Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 17

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Sohn ihrer Brotgeberin geheiratet hatte und nun auf eigene Hand das
Blumengeschäft in der Fischergrube fortführte.
Thomas Buddenbrook, noch ein wenig blaß, war eine auffallend elegante
Erscheinung. Es schien, daß diese letzten Jahre seine Erziehung durchaus
vollendet hatten. Mit seiner über den Ohren zu kleinen Hügeln
zusammengebürsteten Frisur, mit seinen nach französischer Mode sehr
spitz gedrehten und mit der Brennzange waagerecht ausgezogenen
Schnurrbart und seiner untersetzten, ziemlich breitschulterigen Gestalt
machte seine Figur einen beinahe militärischen Eindruck. Aber das
bläuliche, allzu sichtbare Geäder an seinen schmalen Schläfen, von denen
das Haar in zwei Einbuchtungen zurücktrat, sowie eine leichte Neigung
zum Schüttelfrost, die der gute Doktor Grabow vergebens bekämpfte,
deutete an, daß seine Konstitution nicht besonders kräftig war. Was
Einzelheiten der Körperbildung, wie das Kinn, die Nase und besonders die
Hände ... wunderbar echt Buddenbrooksche Hände! betraf, so war seine
Ähnlichkeit mit dem Großvater noch größer geworden.
Er sprach ein mit spanischen Lauten untermischtes Französisch und setzte
jedermann durch seine Liebhaberei für gewisse moderne Schriftsteller
satirischen und polemischen Charakters in Erstaunen ... Nur bei dem
finsteren Makler, Herrn Gosch, fand er in der Stadt für diese Neigung
Verständnis; sein Vater verurteilte sie aufs strengste.
Das hinderte nicht, daß der Stolz und das Glück, das der Konsul über
seinen ältesten Sohn empfand, ihm in den Augen zu lesen war. Mit Rührung
und Freude begrüßte er ihn alsbald nach seiner Ankunft aufs neue als
Mitarbeiter in seinen Kontors, in denen er selbst jetzt wieder mit
größerer Genugtuung zu wirken begann: und zwar nach dem Tode der alten
Madame Kröger, der am Ende des Jahres erfolgte.
Man mußte den Verlust der alten Dame mit Fassung ertragen. Sie war
steinalt geworden und hatte zuletzt ganz einsam gelebt. Sie ging zu
Gott, und Buddenbrooks bekamen eine Menge Geld, volle runde 100000 Taler
Kurant, die das Betriebskapital der Firma in wünschenswertester Weise
verstärkten.
Eine weitere Folge dieses Sterbefalles war diejenige, daß des Konsuls
Schwager Justus, sobald er den Rest seines Erbteiles in Händen hatte,
müde seiner beständigen geschäftlichen Mißerfolge, liquidierte und sich
zur Ruhe setzte. Justus Kröger, der Suitier, des _à la mode_-Kavaliers
lebensfroher Sohn, war kein sehr glücklicher Mensch. Er hatte, mit
seiner Kulanz und seiner heiteren Leichtlebigkeit, es niemals zu einer
sicheren, soliden und zweifellosen Position in der Kaufmannswelt bringen
können, er hatte einen bedeutenden Teil seines elterlichen Erbes im
voraus eingebüßt, und neuerdings kam hinzu, daß Jakob, sein ältester
Sohn, ihm schwere Kümmernisse bereitete.
Der junge Mann, der in dem großen Hamburg sich sittenlose Gesellschaft
gewählt zu haben schien, hatte seinem Vater mit den Jahren eine
ungebührliche Menge Kurantmark gekostet, und da, wenn Konsul Kröger
sich weigerte, noch mehr zu leisten, seine Gattin, eine schwache und
zärtliche Frau, dem lockeren Sohne heimlich weitere Geldsummen zukommen
ließ, so waren zwischen dem Ehepaar traurige Mißhelligkeiten entstanden.
Um allem die Krone aufzusetzen, war fast zur selben Zeit, als B.
