Der Zauberberg. Erster Band - 03

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Schale. Aber wir hatten es gewärmt, damit du nicht erschrecken und nicht
weinen solltest, und das tatst du auch nicht, sondern im Gegenteil, du
hattest vorher geschrien, so daß Bugenhagen es nicht leicht gehabt hatte
mit seiner Rede, aber als das Wasser kam, da wurdest du still, und das
war die Achtung vor dem heiligen Sakrament, wollen wir hoffen. Und
vierundvierzig Jahre sind es in den nächsten Tagen, da war dein seliger
Vater der Täufling, und von seinem Kopf floß das Wasser hier hinein. Das
war hier im Haus, seinem Elternhaus, drüben im Saal, vor dem mittleren
Fenster, und es war noch der alte Pastor Hesekiel, der ihn taufte,
derselbe, den die Franzosen als jungen Menschen beinahe erschossen
hätten, weil er gegen ihre Räubereien und Brandschatzungen gepredigt
hatte, – der ist nun auch schon lange, lange bei Gott. Aber vor
fünfundsiebenzig Jahren, da war ich es selber, den sie tauften, auch da
im Saal, und meinen Kopf hielten sie über die Schale hier, wie sie da
auf dem Teller steht, und der Geistliche sprach dieselben Worte wie bei
dir und deinem Vater, und ebenso floß das warme, klare Wasser von meinem
Haar (es war nicht viel mehr damals, als ich jetzt auf dem Kopfe habe)
da in das goldene Becken hinein.“
Der Kleine blickte empor auf des Großvaters schmales Greisenhaupt, das
eben wieder über die Schale geneigt war, wie zu der längst verflossenen
Stunde, von der er erzählte, und ein schon erprobtes Gefühl kam ihn an,
die sonderbare, halb träumerische, halb beängstigende Empfindung eines
zugleich Ziehenden und Stehenden, eines wechselnden Bleibens, das
Wiederkehr und schwindelige Einerleiheit war, – eine Empfindung, die ihm
von früheren Gelegenheiten her bekannt war, und von der wieder berührt
zu werden er erwartet und gewünscht hatte: sie war es zum Teil, um
derentwillen ihm die Vorzeigung des stehend wandernden Erbstücks
angelegen gewesen war.
Prüfte der junge Mann sich später, so fand er, daß das Bild seines
Ältervaters sich ihm viel tiefer, deutlicher und bedeutender eingeprägt
hatte als das seiner Eltern: was möglicherweise auf Sympathie und
physischer Sonderverwandtschaft beruhte, denn der Enkel sah dem
Großvater ähnlich, soweit eben ein rosiger Milchbart einem gebleichten
und starren Siebziger ähnlich sehen kann. Hauptsächlich aber war es doch
wohl für den Alten bezeichnend, der ohne Frage die eigentliche
Charakterfigur, die malerische Persönlichkeit in der Familie gewesen
war.
Im öffentlichen Sinne gesprochen, so war die Zeit über Hans Lorenz
Castorps Wesen und Willensmeinungen schon lange vor seinem Abscheiden
hinweggegangen. Er war ein hochchristlicher Herr gewesen, von der
reformierten Gemeinde, streng herkömmlich gesinnt, auf aristokratische
Einengung des gesellschaftlichen Kreises, in dem man regierungsfähig
war, so hartnäckig bedacht, als lebte er im vierzehnten Jahrhundert, wo
das Handwerkertum gegen den zähen Widerstand des altfreien Patriziertums
sich Sitz und Stimme im städtischen Rat zu erobern begonnen hatte, und
für das Neue zu schwer zu haben. Sein Wirken war in Jahrzehnte eines
heftigen Aufschwungs und vielfältiger Umwälzungen gefallen, Jahrzehnte
des Fortschritts in Gewaltmärschen, die an den öffentlichen Opfer- und
Wagemut beständig so hohe Anforderungen gestellt hatten. An ihm aber,
dem alten Castorp, das wußte Gott, hatte es nicht gelegen, wenn der
Geist der Neuzeit die weit bekannten, glänzenden Siege gefeiert hatte.
