Lebensansichten des Katers Murr - 30

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sich aus dem widersprechenden Gefühl der Überlegenheit und der
ungehörigen Erscheinung bildet, den in dieser sozialen Welt unerfahrnen
Dichter oder Philosophen hindert, das Ganze zu erkennen und darüber zu
schweben. Es ist nötig, daß er in dem Augenblick seine innere geistige
Überlegenheit nicht zu hoch anschlage und unterläßt er dies, so wird er
auch die sogenannte höhere gesellschaftliche Kultur, die auf nichts
anders hinausläuft als auf das Bemühen, alle Ecken, Spitzen wegzuhobeln,
alle Physiognomien zu einer einzigen zu gestalten, die eben deshalb
aufhört eine zu sein, nicht zu hoch anschlagen. Dann wird er, verlassen
von jenem Unmut, unbefangen, das innerste Wesen dieser Kultur und die
armseligen Prämissen, worauf sie beruhet, leicht erkennen und schon
durch die Erkenntnis sich einbürgern in die seltsame Welt, welche eben
diese Kultur als unerläßlich fordert. -- Auf eigne Weise verhält es sich
mit den Künstlern, die, so wie Dichter, Schriftsteller, der Vornehme hie
und da in seine Zirkel ladet, um der guten Sitte nach auf eine Art von
Mäzenat Anspruch machen zu können. Diesen Künstlern klebt leider
gewöhnlich etwas vom Handwerk an, und deshalb sind sie entweder demütig
bis zur Kriecherei oder ungezogen bis zur Bengelhaftigkeit.
(=Anmerk. des Herausgeb.:= -- Murr, es tut mir leid, daß du dich so
oft mit fremden Federn schmückst. Du wirst, wie ich mit Recht
befürchten muß, dadurch bei den geneigten Lesern merklich
verlieren. -- Kommen alle diese Betrachtungen, mit denen du dich so
brüstest, nicht geradehin aus dem Munde des Kapellmeisters Johannes
Kreisler, und ist es überhaupt möglich, daß du solche
Lebensweisheit sammeln konntest, um eines menschlichen
Schriftstellers Gemüt, das wunderlichste Ding auf Erden, so tief zu
durchschauen!)
Warum, dachte ich ferner, sollt' es aber einem geistreichen Kater, ist
er auch Dichter, Schriftsteller, Künstler, nicht gelingen können, sich
zu jener Erkenntnis der höhern Kultur in ihrer ganzen Bedeutsamkeit
hinaufzuschwingen und sie selbst zu üben mit aller Schönheit und Anmut
der äußern Erscheinung? -- Hat denn die Natur dem Geschlecht der Hunde
allein den Vorzug jener Kultur gegönnt? Sind wir Kater, was Tracht,
Lebensweise, Art und Gewohnheit betrifft, auch etwas von dem stolzen
Geschlecht verschieden, so haben wir doch ebensogut Fleisch und Blut,
Körper und Geist, und am Ende können es die Hunde auch gar nicht anders
anfangen als wir, ihr Leben fortzusetzen. Auch Hunde müssen essen,
trinken, schlafen u. s. w. und es tut ihnen weh, wenn sie geprügelt
werden. -- Was weiter! -- ich beschloß mich dem Unterricht meines jungen
vornehmen Freundes, des Pudels Ponto hinzugeben, und ganz mit mir einig,
begab ich mich zurück in meines Meisters Zimmer; ein Blick in den
Spiegel überzeugte mich, daß der bloße ernste Wille nach höherer Kultur
zu streben schon vorteilhaft auf meine äußere Haltung gewirkt. -- Ich
betrachtete mich mit dem innigsten Wohlgefallen. -- Gibt es einen
behaglichern Zustand, als wenn man mit sich selbst ganz zufrieden ist?
-- Ich spann! --
Andern Tages begnügte ich mich nicht damit, vor der Türe zu sitzen, ich
lustwandelte die Straße herab, da erblickte ich in der Ferne den Herrn
Baron Alcibiades von Wipp, und hinter ihm her sprang mein munterer
Freund Ponto. Gelegeners konnte mir nichts kommen; ich nahm mich soviel
wie möglich in Anstand und Würde zusammen und näherte mich dem Freunde
mit jener unnachahmlichen Grazie, die, unschätzbares Geschenk der
gütigen Natur, keine Kunst zu lehren vermag. -- Doch! -- entsetzlich!
Was mußte geschehen! -- Sowie mich der Baron gewahrte, blieb er stehen
und betrachtete mich sehr aufmerksam durch die Lorgnette, dann rief er
aber: Allons -- Ponto! Huß -- Huß! -- Katz! Katz! -- Und Ponto, der
falsche Freund sprang in voller Furie auf mich los! -- Entsetzt, aus
aller Fassung gebracht durch den schändlichen Verrat, war ich keines
Widerstandes fähig, sondern duckte mich so tief nieder als ich konnte,
um Pontos scharfen Zähnen zu entgehen, die er mir knurrend zeigte. Ponto
sprang aber mehrmals über mich hinweg ohne mich zu fassen, und flüsterte
mir in die Ohren: Murr! Sei doch kein Tor und fürchte dich etwa! -- du
siehst ja, daß es kein Ernst ist, ich tue das nur meinem Herrn zu
Gefallen! Nun wiederholte Ponto seine Sprünge und tat sogar, als packe
er mich bei den Ohren, ohne mir indessen im mindesten wehe zu tun.
