Der Zauberberg. Erster Band - 29

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Die physiologische Bedeutung offenbar wichtiger Teile des Körpers war in
Dunkel gehüllt. Man konnte den Blinddarm beiseite lassen, der ein
Mysterium war, und den man beim Kaninchen regelmäßig mit einem breiigen
Inhalt angefüllt fand, von dem nicht zu sagen war, wie er wieder
hinausgelangen oder sich erneuern mochte. Aber was hatte es auf sich mit
der weißen und grauen Substanz des Kopfmarks, was mit dem Sehhügel, der
mit dem Optikus kommunizierte, und mit den grauen Einlagerungen der
„Brücke“? Die Hirn- und Rückenmarksubstanz war dermaßen zersetzlich, daß
keine Hoffnung bestand, je ihren Aufbau zu ergründen. Was enthob beim
Einschlafen die Großhirnrinde ihrer Tätigkeit? Was hinderte die
Selbstverdauung des Magens, die sich bei Leichen in der Tat zuweilen
ereignete? Man antwortete: das Leben; eine besondere Widerstandskraft
des lebenden Protoplasmas, – und tat, als bemerke man nicht, daß das
eine mystische Erklärung war. Die Theorie einer so alltäglichen
Erscheinung wie des Fiebers war widerspruchsvoll. Der gesteigerte
Stoffumsatz hatte erhöhte Wärmeproduktion zur Folge. Aber warum
steigerte sich nicht, wie sonst, kompensatorisch die Wärmeausgabe?
Beruhte die Lähmung der Schweißsekretion auf Kontraktionszuständen der
Haut? Aber nur bei Fieberfrost waren solche nachweisbar, denn sonst war
die Haut vielmehr heiß. Der „Wärmestich“ kennzeichnete das
Zentralnervensystem als Sitz der Ursachen für den erhöhten Umsatz wie
für eine Hautbeschaffenheit, die man abnorm zu nennen sich begnügte, da
man sie nicht zu bestimmen wußte.
Aber was bedeutete all dieses Unwissen im Vergleich mit der
Ratlosigkeit, in der man vor Erscheinungen wie der des Gedächtnisses
oder jenes weiteren und erstaunlicheren Gedächtnisses stand, das die
Vererbung erworbener Eigenschaften hieß? Die Unmöglichkeit, auch nur die
Ahnung einer mechanischen Erklärbarkeit solcher Leistungen der
Zellsubstanz zu fassen, war vollkommen. Der Samenfaden, der zahllose und
verwickelte Art- und Individualeigenschaften des Vaters auf das Ei
übertrug, war nur mikroskopisch sichtbar, und auch die stärkste
Vergrößerung reichte nicht hin, ihn anders denn als homogenen Körper
erscheinen zu lassen und die Bestimmung seiner Abkunft zu ermöglichen;
denn bei einem Tier sah er aus wie beim anderen. Das waren
Organisationsverhältnisse, die zu der Annahme zwangen, daß es sich mit
der Zelle nicht anders verhielt als mit dem höheren Leib, den sie
aufbaute; daß also auch sie schon ein übergeordneter Organismus war, der
seinerseits und wiederum sich aus lebenden Teilungskörpern,
individuellen Lebenseinheiten zusammensetzte. Man schritt also vom
angeblich Kleinsten zum abermals Kleineren vor, man löste notgedrungen
das Elementare in Unterelemente auf. Kein Zweifel, wie das Tierreich aus
verschiedenen Spezies von Tieren, wie der tierisch-menschliche
Organismus aus einem ganzen Tierreich von Zellenspezies, so bestand
derjenige der Zelle aus einem neuen und vielfältigen Tierreich
elementarer Lebenseinheiten, deren Größe tief unter der Grenze des
mikroskopisch Sichtbaren lag, die selbsttätig wuchsen, selbsttätig, nach
dem Gesetz, daß jede nur ihresgleichen hervorbringen konnte, sich
vermehrten und nach dem Grundsatz der Arbeitsteilung gemeinsam der
nächsthöheren Lebensordnung dienten.
