Der Zauberberg. Erster Band - 28

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hauptsächlich aber Trägheit und Angeregtheit, beides zugleich und im
Verein: nämlich die Trägheit und bewegungsfeindliche Müdigkeit seines
Körpers und die beschäftigte Angeregtheit seines Geistes, der über
gewissen neuen und fesselnden Studien, auf die der junge Mann sich
eingelassen, nicht zur Ruhe kommen wollte. Die Witterung setzte ihm zu,
der Frost wirkte anstrengend und konsumierend auf seinen Organismus. Er
aß viel, nutzte die gewaltigen Berghofmahlzeiten, bei denen auf
garniertes Roastbeef gebratene Gänse folgten, mit jenem übergewöhnlichen
Appetit, der hier durchaus und im Winter, wie sich zeigte, noch mehr als
im Sommer, an der Tagesordnung war. Gleichzeitig beherrschte ihn
Schlafsucht, so daß er bei Tage wie an den mondlichten Abenden über den
Büchern, die er wälzte, und die wir kennzeichnen werden, oftmals
einschlief, um nach einigen Minuten der Bewußtlosigkeit seine
Forschungen fortzusetzen. Lebhaftes Sprechen – und er neigte hier mehr
als ehemals im Tiefland zu schnellem, rückhaltlosem und selbst gewagtem
Plaudern – lebhaftes Sprechen also mit Joachim während ihrer Dienstgänge
im Schnee erschöpfte ihn sehr; Schwindel und Zittern, ein Gefühl von
Betäubung und Trunkenheit kam ihn an, und sein Kopf stand in Hitze.
Seine Kurve war angestiegen seit Einfall des Winters, und Hofrat Behrens
hatte etwas von Injektionen fallen lassen, die er bei hartnäckiger
Übertemperatur anzuwenden pflegte, und denen zwei Drittel der Gäste,
auch Joachim, sich regelmäßig zu unterziehen hatten. Mit der
gesteigerten Wärmeerzeugung seines Körpers aber, dachte Hans Castorp,
hatte gewiß die geistige Erregung und Rührigkeit zu tun, die ihn an
ihrem Teil bis tief in die glitzernde Frostnacht auf seinem Liegestuhl
festhielt. Die Lektüre, die ihn fesselte, legte ihm solche Erklärungen
nah.
Es wurde nicht wenig gelesen auf den Liegehallen und Privatbalkons des
internationalen Sanatoriums „Berghof“, – namentlich von Anfängern und
Kurzfristigen; denn die Vielmonatigen oder gar Mehrjährigen hatten
längst gelernt, auch ohne Zerstreuung und Beschäftigung des Kopfes die
Zeit zu vernichten und kraft inneren Virtuosentums hinter sich zu
bringen, ja, sie erklärten es für das Ungeschick von Stümpern, sich
dabei an ein Buch zu klammern. Allenfalls möge man eines auf dem Schoß
oder dem Beitischchen liegen haben, das genüge vollauf, sich versorgt zu
fühlen. Die Anstaltsbücherei, polyglott und an Bilderwerken reich, der
erweiterte Unterhaltungsbestand eines zahnärztlichen Wartezimmers, bot
sich der freien Benutzung an. Romanbände aus der Leihbibliothek von
„Platz“ wurden ausgetauscht. Dann und wann trat ein Buch, eine Schrift
auf, um die man sich riß, nach der auch die nicht mehr Lesenden mit nur
erheucheltem Phlegma die Hände streckten. Zu dem Zeitpunkt, wo wir
halten, ging ein schlecht gedrucktes Heft von Hand zu Hand, das Herr
Albin eingeführt hatte und das „Die Kunst, zu verführen“ betitelt war.