Grünlich seine Zahlungen einstellte, in Hamburg, wo Jakob Kröger bei den
Herren Dalbeck & Comp. arbeitete, noch etwas anderes, Unheimliches
vorgefallen ... Ein Übergriff, eine Unredlichkeit hatte stattgefunden
... Man sprach nicht davon und richtete keine Fragen an Justus Kröger;
aber es hieß, daß Jakob in Neuyork eine Stellung als Reisender gefunden
habe und demnächst zu Schiff gehen werde. Einmal, vor seiner Fahrt,
wurde er in der Stadt gesehen, wohin er wahrscheinlich gekommen war, um
außer dem Reisegelde, das sein Vater ihm zugeschickt, von seiner Mutter
noch mehr zu erlangen: ein geckenhaft gekleideter Jüngling von
ungesundem Aussehen.
Kurz, es war dahin gekommen, daß Konsul Justus, als ob er nur einen
Leibeserben besäße, ausschließlich von »meinem Sohne« sprach ... womit
er Jürgen meinte, der sich zwar niemals eines Vergehens schuldig
gemacht, aber geistig allzu beschränkt erschien. Er hatte das Gymnasium
mit großer Mühe absolviert und befand sich seit einiger Zeit in Jena, wo
er sich, ohne viel Freude und Erfolg, wie es den Anschein hatte, der
Jurisprudenz widmete.
Johann Buddenbrook empfand aufs schmerzlichste die wenig ehrenvolle
Entwicklung der Familie seiner Frau und blickte mit desto ängstlicherer
Erwartung auf seine eigenen Kinder. Er war berechtigt, die vollste
Zuversicht in die Tüchtigkeit und den Ernst seines ältesten Sohnes zu
setzen; was aber Christian betraf, so hatte Mr. Richardson geschrieben,
der junge Mann habe sich zwar mit entschiedener Begabung die englische
Sprache zu eigen gemacht, zeige aber im Geschäft nicht immer
hinreichendes Interesse und lege eine allzu große Schwäche für die
Zerstreuungen der Weltstadt, zum Beispiel für das Theater, an den Tag.
Christian selbst bewies in seinen Briefen ein lebhaftes Wanderbedürfnis
und bat eifrig um die Erlaubnis, »drüben«, das heißt in Südamerika,
vielleicht in Chile, eine Stellung annehmen zu dürfen. »Aber das ist
Abenteuerlust«, sagte der Konsul und befahl ihm, vorerst während eines
vierten Jahres seine merkantilen Kenntnisse bei Mr. Richardson zu
vervollständigen. Es wurden dann noch einige Briefe über seine Pläne
gewechselt, und im Sommer 1851 segelte Christian Buddenbrook in der Tat
nach Valparaiso, wo er sich eine Position verschafft hatte. Er reiste
direkt von England, ohne vorher in die Heimat zurückzukehren.
Abgesehen aber von den beiden Söhnen, bemerkte der Konsul zu seiner
Genugtuung, mit welcher Entschiedenheit und welchem Selbstgefühle Tony
ihre Stellung als eine geborene Buddenbrook in der Stadt verteidigte ...
obgleich man hatte vorhersehen müssen, daß sie in ihrer Eigenschaft als
geschiedene Frau allerlei Schadenfreude und Voreingenommenheiten auf
seiten der anderen Familien werde zu überwinden haben.
»Ha!« sagte sie, als sie mit gerötetem Gesicht von einem Spaziergang
zurückkam, und warf ihren Hut auf das Sofa im Landschaftszimmer ...
»Diese Möllendorpf, diese geborene Hagenström, diese Semmlinger, dieses
Julchen, dieses Geschöpf ... was meinst du wohl, Mama! Sie grüßt mich
nicht ... nein, sie grüßt mich nicht! Sie wartet, daß ich sie zuerst
grüße! Was sagst du dazu! Ich bin in der Breiten Straße mit erhobenem
Kopfe an ihr vorübergegangen und habe ihr gerade ins Gesicht
gesehen ...«
»Du gehst zu weit, Tony ... Nein, alles hat seine Grenzen. Warum
konntest du Madame Möllendorpf nicht zuerst grüßen? Ihr seid
gleichaltrig, und sie ist eine verheiratete Frau so gut wie du es
warst ...«
»Niemals, Mama! O Gott, das Geschmeiß!«
»_Assez_, meine Liebe! So undelikate Worte ...«
»Oh, man kann sich hinreißen lassen!«
Ihr Haß gegen diese »hergelaufene Familie« wurde durch die bloße
Vorstellung genährt, daß die Hagenströms sich nun vielleicht berechtigt
fühlen könnten, auf sie herabzusehen, und nicht minder durch das Glück,
mit dem dies Geschlecht emporblühte. Der alte Hinrich starb zu Anfang
des Jahres 51, und sein Sohn Hermann ... Hermann mit den Zitronensemmeln
und der Ohrfeige, führte nun an der Seite des Herrn Strunck das glänzend
gehende Exportgeschäft fort und heiratete ein kurzes Jahr später die
Tochter des Konsuls Huneus, des reichsten Mannes der Stadt, der es mit
seinem Holzhandel dahin gebracht hatte, jedem seiner drei Kinder zwei
Millionen hinterlassen zu können. Sein Bruder Moritz hatte trotz seiner
Brustschwächlichkeit ein ungewöhnlich erfolgreiches Studium hinter sich
und ließ sich in der Stadt als Rechtsgelehrter nieder. Er galt für einen
hellen, schlauen, witzigen, ja sogar schöngeistigen Kopf und zog rasch
eine beträchtliche Praxis an sich. Er hatte nichts Semlingersches in
seinem Äußern, besaß aber ein gelbes Gesicht und spitzige, lückenhafte
Zähne.
