Buddenbrooks: Verfall einer Familie - 01

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THOMAS MANN + BUDDENBROOKS


THOMAS MANN
Buddenbrooks
Verfall
einer
Familie

DEUTSCHE BUCH-GEMEINSCHAFT
GMBH
Berlin


Mit Genehmigung von S. Fischer Verlag, Berlin
Copyright 1909 by S. Fischer Verlag, Berlin
Alle Rechte vorbehalten


Buddenbrooks


Erster Teil

Erstes Kapitel
»Was ist das. -- Was -- ist das ...«
»Je, den Düwel ook, _c'est la question, ma très chère demoiselle_!«
Die Konsulin Buddenbrook, neben ihrer Schwiegermutter auf dem
geradlinigen, weiß lackierten und mit einem goldenen Löwenkopf
verzierten Sofa, dessen Polster hellgelb überzogen waren, warf einen
Blick auf ihren Gatten, der in einem Armsessel bei ihr saß, und kam
ihrer kleinen Tochter zu Hilfe, die der Großvater am Fenster auf den
Knien hielt.
»Tony!« sagte sie, »ich glaube, daß mich Gott --«
Und die kleine Antonie, achtjährig und zartgebaut, in einem Kleidchen
aus ganz leichter changierender Seide, den hübschen Blondkopf ein wenig
vom Gesichte des Großvaters abgewandt, blickte aus ihren graublauen
Augen angestrengt nachdenkend und ohne etwas zu sehen ins Zimmer hinein,
wiederholte noch einmal: »Was ist das«, sprach darauf langsam: »Ich
glaube, daß mich Gott«, fügte, während ihr Gesicht sich aufklärte, rasch
hinzu: »-- geschaffen hat samt allen Kreaturen«, war plötzlich auf
glatte Bahn geraten und schnurrte nun, glückstrahlend und unaufhaltsam,
den ganzen Artikel daher, getreu nach dem Katechismus, wie er soeben,
_anno_ 1835, unter Genehmigung eines hohen und wohlweisen Senates, neu
revidiert herausgegeben war. Wenn man im Gange war, dachte sie, war es
ein Gefühl, wie wenn man im Winter auf dem kleinen Handschlitten mit den
Brüdern den »Jerusalemsberg« hinunterfuhr: es vergingen einem geradezu
die Gedanken dabei, und man konnte nicht einhalten, wenn man auch
wollte.
»Dazu Kleider und Schuhe«, sprach sie, »Essen und Trinken, Haus und Hof,
Weib und Kind, Acker und Vieh ...« Bei diesen Worten aber brach der
alte M. Johann Buddenbrook einfach in Gelächter aus, in sein helles,
verkniffenes Kichern, das er heimlich in Bereitschaft gehalten hatte. Er
lachte vor Vergnügen, sich über den Katechismus mokieren zu können, und
hatte wahrscheinlich nur zu diesem Zwecke das kleine Examen vorgenommen.
Er erkundigte sich nach Tonys Acker und Vieh, fragte, wieviel sie für
den Sack Weizen nähme und erbot sich, Geschäfte mit ihr zu machen. Sein
rundes, rosig überhauchtes und wohlmeinendes Gesicht, dem er beim besten
Willen keinen Ausdruck von Bosheit zu geben vermochte, wurde von
schneeweiß gepudertem Haar eingerahmt, und etwas wie ein ganz leise
angedeutetes Zöpflein fiel auf den breiten Kragen seines mausgrauen
Rockes hinab. Er war, mit seinen siebenzig Jahren, der Mode seiner
Jugend nicht untreu geworden; nur auf den Tressenbesatz zwischen den
Knöpfen und den großen Taschen hatte er verzichtet, aber niemals im
Leben hatte er lange Beinkleider getragen. Sein Kinn ruhte breit,
doppelt und mit einem Ausdruck von Behaglichkeit auf dem weißen
Spitzen-Jabot.
