Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 40

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nun etwas dafür!« wiederholte sie und nickte ihm trostlos fragend, mit
großen, tränenvollen Augen zu. »Alles ist fehlgeschlagen und hat sich
zum Unglück gewandt, was ich unternommen habe ... Und ich habe so gute
Absichten gehabt, Gott weiß es!... Ich habe immer so innig gewünscht, es
zu etwas zu bringen im Leben und ein bißchen Ehre einzulegen ... Nun
bricht auch dies zusammen. So muß es enden ... Das Letzte ...«
Und an seinen Arm gelehnt, den er besänftigend um sie gelegt hatte,
weinte sie über ihr verfehltes Leben, in dem nun die letzten Hoffnungen
erloschen waren.
* * * * *
Eine Woche später ward Direktor Hugo Weinschenk zu einer Gefängnisstrafe
von drei Jahren und einem halben verurteilt und sofort in Haft genommen.
Der Andrang zu der Sitzung, welche die Plaidoyers gebracht hatte, war
sehr groß gewesen, und Rechtsanwalt Doktor Breslauer aus Berlin hatte
geredet, wie man niemals einen Menschen hatte reden hören. Der Makler
Sigismund Gosch ging wochenlang zischend vor Begeisterung über diese
Ironie, dieses Pathos, diese Rührung umher, und Christian Buddenbrook,
der ebenfalls zugegen gewesen war, stellte sich im Klub hinter einen
Tisch, legte ein Paket Zeitungen als Akten vor sich hin und lieferte
eine vollendete Kopie des Verteidigers. Übrigens erklärte er zu Hause,
die Jurisprudenz sei der schönste Beruf, ja, das wäre ein Beruf für ihn
gewesen ... Selbst Staatsanwalt Doktor Hagenström, der ja ein Schöngeist
war, tat private Äußerungen, die dahin gingen, daß Breslauers Rede ihm
einen wirklichen Genuß bereitet habe. Aber das Talent des berühmten
Advokaten hatte nicht gehindert, daß die Juristen der Stadt ihm auf die
Schulter geklopft und ihm in aller Bonhomie mitgeteilt hatten, sie
ließen sich nichts weis machen ...
Dann, nachdem die Verkäufe, die nach des Direktors Verschwinden
notwendig wurden, beendet waren, begann man in der Stadt Hugo Weinschenk
zu vergessen. Aber die Damen Buddenbrook aus der Breiten Straße
bekannten nun Donnerstags an der Familientafel: sofort, beim ersten
Anblicke dieses Mannes hätten sie es ihm an den Augen angesehen, daß mit
ihm nicht alles in Ordnung sei, daß sein Charakter voller Makel sein
müsse, und daß es kein gutes Ende mit ihm nehmen werde. Rücksichten, die
nicht lieber außer acht gelassen zu haben sie jetzt bedauerten, hätten
sie veranlaßt, über diese traurige Erkenntnis Stillschweigen zu
beobachten.


Neunter Teil

Erstes Kapitel
Hinter den beiden Herren, dem alten Doktor Grabow und dem jungen Doktor
Langhals, einem Angehörigen der Familie Langhals, der etwa seit einem
Jahre in der Stadt praktizierte, trat Senator Buddenbrook aus dem
Schlafzimmer der Konsulin in das Frühstückszimmer und schloß die Tür.
»Darf ich Sie bitten, meine Herren ... auf einen Augenblick«, sagte er
und führte sie die Treppe hinauf, über den Korridor und durch die
Säulenhalle ins Landschaftszimmer, wo des feuchten und kalten
Herbstwetters wegen schon geheizt war. »Meine Spannung wird Ihnen
begreiflich sein ... nehmen Sie Platz! Beruhigen Sie mich, wenn es
irgend möglich ist!«
»Potztausend, mein lieber Senator!« antwortete Doktor Grabow, der sich,
das Kinn in der Halsbinde, bequem zurückgelehnt hatte und die Hutkrempe
mit beiden Händen gegen seinen Magen gestemmt hielt, während Doktor
Langhals, ein untersetzter, brünetter Herr mit spitzgeschnittenem Bart,
aufrecht stehendem Haar, schönen Augen und einem eitlen
Gesichtsausdruck, seinen Zylinder neben sich auf den Teppich gestellt
hatte und seine außerordentlich kleinen, schwarzbehaarten Hände
betrachtete ... »Für irgendwelche ernstliche Beunruhigung ist natürlich
fürs erste platterdings keine Ursache vorhanden; ich bitte Sie ... eine
Patientin von der verhältnismäßigen Widerstandskraft unserer verehrten
Frau Konsulin ... Meiner Treu, als gedienter Ratgeber kenne ich diese
Widerstandskraft. Für ihre Jahre wirklich erstaunlich ... was ich Ihnen
sage ...«
»Ja, eben, in ihren Jahren ...«, sagte der Senator unruhig und drehte an
der langen Spitze seines Schnurrbartes.