Sogar in der Familie selbst galt es den Kopf hochzuhalten. Seit Onkel
Gotthold fern den Geschäften lebte, mit seinen kurzen Beinen und weiten
Hosen sorglos in seiner bescheidenen Wohnung umherging und aus einer
Blechbüchse Brustbonbons aß, denn er liebte sehr die Süßigkeiten ... war
seine Stimmung gegen den bevorzugten Stiefbruder mit den Jahren immer
milder und resignierter geworden, was freilich nicht ausschloß, daß er
angesichts seiner drei unverheirateten Töchter einige stille Genugtuung
über Tonys mißglückte Ehe empfand. Um aber vor seiner Frau, der
geborenen Stüwing, und besonders von den drei nun schon sechs-, sieben-
und achtundzwanzig Jahre alten Mädchen zu reden, so bewiesen sie für das
Unglück ihrer Cousine und den Scheidungsprozeß ein beinahe
übertriebenes, ein weitaus lebhafteres Interesse, als sie damals für die
Verlobung und Hochzeit selbst offenbart hatten. An den »Kindertagen«,
die seit dem Tode der alten Madame Kröger Donnerstags wieder in der
Mengstraße abgehalten wurden, hatte Tony keinen leichten Stand ihnen
gegenüber ...
»O Gott, du Ärmste!« sagte Pfiffi, die Jüngste, die klein und beleibt
war und eine drollige Art hatte, sich bei jedem Worte zu schütteln und
Feuchtigkeit in die Mundwinkel zu bekommen. »Nun ist es also
ausgesprochen? Nun bist du also gerade so weit wie vorher?«
»Ach, im Gegenteile!« sagte Henriette, die wie ihre ältere Schwester von
außerordentlich langer und dürrer Gestalt war. »Du bist sehr viel
trauriger daran, als wenn du dich überhaupt nicht verheiratet hättest.«
»Das muß ich sagen«, bestätigte Friederike. »=Dann= ist es ja
unvergleichlich viel besser, =niemals= zu heiraten.«
»O nein, liebe Friederike!« sagte Tony, indem sie den Kopf zurücklegte
und sich eine recht schlagkräftige und formgewandte Erwiderung
ausdachte. »Da dürftest du denn doch wohl in einem Irrtum befangen sein,
nicht wahr?! Man hat doch immerhin das Leben kennengelernt, weißt du!
Man ist doch keine Gans mehr! Und dann habe ich ja immer noch mehr
Aussicht, mich wieder zu verheiraten, als so manche andere, es zum
ersten Male zu tun.«
»Zo?« sagten die Kusinen einstimmig ... Sie sagten »Zo« mit einem Z, was
sich desto spitziger und ungläubiger ausnahm.
Sesemi Weichbrodt aber war viel zu gut und taktvoll, um die Sache auch
nur zu erwähnen. Tony besuchte ihre ehemalige Pflegerin zuweilen in dem
roten Häuschen, am Mühlenbrink Nr. 7, das noch immer von einer Anzahl
junger Mädchen belebt wurde, obgleich die Pension anfing, langsam aus
der Mode zu kommen; und auch das tüchtige alte Mädchen ward hie und da
in die Mengstraße auf einen Rehrücken oder eine gefüllte Gans gebeten.