Alle hatten in sein Lachen eingestimmt, hauptsächlich aus Ehrerbietung
gegen das Familienoberhaupt. Mme. Antoinette Buddenbrook, geborene
Duchamps, kicherte in genau derselben Weise wie ihr Gatte. Sie war eine
korpulente Dame mit dicken, weißen Locken über den Ohren, einem schwarz
und hellgrau gestreiften Kleide ohne Schmuck, das Einfachheit und
Bescheidenheit verriet, und mit noch immer schönen und weißen Händen, in
denen sie einen kleinen, sammetnen Pompadour auf dem Schoße hielt. Ihre
Gesichtszüge waren im Laufe der Jahre auf wunderliche Weise denjenigen
ihres Gatten ähnlich geworden. Nur der Schnitt und die lebhafte Dunkelheit
ihrer Augen redeten ein wenig von ihrer halb romanischen Herkunft; sie
stammte großväterlicherseits aus einer französisch-schweizerischen
Familie und war eine geborene Hamburgerin.
Ihre Schwiegertochter, die Konsulin Elisabeth Buddenbrook, eine geborene
Kröger, lachte das Krögersche Lachen, das mit einem pruschenden
Lippenlaut begann, und bei dem sie das Kinn auf die Brust drückte. Sie
war, wie alle Krögers, eine äußerst elegante Erscheinung, und war sie
auch keine Schönheit zu nennen, so gab sie doch mit ihrer hellen und
besonnenen Stimme, ihren ruhigen, sicheren und sanften Bewegungen aller
Welt ein Gefühl von Klarheit und Vertrauen. Ihrem rötlichen Haar, das
auf der Höhe des Kopfes zu einer kleinen Krone gewunden und in breiten
künstlichen Locken über die Ohren frisiert war, entsprach ein
außerordentlich zartweißer Teint mit vereinzelten kleinen
Sommersprossen. Das Charakteristische an ihrem Gesicht mit der etwas zu
langen Nase und dem kleinen Munde war, daß zwischen Unterlippe und Kinn
sich durchaus keine Vertiefung befand. Ihr kurzes Mieder mit
hochgepufften Ärmeln, an das sich ein enger Rock aus duftiger,
hellgeblümter Seide schloß, ließ einen Hals von vollendeter Schönheit
frei, geschmückt mit einem Atlasband, an dem eine Komposition von großen
Brillanten flimmerte.
Der Konsul beugte sich mit einer etwas nervösen Bewegung im Sessel
vornüber. Er trug einen zimmetfarbenen Rock mit breiten Aufschlägen und
keulenförmigen Ärmeln, die sich erst unterhalb des Gelenkes eng um die
Hand schlossen. Seine anschließenden Beinkleider bestanden aus einem
weißen, waschbaren Stoff und waren an den Außenseiten mit schwarzen
Streifen versehen. Um die steifen Vatermörder, in die sich sein Kinn
schmiegte, war die seidene Krawatte geschlungen, die dick und breit den
ganzen Ausschnitt der buntfarbigen Weste ausfüllte ... Er hatte die ein
wenig tief liegenden, blauen und aufmerksamen Augen seines Vaters, wenn
ihr Ausdruck auch vielleicht träumerischer war; aber seine Gesichtszüge
waren ernster und schärfer, seine Nase sprang stark und gebogen hervor,
und die Wangen, bis zu deren Mitte blonde, lockige Bartstreifen liefen,
waren viel weniger voll als die des Alten.
Madame Buddenbrook wandte sich an ihre Schwiegertochter, drückte mit
einer Hand ihren Arm, sah ihr kichernd in den Schoß und sagte:
»Immer der nämliche, _mon vieux_, Bethsy ...?« »Immer« sprach sie wie
»Ümmer« aus.
Die Konsulin drohte nur schweigend mit ihrer zarten Hand, so daß ihr
goldenes Armband leise klirrte; und dann vollführte sie eine ihr
eigentümliche Handbewegung vom Mundwinkel zur Frisur hinauf, als ob sie
ein loses Haar zurückstriche, das sich dorthin verirrt hatte.
