Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 32

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Was aber Madame Permaneder anging, so war sie glücklich, so äußerte ihre
lichte Gemütsstimmung sich in Aperçus wie dieses, daß das irdische Leben
doch hin und wieder auch seine guten Seiten habe. Wahrhaftig, sie
erblühte aufs neue in diesen Wochen, die, mit ihrer belebenden
Geschäftigkeit, ihren vielfältigen Plänen, ihren Wohnungssorgen und
ihrem Ausstattungsfieber, sie allzu deutlich an die Zeit ihres eignen
ersten Verlöbnisses gemahnten, als daß sie sie nicht verjüngt und mit
grenzenloser Hoffnungsfreudigkeit erfüllt hätten. Viel von dem graziösen
Übermut ihrer Mädchentage kehrte in ihre Mienen und ihre Bewegungen
zurück, ja, die Stimmung eines ganzen Jerusalemsabends entweihte sie
durch eine so ausgelassene Fröhlichkeit, daß selbst Lea Gerhardt das
Buch ihres Vorfahren sinken ließ und mit den großen, unwissenden und
mißtrauischen Augen der Tauben im Saale umherblickte ...
Erika sollte sich von ihrer Mutter nicht trennen. Mit dem Einverständnis
des Direktors, ja, auf seinen Wunsch hin, war beschlossen worden, daß
Frau Antonie -- wenigstens vorderhand -- bei den Weinschenks wohnen, daß
sie der unerfahrenen Erika im Haushalte zur Seite stehen sollte ... und
dies grade war es, was in ihr die köstliche Empfindung hervorrief, als
hätte niemals ein Bendix Grünlich, niemals ein Alois Permaneder gelebt,
als zergingen alle Mißerfolge, Enttäuschungen und Leiden ihres Lebens zu
nichts, und als dürfe sie mit frischen Hoffnungen nun noch einmal von
vorne beginnen. Zwar ermahnte sie Erika zur Dankbarkeit gegen Gott, der
ihr den einzig geliebten Mann beschere, während sie selbst, die Mutter,
ihre erste und herzliche Neigung mit Pflicht und Vernunft habe ertöten
müssen; zwar war es Erikas Name, den sie zusammen mit dem des Direktors
mit vor Freude unsicherer Hand in die Familienpapiere schrieb ... aber
sie, sie selbst, Tony Buddenbrook, war die eigentliche Braut. Sie war
es, die noch einmal mit kundiger Hand Portieren und Teppiche prüfen,
noch einmal Möbel- und Ausstattungsmagazine durchstöbern, noch einmal
eine =vornehme= Wohnung besichtigen und mieten durfte! Sie war es, die
noch einmal das fromme und weitläufige Elternhaus verlassen und aufhören
sollte, bloß eine geschiedene Frau zu sein; der noch einmal die
Möglichkeit sich auftat, ihr Haupt zu erheben und ein neues Leben zu
beginnen, geeignet, die allgemeine Aufmerksamkeit zu erwecken und das
Ansehen der Familie zu fördern ... Ja, war es ein Traum? Schlafröcke
erschienen auf der Bildfläche! Zwei Schlafröcke für sie und Erika, aus
weichem, gewirktem Stoff, mit breiten Schleppen und dichten Reihen von
Sammetschleifen, vom Halsverschluß bis zum Saume hinunter!
Die Wochen aber verstrichen, und Erika Grünlichs Brautzeit neigte sich
ihrem Ende entgegen. Das junge Paar hatte in einigen wenigen Häusern
Besuche gemacht, denn der Direktor, ernster und in geselligen Dingen
unerfahrener Arbeitsmensch, wie er war, gedachte seine Mußestunden der
intimen Häuslichkeit zu widmen ... ein Verlobungsdiner hatte Thomas,
Gerda, das Brautpaar, Friederike, Henriette und Pfiffi Buddenbrook mit
der nächsten Freundschaft des Senators in dem großen Saale des
Fischergrubenhauses vereint, wobei es wiederum befremdete, daß der
Direktor nicht aufhörte, Erikas dekolletierten Hals zu klopfen ... und
die Hochzeit nahte heran.
