Der Zauberberg. Erster Band - 30

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erwiesen gehabt, allein womit er zuletzt noch geatmet, sei keinem
begreiflich gewesen. Seit Tagen schon habe er sich freilich nur mit
Hilfe gewaltiger Mengen Sauerstoffes gehalten: gestern allein habe er
vierzig Ballons konsumiert, das Stück zu sechs Franken. Das müsse ins
Geld gelaufen sein, wie die Herren sich ausrechnen könnten, und dabei
sei zu bedenken, daß seine Gemahlin, in deren Armen er danach
verschieden, völlig mittellos hinterbleibe. Joachim mißbilligte diesen
Aufwand. Wozu die Quälerei und kostspielig künstliche Hinfristung in
einem ganz aussichtslosen Fall? Dem Mann sei es nicht zu verargen, daß
er das teure Lebensgas blindlings verzehrt, da man es ihm aufgenötigt
hatte. Dagegen die Behandelnden hätten vernünftiger denken und ihn in
Gottes Namen seines unvermeidlichen Weges ziehen lassen sollen, ganz
abgesehen von den Verhältnissen und gar nun mit Rücksicht auf diese. Die
Lebenden hätten doch auch ein Recht und so weiter. Dem widersprach Hans
Castorp mit Nachdruck. Sein Vetter rede ja fast schon wie Settembrini,
ohne Achtung und Scheu vor dem Leiden. Der Herrenreiter sei doch am Ende
gestorben, da höre der Spaß auf, man könne nichts weiter tun, um seinen
Ernst zu erweisen, und einem Sterbenden gebühre jeder Respekt und
Ehrenaufwand, darauf bestehe Hans Castorp. Er wolle nur hoffen, daß
Behrens den Herrenreiter zuletzt nicht angeschrien und pietätloserweise
gescholten habe? Kein Anlaß, erklärte die Schildknecht. Einen kleinen,
unbesonnenen Versuch zu entwischen habe der Herrenreiter zwar zuletzt
noch gemacht und aus dem Bett springen wollen; aber ein leichter Hinweis
auf die Zwecklosigkeit solchen Beginnens habe genügt, ihn ein für
allemal davon abstehen zu lassen.
Hans Castorp nahm den Verblichenen in Augenschein. Er tat es aus Trotz
gegen das herrschende System der Verheimlichung, weil er das egoistische
Nichts-wissen-, Nichts-sehen-und-hören-wollen der andern verachtete und
ihm durch die Tat zu widersprechen wünschte. Bei Tische hatte er den
Todesfall zur Sprache zu bringen versucht, war aber auf einmütige und so
verstockte Ablehnung dieses Themas gestoßen, daß es ihn beschämt und
empört hatte. Frau Stöhr war geradezu grob geworden. Was ihm einfalle,
von so etwas anzufangen, hatte sie gefragt, und was er denn eigentlich
für eine Kinderstube genossen. Die Ordnung des Hauses schütze sie, die
Patientenschaft, sorgfältig davor, von solchen Geschichten berührt zu
werden, und da komme nun so ein Grünschnabel und rede ganz laut davon,
noch dazu beim Braten und dazu wieder in Gegenwart des Dr. Blumenkohl,
den es täglich ereilen könne. (Dies hinter der Hand.) Wiederhole sich
das, so werde sie klagbar werden. Da war es, daß der Gescholtene den
Entschluß gefaßt und ihm auch Ausdruck verliehen hatte, für seine Person
dem abgeschiedenen Hausgenossen durch einen Besuch und stille
Andachtsverrichtung an seinem Lager die letzte Ehre zu erweisen, und
auch Joachim hatte er bestimmt, das zu tun.
Durch Vermittlung Schwester Alfredas erlangten sie Eintritt in das
Sterbezimmer, das im ersten Stock unter ihren eigenen Zimmern gelegen
war. Die Witwe empfing sie, eine kleine, zerzauste, von Nachtwachen
mitgenommene Blonde, das Taschentuch vor dem Munde, mit roter Nase und
in dickem Plaidmantel, dessen Kragen sie aufgestellt hatte, denn es war
sehr kalt im Zimmer. Die Heizung war abgestellt, die Balkontür offen.