»Ich sage natürlich nicht, daß Ihre liebe Frau Mutter wird morgen wieder
spazierengehen können«, fuhr Doktor Grabow sanftmütig fort. »Diesen
Eindruck wird die Patientin nicht auf Sie gemacht haben, lieber Senator.
Es ist ja nicht zu leugnen, daß der Katarrh seit vierundzwanzig Stunden
eine ärgerliche Wendung genommen hat. Der Schüttelfrost gestern abend
gefiel mir nicht recht, und heute gibt es da nun wahrhaftig ein bißchen
Seitenstechen und Kurzluftigkeit. Etwas Fieber ist auch vorhanden -- oh,
unbedeutend, aber es ist Fieber. Kurz, lieber Senator, man muß sich wohl
mit der vertrakten Tatsache abfinden, daß die Lunge ein bißchen
affiziert ist ...«
»Lungenentzündung also?« fragte der Senator und blickte von einem Arzte
zum andern ...
»Ja, -- _Pneumonia_«, sagte Doktor Langhals mit ernster und korrekter
Verbeugung.
»Allerdings, eine kleine, rechtsseitige Lungenentzündung«, antwortete
der Hausarzt, »die wir sehr sorgfältig zu lokalisieren trachten
müssen ...«
»Danach ist immerhin Grund zu ernster Besorgnis vorhanden?« Der Senator
saß ganz still und sah dem Sprechenden unverwandt ins Gesicht.
»Besorgnis? O ... wir müssen, wie gesagt, darum besorgt sein, die
Erkrankung einzuschränken, den Husten zu mildern, dem Fieber zu Leibe zu
gehen ... nun, das Chinin wird seine Schuldigkeit tun ... Und dann noch
eins, lieber Senator ... Keine Schreckhaftigkeit den einzelnen Symptomen
gegenüber, nicht wahr? Sollte sich die Atemnot ein wenig verstärken,
sollte in der Nacht vielleicht etwas Delirium stattfinden, oder morgen
ein bißchen Auswurf sich einstellen ... wissen Sie, so ein
rotbräunlicher Auswurf, wenn auch Blut dabei ist ... Das ist alles
durchaus logisch, durchaus zur Sache gehörig, durchaus normal. Bereiten
Sie, bitte, auch unsere liebe, verehrte Madame Permaneder darauf vor,
die ja die Pflege mit soviel Hingebung leitet ... _A propos_, wie geht
es ihr? Ich habe ganz und gar zu fragen vergessen, wie es in den letzten
Tagen mit ihrem Magen gewesen ist ...«
»Wie gewöhnlich. Ich weiß nichts Neues. Die Sorge um ihr Befinden tritt
ja jetzt naturgemäß etwas zurück ...«
»Versteht sich. Übrigens ... mir kommt dabei ein Gedanke. Ihre Frau
Schwester hat Ruhe nötig, besonders in der Nacht, und Mamsell Severin
allein dürfte doch wohl nicht ausreichen ... wie wäre es mit einer
Pflegerin, lieber Senator? Wir haben da unsere guten katholischen Grauen
Schwestern, für die Sie immer so wohlwollend eintreten ... Die Schwester
Oberin wird sich freuen, Ihnen dienen zu können.«
»Sie halten das also für nötig?«
»Ich bringe es in Vorschlag. Es ist so angenehm ... Die Schwestern sind
unschätzbar. Sie wirken mit ihrer Erfahrenheit und Besonnenheit so
beruhigend auf die Kranken ... gerade bei diesen Krankheiten, die, wie
gesagt, mit einer Reihe von etwas unheimlichen Symptomen verbunden sind
... Also, um es zu wiederholen: ruhig Blut, nicht wahr, mein lieber
Senator? Übrigens werden wir ja sehen ... wir werden ja sehen ... Wir
sprechen ja heute abend noch einmal vor ...«
»Zuversichtlich«, sagte Doktor Langhals, nahm seinen Zylinder und erhob
sich gleichzeitig mit seinem älteren Kollegen. Aber der Senator blieb
noch sitzen, er war noch nicht fertig, hatte noch eine Frage im Sinne,
wollte noch eine Probe machen ...