Das waren die Genen, die Bioblasten, die Biophoren, – Hans Castorp war
erfreut, in der Frostnacht ihre namentliche Bekanntschaft zu machen. Nur
fragte er sich in seiner Angeregtheit, wie es bei abermals verbesserter
Beleuchtung um ihre Elementarnatur bestellt sein mochte. Da sie Leben
trugen, mußten sie organisiert sein, denn Leben beruhte auf
Organisation; wenn sie aber organisiert waren, so konnten sie nicht
elementar sein, denn ein Organismus ist nicht elementar, er ist
vielfach. Sie waren Lebenseinheiten unterhalb der Lebenseinheit der
Zelle, die sie organisch aufbauten. Wenn dem aber so war, so mußten sie,
obgleich über alle Begriffe klein, selber „aufgebaut“, und zwar
organisch, als Lebensordnung, „aufgebaut“ sein; denn der Begriff der
Lebenseinheit war identisch mit dem des Aufbaues aus kleineren,
untergeordneten, das hieß: zu höherem Leben geordneten Lebenseinheiten.
Solange die Teilung organische Einheiten ergab, die die Eigenschaften
des Lebens, nämlich die Fähigkeiten der Assimilation, des Wachstums und
der Vermehrung besaßen, waren ihr keine Grenzen gesetzt. Solange von
Lebenseinheiten die Rede war, konnte nur fälschlich von
Elementareinheiten die Rede sein, denn der Begriff der Einheit umschloß
_ad infinitum_ den Mitbegriff der untergeordnet-aufbauenden Einheit, und
elementares Leben, also etwas, was schon Leben, aber noch elementar war,
gab es nicht.
Aber obschon ohne logische Existenz, mußte zuletzt dergleichen irgendwie
wirklich sein, denn die Idee der Urzeugung, das hieß: der Entstehung des
Lebens aus dem Nichtlebenden, war ja nicht von der Hand zu weisen, und
jene Kluft, die man in der äußeren Natur vergebens zu schließen suchte,
die nämlich zwischen Leben und Leblosigkeit, mußte sich im organischen
Inneren der Natur auf irgendeine Weise ausfüllen oder überbrücken.
Irgendwann mußte die Teilung zu „Einheiten“ führen, die, zwar
zusammengesetzt, aber noch nicht organisiert, zwischen Leben und
Nichtleben vermittelten, Molekülgruppen, den Übergang bildend zwischen
Lebensordnung und bloßer Chemie. Allein beim chemischen Molekül
angekommen, fand man sich bereits in der Nähe eines Abgrundes, der weit
mysteriöser gähnte als der zwischen organischer und unorganischer Natur:
nahe dem Abgrund zwischen dem Materiellen und dem Nichtmateriellen. Denn
das Molekül setzte sich ja aus Atomen zusammen, und das Atom war bei
weitem nicht mehr groß genug, um auch nur als außerordentlich klein
bezeichnet werden zu können. Es war dermaßen klein, eine derart winzige,
frühe und übergängliche Ballung des Unstofflichen, des noch nicht
Stofflichen, aber schon Stoffähnlichen, der Energie, daß es kaum schon
oder kaum noch als materiell, vielmehr als Mittel und Grenzpunkt
zwischen dem Materiellen und dem Immateriellen gedacht werden mußte. Das
Problem einer anderen Urzeugung, weit rätselhafter und abenteuerlicher
noch als die organische, warf sich auf: der Urzeugung des Stoffes aus
dem Unstofflichen. In der Tat verlangte die Kluft zwischen Materie und
Nichtmaterie ebenso dringlich, ja noch dringlicher nach Ausfüllung als
die zwischen organischer und anorganischer Natur. Notwendig mußte es
eine Chemie des Immateriellen geben, unstoffliche Verbindungen, aus
denen das Stoffliche entsprang, wie die Organismen aus unorganischen
Verbindungen entsprangen, und die Atome mochten die Probien und Moneren
der Materie darstellen, – stofflich ihrer Natur nach und auch wieder
noch nicht. Aber angelangt beim „nicht einmal mehr klein“, entglitt der
Maßstab; „nicht einmal mehr klein“, das galt bereits soviel wie
„ungeheuer groß“; und der Schritt zum Atom erwies sich ohne Übertreibung
als im höchsten Grade verhängnisvoll. Denn im Augenblick letzter
Zerteilung und Verwinzigung des Materiellen tat sich plötzlich der
astronomische Kosmos auf!
