Der Zauberberg. Erster Band - 02

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seiner Zigarre – im Koffer habe, – die Revision sei höchst gemütlich
gewesen – und richtete Grüße von verschiedenen Personen in der Heimat
aus. „Wird hier denn nicht geheizt?“ rief er plötzlich und lief zu den
Röhren, um die Hände daran zu legen ...
„Nein, wir werden hier ziemlich kühl gehalten“, antwortete Joachim. „Da
muß es anders kommen, bis im August die Zentralheizung angezündet wird.“
„August, August!“ sagte Hans Castorp. „Aber mich friert! Mich friert
abscheulich, nämlich am Körper, denn im Gesicht bin ich auffallend
echauffiert, – da, fühle doch mal, wie ich brenne!“
Diese Zumutung, man solle sein Gesicht befühlen, paßte ganz und gar
nicht zu Hans Castorps Natur und berührte ihn selber peinlich. Joachim
ging auch nicht darauf ein, sondern sagte nur:
„Das ist die Luft und hat nichts zu sagen. Behrens selbst hat den ganzen
Tag blaue Backen. Manche gewöhnen sich nie. Na, _go on_, wir kriegen
sonst nichts mehr zu essen.“
Draußen zeigte sich wieder die Krankenschwester, kurzsichtig und
neugierig nach ihnen spähend. Aber im ersten Stockwerk blieb Hans
Castorp plötzlich stehen, festgebannt von einem vollkommen gräßlichen
Geräusch, das in geringer Entfernung hinter einer Biegung des Korridors
vernehmlich wurde, einem Geräusch, nicht laut, aber so ausgemacht
abscheulicher Art, daß Hans Castorp eine Grimasse schnitt und seinen
Vetter mit erweiterten Augen ansah. Es war Husten, offenbar, – eines
Mannes Husten; aber ein Husten, der keinem anderen ähnelte, den Hans
Castorp jemals gehört hatte, ja, mit dem verglichen jeder andere ihm
bekannte Husten eine prächtige und gesunde Lebensäußerung gewesen war, –
ein Husten ganz ohne Lust und Liebe, der nicht in richtigen Stößen
geschah, sondern nur wie ein schauerlich kraftloses Wühlen im Brei
organischer Auflösung klang.
„Ja,“ sagte Joachim, „da sieht es böse aus. Ein österreichischer
Aristokrat, weißt du, eleganter Mann und ganz wie zum Herrenreiter
geboren. Und nun steht es so mit ihm. Aber er geht noch herum.“
Während sie ihren Weg fortsetzten, sprach Hans Castorp angelegentlich
über den Husten des Herrenreiters. „Du mußt bedenken,“ sagte er, „daß
ich dergleichen nie gehört habe, daß es mir völlig neu ist, da macht es
natürlich Eindruck auf mich. Es gibt so vielerlei Husten, trockenen und
losen, und der lose ist eher noch vorteilhafter, wie man allgemein sagt,
und besser, als wenn man so bellt. Als ich in meiner Jugend („in meiner
Jugend“ sagte er) Bräune hatte, da bellte ich wie ein Wolf, und sie
waren alle froh, als es locker wurde, ich kann mich noch dran erinnern.
Aber so ein Husten, wie dieser, war noch nicht da, für mich wenigstens
nicht, – das ist ja gar kein lebendiger Husten mehr. Er ist nicht
trocken, aber lose kann man ihn auch nicht nennen, das ist noch längst
nicht das Wort. Es ist ja gerade, als ob man dabei in den Menschen
hineinsähe, wie es da aussieht, – alles ein Matsch und Schlamm ...“
„Na,“ sagte Joachim, „ich höre es ja jeden Tag, du brauchst es mir nicht
zu beschreiben.“
Aber Hans Castorp konnte sich gar nicht über den vernommenen Husten
beruhigen, er versicherte wiederholt, daß man förmlich dabei in den
Herrenreiter hineinsähe, und als sie das Restaurant betraten, hatten
seine reisemüden Augen einen erregten Glanz.

Im Restaurant
Im Restaurant war es hell, elegant und gemütlich. Es lag gleich rechts
an der Halle, den Konversationsräumen gegenüber, und wurde, wie Joachim
erklärte, hauptsächlich von neu angekommenen, außer der Zeit speisenden
Gästen, und von solchen, die Besuch hatten, benutzt. Aber auch
Geburtstage und bevorstehende Abreisen wurden dort festlich begangen,
sowie günstige Ergebnisse von Generaluntersuchungen. Manchmal gehe es
hoch her im Restaurant, sagte Joachim; auch Champagner werde serviert.