Gedämpft sagten die jungen Leute das Erforderliche und gingen dann,
durch eine Handbewegung schmerzlich eingeladen, durch das Zimmer zum
Bett, – mit ehrerbietig vorwärts wiegenden Schritten gingen sie, ohne
Benutzung der Stiefelabsätze, und standen in Betrachtung am Lager des
Toten, ein jeder nach seiner Art: Joachim dienstlich geschlossen, in
salutierender Halbverbeugung, Hans Castorp gelöst und versunken, die
Hände vor sich gekreuzt, den Kopf auf der Schulter, mit einer Miene,
ähnlich derjenigen, mit der er Musik zu hören pflegte. Des Herrenreiters
Kopf lag hoch gebettet, so daß der Körper, dieser lange Aufbau und
vielfache Zeugungskreis des Lebens, mit der Erhöhung der Füße am Ende
unter der Decke, desto flacher, fast brettartig flach erschien. Ein
Blumengewinde lag in der Gegend der Knie, und der daraus hervorragende
Palmzweig berührte die großen, gelben, knöchernen Hände, die auf der
eingefallenen Brust gefaltet waren. Gelb und knöchern war auch das
Gesicht mit dem kahlen Schädel, der gehöckerten Nase, den scharfen
Backenknochen und dem buschigen, rotblonden Schnurrbart, dessen Dicke
die grauen, stoppligen Höhlen der Wangen noch stärker vertiefte. Die
Augen waren auf eine gewisse unnatürlich feste Weise geschlossen, –
zugedrückt, mußte Hans Castorp denken, nicht zugemacht: den letzten
Liebesdienst nannte man das, obgleich es im Sinne der Überlebenden mehr,
als um des Toten willen geschah. Auch mußte es beizeiten, gleich nach
dem Tode geschehen; denn wenn erst die Myosinbildung in den Muskeln
vorgeschritten war, so ging es nicht mehr, und er lag und starrte, und
um die sinnige Vorstellung des „Schlummers“ war es getan.
Sachkundig und in mehr als einer Beziehung in seinem Elemente stand Hans
Castorp am Lager, bewandert, aber fromm. „Er scheint zu schlafen“, sagte
er aus Menschlichkeit, obgleich große Unterschiede vorhanden waren. Und
dann begann er mit schicklich gedämpfter Stimme ein Gespräch mit der
Witwe des Herrenreiters, zog über die Leidensgeschichte ihres Gatten,
seine letzten Tage und Augenblicke, den zu bewerkstelligenden Transport
des Körpers nach Kärnten Erkundigungen ein, die von einer teils
medizinischen, teils geistlich-sittlichen Teilnahme und Eingeweihtheit
zeugten. Die Witwe, in ihrer österreichisch schleppenden und näselnden
Sprechweise und zuweilen aufschluchzend, fand es bemerkenswert, daß
junge Leute zur Beschäftigung mit fremdem Kummer sich so aufgelegt
zeigten; worauf Hans Castorp erwiderte, sein Vetter und er, sie seien ja
selber krank, überdies habe er, für seine Person, frühe an den
Sterbebetten naher Angehöriger gestanden, er sei Doppelwaise, von langer
Hand her sei ihm der Tod vertraut, sozusagen. Welchen Beruf er gewählt
habe, fragte sie. Er antwortete, er sei Techniker „gewesen“. – Gewesen?
– Gewesen insofern, als nun ja die Krankheit und ein noch recht
unbestimmt begrenzter Aufenthalt hier oben dazwischengekommen sei, was
doch einen bedeutenden Einschnitt und möglicherweise etwas wie einen
Lebenswendepunkt darstelle, was könne man wissen. (Joachim sah ihn mit
forschendem Schrecken an.) Und sein Herr Vetter? – Der wolle Soldat sein
im Tieflande, er sei Offiziersaspirant. – Oh, sagte sie, das
Kriegerhandwerk sei freilich auch ein Beruf, der zum Ernst anhalte, ein
Soldat müsse damit rechnen, unter Umständen mit dem Tode in nahe
Berührung zu kommen und tue wohl gut, sich frühzeitig an seinen Anblick
zu gewöhnen. Sie beurlaubte die jungen Leute mit Dank und freundlicher
Fassung, die Achtung erwecken mußte in Anbetracht ihrer beklommenen Lage
und besonders der hohen Oxygenrechnung, die der Gatte zurückgelassen.
Die Vettern kehrten in ihr Stockwerk zurück. Hans Castorp zeigte sich
befriedigt von dem Besuch und geistlich angeregt durch die empfangenen
Eindrücke.
