Der Zauberberg. Erster Band - 19

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Reklameerfolge und Wunderkuren sind dabei nicht aufzuweisen. Es kam mir
doch gleich so vor, als ob Sie ein besserer Patient sein würden, mit
mehr Talent zum Kranksein, als der Brigadegeneral da, der immer gleich
weg will, wenn er mal ein paar Striche weniger hat. Als ob Stillgelegen
nicht ein ebenso gutes Kommando wäre wie Stillgestanden! Ruhe ist die
erste Bürgerpflicht, und Ungeduld schadet bloß. Daß Sie mich also nicht
enttäuschen, Castorp, und meine Menschenkenntnis nicht Lügen strafen,
bitt’ ich mir aus! Und nun marsch, in die Remise mit Ihnen!“
Damit schloß Hofrat Behrens die Unterredung und setzte sich an den
Schreibtisch, um als Mann von vielen Geschäften die Pause bis zur
nächsten Untersuchung mit schriftlicher Arbeit auszufüllen. Dr.
Krokowski aber erhob sich von seinem Platze, schritt auf Hans Castorp
zu, und, den Kopf schräg zurückgelegt, eine Hand auf der Schulter des
jungen Mannes und kernig lächelnd, so daß in seinem Barte die gelblichen
Zähne sichtbar wurden, schüttelte er ihm herzhaft die Rechte.


Fünftes Kapitel

Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit
Hier steht eine Erscheinung bevor, über die der Erzähler sich selbst zu
wundern gut tut, damit nicht der Leser auf eigene Hand sich allzusehr
darüber wundere. Während nämlich unser Rechenschaftsbericht über die
ersten drei Wochen von Hans Castorps Aufenthalt bei denen hier oben
(einundzwanzig Hochsommertage, auf die sich menschlicher Voraussicht
nach dieser Aufenthalt überhaupt hatte beschränken sollen) Räume und
Zeitmengen verschlungen hat, deren Ausdehnung unseren eigenen halb
eingestandenen Erwartungen nur zu sehr entspricht, – wird die
Bewältigung der nächsten drei Wochen seines Besuches an diesem Orte kaum
so viele Zeilen, ja Worte und Augenblicke erfordern, als jener Seiten,
Bogen, Stunden und Tagewerke gekostet hat: im Nu, das sehen wir kommen,
werden diese drei Wochen hinter uns gebracht und beigesetzt sein.
Dies also könnte wundernehmen; und doch ist es in der Ordnung und
entspricht den Gesetzen des Erzählens und Zuhörens. Denn in der Ordnung
ist es und diesen Gesetzen entspricht es, daß uns die Zeit genau so lang
oder kurz wird, für unser Erlebnis sich genau ebenso breit macht oder
zusammenschrumpft, wie dem auf so unerwartete Art vom Schicksal mit
Beschlag belegten Helden unserer Geschichte, dem jungen Hans Castorp;
und es mag nützlich sein, den Leser in Ansehung des Zeitgeheimnisses auf
noch ganz andere Wunder und Phänomene, als das hier auffallende,
vorzubereiten, die uns in seiner Gesellschaft zustoßen werden. Für jetzt
genügt es, daß jedermann sich erinnert, wie rasch eine Reihe, ja eine
„lange“ Reihe von Tagen vergeht, die man als Kranker im Bette verbringt:
es ist immer derselbe Tag, der sich wiederholt; aber da es immer
derselbe ist, so ist es im Grunde wenig korrekt, von „Wiederholung“ zu
sprechen; es sollte von Einerleiheit, von einem stehenden Jetzt oder von
der Ewigkeit die Rede sein. Man bringt dir die Mittagssuppe, wie man sie
dir gestern brachte und sie dir morgen bringen wird. Und in demselben
Augenblick weht es dich an – du weißt nicht, wie und woher; dir
schwindelt, indes du die Suppe kommen siehst, die Zeitformen
verschwimmen dir, rinnen ineinander, und was sich als wahre Form des
Seins dir enthüllt, ist eine ausdehnungslose Gegenwart, in welcher man
dir ewig die Suppe bringt. Mit Bezug auf die Ewigkeit aber von
Langerweile zu sprechen, wäre sehr paradox; und Paradoxe wollen wir
meiden, besonders im Zusammenleben mit diesem Helden.
