Der Zauberberg. Erster Band - 24

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der vierzehntägigen Sonntagsblechmusik. Die jungen Leute, absolut müßig,
übermäßig gesättigt mit Fleischspeisen und Süßigkeiten, und alle leicht
fiebernd, plauderten, schäkerten, äugten. Frau Salomon aus Amsterdam
mochte wohl an der Balustrade sitzen, – hart mit den Knien bedrängt von
dem wulstlippigen Gänser auf der einen und dem schwedischen Recken auf
der anderen Seite, der, obgleich völlig genesen, seinen Aufenthalt zu
einer kleinen Nachkur noch etwas verlängerte. Frau Iltis schien Witwe zu
sein, denn sie erfreute sich seit kurzem der Gesellschaft eines
„Bräutigams“, von übrigens zugleich melancholischer und untergeordneter
Erscheinung, dessen Vorhandensein sie denn auch nicht hinderte,
gleichzeitig die Huldigungen des Hauptmanns Miklosich, eines Mannes mit
Hakennase, gewichstem Schnurrbart, erhabener Brust und drohenden Augen,
entgegenzunehmen. Es waren da Liegehallendamen verschiedener
Nationalität, neue Figuren darunter, erst seit dem 1. Oktober sichtbar
geworden, die Hans Castorp kaum schon bei Namen zu nennen gewußt hätte,
untermischt mit Kavalieren vom Schlage des Herrn Albin; monokeltragenden
Siebzehnjährigen; einem bebrillten jungen Holländer mit rosigem Gesicht
und monomanischer Leidenschaft für den Briefmarkentausch; verschiedenen
Griechen, pomadisiert und mandeläugig, bei Tische zu Übergriffen
geneigt; zwei eng zusammengehörigen Stutzerchen, die „Max und Moritz“
genannt wurden und für große Ausbrecher galten ... Der bucklige
Mexikaner, dem Nichtkenntnis der hier vertretenen Sprachen den
Gesichtsausdruck eines Tauben verlieh, nahm unaufhörlich photographische
Aufnahmen vor, indem er sein Stativ mit schnurriger Behendigkeit von
einem Punkt der Terrasse zum andern schleppte. Auch der Hofrat mochte
sich wohl einfinden, um das Kunststück mit den Stiefelbändern
aufzuführen. Irgendwo aber drückte sich einsam der mannheimische
Religiöse in die Menge, und seine bis in den Grund hinein traurigen
Augen gingen zu Hans Castorps Ekel heimlich gewisse Wege.
Um denn mit einem oder dem anderen Beispiel auf jene „Spannungen und
Lösungen“ zurückzukommen, so mochte bei einer solchen Gelegenheit Hans
Castorp auf einem lackierten Gartenstuhl und in gesprächiger
Unterhaltung mit Joachim, den er trotz seines Widerstrebens gezwungen
hatte, mit herauszukommen, an der Hauswand sitzen, während vor ihm Frau
Chauchat mit ihren Tischgenossen eine Zigarette rauchend an der Brüstung
stand. Er sprach für sie, damit sie ihn höre. Sie wandte ihm den Rücken
zu ... Man sieht, wir haben jetzt einen bestimmten Fall im Auge. Des
Vetters Gespräch hatte ihm nicht genügt für seine affektierte
Redseligkeit, er hatte absichtlich eine Bekanntschaft gemacht, – welche?
