Der Zauberberg. Erster Band - 32

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will nicht berührt werden, das ist tabu, das ist mit Fleisch zugedeckt,
isoliert und unnahbar, ein für allemal. Und nun hatte er es bloßgelegt
und tastete es ab. Meine Herren, da wurde mir übel. Entsetzlich,
entsetzlich, meine Herren, – nie hätte ich gedacht, daß so ein siebenmal
scheußliches und hundsföttisch gemeines Gefühl auf Erden und abgesehen
von der Hölle überhaupt vorkomme! Ich fiel in Ohnmacht, – in drei
Ohnmachten auf einmal, eine grüne, eine braune und eine violette.
Außerdem stank es in dieser Ohnmacht, der Pleurachok warf sich mir auf
den Geruchsinn, meine Herren, es roch über alle Maßen nach
Schwefelwasserstoff, wie es in der Hölle riechen muß, und bei alldem
hörte ich mich lachen, während ich abschnappte, aber nicht wie ein
Mensch lacht, sondern das war die unanständigste und ekelhafteste Lache,
die ich in meinem Leben je gehört habe, denn das Abgetastetwerden des
Rippenfells, meine Herren, das ist ja, als ob man auf die allerinfamste,
übertriebenste und unmenschlichste Weise gekitzelt würde, so und nicht
anders ist es mit dieser verdammten Schande und Qual, und das ist der
Pleurachok, den der liebe Gott Ihnen erspare.“
Oft und nicht anders als mit fahlem Grauen kam Anton Karlowitsch Ferge
auf dies „hundsföttische“ Erlebnis zurück und ängstigte sich nicht wenig
vor seiner Wiederholung. Übrigens hatte er sich von vornherein als einen
einfachen Menschen bekannt, dem alles „Hohe“ vollständig fernliege und
an den man besondere Ansprüche geistiger und gemütlicher Art nicht
stellen dürfe, wie auch er solche Ansprüche an niemanden stelle. Dies
vereinbart, erzählte er gar nicht uninteressant von seinem früheren
Leben, aus dem die Krankheit ihn dann geworfen, dem Leben eines
Reisenden im Dienst einer Feuerversicherungsgesellschaft: von Petersburg
aus hatte er in weitläufigen Kreuz- und Querfahrten durch ganz Rußland
die assekurierten Fabriken besucht und die wirtschaftlich zweifelhaften
auszukundschaften gehabt; denn es sei statistisch, daß in den gerade
schlecht gehenden Industrien die meisten Fabrikbrände vorkämen. Darum
sei er denn ausgesandt worden, um unter diesem und jenem Vorwande einen
Betrieb zu sondieren und seiner Bank Bericht zu erstatten, damit zu
rechter Zeit durch verstärkte Rückversicherung oder Prämienteilung
empfindlichem Verlust habe vorgebeugt werden können. Von winterlichen
Reisen durch das weite Reich erzählte er, von Fahrten die Nächte
hindurch bei ungeheuerem Frost, im Liegeschlitten, unter
Schaffelldecken, und wie er erwachend die Augen der Wölfe gleich Sternen
über dem Schnee habe glühen sehen. Gefrorenen Proviant, so Kohlsuppe wie
Weißbrot, hatte er im Kasten mit sich geführt, die an den Stationen,
beim Pferdewechsel, zum Genusse aufgetaut worden waren, wobei sich das
Brot als frisch wie am ersten Tage erwiesen hatte. Und schlimm nur, wenn
unterwegs plötzlich Tauwetter eingefallen war: dann war ihm die in
Stücken mitgenommene Kohlsuppe ausgelaufen.