„_Requiescat in pace_“, sagte er. „_Sit tibi terra levis. Requiem
aeternam dona ei, Domine._ Siehst du, wenn es sich um den Tod handelt
und man zu Toten spricht oder von Toten, so tritt auch wieder das Latein
in Kraft, das ist die offizielle Sprache in solchen Fällen, da merkt
man, was für eine besondere Sache es mit dem Tode ist. Aber es ist nicht
aus humanistischer Courtoisie, daß man Lateinisch redet zu seinen Ehren,
die Totensprache ist kein Bildungslatein, verstehst du, sondern von
einem ganz anderen Geist, einem ganz entgegengesetzten, kann man wohl
sagen. Das ist Sakrallatein, Mönchsdialekt, Mittelalter, so ein dumpfer,
eintöniger, unterirdischer Gesang gewissermaßen, – Settembrini fände
kein Gefallen daran, es ist nichts für Humanisten und Republikaner und
solche Pädagogen, es ist von einer anderen Geistesrichtung, der anderen,
die es gibt. Ich finde, man muß sich klar sein über die verschiedenen
Geistesrichtungen oder Geistesstimmungen, wie man wohl richtiger sagen
sollte, es gibt die fromme und die freie. Sie haben beide ihre Vorzüge,
aber was ich gegen die freie, die Settembrinische meine ich, auf dem
Herzen habe, ist nur, daß sie die Menschenwürde so ganz in Pacht zu
haben glaubt, das ist übertrieben. Die andere enthält auch viel
menschliche Würde in ihrer Art und gibt Veranlassung zu einer Menge
Wohlanstand und properer Haltung und nobler Förmlichkeit, mehr sogar als
die ‚freie‘, obgleich sie die menschliche Schwäche und Hinfälligkeit ja
besonders im Auge hat und der Gedanke an Tod und Verwesung eine so
wichtige Rolle darin spielt. Hast du mal im Theater den ‚Don Carlos‘
gesehen und wie es zuging am spanischen Hof, wenn König Philipp
hereinkommt, ganz in Schwarz, mit dem Hosenbandorden und dem Goldenen
Vließ, und langsam den Hut zieht, der beinahe schon aussieht wie unsere
Melonen, – so nach oben hin zieht er ihn und sagt: ‚Bedeckt euch, meine
Granden‘ oder so ähnlich, – im höchsten Grade gemessen ist das, darf man
wohl sagen, von Gehenlassen und schlottrigen Sitten kann da nicht die
Rede sein, im Gegenteil, und die Königin sagt denn ja auch: ‚In meinem
Frankreich wars doch anders‘, natürlich, der ist es zu akkurat und
umständlich, die möchte es fideler haben, menschlicher. Aber was heißt
menschlich? Menschlich ist alles. Das spanisch Gottesfürchtige und
Demütig-Feierliche und streng Abgezirkelte ist eine sehr würdige Fasson
der Menschlichkeit, sollte ich meinen, und andererseits kann man mit dem
Worte ‚menschlich‘ jede Schlamperei und Schlappheit zudecken, da wirst
du mir recht geben.“
„Da gebe ich dir recht,“ sagte Joachim, „Schlappheit und Gehenlassen
kann ich natürlich auch nicht leiden, Disziplin muß sein.“
„Ja, das sagst du als Militär, und ich gebe zu, beim Militär versteht
man sich auf diese Dinge. Die Witwe hatte ganz recht, von eurem Handwerk
zu sagen, es habe eine ernsthafte Bewandtnis damit, denn immer müßtet
ihr mit dem äußersten Ernstfalle rechnen und damit, es mit dem Tod zu
tun zu bekommen. Ihr habt die Uniform, die ist knapp und propper und hat
einen steifen Kragen, das gibt euch _bienséance_. Und dann habt ihr die
Rangordnung und den Gehorsam und erweist euch umständlich Ehre
untereinander, das geschieht in spanischem Geiste, aus Frömmigkeit, ich
mag es im Grunde wohl leiden. Bei uns Zivilisten sollte von diesem
Geiste auch mehr herrschen, in unseren Sitten und unserm Gehaben, das
wäre mir lieber, ich fände es passend. Ich finde, die Welt und das Leben
ist danach angetan, daß man sich allgemein schwarz tragen sollte, mit
einer gestärkten Halskrause statt eures Kragens, und ernst, gedämpft und
förmlich miteinander verkehren im Gedanken an den Tod, – so wär es mir
recht, es wäre moralisch. Siehst du, das ist auch so ein Irrtum und
Eigendünkel von Settembrini, noch einer, es ist ganz gut, daß ich
gesprächsweise mal darauf komme. Nicht bloß die Menschenwürde meint er
in Pacht zu haben, sondern auch die Moral, – mit seiner ‚praktischen
Lebensarbeit‘ und seinen Fortschritts-Sonntagsfeiern (als ob man nicht
gerade Sonntags an was anderes zu denken hätte als an den Fortschritt)
und mit seiner systematischen Ausmerzung der Leiden, wovon du übrigens
nichts weißt, aber mir hat er zu meiner Belehrung davon erzählt, –
systematisch will er sie ausmerzen, vermittelst eines Lexikons. Und wenn
mir nun das gerade unmoralisch vorkommt, – was dann? Ihm sage ich es
natürlich nicht, er redet mich ja in Grund und Boden mit seiner
plastischen Mundart und sagt: ‚Ich warne Sie, Ingenieur!‘ Aber denken
dürfen wird man sich ja sein Teil, – Sire, geben Sie Gedankenfreiheit.
