Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 29

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»Ja, ja, Herr Konsul, und wenn's Ihrer Frau Gemahlin wird recht
sein ...«
Auch Gerda ist zufrieden mit diesem Plan, und so wird der Vorschlag
schon jetzt zum Beschluß.
Beim Weggehen aber, schon in der Tür, wendet Frau Permaneder sich noch
einmal um. Sie kehrt zu ihrem Bruder zurück, küßt ihn auf beide Wangen
und sagt: »Das ist ein schöner Tag, Tom, ich bin so glücklich, wie seit
manchem Jahr nicht mehr! Wir Buddenbrooks pfeifen noch nicht aus dem
letzten Loch, Gott sei Dank, wer das glaubt, der irrt im höchsten Grade!
Jetzt, wo der kleine Johann da ist -- es ist so schön, daß wir ihn
wieder Johann genannt haben -- jetzt ist mir, als ob noch einmal eine
ganz neue Zeit kommen muß!«

Zweites Kapitel
Christian Buddenbrook, Inhaber der Firma H. C. F. Burmeester & Comp. zu
Hamburg, seinen modischen grauen Hut und seinen gelben Stock mit der
Nonnenbüste in der Hand, kam in das Wohnzimmer seines Bruders, der mit
Gerda lesend beisammen saß. Es war halb zehn Uhr am Abend des
Tauftages.
»Guten Abend«, sagte Christian. »Ach, Thomas, ich muß dich mal dringend
sprechen ... Entschuldige, Gerda ... Es eilt, Thomas.«
Sie gingen in das dunkle Speisezimmer hinüber, woselbst der Konsul eine
der Gaslampen an der Wand entzündete und seinen Bruder betrachtete. Ihm
ahnte nichts Gutes. Er hatte, abgesehen von der ersten Begrüßung, noch
nicht Gelegenheit gehabt, mit Christian zu sprechen; aber er hatte ihn
heute während der Feierlichkeit aufmerksam beobachtet und gesehen, daß
er ungewöhnlich ernst und unruhig gewesen war, ja, daß er im Verlaufe
von Pastor Pringsheims Rede einmal sogar aus irgendwelchen Gründen den
Saal für mehrere Minuten verlassen hatte ... Thomas hatte ihm keine
Zeile mehr geschrieben seit jenem Tage in Hamburg, an dem Christian
zehntausend Mark Kurant von seinem Erbe im voraus aus seinen Händen zur
Deckung von Schulden empfangen. »Fahre nur so fort!« hatte der Konsul
gesagt. »Dann werden deine Groschen rasch vertan sein. Was mich
betrifft, ich hoffe, daß du künftig recht wenig meine Wege kreuzen
wirst. Du hast meine Freundschaft während all der Jahre auf zu harte
Proben gestellt« ... Warum kam er jetzt? Etwas Dringendes mußte ihn
treiben ...
»Nun?« fragte der Konsul.
»Ich kann es nun nicht mehr«, antwortete Christian, indem er sich, Hut
und Stock zwischen den mageren Knien, seitwärts auf einen der
hochlehnigen Stühle niederließ, die den Eßtisch umstanden.
»Darf ich fragen, was du nun nicht mehr kannst, und was dich zu mir
führt?« sagte der Konsul, der stehenblieb.
»Ich kann es nun nicht mehr«, wiederholte Christian, drehte mit
fürchterlich unruhigem Ernst seinen Kopf hin und her und ließ seine
kleinen, runden, tiefliegenden Augen schweifen. Er zählte jetzt 33
Jahre, aber er sah weit älter aus. Sein rötlichblondes Haar war so stark
gelichtet, daß fast schon die ganze Schädeldecke freilag. Über den tief
eingefallenen Wangen traten die Knochen scharf hervor; dazwischen aber
buckelte sich, nackt, fleischlos, hager, in ungeheurer Wölbung seine
große Nase ...