Dann erhob sie sich auf die Zehenspitzen und küßte Tony gerührt,
ausdrucksvoll und mit leise knallendem Geräusch auf die Stirn. Was ihre
ungelehrte Schwester, Madame Kethelsen anging, so begann sie neuerdings
mit großer Schnelligkeit taub zu werden und hatte fast nichts von Tonys
Geschichte verstanden. Sie stieß bei immer unpassenderen Gelegenheiten
ihr unwissendes und vor unbefangener Herzlichkeit fast klagendes Lachen
aus, so daß Sesemi sich beständig genötigt sah, auf den Tisch zu pochen
und »Nally!« zu rufen ...
Die Jahre schwanden dahin. Der Eindruck, den das Erlebnis von Konsul
Buddenbrooks Tochter in der Stadt und in der Familie hervorgerufen
hatte, verwischte sich mehr und mehr. Tony selbst wurde an ihre Ehe nur
dann und wann erinnert, wenn sie im Gesicht der gesund heranwachsenden
kleinen Erika diese oder jene Ähnlichkeit mit Bendix Grünlich bemerkte.
Aber sie kleidete sich wieder hell, trug ihr Haar wieder über die Stirn
gekraust und besuchte wie ehemals Gesellschaften in ihrem
Bekanntenkreise.
Immerhin war sie recht froh, daß ihr Gelegenheit geboten wurde, jährlich
im Sommer die Stadt auf längere Zeit zu verlassen ... denn leider machte
das Befinden des Konsuls jetzt weitere Kurreisen notwendig.
»Man weiß nicht, was es heißt, alt zu werden!« sagte er. »Ich bekomme
einen Kaffeefleck in mein Beinkleid und kann nicht kaltes Wasser
daraufbringen, ohne sofort den heftigsten Rheumatismus davonzutragen ...
Was konnte man sich früher erlauben?« Auch litt er manchmal an
Schwindelanfällen.
Man ging nach Obersalzbrunn, nach Ems und Baden-Baden, nach Kissingen,
man machte von dort aus sogar eine so bildende wie unterhaltende Reise
über Nürnberg nach München, durchs Salzburgische über Ischl nach Wien,
über Prag, Dresden, Berlin nach Hause ... und obgleich Madame Grünlich
wegen einer nervösen Magenschwäche, die sich neuerdings bei ihr
bemerkbar zu machen begann, in den Bädern gezwungen war, sich einer
strengen Kur zu unterwerfen, empfand sie diese Reisen als eine höchst
erwünschte Abwechselung, denn sie verhehlte durchaus nicht, daß sie sich
zu Hause ein wenig langweilte.
»Oh, mein Gott, weißt du, wie es im Leben so geht, Vater!« sagte sie,
indem sie gedankenvoll die Zimmerdecke betrachtete ... »Gewiß, ich habe
das Leben kennengelernt ... aber gerade darum ist es eine etwas trübe
Aussicht für mich, hier nun immer zu Hause sitzen zu müssen wie ein
dummes Ding. Du glaubst hoffentlich nicht, daß ich nicht gern bei euch
bin, Papa ... ich müßte ja Schläge haben, es wäre die höchste
Undankbarkeit! Aber wie es im Leben so ist, weißt du ...«
Hauptsächlich aber ärgerte sie sich über den immer religiöseren Geist,
der ihr weitläufiges Vaterhaus erfüllte, denn des Konsuls fromme
Neigungen traten in dem Grade, in welchem er betagt und kränklich wurde,
immer stärker hervor, und seitdem die Konsulin alterte, begann auch sie
an dieser Geistesrichtung Geschmack zu finden. Die Tischgebete waren
stets im Buddenbrookschen Hause üblich gewesen; jetzt aber bestand seit
längerer Zeit das Gesetz, daß sich morgens und abends die Familie
gemeinsam mit den Dienstboten im Frühstückszimmer versammelte, um aus
dem Munde des Hausherrn einen Bibelabschnitt zu vernehmen. Außerdem
mehrten die Besuche von Pastoren und Missionaren sich von Jahr zu Jahr,
denn das würdige Patrizierhaus in der Mengstraße, wo man, nebenbei
bemerkt, so vorzüglich speiste, war in der Welt der lutherischen und
reformierten Geistlichkeit, der inneren und äußeren Mission längst als
ein gastlicher Hafen bekannt, und aus allen Teilen des Vaterlandes kamen
gelegentlich schwarzgekleidete und langhaarige Herren herbei, um ein
paar Tage hier zu verweilen ... gottgefälliger Gespräche, einiger
nahrhafter Mahlzeiten und klingender Unterstützung zu heiligen Zwecken
gewiß. Auch die Prediger der Stadt gingen als Hausfreunde aus und
ein ...
