Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 18

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zählte nun ungefähr fünfundfünfzig Jahre und hatte sich zu seinem
kleinen Schnurrbart einen starken runden Backenbart wachsen lassen, der
das Kinn frei ließ und ganz grau war. Über seine breite und rosige
Glatze waren sorgfältig ein paar spärliche Haarstreifen frisiert. Ein
breiter Trauerflor saß an dem Ärmel seines eleganten Leibrockes.
»Weißt du das Neueste, Bethsy?« fragte er. »Ja, Tony, dich wird es
besonders interessieren. Kurz, unser Grundstück vorm Burgtor ist nun
verkauft ... an wen? Nicht etwa an =einen= Mann, sondern an zwei, denn
es wird geteilt, das Haus wird abgebrochen, ein Zaun quer
hindurchgezogen, und dann baut sich rechts Kaufmann Benthien und links
Kaufmann Sörenson eine Hundehütte ... nun, Gott befohlen.«
»Unerhört«, sagte Frau Grünlich, indem sie die Hände im Schoße faltete
und zum Plafond emporblickte ... »Großvaters Grundstück! Gut, damit ist
das Besitztum verpfuscht. Der Reiz bestand gerade in der Weitläufigkeit
... die eigentlich überflüssig war ... aber das war das Vornehme. Der
große Garten ... bis zur Trave hinunter ... und das zurückliegende Haus
mit der Auffahrt, der Kastanienallee ... Nun wird es also geteilt.
Benthien wird vor der einen Tür stehen und seine Pfeife rauchen, und
Sörenson vor der anderen. Ja, ich sage auch `Gott befohlen´, Onkel
Justus. Es ist wohl niemand mehr vornehm genug, um das Ganze zu
bewohnen. Gut, daß Großpapa es nicht mehr zu sehen bekommt ...«
Die Trauerstimmung lag noch zu schwer und ernst in der Luft, als daß
Tony ihrer Entrüstung in lauteren und stärkeren Worten hätte Ausdruck
geben mögen. Es war am Tage der Testamentseröffnung, zwei Wochen nach
des Konsuls Ableben, nachmittags halb sechs Uhr. Die Konsulin
Buddenbrook hatte ihren Bruder in die Mengstraße gebeten, damit er sich
mit Thomas und Herrn Marcus, dem Prokuristen, an einer Unterredung über
die Verfügungen des Verstorbenen und die Vermögensverhältnisse
beteilige, und Tony hatte den Entschluß kundgetan, gleichfalls an den
Auseinandersetzungen teilzunehmen. Dieses Interesse, hatte sie gesagt,
sei sie der Firma sowohl wie der Familie schuldig, und sie trug Sorge,
dieser Zusammenkunft den Charakter einer Sitzung, eines Familienrates zu
verleihen. Sie hatte die Fenstervorhänge geschlossen und trotz der
beiden Paraffinlampen, die auf dem ausgezogenen, grüngedeckten
Speisetisch brannten, zum Überfluß sämtliche Kerzen auf den großen
vergoldeten Kandelabern entzündet. Außerdem hatte sie auf der Tafel eine
Menge Schreibpapiers und gespitzter Bleistifte verteilt, von denen
niemand wußte, wozu sie eigentlich gebraucht werden sollten.
Das schwarze Kleid gab ihrer Gestalt eine mädchenhafte Schlankheit, und
obgleich sie den Tod des Konsuls, dem sie während der letzten Zeit so
herzlich nahegestanden, vielleicht von allen am schmerzlichsten empfand,
obgleich sie noch heute bei dem Gedanken an ihn zweimal in bittere
Tränen ausgebrochen war, vermochte die Aussicht auf diesen kleinen
Familienrat, diese kleine ernsthafte Unterredung, an der sie mit Würde
teilzunehmen gedachte, ihre hübschen Wangen zu röten, ihren Blick zu
beleben, ihren Bewegungen Freude und Wichtigkeit zu geben ... Die
Konsulin dagegen, ermattet vom Schrecken, vom Schmerz, von tausend
Trauerformalitäten und den Begräbnisfeierlichkeiten, sah leidend aus.
Ihr Gesicht, von den schwarzen Spitzen der Haubenbänder umrahmt,
erschien noch bleicher dadurch, und ihre hellblauen Augen blickten matt.