»Wenn es nur dies wäre«, fuhr er fort, indem er mit der Hand an seiner
linken Seite hinunterstrich, ohne seinen Körper zu berühren ... »Es ist
kein Schmerz, es ist eine Qual, weißt du, eine beständige, unbestimmte
Qual. Doktor Drögemüller in Hamburg hat mir gesagt, daß an dieser Seite
alle Nerven zu kurz sind ... Stelle dir vor, an der ganzen linken Seite
sind alle Nerven zu kurz bei mir! Es ist so sonderbar ... manchmal ist
mir, als ob hier an der Seite irgendein Krampf oder eine Lähmung
stattfinden müßte, eine Lähmung für immer ... Du hast keine Vorstellung
... Keinen Abend schlafe ich ordentlich ein. Ich fahre auf, weil
plötzlich mein Herz nicht mehr klopft und ich einen ganz entsetzlichen
Schreck bekomme ... Das geschieht nicht einmal, sondern zehnmal, bevor
ich einschlafe. Ich weiß nicht, ob du es kennst ... ich will es dir ganz
genau beschreiben ... Es ist ...«
»Laß nur«, sagte der Konsul kalt. »Ich nehme nicht an, daß du
hierhergekommen bist, um mir dies zu erzählen?«
»Nein, Thomas, wenn es nur =das= wäre; aber =das= ist es nicht allein!
Es ist mit dem Geschäft ... Ich kann es nun nicht mehr.«
»Du bist wieder in Unordnung?« Der Konsul fuhr nicht einmal auf, er
wurde nicht mehr laut. Er fragte es ganz ruhig, während er seinen Bruder
von der Seite mit einer müden Kälte ansah.
»Nein, Thomas. Und um die Wahrheit zu sagen -- es ist ja nun doch gleich
-- ich bin niemals recht in Ordnung gekommen, auch durch die
Zehntausende damals nicht, wie du selbst weißt ... Die waren eigentlich
nur, damit ich nicht gleich zuzumachen brauchte. Die Sache ist die ...
Ich habe gleich darauf noch Verluste gehabt, in Kaffee ... und bei dem
Bankerott in Antwerpen ... Das ist wahr. Aber dann habe ich eigentlich
gar nichts mehr getan und mich still verhalten. Aber man muß doch leben
... und nun sind da Wechsel und andere Schulden ... fünftausend Taler
... Ach, du weißt nicht, wie sehr ich herunter bin! Und zu allem diese
Qual ...«
»Also, du hast dich still verhalten!« schrie der Konsul außer sich. In
diesem Augenblick verlor er dennoch die Fassung. »Du hast die Karre im
Dreck gelassen und dich anderweitig unterhalten! Meinst du, daß ich
nicht vor Augen sehe, wie du gelebt hast, im Theater und im Zirkus und
in Klubs und mit minderwertigen Frauenzimmern.«
»Du meinst Aline ... Ja, für diese Dinge hast du wenig Sinn, Thomas, und
es ist vielleicht mein Unglück, daß ich zuviel Sinn dafür habe; denn
darin hast du recht, daß es mich zuviel gekostet hat und noch immer
ziemlich viel kosten wird, denn ich will dir eines sagen ... wir sind
hier unter uns Brüdern ... Das dritte Kind, das kleine Mädchen, das seit
einem halben Jahre da ist ... es ist von mir.«
»Esel.«
»Sage das nicht, Thomas. Du mußt gerecht sein, auch im Zorne, gegen sie
und gegen ... warum sollte es nicht von mir sein. Was aber Aline
betrifft, so ist sie durchaus nicht minderwertig; so etwas darfst du
nicht sagen. Es ist ihr keineswegs gleichgültig, mit wem sie lebt, und
sie hat meinetwegen mit Konsul Holm gebrochen, der viel mehr Geld hat
als ich, so gut ist sie gesinnt ... Nein, du hast keinen Begriff,
Thomas, was für ein prachtvolles Geschöpf das ist! Sie ist so gesund ...