Jetzt saß niemand als eine einzelne etwa dreißigjährige Dame darin, die
in einem Buche las, aber dabei vor sich hin summte und mit dem
Mittelfinger der linken Hand immerfort leicht auf das Tischtuch klopfte.
Als die jungen Leute sich niedergelassen hatten, wechselte sie den
Platz, um ihnen den Rücken zuzuwenden. Sie sei menschenscheu, erklärte
Joachim leise, und esse immer mit einem Buche im Restaurant. Man wollte
wissen, daß sie schon als ganz junges Mädchen in Lungensanatorien
eingetreten sei und seitdem nicht mehr in der Welt gelebt habe.
„Nun, dann bist du ja noch ein junger Anfänger gegen sie mit deinen fünf
Monaten und wirst es noch sein, wenn du ein Jahr auf dem Buckel hast“,
sagte Hans Castorp zu seinem Vetter; worauf Joachim mit jenem
Achselzucken, das ihm früher nicht eigen gewesen war, zur Menukarte
griff.
Sie hatten den erhöhten Tisch am Fenster genommen, den hübschesten
Platz. An dem cremefarbenen Vorhang saßen sie einander gegenüber, die
Gesichter beglüht vom Schein des rot umhüllten elektrischen
Tischlämpchens. Hans Castorp faltete seine frisch gewaschenen Hände und
rieb sie behaglich-erwartungsvoll aneinander, wie er zu tun pflegte,
wenn er sich zu Tische setzte, – vielleicht weil seine Vorfahren vor der
Suppe gebetet hatten. Ein freundliches, gaumig sprechendes Mädchen in
schwarzem Kleide mit weißer Schürze und einem großen Gesicht von überaus
gesunder Farbe bediente sie, und zu seiner großen Heiterkeit ließ Hans
Castorp sich belehren, daß man die Kellnerinnen hier „Saaltöchter“
nenne. Sie bestellten eine Flasche Gruaud Larose bei ihr, die Hans
Castorp noch einmal fortschickte, um sie besser temperieren zu lassen.
Das Essen war vorzüglich. Es gab Spargelsuppe, gefüllte Tomaten, Braten
mit vielerlei Zutat, eine besonders gut bereitete süße Speise, eine
Käseplatte und Obst. Hans Castorp aß sehr stark, obgleich sein Appetit
sich nicht als so lebhaft erwies, wie er geglaubt hatte. Aber er war
gewohnt, viel zu essen, auch wenn er keinen Hunger hatte, und zwar aus
Selbstachtung.
Joachim tat den Gerichten nicht viel Ehre an. Er hatte die Küche satt,
sagte er, das hätten sie alle hier oben, und es sei Brauch, auf das
Essen zu schimpfen; denn wenn man hier ewig und drei Tage sitze ...
Dagegen trank er mit Vergnügen, ja mit einer gewissen Hingebung von dem
Wein, und gab unter sorgfältiger Vermeidung allzu gefühlvoller Wendungen
wiederholt seiner Genugtuung Ausdruck, daß jemand da sei, mit dem man
ein vernünftiges Wort reden könne.
„Ja, es ist brillant, daß du gekommen bist!“ sagte er, und seine
gemächliche Stimme war bewegt. „Ich kann wohl sagen, es ist für mich
geradezu ein Ereignis. Das ist doch einmal eine Abwechslung, – ich
meine, es ist ein Einschnitt, eine Gliederung in dem ewigen,
grenzenlosen Einerlei ...“
„Aber die Zeit muß euch eigentlich schnell hier vergehen“, meinte Hans
Castorp.
„Schnell und langsam, wie du nun willst“, antwortete Joachim. „Sie
vergeht überhaupt nicht, will ich dir sagen, es ist gar keine Zeit, und
es ist auch kein Leben, – nein, das ist es nicht“, sagte er
kopfschüttelnd und griff wieder zum Glase.
Auch Hans Castorp trank, obgleich sein Gesicht nun wie Feuer brannte.