Hans Castorp also war bettlägrig seit Sonnabendnachmittag, da Hofrat
Behrens, die oberste Autorität in der Welt, die uns einschließt, es so
angeordnet hatte. Da lag er, sein Monogramm auf der Brusttasche seines
Nachthemds, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, in seinem reinlichen,
weißen Bett, dem Totenbett der Amerikanerin und wahrscheinlich noch
mancher anderen Person, und blickte mit einfachen, vom Schnupfen
getrübten blauen Augen zur Zimmerdecke empor, die Sonderbarkeit seiner
Lebenslage betrachtend. Dabei ist nicht anzunehmen, daß seine Augen ohne
Schnupfen klar, hell und unzweideutig geblickt hätten, denn so sah es in
seinem Inneren, wie einfach dieses auch sein mochte, nicht aus, sondern
in der Tat sehr trübe, verworren, undeutlich-halbaufrichtig und
zweifelhaft. Bald erschütterte, wie er so dalag, ein tolles, tief
aufsteigendes Triumphgelächter von innen her seine Brust, und sein Herz
stockte und schmerzte von einer nie gekannten, ausschweifenden Freude
und Hoffnung; bald wieder erblaßte er vor Schrecken und Bangen, und es
waren die Schläge des Gewissens selbst, mit denen sein Herz in raschem,
fliegendem Takt gegen die Rippen pochte.
Joachim ließ ihn am ersten Tage ganz in Ruhe und vermied jede
Erörterung. Schonend trat er ein paarmal ins Krankenzimmer, nickte dem
Liegenden zu und fragte der guten Form wegen, ob ihm was abgehe.
Übrigens fiel es ihm um so leichter, Hans Castorps Scheu vor einer
Auseinandersetzung zu erkennen und zu achten, als er sie teilte und sich
nach seiner Auffassung sogar in einer peinlicheren Lage befand als
dieser.
Aber am Sonntagvormittag, nach seiner Rückkehr von dem wie früher allein
zurückgelegten Morgenspaziergang, verschob er es trotzdem nicht länger,
das nun unmittelbar Notwendigste mit seinem Vetter zu beraten. Er
stellte sich an dessen Bett und sagte aufseufzend:
„Ja, es hilft alles nichts, es müssen nun Schritte geschehen. Sie
erwarten dich ja zu Hause.“
„Noch nicht“, antwortete Hans Castorp.
„Nein, aber in den nächsten Tagen, Mittwoch oder Donnerstag.“
„Ach,“ sagte Hans Castorp, „sie erwarten mich überhaupt nicht so genau
auf den Tag. Die haben anderes zu tun, als auf mich zu warten und die
Tage zu zählen, bis ich wiederkomme. Wenn ich komme, so bin ich da, und
Onkel Tienappel sagt: ‚Da bist du ja auch wieder!‘ und Onkel James sagt:
‚Na, war’s schön.‘ Und wenn ich nicht komme, so dauert es lange, bis es
ihnen auffällt, da kannst du sicher sein. Selbstverständlich müßte man
sie mit der Zeit benachrichtigen ...“
„Du kannst dir denken,“ sagte Joachim und seufzte wieder, „wie
unangenehm mir die Sache ist! Was soll denn jetzt werden? Natürlich
fühle ich mich doch sozusagen verantwortlich. Du kommst hier herauf, um
mich zu besuchen, und ich führe dich ein hier oben, und nun sitzst du
fest, und niemand weiß, wann du wieder loskommst und deine Stelle
antreten kannst. Du mußt einsehen, daß mir das im höchsten Grade
peinlich ist.“
„Erlaube mir!“ sagte Hans Castorp, immer die Hände unter dem Kopf. „Was
machst denn du dir für Kopfzerbrechen? Das ist doch Unsinn. Bin ich
heraufgekommen, um dich zu besuchen? Auch; aber in erster Linie doch
schließlich, um mich zu erholen, auf Vorschrift von Heidekind. Na, und
nun zeigt sich eben, daß ich erholungsbedürftiger bin, als er und wir
alle uns haben träumen lassen. Ich bin ja wohl nicht der erste, der
glaubte, hier eine Stippvisite zu machen, und für den es dann anders
kam. Denke doch nur zum Beispiel an _Tous les deux’_ zweiten Sohn, und
wie es den hier denn doch noch ganz anders getroffen hat, – ich weiß
nicht, ob er noch lebt, vielleicht haben sie ihn abgeholt während einer