Das Atom war ein energiegeladenes kosmisches System, worin Weltkörper
rotierend um ein sonnenhaftes Zentrum rasten, und durch dessen Ätherraum
mit Lichtjahrgeschwindigkeit Kometen fuhren, welche die Kraft des
Zentralkörpers in ihre exzentrischen Bahnen zwang. Das war so wenig nur
ein Vergleich, wie es nur ein solcher war, wenn man den Leib der
vielzelligen Wesen einen „Zellenstaat“ nannte. Die Stadt, der Staat, die
nach dem Prinzip der Arbeitsteilung geordnete soziale Gemeinschaft war
dem organischen Leben nicht nur zu vergleichen, sie wiederholte es. So
wiederholte sich im Innersten der Natur, in weitester Spiegelung, die
makrokosmische Sternenwelt, deren Schwärme, Haufen, Gruppen, Figuren,
bleich vom Monde, zu Häupten des vermummten Adepten über dem
frostglitzernden Tale schwebten. War es unerlaubt, zu denken, daß
gewisse Planeten des atomischen Sonnensystems – dieser Heere und
Milchstraßen von Sonnensystemen, die die Materie aufbauten, – daß also
einer oder der andere dieser innerweltlichen Weltkörper sich in einem
Zustande befand, der demjenigen entsprach, der die Erde zu einer
Wohnstätte des _Lebens_ machte? Für einen im Zentrum etwas beschwipsten
jungen Adepten von „abnormer“ Hautbeschaffenheit, der im Gebiete des
Unerlaubten ja nicht mehr all und jeder Erfahrung entbehrte, war das
eine nicht nur nicht ungereimte, sondern sogar bis zur Aufdringlichkeit
sich nahelegende, höchst einleuchtende Spekulation von logischem
Wahrheitsgepräge. Die „Kleinheit“ der innerweltlichen Sternkörper wäre
ein sehr unsachgemäßer Einwand gewesen, denn der Maßstab von Groß und
Klein war spätestens damals abhanden gekommen, als der kosmische
Charakter der „kleinsten“ Stoffteile sich offenbart hatte, und die
Begriffe des Außen und Innen hatten nachgerade gleichfalls in ihrer
Standfestigkeit gelitten. Die Welt des Atoms war ein Außen, wie
höchstwahrscheinlich der Erdenstern, den wir bewohnten, organisch
betrachtet, ein tiefes Innen war. Hatte nicht die träumerische Kühnheit
eines Forschers von „Milchstraßentieren“ gesprochen, – kosmischen
Ungeheuern, deren Fleisch, Bein und Gehirn sich aus Sonnensystemen
aufbaute? War dem aber so, wie Hans Castorp dachte, dann fing in dem
Augenblick, da man geglaubt hatte, zu Rande gekommen zu sein, das Ganze
von vorn an! Dann lag vielleicht im Innersten und Aberinnersten seiner
Natur er selbst, der junge Hans Castorp, noch einmal, noch hundertmal,
warm eingehüllt, in einer Balkonloge mit Aussicht in die mondhelle
Hochgebirgsfrostnacht und studierte mit erstarrten Fingern und heißem
Gesicht aus humanistisch-medizinischer Anteilnahme das Körperleben?
Die pathologische Anatomie, von der er einen Band seitlich in den roten
Schein seines Tischlämpchens hielt, belehrte ihn durch einen Text, der
mit Abbildungen durchsetzt war, über das Wesen der parasitischen
Zellvereinigung und der Infektionsgeschwülste. Diese waren Gewebsformen
– und zwar besonders üppige Gewebsformen –, hervorgerufen durch das
Eindringen fremdartiger Zellen in einen Organismus, der sich für sie
aufnahmelustig erwiesen hatte und ihrem Gedeihen auf irgendeine Weise –
aber man mußte wohl sagen: auf eine irgendwie liederliche Weise –
günstige Bedingungen bot. Weniger, daß der Parasit dem umgebenden Gewebe
Nahrung entzogen hätte; aber er erzeugte, indem er, wie jede Zelle,
Stoff wechselte, organische Verbindungen, die sich für die Zellen des
Wirtsorganismus als erstaunlich giftig, als unweigerlich
verderbenbringend erwiesen. Man hatte von einigen Mikroorganismen die
Toxine zu isolieren und in konzentriertem Zustande darzustellen
verstanden, und es verwunderlich gefunden, in welchen geringen Dosen
diese Stoffe, die einfach in die Reihe der Eiweißverbindungen gehörten,
in den Kreislauf eines Tieres gebracht, die allergefährlichsten
Vergiftungserscheinungen, reißende Verderbnis bewirkten. Das äußere
Wesen dieser Korruption war Gewebswucherung, die pathologische
Geschwulst, nämlich als Reaktionswirkung der Zellen auf den Reiz, den
die zwischen ihnen angesiedelten Bazillen auf sie ausübten.