In ihrem glattgescheitelten, rotblonden Haar aber war noch immer kein
einziges weißes Fädchen zu sehen ... War auch dies noch die Pariser
Tinktur oder schon die Perücke? Das wußte Mamsell Jungmann allein, und
sie würde es nicht einmal den Damen des Hauses verraten haben.
Man saß am Ende des Speisetisches und wartete, daß Thomas und Herr
Marcus aus dem Kontor kämen. Weiß und stolz hoben sich die gemalten
Götterbilder auf ihren Sockeln von dem himmelblauen Hintergrunde ab.
Die Konsulin sagte: »Die Sache ist diese, mein lieber Justus ... ich
habe dich bitten lassen ... kurz zu sein, es handelt sich um Klara, das
Kind. Mein lieber seliger Jean hat die Wahl eines Vormundes, dessen die
Dirn noch während dreier Jahre bedarf, mir überlassen ... Ich weiß, du
liebst es nicht, mit Verpflichtungen überhäuft zu werden; du hast
Pflichten gegen deine Frau, gegen deine Söhne ...«
»Gegen meinen Sohn, Bethsy.«
»Gut, gut, wir sollen christlich und barmherzig sein, Justus. Wie wir
vergeben unseren Schuldigern, heißt es. Gedenke unseres gnädigen Vaters
im Himmel.«
Ihr Bruder sah sie ein wenig verwundert an. Man hatte bisher nur aus des
verstorbenen Konsuls Munde solche Redewendungen vernommen ...
»Genug!« fuhr sie fort, »es sind so gut wie keine Mühseligkeiten mit
diesem Liebesamte verbunden ... Ich möchte dich bitten, die
Vormundschaft zu übernehmen.«
»Gern, Bethsy, wahrhaftig, das tu ich gern. Darf ich mein Mündel nicht
sehen? Ein bißchen zu ernst das gute Kind ...«
Klara ward gerufen. Schwarz und bleich erschien sie langsam, mit traurig
zurückhaltenden Bewegungen. Sie hatte die Zeit nach ihres Vaters Tode
fast unaufhörlich mit Beten auf ihrem Zimmer verbracht. Ihre dunklen
Augen waren unbeweglich; sie schien erstarrt in Schmerz und
Gottesfurcht.
Onkel Justus, galant wie er war, schritt ihr entgegen und verbeugte sich
beinahe, als er ihr die Hand drückte; dann richtete er einige
wohlgesetzte Worte an sie, und sie ging wieder, nachdem sie von der
Konsulin einen Kuß auf ihre unbeweglichen Lippen entgegengenommen hatte.
»Wie geht es dem guten Jürgen?« begann die Konsulin aufs neue. »Wie
fühlt er sich in Wismar?«
»Gut«, antwortete Justus Kröger, indem er sich mit einem Achselzucken
wieder niedersetzte ... »Ich glaube, er hat nun seinen Platz gefunden.
Er ist ein braver Junge, Bethsy, ein Junge von Ehre; aber ... nachdem
ihm das Examen zweimal mißglückt, war es das beste ... Die Jurisprudenz
machte ihm selbst keinen Spaß, und die Position an der Post in Wismar
ist ganz akzeptabel ... Sage mal, ich höre, dein Christian kommt?«
»Ja, Justus, er wird kommen, und Gott behüte ihn auf der See! Ach, es
dauert so fürchterlich lange! Obgleich ich ihm am nächsten Tage nach
Jeans Tode geschrieben habe, hat er den Brief noch lange nicht, und dann
braucht er mit dem Segelschiff noch ungefähr zwei Monate. Aber er muß
kommen, ich habe so sehr das Bedürfnis, Justus! Tom sagte zwar, Jean
würde es niemals zugegeben haben, daß er seine Stelle in Valparaiso
fahren läßt ... aber ich bitte dich: acht Jahre beinahe, daß ich ihn
nicht gesehen habe! Und dann unter diesen Umständen! Nein, ich will sie
alle um mich haben in dieser schweren Zeit ... das ist natürlich für
eine Mutter ...«
»Sicherlich, sicherlich!« sagte Konsul Kröger, denn ihr kamen die
Tränen.