Jetzt, raunte mir Ponto endlich zu, jetzt trolle dich ab, Freund Murr!
dort hinein ins Kellerloch! -- Ich ließ mir das nicht zweimal sagen
sondern fuhr schnell davon, wie der Blitz. -- Unerachtet der
Versicherung Ponto's, mir keinen Schaden zuzufügen, war mir doch nicht
wenig bange, denn wissen kann man in solchen kritischen Fällen immer
nicht recht, ob die Freundschaft stark genug sein wird, das angeborne
Naturell zu besiegen. --
Als ich hinein gehuscht war in den Keller, spielte Ponto die Komödie,
die er seinem Herrn zu Ehren begonnen, weiter fort. Er knurrte und
bellte nämlich vor dem Kellerfenster, steckte die Schnauze durch das
Gitter, tat, als sei er ganz außer sich darüber, daß ich ihm entwischt
sei und er mich nun nicht verfolgen könne. Siehst du, sprach aber Ponto
zu mir in den Keller hinein, siehst du, erkennst du nun aufs neue die
ersprießlichen Folgen der höhern Kultur? -- In dem Augenblick habe ich
mich gegen meinen Herrn artig, folgsam bewiesen, ohne mir deine
Feindschaft zuzuziehen, guter Murr. So macht es der wahre Weltmann, den
das Schicksal bestimmt hat, Werkzeug in der Hand eines Mächtigeren zu
sein. Angehetzt muß er losfahren aber dabei so viel Geschick beweisen,
daß er nur dann wirklich beißt, wenn es gerade auch in seinen eignen
Kram taugt. -- In aller Schnelle eröffnete ich meinem jungen Freunde
Ponto, wie ich gesonnen sei etwas von seiner höhern Kultur zu
profitieren und fragte, ob und auf welche Weise er mich vielleicht in
die Lehre nehmen könne. -- Ponto sann einige Minuten nach und meinte
dann, am besten sei es, wenn mir gleich anfangs ein lebendiges
deutliches Bild der höheren Welt aufgehe, in der er jetzt zu leben das
Vergnügen habe, und dies könne nicht besser geschehen, als wenn ich ihn
heute abend zur niedlichen Badine begleite, die gerade während der
Theaterzeit Gesellschaft bei sich sähe. -- Badine war aber Windspiel in
Diensten der fürstlichen Oberhofmeisterin. --
Ich putzte mich heraus so gut ich es vermochte, las noch etwas im
Knigge und durchlief auch ein paar ganz neue Lustspiele von Picard, um
nötigenfalls mich auch im Französischen geübt zu zeigen, und ging dann
hinab vor die Türe. Ponto ließ nicht lange auf sich warten. Wir
wandelten einträchtig die Straße hinab und gelangten bald in Badinens
hell erleuchtetes Zimmer, wo ich eine bunte Versammlung von Pudeln,
Spitzen, Möpsen, Bolognesern, Windspielen vorfand, teils im Kreise
sitzend, teils gruppenweise in die Winkel verteilt. --
Das Herz klopfte mir nicht wenig in dieser fremdartigen Gesellschaft mir
feindlicher Naturen. Mancher Pudel blickte mich an mit einer gewissen
verächtlichen Verwunderung, als wolle er sagen: Was will ein gemeiner
Kater unter uns sublimen Leuten. Hin und wieder fletschte auch wohl ein
eleganter Spitz die Zähne, so daß ich merken konnte, wie gern er mir in
die Haare gefahren wäre, hätte der Anstand, die Würde, die sittige
Bildung der Gäste nicht jede Prügelei als unschicklich verboten. -- Ponto
riß mich aus der Verlegenheit, indem er mich der schönen Wirtin
vorstellte, die mit anmutiger Herablassung versicherte, wie sehr sie
sich freue einen Kater von meinem Ruf bei sich zu sehen. -- Nun erst,
als Badine einige Worte mit mir gesprochen, schenkte mir dieser, jener
mit wahrhaft hündischer Bonhommie mehr Aufmerksamkeit, redete mich auch
wohl an und gedachte meiner Schriftstellerei, meiner Werke, die ihm
zuweilen ordentlichen Spaß gemacht. Das schmeichelte meiner Eitelkeit
und ich gewahrte kaum, daß man mich fragte ohne meine Antworten zu
beachten, daß man mein Talent lobte, ohne es zu kennen, daß man meine
Werke pries, ohne sie zu verstehen. -- Ein natürlicher Instinkt lehrte
mich antworten, wie ich gefragt wurde, nämlich ohne Rücksicht auf diese
Fragen überall kurz absprechen in solch' allgemeinem Ausdrücken, daß sie
auf alles nur mögliche bezogen werden konnten, durchaus keiner Meinung