Hirsekorngroße Knötchen bildeten sich, zusammengesetzt aus
schleimhautgewebartigen Zellen, zwischen denen oder in denen die
Bazillen nisteten, und von welchen einige außerordentlich reich an
Protoplasma, riesengroß und von vielen Kernen erfüllt waren. Diese
Lustbarkeit aber führte gar bald zum Ruin, denn nun begannen die Kerne
der Monstrezellen zu schrumpfen und zu zerfallen, ihr Protoplasma an
Gerinnung zugrunde zu gehen; weitere Gewebsteile der Umgebung wurden von
der fremden Reizwirkung ergriffen; entzündliche Vorgänge griffen um sich
und zogen die angrenzenden Gefäße in Mitleidenschaft; weiße
Blutkörperchen wanderten, angelockt von der Unheilsstätte, herzu; das
Gerinnungssterben schritt fort; und unterdessen hatten längst die
löslichen Bakteriengifte die Nervenzentren berauscht, der Organismus
stand in Hochtemperatur, mit wogendem Busen, sozusagen, taumelte er
seiner Auflösung entgegen.
So weit die Pathologie, die Lehre von der Krankheit, der Schmerzbetonung
des Körpers, die aber, _als_ Betonung des Körperlichen, zugleich eine
Lustbetonung war, – Krankheit war die unzüchtige Form des Lebens. Und
das Leben für sein Teil? War es vielleicht nur eine infektiöse
Erkrankung der Materie, – wie das, was man die Urzeugung der Materie
nennen durfte, vielleicht nur Krankheit, eine Reizwucherung des
Immateriellen war? Der anfänglichste Schritt zum Bösen, zur Lust und zum
Tode war zweifellos da anzusetzen, wo, hervorgerufen durch den Kitzel
einer unbekannten Infiltration, jene erste Dichtigkeitszunahme des
Geistigen, jene pathologisch üppige Wucherung seines Gewebes sich
vollzog, die, halb Vergnügen, halb Abwehr, die früheste Vorstufe des
Substanziellen, den Übergang des Unstofflichen zum Stofflichen bildete.
Das war der Sündenfall. Die zweite Urzeugung, die Geburt des Organischen
aus dem Unorganischen, war nur noch eine schlimme Steigerung der
Körperlichkeit zum Bewußtsein, wie die Krankheit des Organismus eine
rauschhafte Steigerung und ungesittete Überbetonung seiner
Körperlichkeit war –: nur noch ein Folgeschritt war das Leben auf dem
Abenteuerpfade des unehrbar gewordenen Geistes, Schamwärmereflex der zur
Fühlsamkeit geweckten Materie, die für den Erwecker aufnahmelustig
gewesen war ...
Die Bücher lagen zuhauf auf dem Lampentischchen, eins lag am Boden,
neben dem Liegestuhl, auf der Matte der Loggia, und dasjenige, worin
Hans Castorp zuletzt geforscht, lag ihm auf dem Magen und drückte,
beschwerte ihm sehr den Atem, doch ohne daß von seiner Hirnrinde an die
zuständigen Muskeln Order ergangen wäre, es zu entfernen. Er hatte die
Seite hinunter gelesen, sein Kinn hatte die Brust erreicht, die Lider
waren ihm über die einfachen blauen Augen gefallen. Er sah das Bild des
Lebens, seinen blühenden Gliederbau, die fleischgetragene Schönheit. Sie
hatte die Hände aus dem Nacken gelöst, und ihre Arme, die sie öffnete,
und an deren Innenseite, namentlich unter der zarten Haut des
Ellbogengelenks, die Gefäße, die beiden Äste der großen Venen, sich
bläulich abzeichneten, – diese Arme waren von unaussprechlicher
Süßigkeit. Sie neigte sich ihm, neigte sich zu ihm, über ihn, er spürte
ihren organischen Duft, spürte den Spitzenstoß ihres Herzens. Heiße
Zartheit umschlang seinen Hals, und während er, vergehend vor Lust und
Grauen, seine Hände an ihre äußeren Oberarme legte, dorthin, wo die den
_triceps_ überspannende, körnige Haut von wonniger Kühle war, fühlte er
auf seinen Lippen die feuchte Ansaugung ihres Kusses.