»Jetzt ist auch Thomas einverstanden«, fuhr sie fort, »denn wo ist
Christian besser aufgehoben als in dem Geschäft seines seligen Vaters,
in Toms Geschäft? Er kann hierbleiben, hier arbeiten ... ach, ich bin
auch beständig in Angst, daß ihm dort drüben das Klima ein Übel tut ...«
Nun kam, begleitet von Herrn Marcus, Thomas Buddenbrook in den Saal.
Friedrich Wilhelm Marcus, des verstorbenen Konsuls langjähriger
Prokurist, war ein hochgewachsener Mann in braunem Schoßrock mit
Trauerflor. Er sprach sehr leise, zögernd, ein wenig stotternd, jedes
Wort eine Sekunde lang überlegend, und pflegte mit dem gerade
ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger seiner Linken langsam und
vorsichtig über seinen rotbraunen, ungepflegt den Mund bedeckenden
Schnurrbart zu streichen oder sich mit Sorgfalt die Hände zu reiben,
wobei er seine runden, braunen Augen so bedächtig zur Seite wandern
ließ, daß er den Eindruck völliger Konfusion und Abwesenheit machte,
obgleich er stets aufmerksam prüfend bei der Sache war.
Thomas Buddenbrook, in so jungen Jahren bereits der Chef des großen
Handelshauses, legte in Miene und Haltung ein ernstes Würdegefühl an
den Tag; aber er war bleich, und seine Hände im besonderen, an deren
einer nun der große Erbsiegelring mit grünem Steine glänzte, waren weiß
wie die Manschetten, die aus den schwarzen Tuchärmeln hervorsahen, von
einer frostigen Blässe, die erkennen ließ, daß sie vollkommen trocken
und kalt waren. Diese Hände, deren schön gepflegte ovale Fingernägel
dazu neigten, eine bläuliche Färbung zu zeigen, konnten in gewissen
Augenblicken, in gewissen, ein wenig krampfhaften und unbewußten
Stellungen einen unbeschreiblichen Ausdruck von abweisender
Empfindsamkeit und einer beinahe ängstlichen Zurückhaltung annehmen,
einen Ausdruck, der den ziemlich breiten und bürgerlichen, wenn auch
fein gegliederten Händen der Buddenbrooks bis dahin fremd gewesen war
und wenig zu ihnen paßte ... Toms erste Sorge war, die Flügeltür zum
Landschaftszimmer zu öffnen, um die Wärme des Ofens, der dort hinter dem
schmiedeeisernen Gitter brannte, dem Saale zugute kommen zu lassen.
Dann wechselte er einen Händedruck mit Konsul Kröger und nahm, Herrn
Marcus gegenüber, Platz an der Tafel, wobei er seine Schwester Tony mit
erhobener Augenbraue ziemlich verwundert ansah. Aber sie legte in einer
Weise den Kopf zurück und das Kinn auf die Brust, daß er jede Bemerkung
über ihre Gegenwart unterdrückte.
»Also man darf noch nicht `Herr Konsul´ sagen?« fragte Justus Kröger ...
»Die Niederlande hoffen vergebens auf deine Vertretung, alter Tom?«
»Ja, Onkel Justus; ich habe es für besser gehalten ... sieh mal, ich
hätte das Konsulat sofort übernehmen können, mit so manch anderer
Verpflichtung; aber erstens bin ich noch ein bißchen jung ... und dann
habe ich mit Onkel Gotthold gesprochen; er freute sich und akzeptierte.«
»Sehr vernünftig, mein Junge. Sehr politisch ... Vollkommen
_gentlemanlike_.«
»Herr Marcus«, sagte die Konsulin, »mein lieber Herr Marcus!« Und sie
reichte ihm die Hand, deren Fläche sie ganz weit herumdrehte, und die er
langsam, mit einem bedächtigen und verbindlichen Seitenblick
entgegennahm. »Ich habe Sie heraufgebeten ... Sie wissen, um was es
sich handelt, und ich weiß, daß Sie einig mit uns sind. Mein seliger
Mann hat in seinen letztwilligen Verfügungen den Wunsch ausgesprochen,
Sie möchten nach seinem Heimgang Ihre treue, bewährte Kraft nicht länger
als fremder Mitarbeiter, sondern als Teilhaber in den Dienst der Firma
stellen ...«
»Gewiß, allerdings Frau Konsulin«, sprach Herr Marcus. »Ich bitte
ergebenst, überzeugt zu sein, daß ich die Ehrung meiner Person, welche
in diesem Anerbieten liegt, mit Dankbarkeit zu schätzen weiß, denn die
Mittel, welche ich der Firma entgegenzubringen vermag, sind nur allzu
geringe. Ich weiß vor Gott und den Menschen nichts Besseres zu tun, als
Ihre und Ihres Herrn Sohnes Offerte dankbarst zu akzeptieren.«
»Ja, Marcus, dann danke ich Ihnen herzlich für Ihre Bereitwilligkeit,
einen Teil der großen Verantwortlichkeit zu übernehmen, die für mich
vielleicht zu schwer wäre.« Dies sprach Thomas schnell und leichthin,
indem er seinem Associé über den Tisch hinüber die Hand reichte, denn
die beiden waren längst einig, und dies alles war Formalität.