Die Säulenhalle war, wie einst, als Frau Grünlich die Myrten trug, der
Schauplatz der Trauung. Frau Stuht aus der Glockengießerstraße,
dieselbe, die in den ersten Kreisen verkehrte, war der Braut beim
Faltenarrangement ihres weißen Atlaskleides und beim Anlegen des grünen
Schmuckes behilflich gewesen, Senator Buddenbrook war erster, und
Christians Freund, Senator Gieseke, zweiter Brautführer, zwei ehemalige
Pensionsfreundinnen Erikas fungierten als Brautjungfern, Direktor Hugo
Weinschenk sah stattlich und männlich aus und trat, auf dem Wege zum
improvisierten Altar, nur =ein=mal auf Erikas herabwallenden Schleier,
Pastor Pringsheim, die Hände unterm Kinn gefaltet, zelebrierte mit aller
verklärten Feierlichkeit, die ihm eigen, und alles verlief nach Brauch
und Würde. Als die Ringe gewechselt wurden, und das tiefe und das helle
»Ja« -- beide ein wenig heiser -- in der Stille erklangen, brach Frau
Permaneder, überwältigt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, in
lautes Weinen aus -- es war noch immer ihr unbedenkliches und
unverhohlenes Kinderweinen -- während die Damen Buddenbrook, von denen
Pfiffi zur Feier des Tages eine goldene Kette an ihrem Pincenez trug,
wie immer bei solchen Gelegenheiten ein wenig säuerlich dareinlächelten
... Mlle. Weichbrodt jedoch, Therese Weichbrodt, die in den letzten
Jahren noch sehr viel kleiner geworden war, als früher, Sesemi, die
ovale Brosche mit dem Porträt ihrer Mutter an ihrem dünnen Hälschen,
sprach mit jener übergroßen Festigkeit, welche eine tiefe innere Rührung
verbergen soll: »Sei glöcklich, du =gutes= Kend!«
Dann folgte, im Kreise der weißen Götterfiguren, welche in
unveränderlich gelassenen Stellungen aus der blauen Tapete hervortraten,
ein ebenso solennes, wie solides Festmahl, gegen dessen Ende die
Neuvermählten verschwanden, um ihre Reise durch einige Großstädte
anzutreten ... Das war um die Mitte des April; und während der folgenden
vierzehn Tage vollbrachte Frau Permaneder, unterstützt vom Tapezierer
Jacobs, eines ihrer Meisterstücke: die vornehme Herrichtung jener
geräumigen ersten Etage, die in einem Hause der mittleren Bäckergrube
gemietet worden war, und deren mit Blumen reichlich geputzte Räume dann
das heimkehrende Paar umfingen.
Und es begann Tony Buddenbrooks dritte Ehe.
Ja, diese Bezeichnung war zutreffend, und der Senator selbst hatte eines
Donnerstags, als Weinschenks nicht zugegen waren, die Sache bei diesem
Namen genannt, was Frau Permaneder sich mit Behagen hatte gefallen
lassen. In der Tat, alle Sorgen des Hausstandes fielen auf sie, aber
auch Freude und Stolz nahm sie für sich in Anspruch, und eines Tages,
als sie unversehens mit der Konsulin Julchen Möllendorpf geb. Hagenström
auf der Straße zusammentraf, blickte sie ihr mit einem so
triumphierenden und herausfordernden Ausdruck ins Gesicht, daß Frau
Möllendorpf sich dazu verstand, zuerst zu grüßen ... Stolz und Freude
wurden in ihrer Miene und Haltung zur ernsten Feierlichkeit, wenn sie
die Verwandten, die kamen, das neue Heim zu besichtigen, darin
umherführte, während Erika Weinschenk selbst fast ebenfalls wie ein
bewundernder Gast dabei erschien.
Die Schleppe ihres Schlafrockes hinter sich herziehend, die Schultern
ein wenig emporgezogen, den Kopf zurückgelehnt und am Arme den mit
Atlasschleifen besetzten Schlüsselkorb -- sie schwärmte für
Atlasschleifen -- zeigte Frau Antonie den Besuchern die Möbel, die
Portieren, das durchsichtige Porzellan, das blitzende Silberzeug, die
großen Ölgemälde, die der Direktor angeschafft hatte: lauter Stilleben
von Eßwaren und unbekleidete Frauengestalten, denn dies war Hugo
Weinschenks Geschmack -- und ihre Bewegungen schienen zu sagen: Seht,
dahin habe ich es noch einmal gebracht im Leben. Es ist fast so vornehm
wie bei Grünlich und sicherlich vornehmer als bei Permaneder!