so =gesund= ...!« wiederholte Christian, indem er eine Hand, ihren
Rücken nach außen, mit gekrümmten Fingern vors Gesicht hielt, ähnlich
wie er zu tun pflegte, wenn er von »_That's Maria_« und dem Laster in
London erzählte. »Du solltest nur ihre Zähne sehen, wenn sie lacht! Ich
habe solche Zähne auf der ganzen Welt noch nicht gefunden, in Valparaiso
nicht und in London nicht ... Ich werde nie den Abend vergessen, als ich
sie kennenlernte ... bei Uhlich in der Austernstube ... Sie hielt es
damals mit Konsul Holm; aber ich erzählte ein bißchen und war ein
bißchen nett mit ihr ... Und als ich sie dann nachher bekam ... tja,
Thomas! Das ist ein ganz anderes Gefühl, als wenn man ein gutes Geschäft
macht ... Aber du hörst nicht gern von solchen Dingen, ich sehe es dir
auch jetzt wieder an, und es ist nun ja auch zu Ende. Ich werde ihr nun
Adieu sagen, obgleich ich ja, wegen des Kindes, mit ihr in Verbindung
bleiben werde ... Ich will in Hamburg alles bezahlen, was ich schuldig
bin, verstehst du, und dann zumachen. Ich kann es nun nicht mehr. Mit
Mutter habe ich gesprochen, und sie will mir auch die fünftausend Taler
im voraus geben, damit ich Ordnung machen kann, und damit wirst du
einverstanden sein, denn es ist doch besser, man sagt ganz einfach:
Christian Buddenbrook liquidiert und geht ins Ausland ... als wenn
ich Bankerott mache, darin wirst du mir recht geben. Ich will nämlich
wieder nach London gehen, Thomas, in London eine Stelle annehmen. Die
Selbständigkeit ist so gar nichts für mich, das merke ich mehr und mehr.
Diese Verantwortlichkeit ... Als Angestellter geht man abends sorglos
nach Hause ... Und in London bin ich gern gewesen ... Hast du etwas
dagegen?«
Der Konsul hatte während dieser ganzen Auseinandersetzung seinem Bruder
den Rücken zugewandt und, die Hände in den Hosentaschen, mit einem Fuße
Figuren auf dem Boden beschrieben.
»Schön, gehe also nach London«, sagte er ganz einfach. Und ohne sich
auch nur halbwegs noch einmal nach Christian umzuwenden, ließ er ihn
hinter sich und schritt zum Wohnzimmer zurück.
Aber Christian folgte ihm. Er ging auf Gerda zu, die dort allein bei der
Lektüre saß, und gab ihr die Hand.
»Gute Nacht, Gerda. Ja, Gerda, ich gehe nun also demnächst wieder nach
London. Merkwürdig, wie man umhergeworfen wird. Nun wieder so ins
Ungewisse, weißt du, in solche große Stadt, wo es bei jedem dritten
Schritt ein Abenteuer gibt und man soviel erleben kann. Sonderbar ...
kennst du das Gefühl? Es sitzt hier, ungefähr im Magen ... ganz
sonderbar ...«

Drittes Kapitel
James Möllendorpf, der älteste kaufmännische Senator, starb auf groteske
und schauerliche Weise. Diesem diabetischen Greise waren die
Selbsterhaltungsinstinkte so sehr abhanden gekommen, daß er in den
letzten Jahren seines Lebens mehr und mehr einer Leidenschaft für Kuchen
und Torten unterlegen war. Doktor Grabow, der auch bei Möllendorpfs
Hausarzt war, hatte mit aller Energie, deren er fähig war, protestiert,
und die besorgte Familie hatte ihrem Oberhaupte das süße Gebäck mit
sanfter Gewalt entzogen. Was aber hatte der Senator getan? Geistig
gebrochen, wie er war, hatte er sich irgendwo in einer unstandesgemäßen
Straße, in der Kleinen Gröpelgrube, An der Mauer oder im Engelswisch ein
Zimmer gemietet, eine Kammer, ein wahres Loch, wohin er sich heimlich
geschlichen hatte, um Torte zu essen ... und dort fand man auch den
Entseelten, den Mund noch voll halb zerkauten Kuchens, dessen Reste
seinen Rock befleckten und auf dem ärmlichen Tische umherlagen. Ein
tödlicher Schlaganfall war der langsamen Auszehrung zuvorgekommen.
Die widerlichen Einzelheiten dieses Todesfalles wurden von der Familie
nach Möglichkeit geheimgehalten; aber sie verbreiteten sich rasch in der
Stadt und bildeten den Gesprächsstoff an der Börse, im »Klub«, in der
»Harmonie«, in den Kontors, in der Bürgerschaft und auf den Bällen,
Diners und Abendgesellschaften, denn das Ereignis fiel in den Februar --
den Februar des Jahres 62 -- und das gesellschaftliche Leben war noch in
vollem Gange. Selbst die Freundinnen der Konsulin Buddenbrook erzählten
sich am »Jerusalemsabend« von Senator Möllendorpfs Tode, wenn Lea
Gerhardt im Vorlesen eine Pause machte, selbst die kleinen
Sonntagsschülerinnen flüsterten davon, wenn sie ehrfürchtig über die
große Buddenbrooksche Diele gingen, und Herr Stuht in der
Glockengießerstraße hatte mit seiner Frau, die in den ersten Kreisen
verkehrte, eine ausführliche Unterredung darüber.