Er hatte auf Vätersitte und alte Institutionen weit mehr gehalten
als auf halsbrecherische Hafenerweiterungen und gottlose
Großstadt-Alfanzereien, hatte gebremst und abgewiegelt, wo er nur
konnte, und wäre es nach ihm gegangen, so sah es in der Verwaltung noch
heutigentages so idyllisch-altfränkisch aus wie seinerzeit in seinem
eigenen Kontor.
So stellte der Alte, zu seinen Lebzeiten und nachher, sich dem
bürgerlichen Auge dar, und wenn der kleine Hans Castorp auch nichts von
Staatsangelegenheiten verstand, so machte sein still anschauendes
Kinderauge im wesentlichen doch ganz dieselben Wahrnehmungen, – wortlose
und also unkritische, vielmehr nur lebensvolle Wahrnehmungen, die
übrigens auch später, als bewußtes Erinnerungsbild, ihr wort- und
zergliederungsfeindliches, schlechthin bejahendes Gepräge durchaus
bewahrten. Wie gesagt, war da Sympathie im Spiele, jene ein Glied
überspringende Nächstverbundenheit und Wesensverwandtschaft, die nichts
Seltenes ist. Kinder und Enkel schauen an, um zu bewundern, und sie
bewundern, um zu lernen und auszubilden, was erblicherweise in ihnen
vorgebildet liegt.
Senator Castorp war hager und hochgewachsen. Die Jahre hatten ihm Rücken
und Nacken gekrümmt, aber er suchte die Krümmung durch Gegendruck
auszugleichen, wobei sein Mund, dessen Lippen nicht mehr von Zähnen
gehalten wurden, sondern unmittelbar auf dem leeren Zahnfleisch ruhten
(denn sein Gebiß legte er nur zum Essen an), sich auf würdig-mühsame Art
nach unten zog, und hierdurch eben, wie auch wohl als Mittel gegen eine
beginnende Unfestigkeit des Kopfes, kam die ehrenstreng aufgeruckte
Haltung und Kinnstütze zustande, die dem kleinen Hans Castorp so
zusagte.
Er liebte die Dose – es war eine längliche, mit Gold eingelegte
Schildpattdose, die er handhabte, – und benutzte aus diesem Grunde rote
Taschentücher, deren Zipfel ihm aus der hinteren Tasche seines Gehrocks
zu hängen pflegte. War das eine heitere Schwäche in seiner Erscheinung,
so wirkte sie doch durchaus als Alterslizenz, als eine Nachlässigkeit,
wie die Betagtheit sie sich entweder bewußt und jovialerweise gestattet
oder in ehrwürdiger Unbewußtheit mit sich bringt; und jedenfalls blieb
sie die einzige, die Hans Castorps kindlicher Scharfblick je an des
Großvaters Äußerem gewahrte. Für den Siebenjährigen aber sowohl wie
später in der Erinnerung des Herangewachsenen war die alltägliche
Erscheinung des Alten nicht seine eigentliche und wirkliche. In
eigentlicher Wirklichkeit sah er noch anders, weit schöner und richtiger
aus, als gewöhnlich, – nämlich so, wie er auf einem Gemälde, einem
lebensgroßen Bildnis erschien, das früher im elterlichen Wohnzimmer
gehangen hatte und dann zusammen mit dem kleinen Hans Castorp an die
Esplanade übergesiedelt war, wo es seinen Platz über dem großen
rotseidenen Sofa im Empfangszimmer erhalten hatte.
Es zeigte Hans Lorenz Castorp in seiner Amtstracht als Ratsherrn der
Stadt – dieser ernsten, ja frommen Bürgertracht eines verschollenen
Jahrhunderts, die ein zugleich gravitätisches und verwegenes Gemeinwesen
durch die Zeiten mitgeführt und in pomphaftem Gebrauch erhalten hatte,
um zeremoniellerweise die Vergangenheit zur Gegenwart, die Gegenwart zur
Vergangenheit zu machen und den steten Zusammenhang der Dinge, die
ehrwürdige Sicherheit ihrer Handlungsunterschrift zu bekunden. Senator
Castorp stand da in ganzer Figur, auf rötlich gepflastertem Boden, in
einer Pfeiler- und Spitzbogen-Perspektive. Er stand, das Kinn gesenkt,
den Mund nach unten gezogen, die blauen, sinnig blickenden Augen mit den
Tränensäcken darunter ins Weite gerichtet, in dem schwarzen und mehr als
knielangen, talarartigen Überrock, der, vorne offen, am Rande und Saume
eine breite Pelzverbrämung zeigte. Aus weiten, hochgepufften und
bordierten Oberärmeln kamen engere Unterärmel von schlichtem Tuch
hervor, und Spitzenmanschetten bedeckten die Hände bis zu den Knöcheln.