Es war sehr wörtlich aus dem Französischen übersetzt, ja selbst die
Syntax dieser Sprache war in der Übertragung beibehalten, wodurch der
Vortrag viel Haltung und prickelnde Eleganz gewann, und entwickelte
die Philosophie der Leibesliebe und Wollust im Geist eines
weltmännisch-lebensfreundlichen Heidentums. Frau Stöhr hatte es bald
gelesen und fand es „berauschend“. Frau Magnus, dieselbe, die Eiweiß
verlor, pflichtete ihr rückhaltlos bei. Ihr Gatte, der Bierbrauer,
wollte für seine Person bei der Lektüre manches profitiert haben,
bedauerte aber, daß Frau Magnus die Schrift in sich aufgenommen, denn
dergleichen „verhätschele“ die Frauen und bringe ihnen unbescheidene
Begriffe bei. Diese Äußerung verstärkte die Begierde nach dem Buchwerk
nicht wenig. Zwischen zwei im Oktober zugereisten Damen der unteren
Liegehalle, Frau Redisch, der Gattin eines polnischen Industriellen und
einer gewissen Witwe Hessenfeld aus Berlin, von denen jede behauptete,
sie habe sich vor der anderen zur Lektüre gemeldet, kam es nach dem
Diner zu einer mehr als unerquicklichen, eigentlich gewalttätigen Szene,
der Hans Castorp in seiner Balkonloge zuzuhören hatte, und die mit einem
hysterischen Schreikrampf einer der beiden Damen – es konnte die
Redisch, konnte aber auch die Hessenfeld sein – und der Verbringung der
Wuterkrankten auf ihr Zimmer endigte. Die Jugend hatte sich des
Traktates früher bemächtigt als die reiferen Jahrgänge. Sie studierte es
teilweise gemeinsam nach dem Souper auf verschiedenen Zimmern. Hans
Castorp sah, wie der Junge mit dem Fingernagel es im Speisesaal einer
jungen, frisch eingetroffenen Leichtkranken, Fränzchen Oberdank,
einhändigte, einem blond gescheitelten Haustöchterchen, das erst
kürzlich von seiner Mutter heraufgebracht worden war.
Vielleicht gab es Ausnahmen, vielleicht solche, die die Stunden des
Liegedienstes mit irgendeiner ernsten geistigen Beschäftigung, einem
irgendwie förderlichen Studium erfüllten, sei es auch nur, um dadurch
eine Verbindung mit dem Leben der Ebene zu bewahren oder der Zeit ein
wenig Schwere und Tiefgang, damit sie nicht reine Zeit und sonst
überhaupt nichts sei, zu verleihen. Vielleicht war außer Herrn
Settembrini, mit seinen Bestrebungen, die Leiden auszumerzen, und dem
ehrliebenden Joachim mit seinen russischen Übungsbüchern, noch dieser
und jener, der es so hielt, wenn nicht unter den Insassen des
Speisesaals, was wirklich unwahrscheinlich war, so möglicherweise gerade
unter den Bettlägrigen und Moribunden – Hans Castorp war geneigt, es zu
glauben. Ihn selbst angehend, so hatte er sich seinerzeit, da _Ocean
steamships_ ihm nichts mehr zu sagen hatte, zusammen mit seinem
Winterbedarf, auch einige in seinen Lebensberuf einschlagende Bücher,
Ingenieur-Wissenschaftliches, Schiffsbautechnisches, von zuhause
heraufkommen lassen. Diese Bände lagen aber vernachlässigt zugunsten
anderer, einer ganz verschiedenen Sparte und Fakultät angehöriger
Lehrwerke, zu deren Materie der junge Hans Castorp Lust gefaßt. Es waren
solche der Anatomie, Physiologie und Lebenskunde, abgefaßt in
verschiedenen Sprachen, auf deutsch, französisch und englisch, und sie
wurden ihm eines Tages vom Buchhändler des Ortes heraufgeschickt,
offenbar, weil er sie bestellt hatte, und zwar auf eigene Hand,
stillschweigend, gelegentlich eines Spazierganges, den er ohne Joachim
(da dieser gerade zur Injektion oder zum Wiegen bestellt gewesen) nach
„Platz“ hinunter gemacht hatte. Joachim sah die Bücher mit Überraschung
in seines Vetters Händen. Sie waren teuer gewesen, wie wissenschaftliche
Werke sind; die Preise standen noch an den Innenseiten der Deckel und
auf den Umschlägen vermerkt. Er fragte, warum Hans Castorp sie sich
nicht, wenn er dergleichen schon lesen wolle, vom Hofrat geliehen habe,
der diese Literatur doch sicher in guter Auswahl besitze. Aber Hans
Castorp erwiderte, er wolle sie selber besitzen, es sei ein ganz anderes
Lesen, wenn das Buch einem gehöre; auch liebe er es, mit dem Bleistift
dareinzufahren und anzustreichen. Stundenlang hörte Joachim in seines
Vetters Loge das Geräusch, mit dem das Papiermesser die Blätter
broschierter Bogen trennt.