Allein das Interesse konnte nicht lange auf das Zurückliegende gerichtet
bleiben. Gleich mit dem ersten Gerücht von dem Ableben dieses alten
Ratsherrn war die eine große Frage aufgetaucht ... als aber die Erde ihn
deckte, war es diese Frage allein, die alle Gemüter beherrschte: Wer ist
der Nachfolger?
Welche Spannung und welche unterirdische Geschäftigkeit! Der Fremde, der
gekommen ist, die mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten und die anmutige
Umgebung der Stadt in Augenschein zu nehmen, merkt nichts davon; aber
welch Treiben unter der Oberfläche! Welche Agitation! Ehrenfeste,
gesunde, von keiner Skepsis angekränkelte Meinungen platzen aufeinander,
poltern vor Überzeugung, prüfen einander und verständigen sich langsam,
langsam. Die Leidenschaften sind aufgeregt. Ehrgeiz und Eitelkeit wühlen
im stillen. Eingesargte Hoffnungen regen sich, stehen auf und werden
enttäuscht. Der alte Kaufmann Kurz in der Bäckergrube, der bei jeder
Wahl drei oder vier Stimmen erhält, wird wiederum am Wahltage bebend in
seiner Wohnung sitzen und des Rufes harren; aber er wird auch diesmal
nicht gewählt werden, er wird fortfahren, mit einer Miene voll
Biedersinn und Selbstzufriedenheit, das Trottoir mit seinem Spazierstock
zu stoßen, und er wird sich mit diesem heimlichen Grame ins Grab legen,
nicht Senator geworden zu sein ...
Als James Möllendorpfs Tod am Donnerstage beim Buddenbrookschen
Familienmittagessen besprochen worden war, hatte Frau Permaneder nach
einigen Ausdrücken des Bedauerns begonnen, ihre Zungenspitze an der
Oberlippe spielen zu lassen und verschlagen zu ihrem Bruder
hinüberzublicken, was die Damen Buddenbrook veranlaßt hatte,
unbeschreiblich spitzige Blicke zu tauschen und dann sämtlich, wie auf
Kommando, während einer Sekunde Augen und Lippen ganz fest zu schließen.
Der Konsul hatte einen Moment das listige Lächeln seiner Schwester
erwidert und dann dem Gespräche eine andere Richtung gegeben. Er wußte,
daß man in der Stadt den Gedanken aussprach, den Tony glückselig in sich
bewegte ...
Namen wurden genannt und verworfen. Andere tauchten auf und wurden
gesichtet. Henning Kurz in der Bäckergrube war zu alt. Eine frische
Kraft war endlich vonnöten. Konsul Huneus, der Holzhändler, dessen
Millionen übrigens nicht leicht ins Gewicht gefallen wären, war
verfassungsmäßig ausgeschlossen, weil sein Bruder dem Senate angehörte.
Konsul Eduard Kistenmaker, der Weinhändler, und Konsul Hermann
Hagenström behaupteten sich auf der Liste. Von Anfang an aber klang
beständig dieser Name mit: Thomas Buddenbrook. Und je mehr der Wahltag
sich näherte, desto klarer ward es, daß er zusammen mit Hermann
Hagenström die meisten Chancen besaß.