»Meine Herren«, sagte er, »ein Wort noch ... Mein Bruder Christian ist
nervös, kurz, verträgt nicht viel ... Raten Sie mir, ihm von der
Erkrankung Mitteilung zu machen? Ihm vielleicht ... die Rückkehr
nahezulegen --?«
»Ihr Bruder Christian ist nicht in der Stadt?«
»Nein, in Hamburg. Vorübergehend. In Geschäften, soviel ich weiß ...«
Doktor Grabow warf seinem Kollegen einen Blick zu; dann schüttelte er
dem Senator lachend die Hand und sagte: »Also lassen wir ihn ruhig bei
seinen Geschäften! Warum ihn unnütz erschrecken? Sollte irgendeine
Wendung in dem Befinden eintreten, die seine Anwesenheit wünschenswert
macht, sagen wir: um die Patientin zu beruhigen, ihre Stimmung zu heben
... nun, so wird ja immer noch Zeit sein ... immer noch Zeit ...«
Während die Herren über Säulenhalle und Korridor zurückgingen und auf
dem Treppenabsatz ein Weilchen stehenblieben, sprachen sie über andere
Dinge, über Politik, über die Erschütterungen und Umwälzungen des kaum
beendeten Krieges ...
»Nun, jetzt kommen gute Zeiten, wie, Herr Senator? Geld im Lande ... Und
frische Stimmung weit und breit ...«
Und der Senator stimmte dem halb und halb bei. Er bestätigte, daß der
Ausbruch des Krieges den Verkehr in Getreide von Rußland zu großem
Aufschwung gebracht habe und erwähnte der großen Dimensionen, die damals
der Haferimport, zum Zwecke der Armeelieferung angenommen habe. Aber der
Profit habe sich sehr ungleich verteilt ...
Die Ärzte gingen, und Senator Buddenbrook wandte sich, um noch einmal in
das Krankenzimmer zurückzukehren. Er überlegte, was Grabow gesagt hatte
... Es hatte soviel Hinterhältiges darin gelegen ... Man hatte gefühlt,
wie er sich vor einer entschiedenen Äußerung hütete. Das einzige klare
Wort war »Lungenentzündung« gewesen, und dieses Wort wurde nicht
tröstlicher dadurch, daß Doktor Langhals es in die Sprache der
Wissenschaft übersetzt hatte. Lungenentzündung in den Jahren der
Konsulin ... Schon, daß es zwei Ärzte waren, die kamen und gingen, gab
der Sache einen beunruhigenden Aspekt. Grabow hatte das ganz leichthin
und fast unmerklich arrangiert. Er gedenke, sich über kurz oder lang zur
Ruhe zu setzen, hatte er gesagt, und da der junge Langhals berufen sei,
seine Praxis zu übernehmen, so mache er -- Grabow -- sich ein Vergnügen
daraus, ihn hie und da schon jetzt heranzuziehen und einzuführen ...
Als der Senator in das halbdunkle Schlafzimmer trat, war seine Miene
munter und seine Haltung energisch. Er war so gewöhnt daran, Sorge und
Müdigkeit unter einem Ausdruck von überlegener Sicherheit zu verbergen,
daß beim Öffnen der Tür diese Maske beinahe von selbst infolge eines
ganz kurzen Willensaktes über sein Gesicht geglitten war.
Frau Permaneder saß an dem Himmelbett, dessen Vorhänge zurückgeschlagen
waren, und hielt die Hand ihrer Mutter, die, von Kissen gestützt, den
Kopf dem Eintretenden zuwandte und ihm mit ihren hellblauen Augen
forschend ins Gesicht sah. Es war ein Blick voll beherrschter Ruhe und
von angespannter, unausweichlicher Eindringlichkeit, der, da er ein
wenig von der Seite kam, beinahe etwas Lauerndes hatte. Abgesehen von
der Blässe der Haut, die auf den Wangen ein paar Flecke von fieberiger
Röte hervortreten ließ, zeigte dies Gesicht durchaus keine Mattigkeit
und Schwäche. Die alte Dame war sehr aufmerksam bei der Sache,
aufmerksamer noch als ihre Umgebung, denn am Ende war sie die zunächst
Beteiligte. Sie mißtraute dieser Krankheit und war ganz und gar nicht
gewillt, sich aufs Ohr zu legen und den Dingen nachgiebig ihren Lauf zu
lassen ...