Die Bände waren schwer, unhandlich; Hans Castorp stützte sie im Liegen
mit dem unteren Rande gegen die Brust, den Magen. Es drückte, aber er
nahm das in Kauf; halboffenen Mundes ließ er seine Augen über die
gelehrten Seiten hinuntersteigen, die fast unnötigerweise vom rötlichen
Schein des beschirmten Lämpchens erhellt waren, da sie notfalls im
starken Mondlicht lesbar gewesen wären, – folgte mit dem Kopf, bis sein
Kinn auf der Brust lag, eine Haltung, worin der Lesende, bevor er das
Gesicht zur nächsten Seite hob, wohl nachdenkend, schlummernd oder im
Halbschlummer nachdenkend etwas verweilte. Er forschte tief, er las,
während der Mond über das kristallisch glitzernde Hochgebirgstal seinen
gemessenen Weg ging, von der organisierten Materie, den Eigenschaften
des Protoplasmas, der zwischen Aufbau und Zersetzung in sonderbarer
Seinsschwebe sich erhaltenden empfindlichen Substanz und ihrer
Gestaltbildung aus anfänglichen, doch immer gegenwärtigen Grundformen,
las mit dringlichem Anteil vom Leben und seinem heilig-unreinen
Geheimnis.
Was war das Leben? Man wußte es nicht. Es war sich seiner bewußt,
unzweifelhaft, sobald es Leben war, aber es wußte nicht, was es sei.
Bewußtsein als Reizempfindlichkeit, unzweifelhaft, erwachte bis zu einem
gewissen Grade schon auf den niedrigsten, ungebildetsten Stufen seines
Vorkommens, es war unmöglich, das erste Auftreten bewußter Vorgänge an
irgendeinen Punkt seiner allgemeinen oder individuellen Geschichte zu
binden, Bewußtsein etwa durch das Vorhandensein eines Nervensystems zu
bedingen. Die niedersten Tierformen hatten kein Nervensystem, geschweige
daß sie ein Großhirn gehabt hätten, doch wagte es niemand, ihnen die
Fähigkeit der Empfindung von Reizen abzusprechen. Auch konnte man das
Leben betäuben, dieses selbst, nicht nur besondere Organe der
Reizempfänglichkeit, die es etwa ausbildete, nicht nur die Nerven. Man
konnte die Reizbarkeit jedes mit Leben begabten Stoffes im Pflanzen- wie
im Tierreich vorübergehend aufheben, konnte Eier und Samenfäden mit
Chloroform, Chloralhydrat oder Morphium narkotisieren. Bewußtsein
seinerselbst war also schlechthin eine Funktion der zum Leben geordneten
Materie, und bei höherer Verstärkung wandte die Funktion sich gegen
ihren eigenen Träger, ward zum Trachten nach Ergründung und Erklärung
des Phänomens, das sie zeitigte, einem hoffnungsvoll-hoffnungslosen
Trachten des Lebens nach Selbsterkenntnis, einem Sich-in-sich-Wühlen der
Natur, vergeblich am Ende, da Natur in Erkenntnis nicht aufgehen, Leben
im Letzten sich nicht belauschen kann.