Ich will dir was sagen“, schloß er. (Sie waren in Joachims Zimmer
hinaufgelangt, und Joachim machte sich zum Liegen bereit.) „Ich werde
dir sagen, was ich mir vorgenommen habe. Man lebt hier so Tür an Tür mit
sterbenden Leuten und mit dem schwersten Kreuz und Jammer, aber nicht
allein, daß man so tut, als ob es einen nichts anginge, sondern man wird
auch geschont und geschützt, daß man nur ja nicht damit in Berührung
kommt und nichts davon sieht, und den Herrenreiter, den werden sie nun
auch wieder heimlich auf die Seite bringen, während wir vespern oder
frühstücken. Das finde ich unmoralisch. Die Stöhr wurde ja schon wütend,
weil ich den Todesfall nur erwähnte, das ist mir zu albern, und wenn sie
schon ungebildet ist und glaubt, daß ‚Leise, leise, fromme Weise‘ im
‚Tannhäuser‘ vorkommt, wie es ihr neulich bei Tische passierte, so
könnte sie dabei doch etwas moralischer empfinden, und die anderen auch.
Ich habe mir nun vorgenommen, mich in Zukunft etwas mehr um die Schweren
und Moribunden im Hause zu kümmern, das wird mir wohltun, – schon unser
Besuch eben hat mir gewissermaßen gut getan. Der arme Reuter damals, auf
Nr. 25, den ich in meinen ersten Tagen durch die Tür einmal sah, ist
gewiß schon längst _ad penates_ gegangen und heimlich auf die Seite
gebracht worden, – er hatte schon damals so übertrieben große Augen.
Aber dafür sind andere da, das Haus ist voll, es fehlt nie an Zuzug, und
Schwester Alfreda oder auch die Oberin oder sogar Behrens selbst werden
uns gewiß behilflich sein, eine oder die andere Beziehung herzustellen,
das wird sich ja unschwer machen lassen. Nimm an, jemand Moribundes hat
Geburtstag, und wir erfahren es, – das läßt sich ja in Erfahrung
bringen. Gut, wir schicken dem Betreffenden – oder ihr – ihm oder ihr,
je nachdem – einen Blumentopf aufs Zimmer, eine Aufmerksamkeit von zwei
ungenannten Kollegen, – beste Genesungswünsche, – das Wort Genesung
bleibt höflicherweise immer am Platz. Dann werden wir dem Betreffenden
natürlich doch genannt, und er oder sie läßt uns in ihrer Schwäche einen
freundlichen Gruß durch die Tür sagen, und vielleicht lädt sie uns auf
einen Augenblick ins Zimmer ein, und wir wechseln noch ein paar
menschliche Worte mit ihm, bevor er sich auflöst. So denke ich es mir.
Bist du nicht einverstanden? Für mein Teil hab ichs mir jedenfalls
vorgenommen.“
Joachim hatte gegen diese Absichten denn auch nicht viel zu erinnern.