Der Konsul aber sagte mit einem Gemisch von entgegenkommendem Lächeln
und Vorwurf in der Stimme:
»Aber Vater, Sie belustigen sich wieder einmal über das Heiligste!...«
Man saß im »Landschaftszimmer«, im ersten Stockwerk des weitläufigen
alten Hauses in der Mengstraße, das die Firma Johann Buddenbrook vor
einiger Zeit käuflich erworben hatte und das die Familie noch nicht
lange bewohnte. Die starken und elastischen Tapeten, die von den Mauern
durch einen leeren Raum getrennt waren, zeigten umfangreiche
Landschaften, zartfarbig wie der dünne Teppich, der den Fußboden
bedeckte, Idylle im Geschmack des 18. Jahrhunderts, mit fröhlichen
Winzern, emsigen Ackersleuten, nett bebänderten Schäferinnen, die
reinliche Lämmer am Rande spiegelnden Wassers im Schoße hielten oder
sich mit zärtlichen Schäfern küßten ... Ein gelblicher Sonnenuntergang
herrschte meistens auf diesen Bildern, mit dem der gelbe Überzug der
weiß lackierten Möbel und die gelbseidenen Gardinen vor den beiden
Fenstern übereinstimmten.
Im Verhältnis zu der Größe des Zimmers waren die Möbel nicht zahlreich.
Der runde Tisch mit den dünnen, geraden und leicht mit Gold
ornamentierten Beinen stand nicht vor dem Sofa, sondern an der
entgegengesetzten Wand, dem kleinen Harmonium gegenüber, auf dessen
Deckel ein Flötenbehälter lag. Außer den regelmäßig an den Wänden
verteilten, steifen Armstühlen gab es nur noch einen kleinen Nähtisch am
Fenster, und, dem Sofa gegenüber, einen zerbrechlichen Luxus-Sekretär,
bedeckt mit Nippes.
Durch eine Glastür, den Fenstern gegenüber, blickte man in das
Halbdunkel einer Säulenhalle hinaus, während sich linker Hand vom
Eintretenden die hohe, weiße Flügeltür zum Speisesaale befand. An der
anderen Wand aber knisterte, in einer halbkreisförmigen Nische und
hinter einer kunstvoll durchbrochenen Tür aus blankem Schmiedeeisen, der
Ofen.
Denn es war frühzeitig kalt geworden. Draußen, jenseits der Straße, war
schon jetzt, um die Mitte des Oktober, das Laub der kleinen Linden
vergilbt, die den Marienkirchhof umstanden, um die mächtigen gotischen
Ecken und Winkel der Kirche pfiff der Wind, und ein feiner, kalter
Regen ging hernieder. Madame Buddenbrook, der Älteren, zuliebe hatte man
die doppelten Fenster schon eingesetzt.
Es war Donnerstag, der Tag, an dem ordnungsmäßig jede zweite Woche die
Familie zusammenkam; heute aber hatte man, außer den in der Stadt
ansässigen Familiengliedern, auch ein paar gute Hausfreunde auf ein ganz
einfaches Mittagbrot gebeten, und man saß nun, gegen vier Uhr
nachmittags, in der sinkenden Dämmerung und erwartete die Gäste ...
Die kleine Antonie hatte sich in ihrer Schlittenfahrt durch den
Großvater nicht stören lassen, sondern hatte nur schmollend die immer
ein bißchen hervorstehende Oberlippe noch weiter über die untere
geschoben. Jetzt war sie am Fuße des »Jerusalemsberges« angelangt; aber
unfähig, der glatten Fahrt plötzlich Einhalt zu tun, schoß sie noch ein
Stück über das Ziel hinaus ...
»Amen«, sagte sie, »ich weiß was, Großvater!«
»_Tiens!_ Sie weiß was!« rief der alte Herr und tat, als ob ihn die
Neugier im ganzen Körper plage. »Hast du gehört, Mama? Sie weiß was!
Kann mir denn niemand sagen ...«
»Wenn es ein warmer Schlag ist«, sprach Tony und nickte bei jedem Wort
mit dem Kopfe, »so schlägt der Blitz ein. Wenn es aber ein kalter Schlag
ist, so schlägt der Donner ein!«
Hierauf kreuzte sie die Arme und blickte in die lachenden Gesichter wie
jemand, der seines Erfolges sicher ist. Herr Buddenbrook aber war böse
auf diese Weisheit, er verlangte durchaus zu wissen, wer dem Kinde diese
Stupidität beigebracht habe, und als sich ergab, Ida Jungmann, die
kürzlich für die Kleinen engagierte Mamsell aus Marienwerder, sei es
gewesen, mußte der Konsul diese Ida in Schutz nehmen.