Mahlzeit. Daß ich etwas krank bin, ist mir ja eine Überraschung, ich muß
mich erst darein finden, mich hier als Patient und richtig als einer von
euch zu fühlen, statt, wie bisher, nur als Gast. Und dann überrascht es
mich doch auch wieder fast gar nicht, denn so recht prachtvoll instand
habe ich mich eigentlich niemals gefühlt, und wenn ich denke, wie früh
meine beiden Eltern gestorben sind, – woher sollte die Pracht denn
schließlich auch kommen! Daß du einen kleinen Knacks hast, nicht wahr,
wenn er nun auch so gut wie kuriert ist, darüber machen wir uns ja alle
nichts vor, und also kann es ja sein, daß es ein bißchen in unsrer
Familie liegt, Behrens wenigstens machte so eine Bemerkung. Jedenfalls
liege ich hier schon seit gestern und überlege mir, wie mir doch
eigentlich immer zumute war und wie ich mich zu dem Ganzen verhielt, zum
Leben, weißt du, und seinen Anforderungen. Ein gewisser Ernst und eine
gewisse Abneigung gegen robustes und lautes Wesen lag immer in meiner
Natur, – wir sprachen noch neulich davon, und daß ich manchmal fast Lust
gehabt hätte, geistlich zu werden, aus Interesse für traurige und
erbauliche Dinge, – so ein schwarzes Tuch, weißt du, mit einem silbernen
Kreuz darauf oder _R. I. P._ ... _Requiescat in pace_ ... das ist
eigentlich das schönste Wort und mir viel sympathischer als ‚Hoch soll
er leben‘, was doch mehr ein Radau ist. Das alles, denke ich mir, kommt
wohl daher, daß ich selbst einen Knacks habe und mich von Anfang an auf
die Krankheit verstehe, – es zeigt sich bei dieser Gelegenheit. Aber
wenn es sich nun doch so verhält, so kann ich ja von Glück sagen, daß
ich heraufgekommen bin und mich habe untersuchen lassen; du brauchst dir
nicht die geringsten Vorwürfe deswegen zu machen. Denn du hast ja
gehört: wenn ich es im Flachland noch eine Weile so weiter getrieben
hätte, so wäre womöglich mir nichts dir nichts mein ganzer Lungenlappen
zum Teufel gegangen.“
„Das kann man nicht wissen!“ sagte Joachim. „Das ist es ja eben, daß man
das gar nicht wissen kann! Du sollst ja früher schon Stellen gehabt
haben, um die sich niemand gekümmert hat und die ganz von selbst
verheilt sind, so daß du jetzt nur noch ein paar gleichgültige
Dämpfungen davon hast. So wäre es möglicherweise auch mit der feuchten
Stelle gegangen, die du jetzt haben sollst, wenn du nicht zufällig zu
mir heraufgekommen wärst, – man kann es nicht wissen!“
„Nein, wissen kann man gar nichts“, antwortete Hans Castorp. „Und darum
hat man kein Recht, das Ärgerlichste in Ansatz zu bringen, zum Beispiel
auch was die Dauer meines Kuraufenthaltes betrifft. Du sagst, niemand
weiß, wann ich loskomme und auf der Werft eintreten kann, aber du sagst
es im pessimistischen Sinn, und das finde ich voreilig, da man es ja
eben nicht wissen kann. Behrens hat keinen Termin genannt, er ist ein
besonnener Mann und spielt nicht den Wahrsager. Es hat ja auch die
Durchleuchtung und photographische Aufnahme noch gar nicht
stattgefunden, die erst den Sachverhalt objektiv klarstellen wird, und
wer weiß, ob da etwas Nennenswertes zutage kommt und ob ich nicht vorher
schon fieberfrei bin und euch Adieu sagen kann. Ich bin dafür, daß wir
uns nicht vor der Zeit aufspielen und denen zu Hause nicht gleich die
größten Räubergeschichten erzählen. Es genügt, wenn wir nächstens mal
schreiben – ich kann selbst schreiben, mit der Füllfeder hier, wenn ich
mich etwas aufsetze –, daß ich stark erkältet und febril und bettlägrig
bin und vorderhand noch nicht reisen kann. Das Weitere findet sich.“
„Gut,“ sagte Joachim, „so können wir’s vorläufig machen. Und dann können