»Kumpanie is Lumperie ... na, Sie beide werden den Schnack ja wohl
zuschanden machen!« sagte Konsul Kröger. »Und nun wollen wir die
Verhältnisse mal durchgehen, Kinder. Ich habe hier bloß auf die Mitgift
meines Mündels zu achten; das übrige ist mir egal. Hast du eine Kopie
des Testamentes da, Bethsy? Und du, Tom, einen kleinen Überschlag?«
»Den habe ich im Kopf«, sagte Thomas und begann, während er sein goldnes
Crayon auf der Tischplatte hin und her bewegte und, zurückgelehnt,
ins Landschaftszimmer hinüberblickte, den Stand der Dinge
auseinanderzusetzen ...
Die Sache war die, daß des Konsuls hinterlassenes Vermögen
beträchtlicher war, als irgendein Mensch geglaubt hatte. Die Mitgift
seiner ältesten Tochter freilich war verlorengegangen, die Einbuße, die
die Firma gelegentlich des Bremer Konkurses im Jahre 51 erlitten, war
ein schwerer Schlag gewesen. Und auch das Jahr 48 sowie das gegenwärtige
Jahr 55 mit ihren Unruhen und Kriegsläuften hatten Verluste gebracht.
Aber der Buddenbrooksche Anteil an der Krögerschen Hinterlassenschaft
von 400000 Kurantmark hatte, da Justus eine Menge im voraus verbraucht,
volle 300000 betragen, und obgleich Johann Buddenbrook nach Kaufmannsart
beständig geklagt hatte, war den Verlusten doch durch einen etwa
fünfzehnjährigen Verdienst von 30000 Talern Kurant die Waage gehalten
worden. Das Vermögen also betrug, abgesehen von jedem Grundbesitz, in
runder Zahl 750000 Mark Kurant.
Selbst Thomas war, bei aller Einsicht in den Geschäftsgang, von seinem
Vater über diese Höhe im unklaren gelassen worden, und während die
Konsulin mit ruhiger Diskretion die Zahl entgegennahm, während Tony mit
einer allerliebsten und verständnislosen Würde geradeaus blickte und
dennoch einen ängstlichen Zweifel aus ihrer Miene nicht verbannen
konnte, welcher ausdrückte: Ist das auch viel? Sehr viel? Sind wir auch
reiche Leute?... während Herr Marcus sich langsam und anscheinend
zerstreut die Hände rieb und Konsul Kröger sich ersichtlich langweilte,
erfüllte ihn selbst diese Zahl, die er aussprach, mit einem nervösen und
treibenden Stolz, der sich beinahe wie Unmut ausnahm.
»Wir müßten längst die Million erreicht haben!« sagte er mit vor
Erregung gepreßter Stimme, indes seine Hände zitterten ... »Großvater
hat in seiner besten Zeit schon 900000 zur Verfügung gehabt ... Und
welche Anstrengungen seitdem, welch hübscher Erfolg, welche guten Coups
hie und da! Und Mamas Mitgift! Mamas Erbe! Ach, aber die beständige
Zersplitterung ... Mein Gott, sie liegt in der Natur der Dinge;
verzeiht, wenn ich in diesem Augenblick allzu ausschließlich im Sinne
der Firma rede und wenig familiär ... Diese Mitgiften, diese
Auszahlungen an Onkel Gotthold und nach Frankfurt, diese
Hunderttausende, die dem Betrieb entzogen werden mußten ... Und das
waren damals nur =zwei= Geschwister des Firmenchefs ... Genug, wir
werden zu tun bekommen, Marcus!«
Die Sehnsucht nach Tat, Sieg und Macht, die Begier, das Glück auf die
Knie zu zwingen, flammte kurz und heftig in seinen Augen auf. Er fühlte
die Blicke aller Welt auf sich gerichtet, erwartungsvoll, ob er das
Prestige der Firma, der alten Familie zu fördern und auch nur zu wahren
wissen werde. An der Börse begegnete er diesen musternden Seitenblicken
aus alten jovialen, skeptischen und ein bißchen mokanten
Geschäftsmannsaugen, welche zu fragen schienen: »Wirst de Saak ook
unnerkregen, min Söhn?« Ich werde es, dachte er ...