Kein Zweifel, Hermann Hagenström hatte Anhänger und Bewunderer. Sein
Eifer in öffentlichen Angelegenheiten, die frappierende Schnelligkeit,
mit der die Firma Strunck & Hagenström emporgeblüht war und sich
entfaltet hatte, des Konsuls luxuriöse Lebensführung, das Haus, das er
führte, und die Gänseleberpastete, die er frühstückte, verfehlten nicht,
ihren Eindruck zu machen. Dieser große, ein wenig zu fette Mann mit
seinem rötlichen, kurzgehaltenen Vollbart und seiner ein wenig zu platt
auf der Oberlippe liegenden Nase, dieser Mann, dessen Großvater noch
niemand und er selbst nicht gekannt hatte, dessen Vater infolge seiner
reichen, aber zweifelhaften Heirat gesellschaftlich noch beinahe
unmöglich gewesen war und der dennoch, verschwägert sowohl mit den
Huneus als mit den Möllendorpfs, seinen Namen denjenigen der fünf oder
sechs herrschenden Familien angereiht und gleichgestellt hatte, war
unleugbar eine merkwürdige und respektable Erscheinung in der Stadt. Das
Neuartige und damit Reizvolle seiner Persönlichkeit, das, was ihn
auszeichnete und ihm in den Augen vieler eine führende Stellung gab, war
der liberale und tolerante Grundzug seines Wesens. Die legere und
großzügige Art, mit der er Geld verdiente und verausgabte, war etwas
anderes als die zähe, geduldige und von streng überlieferten Prinzipien
geleitete Arbeit seiner kaufmännischen Mitbürger. Dieser Mann stand frei
von den hemmenden Fesseln der Tradition und der Pietät auf seinen
eigenen Füßen, und alles Altmodische war ihm fremd. Er bewohnte keines
der alten, mit unsinniger Raumverschwendung gebauten Patrizierhäuser, um
deren ungeheure Steindielen sich weißlackierte Galerien zogen. Sein Haus
in der Sandstraße -- der südlichen Verlängerung der Breiten Straße --,
mit schlichter Ölfassade, praktisch ausgebeuteten Raumverhältnissen und
reicher, eleganter, bequemer Einrichtung, war neu und jedes steifen
Stiles bar. Übrigens hatte er in dieses sein Haus noch vor kurzem,
gelegentlich einer seiner größeren Abendgesellschaften, eine ans
Stadttheater engagierte Sängerin geladen, hatte sie nach Tische vor
seinen Gästen, unter denen sich auch sein kunstliebender und
schöngeistiger Bruder, der Rechtsgelehrte, befand, singen lassen und die
Dame aufs glänzendste honoriert. Er war nicht der Mann, in der
Bürgerschaft die Bewilligung größerer Geldsummen zur Restaurierung und
Erhaltung der mittelalterlichen Denkmäler zu befürworten. Daß er aber
der erste, absolut in der ganzen Stadt der erste gewesen war, der seine
Wohnräume und seine Kontors mit Gas beleuchtet hatte, war Tatsache.
Gewiß, wenn Konsul Hagenström irgendeiner Tradition lebte, so war es die
von seinem Vater, dem alten Hinrich Hagenström, übernommene
unbeschränkte, fortgeschrittene, duldsame und vorurteilsfreie
Denkungsart, und hierauf gründete sich die Bewunderung, die er genoß.
Das Prestige Thomas Buddenbrooks war anderer Art. Er war nicht nur er
selbst; man ehrte in ihm noch die unvergessenen Persönlichkeiten seines
Vaters, Großvaters und Urgroßvaters, und abgesehen von seinen eigenen
geschäftlichen und öffentlichen Erfolgen war er der Träger eines
hundertjährigen Bürgerruhmes. Die leichte, geschmackvolle und bezwingend
liebenswürdige Art freilich, in der er ihn repräsentierte und
verwertete, war wohl das Wichtigste; und was ihn auszeichnete, war ein
selbst unter seinen gelehrten Mitbürgern ganz ungewöhnlicher Grad
formaler Bildung, der, wo er sich äußerte, ebensoviel Befremdung wie
Respekt erregte ...
Donnerstags, bei Buddenbrooks, war von der bevorstehenden Wahl in
Gegenwart des Konsuls meist nur in Form von kurzen und fast
gleichgültigen Bemerkungen die Rede, bei denen die alte Konsulin diskret
ihre hellen Augen beiseiteschweifen ließ. Hie und da aber konnte Frau
Permaneder sich trotzdem nicht entbrechen, ein wenig mit ihrer
erstaunlichen Kenntnis der Staatsverfassung zu prunken, deren Satzungen
sie, soweit sie die Wahl eines Senatsmitgliedes betrafen, ebenso
eingehend studiert hatte wie vor Jahr und Tag die Scheidungsparagraphen.