wir ja auch mit dem anderen noch etwas zuwarten.“
„Mit welchem anderen?“
„Sei nicht so gedankenlos! Du bist doch nur auf drei Wochen eingerichtet
mit deinem Kajütenkoffer. Du brauchst Wäsche, Unter- und Oberwäsche und
Winterkleider, und brauchst mehr Schuhzeug. Schließlich, auch Geld mußt
du dir kommen lassen.“
„_Wenn_,“ sagte Hans Castorp, „_wenn_ ich das alles brauche.“
„Gut, warten wir’s ab. Aber wir sollten ... nein,“ sagte Joachim und
ging in Bewegung durchs Zimmer, „wir sollten uns keine Illusionen
machen! Ich bin zu lange hier, um nicht Bescheid zu wissen. Wenn Behrens
sagt, daß da eine rauhe Stelle ist, beinah ein Geräusch ... Aber
selbstverständlich, wir können ja zusehen!“ –
Dabei blieb es für diesmal, und vorderhand traten die acht- und
vierzehntägigen Abwandlungen des Normaltages in ihre Rechte, – auch in
seiner gegenwärtigen Lage hatte Hans Castorp teil daran, wo nicht durch
unmittelbaren Mitgenuß, so durch Berichte, die Joachim abstattete, wenn
er ihn besuchte und sich für eine Viertelstunde auf seine Bettkante
setzte.
Das Teebrett, worauf man ihm am Sonntagmorgen sein Frühstück brachte,
war mit einem Blumenväschen geschmückt, und man hatte nicht versäumt,
ihm von dem Feingebäck zu schicken, das heute im Saale gereicht wurde.
Später wurde es drunten im Garten und auf der Terrasse lebendig, und mit
Trara und Klarinettengenäsel setzte das vierzehntägige Sonntagskonzert
ein, zu dem Joachim sich bei seinem Vetter einfand: er nahm die
Darbietung bei offener Balkontür draußen in der Loge entgegen, während
Hans Castorp von seinem Bette aus, halb sitzend, den Kopf auf die Seite
gelegt und liebevoll-andächtig verschwimmenden Blickes den
heraufdrängenden Harmonien lauschte, nicht ohne innerlich achselzuckend
der Redereien Settembrinis von der „politischen Verdächtigkeit“ der
Musik zu gedenken.
Im übrigen, wie wir sagten, ließ er sich von Joachim über die
Erscheinungen und Veranstaltungen dieser Tage Bericht erstatten, fragte
ihn aus, ob der Sonntag festliche Toiletten gebracht habe,
Spitzenmatinees oder dergleichen (für Spitzenmatinees war es jedoch zu
kalt gewesen); auch ob nachmittags Wagenfahrten stattgefunden hätten
(wirklich waren welche unternommen worden: der Verein „Halbe Lunge“ war
_in corpore_ nach Clavadell ausgeflogen); und am Montag verlangte er,
von Dr. Krokowskis Conférence zu hören, als Joachim davon zurückkehrte
und, bevor er in die Mittagsliegekur ging, bei ihm vorsprach. Joachim
zeigte sich mundfaul und abgeneigt, über den Vortrag zu berichten, – wie
ja auch von dem vorigen weiter nicht zwischen den beiden die Rede
gewesen war. Aber Hans Castorp bestand darauf, Einzelheiten zu hören.
„Ich liege hier und zahle den vollen Preis“, sagte er. „Ich will auch
etwas haben von dem, was geboten wird.“ Er erinnerte sich an den Montag
vor vierzehn Tagen, an seinen selbständigen Spaziergang, der ihm so
wenig gut getan, und gab der bestimmten Vermutung Ausdruck, daß er es
eigentlich gewesen sei, der revolutionierend auf seinen Körper gewirkt
und die still vorhandene Krankheit zum Ausbruch gebracht habe. „Aber wie
die Leute hier reden,“ rief er; „das niedere Volk, – so würdig und
feierlich: es klingt zuweilen wie Poesie. ‚Nun, so leb’ wohl und hab’
Dank!‘“ wiederholte er, indem er die Sprechweise des Holzknechtes
nachahmte. „So habe ich es im Walde gehört, und ich vergesse es meiner
Lebtage nicht. Dergleichen verbindet sich dann mit anderen Eindrücken
oder Erinnerungen, weißt du, und man behält es bis an sein Lebensende im
Ohr. – Und Krokowski hat also wieder von ‚Liebe‘ gesprochen?“ fragte er
und schnitt ein Gesicht bei dem Wort.