Friedrich Wilhelm Marcus rieb sich bedächtig die Hände, und Justus
Kröger sagte:
»Na, ruhig Blut, alter Tom! Die Zeiten sind nicht mehr wie damals, als
dein Großpapa preußischer Heereslieferant war.« --
Und nun begann ein ausführliches Gespräch über die großen und kleinen
Anordnungen des Testamentes, ein Gespräch, an dem sich alle beteiligten,
und in welchem Konsul Kröger die gute Laune vertrat, indem er von Thomas
beständig als von »Seiner Hoheit dem nunmehr regierenden Fürsten«
sprach. »Der Speicher-Grundbesitz bleibt der Tradition gemäß ohne
weiteres bei der Krone«, sagte er.
Im übrigen gingen, wie sich versteht, die Bestimmungen dahin, daß alles
nach Möglichkeit beisammengelassen werden sollte, daß Frau Elisabeth
Buddenbrook im Prinzip Universalerbin sei und das ganze Vermögen im
Geschäfte verbleibe, wobei Herr Marcus konstatierte, daß er das
Betriebskapital als Teilhaber um 120000 Kurant verstärke. Für Thomas
waren als vorläufiges Privatvermögen 50000 ausgesetzt und die gleiche
Summe für Christian, in dem Falle, daß er sich selbständig etabliere.
Justus Kröger war eifrig bei der Sache, als der Passus verlesen ward:
»Die Fixierung der Mitgiftsumme für meine inniggeliebte jüngere Tochter
Klara im Falle ihrer Verehelichung überlasse ich dem Ermessen meiner
inniggeliebten Frau« ... »Sagen wir 100000!« schlug er vor, indem er
sich zurücklehnte, ein Bein über das andere schlug und mit beiden Händen
seinen kurzen grauen Schnurrbart empordrehte. Er war die Kulanz selbst.
Aber man setzte die hergebrachte Summe von 80000 Kurantmark fest.
»Im Falle einer abermaligen Verheiratung meiner inniggeliebten ältesten
Tochter Antonie«, hieß es weiter, »darf, angesichts der Tatsache, daß
bereits an ihre erste Ehe 80000 Kurantmark gewendet worden, als
Aussteuer die Summe von 17000 Talern Kurant nicht überschritten
werden ...« Frau Antonie bewegte mit ebenso graziöser wie erregter Geste
die Arme nach vorn, um die Ärmel der Taille zurückzuschieben, und sie
blickte zur Decke empor, indem sie ausrief: »=Grünlich -- ha!=« Es klang
wie ein Kriegsruf, wie ein kleiner Trompetenstoß. »Wissen Sie
eigentlich, wie es sich mit dem Manne verhält, Herr Marcus?« fragte sie.
»Wir sitzen eines harmlosen Nachmittags im Garten ... vorm Portal ...
Sie wissen, Herr Marcus: unser Portal. -- Gut! Wer erscheint? Eine
Person mit einem goldfarbenen Backenbart ... Was für ein Filou!...«
»So«, sagte Thomas. »Wir reden nachher von Herrn Grünlich, nicht wahr?«
»Gut, gut; aber das wirst du mir zugeben, Tom, du bist ein kluger
Mensch, und die Erfahrung habe ich gemacht, weißt du, obgleich ich vor
kurzer Zeit noch so sehr einfältig war, nämlich daß im Leben nicht alles
immer mit ehrlichen und gerechten Dingen zugeht« ...
»Ja ...«, sagte Tom. Und man fuhr fort, man ging ins Detail, man nahm
Kenntnis von den Bestimmungen über die große Familienbibel, über des
Konsuls Diamantknöpfe, über viele einzelne Dinge ... Justus Kröger und
Herr Marcus blieben zum Abendbrot.