Aber am Körper war ihm noch immer kalt, und eine besondere freudige und
doch etwas quälende Unruhe war in seinen Gliedern. Seine Worte
überhasteten sich, er versprach sich des öfteren und ging mit einer
wegwerfenden Handbewegung darüber hin. Übrigens war auch Joachim in
belebter Stimmung, und um so freier und aufgeräumter ging ihr Gespräch,
als die summende, pochende Dame ganz plötzlich aufgestanden und
davongegangen war. Sie gestikulierten beim Essen mit den Gabeln,
machten, einen Bissen in der Backe, wichtige Mienen, lachten, nickten,
hoben die Schultern und hatten noch nicht ordentlich hinuntergeschluckt,
wenn sie schon weitersprachen. Joachim wollte von Hamburg hören und
hatte das Gespräch auf die geplante Elbregulierung gebracht.
„Epochal!“ sagte Hans Castorp. „Epochal für die Entwicklung unserer
Schiffahrt, – gar nicht zu überschätzen. Wir setzen fünfzig Millionen
als sofortige einmalige Ausgabe dafür ins Budget, und du kannst
überzeugt sein, wir wissen genau, was wir tun.“
Übrigens sprang er, bei aller Wichtigkeit, die er der Elbregulierung
beimaß, gleich wieder ab von diesem Thema und verlangte, daß Joachim ihm
Weiteres von dem Leben „hier oben“ und von den Gästen erzähle, was auch
bereitwillig geschah, da Joachim froh war, sich erleichtern und
mitteilen zu können. Das von den Leichen, die man die Bob-Bahn
hinuntersandte, mußte er wiederholen und noch einmal ausdrücklich
versichern, daß es auf Wahrheit beruhe. Da Hans Castorp wieder vom
Lachen ergriffen wurde, lachte auch er, was er herzlich zu genießen
schien, und ließ andere komische Dinge hören, um der Ausgelassenheit
Nahrung zu geben. Eine Dame sitze mit ihm am Tische, namens Frau Stöhr,
ziemlich krank übrigens, eine Musikersgattin aus Cannstatt, – die sei
das Ungebildetste, was ihm jemals vorgekommen. „Desinfiszieren“ sage
sie, – aber in vollstem Ernst. Und den Assistenten Krokowski nenne sie
den „Fomulus“. Das müsse man nun hinunterschlucken, ohne das Gesicht zu
verziehen. Außerdem sei sie klatschsüchtig, wie übrigens die meisten
hier oben, und einer anderen Dame, Frau Iltis, sage sie nach, sie trage
ein „Sterilett“. „Sterilett nennt sie das, – das ist doch unbezahlbar!“
Und halb liegend, gegen die Lehnen ihrer Stühle zurückgeworfen, lachten
sie so sehr, daß ihnen der Leib bebte und sie fast gleichzeitig
Schluckauf bekamen.
Zwischendurch betrübte Joachim sich und gedachte seines Loses.
„Ja, da sitzen wir nun und lachen,“ sagte er mit schmerzendem Gesicht
und zuweilen von den Erschütterungen seines Zwerchfelles unterbrochen;
„und dabei ist gar nicht abzusehen, wann ich hier wegkomme, denn wenn
Behrens sagt: noch ein halbes Jahr, dann ist es knapp gerechnet, man muß
sich auf mehr gefaßt machen. Aber es ist doch hart, sage mal selbst, ob
es nicht traurig für mich ist. Da war ich nun schon genommen, und im
nächsten Monat könnte ich meine Offiziersprüfung machen. Und nun lungere
ich hier herum mit dem Thermometer im Mund und zähle die Schnitzer von
dieser ungebildeten Frau Stöhr und versäume die Zeit. Ein Jahr spielt
solch eine Rolle in unserem Alter, es bringt im Leben unten so viele
Veränderungen und Fortschritte mit sich. Und ich muß hier stagnieren wie
ein Wasserloch, – ja, ganz wie ein fauliger Tümpel, es ist gar kein zu
krasser Vergleich ...“
Sonderbarerweise antwortete Hans Castorp hierauf nur mit der Frage, ob
man hier eigentlich Porter bekommen könne, und als sein Vetter ihn etwas
erstaunt betrachtete, sah er, daß jener im Einschlafen begriffen war, –
eigentlich schlief er schon.