Was war das Leben? Niemand wußte es. Niemand kannte den natürlichen
Punkt, an dem es entsprang und sich entzündete. Nichts war unvermittelt
oder nur schlecht vermittelt im Bereiche des Lebens von jenem Punkte an;
aber das Leben selbst erschien unvermittelt. Wenn sich etwas darüber
aussagen ließ, so war es dies: es müsse von so hoch entwickelter Bauart
sein, daß in der unbelebten Welt auch nicht entfernt seinesgleichen
vorkomme. Zwischen der scheinfüßigen Amöbe und dem Wirbeltier war der
Abstand geringfügig, unwesentlich, im Vergleiche mit dem zwischen der
einfachsten Erscheinung des Lebens und jener Natur, die nicht einmal
verdiente, tot genannt zu werden, weil sie unorganisch war. Denn der Tod
war nur die logische Verneinung des Lebens; zwischen Leben und
unbelebter Natur aber klaffte ein Abgrund, den die Forschung vergebens
zu überbrücken strebte. Man mühte sich, ihn mit Theorien zu schließen,
die er verschlang, ohne an Tiefe und Breite im geringsten dadurch
einzubüßen. Man hatte sich, um ein Bindeglied zu finden, zu dem
Widersinn der Annahme strukturloser Lebensmaterie, unorganisierter
Organismen herbeigelassen, die in der Eiweißlösung von selbst
zusammenschössen, wie der Kristall in der Mutterlauge, – während doch
organische Differenziertheit zugleich Vorbedingung und Äußerung alles
Lebens blieb, und während kein Lebewesen aufzuweisen war, das nicht
einer Elternzeugung sein Dasein verdankt hätte. Das Ende des Jubels, mit
dem man den Urschleim aus den äußersten Tiefen des Meeres gefischt
hatte, war Beschämung gewesen. Es zeigte sich, daß man Gipsniederschläge
für Protoplasma gehalten. Um aber nicht vor einem Wunder haltmachen zu
müssen – denn das Leben, das aus denselben Stoffen sich aufbaute und in
dieselben Stoffe zerfiel wie die unorganische Natur, wäre, unvermittelt,
ein Wunder gewesen –, war man trotzdem genötigt, an Urzeugung, das hieß
an die Entstehung des Organischen aus dem Unorganischen, zu glauben, die
übrigens ebenfalls ein Wunder war. So fuhr man fort, Zwischenstufen und
Übergänge zu ersinnen, das Dasein von Organismen anzunehmen, die
niedriger standen, als alle bekannten, ihrerseits aber noch
ursprünglichere Lebensversuche der Natur zu Vorläufern hatten, Probien,
die niemand je sehen würde, da sie sich unter aller mikroskopischen
Größe hielten, und vor deren gedachter Entstehung die Synthese von
Eiweißverbindungen sich vollzogen haben mußte ...
Was war also das Leben? Es war Wärme, das Wärmeprodukt formerhaltender
Bestandlosigkeit, ein Fieber der Materie, von welchem der Prozeß
unaufhörlicher Zersetzung und Wiederherstellung unhaltbar verwickelt,
unhaltbar kunstreich aufgebauter Eiweißmolekel begleitet war. Es war das
Sein des eigentlich Nicht-sein-Könnenden, des nur in diesem
verschränkten und fiebrigen Prozeß von Zerfall und Erneuerung mit
süß-schmerzlich-genauer Not auf dem Punkte des Seins Balancierenden. Es
war nicht materiell, und es war nicht Geist. Es war etwas zwischen
beidem, ein Phänomen, getragen von Materie, gleich dem Regenbogen auf
dem Wasserfall und gleich der Flamme. Aber wiewohl nicht materiell, war
es sinnlich bis zur Lust und zum Ekel, die Schamlosigkeit der
selbstempfindlich-reizbar gewordenen Materie, die unzüchtige Form des
Seins. Es war ein heimlich-fühlsames Sichregen in der keuschen Kälte des
Alls, eine wollüstig-verstohlene Unsauberkeit von Nährsaugung und
Ausscheidung, ein exkretorischer Atemhauch von Kohlensäure und üblen
Stoffen verborgener Herkunft und Beschaffenheit. Es war das durch
Überausgleich seiner Unbeständigkeit ermöglichte und in eingeborene
Bildungsgesetze gebannte Wuchern, Sichentfalten und Gestaltbilden von
etwas Gedunsenem aus Wasser, Eiweiß, Salz und Fetten, welches man
Fleisch nannte, und das zur Form, zum hohen Bilde, zur Schönheit wurde,
dabei jedoch der Inbegriff der Sinnlichkeit und der Begierde war. Denn
diese Form und Schönheit war nicht geistgetragen, wie in den Werken der
Dichtung und Musik, auch nicht getragen von einem neutralen und
geistverzehrten, den Geist auf eine unschuldige Art versinnlichenden
Stoff, wie die Form und Schönheit der Bildwerke. Vielmehr war sie
getragen und ausgebildet von der auf unbekannte Art zur Wollust
erwachten Substanz, der organischen, verwesend-wesenden Materie selbst,
dem riechenden Fleische ...