Die alte Konsulin kam, in grau und schwarz gestreifter Seide, einen
diskreten Patschuliduft um sich verbreitend, ließ ihre hellen Augen
geruhig über alles hingleiten und legte, ohne laute Bewunderung zu
äußern, eine anerkennende Befriedigung an den Tag. Der Senator kam mit
Frau und Kind, amüsierte sich mit Gerda über Tonys glückselige
Überheblichkeit und verhinderte mit Mühe, daß sie ihren angebeteten
kleinen Hanno mit Korinthenbrot und Portwein erstickte ... Es kamen die
Damen Buddenbrook, welche einstimmig bemerkten, alles sei so schön, daß
sie ihrerseits, bescheidene Mädchen wie sie seien, nicht darin wohnen
möchten ... Die arme Klothilde kam, grau, geduldig und hager, ließ sich
auslachen und trank vier Tassen Kaffee, worauf sie auch alles übrige in
gedehnten und freundlichen Worten belobte ... Dann und wann, wenn im
»Klub« niemand anwesend gewesen war, erschien auch Christian, nahm ein
Gläschen Benediktiner, erzählte, daß er jetzt willens sei, die Agentur
für eine Champagner- und Kognakfirma zu übernehmen -- darauf verstehe er
sich, und es sei eine leichte, angenehme Arbeit, man sei sein eigner
Herr, schreibe sich hie und da ein bißchen in sein Notizbuch und habe im
Handumdrehen dreißig Taler verdient -- lieh sich hierauf vierzig
Schilling von Frau Permaneder, um der ersten Liebhaberin vom
Stadttheater ein Bukett überreichen zu können, kam, Gott weiß, infolge
welcher Ideenverbindung, auf »Maria« und das »Laster« in London zu
sprechen, verfiel in die Geschichte des räudigen Hundes, der in einer
Schachtel von Valparaiso nach San Franzisko gereist war, und erzählte
nun, da er im Zuge war, mit einer solchen Fülle, Schwunghaftigkeit und
Komik, daß er einen Saal voll Menschen hätte unterhalten können.
Er geriet in Begeisterung, er redete in Zungen. Er sprach Englisch,
Spanisch, Plattdeutsch und Hamburgisch, er schilderte chilenische
Messerabenteurer und Diebsaffären aus Whitechapel, verfiel darauf, einen
Blick in seinen Vorrat von Couplets tun zu lassen und sang oder sprach
mit mustergültigem Mienenspiel und einem pittoresken Talent in den
Handbewegungen:
»Ick güng so ganz pomad'
So up de Esplanad',
Da güng so'n lüttje Deern
So vor mir up;
Die hatt' so'n feinen Pli
Mi so'n französ'schen _cu_
Und 'n groten Deller achter up'm Kopp
Ick seg: `Mein liebes Kind,
Wei Sie so nüdlich sind,
Erlauben Sie mir Ihren Arm vielleicht?´
Sie dreit sik um so recht
Und -- kiekt -- mi an -- und segt -- --:
`Ga man na Hus, mi Jung, und si vergneugt!´«
Und kaum war er hiermit fertig, als er zu Berichten aus dem Zirkus Renz
überging und die ganze Entree eines englischen Sprechclowns in einer Art
wiederzugeben begann, daß man sich einbilden konnte, vor der Manege zu
sitzen. Man vernahm das übliche Geschrei schon hinter der Gardine, das
»Machen Sie mich die Türe auf!«, die Streitigkeiten mit dem Stallmeister
und dann, in breitem und jammerndem Englisch-Deutsch, eine Reihe von
Erzählungen. Es war die Geschichte von dem Manne, der im Schlafe eine
Maus verschluckt und sich deshalb zum Tierarzt begibt, welcher ihm
seinerseits rät, nunmehr auch eine Katze zu verschlucken ... Die
Geschichte von »Meiner Großmutter, frisch und gesund wie die Frau war«,
in welcher ebendieser Großmutter auf dem Wege zum Bahnhofe tausend
Abenteuer begegnen und ihr schließlich, frisch und gesund wie die Frau
war, der Zug vor der Nase davonfährt ... worauf Christian die Pointe mit
einem triumphierenden »Musik, Herr Kapellmeister!« abbrach und selbst,
wie erwachend, ganz erstaunt schien, daß die Musik nicht einsetzte ...
