Der Zauberberg. Erster Band - 05

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geweißt, wie der obere Teil der Wände und die Decke, wiesen buntfarbige
Bandstreifen auf, einfältige und lustige Schablonen, die sich an den
weitgespannten Gurten des flachen Gewölbes fortsetzten. Mehrere
Kronenleuchter, elektrisch, aus blankem Messing, schmückten den Saal,
bestehend aus je drei übereinander gelagerten Reifen, welche mit
zierlichem Flechtwerk verbunden waren und an deren unterstem wie kleine
Monde Milchglasglocken im Kreise gingen. Es waren vier Glastüren da, –
an der entgegengesetzten Breitseite zwei, die hinaus auf eine
vorgelagerte Veranda gingen, eine dritte vorn links, die geradeswegs in
die vordere Halle führte, und dann jene, durch die Hans Castorp von
einem Flur aus eingetreten war, da Joachim ihn eine andere Treppe
hinabgeführt hatte, als gestern abend.
Er hatte zur Rechten ein unansehnliches Wesen in Schwarz mit flaumigem
Teint und matt erhitzten Backen, in der er etwas wie eine Nähterin oder
Hausschneiderin sah, wohl auch weil sie ausschließlich Kaffee mit
Buttersemmeln frühstückte und weil er die Vorstellung einer
Hausschneiderin von jeher mit derjenigen von Kaffee und Buttersemmeln
verbunden hatte. Zur Linken saß ihm ein englisches Fräulein, schon
angejahrt gleichfalls, sehr häßlich, mit dürren, verfrorenen Fingern,
die rundlich geschriebene Briefe aus der Heimat las und einen
blutfarbenen Tee dazu trank. Neben ihr folgte Joachim und dann Frau
Stöhr in einer schottischen Wollbluse. Die linke Hand hielt sie geballt
in der Nähe ihrer Wange, während sie speiste, und bemühte sich
sichtlich, beim Sprechen eine feingebildete Miene zu machen, indem sie
die Oberlippe von ihren schmalen und langen Hasenzähnen zurückzog. Ein
junger Mann mit dünnem Schnurrbart und einem Gesichtsausdruck, als habe
er etwas Schlechtschmeckendes im Munde, setzte sich neben sie und
frühstückte vollständig schweigend. Er kam herein, als Hans Castorp
schon saß, senkte im Gehen und ohne jemanden anzublicken einmal zum
Gruße das Kinn auf die Brust und nahm Platz, indem er es durch sein
Verhalten rundweg ablehnte, sich mit dem neuen Gaste bekannt machen zu
lassen. Vielleicht war er zu krank, um für solche Äußerlichkeiten noch
Sinn und Achtung zu haben oder überhaupt an seiner Umgebung Interesse zu
nehmen. Einen Augenblick saß ihm gegenüber ein außerordentlich mageres,
hellblondes junges Mädchen, das eine Flasche Yoghurt auf seinen Teller
entleerte, die Milchspeise auflöffelte und sich unverzüglich wieder
entfernte.
Die Unterhaltung am Tisch war nicht lebhaft. Joachim plauderte formell
mit Frau Stöhr, er erkundigte sich nach ihrem Befinden und vernahm mit
korrektem Bedauern, daß es zu wünschen übrig lasse. Sie klagte über
„Schlaffheit“. „Ich bin so schlaff!“ sagte sie gedehnt und zierte sich
auf ungebildete Weise. Auch habe sie beim Aufstehen schon 37,3 gehabt,
und wie werde es da erst nachmittags sein. Die Hausschneiderin bekannte
sich zu derselben Körpertemperatur, erklärte aber, daß sie sich im
Gegenteil aufgeregt fühle, innerlich gespannt und rastlos, so, als
stände ihr etwas Besonderes und Entscheidendes bevor, was doch gar nicht
der Fall sei, sondern es sei eine körperliche Erregung ohne seelische
Ursachen. Sie war doch wohl keine Hausschneiderin, denn sie sprach sehr
richtig und fast gelehrt. Übrigens fand Hans Castorp diese Aufgeregtheit
oder doch die Äußerung davon irgendwie unangemessen, ja fast anstößig
bei einem so unscheinbaren und geringen Geschöpf. Er fragte nacheinander
die Nähterin und Frau Stöhr, wie lange sie schon hier oben seien (jene
lebte seit fünf Monaten, diese seit sieben in der Anstalt), suchte
hierauf sein Englisch zusammen, um von seiner Nachbarin zur Rechten zu
erfahren, was für einen Tee sie da trinke (es war Hagebuttentee) und ob
er denn gut schmecke, was sie fast stürmisch bejahte, und sah dann in
den Saal hinein, in dem man kam und ging: das erste Frühstück war keine
streng gemeinsame Mahlzeit.