Dem jungen Hans Castorp, der über dem glitzernden Tal in seiner von Pelz
und Wolle gesparten Körperwärme ruhte, zeigte sich in der vom Scheine
des toten Gestirnes erhellten Frostnacht das Bild des Lebens. Es
schwebte ihm vor, irgendwo im Raume, entrückt und doch sinnennah, der
Leib, der Körper, matt weißlich, ausduftend, dampfend, klebrig, die
Haut, in aller Unreinigkeit und Makelhaftigkeit ihrer Natur, mit
Flecken, Papillen, Gilbungen, Rissen und körnig-schuppigen Gegenden,
überzogen von den zarten Strömen und Wirbeln des rudimentären
Lanugoflaums. Es lehnte, abgesondert von der Kälte des Unbelebten, in
seiner Dunstsphäre, lässig, das Haupt gekränzt mit etwas Kühlem,
Hornigem, Pigmentiertem, das ein Produkt seiner Haut war, die Hände im
Nacken verschränkt, und blickte unter gesenkten Lidern hervor, aus
Augen, die eine Varietät der Lidhautbildung schief erscheinen ließ, mit
halb geöffneten, ein wenig aufgeworfenen Lippen dem Anschauenden
entgegen, gestützt auf das eine Bein, so daß der tragende Hüftknochen in
seinem Fleische stark hervortrat, während das Knie des schlaffen Beins,
leicht abgebogen, bei auf die Zehen gestelltem Fuß sich gegen die
Innenseite des belasteten schmiegte. Es stand so, lächelnd gedreht, in
seiner Anmut lehnend, die schimmernden Ellbogen vorwärts gespreizt, in
der paarigen Symmetrie seines Gliederbaus, seiner Leibesmale. Dem scharf
dünstenden Dunkel der Achselhöhlen entsprach in mystischem Dreieck die
Nacht des Schoßes, wie den Augen die rot-epithelische Mundöffnung, den
roten Blüten der Brust der senkrecht in die Länge gedehnte Nabel
entsprach. Unter dem Antriebe eines Zentralorgans und im Rückenmark
entspringender motorischer Nerven regten sich Bauch und Brustkorb, die
Pleuroperitonealhöhle blähte sich und zog sich zusammen, der Atemhauch,
erwärmt und befeuchtet von den Schleimhäuten des Atmungskanals, mit
Ausscheidungsstoffen gesättigt, strömte zwischen den Lippen aus, nachdem
er in den Luftzellen der Lunge seinen Sauerstoff an das Hämoglobin des
Blutes zur inneren Atmung gebunden. Denn Hans Castorp verstand, daß
dieser Lebenskörper in dem geheimnisvollen Gleichmaß seines
blutgenährten, von Nerven, Venen, Arterien, Haarfiltern durchzweigten,
von Lymphe durchsickerten Gliederbaus, mit seinem inneren Gerüst von
fettmarkgefüllten Röhrenknochen, von Blatt-, Wirbel- und Wurzelknochen,
die aus der ursprünglichen Stützsubstanz, dem Gallertgewebe, mit Hilfe
von Kalksalzen und Leim sich befestigt hatten, um ihn zu tragen; mit den
Kapseln und schlüpfrig geschmierten Höhlen, Bändern und Knorpeln seiner
Gelenke, seinen mehr als zweihundert Muskeln, seinen zentralen, der
Ernährung, Atmung, Reizmeldung und Reizentsendung dienenden
Organbildungen, seinen Schutzhäuten, serösen Höhlen, absonderungsreichen
Drüsen, dem Röhren- und Spaltenwerk seiner verwickelten, durch
Leibesöffnungen in die äußere Natur mündenden Innenfläche: daß dieses
Ich eine Lebenseinheit von hoher Ordnung war, bei weitem nicht mehr von
der Art jener einfachsten Wesen, die mit ihrer ganzen Körperoberfläche
atmeten, sich ernährten und sogar dachten, sondern aufgebaut aus
Myriaden solcher Kleinorganisationen, die von einer einzigen her ihren
Ursprung genommen, sich durch immer wiederkehrende Teilung
vervielfältigt, sich zu verschiedenen Dienststellungen und Verbänden
geordnet, gesondert, eigens ausgebildet und Formen hervorgetrieben
hatten, die Bedingung und Wirkung ihres Wachstums waren.