Tom war viel zu diskret und verständig, um auch nur ein Lächeln sichtbar
werden zu lassen, aber Tony mokierte sich ganz einfach, ja, sie ließ es
sich leider angelegen sein, die geistlichen Herren lächerlich zu machen,
sobald sich ihr Gelegenheit dazu bot.
Zuweilen, wenn die Konsulin an Migräne litt, war es Madame Grünlichs
Sache, die Wirtschaft zu besorgen und das Menü zu bestimmen. Eines
Tages, als eben ein fremder Prediger, dessen Appetit die allgemeine
Freude erregte, im Hause zu Gast war, ordnete sie heimtückisch
Specksuppe an, das städtische Spezialgericht, eine mit säuerlichem
Kraute bereitete Bouillon, in die man das ganze Mittagsmahl: Schinken,
Kartoffeln, saure Pflaumen, Backbirnen, Blumenkohl, Erbsen, Bohnen,
Rüben und andere Dinge mitsamt der Fruchtsauce hineinrührte, und die
niemand auf der Welt genießen konnte, der nicht von Kindesbeinen daran
gewöhnt war.
»Schmeckt es? Schmeckt es, Herr Pastor?« fragte Tony beständig ...
»Nein? O Gott, wer hätte das gedacht!« Und dabei machte sie ein wahrhaft
spitzbübisches Gesicht und ließ ihre Zungenspitze, wie sie es zu tun
pflegte, wenn sie einen Streich erdachte oder ausführte, ganz leicht an
der Oberlippe spielen.
Der dicke Herr legte mit Ergebung den Löffel nieder und sagte arglos:
»Ich werde mich an das nächste Gericht halten.«
»Ja, es gibt noch ein kleines Apres«, sagte die Konsulin hastig ... denn
ein »nächstes Gericht« war nach dieser Suppe undenkbar, und trotz
einiger Armeritter mit Apfelgelee, welche nachfolgten, mußte der
betrogene Geistliche, während Tony vor sich hin kicherte und Tom mit
Selbstüberwindung eine Braue emporzog, sich ungesättigt vom Tische
erheben ...
Ein anderes Mal stand Tony mit der Köchin Stina in häuslichem Gespräche
auf der Diele, als Pastor Mathias aus Kannstatt, der wieder einmal
während einiger Tage im Hause weilte, von einem Ausgang zurückkehrte und
an der Windfangtür klingelte. Mit ländlich watschelnden Schritten ging
Trina zu öffnen, und der Pastor, in der Absicht, ein leutseliges Wort an
sie zu richten und sie ein wenig zu prüfen, fragte freundlich: »Liebscht
den Herrn?« ... Vielleicht war er willens, ihr etwas zu schenken, wenn
sie sich treu zu ihrem Heiland bekannte.
»Je, Herr Paster« ... sagte Trine zögernd, errötend und mit großen
Augen. »Wekken meenen's denn? den Ollen oder den Jungen?«
Madame Grünlich verfehlte nicht, diese Geschichte bei Tische mit lauter
Stimme zu erzählen, so daß selbst die Konsulin in ihr pruschendes
Krögersches Lachen ausbrach.
Der Konsul freilich sah ernst und indigniert auf seinen Teller nieder.
»Ein Mißverständnis ...« sagte Pastor Mathias verwirrt.

Elftes Kapitel
Was folgt, geschah im Spätsommer des Jahres fünfundfünfzig, an einem
Sonntagnachmittage. Buddenbrooks saßen im Landschaftszimmer und warteten
auf den Konsul, der sich unten noch ankleidete. Man hatte mit der
Familie Kistenmaker ein Festtagsunternehmen, einen Spaziergang zu einem
Vergnügungsgarten vorm Tore, verabredet. Ausgenommen Klara und
Klothilde, die jeden Sonntagabend im Hause einer Freundin für kleine
Negerkinder Strümpfe strickten, wollte man dort Kaffee trinken und
vielleicht, wenn das Wetter es erlaubte, eine Ruderpartie auf dem Flusse
unternehmen ...