Und dann, ganz plötzlich, verstummte er, veränderte sich sein Gesicht,
erschlafften seine Bewegungen. Seine kleinen, runden, tiefliegenden
Augen begannen mit unruhigem Ernst nach allen Richtungen zu wandern, er
strich mit der Hand an seiner linken Seite hinunter, es war, als horche
er in sein Inneres hinein, woselbst Seltsames geschah ... Er trank noch
ein Gläschen Likör, ward noch einmal ein wenig aufgeräumter, versuchte
noch eine Geschichte zu erzählen und brach dann in ziemlich deprimierter
Stimmung auf.
Frau Permaneder, die in dieser Zeit ausnehmend lachlustig war und sich
köstlich amüsiert hatte, begleitete ihren Bruder in ausgelassener Laune
zur Treppe. »Adieu, Herr Agent!« sagte sie. »Minnesänger! Mädchenfänger!
Altes Schaf! Komm bald mal wieder!« Und sie lachte aus vollem Halse
hinter ihm drein und kehrte in ihre Wohnung zurück.
Aber Christian Buddenbrook focht das nicht an; er überhörte es, denn er
war in Gedanken. Na, dachte er, nun will ich mal ein bißchen nach
Quisisana gehen. Und den Hut etwas schief auf dem Kopf, gestützt auf
seinen Stock mit der Nonnenbüste, langsam, steif und ein wenig lahmend
ging er die Treppe hinab.

Zweites Kapitel
Es war im Frühling des Jahres achtundsechzig, als Frau Permaneder eines
Abends gegen zehn Uhr sich in der ersten Etage des Fischergrubenhauses
einstellte. Senator Buddenbrook saß allein im Wohnzimmer, das mit
olivenfarbenen Ripsmöbeln ausgestattet war, an dem runden Mitteltisch im
Lichte der großen Gaslampe, die vom Plafond herabhing. Er hatte die
»Berliner Börsenzeitung« vor sich ausgebreitet und las, leicht über den
Tisch gebeugt, seine Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger der
Linken und auf der Nase ein goldenes Pincenez, dessen er sich seit
einiger Zeit bei der Arbeit bedienen mußte. Er hörte die Schritte seiner
Schwester durch das Eßzimmer kommen, nahm das Glas von den Augen und
blickte gespannt in das Dunkel hinein, bis Tony zwischen den Portieren
und im Lichtbereich auftauchte.
»Oh, du bist es. Guten Abend. Schon zurück von Pöppenrade? Wie geht es
deinen Freunden?«
»Guten Abend, Tom! Danke, Armgard ist wohlauf ... Du bist hier ganz
einsam?«
»Ja, du kommst mir sehr erwünscht. Ich habe heute abend so allein essen
müssen, wie der Papst; denn Fräulein Jungmann kommt als Gesellschaft
nicht recht in Betracht, weil sie jeden Augenblick aufspringt und
hinaufläuft, um nach Hanno zu sehen ... Gerda ist im Kasino. Tamayo
geigt dort. Christian hat sie abgeholt ...«
»Dausend! um wie Mutter zu reden. -- Ja, ich habe in letzter Zeit
bemerkt, Tom, daß Gerda und Christian sich gut vertragen.«
»Ich auch. Seit er dauernd hier ist, fängt sie an, Geschmack an ihm zu
gewinnen. Sie hört auch ganz aufmerksam zu, wenn er seine Leiden
beschreibt ... Mein Gott, er amüsiert sie. Neulich sagte sie zu mir: `Er
ist kein Bürger, Thomas! Er ist noch weniger ein Bürger, als du!´ ...«
»Bürger ... Bürger, Tom?! Ha, mir scheint, daß es auf Gottes weiter Welt
keinen besseren Bürger als du ...«
»Nun ja; nicht gerade so zu verstehen!... Leg' ein bißchen ab, mein
Kind. Dein Aussehen ist süperb. Die Landluft hat dir gut getan?«
»Vortrefflich!« sagte sie, indem sie ihre Mantille und den Kapotthut mit
lilaseidenen Bändern beiseitelegte und sich in majestätischer Haltung
auf einem der Fauteuils am Tische niederließ ... »Magen und Nachtruhe,
alles hat sich gebessert in dieser kurzen Zeit. Diese kuhwarme Milch und
diese Würste und Schinken ... man gedeiht, wie das Vieh und das Korn.