Totentanz
Kurz nach Weihnachten starb der Herrenreiter ... Aber vorher spielte
eben noch Weihnachten sich ab, diese beiden Festtage, oder, wenn man den
Tag des heiligen Abends mitzählte, diese drei, denen Hans Castorp mit
einigem Schrecken und der kopfschüttelnden Erwartung entgegengesehen
hatte, wie sie sich hier wohl ausnehmen würden, und die dann, als
natürliche Tage mit Morgen, Mittag, Abend und mittlerer Zufallswitterung
(es taute etwas), auch nicht anders, als andere ihrer Gattung,
heraufgekommen und verblichen waren: – äußerlich ein wenig geschmückt
und ausgezeichnet, hatten sie während der ihnen zugemessenen Frist ihre
Bewußtseinsherrschaft in den Köpfen und Herzen der Menschen geübt und
waren unter Zurücklassung eines Niederschlages unalltäglicher Eindrücke
zu naher und fernerer Vergangenheit geworden ...
Der Sohn des Hofrates, Knut mit Namen, kam auf Ferienbesuch und wohnte
bei seinem Vater im Seitenflügel, – ein hübscher, junger Mann, dem aber
ebenfalls schon der Nacken etwas zu sehr heraustrat. Man spürte die
Anwesenheit des jungen Behrens in der Atmosphäre; die Damen legten
Lachlust, Putzsucht und Reizbarkeit an den Tag, und in ihren Gesprächen
handelte es sich um Begegnungen mit Knut im Garten, im Walde oder im
Kurhausviertel. Übrigens erhielt er selbst Besuch: eine Anzahl seiner
Universitätskameraden kam in das Tal herauf, sechs oder sieben
Studenten, die im Orte wohnten, aber beim Hofrat die Mahlzeiten nahmen
und, zum Trupp verbunden, mit ihrem Kommilitonen die Gegend
durchstreiften. Hans Castorp mied sie. Er mied diese jungen Leute und
wich ihnen mit Joachim aus, wenn es nötig war, unlustig, ihnen zu
begegnen. Den Zugehörigen Derer hier oben trennte eine Welt von diesen
Sängern, Wanderern und Stöckeschwingern, er wollte von ihnen nichts
hören und wissen. Außerdem schienen die meisten von ihnen aus dem Norden
zu stammen, womöglich waren Landsleute darunter, und Hans Castorp fühlte
die größte Scheu vor Landsleuten, oft erwog er mit Widerwillen die
Möglichkeit, daß irgendwelche Hamburger im „Berghof“ eintreffen könnten,
zumal Behrens gesagt hatte, diese Stadt stelle der Anstalt immer ein
stattliches Kontingent. Vielleicht befanden sich welche unter den
Schweren und Moribunden, die man nicht sah. Zu sehen war nur ein
hohlwangiger Kaufmann, der seit ein paar Wochen am Tische der Iltis saß,
und der aus Cuxhaven sein sollte. Hans Castorp freute sich im Hinblick
auf ihn, daß man mit Nicht-Tischgenossen hierorts so schwer in Berührung
kam, und ferner darüber, daß sein Heimatsgebiet groß und sphärenreich
war. Die gleichgültige Anwesenheit dieses Kaufmanns entkräftete in hohem
Grade die Besorgnisse, die er an das Vorkommen von Hamburgern hier oben
geknüpft hatte.