»Mit Papa ist es zum Heulen«, sagte Tony, indem sie nach ihrer
Gewohnheit starke Worte wählte. »Kann er jemals zur festgesetzten Zeit
fertig sein? Er sitzt an seinem Pult und sitzt ... und sitzt ... dies
und das =muß= noch fertig werden ... großer Gott, vielleicht ist es
wirklich notwendig, ich will nichts gesagt haben ... obgleich ich nicht
glaube, daß wir geradezu Bankerott ansagen müßten, wenn er die Feder
eine Viertelstunde früher weggelegt hätte. Gut ... wenn es schon zehn
Minuten zu spät ist, fällt ihm sein Versprechen ein, und er kommt die
Treppen herauf, indem er immer zwei Stufen überspringt, obgleich er
weiß, daß er oben Kongestionen und Herzklopfen bekommt ... So ist es vor
jeder Gesellschaft, vor jedem Ausgang! Kann er sich nicht Zeit lassen?
Kann er nicht rechtzeitig aufbrechen und langsam gehen? Es ist
unverantwortlich. Ich würde meinem Manne einmal ernstlich ins Gewissen
reden, Mama ...«
Sie saß, nach der Mode in changierende Seide gekleidet, auf dem Sofa bei
der Konsulin, die ihrerseits eine schwerere Robe aus grauer, gerippter,
mit schwarzen Spitzen besetzter Seide trug. Die Enden ihrer aus Spitzen
und steifem Tüll gefertigten Haube, die unterm Kinn mit einer
Atlasschleife zusammengefaßt waren, fielen auf die Brust hinab. Ihr
glattgescheiteltes Haar war unveränderlich rotblond. Sie hielt einen
Pompadour in ihren beiden weißen und zartblau geäderten Händen. Neben
ihr im Fauteuil lehnte Tom und rauchte seine Zigarette, während am
Fenster Klara und Thilda einander gegenübersaßen. Es war unfaßlich, wie
völlig erfolglos die arme Klothilde täglich so gute und reichliche
Nahrung zu sich nahm. Sie wurde beständig magerer, und ihr schwarzes
Kleid, welches überhaupt gar keinen Schnitt hatte, beschönigte diese
Tatsache nicht. In ihrem langen, stillen, grauen Gesicht unter dem
glatten, aschfarbenen Scheitel stand eine gerade und poröse Nase, die
sich vorn verdickte ...
»Meint ihr, daß es =nicht= regnen wird!« sagte Klara. Das junge Mädchen
hatte die Gewohnheit, bei einer Frage niemals die Stimme zu erheben, und
sah mit einem bestimmten und ziemlich strengen Blick jedem einzelnen ins
Gesicht. Ihr braunes Kleid war lediglich mit einem kleinen, weißen,
gestärkten Fallkragen und ebensolchen Manschetten geschmückt. Sie saß
aufrecht, die Hände im Schoße zusammengelegt. Die Dienstboten fürchteten
sie am meisten, und sie hielt morgens und abends die Andacht ab, denn
der Konsul konnte nicht mehr vorlesen, ohne sich Beschwerden im Kopf zu
verursachen.
»Nimmst du für heute abend deinen =Baschlik= mit, Tony!« fragte sie
wieder. »Er wird verregnen. Schade um den neuen Baschlik. Ich halte es
für richtiger, daß ihr euren Spaziergang verschiebt ...«
»Nein«, erwiderte Tom; »Kistenmakers kommen. Es macht nichts ... das
Barometer ist zu plötzlich gefallen ... Es gibt irgendeine kleine
Katastrophe, einen Guß ... nichts Dauerndes. Papa ist noch nicht fertig,
schön. Wir können ruhig warten, bis es vorüber ist.«
Die Konsulin erhob abwehrend eine Hand. »Du glaubst, daß ein Gewitter
kommt, Tom? Ach, du weißt, ich ängstige mich.«
»Nein«, sagte Tom. »Ich habe heute morgen am Hafen mit Kapitän Kloot
gesprochen. Er ist unfehlbar. Es gibt bloß einen Platzregen ... nicht
einmal stärkeren Wind.«
Verspätete Hundstage hatte diese zweite Septemberwoche gebracht. Bei
Süd-Süd-Ostwind hatte der Sommer schwerer als im Juli auf der Stadt
gelastet. Ein fremdartig dunkelblauer Himmel hatte über den Giebeln
geleuchtet, fahl am Horizonte, wie in der Wüste; und nach
Sonnenuntergang hatten in den schmalen Straßen Häuser und Bürgersteige
wie Öfen eine dumpfe Wärme ausgestrahlt. Heute war der Wind ganz nach
Westen hin umgeschlagen, und gleichzeitig hatte dieser plötzliche
Barometersturz stattgefunden ... Noch war ein großer Teil des Himmels
blau, aber langsam zog ein Komplex von graublauen Wolken daran herauf,
dick und weich wie Kissen.