»Was haben sie gesagt, Thomas?« fragte sie mit so bestimmter und
lebhafter Stimme, daß sich sofort ein heftiger Husten einstellte, den
sie mit geschlossenen Lippen zurückzuhalten suchte, der aber hervorbrach
und sie zwang, die Hand gegen ihre rechte Seite zu pressen.
»Sie haben gesagt«, antwortete der Senator, als der Anfall vorüber war,
und streichelte ihre Hand ... »Sie haben gesagt, daß unsere gute Mutter
in ein paar Tagen wieder auf den Füßen sein wird. Daß du das noch nicht
kannst, weißt du, das liegt daran, daß dieser dumme Husten natürlich die
Lunge ein bißchen angegriffen hat ... es ist nicht gerade
Lungenentzündung«, sagte er, da er sah, daß ihr Blick noch
eindringlicher wurde ... »obgleich ja auch das noch nicht das Ende aller
Dinge wäre, ach, da gibt es Schlimmeres! Kurz, die Lunge ist etwas
gereizt, sagen die beiden, und damit mögen sie wohl recht haben ... Wo
ist denn die Severin?«
»Zur Apotheke«, sagte Frau Permaneder.
»Seht ihr, die ist schon wieder in der Apotheke, und du, Tony, siehst
aus, als wolltest du jeden Augenblick einschlafen. Nein, das geht nicht
länger. Wenn es auch nur für ein paar Tage ist ... wir müssen eine
Pflegerin hier haben, meint ihr nicht auch? Wartet, ich lasse jetzt
gleich bei meiner Grauen-Schwester-Oberin anfragen, ob eine disponibel
ist ...«
»Thomas«, sagte die Konsulin jetzt mit behutsamer Stimme, um den
Hustenreiz nicht wieder zu entfesseln, »glaube mir, du erregst Anstoß
mit deiner beständigen Protektion der Katholischen gegenüber den
Schwarzen Protestantischen. Du hast den einen direkte Vorteile
verschafft und tust nichts für die anderen. Ich versichere dich, Pastor
Pringsheim hat sich neulich mit deutlichen Worten bei mir darüber
beklagt ...«
»Ja, das nützt ihm gar nichts. Ich bin überzeugt, daß die Grauen
Schwestern treuer, hingebender, aufopferungsfähiger sind als die
Schwarzen. Diese Protestantinnen, das ist nicht das Wahre. Das will sich
alles bei erster Gelegenheit verheiraten ... Kurzum, sie sind irdisch,
egoistisch, ordinär ... Die Grauen sind degagierter, ja, ganz sicher,
sie stehen dem Himmel näher. Und gerade, weil sie mir Dank schulden,
sind sie vorzuziehen. Was ist Schwester Leandra uns nicht gewesen, als
Hanno Zahnkrämpfe hatte! Ich will nur hoffen, daß sie frei ist ...«
Und Schwester Leandra kam. Sie legte still ihre kleine Handtasche, ihren
Umhang und die graue Haube ab, die sie über der weißen trug, und ging,
während der Rosenkranz, der an ihrem Gürtel hing, leise klapperte, mit
sanften und freundlichen Worten und Bewegungen an ihre Arbeit. Sie
pflegte die verwöhnte und nicht immer geduldige Kranke Tag und Nacht und
zog sich dann stumm und fast beschämt über die menschliche Schwäche, der
sie unterlag, zurück, um sich von einer anderen Schwester ablösen zu
lassen, zu Hause ein wenig zu schlafen und dann zurückzukehren.