Er hatte ein wenig Furcht vor schreckhaften Eindrücken gehabt, aber er
fand sich enttäuscht: es ging ganz aufgeräumt zu hier im Saale, man
hatte nicht das Gefühl, sich an einer Stätte des Jammers zu befinden.
Gebräunte junge Leute beiderlei Geschlechts kamen trällernd herein,
sprachen mit den Saaltöchtern und hieben mit robustem Appetit in das
Frühstück ein. Auch reifere Personen waren da, Ehepaare, eine ganze
Familie mit Kindern, die Russisch sprach, auch halbwüchsige Jungen. Die
Frauen trugen fast sämtlich eng anliegende Jacken aus Wolle oder Seide,
sogenannte Sweater, weiß oder farbig, mit Fallkragen und Seitentaschen,
und es sah hübsch aus, wenn sie, beide Hände in diese Seitentaschen
vergraben, standen und plauderten. An mehreren Tischen wurden
Photographien herumgezeigt, neue, selbst angefertigte Aufnahmen ohne
Zweifel; an einem anderen tauschte man Briefmarken. Es wurde vom Wetter
gesprochen, davon, wie man geschlafen und wieviel man morgens im Munde
gemessen. Die meisten waren lustig, – ohne besonderen Grund
wahrscheinlich, sondern nur, weil sie keine unmittelbaren Sorgen hatten
und zahlreich beisammen waren. Einzelne freilich saßen, den Kopf in die
Hände gestützt, am Tische und starrten vor sich hin. Man ließ sie
starren und achtete nicht auf sie.
Plötzlich zuckte Hans Castorp geärgert und beleidigt zusammen. Eine Tür
war zugefallen, es war die Tür links vorn, die gleich in die Halle
führte, – jemand hatte sie zufallen lassen oder gar hinter sich ins
Schloß geworfen, und das war ein Geräusch, das Hans Castorp auf den Tod
nicht leiden konnte, das er von jeher gehaßt hatte. Vielleicht beruhte
dieser Haß auf Erziehung, vielleicht auf angeborener Idiosynkrasie, –
genug, er verabscheute das Türenwerfen und hätte jeden schlagen können,
der es sich vor seinen Ohren zuschulden kommen ließ. In diesem Fall war
die Tür obendrein mit kleinen Glasscheiben gefüllt, und das verstärkte
den Chok: es war ein Schmettern und Klirren. Pfui, dachte Hans Castorp
wütend, was ist denn das für eine verdammte Schlamperei! Da übrigens in
demselben Augenblick die Nähterin das Wort an ihn richtete, so hatte er
keine Zeit, festzustellen, wer der Missetäter gewesen sei. Doch standen
Falten zwischen seinen blonden Brauen, und sein Gesicht war peinlich
verzerrt, während er der Nähterin antwortete.
Joachim fragte, ob die Ärzte schon durchgekommen seien. Ja, zum
erstenmal seien sie dagewesen, antwortete jemand, – sie hätten den Saal
verlassen fast in dem Augenblick, als die Vettern gekommen seien. Dann
wollten sie gehen und nicht warten, meinte Joachim. Eine Gelegenheit zur
Vorstellung werde sich im Laufe des Tages ja finden. Aber an der Tür
wären sie fast mit Hofrat Behrens zusammengestoßen, der, gefolgt von Dr.
Krokowski, im Geschwindschritt hereinkam.
„Hoppla, Achtung die Herren!“ sagte Behrens. „Das hätte leicht schlecht
ablaufen können für die beiderseitigen Hühneraugen.“ Er sprach stark
niedersächsisch, breit und kauend. „So das sind _Sie_“, sagte er zu Hans
Castorp, den Joachim mit zusammengezogenen Absätzen präsentierte; „na,
freut mich.“ Und er gab dem jungen Mann seine Hand, die groß war wie
eine Schaufel. Er war ein knochiger Mann, wohl drei Köpfe höher als Dr.