Tom fügte hinzu: »Ich finde auch, der Regen käme höchst erwünscht. Wir
würden verschmachten, wenn wir in dieser Luft marschieren müßten. Es ist
eine unnatürliche Wärme. Ich habe dergleichen in Pau nicht gehabt ...«
In diesem Augenblick trat Ida Jungmann, die kleine Erika an der Hand,
ins Zimmer. Das Kind stak in einem frisch gesteiften Kattunkleidchen,
verbreitete einen Geruch von Stärke und Seife und sah sehr drollig aus.
Es hatte ganz die rosige Gesichtsfarbe und die Augen des Herrn Grünlich;
aber die Oberlippe war diejenige Tonys.
Die gute Ida war schon ganz grau, beinahe weiß, obgleich sie kaum die
Vierzig überschritten hatte. Aber das lag in ihrer Familie; auch der
Onkel, welcher am Schluckauf zugrunde gegangen war, hatte mit dreißig
Jahren schon weißes Haar gehabt; übrigens blickten ihre kleinen braunen
Augen treu, frisch und aufmerksam. Sie war nun zwanzig Jahre bei
Buddenbrooks und empfand mit Stolz ihre Unentbehrlichkeit. Sie führte
die Aufsicht über Küche, Speisekammer, Wäscheschränke und Porzellan, sie
machte die wichtigeren Einkäufe, sie las der kleinen Erika vor, machte
ihr Puppenkleider, arbeitete mit ihr und holte sie, bewaffnet mit einem
Paket von belegtem Franzbrot, mittags von der Schule ab, um mit ihr auf
dem Mühlenwall spazieren zu gehen. Jede Dame sagte zur Konsulin
Buddenbrook oder ihrer Tochter: »Was für eine Mamsell haben Sie, Liebe!
Gott, die Person ist goldeswert, was ich Ihnen sage! Zwanzig Jahre!...
und sie wird mit sechzig und länger noch rüstig sein! Diese knochigen
Leute ... und dann die treuen Augen! Ich beneide Sie, -- Liebe!« Aber
Ida Jungmann hielt auch auf sich. Sie wußte, wer sie war, und wenn auf
dem Mühlenwall sich ein gewöhnliches Dienstmädchen mit ihrem Zögling auf
derselben Bank niederließ und von gleich zu gleich ein Gespräch beginnen
wollte, so sagte Mamsell Jungmann: »Erikachen, hier zieht's«, und ging
von dannen.
Tony zog ihre kleine Tochter zu sich heran und küßte sie auf eine der
rosigen Bäckchen, worauf die Konsulin ihr mit etwas zerstreutem Lächeln
die Handfläche entgegenstreckte ... denn sie beobachtete ängstlich den
Himmel, der dunkler und dunkler wurde. Ihre linke Hand fingerte nervös
auf dem Sofapolster, und ihre hellen Augen wanderten unruhig seitwärts
zum Fenster.
Erika durfte sich neben die Großmutter setzen, und Ida nahm, ohne die
Rückenlehne zu benützen, auf einem Sessel Platz und begann zu häkeln. So
saßen alle eine Weile schweigend und warteten auf den Konsul. Die Luft
war dumpf. Draußen war das letzte Stück Blau verschwunden, und tief,
schwer und trächtig hing der dunkelgraue Himmel hernieder. Die Farben
des Zimmers, die Tinten der Landschaften auf den Tapeten, das Gelb der
Möbel und der Vorhänge, waren erloschen, die Nuancen in Tonys Kleide
spielten nicht mehr, und die Augen der Menschen waren ohne Glanz. Und
der Wind, der Westwind, der eben noch drüben in den Bäumen auf dem
Marienkirchhof gespielt hatte und den Staub auf der dunklen Straße in
kleinen Wirbeln umhergetrieben hatte, regte sich nicht mehr. Es war
einen Augenblick vollkommen still.