Und dieser frische Honig, Tom, ich habe ihn immer für eines der besten
Nahrungsmittel gehalten. Das ist reines Naturprodukt! Da weiß man doch,
was man verschluckt! Ja, es war wahrhaftig liebenswürdig von Armgard,
daß sie sich unserer alten Pensionsfreundschaft erinnerte und mich
einlud. Und Herr von Maiboom war gleichfalls von einer Zuvorkommenheit
... Sie baten mich so inständig, doch noch ein paar Wochen zu bleiben,
aber du weißt: Erika behilft sich nur schwer ohne mich, und besonders
jetzt, da die kleine Elisabeth auf der Welt ist ...«
»_A propos_, wie geht es dem Kinde?«
»Danke, Tom, es macht sich; es ist gottlob recht gut bei Schick für
seine vier Monate, obgleich Friederike, Henriette und Pfiffi es nicht
für lebensfähig hielten ...«
»Und Weinschenk? Wie fühlt er sich als Vater? Ich sehe ihn ja eigentlich
nur Donnerstags ...«
»Oh, der ist unverändert! Siehst du: er ist ein so braver und fleißiger
Mann, und in gewisser Weise ja auch das Muster eines Ehegatten, denn er
verachtet die Wirtshäuser, kommt vom Büro geraden Weges nach Hause und
verbringt seine Freistunden bei uns. Aber nun ist die Sache die, Tom --
unter uns können wir ja offen darüber reden --: Er verlangt von Erika,
daß sie beständig heiter ist, beständig spricht und scherzt, denn wenn
er abgearbeitet und verstimmt nach Hause kommt, sagt er, dann will er,
daß seine Frau ihn in leichter und fröhlicher Weise unterhält, ihn
amüsiert und aufheitert; dazu, sagt er, sei die Frau auf der Welt ...«
»Dummkopf!« murmelte der Senator.
»Wie?... Nun, das Schlimme ist, daß Erika ein wenig zur Melancholie
neigt, Tom, sie muß es von mir haben. Sie ist hier und da ernst und
schweigsam und gedankenvoll, und dann schilt er sie und braust auf, in
Worten, die, ehrlich gesagt, nicht immer ganz zartfühlend sind. Man
merkt es eben allzu häufig, daß er eigentlich kein Mann von Familie ist
und das, was man eine vornehme Erziehung nennt, leider nicht genossen
hat. Ja, ich gestehe dir offen: noch ein paar Tage vor meiner Abreise
nach Pöppenrade ist es vorgekommen, daß er den Deckel der Suppenterrine
am Boden zerschlagen hat, weil die Suppe versalzen war ...«
»Allerliebst!«
»Nein, im Gegenteil. Aber wir wollen ihn deshalb nicht verurteilen. Mein
Gott, wir sind alle mit Mängeln behaftet, und ein so tüchtiger,
gediegener und arbeitsamer Mann ... behüte ... Nein, Tom, eine rauhe
Außenseite und ein guter Kern, das ist noch nicht das Schlimmste im
irdischen Leben. Ich komme soeben aus Verhältnissen, will ich dir sagen,
die trauriger sind. Armgard hat, wenn sie mit mir allein war, bitterlich
geweint ...«
»Was du sagst! -- Herr von Maiboom?...«
»Ja, Tom; und darauf wollte ich hinaus. Wir sitzen hier und plaudern,
aber in Wirklichkeit bin ich heute abend in einer sehr ernsten und
wichtigen Angelegenheit gekommen.«
»Nun? Was ist denn mit Herrn von Maiboom?«
»Ralf von Maiboom ist ein liebenswürdiger Mann, Thomas, aber er ist ein
Junker Leichtfuß, ein Daus. Er spielt in Rostock, er spielt in
Warnemünde, und seine Schulden sind wie Sand am Meer. Man sollte es
nicht glauben, wenn man ein paar Wochen auf Pöppenrade lebt! Das
Herrenhaus ist vornehm, und alles ringsumher gedeiht, und an Milch und
Wurst und Schinken ist kein Mangel. Man hat auf so einem Gute manchmal
keinen Maßstab für die tatsächlichen Verhältnisse ... Kurz, sie sind in
Wahrheit aufs jämmerlichste zerrüttet, Tom, was Armgard mir unter
herzbrechendem Schluchzen gestanden hat.«
»Traurig, traurig.«
»Das sage du nur noch einmal. Aber die Sache ist nun diese, daß, wie
sich mir herausgestellt hat, die Leute mich nicht aus ganz
uneigennützigem Antriebe zu sich eingeladen haben.«
»Wieso?«
»Das will ich dir sagen, Tom. Herr von Maiboom braucht Geld, er braucht
sofort eine größere Summe, und da er die alte Freundschaft kannte, die
zwischen seiner Frau und mir besteht, und wußte, daß ich deine Schwester
bin, so hat er in seiner Bedrängnis sich hinter seine Frau gesteckt, die
ihrerseits sich hinter mich gesteckt hat ... verstehst du?«
Der Senator bewegte die Fingerspitzen seiner Rechten auf seinem Scheitel
hin und her und verzog ein wenig das Gesicht.