Krokowski, schon ganz weiß auf dem Kopf, mit heraustretendem Genick,
großen, vorquellenden und blutunterlaufenen blauen Augen, in denen
Tränen schwammen, einer aufgeworfenen Nase und kurzgeschnittenem
Schnurrbärtchen, das schief gezogen war, und zwar infolge einer
einseitigen Schürzung der Oberlippe. Was Joachim von seinen Backen
gesagt hatte, bewahrheitete sich vollkommen, sie waren blau; und so
wirkte sein Kopf denn recht farbig gegen den weißen Chirurgenrock, den
er trug, einen über die Knie reichenden Gurtkittel, der unten seine
gestreiften Hosen und ein paar kolossale Füße in gelben und etwas
abgenutzten Schnürstiefeln sehen ließ. Auch Dr. Krokowski war im
Berufskleide, allein sein Kittel war schwarz, aus einem schwarzen
Lüsterstoff, hemdartig, mit Gummizügen an den Handgelenken, und hob
seine Blässe nicht wenig. Er verhielt sich rein assistierend und
beteiligte sich auf keine Weise an der Begrüßung, doch ließ eine
kritische Spannung seines Mundes erkennen, daß er sein untergeordnetes
Verhältnis als wunderlich empfinde.
„Vettern?“ fragte der Hofrat, indem er mit der Hand zwischen den jungen
Leuten hin und her deutete und mit seinen blutunterlaufenen blauen Augen
von unten blickte ... „Na, will er denn auch zum Kalbsfell schwören?“
sagte er zu Joachim und wies mit dem Kopf auf Hans Castorp ... „I, Gott
bewahre, – was? Ich habe doch gleich gesehen“ – und er sprach nun direkt
zu Hans Castorp –, „daß Sie so was Ziviles haben, so was Komfortables, –
nichts so Waffenrasselndes wie dieser Rottenführer da. Sie wären ein
besserer Patient als der, da möcht ich doch wetten. Das sehe ich jedem
gleich an, ob er einen brauchbaren Patienten abgeben kann, denn dazu
gehört Talent, Talent gehört zu allem, und dieser Myrmidon hier hat auch
kein bißchen Talent. Zum Exerzieren, das weiß ich nicht, aber zum
Kranksein gar nicht. Wollen Sie glauben, daß er immer weg will? Immerzu
will er weg, tirrt mich und plagt mich und kann es nicht erwarten, sich
da unten schinden zu lassen. So ein Biereifer! Kein halbes Jährchen will
er uns schenken. Und dabei ist es doch ganz schön hier bei uns, – nun
sagen Sie mal selbst, Ziemßen, ob es nicht ganz schön hier ist! Na, Ihr
Herr Vetter wird uns schon besser zu würdigen wissen, wird sich schon
amüsieren. Damenmangel ist auch nicht, – allerliebste Damen haben wir
hier. Wenigstens von außen sind manche ganz malerisch. Aber _Sie_
sollten sich etwas mehr Couleur anschaffen, hören Sie mal, sonst fallen
Sie ab bei den Damen! Grün ist ja wohl des Lebens goldner Baum, aber als
Gesichtsfarbe ist grün doch nicht ganz das Richtige. Total anämisch
natürlich“, sagte er, indem er ohne weiteres auf Hans Castorp zutrat und
ihm mit Zeige- und Mittelfinger ein Augenlid herunterzog.
„Selbstverständlich total anämisch, wie ich sagte. Wissen Sie was? Das
war gar nicht so dumm von Ihnen, daß Sie Ihr Hamburg mal auf einige Zeit
sich selbst überließen. Ist ja eine höchst dankenswerte Einrichtung,
dieses Hamburg; stellt uns immer ein nettes Kontingent mit seiner
feuchtfröhlichen Meteorologie. Aber wenn ich Ihnen bei dieser
Gelegenheit einen unmaßgeblichen Rat geben darf – ganz _sine pecunia_,
wissen Sie –, so machen Sie, solange Sie hier sind, mal alles mit, was
Ihr Vetter macht. In Ihrem Fall kann man gar nichts Schlaueres tun, als
einige Zeit zu leben wie bei leichter _tuberculosis pulmonum_, und ein
bißchen Eiweiß anzusetzen. Das ist nämlich kurios hier bei uns mit dem
Eiweißstoffwechsel ... Obgleich die Allgemeinverbrennung erhöht ist,
setzt der Körper doch Eiweiß an ... Na, und Sie haben schön geschlafen,
Ziemßen? Fein, was? Also nun mal los mit dem Lustwandel! Aber nicht mehr
als ’ne halbe Stunde! Und nachher die Quecksilberzigarre ins Gesicht
gesteckt! Immer hübsch aufschreiben, Ziemßen! Dienstlich! Gewissenhaft!