„Es ist gegen die Hausordnung,“ sagte er; „du durchbrichst sie
gewissermaßen damit. Aber ausnahmsweise, und wenn du nun einmal den
Wunsch hast, wird Behrens dir wohl Permeß geben, denke ich. Du kannst
dich ja auf dein medizinisches Interesse berufen.“
„Ja, unter anderem darauf“, sagte Hans Castorp; denn wirklich waren es
verschlungene Motive, aus denen sein Wunsch erwuchs. Der Protest gegen
den obwaltenden Egoismus war nur eines davon. Was mitsprach, war
namentlich auch das Bedürfnis seines Geistes, Leiden und Tod ernst
nehmen und achten zu dürfen, – ein Bedürfnis, für das er sich von der
Annäherung an die Schweren und Sterbenden Genugtuung und Stärkung
erhoffte, als Gegengewicht gegen vielfache Beleidigungen, denen er es
sonst auf Schritt und Tritt, alltäglich und stündlich ausgesetzt fand,
und durch die gewisse Urteile Settembrinis eine ihn kränkende
Bekräftigung erfuhren. Beispiele bieten sich nur zu zahlreich an; hätte
man Hans Castorp gefragt, er wäre vielleicht zuerst auf solche Personen
im Hause „Berghof“ zu sprechen gekommen, die eingestandenermaßen
überhaupt nicht krank waren und vollkommen freiwillig, unter dem
offiziellen Vorwande leichter Angegriffenheit, in Wirklichkeit aber nur
zu ihrem Vergnügen und weil die Lebensform der Kranken ihnen zusagte,
hier lebten, wie die schon beiläufig erwähnte Witwe Hessenfeld, eine
lebhafte Frau, deren Leidenschaft das Wetten war: sie wettete mit den
Herren, wettete auf alles und um alles, wettete auf das Wetter, das
eintreten, die Gerichte, die es geben würde, auf das Ergebnis von
Generaluntersuchungen und darauf, wieviel Monate jemandem zugelegt
werden würden, auf gewisse Bobs, Eisschlitten, Schlittschuh- oder
Ski-Champions bei sportlichen Konkurrenzen, auf den Verlauf sich
anspinnender Liebesgeschichten unter den Gästen und auf hundert andere,
oft gänzlich unerhebliche und gleichgültige Dinge, wettete um
Schokolade, um Champagner und Kaviar, die dann im Restaurant
festlicherweise verzehrt wurden, um Geld, um Kinobilletts und selbst um
Küsse, zu gebende und zu nehmende, – kurzum, sie brachte mit dieser
ihrer Passion viel Spannung und Leben in den Speisesaal, nur daß ihr
Treiben den jungen Hans Castorp natürlich sehr ernst nicht dünken
wollte, ja, daß ihr bloßes Vorhandensein ihm als Beeinträchtigung der
Würde eines Leidensortes erschien.
Denn diese Würde zu schützen und vor sich selber aufrecht zu halten, war
er im Innern treulich bestrebt, so schwer es ihm fallen mochte nach
einem nun fast halbjährigen Aufenthalt unter Denen hier oben. Die
Einblicke, die er nach und nach in ihr Leben und Treiben, ihre Sitten
und Anschauungen getan, waren seinem guten Willen wenig behilflich. Da
waren jene beiden mageren Stutzerchen, siebzehn- und achtzehnjährig und
„Max und Moritz“ genannt, deren abendliches Aussteigen zum Zwecke des
Pokerns und der Zechereien in Damengesellschaft dem Gerede viel Stoff
bot. Kürzlich, das heißt etwa acht Tage nach Neujahr (denn man muß
festhalten, daß, während wir erzählen, die Zeit in ihrer still
strömenden Art rastlos fortschreitet), hatte sich beim Frühstück die
Nachricht verbreitet, der Bademeister habe die beiden morgens in
zerknitterten Gesellschaftsanzügen auf ihren Betten betroffen. Auch Hans
Castorp lachte; aber wenn es beschämend für seinen guten Willen war, so
war es noch gar nicht viel im Vergleich mit den Geschichten des
Rechtsanwalts Einhuf aus Jüterbog, eines spitzbärtigen Vierzigers mit
schwarzbehaarten Händen, der seit einiger Zeit an Stelle des genesenen
Schweden am Tisch Settembrinis saß und nicht nur jede Nacht betrunken