Die schlanken Greisenbeine staken in schwarzseidenen Strümpfen, die Füße
in Schuhen mit silbernen Schnallen. Um den Hals aber lag ihm die breite,
gestärkte und vielfach gefältete Tellerkrause, vorn niedergedrückt und
an den Seiten aufwärts geschwungen, unter welcher hervor zum Überfluß
noch ein gefältetes Batistjabot auf die Weste hing. Unter dem Arme trug
er den altertümlichen Hut mit breiter Krempe, dessen Kopf sich nach oben
verjüngte.
Es war ein vortreffliches Bild, von namhafter Künstlerhand geschaffen,
mit gutem Geschmack in dem altmeisterlichen Stile gehalten, den
der Gegenstand nahelegte, und in dem Beschauer allerlei
spanisch-niederländisch-spätmittelalterliche Vorstellungen weckend. Der
kleine Hans Castorp hatte es oft betrachtet, nicht mit Kunstverstand
natürlich, aber doch mit einem gewissen allgemeineren und sogar
eindringlichen Verstande; und obgleich er den Großvater so, wie die
Leinwand ihn darstellte, in Person nur ein einziges Mal, bei einer
feierlichen Auffahrt am Rathaus, und auch da nur flüchtig gesehen hatte,
konnte er, wie wir sagten, nicht umhin, diese seine bildhafte
Erscheinung als seine eigentliche und wirkliche zu empfinden und in dem
Großvater des Alltags sozusagen einen Interims-Großvater, einen
behelfsweise und nur unvollkommen angepaßten zu erblicken. Denn das
Abweichende und Wunderliche in dieser seiner Alltagserscheinung beruhte
offenbar auf solcher unvollkommenen, vielleicht etwas ungeschickten
Anpassung, es waren nicht ganz zu tilgende Reste und Andeutungen seiner
reinen und wahren Gestalt. So waren die Vatermörder, die hohe weiße
Binde altmodisch; aber unmöglich war diese Bezeichnung anwendbar auf das
bewunderungswürdige Kleidungsstück, wovon jene nur die Interimsandeutung
bildeten, nämlich auf die spanische Krause. Und ebenso verhielt es sich
mit dem unüblich geschweiften Zylinder, den der Großvater auf der Straße
trug, und dem in höherer Wirklichkeit der breitkrempige Filzhut des
Gemäldes entsprach; mit dem langen und faltigen Gehrock, als dessen
Urbild und Eigentlichkeit dem kleinen Hans Castorp der bordierte,
pelzverbrämte Talar erschien.
So war er denn auch im Herzen einverstanden, daß der Großvater in seiner
Richtigkeit und Vollkommenheit prangte, als es eines Tages hieß,
Abschied von ihm zu nehmen. Das war im Saale, demselben Saal, wo sie so
oft am Eßtisch einander gegenüber gesessen; in seiner Mitte lag Hans
Lorenz Castorp nun auf der von Kränzen umstellten und umlagerten Bahre
im silberbeschlagenen Sarge. Er hatte die Lungenentzündung
durchgekämpft, hatte zäh und lange gekämpft, obgleich er doch, wie es
schien, im gegenwärtigen Leben nur anpassungsweise zu Hause gewesen war,
und lag nun, man wußte nicht recht ob siegreich oder überwunden, auf
jeden Fall mit streng befriedetem Ausdruck und stark verändert und
spitznäsig vom Kampfe auf seinem Paradebett, den Unterkörper von einer
Decke verhüllt, auf welcher ein Palmzweig lag, den Kopf vom seidenen
Kissen hochgestützt, so daß das Kinn aufs schönste in der vorderen
Einbuchtung der Ehrenkrause ruhte; und zwischen die halb von
den Spitzenmanschetten bedeckten Hände, deren Finger bei
künstlich-natürlicher Anordnung Kälte und Unbelebtheit nicht verhehlten,
hatte man ihm ein Elfenbeinkreuz gesteckt, auf das er mit gesenkten
Lidern unverwandt niederzublicken schien.