Sonnabend will ich die Kurve sehen! Ihr Herr Vetter soll auch gleich
mitmessen. Messen kann nie was schaden. Morgen, die Herren! Gute
Unterhaltung! Morgen ... Morgen ...“ Und Dr. Krokowski schloß sich ihm
an, der weiter segelte, mit den Armen schlenkernd, die Handflächen ganz
nach hinten gekehrt, indem er nach rechts und links die Frage richtete,
ob man „schön“ geschlafen habe, was allgemein bejaht wurde.

Neckerei. Viatikum. Unterbrochene Heiterkeit
„Sehr netter Mann“, sagte Hans Castorp, als sie nach freundschaftlicher
Begrüßung mit dem hinkenden Concierge, der in seiner Loge Briefe
ordnete, durch das Portal hinaus ins Freie traten. Das Portal war an der
Südostflanke des weißgetünchten Gebäudes gelegen, dessen mittlerer Teil
die beiden Flügel um ein Stockwerk überragte und von einem kurzen, mit
schieferfarbenem Eisenblech gedeckten Uhrturm gekrönt war. Man berührte
den eingezäunten Garten nicht, wenn man das Haus hier verließ, sondern
war gleich im Freien, angesichts schräger Bergwiesen, die von
vereinzelten, mäßig hohen Fichten und auf den Boden geduckten
Krummholzkiefern bestanden waren. Der Weg, den sie einschlugen –
eigentlich war es der einzige, der in Betracht kam, außer der zu Tale
abfallenden Fahrstraße –, leitete sie leicht ansteigend nach links an
der Rückseite des Sanatoriums vorbei, der Küchen- und Wirtschaftsseite,
wo eiserne Abfalltonnen an den Gittern der Kellertreppen standen, lief
noch ein gutes Stück in derselben Richtung fort, beschrieb dann ein
scharfes Knie und führte steiler nach rechts hin den dünn bewaldeten
Hang hinan. Es war ein harter, rötlich gefärbter, noch etwas feuchter
Weg, an dessen Saume zuweilen Steinblöcke lagen. Die Vettern sahen sich
keineswegs allein auf der Promenade. Gäste, die gleich nach ihnen ihr
Frühstück beendet, folgten ihnen auf dem Fuße, und ganze Gruppen, auf
dem Rückweg, kamen ihnen mit den stapfenden Tritten absteigender Leute
entgegen.
„Sehr netter Mann!“ wiederholte Hans Castorp. „So eine flotte Redeweise
hat er, es machte mir Spaß, ihm zuzuhören. ‚Quecksilberzigarre‘ für
‚Thermometer‘ ist doch ausgezeichnet, ich habe es gleich verstanden ...