nach Hause kam, sondern dies neulich überhaupt nicht getan hatte,
vielmehr auf der Wiese gefunden worden war. Er galt für einen
gefährlichen Liederjahn, und Frau Stöhr konnte auf die – im Tiefland
übrigens verlobte – junge Dame mit ihrem Finger weisen, die man zu einer
bestimmten Stunde aus Einhufs Zimmer hatte treten sehen, bekleidet nur
mit einem Pelz, unter dem sie nichts weiter als eine Reformhose getragen
haben sollte. Das war skandalös, – nicht nur in allgemein moralischem
Sinn, sondern skandalös und beleidigend für Hans Castorp persönlich, im
Sinn seiner geistigen Bemühungen. Es kam aber hinzu, daß er an die
Person des Rechtsanwalts nicht denken konnte, ohne auch Fränzchen
Oberdank mit einzubeziehen, jenes glattgescheitelte Haustöchterchen, das
vor wenigen Wochen von ihrer Mutter, einer würdigen Provinzdame,
heraufgeleitet worden war. Fränzchen Oberdank hatte bei ihrer Ankunft
und nach der ersten Untersuchung für leichtkrank gegolten; aber mochte
sie Fehler begangen haben, mochte ein Fall vorliegen, in dem die Luft
zunächst nicht sowohl _gegen_, als vor allen Dingen einmal _für_ die
Krankheit gut gewesen war, oder mochte die Kleine in irgendwelche
Intrigen und Aufregungen verstrickt worden sein, die ihr geschadet
hatten: vier Wochen nach ihrem Eintritt geschah es, daß sie, von einer
neuen Untersuchung kommend, beim Betreten des Speisesaals ihr
Handtäschchen in die Luft warf und mit heller Stimme ausrief: „Hurra,
ein Jahr muß ich bleiben!!“ – worüber im ganzen Saal ein homerisches
Gelächter sich verbreitet hatte. Aber vierzehn Tage später war die
Nachricht in Umlauf gekommen, daß Rechtsanwalt Einhuf an Fränzchen
Oberdank wie ein Schurke gehandelt habe. Übrigens kommt dieser Ausdruck
auf unsere Rechnung oder allenfalls auf die Hans Castorps; denn den
Trägern der Nachricht schien diese ihrem Wesen nach wohl nicht neu
genug, um zu so starken Worten anzuregen. Auch gaben sie achselzuckend
zu verstehen, daß zu solchen Geschichten ja zweie gehörten, und daß
vermutlich nichts gegen Wunsch und Willen eines Beteiligten geschehen
sei. Wenigstens war dies Frau Stöhrs Verhalten und sittliche Stimmung in
fraglicher Angelegenheit.
Karoline Stöhr war entsetzlich. Wenn irgend etwas den jungen Hans
Castorp in seinen redlich gemeinten geistigen Bemühungen störte, so war
es das Sein und Wesen dieser Frau. Ihre beständigen Bildungsschnitzer
hätten genügt. Sie sagte „Agonje“ statt „Todeskampf“; „insolvent“, wenn
sie jemandem Frechheit zum Vorwurf machte, und gab über die
astronomischen Vorgänge, die eine Sonnenfinsternis zeitigen, den
greulichsten Unsinn zum besten. Mit den liegenden Schneemassen, sagte
sie, sei es „eine wahre Kapazität“; und eines Tages setzte sie Herrn
Settembrini in lang andauerndes Erstaunen durch die Mitteilung, sie lese
zur Zeit ein der Anstaltsbibliothek entnommenes Buch, das ihn angehe,
nämlich „Benedetto Cenelli in der Übersetzung von Schiller“! Sie liebte
Redensarten, die dem jungen Hans Castorp, ihrer Abgeschmacktheit und
modisch ordinären Verbrauchtheit wegen, auf die Nerven gingen, wie zum
Beispiel: „Das ist die Höhe!“ oder: „Du ahnst es nicht!“ Und da die
Bezeichnung „blendend“, die das Modemaul lange Zeit für „glänzend“ oder
„vorzüglich“ gebraucht hatte, sich als gänzlich ausgelaugt, entkräftet,
prostituiert und sohin veraltet erwies, so warf sie sich auf das
Neueste, nämlich das Wort „verheerend“, und fand nun, im Ernst oder
höhnischerweise, alles „verheerend“, die Schlittenbahn, die Mehlspeise
und ihre eigene Leibeswärme, was ebenfalls ekelhaft anmutete. Hinzu kam