Sie sprach dann von Wahlkammern, Wahlbürgern und Stimmzetteln, erwog
alle denkbaren Eventualitäten, zitierte wörtlich und ohne Anstoß den
feierlichen Eid, der von den Wählern zu leisten ist, erzählte von der
»freimütigen Besprechung«, die verfassungsmäßig von den einzelnen
Wahlkammern über alle diejenigen vorgenommen wird, deren Namen auf der
Kandidatenliste stehen, und gab dem lebhaften Wunsche Ausdruck, an der
»freimütigen Besprechung« der Persönlichkeit Hermann Hagenströms
teilnehmen zu dürfen. Einen Augenblick später beugte sie sich vor und
begann, die Pflaumenkerne auf dem Kompotteller ihres Bruders zu zählen:
»Edelmann -- Bedelmann -- Doktor -- Pastor -- -- Ratsherr!« sagte sie
und schnellte mit ihrer Messerspitze den fehlenden Kern auf den kleinen
Teller hinüber ... Nach Tische aber, unfähig, an sich zu halten, zog sie
den Konsul am Arme beiseite, in eine Fensternische.
»O Gott, Tom! wenn du es wirst ... wenn unser Wappen in die Kriegsstube
im Rathause kommt ... ich sterbe vor Freude! ich falle um und bin tot,
du sollst sehen!«
»So, liebe Tony! Nun etwas mehr Haltung und Würde, wenn ich dich bitten
darf! Das pflegt dir doch sonst nicht abzugehen? Gehe ich umher wie
Henning Kurz? Wir sind auch ohne `Senator´ was ... Und du wirst
hoffentlich am Leben bleiben, im einen wie im anderen Falle.«
Und die Agitation, die Beratungen, die Kämpfe der Meinungen nahmen ihren
Fortgang. Konsul Peter Döhlmann, der Suitier, mit seinem gänzlich
verkommenen Geschäft, das nur noch dem Namen nach existierte, und seiner
27jährigen Tochter, deren Erbe er verfrühstückte, beteiligte sich daran,
indem er bei einem Diner, das Thomas Buddenbrook gab, und bei einem
ebensolchen, das Hermann Hagenström veranstaltete, jedesmal den
betreffenden Wirt mit schallender und lärmender Stimme »Herr Senator«
nannte. Siegismund Gosch aber, der alte Makler Gosch, ging umher wie ein
brüllender Löwe und machte sich anheischig, ohne Umschweife jeden zu
erdrosseln, der nicht gewillt sei, für Konsul Buddenbrook zu stimmen.
»Konsul Buddenbrook, meine Herren ... ha! welch ein Mann! Ich habe an
der Seite seines Vaters gestanden, als er _anno_ 48 mit einem Worte die
Wut des entfesselten Pöbels zähmte ... Gäbe es eine Gerechtigkeit auf
Erden, so hätte schon sein Vater, schon der Vater seines Vaters dem
Senate angehören müssen ...«
Im Grunde jedoch war es nicht sowohl Konsul Buddenbrook selbst, dessen
Persönlichkeit das Innere des Herrn Gosch in Flammen setzte, als
vielmehr die junge Frau Konsulin, geborene Arnoldsen. Nicht als ob der
Makler jemals ein Wort mit ihr gewechselt hätte. Er gehörte nicht zu dem
Kreise der reichen Kaufleute, speiste nicht an ihren Tafeln und tauschte
nicht Visiten mit ihnen. Aber, wie schon erwähnt, Gerda Buddenbrook war
nicht sobald in der Stadt erschienen, als der immer sehnsüchtig nach
Außerordentlichem schweifende Blick des finsteren Maklers sie auch schon
erspäht hatte. Mit sicherem Instinkte hatte er alsbald erkannt, daß
diese Erscheinung geeignet sei, seinem unbefriedigten Dasein ein wenig
mehr Inhalt zu verleihen, und mit Leib und Seele hatte er sich ihr, die
ihn kaum dem Namen nach kannte, als Sklave ergeben. Seitdem umkreiste er
in Gedanken diese nervöse und aufs äußerste reservierte Dame, der
niemand ihn vorstellte, wie der Tiger den Bändiger: mit demselben
verbissenen Mienenspiel, derselben tückisch-demütigen Haltung, in der er
auf der Straße, ohne daß sie das erwartet hätte, seinen Jesuitenhut vor
ihr zog ... Diese Welt der Mittelmäßigkeit bot ihm keine Möglichkeit,
für diese Frau eine Tat von gräßlicher Ruchlosigkeit zu begehen, welche
er, bucklig, düster und kalt in seinen Mantel gehüllt, mit teuflischem
Gleichmut verantwortet haben würde! Ihre langweiligen Gewohnheiten
gestatteten ihm nicht, diese Frau durch Mord, Verbrechen und blutige
Listen auf einen Kaiserthron zu erhöhen. Nichts ließ sie ihm übrig, als
im Rathause für die Wahl ihres ingrimmig verehrten Gatten zu stimmen und
ihr, vielleicht, dereinst, die Übersetzung von Lope de Vegas sämtlichen
Dramen zu widmen.