„Aber du schläfst ja!“ sagte Joachim. „Komm, es ist Zeit, zu Bett zu
gehen, für uns beide.“
„Es ist überhaupt keine Zeit“, sagte Hans Castorp mit schwerer Zunge.
Aber er ging doch mit, etwas gebückt und steifbeinig, wie ein Mensch,
der von Müdigkeit förmlich zu Boden gezogen wird, – nahm sich jedoch
gewaltsam zusammen, als er in der nur noch matt erleuchteten Halle
Joachim sagen hörte:
„Da sitzt Krokowski. Ich muß dich, glaube ich, rasch noch vorstellen.“
Dr. Krokowski saß im Hellen, am Kamin des einen Konversationszimmers,
gleich bei der offenen Schiebetür, und las eine Zeitung. Er stand auf,
als die jungen Leute auf ihn zutraten und Joachim in militärischer
Haltung sagte:
„Darf ich Ihnen, bitte, meinen Vetter Castorp aus Hamburg vorstellen,
Herr Doktor. Er ist eben erst angekommen.“
Dr. Krokowski begrüßte den neuen Hausgenossen mit einer gewissen
heiteren, stämmigen und aufmunternden Herzhaftigkeit, als wollte er
andeuten, daß Aug in Auge mit ihm jede Befangenheit überflüssig und
einzig fröhliches Vertrauen am Platze sei. Er war ungefähr
fünfunddreißig Jahre alt, breitschultrig, fett, bedeutend kleiner als
die beiden, die vor ihm standen, so daß er den Kopf schräg zurücklegen
mußte, um ihnen ins Gesicht zu sehen, – und außerordentlich bleich, von
durchscheinender, ja phosphoreszierender Blässe, die noch gehoben wurde
durch die dunkle Glut seiner Augen, die Schwärze seiner Brauen und
seines ziemlich langen, in zwei Spitzen auslaufenden Vollbartes, der
bereits ein paar weiße Fäden zeigte. Er trug einen schwarzen,
zweireihigen, schon etwas abgenutzten Sakkoanzug, schwarze,
durchbrochene, sandalenartige Halbschuhe zu dicken, grauwollenen Socken
und einen weich überfallenden Halskragen, wie Hans Castorp ihn bis dahin
nur bei einem Photographen in Danzig gesehen hatte und welcher der
Erscheinung Dr. Krokowskis in der Tat ein ateliermäßiges Gepräge
verlieh. Herzlich lächelnd, so daß in seinem Barte die gelblichen Zähne
sichtbar wurden, schüttelte er dem jungen Manne die Hand, indem er mit
baritonaler Stimme und etwas fremdländisch schleppenden Akzenten sagte:
„Seien Sie uns willkommen, Herr Castorp! Möchten Sie sich rasch einleben
und sich wohlfühlen in unserer Mitte. Sie kommen zu uns als Patient,
wenn ich mir die Frage erlauben darf?“
Es war rührend zu sehen, wie Hans Castorp arbeitete, um sich artig zu
erweisen und seiner Schläfrigkeit Herr zu werden. Er ärgerte sich, so
schlecht in Form zu sein und sah mit dem mißtrauischen Selbstbewußtsein
junger Leute in dem Lächeln und dem aufmunternden Wesen des Assistenten
Zeichen nachsichtigen Spottes. Er antwortete, indem er von den drei
Wochen sprach, auch seines Examens erwähnte und hinzufügte, daß er,
gottlob, ganz gesund sei.
„Wahrhaftig?“ fragte Dr. Krokowski, indem er seinen Kopf wie neckend
schräg vorwärts stieß und sein Lächeln verstärkte ... „Aber dann sind
Sie eine höchst studierenswerte Erscheinung! Mir ist nämlich ein ganz
gesunder Mensch noch nicht vorgekommen. Was für ein Examen haben Sie
abgelegt, wenn die Frage erlaubt ist?“
„Ich bin Ingenieur, Herr Doktor“, antwortete Hans Castorp mit
bescheidener Würde.
„Ah, Ingenieur!“ Und Dr. Krokowskis Lächeln zog sich gleichsam zurück,
büßte an Kraft und Herzlichkeit für den Augenblick etwas ein. „Das ist
wacker. Und Sie werden hier also keinerlei ärztliche Behandlung in
Anspruch nehmen, weder in körperlicher noch in psychischer Hinsicht?“
„Nein, ich danke tausendmal!“ sagte Hans Castorp und wäre fast einen
Schritt zurückgewichen.