„Selbstredend“, sagte Joachim. „Wovon denn sonst. Es ist ja nun einmal
sein Thema.“
„Was sagte er denn heute davon?“
„Ach, nichts Besonderes. Du weißt ja selbst, vom vorigen Mal, wie er
sich ausdrückt.“
„Aber was gab er denn Neues zum besten?“
„Nichts weiter Neues ... Ja, es war die reine Chemie, was er heute
verzapfte“, ließ Joachim sich widerstrebend herbei, zu berichten. Es
handele sich „dabei“ um eine Art von Vergiftung, von Selbstvergiftung
des Organismus, habe Dr. Krokowski gesagt, die so entstehe, daß ein noch
unbekannter, im Körper verbreiteter Stoff Zersetzung erfahre; und die
Produkte dieser Zersetzung wirkten berauschend auf gewisse
Rückenmarkszentren ein, nicht anders, als wie es sich bei der
gewohnheitsmäßigen Einführung von fremden Giftstoffen, Morphin oder
Kokain, verhalte.
„Und dann kriegt man heitere Bäckchen!“ sagte Hans Castorp. „Sieh an,
das ist ja hörenswert. Was der nicht alles weiß –. Er hat es mit Löffeln
gegessen. Warte nur, eines Tages entdeckt er dir noch den unbekannten
Stoff, der im ganzen Körper verbreitet ist, und stellt die löslichen
Gifte her, die berauschend aufs Zentrum wirken, dann kann er die Leute
auf eine besondere Weise beschwipsen. Vielleicht war man früher schon
einmal so weit. Wenn man ihn hört, so könnte man denken, daß etwas
Wahres ist an den Geschichten von Liebestränken und solchem Zeug, wovon
in den Sagenbüchern die Rede ist ... Gehst du schon?“
„Ja,“ sagte Joachim, „ich muß unbedingt noch etwas liegen. Ich habe
ansteigende Kurve seit gestern. Die Sache mit dir hat mir doch etwas
zugesetzt.“ –
Das war der Sonntag, der Montag. Aus Abend und Morgen wurde der dritte
Tag von Hans Castorps Aufenthalt in der „Remise“, ein Wochentag ohne
Auszeichnung, der Dienstag. Es war aber der Tag seiner Ankunft hier
oben, er war nun rund drei Wochen an diesem Ort, und so trieb es ihn
doch, den Brief nach Hause zu schreiben und seine Onkel wenigstens
obenhin und für den Augenblick über den Stand der Dinge zu unterrichten.
Sein Plumeau im Rücken, schrieb er auf einem Briefbogen der Anstalt, daß
seine Abreise von hier sich planwidrig verzögere. Er liege mit einer
fieberigen Erkältung, die von Hofrat Behrens, übergewissenhaft, wie er
wohl sei, offenbar nicht ganz auf die leichte Achsel genommen werde, da
er sie mit seiner, des Schreibers, Konstitution überhaupt in
Zusammenhang bringe. Denn gleich bei der ersten Bekanntschaft habe der
dirigierende Arzt ihn stark anämisch gefunden, und alles in allem
scheine es, als ob maßgeblicherseits die von ihm, Hans Castorp, zu
seiner Erholung angesetzte Frist nicht für recht ausreichend erachtet
werde. Weiteres ehetunlichst. – So ist es gut, dachte Hans Castorp. Da
ist kein Wort zu viel und doch hält es auf jeden Fall eine Weile vor. –
Der Brief wurde dem Hausdiener übergeben, der ihn unter Vermeidung des
Umweges über den Kasten unmittelbar zum nächsten fahrplanmäßigen Zug
beförderte.