»Sie sind zu streng, Papa. Warum sollte man in diesem Alter über
dergleichen Dinge nicht seine eigenen wunderlichen Vorstellungen haben
dürfen ...«
»_Excusez, mon cher!... Mais c'est une folie!_ Du weißt, daß solche
Verdunkelung der Kinderköpfe mir verdrüßlich ist! Wat, de Dunner sleit
in? Da sall doch gliek de Dunner inslahn! Geht mir mit eurer
Preußin ...«
Die Sache war die, daß der alte Herr auf Ida Jungmann nicht zum besten
zu sprechen war. Er war kein beschränkter Kopf. Er hatte ein Stück von
der Welt gesehen, war _anno_ 13 vierspännig nach Süddeutschland
gefahren, um als Heereslieferant für Preußen Getreide aufzukaufen, war
in Amsterdam und Paris gewesen und hielt, ein aufgeklärter Mann, bei
Gott nicht alles für verurteilenswürdig, was außerhalb der Tore seiner
giebeligen Vaterstadt lag. Abgesehen vom geschäftlichen Verkehr aber, in
gesellschaftlicher Beziehung, war er mehr als sein Sohn, der Konsul,
geneigt, strenge Grenzen zu ziehen und Fremden ablehnend zu begegnen.
Als daher eines Tages seine Kinder von einer Reise nach Westpreußen dies
junge Mädchen -- sie war erst jetzt zwanzig Jahre alt -- als eine Art
Jesuskind mit sich ins Haus gebracht hatten, eine Waise, die Tochter
eines unmittelbar vor Ankunft der Buddenbrooks in Marienwerder
verstorbenen Gasthofsbesitzers, da hatte der Konsul für diesen frommen
Streich einen Auftritt mit seinem Vater zu bestehen gehabt, bei dem der
alte Herr fast nur Französisch und Plattdeutsch sprach ... Übrigens
hatte Ida Jungmann sich als tüchtig im Hausstande und im Verkehr mit den
Kindern erwiesen und eignete sich mit ihrer Loyalität und ihren
preußischen Rangbegriffen im Grunde aufs beste für ihre Stellung in
diesem Hause. Sie war eine Person von aristokratischen Grundsätzen, die
haarscharf zwischen ersten und zweiten Kreisen, zwischen Mittelstand und
geringerem Mittelstand unterschied, sie war stolz darauf, als ergebene
Dienerin den ersten Kreisen anzugehören und sah es ungern, wenn Tony
sich etwa mit einer Schulkameradin befreundete, die nach Mamsell
Jungmanns Schätzung nur dem guten Mittelstande zuzurechnen war ...
In diesem Augenblick ward die Preußin selbst in der Säulenhalle sichtbar
und trat durch die Glastür ein: ein ziemlich großes, knochig gebautes
Mädchen in schwarzem Kleide, mit glattem Haar und einem ehrlichen
Gesicht. Sie führte die kleine Klothilde an der Hand, ein
außerordentlich mageres Kind in geblümtem Kattunkleidchen, mit
glanzlosem, aschigem Haar und stiller Altjungfernmiene. Sie stammte aus
einer völlig besitzlosen Nebenlinie, war die Tochter eines bei Rostock
als Gutsinspektor ansässigen Neffen des alten Herrn Buddenbrook und
ward, weil sie gleichaltrig mit Antonie und ein williges Geschöpf war,
hier im Hause erzogen.
»Es ist alles bereit«, sagte Mamsell Jungmann und schnurrte das _r_ in
der Kehle, denn sie hatte es ursprünglich überhaupt nicht aussprechen
können. »Klothildchen hat tücht'g geholfen in der Küche, Trina hat fast
nichts zu tun brauchen ...«
M. Buddenbrook schmunzelte spöttisch in sein Jabot über Idas fremdartige
Aussprache; der Konsul aber streichelte seiner kleinen Nichte die Wange
und sagte:
»So ist es recht, Thilda. Bete und arbeite, heißt es. Unsere Tony sollte
sich ein Beispiel daran nehmen. Sie neigt nur allzuoft zu Müßiggang und
Übermut ...«
Tony ließ den Kopf hängen und blickte von unten herauf den Großvater an,
denn sie wußte wohl, daß er sie, wie gewöhnlich, verteidigen werde.