In dieser Weise erzählte Herr Ferge, indem er sich hin und wieder
seufzend mit der Bemerkung unterbrach, das sei alles recht schön, aber
wenn nur nicht noch einmal der Versuch mit dem Pneumothorax bei ihm
gemacht werden müsse. Es war nichts Höheres, was er vorbrachte, aber
faktischer Natur und ganz gut zu hören, besonders für Hans Castorp, dem
es förderlich schien, vom russischen Reich und seinem Lebensstil zu
vernehmen, von Samowaren, Piroggen, Kosaken und hölzernen Kirchen mit so
vielen Zwiebelturmköpfen, daß sie Pilzkolonien glichen. Auch von der
dortigen Menschenart, ihrer nördlichen und darum in seinen Augen desto
abenteuerlicheren Exotik, ließ er Herrn Ferge erzählen, von dem
asiatischen Einschuß ihres Geblütes, den vortretenden Backenknochen, dem
finnisch-mongolischen Augensitz, und lauschte mit anthropologischem
Anteil, ließ sich auch Russisch vorsprechen, – rasch, verwaschen,
wildfremd und knochenlos ging das östliche Idiom unter Herrn Ferges
gutmütigem Schnurrbart, aus seinem gutmütig vorstehenden Kehlkopf hervor
–, und desto besser (wie einmal die Jugend ist) fand sich Hans Castorp
von alldem unterhalten, als es pädagogisch verbotenes Gebiet war, auf
dem er sich tummelte.
Sie sprachen öfters auf eine Viertelstunde bei Anton Karlowitsch Ferge
vor. Dazwischen besuchten sie den Knaben Teddy aus dem „Fridericianum“,
einen eleganten Vierzehnjährigen, blond und fein, mit Privatpflegerin
und in weißseidenem, verschnürtem Pyjama. Er war Waise und reich, wie er
selbst erzählte. In Erwartung eines tieferen operativen Eingriffs, der
Entfernung wurmstichiger Teile, womit man es probieren wollte, verließ
er, wenn er sich besser fühlte, zuweilen auf eine Stunde sein Bett, um
sich in seinem hübschen Sportanzug an der unteren Geselligkeit zu
beteiligen. Die Damen schäkerten gern mit ihm, und er hörte ihren
Gesprächen zu, zum Beispiel denen, die sich mit Rechtsanwalt Einhuf, dem
Fräulein in der Reformhose und Fränzchen Oberdank beschäftigten. Dann
legte er sich wieder. So lebte der Knabe Teddy elegant in den Tag
hinein, indem er durchblicken ließ, daß er vom Leben nichts anderes
mehr, als eben immer nur dies, erwarte.
Aber auf Nummer fünfzig lag Frau von Mallinckrodt, Natalie mit Vornamen,
mit schwarzen Augen und goldenen Ringen in den Ohren, kokett,
putzsüchtig und dabei ein weiblicher Lazarus und Hiob, von Gott mit
jederlei Bresthaftigkeit geschlagen. Ihr Organismus schien mit
Giftstoffen überschwemmt, so daß alle möglichen Krankheiten sie
abwechselnd und gleichzeitig heimsuchten. Sehr in Mitleidenschaft
gezogen war ihr Hautorgan, das zu großen Teilen von einem qualvoll
juckenden, da und dort wunden Ekzem überzogen war, auch am Munde, woraus
der Einführung des Löffels Schwierigkeiten erwuchsen. Innere
Entzündungen, solche des Rippenfells, der Nieren, der Lungen, der
Knochenhäute und selbst des Hirns, so daß Bewußtlosigkeit einfiel,
lösten einander ab bei Frau von Mallinckrodt, und Herzschwäche,
hervorgerufen durch Fieber und Schmerzen, schuf ihr große Ängste,
bewirkte zum Beispiel, daß sie beim Schlucken das Essen nicht ordentlich
hinunterbrachte: gleich oben in der Speiseröhre blieb es ihr stecken.