Hiernach schien unserem Abenteurer vieles geordnet, und mit
beschwichtigtem Gemüt, wenn auch geplagt von Husten und
Schnupfendumpfheit, lebte er abwartend in den Tag hinein, den vielfach
in kurze Stückchen geteilten und in seiner feststehenden Einförmigkeit
weder kurz- noch langweiligen Normaltag, der immer derselbe war. Morgens
trat nach mächtigem Anklopfen der Bademeister herein, ein nerviges
Individuum namens Turnherr, mit aufgerollten Hemdärmeln, hochgeäderten
Unterarmen und einer gurgelnden, schwer behinderten Sprechart, der Hans
Castorp, wie alle Patienten, mit seiner Zimmernummer anredete und ihn
mit Alkohol abrieb. Nicht lange nach seinem Abgang erschien Joachim,
fertig angezogen, um Guten Morgen zu sagen, nach seines Vetters
Sieben-Uhr-früh-Temperatur zu fragen und seine eigene mitzuteilen.
Während er drunten frühstückte, tat Hans Castorp, sein Plumeau im
Rücken, mit dem Appetit, den eine neue Lebenslage erzeugt, dasselbe –,
kaum gestört durch den geschäftig-geschäftsmäßigen Einbruch der Ärzte,
die um diese Zeit den Speisesaal passiert hatten und ihren Rundgang
durch die Zimmer der Bettlägrigen und Moribunden im Geschwindschritt
zurücklegten. Den Mund voll Eingemachtem, bekundete er, „schön“
geschlafen zu haben, sah über den Rand seiner Tasse hin zu, wie der
Hofrat, der seine Fäuste auf die Platte des Mitteltisches stemmte, rasch
die dort aufliegende Fiebertabelle prüfte, und erwiderte gleichmütig
gedehnten Tones den Morgengruß der Abziehenden. Dann zündete er sich
eine Zigarette an und sah Joachim schon von seinem morgendlichen
Dienstgang wieder zurückkehren, wenn er kaum gedacht hatte, daß er
fortgegangen sei. Wieder plauderten sie dies und das, und der
Zeit-Zwischenraum bis zum zweiten Frühstück – Joachim hielt Liegekur
unterdessen – war so kurz, daß selbst ein ausgemachter Hohlkopf und
Geistesarmer es nicht zur Langenweile gebracht haben würde, – während
doch Hans Castorp an den Eindrücken seiner ersten drei Wochen hier oben
reichlich zu zehren, auch seine gegenwärtige Lebenslage und was etwa
daraus werden mochte, innerlich zu bearbeiten hatte und der beiden
dicken Bände einer illustrierten Zeitschrift kaum bedurft hätte, die,
der Anstaltsbibliothek entstammend, auf seinem Nachttisch lagen.
Nichts anderes gilt für die Zeitspanne, während der Joachim seinen
zweiten Gang nach Platz Davos absolvierte, ein leichtes Stündchen. Er
sprach dann wieder vor bei Hans Castorp und erzählte von dem und jenem,
was ihm im Spazieren auffällig geworden, stand oder saß einen Augenblick
am Krankenbette, bevor er in die Mittagsliegekur ging, – und wie lange
dauerte die? Nur wieder ein Stündchen! Man hatte kaum, die Hände hinter
dem Kopf gefaltet, ein wenig zur Decke geblickt und einem Gedanken
nachgehangen, so dröhnte das Gong, das die nicht Bettlägrigen und
Moribunden aufforderte, sich zur großen Mahlzeit instandzusetzen.
Joachim ging, und es kam die „Mittagssuppe“: ein einfältig symbolischer
Name für das, was kam! Denn Hans Castorp war nicht auf Krankenkost
gesetzt, – warum auch hätte man ihn darauf setzen sollen? Krankenkost,
schmale Kost war auf keine Art indiziert bei seinem Zustande. Er lag
hier und zahlte den vollen Preis, und was man ihm bringt in der
stehenden Ewigkeit dieser Stunde, das ist keine „Mittagssuppe“, es ist
das sechsgängige Berghof-Diner ohne Abzug und in aller Ausführlichkeit,
– am Alltage üppig, am Sonntage ein Gala-, Lust- und Parademahl, von
einem europäisch erzogenen Chef in der Luxushotelküche der Anstalt
bereitet. Die Saaltochter, deren Amt es war, die Bettlägrigen zu
versorgen, brachte es ihm unter vernickelten Hohldeckeln und in leckeren
Tiegeln; sie schob den Krankentisch, der sich eingefunden, dies
einbeinige Wunder von Gleichgewichtskonstruktion, quer über sein Bett
vor ihn hin, und Hans Castorp tafelte daran wie der Sohn des Schneiders
am Tischlein deck dich.