»Nein, nein«, sagte er, »Kopf hoch, Tony, _courage_! Eines schickt sich
nicht für alle. Jeder nach seiner Art. Thilda ist brav, aber wir sind
auch nicht zu verachten. Spreche ich _raisonnable_, Bethsy?«
Er wandte sich an seine Schwiegertochter, die seinem Geschmacke
beizupflichten pflegte, während Mme. Antoinette, mehr aus Klugheit wohl
denn aus Überzeugung, meistens die Partei des Konsuls nahm. So reichten
sich die beiden Generationen, im _chassez croisez_ gleichsam, die Hände.
»Sie sind sehr gut, Papa«, sagte die Konsulin. »Tony wird sich bemühen,
eine kluge und tüchtige Frau zu werden ... Sind die Knaben aus der
Schule gekommen?« fragte sie Ida.
Aber Tony, die vom Knie des Großvaters aus in den »Spion« durchs Fenster
sah, rief fast gleichzeitig:
»Tom und Christian kommen die Johannisstraße herauf ... und Herr
Hoffstede ... und Onkel Doktor ...«
Das Glockenspiel von St. Marien setzte mit einem Chorale ein: pang!
ping, ping -- pung! ziemlich taktlos, so daß man nicht recht zu erkennen
vermochte, was es eigentlich sein sollte, aber doch voll Feierlichkeit,
und während dann die kleine und die große Glocke fröhlich und würdevoll
erzählten, daß es vier Uhr sei, schallte auch drunten die Glocke der
Windfangtür gellend über die große Diele, worauf es in der Tat Tom und
Christian waren, die ankamen, zusammen mit den ersten Gästen, mit Jean
Jacques Hoffstede, dem Dichter, und Doktor Grabow, dem Hausarzt.

Zweites Kapitel
Herr Jean Jacques Hoffstede, der Poet der Stadt, der sicherlich auch für
den heutigen Tag ein paar Reime in der Tasche hatte, war nicht viel
jünger als Johann Buddenbrook, der Ältere, und abgesehen von der grünen
Farbe seines Leibrockes, in demselben Geschmack gekleidet. Aber er war
dünner und beweglicher als sein alter Freund und besaß kleine, flinke,
grünliche Augen und eine lange, spitze Nase.
»Besten Dank«, sagte er, nachdem er den Herren die Hände geschüttelt und
vor den Damen -- im besonderen vor der Konsulin, die er außerordentlich
verehrte -- ein paar seiner ausgesuchtesten _compliments_ vollführt
hatte, _compliments_, wie die neue Generation sie schlechterdings nicht
mehr zustande brachte, und die von einem angenehm stillen und
verbindlichen Lächeln begleitet waren. »Besten Dank für die freundliche
Einladung, meine Hochverehrten. Diese beiden jungen Leute«, und er wies
auf Tom und Christian, die in blauen Kitteln mit Ledergürteln bei ihm
standen, »haben wir in der Königstraße getroffen, der Doktor und ich,
als sie von ihren Studien kamen. Prächtige Bursche -- Frau Konsulin?
Thomas, das ist ein solider und ernster Kopf; er muß Kaufmann werden,
darüber besteht kein Zweifel. Christian dagegen scheint mir ein wenig
Tausendsassa zu sein, wie? ein wenig _Incroyable_ ... Allein ich
verhehle nicht mein _engouement_. Er wird studieren, dünkt mich; er ist
witzig und brillant veranlagt ...«
Herr Buddenbrook bediente sich seiner goldenen Tabaksdose.
»'n Aap is hei! Soll er nicht gleich Dichter werden, Hoffstede?«
Mamsell Jungmann steckte die Fenstervorhänge übereinander, und bald lag
das Zimmer in dem etwas unruhigen, aber diskreten und angenehmen Licht
der Kerzen des Kristallkronleuchters und der Armleuchter, die auf dem
Sekretär standen.
»Nun, Christian«, sagte die Konsulin, deren Haar goldig aufleuchtete,
»was hast du heute nachmittag gelernt?« Und es ergab sich, daß Christian
Schreiben, Rechnen und Singen gehabt hatte.
