    Total number of unique words is 1715
    34.8 of words are in the 2000 most common words
    47.0 of words are in the 5000 most common words
    53.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 49
    Total number of words is 4238
    Total number of unique words is 1576
    37.7 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 50
    Total number of words is 4146
    Total number of unique words is 1714
    34.7 of words are in the 2000 most common words
    46.0 of words are in the 5000 most common words
    52.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 51
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1682
    35.9 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 52
    Total number of words is 4255
    Total number of unique words is 1589
    36.7 of words are in the 2000 most common words
    50.0 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 53
    Total number of words is 4319
    Total number of unique words is 1497
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.1 of words are in the 5000 most common words
    56.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 54
    Total number of words is 4236
    Total number of unique words is 1713
    34.4 of words are in the 2000 most common words
    46.8 of words are in the 5000 most common words
    53.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 55
    Total number of words is 1593
    Total number of unique words is 580
    41.8 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.