Zweites Kapitel
Zu Beginn des Februar 1856, nach achtjähriger Abwesenheit, kehrte
Christian Buddenbrook in die Vaterstadt zurück. Er kam, in einem gelben
und großkarierten Anzug, der durchaus etwas Tropisches an sich hatte,
mit der Postkutsche von Hamburg, brachte den Schnabel eines
Schwertfisches und ein großes Zuckerrohr mit und nahm in halb
zerstreuter, halb verlegener Haltung die Umarmungen der Konsulin
entgegen.
Diese Haltung bewahrte er auch, als gleich am nächsten Vormittag nach
seiner Ankunft die Familie vors Burgtor hinaus zum Friedhofe ging, um
auf dem Grabe einen Kranz niederzulegen. Sie standen alle beieinander
auf dem verschneiten Wege vor der umfangreichen Platte, auf welcher die
Namen der hier Ruhenden das in Stein gearbeitete Wappen der Familie
umgaben ... vor dem aufrechten Marmorkreuz, das sich an den Rand des
kleinen, winterlich kahlen Friedhofgehölzes lehnte: Alle, ausgenommen
Klothilde, die auf »Ungnade« weilte, um ihren kranken Vater zu pflegen.
Tony legte den Kranz auf den in goldenen Buchstaben frisch in die Platte
eingelassenen Namen des Vaters und kniete dann trotz des Schnees am
Grabe nieder, um leise zu beten; der schwarze Schleier umspielte sie,
und ihr weiter Kleiderrock lag ein wenig malerisch schwungvoll neben ihr
ausgebreitet. Gott allein wußte, wieviel Schmerz und Religiosität, und
andererseits wieviel Selbstgefälligkeit einer hübschen Frau in dieser
hingegossenen Stellung lag. Thomas war nicht in der Stimmung, darüber
nachzudenken. Christian aber blickte seine Schwester mit einem
Mischausdruck von Moquerie und Ängstlichkeit von der Seite an, als
wollte er sagen: »Wirst du das auch verantworten können? Wirst du auch
nicht verlegen werden, wenn du aufstehst? Wie unangenehm!« Tony fing
diesen Blick auf, als sie sich erhob; aber sie geriet durchaus nicht in
Verlegenheit. Sie legte den Kopf zurück, ordnete Schleier und Rock und
wandte sich mit würdevoller Sicherheit zum Gehen, was Christian
sichtlich erleichterte.
War der verstorbene Konsul, mit seiner schwärmerischen Liebe zu Gott und
dem Gekreuzigten, der erste seines Geschlechtes gewesen, der
unalltägliche, unbürgerliche und differenzierte Gefühle gekannt und
gepflegt hatte, so schienen seine beiden Söhne die ersten Buddenbrooks
zu sein, die vor dem freien und naiven Hervortreten solcher Gefühle
empfindlich zurückschreckten. Sicherlich hatte Thomas mit reizbarerer
Schmerzfähigkeit den Tod seines Vaters erlebt, als etwa sein Großvater
den Verlust des seinen. Dennoch pflegte er nicht am Grabe in die Knie zu
sinken, hatte er sich niemals, wie seine Schwester Tony, über den Tisch
geworfen, um zu schluchzen wie ein Kind, empfand er als im höchsten
Grade peinlich, die großen, mit Tränen gemischten Worte, mit denen
Madame Grünlich zwischen Braten und Nachtisch die Charaktereigenschaften
und die Person des toten Vaters zu feiern liebte. Solchen Ausbrüchen
gegenüber hatte er einen taktvollen Ernst, ein gefaßtes Schweigen, ein
zurückhaltendes Kopfnicken ... und gerade dann, wenn niemand des
Verstorbenen erwähnt oder gedacht hatte, füllten sich, ohne daß sein
Gesichtsausdruck sich verändert hätte, langsam seine Augen mit Tränen.
Es war anders mit Christian. Er vermochte bei den naiven und kindlichen
Ergüssen seiner Schwester schlechterdings nicht, seine Haltung zu
bewahren; er bückte sich über seinen Teller, wandte sich ab, zeigte das
Bedürfnis, sich zu verkriechen und unterbrach sie mehrere Male sogar mit
einem leisen und gequälten: »Gott ... Tony ...«, wobei seine große Nase
in unzählige Fältchen gezogen war.