»Ich glaube, ja«, sagte er. »Deine ernste und wichtige Angelegenheit
scheint mir auf einen Vorschuß auf die Pöppenrader Ernte hinauszulaufen,
wenn ich nicht irre? Aber da habt ihr euch, du und deine Freunde, nicht
an den richtigen Mann gewandt, wie mich dünkt. Erstens nämlich habe ich
noch niemals ein Geschäft mit Herrn von Maiboom gemacht, und dies wäre
denn doch wohl eine ziemlich sonderbare Anknüpfung von Beziehungen.
Zweitens haben wir, Urgroßvater, Großvater, Vater und ich, wohl hie und
da den Landleuten Vorschüsse gezahlt, wenn anders sie durch ihre
Persönlichkeit und sonstigen Verhältnisse eine gewisse Sicherheit boten
... Wie du selbst mir aber vor zwei Minuten Herrn von Maibooms
Persönlichkeit und Verhältnisse charakterisiert hast, kann doch von
solcher Sicherheit hier kaum die Rede sein ...«
»Du bist im Irrtum, Tom. Ich habe dich ausreden lassen, aber du bist im
Irrtum. Es kann sich hier nicht um irgendeinen Vorschuß handeln. Maiboom
braucht fünfunddreißigtausend Kurantmark ...«
»Donnerwetter!«
»Fünfunddreißigtausend Kurantmark, die binnen knapper zwei Wochen fällig
sind. Das Messer steht ihm an der Kehle, und, um deutlich zu sein: er
muß zusehen, schon jetzt, sofort, zu verkaufen.«
»Auf dem Halm? Oh, o der arme Kerl!« Und der Senator, der mit dem
Pincenez auf der Tischdecke spielte, schüttelte den Kopf. »Aber das
scheint mir für unsere Verhältnisse ein ziemlich ungewöhnlicher Fall zu
sein«, sagte er. »Ich habe von solchen Geschäften hauptsächlich aus
Hessen gehört, wo ein nicht kleiner Teil der Landleute in den Händen von
Juden ist ... Wer weiß, in das Netz welches Halsabschneiders der arme
Herr von Maiboom gerät ...«
»Juden? Halsabschneider?« rief Frau Permaneder überaus verwundert ...
»Aber es ist von dir die Rede, Tom, von =dir=!«
Plötzlich warf Thomas Buddenbrook das Pincenez vor sich hin auf den
Tisch, so daß es ein Stück auf der Zeitung entlang glitt, und wandte mit
einem Ruck den ganzen Oberkörper seiner Schwester zu.