Der Leib, der ihm vorschwebte, dies Einzelwesen und Lebens-Ich war also
eine ungeheuere Vielheit atmender und sich ernährender Individuen,
welche, durch organische Einordnung und Sonderzweckgestaltung, des
ichhaften Seins, der Freiheit und Lebensunmittelbarkeit in so hohem
Grade verlustig gegangen, so sehr zu anatomischen Elementen geworden
waren, daß die Verrichtung einiger sich einzig auf Reizempfindlichkeit
gegen Licht, Schall, Berührung, Wärme beschränkte, andere es nur noch
verstanden, ihre Form durch Zusammenziehung zu verändern oder
Verdauungssekrete zu erzeugen, wieder andere zum Schutz, zur Stütze, zur
Beförderung der Säfte oder zur Fortpflanzung einseitig ausgebildet und
tüchtig waren. Es gab Lockerungen dieser zum hohen Ich vereinigten
organischen Pluralität, Fälle, in denen die Vielzahl der Unterindividuen
nur auf leichte und zweifelhafte Art zur höheren Lebenseinheit
zusammengefaßt war. Der Studierende grübelte über der Erscheinung der
Zellkolonien, er vernahm von Halborganismen, Algen, deren einzelne
Zellen, nur in einen Mantel von Gallerte eingehüllt, oft weit
voneinander lagen, mehrzellige Bildungen immerhin, die aber, zur Rede
gestellt, nicht zu sagen gewußt hätten, ob sie als Siedelung einzelliger
Individuen oder als Einheitswesen gewürdigt werden wollten und in ihrer
Selbstaussage zwischen dem Ich und dem Wir wunderlich geschwankt haben
würden. Hier wies die Natur einen Mittelstand auf zwischen der
hochsozialen Vereinigung zahlloser Elementarindividuen zu Geweben und
Organen einer übergeordneten Ichheit – und der freien Einzelexistenz
dieser Einfachheiten: der vielzellige Organismus war nur eine
Erscheinungsform des zyklischen Prozesses, in dem das Leben sich
abspielte, und der ein Kreislauf von Zeugung zu Zeugung war. Der
Befruchtungsakt, das geschlechtliche Verschmelzen zweier Zellenleiber,
stand am Anfange des Aufbaues jedes pluralischen Individuums, wie er am
Anfange jeder Generationenreihe einzeln lebender Elementargeschöpfe
stand und zu sich selbst zurückführte. Denn dieser Akt war nachhaltig
durch viele Geschlechter, die seiner nicht bedurften, um sich in immer
wiederholter Teilung zu vermehren, bis ein Augenblick kam, wo die
ungeschlechtlich entstandenen Nachkommen zur Erneuerung des
Kopulationsgeschäftes sich wieder angehalten fanden, und der Kreis sich
schloß. So war der vielfache Lebensstaat, entsprungen aus der
Kernverschmelzung zweier elterlicher Zellen, das Zusammenleben vieler
ungeschlechtlich entstandener Generationen von Zellindividuen; sein
Wachstum war ihre Vermehrung, und der Zeugungskreis schloß sich, wenn
Geschlechtszellen, zum Sonderzwecke der Fortpflanzung ausgebildete
Elemente, sich in ihm hergestellt hatten und den Weg zu einer das Leben
neu antreibenden Vermischung fanden.