Kurzum, die Frau war gräßlich daran und außerdem ganz allein in der
Welt; denn nachdem sie Mann und Kinder um eines anderen Mannes, das
heißt eines halben Knaben, willen verlassen, war sie ihrerseits von
ihrem Geliebten verlassen worden, wie die Vettern von ihr selbst
erfuhren, und war nun heimatlos, wenn auch nicht ohne Mittel, da der
Ehemann sie mit solchen versah. Sie machte ohne unangebrachten Stolz von
seiner Anständigkeit oder seiner fortdauernden Verliebtheit Gebrauch, da
sie sich selber nicht ernst nahm, sondern einsah, daß sie nur ein
ehrloses, sündhaftes Weibchen war, und trug denn auf dieser Basis alle
ihre Hiobsplagen mit erstaunlicher Geduld und Zähigkeit, der elementaren
Widerstandskraft ihrer Rasse-Weiblichkeit, die über das Elend ihres
bräunlichen Körpers triumphierte und noch aus dem weißen Gazeverband,
den sie aus irgendeinem schlimmen Grunde um den Kopf tragen mußte, ein
kleidsames Kostümstück machte. Beständig wechselte sie den Schmuck,
begann in der Frühe mit Korallen und endete abends mit Perlen. Erfreut
durch Hans Castorps Blumensendung, der sie offensichtlich eine mehr
galante als charitative Bedeutung beilegte, ließ sie die jungen Herren
zum Tee an ihr Lager bitten, den sie aus einer Schnabeltasse trank, die
Finger ohne Ausnahme der Daumen und bis zu den Gelenken mit Opalen,
Amethysten und Smaragden bedeckt. Bald, während die goldenen Ringe an
ihren Ohren schaukelten, hatte sie den Vettern erzählt, wie alles sich
mit ihr zugetragen: von ihrem anständigen, aber langweiligen Mann, ihren
ebenfalls anständigen und langweiligen Kindern, die ganz dem Vater
nacharteten und für die sie sich niemals sonderlich hatte erwärmen
können, und von dem halben Knaben, mit dem sie das Weite gesucht und
dessen poetische Zärtlichkeit sie sehr zu rühmen wußte. Aber seine
Verwandten hätten ihn mit List und Gewalt von ihr losgemacht, und dann
habe sich der Kleine auch wohl vor ihrer Krankheit geekelt, die damals
vielfältig und stürmisch zum Ausbruch gekommen. Ob die Herren sich etwa
auch ekelten, fragte sie kokettierend; und ihre Rasse-Weiblichkeit
triumphierte über das Ekzem, das ihr das halbe Gesicht überzog.
Hans Castorp dachte geringschätzig über den Kleinen, der sich geekelt
hatte, und gab dieser Empfindung auch durch ein Achselzucken Ausdruck.
Was ihn betraf, so ließ er sich den Weichmut des poetischen Halbknaben
zum Ansporn in entgegengesetzter Richtung dienen, und nahm Gelegenheit,
der unglückseligen Frau von Mallinckrodt bei wiederholten Besuchen
kleine Pflegerdienste zu leisten, zu denen keine Vorkenntnisse gehörten,
das heißt: ihr behutsam den Mittagsbrei einzuführen, wenn er eben
serviert wurde, ihr aus der Schnabeltasse zu trinken zu geben, wenn der
Bissen ihr steckenblieb, oder ihr beim Umlagern im Bette behilflich zu
sein; denn zu allem übrigen erschwerte eine Operationswunde ihr auch das
Liegen. In diesen Handreichungen übte er sich, wenn er auf dem Wege zum
Speisesaal oder von einem Spaziergange heimkehrend bei ihr einsprach,
indem er Joachim aufforderte, immer voranzugehen, er wolle nur rasch den
Fall auf Nummer fünfzig ein bißchen kontrollieren, – und empfand eine
beglückende Ausdehnung seines Wesens dabei, eine Freude, die auf dem
Gefühl von der Förderlichkeit und heimlichen Tragweite seines Tuns
beruhte, sich übrigens auch mit einem gewissen diebischen Vergnügen an
dem untadelig christlichen Gepräge dieses Tuns und Treibens mischte,
einem so frommen, milden und lobenswerten Gepräge in der Tat, daß weder
vom militärischen noch vom humanistisch-pädagogischen Standpunkte irgend
etwas Ernstliches dagegen erinnert werden konnte.
Von Karen Karstedt war noch nicht die Rede, und doch nahmen Hans Castorp
und Joachim sich ihrer sogar besonders an. Sie war eine auswärtige
Privatpatientin des Hofrats, von ihm der Charität der Vettern empfohlen.
Seit vier Jahren hier oben, war die Mittellose von harten Verwandten
abhängig, die sie schon einmal, da sie doch sterben müsse, von hier
fortgenommen und nur auf Einspruch des Hofrats wieder heraufgeschickt
hatten. Sie domizilierte im „Dorf“, in einer billigen Pension, –
neunzehnjährig und schmächtig, mit glattem, geöltem Haar, Augen, die
zaghaft einen Glanz zu verbergen suchten, der mit der hektischen
Erhöhung ihrer Wangen übereinstimmte, und einer charakteristisch
belegten, dabei aber sympathisch lautenden Stimme. Sie hustete fast ohne
Unterbrechung, und ihre sämtlichen Fingerspitzen waren verpflastert, da
sie infolge der Vergiftung offen waren.