Denn die Konsulin verlangte beständigen Dienst an ihrem Bette. Je mehr
sich ihr Zustand verschlimmerte, desto mehr wandte sich ihr ganzes
Denken, ihr ganzes Interesse ihrer Krankheit zu, die sie mit Furcht und
einem offenkundigen, naiven Haß beobachtete. Sie, die ehemalige
Weltdame, mit ihrer stillen, natürlichen und dauerhaften Liebe zum
Wohlleben und zum Leben überhaupt, hatte ihre letzten Jahre mit
Frömmigkeit und Wohltätigkeit erfüllt ... warum? Vielleicht nicht nur
aus Pietät gegen ihren verstorbenen Gatten, sondern auch aus dem
unbewußten Triebe, den Himmel mit ihrer starken Vitalität zu versöhnen
und ihn zu veranlassen, ihr dereinst trotz ihrer zähen Anhänglichkeit an
das Leben einen sanften Tod zu vergönnen? Aber sie konnte nicht sanft
sterben. Manches schmerzlichen Erlebnisses ungeachtet war ihre Gestalt
vollständig ungebeugt und ihr Auge klar geblieben. Sie liebte es, gute
Mahlzeiten zu halten, sich vornehm und reich zu kleiden, das
Unerfreuliche, was um sie her bestand oder geschah, zu übersehen, zu
vertuschen und wohlgefällig an dem hohen Ansehen teilzunehmen, das ihr
ältester Sohn sich weit und breit verschafft hatte. Diese Krankheit,
diese Lungenentzündung war in ihren aufrechten Körper eingebrochen, ohne
daß irgendwelche seelische Vorarbeit ihr das Zerstörungswerk erleichtert
hätte ... jene Minierarbeit des Leidens, die uns langsam und unter
Schmerzen dem Leben selbst oder doch den Bedingungen entfremdet, unter
denen wir es empfangen haben, und in uns die süße Sehnsucht nach einem
Ende, nach anderen Bedingungen oder nach dem Frieden erweckt ... Nein,
die alte Konsulin fühlte wohl, daß sie trotz der christlichen
Lebensführung ihrer letzten Jahre nicht eigentlich bereit war, zu
sterben, und der unbestimmte Gedanke, daß, sollte dies ihre letzte
Krankheit sein, diese Krankheit ganz selbständig, in letzter Stunde und
in gräßlicher Eile, mit Körperqualen ihren Widerstand zerbrechen und die
Selbstaufgabe herbeiführen müsse, erfüllte sie mit Angst.
Sie betete viel; aber fast noch mehr überwachte sie, sooft sie bei
Besinnung war, ihren Zustand, fühlte selbst ihren Puls, maß ihr Fieber,
bekämpfte ihren Husten ... Der Puls aber ging schlecht, das Fieber stieg
desto höher, nachdem es ein wenig gefallen war und warf sie aus
Schüttelfrösten in hitzige Delirien, der Husten, der mit inneren
Schmerzen verbunden war und blutigen Auswurf zutage förderte, nahm zu,
und Atemnot ängstigte sie. Das alles aber kam daher, daß jetzt nicht
mehr nur ein Lappen der rechten Lunge, sondern die ganze rechte Lunge in
Mitleidenschaft gezogen war, ja, daß, wenn nicht alles täuschte, auch
schon an der linken Seite Spuren des Vorganges bemerkbar waren, den
Doktor Langhals, indem er seine Fingernägel besah, »Hepatisation« nannte
und über den Doktor Grabow sich lieber gar nicht weiter ausließ ... Das
Fieber zehrte unablässig. Der Magen begann zu versagen. Unaufhaltsam,
mit zäher Langsamkeit, schritt der Kräfteverfall vorwärts.
Sie verfolgte ihn, nahm, wenn sie irgend dazu imstande war, eifrig die
konzentrierte Nahrung, die man ihr bot, hielt sorglicher noch als ihre
Pflegerinnen die Stunden des Medizinierens inne und war von all dem so
in Anspruch genommen, daß sie beinahe nur noch mit den Ärzten sprach und
wenigstens nur im Gespräche mit ihnen aufrichtiges Interesse an den Tag
legte. Besuche, die anfänglich vorgelassen wurden, Freundinnen,
Mitglieder des »Jerusalemsabend«, alte Damen aus der Gesellschaft und
Pastorsgattinnen, empfing sie apathisch oder mit zerstreuter
Herzlichkeit und entließ sie rasch. Ihre Angehörigen empfanden peinlich
die Gleichgültigkeit, mit der die alte Dame ihnen begegnete; sie nahm
sich wie eine Art Geringschätzung aus, die besagte: »Ihr könnt mir ja
doch nicht helfen.« Selbst dem kleinen Hanno, der in einer erträglichen
Stunde eingelassen wurde, strich sie nur flüchtig über die Wange und
wandte sich dann ab. Es war, als wollte sie sagen: »Kinder, ihr seid
alle liebe Leute, aber ich -- ich muß vielleicht sterben!« Die beiden
Ärzte dagegen empfing sie mit lebhafter und interessierter Wärme, um
eingehend mit ihnen zu konferieren ...