Die Bekanntschaft Hermine Kleefelds – hatte wie von ungefähr das Wort an
die junge Dame gerichtet, sich selbst und Joachim ihr namentlich
vorgestellt und auch ihr einen lackierten Stuhl herangezogen, um sich zu
dritt besser aufspielen zu können. Ob sie noch wisse, fragte er, wie
teufelsmäßig sie ihn damals erschreckt habe, bei ihrer ersten Begegnung
seinerzeit auf der Morgenpromenade. Ja, das sei _er_ gewesen, den sie
damals so herzerfrischend zum Willkomm angepfiffen! Und ihren Zweck habe
sie erreicht, das wolle er freiwillig gestehen, er sei wie mit einer
Keule vor den Kopf geschlagen gewesen, sie solle nur seinen Vetter
fragen. Ha, ha, mit dem Pneumothorax zu pfeifen und harmlose Wanderer
damit zu erschrecken! Ein frevles Spiel nenne er das, als sündhaften
Mißbrauch bezeichne er es freierdings und in gerechtem Zorne ... Und
während Joachim im Bewußtsein seiner werkzeughaften Rolle mit
niedergeschlagenen Augen saß und auch die Kleefeld aus Hans Castorps
blinden und abschweifenden Blicken allmählich für ihre Person das
kränkende Gefühl gewann, nur als Mittel zum Zwecke zu dienen, schmollte
Hans Castorp und zierte sich und drechselte Redensarten und gab sich
eine wohllautende Stimme, bis er es wirklich erreichte, daß Frau
Chauchat sich nach dem auffällig Redenden umwandte und ihm ins Gesicht
blickte, – aber nur einen Augenblick. Denn so gestaltete es sich, daß
ihre Pribislav-Augen an seiner mit übergeschlagenem Beine sitzenden
Figur rasch hinunterglitten und mit einem Ausdruck von so
geflissentlicher Gleichgültigkeit, daß er wie Verachtung aussah, genau
wie Verachtung, eine Weile auf seinem gelben Stiefel haften blieben, –
worauf sie sich phlegmatisch und vielleicht mit einem Lächeln in ihrer
Tiefe wieder zurückzogen.
Ein schwerer, schwerer Unglücksfall! Hans Castorp redete noch eine Weile
fieberhaft weiter; dann, als er dieses Blickes auf seinen Stiefel
innerlich recht ansichtig geworden, verstummte er beinahe mitten im Wort
und sank in Gram. Die Kleefeld, gelangweilt und beleidigt, ging ihrer
Wege. Nicht ohne Gereiztheit in der Stimme meinte Joachim, nun könnten
sie ja wohl Liegekur machen. Und ein Gebrochener antwortete ihm bleichen
Mundes, das könnten sie.
Hans Castorp litt grausam unter diesem Vorfall zwei Tage lang; denn
nichts geschah unterdessen, was Balsam für seine brennende Wunde gewesen
wäre. Warum dieser Blick? Warum ihm ihre Verachtung in des dreifaltigen
Gottes Namen? Sah sie ihn an wie einen gesunden Gimpel von unten, dessen
Aufnahmelustigkeit nur zum Harmlosen neigte? Wie eine Unschuld aus dem
Flachlande, sozusagen, einen gewöhnlichen Kerl, der herumging und lachte
und sich den Bauch vollschlug und Geld verdiente, – einen Musterschüler
des Lebens, der sich auf nichts als auf die langweiligen Vorteile der
Ehre verstand? War er ein windiger Hospitant auf drei Wochen, unteilhaft
ihrer Sphäre, oder hatte er nicht Profeß getan auf Grund einer feuchten
Stelle, – war er nicht eingereiht und zugehörig, einer von Uns hier
oben, mit guten zwei Monaten auf dem Buckel, und war nicht Merkurius
noch gestern abend wieder auf 37,8 gestiegen? ... Aber das eben war es,
das machte sein Leiden vollständig! Merkurius stieg nicht mehr! Die
furchtbare Niedergeschlagenheit dieser Tage bewirkte eine Erkältung,
Ernüchterung und Abspannung von Hans Castorps Natur, die sich zu seiner
bitteren Beschämung in sehr niedrigen, kaum übernormalen Meßergebnissen
äußerte, und grausam war es für ihn, zu gewahren, wie sein Kummer und
Gram nichts weiter vermochte, als ihn von Clawdias Sein und Wesen immer
nur weiter noch zu entfernen.
Der dritte Tag brachte die zarte Erlösung, brachte sie gleich in der
Frühe. Es war ein herrlicher Herbstmorgen, sonnig und frisch, mit
grausilbrig übersponnenen Wiesen. Sonne und abnehmender Mond standen
gleichzeitig ziemlich gleich hoch am reinen Himmel. Die Vettern waren
früher als gewöhnlich aufgestanden, um dem schönen Tag zu Ehren ihren
Morgenspaziergang ein wenig über die Vorschrift auszudehnen, auf dem
Waldwege, an dem die Bank neben der Wasserrinne stand, etwas weiter
vorzudringen. Joachim, dessen Kurve gerade ebenfalls einen erfreulichen
Abstieg aufwies, hatte die erfrischende Unregelmäßigkeit befürwortet und
Hans Castorp nicht nein gesagt. „Wir sind ja genesene Leute,“ hatte er
gesagt, „abgefiebert und entgiftet, so gut wie reif für das Flachland.