Aber ich zünde mir nun eine richtige an,“ sagte er stehenbleibend, „ich
halte es nicht mehr aus! Seit gestern mittag habe ich nichts
Ordentliches mehr geraucht ... Entschuldige mal!“ Und er entnahm seinem
automobilledernen und mit silbernem Monogramm geschmückten Etui ein
Exemplar von Maria Mancini, ein schönes Exemplar der obersten Lage, an
einer Seite abgeplattet, wie er es besonders liebte, kupierte die Spitze
mit einem kleinen, eckig schneidenden Instrument, das er an der Uhrkette
trug, ließ seinen Taschenzündapparat aufflammen und setzte die ziemlich
lange, vorn stumpfe Zigarre mit einigen hingebungsvoll paffenden Zügen
in Brand. „So!“ sagte er. „Nun können wir meinethalben den Lustwandel
fortsetzen. Du rauchst natürlich nicht vor lauter Biereifer.“
„Ich rauche ja nie“, antwortete Joachim. „Warum sollt ich denn gerade
hier rauchen.“
„Das verstehe ich nicht!“ sagte Hans Castorp. „Ich verstehe es nicht,
wie jemand nicht rauchen kann, – er bringt sich doch, sozusagen, um des
Lebens bestes Teil und jedenfalls um ein ganz eminentes Vergnügen! Wenn
ich aufwache, so freue ich mich, daß ich tagüber werde rauchen dürfen,
und wenn ich esse, so freue ich mich wieder darauf, ja ich kann sagen,
daß ich eigentlich bloß esse, um rauchen zu können, wenn ich damit
natürlich auch etwas übertreibe. Aber ein Tag ohne Tabak, das wäre für
mich der Gipfel der Schalheit, ein vollständig öder und reizloser Tag,
und wenn ich mir morgens sagen müßte: heut gibt’s nichts zu rauchen, –
ich glaube, ich fände den Mut gar nicht, aufzustehen, wahrhaftig, ich
bliebe liegen. Siehst du: hat man eine gut brennende Zigarre –
selbstverständlich darf sie nicht Nebenluft haben oder schlecht ziehen,
das ist im höchsten Grade ärgerlich – ich meine: hat man eine gute
Zigarre, dann ist man eigentlich geborgen, es kann einem buchstäblich
nichts geschehn. Es ist genau, wie wenn man an der See liegt, dann liegt
man eben an der See, nicht wahr, und braucht nichts weiter, weder Arbeit
noch Unterhaltung ... Gott sei Dank raucht man ja in der ganzen Welt, es
ist nirgendwo unbekannt, soviel ich weiß, wohin man auch etwa
verschlagen werden sollte. Selbst die Polarforscher statten sich
reichlich mit Rauchvorrat aus für ihre Strapazen, und das hat mich immer
sympathisch berührt, wenn ich es las. Denn es kann einem sehr schlecht
gehen, – nehmen wir mal an, es ginge mir miserabel; aber solange ich
noch meine Zigarre hätte, hielte ich’s aus, das weiß ich, sie brächte
mich drüber weg.“
„Immerhin ist es etwas schlapp,“ sagte Joachim, „daß du so daran hängst.
Behrens hat ganz recht: Du bist ein Zivilist – er meinte es ja wohl mehr
als Lob, aber du bist ein heilloser Zivilist, das ist die Sache.
Übrigens bist du ja gesund und kannst tun, was du willst“, sagte er, und
seine Augen wurden müde.
„Ja, gesund bis auf die Anämie“, sagte Hans Castorp. „Reichlich geradezu
war es ja, wie er es mir so sagte, daß ich grün aussehe. Aber es stimmt,
es ist mir selber aufgefallen, daß ich im Vergleich mit euch hier oben
förmlich grün bin, zu Hause hab ich es nicht so bemerkt. Und dann ist es
ja auch wieder nett von ihm, daß er mir so ohne weiteres Ratschläge
gibt, ganz _sine pecunia_, wie er sich ausdrückt. Ich will mir gern
vornehmen, es zu machen, wie er sagt, und mich ganz nach deiner
Lebensweise richten, – was sollt’ ich denn sonst auch wohl tun bei euch
hier oben, und es kann ja nicht schaden, wenn ich in Gottes Namen Eiweiß
ansetze, obgleich es etwas widerlich klingt, das mußt du mir zugeben.“
Joachim hüstelte ein paarmal im Gehen, – die Steigung schien ihn doch
anzustrengen. Als er zum drittenmal ansetzte, blieb er mit gerunzelten
Brauen stehen. „Geh nur voran“, sagte er. Hans Castorp beeilte sich,
weiterzugehen und sah sich nicht um. Dann verlangsamte er seinen Schritt
und blieb schließlich fast stehen, da ihm war, als müsse er einen
bedeutenden Vorsprung vor Joachim gewonnen haben. Aber er sah sich nicht
um.
Ein Trupp von Gästen beiderlei Geschlechtes kam ihm entgegen, – er hatte
sie droben auf halber Höhe des Hanges den ebenen Weg entlang kommen
sehen, jetzt stapften sie abwärts, gerade auf ihn zu und ließen ihre
verschiedenartigen Stimmen ertönen. Es waren sechs oder sieben Personen
gemischten Alters, die einen blutjung, ein paar schon etwas weiter an
Jahren. Er sah sie sich an mit seitwärts geneigtem Kopfe, während er an
Joachim dachte. Sie waren barhaupt und braun, die Damen in farbigen
Sweaters, die Herren meist ohne Überzieher und selbst ohne Stöcke, wie
Leute, die ohne Umstände und die Hände in den Taschen ein paar Schritte
vors Haus machen. Da sie bergab gingen, was keine ernsthaft tragende
Anstrengung, sondern nur ein lustiges Bremsen und Anstemmen der Beine
erfordert, damit man nicht ins Laufen und Stolpern gerät, ja eigentlich
nichts weiter als ein Sichfallenlassen ist, hatte ihre Gangart etwas
Beschwingtes und Leichtsinniges, was sich ihren Mienen, ihrer ganzen
Erscheinung mitteilte, so daß man wohl wünschen konnte, zu ihnen zu
gehören.