Ihr also widmeten die beiden auf Fürbitte des Hofrats, da sie nun einmal
so gutherzige Kerle seien, sich ganz besonders. Mit einer Blumensendung
begann es, dann folgte ein Besuch bei der armen Karen auf ihrem kleinen
Balkon in „Dorf“ und hierauf diese und jene außerordentliche
Unternehmung zu dritt: die Besichtigung einer Eislaufkonkurrenz, eines
Bobsleighrennens. Denn es war nun die Wintersport-Jahreszeit unseres
Hochtales auf voller Höhe, eine Festwoche wurde begangen, die
Veranstaltungen häuften sich, diese Lustbarkeiten und Schauspiele, denen
die Vettern bisher keine andere als nur eine gelegentlich-flüchtige
Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Joachim war ja allen Zerstreuungen hier
oben abhold. Nicht um solcher willen war er hier, – war überhaupt nicht
hier, um zu leben und sich mit dem Aufenthalt abzufinden, indem er ihn
angenehm und abwechslungsreich gestaltete, sondern einzig und ganz
allein, um sich möglichst rasch zu entgiften, damit er in der Ebene
Dienst machen könne, wirklichen Dienst statt des Kurdienstes, der ein
Ersatzmittel war, aber an dem er einen Raub nur widerwillig duldete.
Sich tätig an der Winterlust zu beteiligen, war ihm verboten, und den
Gaffer zu spielen, hatte ihm mißfallen. Was aber Hans Castorp betraf, so
fühlte er sich zu sehr, in einem zu strengen und intimen Verstande, als
Mitglied Derer hier oben, um Sinn und Blick zu haben für das Treiben von
Leuten, die in diesem Tale ein Sportgelände sahen.
Die charitative Teilnahme nun aber für das arme Fräulein Karstedt
brachte hierin einige Änderung hervor, – ohne unchristlich zu
erscheinen, konnte Joachim keine Einwände dagegen erheben. Sie holten
die Kranke aus ihrer dürftigen Wohnung in „Dorf“ und führten sie bei
prächtig heiß durchsonntem Frostwetter durch das nach dem Hotel
d’Angleterre genannte Englische Viertel, zwischen den Luxusläden der
Hauptstraße hin, auf der Schlitten läuteten, reiche Genießer und
Tagediebe aus aller Welt, Bewohner des Kurhauses und der anderen großen
Hotels, barhaupt in modischem Sportdreß aus edlen und teueren Stoffen,
mit Gesichtern, bronziert von Wintersonnenbrand und Schneestrahlung,
sich ergingen, und hinab auf den nicht weit vom Kurhause in der Tiefe
des Tales gelegenen Eisplatz, der im Sommer eine zum Fußballspiel
benutzte Wiese gewesen. Musik erscholl; die Kurkapelle konzertierte auf
der Empore des hölzernen Pavillongebäudes zu Häupten der viereckig
gestreckten Bahn, hinter welchem die verschneiten Berge im Dunkelblauen
standen. Sie nahmen Einlaß, drängten sich durch das Publikum, das von
drei Seiten, auf ansteigenden Sitzen, die Bahn umgab, fanden Plätze und
schauten. Die Kunstläufer, in knapper Tracht, schwarzen Trikots,
Pelzwerk an den Tressenjacken, wiegten sich, schwebten, zogen Figuren,
sprangen und kreiselten. Ein virtuoses Paar, Herr und Dame,
Professionals und außer Konkurrenz, vollführte etwas in der ganzen Welt
nur von ihm Vermochtes, entfesselte Tusch und Händeklatschen. Im Kampf
um den Schnelligkeitspreis arbeiteten sich sechs junge Männer
verschiedener Nationalität, gebückt, die Hände auf dem Rücken, zuweilen
das Taschentuch vor dem Munde, sechsmal um das weite Viereck. Man
läutete mit einer Glocke in die Musik hinein. Zuweilen brandete die
Menge in anfeuernden Zurufen und Beifall auf.