»Von -- mir?« fragte er mit den Lippen, ohne einen Ton von sich zu
geben; und dann setzte er laut hinzu: »Geh schlafen, Tony! Du bist ja
übermüde.«
»Ja, Tom, so sagte Ida Jungmann abends zu uns, wenn wir gerade anfingen,
vergnügt zu werden. Aber ich versichere dich, daß ich niemals wacher und
munterer gewesen bin als jetzt, wo ich bei Nacht und Nebel zu dir komme,
um dir Armgards -- also, indirekt, Ralf von Maibooms Vorschlag zu
machen ...«
»Nun, ich halte diesen Vorschlag deiner Naivität und der Ratlosigkeit
der Maibooms zugute.«
»Ratlosigkeit? Naivität? Ich verstehe dich nicht, Thomas, ich bin leider
weit entfernt davon! Dir wird Gelegenheit geboten, eine gute Tat zu tun
und gleichzeitig das beste Geschäft deines Lebens zu machen ...«
»Ach was, meine Liebe, du redest lauter Unsinn!« rief der Senator und
warf sich sehr ungeduldig zurück. »Verzeih, aber du kannst einen mit
deiner Unschuld in Harnisch jagen! Du begreifst also nicht, daß du mir
zu etwas höchst Unwürdigem, zu unreinlichen Manipulationen rätst? Ich
soll im Trüben fischen? Einen Menschen brutal ausbeuten? Die Bedrängnis
dieses Gutsbesitzers benützen, um den Wehrlosen übers Ohr zu hauen? Ihn
zwingen, mir die Ernte eines Jahres gegen den halben Preis abzutreten,
damit ich einen Wucherprofit einstreichen kann?«
»Ach, so siehst du die Sache an«, sagte Frau Permaneder eingeschüchtert
und nachdenklich. Und wieder lebhaft fuhr sie fort: »Aber es ist nicht
nötig, durchaus nicht nötig, Tom, es von dieser Seite zu nehmen! Ihn
zwingen? Aber er kommt ja zu dir. Er benötigt das Geld, und er möchte
die Sache auf dem Wege der Freundschaft erledigen; unter der Hand, in
aller Stille. Darum hat er die Verbindung mit uns aufgespürt, und darum
bin ich eingeladen worden!«
»Kurz, er täuscht sich über mich und den Charakter meiner Firma. Ich
habe meine Überlieferungen. Ein solches Geschäft ist von uns in hundert
Jahren nicht gemacht worden, und ich bin nicht gesonnen, mit derartigen
Manövern den Anfang zu machen.«
»Gewiß, du hast deine Überlieferungen, Tom, und jederlei Achtung davor!
Sicherlich, Vater hätte sich hierauf nicht eingelassen; bewahre; wer
behauptet das?... Aber, so dumm ich bin, das weiß ich, daß du ein ganz
anderer Mensch bist als Vater, und daß, als du die Geschäfte übernahmst,
du einen ganz anderen Wind wehen ließest als er, und daß du unterdessen
manches getan hast, was er nicht getan haben würde. Dafür bist du jung
und ein unternehmender Kopf. Aber ich fürchte immer, du hast dich in
letzter Zeit durch ein und das andere Mißgeschick einschüchtern lassen
... und wenn du jetzt nicht mehr mit so gutem Erfolge arbeitest wie
früher, so liegt das daran, daß du dir aus lauter Vorsicht und
ängstlicher Gewissenhaftigkeit die Gelegenheit zu guten Coups
entschlüpfen läßt ...«
»Ach, ich bitte dich, liebes Kind, du reizest mich!« sagte der Senator
mit scharfer Stimme und wandte sich hin und her. »Sprechen wir doch von
etwas anderem!«
»Ja, du bist gereizt, Thomas, ich sehe es wohl. Du warst es von Anfang
an, und gerade darum habe ich weitergeredet, um dir zu beweisen, daß du
dich zu Unrecht beleidigt fühlst. Wenn ich mich aber frage, warum du
gereizt bist, so kann ich mir nur sagen, daß du im Grunde doch nicht so
ganz abgeneigt bist, dich mit der Sache zu beschäftigen. Denn ein so
dummes Weib ich bin, das weiß ich aus mir selbst und von anderen Leuten,
daß man im Leben über einen Vorschlag nur dann erregt und böse wird,
wenn man sich in seinem Widerstande nicht ganz sicher fühlt und
innerlich sehr versucht ist, darauf einzugehen.«
»Sehr fein«, sagte der Senator, zerbiß das Mundstück seiner Zigarette
und schwieg.
»Fein? Ha, nein, das ist die einfachste Erfahrung, die das Leben mich
gelehrt hat. Aber laß es gut sein, Tom. Ich will nicht in dich dringen.
Kann ich dich zu einer solchen Sache überreden? Nein, dazu fehlen mir
die Kenntnisse. Ich bin bloß ein dummes Ding ... Schade ... Nun,
gleichviel. Es hat mich sehr interessiert. Ich war einerseits
erschrocken und betrübt für Maibooms, andererseits aber froh für dich.