Nun waren sie bei ihm, Hans Castorp sah ihre Gesichter genau. Sie waren
nicht alle gebräunt, zwei Damen stachen durch Blässe ab: die eine dünn
wie ein Stock und elfenbeinern von Angesicht, die andere kleiner und
fett, von Leberflecken verunziert. Sie sahen ihn alle an, mit einem
gemeinsamen, dreisten Lächeln. Ein langes junges Mädchen in grünem
Sweater, mit schlecht frisiertem Haar und dummen, nur halb geöffneten
Augen strich dicht an Hans Castorp vorbei, indem es ihn fast mit dem
Arme berührte. Und dabei pfiff sie ... Nein, das war verrückt! Sie pfiff
ihn an, doch nicht mit dem Mund, den spitzte sie gar nicht, sie hielt
ihn im Gegenteil fest geschlossen. Es pfiff aus ihr, indes sie ihn
ansah, dumm und mit halbgeschlossenen Augen, – ein außerordentlich
unangenehmes Pfeifen, rauh, scharf und doch hohl, gedehnt und gegen
das Ende im Tone abfallend, so daß es an die Musik jener
Jahrmarktsschweinchen aus Gummi erinnerte, die klagend ihre eingeblasene
Luft fahren lassen und zusammensinken, drang irgendwie und
unbegreiflicherweise aus ihrer Brust hervor, und dann war sie mit ihrer
Gesellschaft vorüber.
Hans Castorp stand starr und blickte ins Weite. Dann wandte er sich
hastig um und begriff wenigstens so viel, daß das Abscheuliche ein
Scherz, eine abgekartete Fopperei gewesen sein mußte, denn er sah an den
Schultern der Abziehenden, daß sie lachten, und ein untersetzter
Jüngling mit Wulstlippen, welcher, beide Hände in den Hosentaschen, auf
ziemlich unschickliche Art seine Jacke emporgerafft hielt, drehte sogar
unverhohlen den Kopf nach ihm und lachte ... Joachim war herangekommen.
Er grüßte die Gruppe, indem er nach seiner ritterlichen Gewohnheit
beinahe Front machte und sich mit zusammengezogenen Absätzen verbeugte,
und trat dann sanft blickend zu seinem Vetter.
„Was machst du denn für ein Gesicht?“ fragte er.
„Sie pfiff!“ antwortete Hans Castorp. „Sie pfiff aus dem Bauche, als sie
an mir vorüberkam, willst du mir das erklären?“
„Ach“, sagte Joachim und lachte wegwerfend. „Nicht aus dem Bauche,
Unsinn. Das war die Kleefeld, Hermine Kleefeld, die pfeift mit dem
Pneumothorax.“
„Womit?“ fragte Hans Castorp. Er war außerordentlich erregt und wußte
nicht recht in welchem Sinne. Er schwankte zwischen Lachen und Weinen,
als er hinzufügte: „Du kannst nicht verlangen, daß ich euer Rotwelsch
verstehe.“
„So komm doch weiter!“ sagte Joachim. „Ich kann es dir doch auch im
Gehen erklären. Du bist ja wie angewurzelt! Es ist etwas aus der
Chirurgie, wie du dir denken kannst, eine Operation, die hier oben
häufig ausgeführt wird. Behrens hat große Übung darin ... Wenn eine
Lunge sehr mitgenommen ist, verstehst du, die andere aber gesund oder
vergleichsweise gesund, so wird die kranke mal einige Zeit von ihrer
Tätigkeit dispensiert, um sie zu schonen ... Das heißt: man wird hier
aufgeschnitten, hier irgendwo seitwärts, – ich kenne die Stelle ja nicht
genau, aber Behrens hat es großartig los. Und dann wird Gas in einen
hineingelassen, Stickstoff, weißt du, und so der verkäste Lungenflügel
außer Betrieb gesetzt. Das Gas hält natürlich nicht lange vor,
halbmonatlich etwa muß es erneuert werden, – man wird gleichsam
aufgefüllt, so mußt du dirs vorstellen. Und wenn das ein Jahr lang
geschieht oder länger, und alles geht gut, so kann die Lunge durch Ruhe
zur Heilung kommen. Nicht immer, versteht sich, es ist wohl sogar eine
gewagte Sache. Aber es sollen schon schöne Erfolge mit dem Pneumothorax
erzielt worden sein. Alle haben ihn, die du da eben sahst. Frau Iltis
war auch dabei – die mit den Leberflecken – und Fräulein Levi, die
magere, du erinnerst dich, – sie hat so lange zu Bett gelegen. Sie haben
sich zusammengefunden, denn so etwas wie der Pneumothorax verbindet die
Menschen natürlich, und nennen sich ‚Verein Halbe Lunge‘, unter diesem
Namen sind sie bekannt. Aber der Stolz des Vereins ist Hermine Kleefeld,
weil sie mit dem Pneumothorax pfeifen kann, – das ist eine Gabe von ihr,
es kann es durchaus nicht jeder. Wie sie es fertig bringt, das kann ich
dir auch nicht sagen, sie selbst kann es nicht deutlich beschreiben.