Warum sollten wir nicht ausschlagen wie die Füllen.“ So wanderten sie
barhaupt – denn seit er Profeß getan, hatte Hans Castorp sich in Gottes
Namen der herrschenden Sitte anbequemt, ohne Hut zu gehen, so sicher er
sich anfangs, diesem Brauch gegenüber, seiner Lebensform und Gesittung
gefühlt hatte – und setzten ihre Stöcke. Sie hatten aber den
ansteigenden Teil des rötlichen Weges noch nicht zurückgelegt, waren
erst ungefähr bis zu dem Punkte gelangt, wo damals der pneumatische
Trupp dem Neuling begegnet war, als sie vor sich in einiger Entfernung,
langsam steigend, Frau Chauchat gewahrten, Frau Chauchat in Weiß, in
weißem Sweater, weißem Flanellrock, und sogar in weißen Schuhen, das
rötliche Haar von der Morgensonne erleuchtet. Genauer gesagt: Hans
Castorp hatte sie erkannt; Joachim fand sich erst durch ein unangenehmes
Gefühl des Ziehens und Zerrens an seiner Seite auf die Umstände
hingewiesen, – ein Gefühl, hervorgebracht durch die antreibend
beschwingtere Gangart, die sein Begleiter plötzlich angeschlagen,
nachdem er zuvor seine Schritte jäh gehemmt hatte und beinahe
stehengeblieben war. Solches Gehetztwerden empfand Joachim als äußerst
unzuträglich und ärgerlich; sein Atem verkürzte sich rasch, und er
hüstelte. Aber den zielbewußten Hans Castorp, dessen Organe prachtvoll
zu arbeiten schienen, kümmerte das wenig; und da sein Vetter der
Sachlage innegeworden, zog er nur schweigend die Brauen zusammen und
hielt Schritt, denn unmöglich konnte er jenen allein voranlaufen lassen.
Den jungen Hans Castorp belebte der schöne Morgen. Auch hatten in der
Depression seine Seelenkräfte sich heimlich ausgeruht, und klar
leuchtete vor seinem Geist die Gewißheit, daß der Augenblick gekommen
war, da der Bann, der auf ihm gelegen, gebrochen werden sollte. So griff
er aus, den keuchenden, auch sonst widerstrebenden Joachim mit sich
ziehend, und vor der Biegung des Weges, wo er eben ward und rechtshin
den bewaldeten Hügel entlang führte, hatten sie Frau Chauchat so gut wie
erreicht. Da verlangsamte Hans Castorp das Tempo wieder, um nicht in
einem von Anstrengung verwilderten Zustand sein Vorhaben auszuführen.
Und jenseits des Wegknies, zwischen Abhang und Bergwand, zwischen den
rostig gefärbten Fichten, durch deren Zweige Sonnenlichter fielen, trug
es sich zu und begab sich wunderbar, daß Hans Castorp, links von
Joachim, die liebliche Kranke überholte, daß er mit männlichen Tritten
an ihr vorüber ging, und in dem Augenblick, da er sich rechts neben ihr
befand, mit einer hutlosen Verneigung und einem mit halber Stimme
gesprochenen „Guten Morgen“ sie _ehrerbietig_ (wieso eigentlich:
ehrerbietig) begrüßte und Antwort von ihr empfing: mit freundlicher,
nicht weiter erstaunter Kopfneigung dankte sie, sagte auch ihrerseits
guten Morgen in seiner Sprache, wobei ihre Augen lächelten, – und das
alles war etwas anderes, etwas gründlich und beseligend anderes als der
Blick auf seinen Stiefel, es war ein Glücksfall und eine Wendung der
Dinge zum Guten und Allerbesten, ganz beispielloser Art und fast die
Fassungskraft überschreitend; es war die Erlösung.