Eines Tages erschienen die alten Damen Gerhardt, die Nachkommen Paul
Gerhardts. Sie kamen mit ihren Mantillen, ihren tellerartigen Hüten und
ihren Provianttaschen von Armenbesuchen, und man konnte ihnen nicht
verwehren, ihre kranke Freundin zu sehen. Man ließ sie allein mit ihr,
und Gott allein weiß, was sie zu ihr sprachen, während sie an ihrem
Bette saßen. Als sie aber gingen, waren ihre Augen und Gesichtszüge noch
klarer, noch milder und selig verschlossener als vorher, und drinnen lag
die Konsulin mit ebensolchen Augen und ebensolchem Gesichtsausdruck, lag
ganz still, ganz friedlich, friedlicher als jemals, ihr Atem ging selten
und sanft, und sie fiel ersichtlich von Schwäche zu Schwäche. Frau
Permaneder, die den Damen Gerhardt ein starkes Wort nachmurmelte,
schickte sofort zu den Ärzten, und kaum erschienen die beiden Herren im
Rahmen der Tür, als eine vollständige, eine verblüffende Veränderung mit
der Konsulin vor sich ging. Sie erwachte, sie geriet in Bewegung, sie
richtete sich beinahe auf. Der Anblick dieser Männer, dieser beiden
notdürftig unterrichteten Mediziner gab sie mit einem Schlage der Erde
wieder. Sie streckte ihnen die Hände entgegen, beide Hände, und fing an:
»Seien Sie mir willkommen, meine Herren! Die Sachen stehen nun so, daß
heute im Lauf des Tages ...«
Aber es war längst der Tag gekommen, da die doppelseitige
Lungenentzündung nicht mehr wegzuleugnen gewesen war.
»Ja, mein lieber Herr Senator«, hatte Doktor Grabow gesagt und Thomas
Buddenbrooks Hände genommen ... »Wir haben es nicht verhindern können,
es ist nun doppelseitig, und das ist immer bedenklich, wie Sie so gut
wissen wie ich, ich mache Ihnen kein X für ein U ... Es ist, ob der
Patient nun zwanzig oder siebenzig Jahre alt ist, in jedem Falle eine
Sache, die man ernst nehmen muß, und wenn Sie mich daher heute noch
einmal fragten, ob Sie Ihrem Herrn Bruder Christian schreiben, ihm
vielleicht ein kleines Telegramm schicken sollten, so würde ich nicht
abraten, ich würde mich besinnen, Sie davon abzuhalten ... Wie geht es
ihm übrigens? Ein spaßhafter Mann; ich habe ihn immer herzlich gern
gehabt ... Um Gottes willen, ziehen Sie keine übertriebenen Folgerungen
aus meinen Worten, lieber Senator! Nicht als ob nun eine unmittelbare
Gefahr vorläge ... ach was, ich bin töricht, das Wort in den Mund zu
nehmen! Aber unter diesen Verhältnissen, wissen Sie, muß man immer aus
der Ferne mit unvorhersehbaren Zufälligkeiten rechnen ... Mit Ihrer
verehrten Frau Mutter als Patientin sind wir ja ganz außerordentlich
zufrieden. Sie hilft uns wacker, sie läßt uns nicht im Stich ... nein,
ohne Kompliment, als Patientin ist sie unübertrefflich! Und darum
hoffen, mein lieber Herr Senator, hoffen! Lassen Sie uns immer das Beste
hoffen!«
Aber es kommt ein Augenblick, von dem an die Hoffnung der Angehörigen
etwas Künstliches und Unaufrichtiges ist. Schon hat sich eine
Veränderung mit dem Kranken vollzogen, und etwas der Person Fremdes, die
er im Leben darstellte, ist in seinem Benehmen. Gewisse, seltsame Worte
kommen aus seinem Munde, auf die wir nicht zu antworten verstehen und
die ihm gleichsam den Rückweg abschneiden und ihn dem Tode verpflichten.