Hans Castorp hatte den Großvater zu Anfang von dessen letzter Krankheit
wohl mehrmals, gegen das Ende hin aber nicht mehr gesehen. Mit dem
Anblick des Kampfes, der auch zu seinem Hauptteile nächtlicherweile vor
sich gegangen war, hatte man ihn gänzlich verschont, nur mittelbar,
durch die beklommene Atmosphäre des Hauses, die roten Augen des alten
Fiete, das An- und Wegfahren der Doktoren, war er davon berührt worden;
das Ergebnis aber, vor das er sich im Saale gestellt fand, ließ sich
dahin zusammenfassen, daß der Großvater der Interimsanpassung nun
feierlich überhoben und in seine eigentliche und angemessene Gestalt
endgültig eingekehrt war, – ein billigenswertes Ergebnis, wenn auch der
alte Fiete weinte und ununterbrochen den Kopf schüttelte, und wenn auch
Hans Castorp selber weinte, wie er beim Anblick seiner unvermittelt
gestorbenen Mutter und seines bald darauf ebenfalls still und fremd
daliegenden Vaters geweint hatte.
Denn es war ja nun schon das drittemal binnen so kurzer Zeit und bei so
jungen Jahren, daß der Tod auf den Geist und die Sinne – namentlich auch
auf die Sinne – des kleinen Hans Castorp wirkte; neu war ihm der Anblick
und Eindruck nicht mehr, sondern bereits recht wohl vertraut, und wie er
schon die beiden ersten Male sich durchaus gesetzt und verläßlich,
keineswegs nervenschwach, wenn auch mit natürlicher Betrübnis dagegen
verhalten hatte, so auch jetzt, und in noch höherem Grade. Unkundig der
praktischen Bedeutung der Ereignisse für sein Leben oder auch kindlich
gleichgültig dagegen, in dem Vertrauen, daß die Welt schon so oder so
für ihn sorgen werde, hatte er an den Särgen eine gewisse ebenfalls
kindliche Kühle und sachliche Aufmerksamkeit an den Tag gelegt, welche
beim drittenmal durch das Gefühl und den Ausdruck erfahrener
Kennerschaft noch eine besondere, altkluge Abschattung erhielt, –
häufiger Tränen der Erschütterung und der Ansteckung durch andere als
einer selbstverständlichen Rückwirkung nicht weiter zu gedenken. In den
drei oder vier Monaten, seit sein Vater gestorben war, hatte er den Tod
vergessen; nun erinnerte er sich, und alle Eindrücke von damals stellten
sich genau, gleichzeitig und durchdringend in ihrer unvergleichbaren
Eigentümlichkeit wieder her.
Aufgelöst und in Worte gefaßt, hätten sie sich ungefähr folgendermaßen
ausgenommen. Es hatte mit dem Tode eine fromme, sinnige und traurig
schöne, das heißt geistliche Bewandtnis und zugleich eine ganz andere,
geradezu gegenteilige, sehr körperliche, sehr materielle, die man weder
als schön, noch als sinnig, noch als fromm, noch auch nur als traurig
eigentlich ansprechen konnte. Die feierlich-geistliche Bewandtnis
drückte sich aus in der pomphaften Aufbahrung der Leiche, der
Blumenpracht und den Palmenwedeln, die bekanntlich den himmlischen
Frieden bedeuteten; ferner und noch deutlicher in dem Kreuz zwischen den
gestorbenen Fingern des ehemaligen Großvaters, dem segnenden Heiland von
Thorwaldsen, der zu Häupten des Sarges stand, und in den zu beiden
Seiten aufragenden Kandelabern, die bei dieser Gelegenheit ebenfalls
einen kirchlichen Charakter angenommen hatten. Alle diese Anstalten
hatten ihren genaueren und guten Sinn offenbar in dem Gedanken, daß der
Großvater nun auf immer zu seiner eigentlichen und wahren Gestalt
eingegangen war. Außerdem aber hatten sie, wie der kleine Hans Castorp
wohl bemerkte, wenn auch nicht mit Worten sich eingestand, allesamt, im
besonderen aber die Menge der Blumen und unter diesen wieder besonders
die vielfach vertretenen Tuberosen, noch einen weiteren Sinn und
nüchternen Zweck, nämlich den, die andere, weder schöne noch eigentlich
traurige, sondern eher fast unanständige, niedrig körperliche
Bewandtnis, die es mit dem Tode hatte, zu beschönigen, in Vergessenheit
zu bringen oder nicht zum Bewußtsein kommen zu lassen.