Viertes Kapitel
Jede im Senate erledigte Stelle muß binnen vier Wochen wieder besetzt
werden; so will es die Verfassung. Drei Wochen sind seit James
Möllendorpfs Hintritt verflossen, und nun ist der Wahltag herangekommen,
ein Tauwettertag am Ende des Februar.
In der Breiten Straße, vor dem Rathause mit seiner durchbrochenen
Glasurziegelfassade, seinen spitzen Türmen und Türmchen, die gegen den
grauweißlichen Himmel stehen, seinem auf vorgeschobenen Säulen ruhenden
gedeckten Treppenaufgang, seinen spitzen Arkaden, die den Durchblick auf
den Marktplatz und seinen Brunnen gewähren ... vorm Rathause drängen
sich mittags um 1 Uhr die Leute. Sie stehen unentwegt in dem
schmutzig-wässerigen Schnee der Straße, der unter ihren Füßen vollends
zergeht, sehen sich an, sehen wieder geradeaus und recken die Hälse.
Denn dort, hinter jenem Portale, im Ratssaale, mit seinen vierzehn im
Halbkreise stehenden Armsesseln, erwartet noch zu dieser Stunde die aus
Mitgliedern des Senates und der Bürgerschaft bestehende Wahlversammlung
die Vorschläge der Wahlkammern ...
Die Sache hat sich in die Länge gezogen. Es scheint, daß die Debatten in
den Kammern sich nicht beruhigen wollen, daß der Kampf hart ist, und
daß, bis jetzt, der Versammlung im Ratssaale keineswegs ein und dieselbe
Person vorgeschlagen wurde, denn sie würde vom Bürgermeister sofort als
gewählt erklärt werden ... Sonderbar! Niemand begreift, woher sie
kommen, wo und wie sie entstehen, aber Gerüchte dringen aus dem Portale
auf die Straße heraus und verbreiten sich. Steht dort drinnen Herr
Kaspersen, der ältere der beiden Ratsdiener, der sich selbst nie anders
als »Staatsbeamter« nennt, und dirigiert, was er erfährt, mit
geschlossenen Zähnen und abgewandten Augen durch einen Mundwinkel nach
draußen? Jetzt heißt es, daß die Vorschläge im Sitzungssaale eingelaufen
sind, und daß von jeder der drei Kammern ein anderer vorgeschlagen
wurde: Hagenström, Buddenbrook, Kistenmaker! Gott gebe, daß nun
wenigstens die allgemeine Wahl durch geheime Abstimmung mittels
Stimmzettel eine unbedingte Stimmenmehrheit ergibt! Wer nicht warme
Überschuhe trägt, fängt an, die Beine zu heben und zu stampfen, denn die
Füße schmerzen vor Kälte.
Es sind Leute aus allen Volksklassen, die hier stehen und warten. Man
sieht Seeleute mit bloßem, tätowiertem Halse, die Hände in den weiten,
niedrigen Hosentaschen, Kornträger mit ihren Blusen und Kniehosen aus
schwarzem Glanzleinen und ihrem unvergleichlich biederen
Gesichtsausdruck; Fuhrleute, die von ihren zu Hauf geschichteten
Getreidesäcken geklettert sind, um, die Peitsche in der Hand, des
Wahlergebnisses zu harren; Dienstmädchen mit Halstuch, Schürze und
dickem, gestreiftem Rock, die kleine, weiße Mütze auf dem Hinterkopf und
den großen Henkelkorb am nackten Arme; Fisch- und Gemüsefrauen mit ihren
Strohschuten; sogar ein paar hübsche Gärtnermädchen mit holländischen
Hauben, kurzen Röcken und langen, faltigen, weißen Ärmeln, die aus dem
buntgestickten Mieder hervorquellen ... Dazwischen Bürger, Ladenbesitzer
aus der Nähe, die ohne Hut herausgetreten sind und ihre Meinungen
tauschen, junge, gutgekleidete Kaufleute, Söhne, die im Kontor ihres
Vaters oder eines seiner Freunde ihre drei- oder vierjährige Lehrzeit
erledigen, Schuljungen mit Ränzeln und Bücherpaketen ...