Und wäre er uns der Liebste, wir können nach all dem nicht mehr wollen,
daß er aufstehe und wandle. Würde er es dennoch tun, so würde er Grauen
um sich verbreiten wie einer, der dem Sarge entstiegen ...
Gräßliche Merkmale der beginnenden Auflösung zeigten sich, während die
Organe, von einem zähen Willen in Gang gehalten, noch arbeiteten. Da,
seit die Konsulin sich mit einem Katarrh hatte zu Bette legen müssen,
Wochen vergangen waren, so hatten sich durch das Liegen an ihrem Körper
mehrere Wunden gebildet, die sich nicht mehr schlossen und in einen
fürchterlichen Zustand übergingen. Sie schlief nicht mehr; erstens, weil
Schmerz, Husten und Atemnot sie daran hinderten, dann aber, weil sie
selbst sich gegen den Schlaf auflehnte und sich an das Wachsein
klammerte. Nur für Minuten ging ihr Bewußtsein im Fieber unter; aber
auch bei bewußten Sinnen sprach sie laut mit Personen, die längst
gestorben waren. Eines Nachmittags in der Dämmerung sagte sie plötzlich
mit lauter, etwas ängstlicher, aber inbrünstiger Stimme: »Ja, mein
lieber Jean, ich komme!« Und die Unmittelbarkeit dieser Antwort war so
täuschend, daß man nachträglich die Stimme des verstorbenen Konsuls zu
hören glaubte, der sie gerufen hatte.
Christian traf ein; er kam von Hamburg, woselbst er, wie er sagte,
Geschäfte gehabt hatte, und verweilte übrigens nur kurze Zeit im
Krankenzimmer; dann verließ er es, indem er sich über die Stirn strich,
die Augen wandern ließ und sagte: »Das ist ja furchtbar ... Das ist ja
furchtbar ... Ich kann es nun nicht mehr.«
Auch Pastor Pringsheim erschien, streifte Schwester Leandra mit einem
kalten Blick und betete mit modulierender Stimme am Bette der Konsulin.
Und dann kam die kurze Besserung, das Aufflackern, ein Nachlassen des
Fiebers, eine täuschende Rückkehr der Kräfte, ein Stillewerden der
Schmerzen, ein paar klare und hoffnungsvolle Äußerungen, die den
Umstehenden Tränen der Freude in die Augen treiben ...
»Kinder, wir behalten sie, ihr sollt sehen, wir behalten sie trotz
alledem!« sagte Thomas Buddenbrook. »Wir haben sie Weihnachten bei uns
und erlauben nicht, daß sie sich dabei aufregt wie sonst ...«
Aber schon in der nächstfolgenden Nacht, kurze Zeit nachdem Gerda und
ihr Gatte zu Bette gegangen waren, wurden sie von seiten Frau
Permaneders in die Mengstraße berufen, da die Kranke mit dem Tode
kämpfe. Der Wind fuhr in den kalten Regen, der herniederging, und trieb
ihn prasselnd gegen die Fensterscheiben.
Als der Senator und seine Frau das Zimmer betraten, das von den Kerzen
zweier Armleuchter erhellt war, die auf dem Tische brannten, waren die
beiden Ärzte schon zugegen. Auch Christian war aus seinem Zimmer
heruntergeholt worden und saß irgendwo, indem er dem Himmelbette den
Rücken zuwandte und die Stirn, tief gebückt, in beide Hände stützte.
Man erwartete den Bruder der Kranken, Konsul Justus Kröger, nach dem
ebenfalls geschickt worden war. Frau Permaneder und Erika Weinschenk
hielten sich leise schluchzend am Fußende des Bettes. Schwester Leandra
und Mamsell Severin hatten nichts mehr zu tun und blickten betrübt in
das Gesicht der Sterbenden.