Es war eine bunte Versammlung, in der die drei Kranken, die Vettern und
ihr Schützling sich umsahen. Engländer mit schottischen Mützen und
weißen Zähnen sprachen Französisch mit penetrant duftenden Damen, die
von oben bis unten in bunte Wolle gekleidet waren, und von denen einige
in Hosen gingen. Kleinköpfige Amerikaner, das Haar glatt angeklebt, die
Shagpfeife im Munde, trugen Pelze, deren Rauhseite nach außen gekehrt
war. Russen, bärtig und elegant, barbarisch reichen Ansehens, und
Holländer von malaischem Kreuzungstyp saßen zwischen deutschem und
schweizerischem Publikum, während allerlei Unbestimmtes, französisch
Redendes, vom Balkan oder der Levante, abenteuerliche Welt, für die Hans
Castorp eine gewisse Schwäche an den Tag legte, und die von Joachim als
zweideutig und charakterlos abgelehnt wurde, überall eingesprengt war.
Kinder konkurrierten zwischendurch in scherzhaften Aufgaben, stolperten
über die Bahn, am einen Fuß einen Schnee-, am anderen einen
Schlittschuh, oder indem die Knaben ihre Dämchen auf Schaufeln vor sich
her schoben. Sie liefen mit brennenden Kerzen, wobei Sieger war, wer
sein Licht, noch brennend, zum Ziele trug, mußten im Laufe Hindernisse
überklettern oder Kartoffeln mit Zinnlöffeln in aufgestellte Gießkannen
lesen. Die große Welt jubelte. Man zeigte sich die reichsten,
berühmtesten und anmutigsten unter den Kindern, das Töchterchen eines
holländischen Multimillionärs, den Sohn eines preußischen Prinzen und
einen Zwölfjährigen, der den Namen einer weltbekannten Champagnerfirma
trug. Die arme Karen jubelte ebenfalls und hustete dabei. Sie klatschte
vor Freude in ihre Hände mit den offenen Fingerspitzen. Sie war so
dankbar.
Auch zum Bobsleighrennen führten die Vettern sie: es war nicht weit zum
Ziel, weder vom „Berghof“ noch auch von Karen Karstedts Wohnung, denn
die Bahn, von der Schatzalp herunterkommend, endete in „Dorf“ zwischen
den Siedelungen des westlichen Hanges. Ein Kontrollhäuschen war dort
errichtet, wohin die Abfahrt eines jeden Gefährts vom Start telephonisch
gemeldet wurde. Zwischen den vereisten Schneebarrieren, auf den
metallisch glänzenden Kurven der Bahn steuerten die flachen Gerüste,
bemannt mit Männern und Frauen in weißer Wolle, Schärpen in allerlei
Landesfarben um die Brust, einzeln, in größeren Abständen, aus der Höhe
daher. Man sah rote, angestrengte Gesichter, in die es hineinschneite.
Stürze, Schlitten, die aneckten, sich überschlugen und ihre Mannschaft
in den Schnee entleerten, wurden vom Publikum photographiert. Musik
spielte auch hier. Die Zuschauer saßen auf kleinen Tribünen oder schoben
sich auf dem schmalen Gehpfade hin, der neben der Bahn geschaufelt war.
Holzbrücken, über die er später führte, die die Bahn überspannten, und
unter denen von Zeit zu Zeit ein konkurrierender Bobsleigh dahinsauste,
waren ebenfalls mit Menschen besetzt. Die Leichen des Sanatoriums droben
nahmen den gleichen Weg, im Saus unter den Brücken dahin, die Kurven
hinab, zu Tale, zu Tale, dachte Hans Castorp und sprach auch davon.
Selbst ins Bioskop-Theater von „Platz“ führten sie Karen Karstedt eines
Nachmittags, da sie das alles so sehr genoß. In der schlechten Luft, die
alle drei physisch stark befremdete, da sie nur das Reinste gewohnt
waren, sich ihnen schwer auf die Brust legte und einen trüben Nebel in
ihren Köpfen erzeugte, flirrte eine Menge Leben, kleingehackt,
kurzweilig und beeilt, in aufspringender, zappelnd verweilender und
wegzuckender Unruhe, zu einer kleinen Musik, die ihre gegenwärtige
Zeitgliederung auf die Erscheinungsflucht der Vergangenheit anwandte und
bei beschränkten Mitteln alle Register der Feierlichkeit und des Pompes,
der Leidenschaft, Wildheit und girrenden Sinnlichkeit zu ziehen wußte,
auf der Leinwand vor ihren schmerzenden Augen vorüber. Es war eine
aufgeregte Liebes- und Mordgeschichte, die sie sahen, stumm sich
abhaspelnd am Hofe eines orientalischen Despoten, gejagte Vorgänge voll
Pracht und Nacktheit, voll Herrscherbrunst und religiöser Wut der
Unterwürfigkeit, voll Grausamkeit, Begierde, tödlicher Lust und von
verweilender Anschaulichkeit, wenn es die Muskulatur von Henkersarmen zu
besichtigen galt, – kurz, hergestellt aus sympathetischer Vertrautheit
mit den geheimen Wünschen der zuschauenden internationalen Zivilisation.