Aber wenn sie rasch gegangen ist, dann kann sie aus ihrem Inneren
pfeifen, und das benutzt sie natürlich, um die Leute zu erschrecken,
besonders die neuangekommenen Kranken. Ich glaube übrigens, daß sie
Stickstoff dabei verschwendet, denn alle acht Tage muß sie aufgefüllt
werden.“
Nun lachte Hans Castorp; seine Erregung hatte sich bei Joachims Worten
zum Heiteren entschieden, und indem er im Gehen die Augen mit der Hand
bedeckte und sich vorneigte, wurden seine Schultern von einem raschen
und leisen Kichern erschüttert.
„Sind sie auch eingetragen?“ fragte er, und das Sprechen wurde ihm nicht
leicht; es klang vor zurückgehaltenem Lachen weinerlich und leise
jammernd. „Haben sie Statuten? Schade, daß du nicht Mitglied bist, du,
dann könnten sie mich als Ehrengast zulassen oder als ... Konkneipant
... Du solltest Behrens bitten, daß er dich teilweise außer Betrieb
setzt. Vielleicht würdest du auch pfeifen können, wenn du’s drauf
anlegtest, es muß doch schließlich zu lernen sein ... Das ist das
Komischste, was ich in meinem Leben gehört habe!“ sagte er tief
aufseufzend. „Ja, verzeih, daß ich so davon spreche, aber sie selbst
sind ja in der besten Laune, deine pneumatischen Freunde! Wie sie
daherkamen ... Und zu denken, daß es der ‚Verein Halbe Lunge‘ war!
‚Tiuu‘ pfeift sie mich an, – eine tolle Person! Aber das ist doch heller
Übermut! Warum sind sie so übermütig, du, willst du mir das mal sagen?“
Joachim suchte nach einer Antwort. „Gott,“ sagte er, „sie sind so _frei_
... Ich meine, es sind ja junge Leute, und die Zeit spielt keine Rolle
für sie, und dann sterben sie womöglich. Warum sollen sie da ernste
Gesichter schneiden. Ich denke manchmal: Krankheit und Sterben sind
eigentlich nicht ernst, sie sind mehr so eine Art Bummelei, Ernst gibt
es genau genommen nur im Leben da unten. Ich glaube, daß du das mit der
Zeit schon verstehen wirst, wenn du erst länger hier oben bist.“
„Sicher“, sagte Hans Castorp. „Das glaube ich sogar sicher. Ich habe
schon sehr viel Interesse gefaßt für euch hier oben, und wenn man sich
interessiert, nicht wahr, dann kommt das Verstehen von selber ... Aber
wie ist mir denn nur, – sie schmeckt nicht!“ sagte er und betrachtete
seine Zigarre. „Ich frage mich die ganze Zeit, was mir fehlt, und nun
merke ich, daß es Maria ist, die mir nicht schmeckt. Sie schmeckt wie
Papiermaché, ich versichere dich, es ist gerade, wie wenn man einen
völlig verdorbenen Magen hat. Das ist doch unbegreiflich! Ich habe ja
ungewöhnlich viel zum Frühstück gegessen, aber das kann der Grund nicht
sein, denn wenn man zu viel gegessen hat, so schmeckt sie zunächst sogar
besonders gut. Meinst du, es kann daher kommen, daß ich so unruhig
geschlafen habe? Vielleicht bin ich dadurch in Unordnung geraten. Nein,
ich muß sie geradezu wegwerfen!“ sagte er nach einem neuen Versuch.