Er war ein Bürschchen von sieben Jahren, das schon jetzt in beinahe
lächerlicher Weise seinem Vater ähnlich war. Es waren die gleichen,
ziemlich kleinen, runden und tiefliegenden Augen, die gleiche stark
hervorspringende und gebogene Nase war schon erkenntlich, und unterhalb
der Wangenknochen deuteten bereits ein paar Linien darauf hin, daß die
Gesichtsform nicht immer die jetzige kindliche Fülle behalten werde.
»Wir haben furchtbar gelacht«, fing er an zu plappern, während seine
Augen im Zimmer von einem zum anderen gingen. »Paßt mal auf, was Herr
Stengel zu Siegmund Köstermann gesagt hat.« Er beugte sich vor,
schüttelte den Kopf und redete eindringlich in die Luft hinein:
»Äußerlich, mein gutes Kind, äußerlich bist du glatt und geleckt, ja,
aber innerlich, mein gutes Kind, da bist du schwarz ...« Und dies sagte
er unter Weglassung des »r« und indem er »schwarz« wie »swärz« aussprach
-- mit einem Gesicht, in dem sich der Unwille über diese »äußeliche«
Glätte und Gelecktheit mit einer so überzeugenden Komik malte, daß alles
in Gelächter ausbrach.
»'n Aap is hei!« wiederholte der alte Buddenbrook kichernd. Herr
Hoffstede aber war außer sich vor Entzücken.
»Charmant!« rief er. »Unübertrefflich! Man muß Marcellus Stengel kennen!
Akkurat so! Nein, das ist gar zu köstlich!«
Thomas, dem solche Begabung abging, stand neben seinem jüngeren Bruder
und lachte neidlos und herzlich. Seine Zähne waren nicht besonders
schön, sondern klein und gelblich. Aber seine Nase war auffallend fein
geschnitten, und er ähnelte in den Augen und in der Gesichtsform stark
seinem Großvater.
Man hatte zum Teil auf den Stühlen und dem Sofa Platz genommen, man
plauderte mit den Kindern, sprach über die frühe Kälte, das Haus ...
Herr Hoffstede bewunderte am Sekretär ein prachtvolles Tintenfaß aus
Sevres-Porzellan in Gestalt eines schwarzgefleckten Jagdhundes. Doktor
Grabow aber, ein Mann vom Alter des Konsuls, zwischen dessen spärlichem
Backenbart ein langes, gutes und mildes Gesicht lächelte, betrachtete
die Kuchen, Korinthenbrote und verschiedenartigen gefüllten Salzfäßchen,
die auf dem Tische zur Schau gestellt waren. Es war das »Salz und Brot«,
das der Familie von Verwandten und Freunden zum Wohnungswechsel
übersandt worden war. Da man aber sehen sollte, daß die Gabe nicht aus
geringen Häusern komme, bestand das Brot in süßem, gewürztem und
schwerem Gebäck und war das Salz von massivem Golde umschlossen.
»Ich werde wohl zu tun bekommen«, sagte der Doktor, indem er auf die
Süßigkeiten wies und den Kindern drohte. Dann hob er mit wiegendem Kopf
ein gediegenes Gerät für Salz, Pfeffer und Senf empor.
»Von Lebrecht Kröger«, sagte M. Buddenbrook schmunzelnd. »Immer koulant,
mein lieber Herr Verwandter. Ich habe ihm dergleichen nicht spendiert,
als er sich sein Gartenhaus vorm Burgtor gebaut hatte. Aber so war er
immer ... nobel! spendabel! ein _à la mode_-Kavalier ...«
Mehrmals hatte die Glocke durchs ganze Haus gegellt. Pastor Wunderlich
langte an, ein untersetzter alter Herr in langem, schwarzem Rock, mit
gepudertem Haar und einem weißen, behaglich lustigen Gesicht, in dem ein
Paar grauer, munterer Augen blinzelten. Er war seit vielen Jahren Witwer
und rechnete sich zu den Junggesellen aus der alten Zeit, wie der lange
Makler, Herr Grätjens, der mit ihm kam und beständig eine seiner hageren
Hände nach Art eines Fernrohrs zusammengerollt vors Auge hielt, als
prüfe er ein Gemälde; er war ein allgemein anerkannter Kunstkenner.
Auch Senator Doktor Langhals nebst Frau kamen an, langjährige Freunde
des Hauses, -- nicht zu vergessen den Weinhändler Köppen mit dem großen,
dunkelroten Gesicht, das zwischen den hochgepolsterten Ärmeln saß, und
seine gleichfalls so sehr beleibte Gattin ...