ihre Klatschsucht, die unmäßig war. Mochte sie immerhin erzählen, Frau
Salomon trage heute die kostbarste Spitzenwäsche, denn sie sei zur
Untersuchung bestellt und ziere sich dabei vor den Ärzten mit feinem
Unterzeug: – es hatte seine Richtigkeit damit, Hans Castorp selbst hatte
den Eindruck gewonnen, daß die Prozedur der Untersuchung, unabhängig von
ihrem Ergebnis, den Damen Vergnügen bereite, und daß sie sich kokett
dafür schmückten. Aber was sollte man zu Frau Stöhrs Versicherung sagen,
Frau Redisch aus Posen, die im Verdacht tuberkulösen Rückenmarks stehe,
müsse wöchentlich einmal zehn Minuten lang vollständig nackt vor Hofrat
Behrens im Zimmer hin und her marschieren? Die Unwahrscheinlichkeit
dieser Behauptung kam fast ihrer Anstößigkeit gleich, aber Frau Stöhr
verfocht und beschwor sie aufs äußerste, – obgleich schwer begreiflich
erschien, wie die Arme auf Dinge, wie diese, so viel Eifer, Nachdruck
und Rechthaberei verwenden mochte, da ihre eigensten Angelegenheiten ihr
schwer zu schaffen machten. Denn zwischendurch suchten Anfälle von
feiger und weinerlicher Besorgnis sie heim, deren Anlaß ihre angeblich
zunehmende „Schlaffheit“ oder das Ansteigen ihrer Kurve war. Sie kam
schluchzend zu Tisch, die spröden roten Backen von Tränen überströmt und
heulte in ihr Taschentuch, daß Behrens sie in ihr Bett schicken wolle,
sie aber wolle wissen, was er hinter ihrem Rücken gesagt habe, was ihr
fehle, wie es um sie stehe, sie wolle der Wahrheit ins Auge sehen! Zu
ihrem Entsetzen hatte sie eines Tages bemerkt, daß ihr Bett mit dem
Fußende in der Richtung der Haustür stehe und erlitt fast Krämpfe dieser
Entdeckung wegen. Man verstand ihre Wut, ihr Grauen nicht ohne weiteres,
Hans Castorp im besonderen verstand sich nicht gleich darauf. Nun und?
Wieso? Warum das Bett nicht stehen solle, wie es stehe? – Aber ob er, um
Gottes willen, denn nicht begreife! „_Die Füße voran ...!_“ Sie schlug
verzweifelten Lärm, und sofort mußte das Bett umgestellt werden,
obgleich sie fortan vom Kissen ins Licht sah, was ihren Schlaf
beeinträchtigte.
Das alles war unernst; es kam Hans Castorps geistigen Bedürfnissen sehr
wenig entgegen. Ein schreckhafter Zwischenfall, der sich um diese Zeit
während einer Mahlzeit ereignete, machte besonderen Eindruck auf den
jungen Mann. Ein noch neuer Patient, der Lehrer Popów, ein magerer und
stiller Mensch, der mit seiner ebenfalls mageren und stillen Braut am
Guten Russentisch Platz gefunden hatte, erwies sich, da eben das Essen
in vollem Gange war, als epileptisch, indem er einen krassen Anfall
dieser Art erlitt, mit jenem Schrei, dessen dämonischer und
außermenschlicher Charakter oft geschildert worden ist, zu Boden stürzte
und neben seinem Stuhle unter den scheußlichsten Verrenkungen mit Armen
und Beinen um sich schlug. Erschwerend wirkte, daß es ein Fischgericht
war, das eben gereicht worden, so daß zu befürchten stand, Popów möchte
in seiner Krampfverzückung an einer Gräte Schaden nehmen. Der Aufruhr
war unbeschreiblich. Die Damen, Frau Stöhr voran, aber ohne daß etwa die
Frauen Salomon, Redisch, Hessenfeld, Magnus, Iltis, Levi und wie sie nun
heißen mochten, ihr etwas nachgegeben hätten, wurden von den
verschiedensten Zuständen betreten, so daß einige es Herrn Popów fast
gleichtaten. Ihre Schreie gellten. Man sah nichts als zugekrampfte
Augen, offene Münder und verdrehte Oberkörper. Eine einzelne gab stiller
Ohnmacht den Vorzug. Erstickungsanfälle, da jedermann von dem wilden
Ereignis im Kauen und Schlucken überrascht worden war, spielten sich ab.