„Jeder Zug ist eine Enttäuschung; es hat keinen Zweck, daß ich es
forciere.“ Und nachdem er noch einen Augenblick gezögert, warf er die
Zigarre den Abhang hinab zwischen das feuchte Nadelholz. „Weißt du,
womit es meiner Überzeugung nach zusammenhängt?“ fragte er ... „Meiner
festen Überzeugung nach hängt es mit dieser verdammten Gesichtshitze
zusammen, an der ich nun schon wieder seit dem Aufstehen laboriere. Weiß
der Teufel, mir ist immer, als wäre ich schamrot im Gesicht ... Hast du
das auch so gehabt, als du ankamst?“
„Ja“, sagte Joachim. „Mir war auch zuerst etwas sonderbar. Mach dir
nichts draus! Ich habe dir ja gesagt, daß es nicht so leicht ist, sich
einzuleben bei uns. Aber du kommst schon wieder in Ordnung. Siehst du,
die Bank steht hübsch. Wir wollen uns etwas setzen und dann nach Hause
gehen, ich muß in die Liegekur.“
Der Weg war eben geworden. Er lief nun in der Richtung auf Platz Davos,
etwa in Drittelhöhe des Hanges, und gewährte zwischen hohen, schmal
gewachsenen und windschiefen Kiefern den Blick auf den Ort, der weißlich
in hellerem Lichte lag. Die schlicht gezimmerte Bank, auf der sie sich
setzten, lehnte sich an die steile Bergwand. Neben ihnen fiel ein Wasser
in offener Holzrinne gurgelnd und plätschernd zu Tal.
Joachim wollte den Vetter über die Namen der umwölkten Alpenhäupter
unterrichten, die das Tal im Süden zu schließen schienen, indem er mit
der Spitze seines Bergstockes auf sie wies. Aber Hans Castorp blickte
nur flüchtig hin, er saß vornüber gebeugt, zeichnete mit der Zwinge
seines städtischen, silberbeschlagenen Stockes Figuren im Sand und
verlangte anderes zu wissen.
„Was ich dich fragen wollte –“, fing er an ... „Der Fall in meinem
Zimmer war also gerade eingegangen, als ich kam. Sind sonst schon viele
Todesfälle vorgekommen, seit du hier oben bist?“
„Mehrere sicher“, antwortete Joachim. „Aber sie werden diskret
behandelt, verstehst du, man erfährt nichts davon oder nur gelegentlich,
später, es geht im strengsten Geheimnis vor sich, wenn einer stirbt, aus
Rücksicht auf die Patienten und namentlich auch auf die Damen, die sonst
leicht Zufälle bekämen. Wenn neben dir jemand stirbt, das merkst du gar
nicht. Und der Sarg wird in aller Frühe gebracht, wenn du noch schläfst,
und abgeholt wird der Betreffende auch nur zu solchen Zeiten, zum
Beispiel während des Essens.“
„Hm“, sagte Hans Castorp und zeichnete weiter. „Hinter den Kulissen also
geht so etwas vor sich.“
„Ja, so kann man sagen. Aber neulich, es ist nun, warte mal,
möglicherweise acht Wochen her –“
„Dann kannst du nicht neulich sagen“, bemerkte Hans Castorp trocken und
wachsam.
„Wie? Also nicht neulich. Du bist aber genau. Ich habe die Zahl ja nur
so geraten. Also vor einiger Zeit, da habe ich doch einmal hinter die
Kulissen gesehen, aus reinem Zufall, ich weiß es wie heute. Das war, als
sie der kleinen Hujus, einer Katholischen, Barbara Hujus, das Viatikum
brachten, das Sterbesakrament, weißt du, die letzte Ölung. Sie war noch
auf, als ich hier ankam, und ausgelassen lustig konnte sie sein, so
dalberig, recht wie ein Backfisch. Aber dann ging es rapide mit ihr, sie
stand nicht mehr auf, drei Zimmer von meinem lag sie, und ihre Eltern
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