Settembrini, als Mann des Urteils, hätte die humanitätswidrige
Darbietung wohl scharf verneinen, mit gerader und klassischer Ironie den
Mißbrauch der Technik zur Belebung so menschenverächterischer
Vorstellungen geißeln müssen, dachte sich Hans Castorp und flüsterte
dergleichen seinem Vetter auch zu. Frau Stöhr dagegen, die ebenfalls
anwesend war und nicht weit von den Dreien saß, erschien ganz Hingabe;
ihr rotes, ungebildetes Gesicht war im Genusse verzerrt.
Übrigens verhielt es sich ähnlich mit allen Gesichtern, in die man
blickte. Wenn aber das letzte Flimmerbild einer Szenenfolge wegzuckte,
im Saale das Licht aufging und das Feld der Visionen als leere Tafel vor
der Menge stand, so konnte es nicht einmal Beifall geben. Niemand war
da, dem man durch Applaus hätte danken, den man für seine Kunstleistung
hätte hervorrufen können. Die Schauspieler, die sich zu dem Spiele, das
man genossen, zusammengefunden, waren längst in alle Winde zerstoben;
nur die Schattenbilder ihrer Produktion hatte man gesehen, Millionen
Bilder und kürzeste Fixierungen, in die man ihr Handeln aufnehmend
zerlegt hatte, um es beliebig oft, zu rasch blinzelndem Ablauf, dem
Elemente der Zeit zurückzugeben. Das Schweigen der Menge nach der
Illusion hatte etwas Nervloses und Widerwärtiges. Die Hände lagen
ohnmächtig vor dem Nichts. Man rieb sich die Augen, stierte vor sich
hin, schämte sich der Helligkeit und verlangte zurück ins Dunkel, um
wieder zu schauen, um Dinge, die ihre Zeit gehabt, in frische Zeit
verpflanzt und aufgeschminkt mit Musik, sich wieder begeben zu sehen.
Der Despot starb unter dem Messer, mit einem Gebrüll aus offenem Munde,
das man nicht hörte. Man sah dann Bilder aus aller Welt: den Präsidenten
der französischen Republik in Zylinder und Großkordon, vom Sitze des
Landauers auf eine Begrüßungsansprache erwidernd; den Vizekönig von
Indien bei der Hochzeit eines Radscha; den deutschen Kronprinzen auf
einem Kasernenhofe zu Potsdam. Man sah das Leben und Treiben in einem
Eingeborenendorf von Neumecklenburg, einen Hahnenkampf auf Borneo,
nackte Wilde, die auf Nasenflöten bliesen, das Einfangen wilder
Elefanten, eine Zeremonie am siamesischen Königshof, eine Bordellstraße
in Japan, wo Geishas hinter hölzernen Käfiggittern saßen. Man sah
vermummte Samojeden im Renntierschlitten durch eine nordasiatische
Schneeöde kutschieren, russische Pilger zu Hebron anbeten, an einem
persischen Delinquenten die Bastonade vollziehen. Man war zugegen bei
alldem; der Raum war vernichtet, die Zeit zurückgestellt, das Dort und
Damals in ein huschendes, gaukelndes, von Musik umspieltes Hier und
Jetzt verwandelt. Ein junges marokkanisches Weib, in gestreifter Seide,
aufgeschirrt mit Ketten, Spangen und Ringen, die strotzende Brust halb
entblößt, ward plötzlich in Lebensgröße angenähert. Ihre Nüstern waren
breit, ihre Augen voll tierischen Lebens, ihre Züge in Bewegung; sie
lachte mit weißen Zähnen, hielt eine ihrer Hände, deren Nägel heller
schienen, als das Fleisch, als Schirm über die Augen und winkte mit der
anderen ins Publikum. Man starrte verlegen in das Gesicht des reizvollen
Schattens, der zu sehen schien und nicht sah, der von den Blicken gar
nicht berührt wurde, und dessen Lachen und Winken nicht die Gegenwart
meinte, sondern im Dort und Damals zu Hause war, so daß es sinnlos
gewesen wäre, es zu erwidern. Dies mischte, wie gesagt, der Lust ein
Gefühl der Ohnmacht bei. Dann verschwand das Phantom. Leere Helligkeit
überzog die Tafel, das Wort „Ende“ ward darauf geworfen, der Zyklus der
Darbietungen hatte sich geschlossen, und stumm räumte man das Theater,
während von außen neues Publikum hereindrängte, das eine Wiederholung
des Ablaufs zu genießen begehrte.