Ja, er legte Unruhe und Verlegenheit an den Tag, sobald das Gespräch
sich dem Verstorbenen zuwandte, und es schien, als ob er nicht nur die
undelikaten Äußerungen tiefer und feierlicher Gefühle, sondern auch die
Gefühle selbst fürchtete und mied.
Man hatte ihn noch keine Träne über den Tod des Vaters vergießen sehen.
Die lange Entwöhnung allein erklärte dies nicht. Das Merkwürdige aber
war, daß er, im Gegensatze zu seinem sonstigen Widerwillen gegen
derartige Gespräche, immer wieder seine Schwester Tony ganz allein
beiseite nahm, um sich von ihr die Vorgänge jenes fürchterlichen
Sterbenachmittages so recht anschaulich und im einzelnen erzählen zu
lassen: denn Madame Grünlich erzählte am lebhaftesten.
»Also gelb sah er aus?« fragte er zum fünften Male ... »Was schrie das
Mädchen, als es zu euch hereinstürzte?... Er sah also ganz gelb aus?...
Und hat nichts mehr sagen können, bevor er starb?... Was sagte das
Mädchen? Wie hat er nur noch machen können? `Ua ... ua´?...« Er schwieg,
schwieg lange Zeit, indes seine kleinen, runden, tiefliegenden Augen
schnell und gedankenvoll im Zimmer umherirrten. »=Gräßlich=«, sagte er
plötzlich, und man sah, daß ein Schauer ihn überlief, während er
aufstand. Und immer mit unruhigen und grübelnden Augen ging er auf und
nieder, während Tony sich wunderte, daß ihr Bruder, der sich aus
unbegreiflichen Gründen zu schämen schien, wenn sie laut den Vater
betrauerte, mit einer Art schauerlicher Nachdenklichkeit ganz laut die
Todeslaute desselben wiederholen mochte, die er mit vieler Mühe von
Line, dem Mädchen, erfragt hatte ...
Christian hatte sich durchaus nicht verschönt. Er war hager und bleich.
Die Haut umspannte überall straff seinen Schädel, zwischen den
Wangenknochen sprang die große, mit einem Höcker versehene Nase scharf
und fleischlos hervor, und das Haupthaar war schon merklich gelichtet.
Sein Hals war dünn und zu lang, und seine mageren Beine zeigten eine
starke Krümmung nach außen ... Übrigens schien sein Londoner Aufenthalt
ihn am nachhaltigsten beeinflußt zu haben, und da er auch in Valparaiso
am meisten mit Engländern verkehrt hatte, so hatte seine ganze
Erscheinung etwas Englisches angenommen, was nicht übel zu ihr paßte. Es
lag etwas davon in dem bequemen Schnitt und dem wolligen, durablen Stoff
seines Anzuges, in der breiten und soliden Eleganz seiner Stiefel und in
der Art, wie sein rotblonder, starker Schnurrbart mit etwas säuerlichem
Ausdruck ihm über den Mund hing. Ja selbst seine Hände, die von jenem
matten und porösen Weiß waren, wie die Hitze es hervorbringt, machten
mit ihren rund und kurz geschnittenen sauberen Nägeln aus irgendwelchen
Gründen einen englischen Eindruck.
»Sage mal ...« fragte er unvermittelt, »kennst du das Gefühl ... es ist
schwer zu beschreiben ... wenn man einen harten Bissen verschluckt und
es tut hinten den ganzen Rücken hinunter weh?« Dabei war wieder seine
ganze Nase in straffe kleine Fältchen gezogen.
»Ja«, sagte Tony, »das ist etwas ganz Gewöhnliches. Man trinkt einen
Schluck Wasser ...«
»So?« erwiderte er unbefriedigt. »Nein, ich glaube nicht, daß wir
dasselbe meinen.« Und ein unruhiger Ernst bewegte sich auf seinem
Gesichte hin und her ...
Dabei war er der erste, der im Hause eine freie und der Trauer
abgewandte Stimmung vertrat. Er hatte von der Kunst, den verstorbenen
Marcellus Stengel nachzuahmen, nichts verlernt und redete oft
stundenlang in seiner Sprache. Bei Tische erkundigte er sich nach dem
Stadttheater ... ob eine gute Truppe dort sei, was gespielt werde ...