Da brach das Lächeln Dr. Krokowskis wieder siegreich hervor, und indem
er dem jungen Manne aufs neue die Hand schüttelte, rief er mit lauter
Stimme:
„Nun, so schlafen Sie denn wohl, Herr Castorp, – im Vollgefühl Ihrer
untadeligen Gesundheit! Schlafen Sie wohl und auf Wiedersehn!“ – Damit
entließ er die jungen Leute und setzte sich wieder zu seiner Zeitung
nieder.
Der Aufzug hatte keine Bedienung mehr, und so legten sie zu Fuß die
Treppen zurück, schweigend und etwas verwirrt von der Begegnung mit Dr.
Krokowski. Joachim begleitete Hans Castorp auf Nummer Vierunddreißig, wo
der Hinkende das Gepäck des Ankömmlings richtig eingeliefert hatte, und
sie plauderten noch eine Viertelstunde, während Hans Castorp Nacht- und
Waschzeug auspackte und eine dicke, milde Zigarette dazu rauchte. Zur
Zigarre kam er heute nicht mehr, was ihm wunderlich und außerordentlich
erschien.
„Er sieht sehr bedeutend aus“, sagte er, indem er beim Sprechen den
eingeatmeten Rauch hervorsprudelte. „Wachsbleich ist er. Aber mit seiner
Chaussure, höre mal, da steht es scheußlich. Grauwollene Socken und dann
diese Sandalen. War er zum Schluß eigentlich beleidigt?“
„Er ist etwas empfindlich“, gab Joachim zu. „Du hättest die ärztliche
Behandlung nicht so brüsk zurückweisen sollen, wenigstens nicht die
psychische. Er sieht es nicht gern, wenn man sich dem entzieht. Auf mich
ist er auch nicht besonders zu sprechen, weil ich ihm nicht genug
anvertraue. Aber dann und wann erzähl ich ihm doch einen Traum, damit er
was zu zergliedern hat.“
„Nun, dann hab ich ihn eben vor den Kopf gestoßen“, sagte Hans Castorp
verdrießlich; denn es machte ihn unzufrieden mit sich selbst, jemanden
gekränkt zu haben, und so kam denn die Müdigkeit auch mit erneuter
Stärke über ihn.
„Gute Nacht“, sagte er. „Ich falle um.“
„Um acht hole ich dich zum Frühstück“, sagte Joachim und ging.
Hans Castorp machte nur flüchtige Nachttoilette. Der Schlaf übermannte
ihn, kaum daß er das Nachttischlämpchen gelöscht hatte, aber er
schreckte noch einmal auf, da er sich erinnerte, daß in diesem Bette
vorgestern jemand gestorben sei. „Es wird nicht das erstemal gewesen
sein“, sagte er zu sich, als könne ihm das zur Beruhigung dienen. „Es
ist eben ein Totenbett, ein gewöhnliches Totenbett.“ Und er schlief ein.
Aber sobald er eingeschlafen war, begann er zu träumen und träumte fast
unaufhörlich bis zum anderen Morgen. Hauptsächlich sah er Joachim
Ziemßen in sonderbar verrenkter Lage auf einem Bobschlitten eine schräge
Bahn hinabfahren. Er war so phosphoreszierend bleich wie Dr. Krokowski,
und vorneauf saß der Herrenreiter, der sehr unbestimmt aussah, wie
jemand, den man lediglich hat husten hören, und lenkte. „Das ist uns
doch ganz einerlei, – uns hier oben“, sagte der verrenkte Joachim, und
dann war er es, nicht der Herrenreiter, der so grauenhaft breiig
hustete. Darüber mußte Hans Castorp bitterlich weinen und sah ein, daß
er in die Apotheke laufen müsse, um sich _Cold-cream_ zu besorgen. Aber
am Wege saß Frau Iltis mit einer spitzen Schnauze und hielt etwas in der
Hand, was offenbar ihr „Sterilett“ sein sollte, aber nichts weiter war
als ein Sicherheits-Rasierapparat. Das machte Hans Castorp nun wieder
lachen, und so wurde er zwischen verschiedenen Gemütsbewegungen hin und
her geworfen, bis der Morgen durch seine halboffene Balkontür graute und
ihn weckte.