Auf Flügelsohlen, geblendet von vernunftloser Freude, im Besitz des
Grußes, des Wortes, des Lächelns, eilte Hans Castorp an des mißbrauchten
Joachim Seite vorwärts, der schweigend von jenem fort den Abhang
hinunter blickte. Ein Streich war es gewesen, ein ziemlich
ausgelassener, und wohl sogar etwas wie Verrat und Tücke in Joachims
Augen, das wußte Hans Castorp sehr gut. Es war nicht geradeso, wie wenn
er jemand Wildfremdes um einen Bleistift ersucht hätte, – vielmehr wäre
es beinahe ungehobelt gewesen, an einer Dame, mit der man seit Monaten
unter demselben Dache lebte, steif und ohne Ehrenbezeigung
vorüberzugehen; und war nicht neulich im Wartezimmer Clawdia sogar ins
Gespräch mit ihnen gekommen? Darum mußte Joachim schweigen. Aber Hans
Castorp verstand wohl, weshalb der ehrliebende Joachim sonst noch
schwieg und abgewendeten Kopfes ging, während er selbst über seinen
gelungenen Streich so ausbündig und durchgängerisch glücklich war.
Glücklicher konnte nicht sein, wer etwa im Flachlande erlaubter-,
aussichtsreicher- und im Grunde vergnügterweise einem gesunden Gänschen
„sein Herz geschenkt“ und großen Erfolg dabei gehabt hatte, – nein, _so
glücklich_, wie er nun über das wenige, das er sich in guter Stunde
geraubt und gesichert, konnte ein solcher nicht sein ... Darum schlug er
nach einer Weile seinen Vetter mit Macht auf die Schulter und sagte:
„Hallo, du, was ist mit dir? Es ist so schönes Wetter! Nachher wollen
wir zum Kurhaus hinunter, da machen sie wahrscheinlich Musik, bedenke
mal! Vielleicht spielen sie ‚Hier an dem Herzen treu geborgen, die
Blume, sieh, von jenem Morgen‘ aus ‚Carmen‘. Was ist dir über die Leber
gelaufen?“
„Nichts“, sagte Joachim. „Aber du siehst so heiß aus, ich fürchte, mit
deiner Senkung ist es zu Ende.“
Es _war_ zu Ende damit. Die beschämende Herabstimmung von Hans Castorps
Natur war überwunden durch den Gruß, den er mit Clawdia Chauchat
getauscht hatte, und ganz genau genommen, war es dies Bewußtsein, dem
eigentlich seine Genugtuung galt. Ja, Joachim hatte recht gehabt:
Merkurius stieg wieder! Er stieg, als Hans Castorp ihn nach dem
Spaziergang zu Rate zog, auf rund 38 Grad.

Enzyklopädie
Wenn gewisse Anspielungen Herrn Settembrinis Hans Castorp geärgert
hatten, – verwundern durfte er sich nicht darüber und hatte kein Recht,
den Humanisten erzieherischer Spürsucht zu zeihen. Ein Blinder hätte
bemerken müssen, wie es um ihn stand: er selbst tat nichts, um es
geheimzuhalten, eine gewisse Hochherzigkeit und noble Einfalt hinderte
ihn einfach, aus seinem Herzen eine Mördergrube zu machen, worin er sich
immerhin – und vorteilhaft, wenn man will, – von dem dünnhaarigen
Verliebten aus Mannheim und seinem schleichenden Wesen unterschied. Wir
erinnern und wiederholen, daß dem Zustande, in dem er sich befand, in
der Regel ein Drang und Zwang, sich zu offenbaren, eingeboren ist, ein
Trieb zum Bekenntnis und Geständnis, eine blinde Eingenommenheit von
sich selbst und eine Sucht, die Welt mit sich zu erfüllen, – desto
befremdlicher für uns Nüchterne, je weniger Sinn, Vernunft und Hoffnung
offenbar bei der Sache ist. Wie solche Leute es eigentlich anfangen,
sich zu verraten, ist schwer zu sagen; sie können, scheint es, nichts
tun und lassen, was sie nicht verriete, – besonders nun gar in einer
Gesellschaft, von der ein urteilender Kopf bemerkt hatte, sie habe im
ganzen nur zwei Dinge im Sinn, nämlich erstens Temperatur und dann –
nochmals Temperatur, das heißt zum Beispiel die Frage, mit wem Frau
Generalkonsul Wurmbrandt aus Wien sich für die Flatterhaftigkeit des
Hauptmanns Miklosich schadlos halte: ob mit dem völlig genesenen
schwedischen Recken oder mit dem Staatsanwalt Paravant aus Dortmund oder
drittens mit beiden zugleich. Denn daß die Bande, die den Staatsanwalt
und Frau Salomon aus Amsterdam mehrere Monate lang verknüpft hatten,
nach gütlicher Übereinkunft gelöst worden waren und Frau Salomon, dem
Zuge ihrer Jahre folgend, sich den zarteren Semestern zugewandt und den
wulstlippigen Gänser vom Tische der Kleefeld unter ihre Fittiche
genommen oder, wie Frau Stöhr es in einer Art von Kanzleistil, dabei
aber nicht ohne Anschaulichkeit ausdrückte, ihn „sich beigebogen“ hatte,
– das war sicher und bekannt, so daß folglich der Staatsanwalt freie
Hand hatte, sich der Generalkonsulin wegen mit dem Schweden zu schlagen
oder zu vertragen.