»Ich weiß nicht«, sagte Tom mit einer Betonung, die übertrieben
gleichgültig war, um nicht ungeduldig zu sein. »Ich kümmere mich jetzt
nicht darum.«
Christian aber überhörte dies völlig und fing an, vom Theater zu
sprechen ... »Ich kann gar nicht sagen, wie gern ich im Theater bin!
Schon das Wort `Theater´ macht mich geradezu glücklich ... Ich weiß
nicht, ob jemand von euch dies Gefühl kennt? Ich könnte stundenlang
stillsitzen und den geschlossenen Vorhang ansehen ... Dabei freue ich
mich wie als Kind, wenn wir hier herein zur Weihnachtsbescherung gingen
... Schon das Stimmen der Orchesterinstrumente! Ich würde ins Theater
gehen, nur um =das= zu hören!... Besonders gern habe ich die
Liebesszenen ... Einige Liebhaberinnen verstehen es, den Kopf des
Liebhabers so zwischen beide Hände zu nehmen ... Überhaupt die
Schauspieler ... ich habe in London und auch in Valparaiso viel mit
Schauspielern verkehrt. Zu Anfang war ich wahrhaftig stolz, mit ihnen so
im ganz gewöhnlichen Leben sprechen zu können. Im Theater achte ich auf
jede ihrer Bewegungen ... das ist sehr interessant! Einer sagt sein
letztes Wort, dreht sich in aller Ruhe um und geht ganz langsam und
sicher und ohne Verlegenheit zur Tür, obgleich er weiß, daß die Augen
des ganzen Theaters auf seinem Rücken liegen ... wie man das kann!...
Früher habe ich mich fortwährend gesehnt, einmal hinter die Kulissen zu
kommen -- ja, jetzt bin ich da ziemlich zu Hause, das kann ich sagen.
Stellt euch vor ... in einem Operettentheater -- es war in London --
ging eines Abends der Vorhang auf, als ich noch auf der Bühne stand ...
Ich unterhielt mich mit Miß Watercloose ... einem Fräulein Watercloose
... ein sehr hübsches Mädchen! Genug! plötzlich öffnet sich der
Zuschauerraum ... mein Gott, ich weiß nicht, wie ich von der Bühne
heruntergekommen bin!«
Madame Grünlich lachte so ziemlich allein in der kleinen Tafelrunde;
aber Christian fuhr mit umherwandernden Augen zu sprechen fort. Er
sprach von englischen Kaffee-Konzertsängerinnen, er erzählte von einer
Dame, die mit einer gepuderten Perücke aufgetreten sei, mit einem langen
Stock auf die Erde gestoßen und ein Lied namens »_That's Maria_«!
gesungen habe ... »_Maria_, wißt ihr, _Maria_ ist die Schändlichste von
allen ... Wenn eine das Sündhafteste begangen hat: _that's Maria!_
_Maria_ ist die =Allerschlimmste=, wißt ihr ... das Laster ...« Und das
letzte Wort sprach er mit abscheulichem Ausdruck, indem er die Nase
krauste und die rechte Hand mit gekrümmten Fingern erhob.
»_Assez_, Christian!« sagte die Konsulin. »Dies interessiert uns
durchaus nicht.«
Allein Christians Blick schweifte abwesend über sie hin, und er hätte
auch wohl ohne ihren Einwurf zu sprechen aufgehört, denn, während seine
kleinen, runden, tiefliegenden Augen rastlos wanderten, schien er in ein
tiefes, unruhiges Nachdenken über _Maria_ und das Laster versunken.
Plötzlich sagte er: »Sonderbar ... manchmal kann ich nicht schlucken!
Nein, da ist nichts zu lachen; ich finde es furchtbar ernst. Mir fällt
ein, daß ich vielleicht nicht schlucken kann, und dann kann ich es
wirklich nicht. Der Bissen sitzt schon ganz hinten, aber dies hier, der
Hals, die Muskeln ... es versagt ganz einfach ... Es gehorcht dem Willen
nicht, wißt ihr. Ja, die Sache ist: ich wage nicht einmal, es ordentlich
zu wollen.«
Tony rief ganz außer sich: »Christian! mein Gott, was für dummes Zeug!
Du wagst nicht, schlucken zu wollen ... Nein, du machst dich ja
lächerlich! Was erzählst du uns eigentlich alles ...!«
Thomas schwieg. Die Konsulin aber sagte: »Das sind die Nerven,
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