Kaum hatte er abgespeist, so kehrte auch Joachim zurück, und bis dieser
in seine Loggia ging und die Stille der großen Liegekur sich über Haus
„Berghof“ senkte, war es soviel wie halb drei geworden. Nicht ganz,
vielleicht; genau genommen wohl erst ein Viertel über zwei. Aber solche
überzähligen Viertelstunden außerhalb runder Einheiten werden nicht
mitgerechnet, sondern nebenbei verschlungen, wo großzügige
Zeitwirtschaft herrscht, wie etwa auf Reisen, bei vielstündiger
Bahnfahrt oder sonst in leerem, wartendem Zustande, wenn alles Streben
und Leben aufs Hinbringen und Zurücklegen von Zeit zurückgeführt ist.
Ein Viertel über zwei Uhr – das gilt für halb drei; es gilt in Gottes
Namen auch gleich für drei Uhr, da schon die Drei im Spiele ist. Die
dreißig Minuten werden als Auftakt zur runden Stunde von drei bis vier
Uhr verstanden und innerlich beseitigt: so macht man es unter solchen
Umständen. Und so beschränkte sich denn die Dauer der großen Liegekur
schließlich und eigentlich wieder auf eine Stunde, – die übrigens an
ihrem Ende vermindert, weggestutzt und gleichsam apostrophiert wurde.
Der Apostroph war Dr. Krokowski.
Ja, Dr. Krokowski beschrieb auf seinem selbständigen Nachmittagsrundgang
keinen Bogen mehr um Hans Castorp. Dieser zählte nun mit, er war nicht
länger ein Intervall und Hiatus, er war Patient, er wurde gefragt und
nicht links liegengelassen, wie es zu seinem geheimen und leichten, aber
täglich wieder empfundenen Ärger so lange geschehen war. Es war am
Montag gewesen, daß Dr. Krokowski zum erstenmal im Zimmer erschienen
war, – wir sagen „erschienen“, denn das ist das rechte Wort für den
sonderbaren und sogar etwas entsetzlichen Eindruck, dessen Hans Castorp
sich damals nicht hatte erwehren können. Er hatte im Halb- oder
Viertelschlummer gelegen, als er aufschreckend gewahrte, daß der
Assistent im Zimmer war, ohne durch die Tür hereingelangt zu sein, und
von der Außenseite her auf ihn zuschritt. Denn sein Weg war nicht über
den Korridor, sondern durch die äußeren Loggien gewesen, und durch die
offene Balkontür war er eingetreten, so daß sich die Vorstellung
aufdrängte, als sei er durch die Lüfte gekommen. Da hatte er nun
jedenfalls an Hans Castorps Lager gestanden, schwarzbleich,
breitschultrig und stämmig, der Apostroph der Stunde, und in seinem
geteilten Bart waren gelblich und mannhaft lächelnd die Zähne zu sehen
gewesen.
„Sie scheinen überrascht, mich zu sehen, Herr Castorp,“ hatte er mit
baritonaler Milde, schleppend, unbedingt etwas geziert und mit einem
exotischen Gaumen-r gesprochen, das er jedoch nicht rollte, sondern
durch ein nur einmaliges Anschlagen der Zunge gleich hinter den oberen
Vorderzähnen erzeugte; „ich erfülle aber lediglich eine angenehme
Pflicht, wenn ich bei Ihnen nun auch nach dem Rechten sehe. Ihr
Verhältnis zu uns ist in eine neue Phase getreten, über Nacht ist aus
dem Gaste ein Kamerad geworden ...“ (Das Wort „Kamerad“ hatte Hans
Castorp etwas geängstigt.) „Wer hätte es gedacht!“ hatte Dr. Krokowski
kameradschaftlich gescherzt ... „Wer hätte es gedacht an dem Abend, als
ich Sie zuerst begrüßen durfte und Sie meiner irrigen Auffassung –
damals war sie irrig – mit der Erklärung begegneten, Sie seien
vollkommen gesund. Ich glaube, ich drückte damals etwas wie einen
Zweifel aus, aber, ich versichere Sie, ich meinte es nicht so! Ich will
mich nicht scharfsichtiger hinstellen, als ich bin, ich dachte damals an
keine feuchte Stelle, ich meinte es anders, allgemeiner,
philosophischer, ich verlautbarte meinen Zweifel daran, daß ‚Mensch‘ und
‚vollkommene Gesundheit‘ überhaupt Reimworte seien. Und auch heute noch,
auch nach dem Verlauf Ihrer Untersuchung, kann ich, wie ich nun einmal
bin, und im Unterschiede von meinem verehrten Chef, diese feuchte Stelle
da“ – und er hatte mit der Fingerspitze leicht Hans Castorps Schulter
berührt – „nicht als im Vordergrunde des Interesses stehend erachten.