Mit dieser Bewandtnis hing es zusammen, daß der tote Großvater so fremd,
ja eigentlich nicht als der Großvater, sondern als eine lebensgroße,
wächserne Puppe erschien, die der Tod statt seiner Person eingeschoben
hatte, und mit der nun all dieser fromme und ehrenvolle Aufwand
getrieben wurde. Der da lag, oder richtiger: _was_ da lag, war also
nicht der Großvater selbst, sondern eine Hülle, – die, wie Hans Castorp
wußte, nicht aus Wachs bestand, sondern aus ihrem eigenen Stoff; _nur_
aus Stoff: das eben war das Unanständige und kaum auch Traurige, –
traurig so wenig, wie Dinge traurig sind, die mit dem Körper zu tun
haben und _nur_ mit diesem. Der kleine Hans Castorp betrachtete den
wachsgelben, glatten und käsig-festen Stoff, aus dem die lebensgroße
Todesfigur bestand, das Gesicht und die Hände des ehemaligen Großvaters.
Eben ließ eine Fliege sich auf die unbewegliche Stirne nieder und
begann, ihren Rüssel auf und ab zu bewegen. Der alte Fiete verscheuchte
sie vorsichtig, indem er sich hütete, die Stirn dabei zu berühren und
mit einer ehrbaren Verfinsterung seiner Miene, so, als dürfe und wolle
er von dem, was er da tat, nichts wissen, – einem Ausdruck von
Sittsamkeit, der sich offenbar auf die Tatsache bezog, daß der Großvater
nur noch Körper und nichts weiter mehr war; allein nach schweifendem
Auffluge nahm die Fliege auf den Fingern des Großvaters, in der Nähe des
Elfenbeinkreuzes, kurz aufsitzend wieder Platz. Während aber dies
geschah, glaubte Hans Castorp deutlicher als bisher jene von früher her
vertraute leise, aber so ganz eigentümlich zähe Ausdünstung zu
verspüren, die ihn beschämenderweise an einen mit einem lästigen Übel
behafteten und darum allerseits gemiedenen Schulkameraden erinnerte, und
die zu übertäuben der Duft der Tuberosen unter der Hand bestimmt war,
ohne es bei aller schönen Üppigkeit und Strenge imstande zu sein.
Er stand wiederholt an der Leiche: einmal allein mit dem alten Fiete,
das zweitemal zusammen mit seinem Großonkel Tienappel, dem Weinhändler,
und den beiden Onkeln James und Peter, und dann noch ein drittes Mal,
als eine Gruppe von sonntäglich gekleideten Hafenarbeitern einige
Augenblicke am offenen Sarge stand, um sich von dem ehemaligen Chef des
Hauses Castorp und Sohn zu verabschieden. Dann kam das Begräbnis, bei
dem der Saal voller Leute war und Pastor Bugenhagen von der
Michaeliskirche, derselbe, der Hans Castorp getauft hatte, angetan mit
der spanischen Halskrause, die Gedächtnisrede hielt und sich nachher in
der Droschke, der ersten gleich hinter dem Leichenwagen, der dann eine
lange, lange Reihe folgte, sehr freundlich mit dem kleinen Hans Castorp
unterhielt, – und dann war auch dieser Lebensabschnitt zu Ende, und Hans
Castorp wechselte gleich darauf Haus und Umgebung, – zum zweitenmal tat
er das ja bereits in seinem jungen Leben.

Bei Tienappels. Und von Hans Castorps sittlichem Befinden
Zu seinem Schaden geschah es nicht, denn er kam zu Konsul Tienappel ins
Haus, seinem bestellten Vormund, und hatte da nichts zu vermissen: in
Hinsicht auf seine Person gewiß nicht, und ebensowenig, was die
Betreuung seiner weiteren Interessen betraf, von denen er noch nichts
wußte. Denn Konsul Tienappel, ein Onkel von Hansens seliger Mutter,
verwaltete die Castorpsche Hinterlassenschaft, er brachte die Immobilien
zum Verkauf, nahm auch die Liquidation der Firma Castorp und Sohn,
Import und Export in die Hand, und was er herausschlug, waren noch
ungefähr vierhunderttausend Mark, Hans Castorps Erbe, das Konsul
Tienappel in mündelsicheren Papieren anlegte, indem er, seiner
verwandtschaftlichen Gefühle unbeschadet, an jedem Quartalsbeginn zwei
Prozent Provision von den fälligen Zinsen für sich in Abzug brachte.