Diese Prozesse also, die in der Berghofgesellschaft und besonders unter
der febrilen Jugend anhängig waren, und bei denen die Balkondurchgänge
(an den Glaswänden vorbei und das Geländer entlang) offenbar eine
bedeutende Rolle spielten: diese Vorgänge hatte man im Sinn, sie
bildeten einen Hauptbestandteil der hiesigen Lebensluft, – und auch
damit ist das, was hier vorschwebt, nicht eigentlich ausgedrückt. Hans
Castorp hatte nämlich den eigentümlichen Eindruck, daß auf einer
Grundangelegenheit, welcher überall in der Welt eine hinlängliche, in
Ernst und Scherz sich äußernde Wichtigkeit zugebilligt wird, hierorts
denn doch ein Ton-, Wert- und Bedeutungszeichen lag, so schwer und vor
Schwere so neu, daß es die Sache selbst in einem völlig neuen und, wenn
nicht schrecklichen, so doch in seiner Neuheit erschreckenden Lichte
erscheinen ließ. Indem wir dies aussagen, verändern wir unsere Mienen
und bemerken, daß, wenn wir von den fraglichen Beziehungen bisher in
einem leichten und spaßhaften Ton gesprochen haben sollten, es aus
denselben geheimen Gründen geschehen wäre, aus denen es so oft
geschieht, ohne daß für die Leichtigkeit oder Spaßhaftigkeit der Sache
damit irgendetwas bewiesen wäre; und in der Sphäre, wo wir uns befinden,
wäre das in der Tat noch weniger der Fall als anderwärts. Hans Castorp
hatte geglaubt, sich auf jene gern bewitzelte Grundangelegenheit im
üblichen Maße zu verstehen, und mochte mit Recht so geglaubt haben. Nun
erkannte er, daß er sich im Flachlande nur sehr unzulänglich darauf
verstanden, eigentlich sich in einfältiger Unwissenheit darüber befunden
hatte, – während hier persönliche Erfahrungen, deren Natur wir mehrfach
anzudeuten versuchten, und die ihm in gewissen Augenblicken den Ausruf
„Mein Gott!“ abpreßten, ihn allerdings von innen her befähigten, den
steigernden Akzent des Unerhörten, Abenteuerlich-Namenlosen wahrzunehmen
und zu begreifen, den unter Denen hier oben die Sache allgemein und für
jeden trug. Nicht daß man nicht auch hier darüber gewitzelt hätte. Aber
weit mehr noch als unten trug hier diese Manier das Gepräge des
Unsachgemäßen, sie hatte etwas Zähneklapperndes und Kurzatmiges, was sie
als durchsichtigen Deckmantel für die darunter verborgene oder vielmehr
nicht zu verbergende Not allzu deutlich kennzeichnete. Hans Castorp
erinnerte sich des fleckigen Erblassens, das Joachim gezeigt hatte, als
jener zum ersten und einzigen Mal in der unschuldig neckenden Art des
Tieflandes die Rede auf Marusjas Körperlichkeit gebracht hatte. Er
erinnerte sich auch der kalten Blässe, die, als er Frau Chauchat vom
einfallenden Abendlichte befreit, sein eigenes Gesicht überzogen hatte,
– und daran, daß er sie vorher und nachher bei verschiedenen
Gelegenheiten auf manchem fremden Gesicht gewahr geworden war: auf
zweien zugleich in der Regel, zum Beispiel auf den Gesichtern der Frau
Salomon und des jungen Gänser in jenen Tagen, da das, was Frau Stöhr so
redensartlich bezeichnet, sich zwischen ihnen angebahnt hatte. Er
erinnerte sich, sagen wir, daran und verstand, daß es unter solchen
Umständen nicht nur sehr schwer gewesen wäre, sich nicht zu „verraten“,
sondern daß auch die Bemühung darum nur wenig gelohnt haben würde. Mit
anderen Worten: es mochte denn doch wohl nicht allein Hoch- und
Treuherzigkeit, sondern auch eine gewisse Ermutigung durch die
Atmosphäre im Spiele sein, wenn Hans Castorp sich wenig bemüßigt fand,
seinen Empfindungen Zwang anzutun und aus seinem Zustande ein Hehl zu
machen.