Ein embryologisches Volumen in die Herzgrube gestützt, verfolgte der
junge Abenteurer die Entwicklung des Organismus von dem Augenblick an,
wo der Samenfaden, einer von vielen und dieser zuerst, sich antreibend
durch die peitschenden Bewegungen seines Hinterleibes, mit seiner
Kopfspitze an die Gallerthülle des Eies stieß und sich in den
Empfängnishügel einbohrte, den das Protoplasma der Eirinde seiner
Annäherung entgegenwölbte. Keine Fratze und Farce war auszudenken, in
der die Natur bei der Abwandlung dieses stehenden Herganges sich nicht
ernstlich gefallen hätte. Es gab Tiere, bei denen das Männchen im Darm
des Weibchens schmarotzte. Es gab andere, bei denen der Arm des
Erzeugers der Erzeugerin durch den Rachenschlund in das Innere griff, um
seine Sämereien dort niederzulegen, worauf er, abgebissen und
ausgespien, allein auf seinen Fingern davonlief, zur Betörung der
Wissenschaft, die ihn lange auf Griechisch-Latein als selbständiges
Lebewesen ansprechen zu müssen geglaubt hatte. Hans Castorp hörte die
Gelehrtenschulen der Ovisten und Animalculisten sich zanken, von denen
die einen behauptet hatten, das Ei sei ein in sich vollendeter kleiner
Frosch, Hund oder Mensch und der Samen nur der Erreger seines Wachstums,
während die anderen im Samenfaden, der Kopf, Arme und Beine besaß, ein
vorgebildetes Lebewesen sahen, dem das Ei nur als Nährboden diente, –
bis man übereingekommen war, der Ei- und der Samenzelle, die aus
ursprünglich ununterscheidbaren Fortpflanzungszellen entstanden waren,
gleiche Verdienstlichkeit einzuräumen. Er sah den einzelligen Organismus
des befruchteten Eies auf dem Wege, sich in einen vielzelligen
umzuwandeln, indem es sich furchte und teilte, sah die Zellenleiber zur
Schleimhautlamelle sich zusammenschmiegen, die Keimblase sich einstülpen
und einen Becher und Hohlraum bilden, der das Geschäft der
Nahrungsaufnahme und Verdauung begann. Das war die Darmlarve, das
Urtier, die Gastrula, Grundform alles tierischen Lebens, Grundform der
fleischgetragenen Schönheit. Ihre beiden Epithellagen, die äußere und
die innere, das Hautsinnesblatt und das Darmdrüsenblatt, erwiesen sich
als Primitivorgane, aus denen durch Ein- und Ausstülpungen die Drüsen,
die Gewebe, die Sinneswerkzeuge, die Körperfortsätze sich bildeten. Ein
Streifen des äußeren Keimblattes verdickte sich, faltete sich zur Rinne,
schloß sich zum Nervenrohr und wurde zur Wirbelsäule, zum Gehirn. Und
wie der fötale Schleim sich zu faserigem Bindegewebe, zu Knorpel
befestigte, indem die Gallertzellen statt Mucin Leimsubstanz zu erzeugen
begannen, sah er an gewissen Orten die Bindegewebszellen Kalksalze und
Fette aus den umspülenden Säften an sich ziehen und verknöchern. Der
Embryo des Menschen kauerte in sich gebückt, geschwänzt, von dem des
Schweines durch nichts zu unterscheiden, mit ungeheurem Bauchstiel und
stummelhaft formlosen Extremitäten, die Gesichtslarve auf den geblähten
Wanst gebeugt, und sein Werden erschien einer Wissenschaft, deren
Wahrheitsvorstellung unschmeichelhaft und düster war, als die flüchtige
Wiederholung einer zoologischen Stammesgeschichte. Vorübergehend hatte
er Kiementaschen wie ein Roche. Es schien erlaubt oder notwendig, aus
den Entwicklungsstadien, die er durchlief, auf den wenig humanistischen
Anblick zu schließen, den der vollendete Mensch in Urzeiten geboten
hatte. Seine Haut war mit zuckenden Muskeln zur Abwehr der Insekten
ausgestattet und dicht behaart, die Ausdehnung seiner Riechschleimhaut
gewaltig, seine abstehenden, beweglichen, am Mienenspiel lebhaft
beteiligten Ohren zum Schallfang geschickter gewesen als gegenwärtig.
Damals hatten seine Augen, von einem dritten, nickenden Lide geschützt,
seitlich am Kopfe gestanden, mit Ausnahme des dritten, dessen Rudiment
die Zirbeldrüse war, und das die oberen Lüfte zu überwachen vermocht
hatte. Dieser Mensch hatte außerdem ein sehr langes Darmrohr, viele
Mahlzähne und Schallsäcke am Kehlkopf zum Brüllen besessen und auch die
männlichen Geschlechtsdrüsen im Innern des Bauchraumes getragen.