Ermuntert durch Frau Stöhr, die sich ihnen anschloß, besuchte man
hierauf noch, der armen Karen zu Gefallen, die vor Dankbarkeit die Hände
gefaltet hielt, das Café des Kurhauses. Auch hier gab es Musik. Ein
kleines, rotbefracktes Orchester spielte unter der Führung eines
tschechischen oder ungarischen Primgeigers, der, von der Truppe gelöst,
zwischen tanzenden Paaren stand und unter feurigen Körperwindungen sein
Instrument bearbeitete. Mondänes Leben herrschte an den Tischen. Es
wurden seltene Getränke herumgetragen. Die Vettern bestellten Orangeade
zur Kühlung für sich und ihren Schützling, denn es war heiß und staubig,
während Frau Stöhr süßen Schnaps zu sich nahm. Um diese Stunde, sagte
sie, sei es mit dem Betriebe hier noch nicht völlig das Rechte. Der Tanz
belebe sich noch bedeutend bei vorrückendem Abend; zahlreiche Patienten
der diversen Heilanstalten und wildlebende Kranke aus den Hotels und dem
Kurhause selbst, viel mehr noch, als jetzt, beteiligten sich später
daran, und schon manche Hochgradige sei hier in die Ewigkeit
hinübergetanzt, indem sie den Becher der Lebenslust gekippt und den
finalen Blutsturz in _dulci jubilo_ erlitten habe. Was Frau Stöhrs große
Unbildung aus dem „_dulci jubilo_“ machte, war ganz außerordentlich; das
erste Wort entlehnte sie dem italienisch-musikalischen Vokabular ihres
Gatten und sprach also „_dolce_“, das zweite aber erinnerte an Feuerjo,
Jubeljahr oder Gott wußte woran, – die Vettern schnappten gleichzeitig
nach den Strohhalmen in ihren Gläsern, als dieses Latein in Kraft trat,
doch focht das die Stöhr nicht an. Vielmehr suchte sie auf dem Wege der
Anspielungen und Sticheleien, die Hasenzähne störrisch entblößt, dem
Verhältnis der drei jungen Leute auf den Grund zu kommen, der ihr ganz
deutlich nur war, soweit die arme Karen in Frage stand, welcher es, so
sagte Frau Stöhr, wohl passen mochte, bei ihrem leichten Wandel von zwei
so flotten Rittern zugleich chaperoniert zu werden. Weniger klar
erschien ihr der Fall von seiten der Vettern aus gesehen; aber bei aller
Dummheit und Unbildung verhalf die Intuition ihrer Weiblichkeit ihr doch
zu einiger Einsicht, wenn auch nur zu einer halben und ordinären. Denn
sie verstand und gab dem stichelnderweise Ausdruck, daß hier der wahre
und eigentliche Ritter Hans Castorp sei, während der junge Ziemßen bloß
assistiere, und daß Hans Castorp, dessen innere Richtung gegen Frau
Chauchat ihr bekannt war, die kümmerliche Karstedt nur ersatzweise
chaperonierte, da er sich jener anderen offenbar nicht zu nähern wußte,
– eine Einsicht, Frau Stöhrs nur zu würdig und ganz ohne sittliche
Tiefe, sehr unzulänglich und von ordinärer Intuition, weshalb Hans
Castorp denn auch nur mit einem müden und verächtlichen Blick darauf
erwiderte, als sie sie platt-neckisch zu erkennen gab. Denn allerdings
bedeutete ihm der Verkehr mit der armen Karen eine Art von Ersatz- und
unbestimmt förderlichem Hilfsmittel, wie alle seine charitativen
Unternehmungen ihm dergleichen bedeuteten. Aber zugleich waren sie doch
auch Zweck ihrer selbst, diese frommen Unternehmungen, und die
Zufriedenheit, die er empfand, wenn er die bresthafte Mallinckrodt mit
Brei fütterte, sich von Herrn Ferge den infernalischen Pleurachok
beschreiben ließ oder die arme Karen vor Freude und Dankbarkeit in die
Hände mit den verpflasterten Fingerspitzen klatschen sah, war, wenn auch
von übertragener und beziehungsvoller, so doch zugleich auch von
unmittelbarer und reiner Art; sie entstammte einem Bildungsgeiste,
entgegengesetzt demjenigen, den Herr Settembrini pädagogisch vertrat,
indessen wohl wert, das _Placet experiri_ darauf anzuwenden, wie es dem
jungen Hans Castorp schien.