Der heilige Abend also näherte sich, stand eines Tages vor der Tür und
hatte am nächsten Tage Gegenwart gewonnen ... Es waren noch reichlich
sechs Wochen bis zu ihm gewesen, damals, als Hans Castorp sich gewundert
hatte, daß man hier schon von Weihnachten sprach: so viel Zeit also
noch, rechnerisch genommen, wie die ganze Dauer seines Aufenthalts nach
ihrer ursprünglichen Veranschlagung, zusammen mit der Dauer seiner
Bettlägrigkeit betragen hatte. Trotzdem war das damals eine große Menge
Zeit gewesen, namentlich die erste Hälfte, wie es Hans Castorp
nachträglich schien, – während die rechnerisch gleiche Menge jetzt sehr
wenig bedeutete, beinahe nichts: die im Speisesaal, so fand er nun,
hatten recht gehabt, sie so gering zu achten. Sechs Wochen, nicht einmal
so viele also, wie die Woche Tage hatte: was war auch das in Anbetracht
der weiteren Frage, was denn so eine Woche, so ein kleiner Rundlauf vom
Montag zum Sonntag und wieder Montag war. Man brauchte nur immer nach
Wert und Bedeutung der nächstkleineren Einheit zu fragen, um zu
verstehen, daß bei der Summierung nicht viel herauskommen konnte, deren
Wirkung überdies und zugleich ja auch eine sehr starke Verkürzung,
Verwischung, Schrumpfung und Zernichtung war. Was war ein Tag, gerechnet
etwa von dem Augenblick an, wo man sich zum Mittagessen setzte, bis zu
dem Wiedereintritt dieses Augenblicks in vierundzwanzig Stunden? Nichts,
– obgleich es doch vierundzwanzig Stunden waren. Was war denn aber auch
eine Stunde, verbracht etwa in der Liegekur, auf einem Spaziergang oder
beim Essen, – womit die Möglichkeiten, diese Einheit zu verbringen, so
gut wie erschöpft waren? Wiederum nichts. Aber die Summierung des Nichts
war wenig ernst ihrer Natur nach. Am ernstesten wurde die Sache, wenn
man ins Kleinste stieg: jene sieben mal sechzig Sekunden, während derer
man das Thermometer zwischen den Lippen hielt, um die Kurve fortführen
zu können, waren überaus zählebig und gewichtig; sie weiteten sich zu
einer kleinen Ewigkeit, bildeten Einlagerungen von höchster Solidität in
dem schattenhaften Huschen der großen Zeit ...
Das Fest vermochte die Lebensordnung der Berghofbewohner kaum zu stören.
Eine wohlgewachsene Tanne war schon einige Tage zuvor an der rechten
Schmalseite des Speisesaals, beim Schlechten Russentisch, aufgerichtet
worden, und ihr Duft, der durch den Brodem der reichen Gänge hindurch
die Speisenden zuweilen berührte, rief etwas wie Nachdenklichkeit in den
Augen einzelner Personen an den sieben Tischen hervor. Beim Abendessen
des 24. Dezembers zeigte der Baum sich bunt geschmückt mit Lametta,
Glaskugeln, vergoldeten Tannenzapfen, kleinen Äpfeln, die in Netzen
hingen, und vielerlei Konfekt, und seine farbigen Wachskerzen brannten
während der Mahlzeit und nachher. Auch in den Zimmern der Bettlägrigen,
hieß es, brannten Bäumchen; jedes hatte das seine. Und die Paketpost war
reich gewesen schon in den letzten Tagen. Auch Joachim Ziemßen und Hans
Castorp hatten Sendungen aus der fernen und tiefen Heimat bekommen,
sorglich verpackte Bescherungen, die sie in ihren Zimmern ausgebreitet
hatten: sinnreiche Kleidungsstücke, Krawatten, Luxusgegenstände in Leder
und Nickel, sowie viel Festgebäck, Nüsse, Äpfel und Marzipan, – Vorräte,
die die Vettern mit zweifelnden Blicken betrachteten, indem sie sich
fragten, wann hier je der Augenblick kommen werde, davon zu genießen.
Schalleen hatte Hans Castorps Paket hergestellt, wie er wußte, und auch,
nach sachlicher Besprechung mit den Onkeln, die Geschenke besorgt. Ein
Brief von James Tienappel lag bei, auf dickem Privatpapier, doch in
Maschinenschrift. Der Onkel übermittelte darin des Großonkels und seine
eigenen Fest- und Genesungswünsche und fügte aus praktischen Gründen
gleich die nächstens fälligen Neujahrsgratulationen hinzu, wie übrigens
auch Hans Castorp verfahren war, als er rechtzeitig seinen
Weihnachtsbrief nebst klinischem Rapport an Konsul Tienappel liegend
aufgesetzt hatte.