Wäre nicht die von Joachim sofort hervorgehobene Schwierigkeit gewesen,
hier Bekanntschaften zu machen, diese Schwierigkeit, die man
hauptsächlich darauf zurückführen muß, daß die Vettern in der
Kurgesellschaft sozusagen eine Partie und Miniaturgruppe für sich
bildeten, und daß der militärische Joachim, auf nichts als rasche
Genesung bedacht, der näheren Berührung und Gemeinschaft mit den
Leidensgenossen grundsätzlich abhold war: so hätte Hans Castorp noch
weit mehr Gelegenheit gehabt und genommen, seine Gefühle
hochherzig-zügellos unter die Leute zu bringen. Immerhin konnte Joachim
ihn eines Abends während der Salongeselligkeit betreffen, wie er mit
Hermine Kleefeld, ihren beiden Tischherren Gänser und Rasmussen und
viertens dem Jungen mit dem Einglas und dem Fingernagel zusammenstand
und mit Augen, die ihren übernormalen Glanz nicht verleugneten, mit
bewegter Stimme eine Stegreifrede über Frau Chauchats eigen- und
fremdartige Gesichtsbildung hielt, während seine Zuhörer Blicke
tauschten, sich anstießen und kicherten.
Das war peinigend für Joachim; aber der Urheber solcher Lustbarkeit war
unempfindlich gegen die Enthüllung seines Zustandes, er mochte meinen,
daß derselbe, unbeachtet und verborgen, nicht zu seinem Rechte gekommen
wäre. Des allgemeinen Verständnisses dafür durfte er sicher sein. Die
Schadenfreude, die sich darein mischte, nahm er in den Kauf. Nicht nur
von seinem eigenen Tisch, sondern nachgerade auch von anderen,
benachbarten blickte man auf ihn, um sich an seinem Erbleichen und
Erröten zu weiden, wenn nach Beginn einer Mahlzeit die Glastür ins
Schloß schmetterte, und auch hiermit war er wohl gar noch zufrieden, da
es ihm schien, daß seinem Rausch, indem er Aufmerksamkeit erregte, eine
gewisse Anerkennung und Bestätigung von außen zuteil werde, geeignet,
seine Sache zu fördern, seine unbestimmten und unvernünftigen Hoffnungen
zu ermutigen, – und das beglückte ihn sogar. Es kam dahin, daß man sich
buchstäblich versammelte, um dem Verblendeten zuzusehen. Das war etwa
nach Tische auf der Terrasse oder am Sonntag nachmittag vor der
Conciergeloge, wenn die Kurgäste dort ihre Post in Empfang nahmen, die
an diesem Tage nicht auf die Zimmer verteilt wurde. Vielfach wußte man,
daß da ein kolossal Beschwipster und Hochilluminierter sei, der sich
alles anmerken ließ, und so standen etwa Frau Stöhr, Fräulein Engelhart,
die Kleefeld nebst ihrer Freundin mit dem Tapirgesicht, der unheilbare
Herr Albin, der junge Mann mit dem Fingernagel und noch dieses oder
jenes Mitglied der Patientenschaft, – standen mit hinuntergezogenen
Mündern und durch die Nase pruschend und sahen ihm zu, der, verloren und
leidenschaftlich lächelnd, jene Hitze auf den Wangen, die ihn sofort am
ersten Abend seines Hierseins ergriffen, jenen Glanz in den Augen, den
schon der Husten des Herrenreiters darin entzündet, in einer bestimmten
Richtung blickte ...