Das Tienappelsche Haus lag im Hintergrunde eines Gartens am
Harvestehuder Weg und blickte auf eine Rasenfläche, in der auch nicht
das kleinste Unkraut geduldet wurde, auf öffentliche Rosenanlagen und
dann auf den Fluß. Der Konsul ging jeden Morgen, obgleich er schönes
Fuhrwerk besaß, zu Fuß in sein Geschäft in der Altstadt, um doch ein
bißchen Bewegung zu haben, denn manchmal litt er an Blutstauungen im
Kopfe, und kehrte um fünf Uhr abends auch so zurück, worauf bei
Tienappels mit aller Kultur zu Mittag gegessen wurde. Er war ein
gewichtiger Mann, in beste englische Stoffe gekleidet, mit wasserblau
vorquellenden Augen hinter der goldenen Brille, einer blühenden Nase,
grauem Schifferbart und einem feurigen Brillanten an dem gedrungenen
kleinen Finger seiner Linken. Seine Frau war längst tot. Er hatte zwei
Söhne, Peter und James, von denen der eine bei der Marine und wenig zu
Hause, der andere im väterlichen Weinhandel tätig und designierter Erbe
der Firma war. Den Hausstand führte seit vielen Jahren Schalleen, eine
Goldschmiedstochter aus Altona mit weißen Stärkrüschen um ihre
walzenförmigen Handgelenke. Sie stand dafür ein, daß der Frühstücks- und
Abendtisch reichlich mit kalter Küche, mit Krabben und Lachs, Aal,
Gänsebrust und Tomato Catsup zum Roastbeef bestellt war; sie hatte ein
wachsames Auge auf die Lohndiener, wenn Herrendiner bei Konsul Tienappel
war, und sie war es auch, die bei dem kleinen Hans Castorp, so gut sie
konnte, Mutterstelle vertrat.
Hans Castorp wuchs auf bei miserablem Wetter, in Wind und Wasserdunst,
wuchs auf im gelben Gummimantel, wenn man so sagen darf, und fühlte sich
im ganzen recht munter dabei. Ein bißchen blutarm war er ja wohl von
Anfang an, das sagte auch Dr. Heidekind und ließ ihm täglich zum dritten
Frühstück, nach der Schule, ein gutes Glas Porter geben, – ein
gehaltvolles Getränk, wie man weiß, dem Dr. Heidekind blutbildende
Wirkung zuschrieb und das jedenfalls Hans Castorps Lebensgeister auf
eine ihm schätzenswerte Weise besänftigte, seiner Neigung, zu „dösen“,
wie sein Onkel Tienappel sich ausdrückte, nämlich mit schlaffem Munde
und ohne einen festen Gedanken ins Leere zu träumen, wohltuend Vorschub
leistete. Sonst aber war er gesund und richtig, ein brauchbarer
Tennisspieler und Ruderer, wenn er auch lieber, statt selber die Riemen
zu handhaben, an Sommerabenden bei Musik und einem guten Getränk auf der
Terrasse des Uhlenhorster Fährhauses saß und die beleuchteten Boote
betrachtete, zwischen denen Schwäne auf dem bunt spiegelnden Wasser
dahinzogen; und wenn man ihn sprechen hörte: gelassen, verständig, ein
bißchen hohl und eintönig, mit einem Anflug von Platt, ja, wenn man ihn
auch nur ansah in seiner blonden Korrektheit, mit seinem gut
geschnittenen, irgendwie altertümlich geprägten Kopf, in dem ein
ererbter und unbewußter Dünkel sich in Gestalt einer gewissen trockenen
Schläfrigkeit äußerte, so konnte kein Mensch bezweifeln, daß dieser Hans
Castorp ein unverfälschtes und rechtschaffenes Erzeugnis hiesigen Bodens
und glänzend an seinem Platze war, – er selbst hätte es, wenn er sich
daraufhin auch nur geprüft hätte, nicht einen Augenblick lang
bezweifelt.