Es war schon nach halb fünf Uhr, als schließlich die Krögers eintrafen,
die Alten sowohl wie ihre Kinder, Konsul Krögers mit ihren Söhnen Jakob
und Jürgen, die im Alter von Tom und Christian standen. Und fast
gleichzeitig mit ihnen kamen auch die Eltern der Konsulin Kröger,
Holzgroßhändler Oeverdieck nebst Frau, ein altes, zärtliches Ehepaar,
das sich vor aller Ohren mit den bräutlichsten Kosenamen zu benennen
pflegte.
»Feine Leute kommen spät«, sagte Konsul Buddenbrook und küßte seiner
Schwiegermutter die Hand.
»Öwer denn ook gliek düchtig!« und Johann Buddenbrook machte eine weite
Armbewegung über die Krögersche Verwandtschaft hin, indem er dem Alten
die Hand schüttelte ...
Lebrecht Kröger, der _à la mode_-Kavalier, eine große, distinguierte
Erscheinung, trug noch leicht gepudertes Haar, war aber modisch
gekleidet. An seiner Sammetweste blitzten zwei Reihen von
Edelsteinknöpfen. Justus, sein Sohn, mit kleinem Backenbart und spitz
emporgedrehtem Schnurrbart, ähnelte, was Figur und Benehmen anbetraf,
stark seinem Vater; auch über die nämlichen runden und eleganten
Handbewegungen verfügte er.
Man setzte sich gar nicht erst, sondern stand, in Erwartung der
Hauptsache, in einem vorläufigen und nachlässigen Gespräch beieinander.
Und Johann Buddenbrook, der Ältere, bot auch schon Madame Köppen seinen
Arm, indem er mit vernehmlicher Stimme sagte:
»Na, wenn wir alle Appetit haben, _mesdames et messieurs_ ...«
Mamsell Jungmann und das Folgmädchen hatten die weiße Flügeltür zum
Speisesaal geöffnet, und langsam, in zuversichtlicher Gemächlichkeit,
bewegte sich die Gesellschaft hinüber; man konnte eines nahrhaften
Bissens gewärtig sein bei Buddenbrooks ...

Drittes Kapitel
Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der
Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, das
gesellschaftliche Lächeln war plötzlich von seinem Gesicht verschwunden,
um einem gespannten und besorgten Ausdruck Platz zu machen, und an
seinen Schläfen spielten, als ob er die Zähne aufeinander bisse, ein
paar Muskeln. Nur zum Schein machte er einige Schritte dem Speisesaale
zu, dann aber hielt er sich zurück und suchte mit den Augen seine
Mutter, die als eine der letzten, an der Seite Pastor Wunderlichs, die
Schwelle überschreiten wollte.
»Pardon, lieber Herr Pastor ... Auf zwei Worte, Mama!« Und während der
Pastor ihm munter zunickte, nötigte Konsul Buddenbrook die alte Dame ins
Landschaftszimmer zurück und zum Fenster.