Ich habe mir gedacht: Tom geht seit einiger Zeit ein bißchen freudelos
umher. Früher klagte er, und jetzt klagt er schon nicht einmal mehr. Er
hat hie und da Geld verloren, die Zeiten sind schlecht, und das grade
jetzt, da =meine= Lage sich eben wieder durch Gottes Güte verbessert hat
und ich mich glücklich fühle. Und dann habe ich mir gedacht: Dies ist
etwas für ihn, ein Coup, ein guter Fang. Damit kann er manche Scharte
auswetzen und den Leuten zeigen, daß bis heute die Firma Johann
Buddenbrook noch nicht gänzlich vom Glücke verlassen ist. Und wenn du
darauf eingegangen wärest, so wäre ich sehr stolz gewesen, die Sache
vermittelt zu haben, denn du weißt, daß es immer mein Traum und meine
Sehnsucht gewesen ist, unserem Namen dienstlich zu sein ... Genug ...
nun ist also die Frage wohl erledigt. -- Was mich aber ärgert, das ist
der Gedanke, daß Maiboom ja dennoch und in jedem Falle auf dem Halm
verkaufen muß, Tom, und wenn er hier in der Stadt sich umsieht, so wird
er schon Käufer finden ... er wird schon einen finden ... und das wird
Hermann Hagenström sein, ha, der Filou ...«
»Oh, ja, man darf zweifeln, ob er die Sache von der Hand weisen würde«,
sagte der Senator mit Bitterkeit; und Frau Permaneder antwortete dreimal
hintereinander: »Siehst du wohl, siehst du wohl, siehst du wohl?!«
Plötzlich begann Thomas Buddenbrook den Kopf zu schütteln und ärgerlich
zu lachen.
»Es ist albern ... Wir sprechen hier, mit einem großen Aufwand von
Ernst, -- wenigstens deinerseits -- über etwas ganz Unbestimmtes,
vollständig in der Luft Stehendes! Meines Wissens habe ich dich noch
nicht einmal gefragt, um was es sich eigentlich handelt, was Herr von
Maiboom eigentlich zu verkaufen hat ... Ich kenne ja Pöppenrade gar
nicht ...«
»Oh, du hättest natürlich hinfahren müssen!« sagte sie eifrig. »Es ist
ein Katzensprung bis Rostock, und von dort aus ist es gar nichts mehr!
Was er zu verkaufen hat? Pöppenrade ist ein großes Gut. Ich weiß
positiv, daß es mehr als tausend Sack Weizen bringt ... Aber mir ist
nichts Genaueres bekannt. Wie es mit Roggen, Hafer und Gerste bestellt?
Sind es 500 Sack von jedem? Mehr oder weniger? Ich weiß es nicht. Es
steht alles herrlich, das kann ich sagen. Aber ich kann dir nicht mit
Zahlen dienen, Tom, ich bin eine Gans. Du müßtest natürlich
hinfahren ...«
Eine Pause entstand.
»Nun, es ist nicht der Mühe wert, zwei Worte darüber zu verlieren«,
sagte der Senator kurz und fest, ergriff sein Pincenez, schob es in die
Westentasche, knöpfte seinen Rock zu, erhob sich und fing an, mit
raschen, starken und freien Bewegungen, die jedes Zeichen von
Nachdenklichkeit geflissentlich ausschlossen, im Zimmer hin und her zu
gehen.
Dann blieb er am Tische stehen, und während er sich ein wenig darüber
hin seiner Schwester entgegenbeugte und mit der Spitze des gekrümmten
Zeigefingers leicht auf die Platte schlug, sagte er: »Ich werde dir mal
eine Geschichte erzählen, meine liebe Tony, die dir zeigen soll, wie ich
mich zu dieser Sache verhalte. Ich kenne dein _faible_ für den Adel im
allgemeinen und die mecklenburgische Noblesse im besonderen, und darum
bitte ich dich um Geduld, wenn in meiner Geschichte einer dieser Herren
einen Denkzettel erhält ... Du weißt, unter ihnen ist dieser und jener,
der den Kaufleuten, obgleich sie ihm doch so nötig sind wie er ihnen,
nicht allzuviel Hochachtung entgegenbringt, die -- bis zu einem gewissen
Grade anzuerkennende -- Überlegenheit des Produzenten über den
Zwischenhändler im geschäftlichen Verkehre allzusehr betont und, kurz,
den Kaufmann mit nicht sehr anderen Augen ansieht als den hausierenden
Juden, dem man, mit dem Bewußtsein, übervorteilt zu werden, getragene
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