Der Baum im Speisesaal brannte, knisterte, duftete und hielt in den
Köpfen und Herzen das Bewußtsein der Stunde wach. Man hatte Toilette
gemacht, die Herren trugen Gesellschaftsanzug, man sah an den Frauen
Schmuckstücke, die ihnen von liebender Gattenhand aus den Ländern der
Ebene gekommen sein mochten. Auch Clawdia Chauchat hatte den
ortsüblichen Wollsweater gegen ein Salonkleid vertauscht, das aber einen
Stich ins Willkürliche oder vielmehr ins Nationale hatte: es war ein
helles, gesticktes Gürtelkostüm von bäuerlich-russischem, oder doch
balkanischem, vielleicht bulgarischem Grundcharakter, mit kleinen
Goldflittern besetzt, dessen Faltigkeit ihrer Erscheinung eine ungewohnt
weiche Fülle verlieh und ausgezeichnet mit dem zusammenstimmte, was
Settembrini ihre „tatarische Physiognomie“, insbesondere ihre
„Steppenwolfslichter“ zu nennen beliebte. Man war sehr heiter am Guten
Russentisch; dort zuerst knallte der Champagner, der dann fast an allen
Tischen getrunken wurde. An dem der Vettern war es die Großtante, die
ihn für ihre Nichte und für Marusja bestellte, und sie traktierte alle
damit. Das Menü war gewählt, es endete mit Käsegebäck und Bonbons; man
schloß Kaffee an und Liköre, und dann und wann rief ein aufflammender
Tannenzweig, der Löscharbeit forderte, eine schrille, übermäßige Panik
hervor. Settembrini, gekleidet wie immer, saß gegen Ende des Festessens
eine Weile mit seinem Zahnstocher am Tische der Vettern, hänselte Frau
Stöhr und sprach dann einiges über den Tischlerssohn und
Menschheits-Rabbi, dessen Geburtstag man heute fingiere. Ob jener
wirklich gelebt habe, sei ungewiß. Was aber damals geboren worden sei
und seinen bis heute ununterbrochenen Siegeslauf begonnen habe, das sei
die Idee des Wertes der Einzelseele, zusammen mit der der Gleichheit
gewesen, – mit einem Worte die individualistische Demokratie. In diesem
Sinne leere er das Glas, das man ihm zugeschoben. Frau Stöhr fand seine
Ausdrucksweise „equivok und gemütlos“. Sie erhob sich unter Protest, und
da man ohnedies die Gesellschaftsräume aufzusuchen begonnen hatte, so
folgten die Tischgenossen ihrem Beispiel.
Die Geselligkeit dieses Abends erhielt Gewicht und Leben durch die
Überreichung der Geschenke an den Hofrat, der mit Knut und der Mylendonk
auf eine halbe Stunde herüberkam. Die Handlung vollzog sich in dem Salon
mit den optischen Scherzapparaten. Die Sondergabe der Russen bestand in
etwas Silbernem, einem sehr großen, runden Teller, in dessen Mitte das
Monogramm des Empfängers eingraviert war, und dessen vollkommene
Unverwendbarkeit in die Augen sprang. Auf der Chaiselongue, die die
übrigen Gäste gestiftet hatten, konnte man wenigstens liegen, obgleich
sie noch ohne Decke und Kissen war, nur eben mit Tuch überzogen. Doch
war ihr Kopfende verstellbar, und Behrens probierte ihre Bequemlichkeit,
indem er sich, seinen nutzlosen Teller unter dem Arm, der Länge nach
darauf ausstreckte, die Augen schloß und zu schnarchen begann wie ein
Sägewerk, unter der Angabe, er sei Fafnir mit dem Hort. Der Jubel war
allgemein. Auch Frau Chauchat lachte sehr über diese Aufführung, wobei
ihre Augen sich zusammenzogen und ihr Mund offen stand, beides genau auf
dieselbe Weise, so fand Hans Castorp, wie es bei Pribislav Hippe, wenn
er lachte, der Fall gewesen war.
Gleich nach dem Abgange des Chefs setzte man sich an die Spieltische.