Die Konsulin lag, von mehreren Kissen gestützt, auf dem Rücken, und ihre
beiden Hände, diese schönen, mattblau geäderten Hände, die nun so mager,
so ganz abgezehrt waren, streichelten hastig und unaufhörlich, mit
zitternder Eilfertigkeit die Steppdecke. Ihr Kopf, mit einer weißen
Nachthaube bedeckt, wandte sich ohne Unterlaß, mit entsetzenerregender
Taktmäßigkeit, von einer Seite zur anderen. Ihr Mund, dessen Lippen
einwärts gezogen zu sein schienen, öffnete und schloß sich schnappend
bei jedem qualvollen Atmungsversuch, und ihre eingesunkenen Augen irrten
hilfesuchend umher, um hie und da mit einem erschütternden Ausdruck von
Neid auf einer der anwesenden Personen haften zu bleiben, die
angekleidet waren und atmen konnten, denen das Leben gehörte und die
nichts weiter zu tun vermochten, als das Liebesopfer zu bringen, das
darin bestand, den Blick auf dieses Bild gerichtet zu halten. Und die
Nacht rückte vor, ohne daß eine Veränderung eingetreten wäre.
»Wie lange kann es noch dauern?« fragte Thomas Buddenbrook leise und zog
den alten Doktor Grabow in den Hintergrund des Zimmers, während Doktor
Langhals gerade irgendeine Injektion an der Kranken vornahm. Auch Frau
Permaneder, das Taschentuch am Munde, trat herzu.
»Ganz unbestimmt, lieber Senator«, antwortete Doktor Grabow. »Ihre Frau
Mutter kann in fünf Minuten erlöst sein, und sie kann noch stundenlang
leben ... ich kann Ihnen nichts sagen. Es handelt sich um das, was man
Stickfluß nennt ... ein Ödem ...«
»Ich weiß es«, sagte Frau Permaneder und nickte in ihr Taschentuch,
während die Tränen über ihre Wangen rannen. »Es kommt bei
Lungenentzündungen oft vor ... Es hat sich dann so eine wässerige
Flüssigkeit in den Lungenbläschen angesammelt, und wenn es schlimm wird,
so kann man nicht mehr atmen ... Ja, ich weiß es ...«
Die Hände vor sich gefaltet, blickte der Senator zum Himmelbette
hinüber.
»Wie furchtbar sie leiden muß!« flüsterte er.
»Nein!« sagte Doktor Grabow ebenso leise, aber mit ungeheurer Autorität
und legte sein langes, mildes Gesicht in entschiedene Falten ... »Das
täuscht, glauben Sie mir, liebster Freund, das täuscht! Das Bewußtsein
ist sehr getrübt ... Es sind allergrößten Teiles Reflexbewegungen, was
Sie da sehen ... Glauben Sie mir ...«
Und Thomas antwortete: »Gott gebe es!« -- Aber jedes Kind hätte es an
den Augen der Konsulin sehen können, daß sie ganz und gar bei Bewußtsein
war und alles empfand ...
Man nahm seine Plätze wieder ein ... Auch Konsul Kröger war eingetroffen
und saß, über die Krücke seines Stockes gebeugt, mit geröteten Augen am
Bette.
Die Bewegungen der Kranken hatten zugenommen. Eine schreckliche Unruhe,
eine unsägliche Angst und Not, ein unentrinnbares Verlassenheits- und
Hilflosigkeitsgefühl ohne Grenzen mußte diesen, dem Tode ausgelieferten
Körper vom Scheitel bis zur Sohle erfüllen. Ihre Augen, diese armen,
flehenden, wehklagenden und suchenden Augen schlossen sich bei den
röchelnden Drehungen des Kopfes manchmal mit brechendem Ausdruck oder
erweiterten sich so sehr, daß die kleinen Adern des Augapfels blutrot
hervortraten. Und keine Ohnmacht kam!
Kurz nach drei Uhr sah man, wie Christian aufstand. »Ich kann es nun
nicht mehr«, sagte er und ging, indem er sich auf die Möbelstücke
stützte, die an seinem Wege standen, lahmend zur Tür hinaus. -- Übrigens
waren Erika Weinschenk sowohl wie Mamsell Severin, eingelullt
wahrscheinlich von den einförmigen Schmerzenslauten, auf ihren Stühlen
eingeschlafen und blühten rosig im Schlummer.
Um vier Uhr ward es schlimmer und schlimmer. Man stützte die Kranke und
trocknete ihr den Schweiß von der Stirn. Die Atmung drohte gänzlich zu
versagen, und die Ängste nahmen zu. »Etwas zu schlafen ...!« brachte sie
hervor. »Ein Mittel ...!« Aber man war weit entfernt davon, ihr etwas zu
schlafen zu geben.
Plötzlich begann sie wieder zu antworten, auf etwas, was die anderen
nicht hörten, wie sie es schon einmal getan hatte. »Ja, Jean, nicht
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