Hinter zwei tabakkauenden Arbeitsleuten mit harten Schifferbärten steht
eine Dame, die in großer Erregung den Kopf hin und her wendet, um
zwischen den Schultern der beiden vierschrötigen Kerle hindurch auf das
Rathaus sehen zu können. Sie trägt eine Art von langem, mit braunem Pelz
besetzten Abendmantel, den sie von innen mit beiden Händen zusammenhält,
und ihr Gesicht ist gänzlich von einem dichten, braunen Schleier
verhüllt. Ihre Gummischuhe trippeln rastlos in dem Schneewasser
umher ...
»Bi Gott, hei ward dat wedder nich, din Herr Kurz«, sagt der eine
Arbeitsmann zum andern.
»Nee, du Döhsbartel, dat brukst mi nich mehr tau vertellen. Sei stimmen
nu je all öwer Hagenström, Kistenmaker un Buddenbrook af.«
»Je, un nu is dat de Frag', wekker von de dre die annern öwer is.«
»Je, dat seg du man noch mal.«
»Weitst wat? Ick glöw, sei wählen Hagenström.«
»Je, du Klaukscheeter ... Red' du un de Düwel.«
Dann speit er seinen Tabak vor sich nieder, denn das Gedränge erlaubt
ihm nicht, ihn im Bogen von sich zu geben, zieht mit beiden Händen die
Hosen höher unter den Leibriemen hinauf und fährt fort: »Hagenström,
dat's so'n Freßsack, un krigt nich mal Luft durch die Näs, so fett is
hei all ... Nee, wo min Herr Kurz dat nu wedder nich warden daut, nu bün
ick vör Buddenbrook. Dat's 'n fixen Kierl ...«
»Je, dat segst du wull; öäwer Hagenström is all veel rieker ...«
»Doar kömmp es nich auf an. Dat steiht nich in Frag'.«
»Un denn is Buddenbrook ook ümmer so höllschen fien mit sin Manschetten
un sin sieden Krawatt un sin pielen Snurrboart ... Hest em gehen seihn?
Hei huppt ümmer so'n beeten as 'n Vagel ...«
»Je, du Dömelklaas, doarvon is nich de Red'.«
»Hei het je woll 'ne Swester, die von twe Männern wedder aff kamen is?«
... Die Dame im Abendmantel erbebt ...
»Je, dat's so'n' Saak. Öäwer doar weiten wi nix von, un denn kann der
Kunsel doar ook nix för.«
Nein, nicht wahr?! denkt die Dame im Schleier, indem sie ihre Hände
unterm Mantel zusammenpreßt ... Nicht wahr? Oh, Gott sei Dank!
»Un denn«, fügt der Mann hinzu, der zu Buddenbrook hält, »un denn hat
ook Bürgermeester Överdieck Gevadder bi sinen Söhn standen; dat will wat
bedüden, will 'k di man vertellen ...«
Nicht wahr? denkt die Dame. Ja, Gott sei Dank, es hat gewirkt!... Sie
zuckt zusammen. Ein neues Gerücht ist herausgedrungen, läuft im
Zick-Zack nach hinten und gelangt zu ihr. Die allgemeine Wahl hat keine
Entscheidung gebracht. Eduard Kistenmaker, der die wenigsten Stimmen
erhalten, ist ausrangiert worden. Der Kampf zwischen Hagenström und
Buddenbrook dauert fort. Ein Bürger bemerkt mit gewichtiger Miene, daß,
wenn sich Stimmengleichheit ergibt, es nötig sein wird, fünf »Obmänner«
zu erwählen, die nach Stimmenmehrheit zu entscheiden haben ...
Plötzlich ruft ganz vorn am Portal eine Stimme: »Heine Seehas is wählt!«
Und dabei ist Seehase ein immer und ewig betrunkener Mensch, der
Dampfbrot auf einem Handwagen herumfährt! Alles lacht und stellt sich
auf die Zehenspitzen, um sich den Witzbold anzusehen. Auch die Dame im
Schleier wird von einem nervösen Lachen ergriffen, das einen Augenblick
ihre Schultern erschüttert. Dann jedoch, mit einer Bewegung, die
ausdrückt: Ist dies die Stunde, Späße zu machen?... nimmt sie sich
ungeduldig zusammen und lugt wieder leidenschaftlich zwischen den beiden
Arbeitsmännern hindurch zum Rathaus hinüber. Aber in demselben
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