Die russische Gesellschaft bezog, wie immer, den kleinen Salon. Einige
Gäste umstanden im Saale den Weihnachtsbaum, sahen dem Erlöschen der
Lichtstümpfchen in ihren kleinen Metallhülsen zu und naschten von dem
Aufgehängten. An den Tischen, die schon für das erste Frühstück gedeckt
waren, saßen vereinzelte Personen, weit voneinander entfernt,
verschiedentlich aufgestützt, in getrenntem Schweigen.
Der erste Weihnachtstag war feucht und neblig. Es seien Wolken, sagte
Behrens, in denen man sitze; Nebel gäbe es nicht hier oben. Aber Wolken
oder Nebel, auf jeden Fall war die Nässe empfindlich. Der liegende
Schnee taute oberflächlich an, wurde porös und klebrig. Gesicht und
Hände erstarrten im Kurdienst weit peinlicher als bei sonnigem Frost.
Der Tag war ausgezeichnet durch eine musikalische Veranstaltung am
Abend, ein richtiges Konzert mit Stuhlreihen und gedruckten Programmen,
das Denen hier oben vom Hause „Berghof“ geboten wurde. Es war ein
Liederabend, gegeben von einer am Orte ansässigen und Unterricht
erteilenden Berufssängerin mit zwei Medaillen seitlich unter dem
Ausschnitt ihres Ballkleides, Armen, die Stöcken glichen, und einer
Stimme, deren eigentümliche Tonlosigkeit über die Gründe ihrer
Ansiedelung hier oben betrübende Auskunft gab. Sie sang:
„Ich trage meine Minne
mit mir herum.“
Der Pianist, der sie begleitete, war ebenfalls ortsansässig ... Frau
Chauchat saß in der ersten Reihe, benutzte jedoch die Pause, um sich
zurückzuziehen, so daß Hans Castorp von da an der Musik (es war Musik
unter allen Umständen) mit ruhigem Herzen lauschen konnte, indem er
während des Gesanges den Text der Lieder mitlas, der auf dem Programm
gedruckt stand. Eine Weile saß Settembrini an seiner Seite, verschwand
aber ebenfalls, nachdem er über den dumpfen _bel canto_ der Ansässigen
einiges Pralle, Plastische angemerkt und sein satirisches Behagen
darüber ausgedrückt, daß man auch heute abend so treu und traulich unter
sich sei. Die Wahrheit zu sagen, spürte Hans Castorp Erleichterung, als
sie beide fort waren, die Schmaläugige und der Pädagog, und er in
Freiheit den Liedern seine Aufmerksamkeit widmen konnte. Er fand es gut,
daß in der ganzen Welt und noch unter den besondersten Umständen Musik
gemacht wurde, wahrscheinlich sogar auf Polarexpeditionen.
Der zweite Weihnachtstag unterschied sich durch nichts mehr, als durch
das leichte Bewußtsein seiner Gegenwart, von einem gewöhnlichen Sonn-
oder auch nur Wochentag, und als er vorüber war, da lag das
Weihnachtsfest im Vergangenen, – oder, ebenso richtig, es lag wieder in
ferner Zukunft, in jahresferner: zwölf Monate waren nun wieder bis
dahin, wo es sich im Kreislauf erneuern würde, – schließlich nur sieben
Monate mehr, als Hans Castorp hier schon verbracht hatte.
Aber gleich nach dem diesjährigen Weihnachten, noch vor Neujahr, starb
denn also der Herrenreiter. Die Vettern erfuhren es von Alfreda
Schildknecht, genannt Schwester Berta, der Pflegerin des armen Fritz
Rotbein, die ihnen das diskrete Vorkommnis auf dem Gange erzählte. Hans
Castorp nahm eindringlich Anteil daran, teils weil die Lebensäußerungen
des Herrenreiters zu den ersten Eindrücken gehört hatten, die er hier
oben empfangen, – zu denen, die zuerst, wie ihm schien, den Wärmereflex
in seiner Gesichtshaut hervorgerufen hatten, der seitdem nicht mehr
daraus hatte weichen wollen, – teils aus moralischen, man möchte sagen:
geistlichen Gründen. Er hielt Joachim lange im Gespräch mit der
Diakonissin fest, die Ansprache und Austausch mit klammernder
Dankbarkeit genoß. Es sei ein Wunder, sagte sie, daß der Herrenreiter
das Fest noch erlebt habe. Längst habe er sich als zäher Kavalier
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