Die Anatomie enthäutete und präparierte unserem Forscher die Gliedmaßen
des Menschenleibes, sie zeigte ihm ihre oberflächlichen und ihre tiefen,
hinteren Muskeln, Sehnen und Bänder: diejenigen der Schenkel, des Fußes
und namentlich der Arme, des Ober- und Unterarms, lehrte ihn die
lateinischen Namen, mit denen die Medizin, diese Abschattung des
humanistischen Geistes, sie nobler- und galanterweise benannt und
unterschieden hatte, und ließ ihn vordringen bis zum Skelett, dessen
Ausbildung ihm neue Gesichtspunkte lieferte, unter denen die Einheit
alles Menschlichen, die Beschlossenheit aller Disziplinen darin sich
betrachten ließ. Denn hier fand er sich aufs merkwürdigste an seinen
eigentlichen – oder muß man sagen: früheren – Beruf, die
wissenschaftliche Charge erinnert, als deren Zugehöriger er bei seiner
Ankunft hier oben sich den Begegnenden (Herrn Dr. Krokowski, Herrn
Settembrini) vorgestellt hatte. Um irgendetwas zu lernen – es war recht
gleichgültig gewesen, was –, hatte er auf Hochschulen dies und das von
Statik, von biegungsfähigen Stützen, von Belastung und von der
Konstruktion als einer vorteilhaften Bewirtschaftung des mechanischen
Materials gelernt. Es wäre wohl kindlich gewesen, zu meinen, daß die
Ingenieurwissenschaften, die Regeln der Mechanik auf die organische
Natur Anwendung gefunden hätten, aber ebensowenig konnte man sagen, daß
sie davon abgeleitet worden seien. Sie fanden sich einfach darin
wiederholt und bekräftigt. Das Prinzip des Hohlzylinders herrschte im
Bau der langen Röhrenknochen dergestalt, daß mit dem genauen Minimum von
solider Substanz den statischen Ansprüchen Genüge geschah. Ein Körper,
hatte Hans Castorp gelernt, der den Anforderungen gemäß, die durch Zug
und Druck an ihn gestellt werden sollen, nur aus Stäben und Bändern
eines mechanisch brauchbaren Materials zusammengesetzt wird, kann
dieselbe Belastung ertragen wie ein massiver Körper des gleichen
Stoffes. So auch ließ bei der Entstehung der Röhrenknochen sich
verfolgen, wie, schritthaltend mit der Bildung kompakter Substanz an
ihrer Oberfläche, die inneren Teile, da sie mechanisch unnötig
wurden, sich in Fettgewebe, das gelbe Mark, verwandelten. Der
Oberschenkelknochen war ein Kran, bei dessen Konstruktion die organische
Natur durch die Richtung, die sie den Knochenbälkchen gegeben, auf ein
Haar die gleichen Zug- und Druckkurven ausgeführt hatte, die Hans
Castorp bei der graphischen Darstellung eines so in Anspruch genommenen
Gerätes korrekterweise einzutragen gehabt hätte. Er sah es mit
Wohlgefallen, denn er fand sich zum Femur, oder zur organischen Natur
überhaupt, nun schon in dreierlei Verhältnis stehen: dem lyrischen, dem
medizinischen und dem technischen, – so groß war seine Angeregtheit; und
diese drei Verhältnisse, fand er, waren eines im Menschlichen, sie waren
Abwandlungen eines und desselben dringlichen Anliegens, humanistische
Fakultäten ...
Bei alldem blieben die Leistungen des Protoplasmas ganz unerklärlich,
dem Leben schien es verwehrt, sich selbst zu begreifen. Die Mehrzahl der
biochemischen Vorgänge war nicht nur unbekannt, sondern es lag in ihrer
Natur, sich der Einsicht zu entziehen. Man wußte von dem Aufbau, der
Zusammensetzung der Lebenseinheit, die man die „Zelle“ nannte, fast
nichts. Was half es, die Bestandteile des toten Muskels aufzuweisen? Der
lebende ließ sich chemisch nicht untersuchen; schon jene Veränderungen,
die die Totenstarre hervorrief, genügten, um alles Experimentieren
nichtssagend zu machen. Niemand verstand den Stoffwechsel, niemand das
Wesen der Nervenfunktion. Welchen Eigenschaften verdankten die
schmeckenden Körper ihren Geschmack? Worin bestand die verschiedenartige
Erregung gewisser Sinnesnerven durch die Riechstoffe? Worin die
Riechbarkeit überhaupt? Der spezifische Geruch der Tiere und Menschen
beruhte auf der Verdunstung von Substanzen, die niemand zu nennen gewußt
hätte. Die Zusammensetzung des Sekrets, das man Schweiß nannte, war
wenig geklärt. Die Drüsen, die es absonderten, erzeugten Aromata, die
unter Säugetieren zweifellos eine wichtige Rolle spielten, und über
deren Bedeutung beim Menschen man nicht unterrichtet zu sein erklärte.
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