Zweites Kapitel

Von der Taufschale und vom Großvater in zwiefacher Gestalt
Hans Castorp bewahrte an sein eigentliches Elternhaus nur blasse
Erinnerungen; er hatte Vater und Mutter kaum recht gekannt. Sie starben
weg in der kurzen Frist zwischen seinem fünften und siebenten
Lebensjahr, zuerst die Mutter, vollkommen überraschend und in Erwartung
ihrer Niederkunft, an einer Gefäßverstopfung infolge von
Nervenentzündung, einer Embolie, wie Dr. Heidekind es bezeichnete, die
augenblicklich Herzlähmung verursachte, – sie lachte eben, im Bette
sitzend, es sah so aus, als ob sie vor Lachen umfiele, und dennoch tat
sie es nur, weil sie tot war. Das war nicht leicht zu verstehen für Hans
Hermann Castorp, den Vater, und da er sehr innig an seiner Frau gehangen
hatte, auch seinerseits nicht der Stärkste war, so wußte er nicht
darüber hinwegzukommen. Sein Geist war verstört und geschmälert seitdem;
in seiner Benommenheit beging er geschäftliche Fehler, so daß die Firma
Castorp & Sohn empfindliche Verluste erlitt; im übernächsten Frühjahr
holte er sich bei einer Speicherinspektion am windigen Hafen die
Lungenentzündung, und da sein erschüttertes Herz das hohe Fieber nicht
aushielt, so starb er trotz aller Sorgfalt, die Dr. Heidekind an ihn
wandte, binnen fünf Tagen und folgte seiner Frau unter ansehnlicher
Beteiligung der Bürgerschaft ins Castorpsche Erbbegräbnis nach, das auf
dem St. Katharinenkirchhof sehr schön, mit Blick auf den Botanischen
Garten, gelegen war.
Sein Vater, der Senator, überlebte ihn, wenn auch nur um ein weniges,
und die kurze Zeitspanne, bis er auch starb – übrigens gleichfalls an
einer Lungenentzündung, und zwar unter großen Kämpfen und Qualen, denn
zum Unterschiede von seinem Sohn war Hans Lorenz Castorp eine schwer zu
fällende, im Leben zäh wurzelnde Natur – diese Zeitspanne also, es waren
nur anderthalb Jahre, verlebte der verwaiste Hans Castorp in seines
Großvaters Hause, einem zu Anfang des abgelaufenen Jahrhunderts auf
schmalem Grundstück im Geschmack des nordischen Klassizismus erbauten,
in einer trüben Wetterfarbe gestrichenen Haus an der Esplanade, mit
Halbsäulen zu beiden Seiten der Eingangstür, in der Mitte des um fünf
Stufen aufgetreppten Erdgeschosses, und zwei Obergeschossen außer der
Beletage, wo die Fenster bis zu den Fußböden hinuntergezogen und mit
gegossenen Eisengittern versehen waren.
Hier lagen ausschließlich Repräsentationsräume, eingerechnet das helle,
mit Stuck verzierte Eßzimmer, dessen drei weinrot verhangene Fenster auf
das rückwärtige Gärtchen blickten, und wo während der achtzehn Monate
Großvater und Enkel alltäglich um 4 Uhr allein miteinander zu Mittag
aßen, bedient von dem alten Fiete mit den Ohrringen und den silbernen
Knöpfen am Frack, der zu diesem Frack eine ebensolche battistene
Halsbinde trug, wie der Hausherr selbst, auch auf ganz ähnliche Art das
rasierte Kinn darin barg, und den der Großvater duzte, indem er
plattdeutsch mit ihm sprach; nicht scherzender Weise – er war ohne
humoristischen Zug –, sondern in aller Sachlichkeit und weil er es
überhaupt mit Leuten aus dem Volk, mit Speicherarbeitern, Postboten,
Kutschern und Dienstboten so hielt. Hans Castorp hörte es gern, und sehr
gern hörte er auch, wie Fiete antwortete, ebenfalls platt, indem er sich
beim Servieren von links hinter seinem Herrn herumbeugte, um ihm in das
rechte Ohr zu sprechen, auf dem der Senator bedeutend besser hörte als
auf dem linken. Der Alte verstand und nickte und aß weiter, sehr
aufrecht zwischen der hohen Mahagonilehne des Stuhles und dem Tisch,
kaum über den Teller gebeugt, und der Enkel, ihm gegenüber, betrachtete
still, mit tiefer und unbewußter Aufmerksamkeit, die knappen, gepflegten
Bewegungen, mit denen die schönen, weißen, mageren alten Hände des
Großvaters mit den gewölbten, spitz zulaufenden Nägeln und dem grünen
Wappenring auf dem rechten Zeigefinger einen Bissen aus Fleisch, Gemüse
und Kartoffeln auf der Gabelspitze anordneten und unter einem leichten
Entgegenneigen des Kopfes zum Munde führten. Hans Castorp sah auf seine
eigenen, noch ungeschickten Hände und fühlte darin die Möglichkeit
vorgebildet, späterhin ebenso wie der Großvater Messer und Gabel zu
halten und zu bewegen.