Da, plötzlich, trat dieser Moment ein ... ereignete sich etwas
Lautloses, Erschreckendes. Die Schwüle schien verdoppelt, die Atmosphäre
schien einen, sich binnen einer Sekunde rapide steigernden Druck
auszuüben, der das Gehirn beängstigte, das Herz bedrängte, die Atmung
verwehrte ... drunten flatterte eine Schwalbe so dicht über der Straße,
daß ihre Flügel das Pflaster schlugen ... Und dieser unentwirrbare
Druck, diese Spannung, diese wachsende Beklemmung des Organismus wäre
unerträglich geworden, wenn sie den geringsten Teil eines Augenblicks
länger gedauert hätte, wenn nicht auf ihrem sofort erreichten Höhepunkt
eine Abspannung, ein Überspringen stattgefunden hätte ... ein kleiner,
erlösender Bruch, der sich unhörbar irgendwo ereignete und den man
gleichwohl zu hören glaubte ... wenn nicht in demselben Moment, fast
ohne daß ein Tropfenfall vorhergegangen wäre, der Regen
herniedergebrochen wäre, daß das Wasser im Rinnstein schäumte und auf
dem Bürgersteig hoch emporsprang ...
Thomas, durch Krankheit daran gewöhnt, die Kundgebungen seiner Nerven zu
beobachten, hatte sich in dieser seltsamen Sekunde vorgebeugt, eine
Handbewegung nach dem Kopfe gemacht und die Zigarette fortgeworfen. Er
sah im Kreise umher, ob auch die anderen es gefühlt und beachtet hätten.
Er glaubte etwas bei seiner Mutter bemerkt zu haben; den übrigen schien
nichts bewußt geworden zu sein. Jetzt blickte die Konsulin in den dicken
Regen hinaus, der die Marienkirche völlig verhüllte, und seufzte: »Gott
sei Dank.«
»So«, sagte Tom. »Das kühlt in zwei Minuten. Nun werden draußen die
Tropfen an den Bäumen hängen, und wir werden in der Veranda Kaffee
trinken. Thilda, mach' mal das Fenster auf.«
Das Geräusch des Regens drang stärker herein. Er lärmte förmlich. Alles
rauschte, plätscherte, rieselte und schäumte. Der Wind war wieder
aufgekommen und fuhr lustig in den dichten Wasserschleier, zerriß ihn
und trieb ihn umher. Jede Minute brachte neue Kühlung.
Da kam Line, das Folgmädchen Line im Laufschritt durch die Säulenhalle
und fuhr so heftig ins Zimmer herein, daß Ida Jungmann beschwichtigend
und vorwurfsvoll ausrief: »Gott, ich sage!...«
Lines ausdruckslose blaue Augen waren weit aufgerissen, und ihre
Kinnbacken arbeiteten eine Weile vergebens ...
»Ach, Fru Konsulin, ach nee, nu kamen's man flink ... ach Gottes nee,
wat heww ick mi verfiert ...!«
»Gut«, sagte Tony, »nun hat sie wieder Stücke gemacht! Wahrscheinlich
aus gutem Porzellan! Nein, Mama, dein Personal ...!«
Aber das Mädchen stieß geängstigt hervor: »Ach nee, Ma'm' Grünlich ...
un wenn es dat man wier ... öäwer dat is mit den Herrn, und ick wollt
man die Stiefel bringen, un doar sitt Herr Kunsel doar upp'm Lehnstaul
und kann nich reden und kiemt man immer bloß so, un ick glöw, dat geht
nich gaut, denn Herr Kunsel is ook goar tau geel ...«
»Zu Grabow!« schrie Thomas und drängte sie zur Tür hinaus.
»Mein Gott! O mein Gott!« rief die Konsulin, indem sie die Hände neben
ihrem Gesichte faltete und hinauseilte ...
»Zu Grabow ... mit einem Wagen ... sofort!« wiederholte Tony atemlos.
Man flog die Treppe hinunter, durchs Frühstückszimmer, ins Schlafzimmer.
Aber Johann Buddenbrook war schon tot.


Fünfter Teil

Erstes Kapitel
»Guten Abend, Justus«, sagte die Konsulin. »Geht es dir gut? Nimm
Platz.«
Konsul Kröger umarmte sie zart und flüchtig und schüttelte seiner
ältesten Nichte die Hand, die gleichfalls im Eßsaale zugegen war. Er
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