Das Häuschen, worin Karen Karstedt wohnte, lag unweit des Wasserlaufs
und des Bahngeleises an dem gegen „Dorf“ führenden Wege, und so hatten
die Vettern es bequem, sie abzuholen, wenn sie sie nach dem Frühstück
auf ihren dienstlichen Lustwandel mitnehmen wollten. Gingen sie so gegen
Dorf, um die Hauptpromenade zu gewinnen, so sahen sie vor sich das
kleine Schiahorn, dann weiter rechts drei Zinken, welche die Grünen
Türme hießen, jetzt aber ebenfalls unter blendend besonntem Schnee
lagen, und noch weiter rechts die Kuppe des Dorfberges. Auf Viertelhöhe
seiner Wand sah man den Friedhof liegen, den Friedhof von „Dorf“, von
einer Mauer umgeben und offenbar mit schönem Blick, vermutlich auf den
See, weshalb er als Zielpunkt eines Spazierganges wohl ins Auge zu
fassen war. Sie wanderten denn auch einmal hinauf, die drei, an einem
schönen Vormittag, – und alle Tage waren nun schön: windstill und
sonnig, tiefblau, heiß-frostig und glitzerweiß. Die Vettern, der eine
ziegelrot im Gesicht, der andere bronziert, gingen im baren Anzug, da
Mäntel lästig gewesen wären in diesem Sonnenprall, – der junge Ziemßen
in Sportdreß mit Gummischneeschuhen, Hans Castorp gleichfalls in
solchen, aber in langen Hosen, da er nicht körperlich genug gesinnt war,
um kurze zu tragen. Es war zwischen Anfang und Mitte Februar, im neuen
Jahre. Ganz recht, die Jahreszahl hatte gewechselt, seitdem Hans Castorp
heraufgekommen; man schrieb eine andere jetzt, die nächste. Ein großer
Zeiger der Weltzeitenuhr war um eine Einheit weiter gefallen: nicht
gerade einer der allergrößten, nicht etwa der, welcher die Jahrtausende
maß, – sehr wenige, die lebten, würden das noch erleben; auch der nicht,
der die Jahrhunderte anmerkte oder nur die Jahrzehnte, das nicht. Der
Jahreszeiger aber war kürzlich gefallen, obgleich Hans Castorp ja noch
kein Jahr, sondern erst wenig mehr als ein halbes, hier oben war, und
stand nun fest nach Art der nur von fünf zu fünf Minuten fallenden
Minutenzeiger gewisser großer Uhren, bis er wieder vorrücken würde. Bis
dahin aber mußte der Monatszeiger noch zehnmal vorrücken, ein paarmal
öfter, als er es getan, seitdem Hans Castorp hier oben war, – den
Februar zählte er nicht mehr mit, denn angebrochen war abgetan,
gleichwie gewechselt so gut wie ausgegeben.
Auch zu dem Friedhof am Dorfberge also gingen die drei einmal spazieren,
– exakter Rechenschaft halber sei auch dieser Ausflug noch angeführt.
Die Anregung dazu war von Hans Castorp ausgegangen, und Joachim hatte
wohl anfangs der armen Karen wegen Bedenken gehabt, dann aber eingesehen
und zugegeben, daß es zwecklos gewesen wäre, mit ihr Verstecken zu
spielen und sie im Sinne der feigen Stöhr vor allem, was an den _exitus_
erinnerte, ängstlich zu bewahren. Karen Karstedt gab sich noch nicht den
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