Eine andere Frage war, ob er je dazu gelangen würde, sein Kinn in einer
solchen Binde zu bergen, wie sie die geräumige Öffnung des sonderbar
geformten, mit den scharfen Spitzen die Wangen streifenden Halskragens
des Großvaters ausfüllte. Denn dazu mußte man so alt sein wie dieser,
und schon heute trug außer ihm und seinem alten Fiete weit und breit
niemand mehr solche Binden und Kragen. Das war schade, denn dem kleinen
Hans Castorp gefiel es besonders wohl, wie der Großvater das Kinn in die
hohe, schneeweiße Binde lehnte; noch in der Erinnerung, als er erwachsen
war, gefiel es ihm ausgezeichnet: es lag etwas darin, was er aus dem
Grund seines Wesens billigte.
Wenn sie fertig gegessen und ihre Servietten zusammengelegt, gerollt und
in die silbernen Ringe gesteckt hatten, ein Geschäft, mit dem Hans
Castorp damals nicht leicht zu Rande kam, da die Servietten so groß
waren wie kleine Tischtücher, so stand der Senator vor dem Stuhle auf,
den Fiete hinter ihm wegzog, und ging mit schlürfenden Schritten ins
„Kabinett“ hinüber, um sich seine Zigarre zu holen; und zuweilen folgte
der Enkel ihm dorthin.
Dieses „Kabinett“ war dadurch entstanden, daß man das Eßzimmer
dreifenstrig gemacht und durch die ganze Breite des Hauses gelegt hatte,
weshalb nicht, wie sonst bei diesem Haustypus, Raum für drei Salons,
sondern nur für zwei übriggeblieben war, von denen jedoch der eine,
senkrecht zum Eßsaal gelegene, mit nur einem Fenster nach der Straße,
unverhältnismäßig tief ausgefallen wäre. Darum hatte man etwa den
vierten Teil seiner Länge von ihm abgesondert, eben das „Kabinett“,
einen schmalen Raum mit Oberlicht, dämmerig und nur mit wenigen
Gegenständen ausgestattet: einer Etagere, auf der des Senators
Zigarrenschrank stand, einem Spieltisch, dessen Schublade anziehende
Dinge enthielt: Whistkarten, Spielmarken, kleine Markierbrettchen mit
aufklappbaren Zähnchen, eine Schiefertafel nebst Kreidegriffeln,
papierne Zigarrenspitzen und anderes mehr; endlich mit einem
Rokoko-Glasschrank aus Palisanderholz in der Ecke, hinter dessen
Scheiben gelbseidene Vorhänge gespannt waren.
„Großpapa“, konnte der kleine Hans Castorp im Kabinett wohl sagen, indem
er sich auf die Zehenspitzen erhob und zu dem Ohr des Alten
emporstrebte, „zeig mir doch, bitte, die Taufschale!“
Und der Großvater, der ohnedies den Schoß seines langen und weichen
Gehrocks vom Beinkleid zurückgerafft und sein Schlüsselbund aus der
Tasche gezogen hatte, öffnete damit den Glasschrank, aus dessen Innerem
es dem Knaben eigentümlich angenehm und merkwürdig entgegenduftete. Es
waren allerlei außer Gebrauch befindliche und eben darum fesselnde
Gegenstände darin aufbewahrt: ein Paar geschweifte silberne Armleuchter,
ein zerbrochenes Barometer mit figürlicher Holzschnitzerei, ein Album
mit Daguerreotypien, ein Likörkasten aus Zedernholz, ein kleiner Türke,
hart anzufassen unter seinem buntseidenen Anzug, mit einem Uhrwerk im
Leibe, das ihn dereinst befähigt hatte, über den Tisch zu laufen, nun
aber schon lange den Dienst versagte, ein altertümliches Schiffsmodell
und ganz zu unterst sogar eine Rattenfalle. Der Alte aber nahm von einem
mittleren Fach eine stark angelaufene runde silberne Schale, die auf
einem ebenfalls silbernen Teller stand, und wies beide Stücke dem Knaben
vor, indem er sie voneinander nahm und unter schon oft gegebenen
Erklärungen einzeln hin und her wandte.