»Es ist, um kurz zu sein, ein Brief von Gotthold gekommen«, sagte er
rasch und leise, indem er in ihre fragenden, dunklen Augen sah und das
gefaltete und versiegelte Papier aus der Tasche zog. »Das ist seine
Handschrift ... Es ist das dritte Schreiben, und nur das erste hat Papa
ihm beantwortet ... Was machen? Es ist schon um zwei Uhr angekommen, und
ich hätte es dem Vater längst einhändigen müssen, aber sollte ich ihm
heute die Stimmung verderben? Was sagen Sie? Es ist immer noch Zeit, ihn
herauszubitten ...«
»Nein, du hast recht, Jean, warte damit!« sagte Madame Buddenbrook und
erfaßte nach ihrer Gewohnheit mit einer schnellen Bewegung den Arm ihres
Sohnes. »Was soll darin stehen!« fügte sie bekümmert hinzu. »Er gibt
nicht nach, der Junge. Er kapriziert sich auf diese Entschädigungssumme
für den Anteil am Hause ... Nein, nein, Jean, noch nicht jetzt ... Heute
abend vielleicht, vorm Zubettegehen ...«
»Was tun?« wiederholte der Konsul, indem er den gesenkten Kopf
schüttelte. »Ich selbst habe Papa oft genug bitten wollen, nachzugeben
... Es soll nicht aussehen, als ob ich, der Stiefbruder, mich bei den
Eltern eingenistet hätte und gegen Gotthold intrigierte ... auch dem
Vater gegenüber muß ich den Anschein dieser Rolle vermeiden. Aber wenn
ich ehrlich sein soll ... ich bin schließlich Associé. Und dann bezahlen
Bethsy und ich vorläufig eine ganz normale Miete für den zweiten Stock
... Was meine Schwester in Frankfurt betrifft, nun, so ist die Sache
arrangiert. Ihr Mann bekommt schon jetzt, bei Papas Lebzeiten, eine
Abstandssumme, ein Viertel bloß von der Hauskaufsumme ... Das ist ein
vorteilhaftes Geschäft, das Papa sehr glatt und gut erledigt hat, und
das im Sinne der Firma höchst erfreulich ist. Und wenn Papa sich
Gotthold gegenüber so ganz abweisend verhält, so ist das ...«
»Nein, Unsinn, Jean, dein Verhältnis zur Sache ist doch wohl klar. Aber
Gotthold glaubt, daß ich, seine Stiefmutter, nur für meine eigenen
Kinder sorge und ihm seinen Vater geflissentlich entfremde. Das ist das
Traurige ...«
»Aber es ist seine Schuld!« rief der Konsul beinahe laut und mäßigte
dann seine Stimme mit einem Blick nach dem Speisesaal. »Es ist seine
Schuld, dies traurige Verhältnis! Urteilen Sie selbst! Warum konnte er
nicht vernünftig sein! Warum mußte er diese Demoiselle Stüwing heiraten
und den ... Laden ...« Der Konsul lachte ärgerlich und verlegen bei
diesem Worte. »Es ist eine Schwäche, Vaters Widerwille gegen den Laden;
aber Gotthold hätte diese kleine Eitelkeit respektieren müssen ...«
»Ach, Jean, das beste wäre, Papa gäbe nach!«
»Aber kann ich denn dazu raten?« flüsterte der Konsul mit einer erregten
Handbewegung nach der Stirn. »Ich bin persönlich interessiert, und
deshalb müßte ich sagen: Vater, bezahle. Aber ich bin auch Associé, ich
habe die Interessen der Firma zu vertreten, und wenn Papa nicht glaubt,
einem ungehorsamen und rebellischen Sohn gegenüber die Verpflichtung zu
haben, dem Betriebskapital die Summe zu entziehen ... Es handelt sich um
mehr als elftausend Kuranttaler. Das ist gutes Geld ... Nein, nein, ich
kann nicht zuraten ... aber auch nicht abraten. Ich will nichts davon
wissen. Nur die Szene mit Papa ist mir _désagréable_ ...«
»Abends spät, Jean. Komm nun, man wartet ...«
Der Konsul barg das Papier in der Brusttasche, bot seiner Mutter den
Arm, und nebeneinander überschritten sie die Schwelle zum
hellerleuchteten Speisesaal, wo die Gesellschaft mit der Placierung um
die lange Tafel soeben fertiggeworden war.
Aus dem himmelblauen Hintergrund der Tapeten traten zwischen schlanken
Säulen weiße Götterbilder fast plastisch hervor. Die schweren roten
Fenstervorhänge waren geschlossen, und in jedem Winkel des Zimmers
brannten auf einem hohen, vergoldeten Kandelaber acht Kerzen, abgesehen
von denen, die in silbernen Armleuchtern auf der Tafel standen. Über
dem massigen Büfett, dem Landschaftszimmer gegenüber, hing ein
umfangreiches Gemälde, ein italienischer Golf, dessen blaudunstiger Ton
in dieser Beleuchtung außerordentlich wirksam war. Mächtige,
steiflehnige Sofas in rotem Damast standen an den Wänden.
Es war jede Spur von Besorgnis und Unruhe aus dem Gesicht Madame
Buddenbrooks verschwunden, als sie sich, zwischen dem alten Kröger, der
an der Fensterseite präsidierte, und Pastor Wunderlich niederließ.
»_Bon appétit!_« sagte sie mit ihrem kurzen, raschen, herzlichen
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