Ein Teil der Tischgesellschaft suchte durch die verfügbaren Ausgänge das
Weite, auch durch die Verandatüren, obgleich es draußen sehr naßkalt
war. Es trug aber der ganze Vorfall ein eigentümliches und außer seiner
Entsetzlichkeit auch anstößiges Tonzeichen, und zwar vermöge einer
allgemein sich aufdrängenden Ideenverbindung, die an den jüngsten
Vortrag Dr. Krokowskis anknüpfte. Der Analytiker war nämlich bei seinen
Ausführungen über die Liebe als krankheitbildende Macht gerade am
letzten Montag auf die Fallsucht zu reden gekommen und hatte dies
Leiden, worin die Menschheit in voranalytischen Zeiten abwechselnd eine
heilige, ja prophetische Heimsuchung und eine Teufelsbesessenheit
gesehen, mit halb poetischen, halb unerbittlich wissenschaftlichen
Worten als Äquivalent der Liebe und Orgasmus des Gehirns angesprochen,
kurz, es in einem solchen Sinne verdächtigt, daß seine Zuhörer die
Aufführung des Lehrers Popów, diese Illustration des Vortrags, als wüste
Offenbarung und mysteriösen Skandal verstehen mußten, so daß denn auch
in dem verhüllten Entfliehen der Damen eine gewisse Schamhaftigkeit sich
ausdrückte. Der Hofrat selbst war bei der Mahlzeit zugegen, und er war
es, der, zusammen mit der Mylendonk und einigen jungen, handfesten
Tafelgenossen, den Ekstatiker, blau, schäumend, steif und verzerrt, wie
er war, aus dem Saal in die Halle schaffte, wo man die Ärzte, die Oberin
und anderes Personal noch längere Zeit an dem Sinnlosen hantieren sah,
der dann auf einer Bahre davongetragen wurde. Ganz kurze Zeit danach
aber sah man Herrn Popów stillvergnügt, in Gesellschaft seiner ebenfalls
stillvergnügten Braut, wieder am Guten Russentisch sitzen und, als sei
nichts geschehen, sein Mittagessen beenden!
Hans Castorp hatte dem Ereignis mit den äußeren Zeichen respektvollen
Schreckens beigewohnt, im Grunde aber mutete auch dies ihn nicht ernst
an, Gott mochte ihm helfen. Popów hätte an seinem Fischbissen freilich
ersticken können, aber in Wirklichkeit war er ja nicht erstickt, sondern
hatte, bei aller bewußtlosen Wut und Lustbarkeit, im Stillsten wohl
dennoch ein wenig achtgegeben. Nun saß er heiter, aß fertig und tat, als
habe er sich nie wie ein Berserker und rasender Trunkenbold benommen,
erinnerte sich gewiß auch nicht daran. Auch seine Erscheinung aber war
nicht danach angetan, Hans Castorps Ehrfurcht vor dem Leiden zu stärken;
auch sie, in ihrer Art, vermehrte die Eindrücke unernster
Liederlichkeit, denen er sich widerstrebend hier oben ausgesetzt fand,
und denen er durch eine den herrschenden Sitten widersprechende nähere
Beschäftigung mit den Schweren und Moribunden entgegenzuwirken wünschte.
Auf der Etage der Vettern, nicht weit von ihren Zimmern, lag ein ganz
junges Mädchen, Leila Gerngroß mit Namen, die den Mitteilungen Schwester
Alfredas zufolge im Begriffe war, zu sterben. Sie hatte binnen zehn
Tagen vier heftige Blutungen erlitten, und ihre Eltern waren
heraufgekommen, um sie vielleicht noch lebend heimzubringen; doch schien
das nicht angängig: der Hofrat verneinte die Transportfähigkeit der
armen kleinen Gerngroß. Sie war sechzehn-, siebzehnjährig. Hans Castorp
sah hier die rechte Gelegenheit, seinen Plan mit dem Blumentopf und den
Genesungswünschen zu verwirklichen. Zwar hatte Leila jetzt nicht
Geburtstag, würde diesen auch, menschlicher Voraussicht nach, nicht mehr
erleben, da er, wie Hans Castorp ausgekundschaftet, erst in das Frühjahr
fiel; doch brauchte das seiner Entscheidung nach kein Hindernis für eine
solche barmherzige Huldigung zu sein. Auf einem Mittagsgange in die
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