Die Atmosphäre der großen Meerstadt, diese feuchte Atmosphäre aus
Weltkrämertum und Wohlleben, die seiner Väter Lebensluft gewesen war, er
atmete sie mit tiefem Einverständnis, mit Selbstverständlichkeit und
gutem Behagen. Die Ausdünstungen von Wasser, Kohlen und Teer, die
scharfen Gerüche gehäufter Kolonialwaren in der Nase, sah er an den
Hafenkais ungeheure Dampfdrehkrane die Ruhe, Intelligenz und Riesenkraft
dienender Elefanten nachahmen, indem sie Tonnengewichte von Säcken,
Ballen, Kisten, Fässern und Ballons aus den Bäuchen ruhender Seeschiffe
in Eisenbahnwagen und Schuppen löschten. Er sah die Kaufmannschaft in
gelben Gummimänteln, wie er selbst einen trug, um Mittag zur Börse
strömen, woselbst es scharf herging, seines Wissens, und jemand ganz
leicht Veranlassung bekommen konnte, in aller Eile Einladungen zu einem
großen Diner zu verschicken, um seinen Kredit zu fristen. Er sah (und
hier lag ja später sein besonderes Interessengebiet) das Gewimmel der
Werften, sah die Mammutleiber gedockter Asien- und Afrikafahrer,
turmhoch, Kiel und Propeller entblößt, von baumdicken Streben gestützt,
in ihrer monströsen Unbehilflichkeit auf dem Trockenen, bedeckt mit
zwerghaften Heeren scheuernder, hämmernder, tünchender Arbeiter; sah auf
den überdachten Hellings, von rauchigem Nebel umsponnen, die
Spantenskelette entstehender Schiffe ragen und Ingenieure,
Konstruktionszeichnung und Lenztafel zur Hand, den Bauleuten ihre
Weisungen geben, – vertraute Gesichte dies alles für Hans Castorp von
Jugend auf und lauter Empfindungen gemütlich-heimatlicher Zugehörigkeit
in ihm erweckend, Empfindungen, die ihren Höhepunkt etwa in jener
Lebenslage fanden, wenn er Sonntagvormittags mit James Tienappel oder
seinem Vetter Ziemßen – Joachim Ziemßen – im Alsterpavillon warme
Rundstücke mit Rauchfleisch nebst einem Glase alten Portweins
frühstückte, und sich danach, mit Hingebung an seiner Zigarre ziehend,
im Stuhle zurücklehnte. Denn namentlich darin war er echt, daß er gern
gut lebte, ja, seines dünnblütig verfeinerten Äußern ungeachtet, innig
und fest, wie ein schwelgerischer Säugling an der Mutterbrust, an des
Lebens derben Genüssen hing.
Bequem und nicht ohne Würde trug er auf seinen Schultern die hohe
Zivilisation, welche die herrschende Oberschicht der handeltreibenden
Stadtdemokratie ihren Kindern vererbt. Er war so gut gebadet wie ein
Baby und ließ sich von jenem Schneider kleiden, der das Vertrauen der
jungen Leute seiner Sphäre besaß. Der kleine, sorgfältig gezeichnete
Wäscheschatz, den die englischen Züge seines Schrankes bargen, ward von
Schalleen aufs beste betreut; noch als Hans Castorp auswärts studierte,
schickte er ihn regelmäßig zur Reinigung und Ausbesserung nach Hause
(denn seine Maxime war, daß man außer in Hamburg im Reiche nicht zu
bügeln verstehe), und eine aufgerauhte Stelle an der Manschette eines
seiner hübschen farbigen Hemden hätte ihn mit heftigem Unbehagen
erfüllt. Seine Hände, obgleich nicht sonderlich aristokratisch in der
Form, waren gepflegt und frisch von Haut, mit einem Kettenring aus
Platin und dem großväterlichen Erbsiegelring geschmückt, und seine
Zähne, die etwas weich waren und mehrfach Schaden gelitten hatten, mit
Gold ergänzt.