Eigentlich war es schön von Herrn Settembrini, daß er unter solchen
Umständen auf Hans Castorp zutrat, um ihn in ein Gespräch zu ziehen und
nach seinem Ergehen zu fragen; aber es ist zweifelhaft, ob dieser die
menschenfreundliche Vorurteilslosigkeit, die darin lag, dankbar zu
würdigen wußte. Es mochte im Vestibül sein, am Sonntag nachmittag. Beim
Concierge drängten sich die Gäste und streckten die Hände nach ihrer
Post. Auch Joachim war dort vorn. Sein Vetter war zurückgeblieben und
trachtete in der beschriebenen Verfassung, einen Blick Clawdia Chauchats
zu gewinnen, die mit ihrer Tischgesellschaft in der Nähe stand, wartend,
daß das Gedräng an der Loge sich lichten möge. Es war eine Stunde, die
die Kurgäste durcheinandermischte, eine Stunde der Gelegenheiten,
geliebt und ersehnt aus diesem Grunde von dem jungen Hans Castorp. Vor
acht Tagen war er am Schalter in sehr nahe Berührung mit Madame Chauchat
gekommen, so daß sie ihn sogar etwas gestoßen und mit flüchtiger
Kopfwendung „_Pardon_“ zu ihm gesagt hatte, – worauf er kraft einer
febrilen Geistesgegenwart, die er segnete, zu antworten vermocht hatte:
„_Pas de quoi, madame!_“
Welche Lebensgunst, dachte er, daß jeden Sonntag nachmittag mit
Sicherheit in der Vorhalle Postverteilung stattfand! Man kann sagen, daß
er die Woche konsumiert hatte, indem er auf die Wiederkehr derselben
Stunde in sieben Tagen wartete, und Warten heißt: Voraneilen, heißt:
Zeit und Gegenwart nicht als Geschenk, sondern nur als Hindernis
empfinden, ihren Eigenwert verneinen und vernichten und sie im Geist
überspringen. Warten, sagt man, sei langweilig. Es ist jedoch ebensowohl
oder sogar eigentlich kurzweilig, indem es Zeitmengen verschlingt, ohne
sie um ihrer selbst willen zu leben und auszunutzen. Man könnte sagen,
der Nichts-als-Wartende gleiche einem Fresser, dessen Verdauungsapparat
die Speisen, ohne ihre Nähr- und Nutzwerte zu verarbeiten, massenhaft
durchtriebe. Man könnte weitergehen und sagen: wie unverdaute Speise
ihren Mann nicht stärker mache, so mache verwartete Zeit nicht älter.
Freilich kommt reines und unvermischtes Warten praktisch nicht vor.
Es war also die Woche verschlungen und die Sonntagnachmittagspoststunde
wieder in Kraft getreten, nicht anders, als wäre es immer noch die von
vor sieben Tagen. Aufs erregendste fuhr sie fort, Gelegenheit zu machen,
barg und bot in jeder Minute die Möglichkeit, mit Frau Chauchat in
gesellschaftliche Beziehungen zu treten: Möglichkeiten, von denen Hans
Castorp sich das Herz pressen und jagen ließ, ohne sie ins Wirkliche
übertreten zu lassen. Dem standen Hemmungen entgegen, die teils
militärischer, teils zivilistischer Natur waren: – teils nämlich mit der
Gegenwart des ehrenhaften Joachim und mit Hans Castorps eigener Ehre und
Pflicht zusammenhingen, teils aber auch in dem Gefühl ihren Grund
hatten, daß gesellschaftliche Beziehungen zu Clawdia Chauchat,
_gesittete_ Beziehungen, bei denen man „Sie“ sagte und Verbeugungen
machte und womöglich Französisch sprach, – nicht nötig, nicht
wünschenswert, nicht das Richtige seien ... Er stand und sah sie lachend
sprechen, genau wie Pribislav Hippe dereinst auf dem Schulhof sprechend
gelacht hatte: ihr Mund öffnete sich ziemlich weit dabei, und ihre
schiefstehenden graugrünen Augen über den Backenknochen zogen sich zu
schmalen Ritzen zusammen. Das war durchaus nicht „schön“; aber es war,
wie es war, und bei der Verliebtheit kommt das ästhetische
Vernunfturteil so wenig zu seinem Recht, wie das moralische. –
„Sie erwarten ebenfalls Briefschaften, Ingenieur?“
So redete nur einer, ein Störender. Hans Castorp fuhr zusammen und
wandte sich Herrn Settembrini zu, der lächelnd vor ihm stand. Es war das
feine und humanistische Lächeln, mit dem er dereinst bei der Bank am
Wasserlauf den Ankömmling zuerst begrüßt hatte, und wie damals schämte
Hans Castorp sich, als er es sah. Aber wie oft er auch im Traume den
„Drehorgelmann“ von der Stelle zu drängen gesucht hatte, weil er „hier
störe“, – der wachende Mensch ist besser als der träumende, und nicht
nur zu seiner Beschämung und Ernüchterung wurde Hans Castorp dieses
Lächelns wieder ansichtig, sondern auch mit Gefühlen dankbarer
Bedürftigkeit. Er sagte:
„Gott, Briefschaften, Herr Settembrini. Ich bin doch kein Ambassadeur!