Sie ist für mich eine sekundäre Erscheinung ... Das Organische ist immer
sekundär ...“
Hans Castorp war zusammengezuckt.
„... Und also ist Ihr Katarrh in meinen Augen eine Erscheinung dritter
Ordnung“, hatte Dr. Krokowski sehr leicht hinzugefügt. „Wie steht es
damit? Die Bettruhe wird in dieser Hinsicht gewiß rasch das ihre tun.
Was haben Sie heute gemessen?“ Und von da an hatte der Besuch des
Assistenten den Charakter einer harmlosen Kontrollvisite getragen, wie
er ihn denn auch in den folgenden Tagen und Wochen beständig trug: Dr.
Krokowski kam ¾4 Uhr oder auch schon etwas früher über den Balkon
herein, begrüßte den Liegenden auf mannhaft heitere Art, stellte die
einfachsten ärztlichen Fragen, leitete auch wohl ein kurzes,
persönlicher bestimmtes Geplauder ein, scherzte kameradschaftlich, – und
wenn alles dies eines Anfluges von Bedenklichkeit nicht entbehrte, so
gewöhnt man sich endlich auch an das Bedenkliche, falls es in seinen
Grenzen bleibt, und Hans Castorp fand bald nichts mehr gegen das
regelmäßige Erscheinen Dr. Krokowskis zu erinnern, das nun einmal zum
stehenden Normaltage gehörte und die Stunde der großen Liegekur
apostrophierte.
Es war also 4 Uhr, wenn der Assistent wieder auf den Balkon zurücktrat,
– das heißt tiefer Nachmittag! Plötzlich und eh mans gedacht, war es
tiefer Nachmittag, – der sich übrigens ungesäumt ins annähernd
Abendliche vertiefte: denn bis der Tee getrunken war, drunten im Saal
und auf Nummer 34, ging es stärkstens auf 5 Uhr und, bis Joachim von
seinem dritten Dienstgange zurückkehrte und bei seinem Vetter wieder
vorsprach, immerhin so stark auf 6, daß sich die Liegekur bis zum
Abendessen, wenn man nur ein wenig rund rechnete, wieder auf eine Stunde
beschränkte, – eine spielend aus dem Felde zu schlagende
Zeitgegnerschaft, wenn man Gedanken im Kopf und außerdem einen ganzen
_orbis pictus_ auf dem Nachttische hat.
Joachim verabschiedete sich zur Mahlzeit. Das Essen wurde gebracht. Das
Tal hatte sich längst mit Schatten gefüllt, und während Hans Castorp aß,
dunkelte es zusehens im weißen Zimmer. Er saß, wenn er fertig war, in
sein Plumeau gelehnt, vor dem abgegessenen Tischleindeckdich und blickte
in die rasch zunehmende Dämmerung, die Dämmerung von heute, die von der
gestrigen, vorgestrigen oder der vor acht Tagen nur schwer zu
unterscheiden war. Es war Abend, – nachdem es eben noch Morgen gewesen.
Der zerkleinerte und künstlich kurzweilig gemachte Tag war ihm
buchstäblich unter den Händen zerbröckelt und zunichte geworden, wie er
mit heiterer Verwunderung oder allenfalls nachdenklich bemerkte; denn
Grauen hiervor war seinen Jahren noch fremd. Ihm war nur, als blicke er
„immer noch“.
Eines Tages, es mochten zehn oder zwölf vergangen sein, seit Hans
Castorp bettlägrig geworden war, pochte es um diese Stunde, das heißt:
bevor Joachim vom Abendessen und von der Geselligkeit zurückgekehrt war,
an die Stubentür, und auf Hans Castorps fragendes Herein erschien
Lodovico Settembrini auf der Schwelle, – wobei es mit einem Schlage
blendend hell im Zimmer wurde. Denn des Besuchers erste Bewegung, bei
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