Im Stehen und Gehen schob er den Unterleib etwas vor, was einen nicht
eben strammen Eindruck machte; aber seine Haltung bei Tische war
ausgezeichnet. Er wandte den aufrechten Oberkörper höflich dem Nachbarn
zu, mit dem er plauderte (verständig und etwas platt), und seine
Ellenbogen lagen leicht an, während er sein Stück Geflügel zerlegte oder
geschickt mit dem dazu bestimmten Tafelgerät das rosige Fleisch aus
einer Hummerschere zog. Sein erstes Bedürfnis nach beendeter Mahlzeit
war die Fingerschale mit parfümiertem Wasser, das zweite die russische
Zigarette, die unverzollt war, und die er unterderhand, auf dem Wege
gemütlicher Durchstecherei bezog. Sie ging der Zigarre voran, einer sehr
schmackhaften Bremer Marke namens Maria Mancini, von der noch die Rede
sein wird, und deren würzige Gifte sich so befriedigend mit denen des
Kaffees vereinigten. Hans Castorp entzog seine Tabakvorräte den
schädlichen Einflüssen der Dampfheizung, indem er sie im Keller
aufbewahrte, wohin er jeden Morgen hinabstieg, um seinem Etui den
Tagesbedarf einzuverleiben. Nur widerstrebend hätte er Butter gegessen,
die ihm in einem Stück und nicht vielmehr in Form geriefelter Kügelchen
vorgesetzt worden wäre.
Man sieht, daß wir darauf denken, alles zu sagen, was für ihn einnehmen
kann, aber wir beurteilen ihn ohne Überschwang und machen ihn weder
besser noch schlechter, als er war. Hans Castorp war weder ein Genie
noch ein Dummkopf, und wenn wir das Wort „mittelmäßig“ zu seiner
Kennzeichnung vermeiden, so geschieht es aus Gründen, die nicht mit
seiner Intelligenz und kaum etwas mit seiner schlichten Person überhaupt
zu tun haben, nämlich aus Achtung vor seinem Schicksal, dem wir eine
gewisse überpersönliche Bedeutung zuzuschreiben geneigt sind. Sein Kopf
genügte den Anforderungen des Realgymnasiums, ohne sich überanstrengen
zu müssen, – aber dies zu tun, wäre er auch ganz bestimmt unter keinen
Umständen und um keines Gegenstandes willen geneigt gewesen: weniger aus
Furcht, sich weh zu tun, als weil er unbedingt keinen Grund dazu sah
oder, richtiger gesagt: _keinen unbedingten_ Grund; und eben darum
vielleicht mögen wir ihn nicht mittelmäßig nennen, weil er das Fehlen
solcher Gründe auf irgendeine Weise empfand.
Der Mensch lebt nicht nur sein persönliches Leben als Einzelwesen,
sondern, bewußt oder unbewußt, auch das seiner Epoche und
Zeitgenossenschaft, und sollte er die allgemeinen und unpersönlichen
Grundlagen seiner Existenz auch als unbedingt gegeben und
selbstverständlich betrachten und von dem Einfall, Kritik daran zu üben,
so weit entfernt sein, wie der gute Hans Castorp es wirklich war, so ist
doch sehr wohl möglich, daß er sein sittliches Wohlbefinden durch ihre
Mängel vage beeinträchtigt fühlt. Dem einzelnen Menschen mögen
mancherlei persönliche Ziele, Zwecke, Hoffnungen, Aussichten vor Augen
schweben, aus denen er den Impuls zu hoher Anstrengung und Tätigkeit
schöpft; wenn das Unpersönliche um ihn her, die Zeit selbst der
Hoffnungen und Aussichten bei aller äußeren Regsamkeit im Grunde
entbehrt, wenn sie sich ihm als hoffnungslos, aussichtslos und ratlos
heimlich zu erkennen gibt und der bewußt oder unbewußt gestellten, aber
doch irgendwie gestellten Frage nach einem letzten, mehr als
persönlichen, unbedingten Sinn aller Anstrengung und Tätigkeit ein
hohles Schweigen entgegensetzt, so wird gerade in Fällen redlicheren
Menschentums eine gewisse lähmende Wirkung solches Sachverhalts fast
unausbleiblich sein, die sich auf dem Wege über das Seelisch-Sittliche
geradezu auf das physische und organische Teil des Individuums
erstrecken mag. Zu bedeutender, das Maß des schlechthin Gebotenen
überschreitender Leistung aufgelegt zu sein, ohne daß die Zeit auf die
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