Vielleicht ist eine Postkarte da für einen von uns. Mein Vetter sieht
eben mal nach.“
„Mir hat der hinkende Teufel da vorn meine kleinen Korrespondenzen schon
ausgehändigt“, sagte Settembrini und führte die Hand zur Seitentasche
seines unvermeidlichen Flausrockes. „Interessante Dinge, Dinge von
literarischer und sozialer Tragweite, ich leugne es nicht. Es handelt
sich um ein enzyklopädisches Werk, an dem mitzuarbeiten ein humanitäres
Institut mich würdigt ... Kurz, um schöne Arbeit.“ Herr Settembrini
brach ab. „Aber Ihre Angelegenheiten?“ fragte er. „Wie steht es damit?
Wie weit ist beispielsweise der Akklimatisierungsprozeß gediehen? Sie
weilen alles in allem so lange noch nicht in unserer Mitte, daß die
Frage nicht mehr an der Tagesordnung wäre.“
„Danke, Herr Settembrini; es hat nach wie vor seine Schwierigkeiten
damit. Ich halte für möglich, daß es das bis zum letzten Tage haben
wird. Manche gewöhnen sich nie, sagte mein Vetter mir gleich, als ich
ankam. Aber man gewöhnt sich daran, daß man sich nicht gewöhnt.“
„Ein verwickelter Vorgang“, lachte der Italiener. „Eine sonderbare Art
der Einbürgerung. Natürlich, die Jugend ist zu allem fähig. Sie gewöhnt
sich nicht, aber sie schlägt Wurzeln.“
„Und schließlich ist das ja kein sibirisches Bergwerk hier.“
„Nein. Oh, Sie bevorzugen östliche Vergleiche. Sehr begreiflich. Asien
verschlingt uns. Wohin man blickt: tatarische Gesichter.“ Und Herr
Settembrini wandte diskret den Kopf über die Schulter. „Dschingis-Khan,“
sagte er, „Steppenwolfslichter, Schnee und Schnaps, Knute, Schlüsselburg
und Christentum. Man sollte der Pallas Athene hier in der Vorhalle einen
Altar errichten, – im Sinne der Abwehr. Sehen Sie, da vorn ist so ein
Iwan Iwanowitsch ohne Weißzeug mit dem Staatsanwalt Paravant in Streit
geraten. Jeder will vor dem anderen an der Reihe sein, seine Post zu
empfangen. Ich weiß nicht, wer recht hat, aber für mein Gefühl steht der
Staatsanwalt im Schutze der Göttin. Er ist zwar ein Esel, aber er
versteht wenigstens Latein.“
Hans Castorp lachte, – was Herr Settembrini niemals tat. Man konnte ihn
sich herzlich lachend gar nicht vorstellen; über die feine und trockene
Spannung seines Mundwinkels brachte er es nicht hinaus. Er sah dem
jungen Manne beim Lachen zu und fragte dann:
„Ihr Diapositiv – haben Sie bekommen?“
„Das habe ich bekommen!“ bestätigte Hans Castorp wichtig. „Schon
neulich. Hier ist es.“ Und er griff in die innere Brusttasche.
„Ah, Sie tragen es im Portefeuille. Wie einen Ausweis sozusagen, einen
Paß oder eine Mitgliedskarte. Sehr gut. Lassen Sie sehen!“ Und Herr
Settembrini hob die kleine, mit schwarzen Papierstreifen gerahmte
Glasplatte gegen das Licht, indem er sie zwischen Daumen und Zeigefinger
seiner Linken hielt, – eine oft gesehene, sehr übliche Bewegung hier
oben. Sein Gesicht mit den schwarzen Mandelaugen grimassierte ein wenig,
während er das funebre Lichtbild prüfte, – ohne ganz deutlich werden zu
lassen, ob es nur des genaueren Sehens wegen oder aus anderen Gründen
geschah.
„Ja, ja“, sagte er dann. „Hier haben Sie Ihre Legitimation, ich danke
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