Becken und Teller gehörten ursprünglich nicht zueinander, wie man wohl
sah, und wie sich der Kleine aufs neue belehren ließ; doch seien sie,
sagte der Großvater, seit rund hundert Jahren, nämlich seit Anschaffung
des Beckens, im Gebrauche vereinigt. Die Schale war schön, von
einfacher, edler Gestalt, geformt von dem strengen Geschmack der
Frühzeit des letzten Jahrhunderts. Glatt und gediegen, ruhte sie auf
rundem Fuße und war innen vergoldet; doch war das Gold von der Zeit
schon zum gelblichen Schimmer verblichen. Als einziger Zierat lief ein
erhabener Kranz von Rosen und zackigen Blättern um ihren oberen Rand.
Den Teller angehend, so war sein weit höheres Alter ihm von der
Innenseite abzulesen. „Sechzehnhundertundfünfzig“ stand dort in
verschnörkelten Ziffern, und allerlei krause Gravierungen umrahmten
die Zahl, ausgeführt in der „modernen Manier“ von damals,
schwülstig-willkürlich, Wappen und Arabesken, die halb Stern und halb
Blume waren. Auf der Rückseite aber fanden sich in wechselnder
Schriftart die Namen der Häupter einpunktiert, die im Gange der Zeit des
Stückes Inhaber gewesen: Es waren ihrer schon sieben, versehen mit der
Jahreszahl der Erb-Übernahme, und der Alte in der Binde wies mit dem
beringten Zeigefinger den Enkel auf jeden einzelnen hin. Der Name des
Vaters war da, der des Großvaters selbst und der des Urgroßvaters, und
dann verdoppelte, verdreifachte und vervierfachte sich die Vorsilbe „Ur“
im Munde des Erklärers, und der Junge lauschte seitwärts geneigten
Kopfes, mit nachdenklich oder auch gedankenlos-träumerisch sich
festsehenden Augen und andächtig-schläfrigem Munde auf das Ur-Ur-Ur-Ur,
– diesen dunklen Laut der Gruft und der Zeitverschüttung, welcher
dennoch zugleich einen fromm gewahrten Zusammenhang zwischen der
Gegenwart, seinem eigenen Leben und dem tief Versunkenen ausdrückte und
ganz eigentümlich auf ihn einwirkte: nämlich so, wie es auf seinem
Gesichte sich ausdrückte. Er meinte modrig-kühle Luft, die Luft der
Katharinenkirche oder der Michaeliskrypte zu atmen bei diesem Laut, den
Anhauch von Orten zu spüren, an denen man, den Hut in der Hand, in eine
gewisse, ehrerbietig vorwärts wiegende Gangart ohne Benutzung der
Stiefelabsätze verfällt; auch die abgeschiedene, gefriedete Stille
solcher hallender Orte glaubte er zu hören; geistliche Empfindungen
mischten sich mit denen des Todes und der Geschichte beim Klang jener
dumpfen Silbe, und dies alles mutete den Knaben irgendwie wohltuend an,
ja, es mochte wohl sein, daß er um des Lautes willen, um ihn zu hören
und nachzusprechen, gebeten hatte, die Taufschale wieder einmal
betrachten zu dürfen.
Dann stellte der Großvater das Gefäß auf den Teller zurück und ließ den
Kleinen in die glatte, leicht goldige Höhlung sehen, die aufschimmerte
von dem einfallenden Oberlicht.
„Nun sind es bald acht Jahre,“ sagte er, „daß wir dich darüber hielten
und daß das Wasser, mit dem du getauft wurdest, da hinein floß ...
Küster Lassen von St. Jacobi goß es unserem guten Pastor Bugenhagen in
die hohle Hand, und von da lief es über deinen Schopf hier in die
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