sein und nie das Gespräch von der glatten Oberfläche hinunterziehen
wollen in die Tiefe. -- Ponto versicherte mir im Vorbeistreifen, daß ein
alter Spitz ihm versichert, wie ich für einen Kater amüsant genug sei
und Anlagen zur guten Konversation zeige. -- So etwas erfreut auch den
Mißmütigen! --
-- Jean Jacques Rousseau gesteht, als er in seinen Bekenntnissen auf
die Geschichte von dem Bande kommt, das er stahl und ein armes
unschuldiges Mädchen für den Diebstahl züchtigen sah, den er begangen,
ohne die Wahrheit zu gestehen, wie schwer es ihm werde über diese
Untiefe seines Gemüts hinwegzukommen -- Ich befinde mich eben jetzt in
gleichem Fall mit jenem verehrten Selbstbiographen. -- Habe ich auch
kein Verbrechen zu gestehen, so darf ich doch, will ich wahrhaft
bleiben, die große Torheit nicht verschweigen, die ich an demselben
Abend beging und die lange Zeit hindurch mich verstörte, ja meinen
Verstand in Gefahr setzte. -- Ist es aber nicht ebenso schwer, ja oft
noch schwerer eine Torheit zu gestehen als ein Verbrechen? --
-- Nicht lange dauerte es, so überfiel mich solch eine Unbehaglichkeit,
solch ein Unmut, daß ich mich weit fort wünschte unter den Ofen des
Meisters. Es war die gräßlichste Langeweile, die mich zu Boden drückte
und die endlich mich alle Rücksichten vergessen ließ. Ganz still schlich
ich mich in eine entfernte Ecke um dem Schlummer nachzugeben, zu dem
mich das Gespräch rund umher einlud. Dasselbe Gespräch nämlich, das ich
erst in meinem Unmut vielleicht gar irrtümlich für das geistloseste
fadeste Geschwätz gehalten, kam mir nun vor, wie das eintönige Geklapper
einer Mühle, bei dem man sehr leicht in ein ganz angenehmes
gedankenloses Hinbrüten gerät, dem dann der wirkliche Schlaf bald folgt.
-- Eben in diesem gedankenlosen Hinbrüten, in diesem sanften Delirieren
war es mir, als funkle plötzlich ein helles Licht vor den geschlossenen
Augen. Ich blickte auf und dicht vor mir stand ein anmutiges
schneeweißes Windspielfräulein, Badine's schöne Nichte, Minona geheißen,
wie ich später erfuhr.
Mein Herr, sprach Minona mit jenem süßlispelnden Ton, der nur zu sehr
widerklingt in des feurigen Jünglings erregbarer Brust, mein Herr, Sie
sitzen hier so einsam, Sie scheinen sich zu ennuyieren? -- Das tut mir
leid! -- Aber freilich, ein großer, tiefer Dichter wie Sie, mein Herr!
muß, in höhern Sphären schwebend, das Treiben des gewöhnlichen sozialen
Lebens schal und oberflächlich finden.
Ich erhob mich etwas bestürzt, und es tat mir weh, daß mein Naturell,
stärker als alle Theorien des gebildeten Anstandes, mich zwang wider
meinen Willen den Rücken hoch zu erheben, einen sogenannten Katzenbuckel
zu machen, worüber Minona zu lächeln schien.
Gleich mich zur bessern Sitte erholend faßte ich aber Minona's Pfote,
drückte sie leise an meine Lippen und sprach von begeisterten
Augenblicken, denen der Dichter oft erliege. Minona hörte mich an mit
solchen entschiedenen Zeichen der innigsten Teilnahme, mit solcher
Andacht, daß ich mich selbst immer höher steigerte zur ungemeinen Poesie
und zuletzt mich selbst nicht recht verstand. -- Minona mochte mich
ebensowenig verstehen, aber sie geriet ins höchste Entzücken und
versicherte, wie oft es schon ihr inniger Wunsch gewesen, den genialen
Murr kennen zu lernen, und daß einer der glücklichsten herrlichsten
Momente ihres Lebens der gegenwärtige sei. -- Was soll ich sagen! Bald
fand sich's, daß Minona meine Werke, meine sublimsten Gedichte gelesen
-- nein! nicht nur gelesen sondern in der höchsten Bedeutung aufgefaßt
hatte! Mehreres davon wußte sie auswendig und sagte es her mit einer
Begeisterung, mit einer Anmut, die mich in einen ganzen Himmel voll
Poesie versetzte, vorzüglich, da es =meine= Verse waren die die Holdeste
ihres Geschlechts mir anzuhören gab.
Mein bestes, holdestes Fräulein, rief ich, ganz hingerissen, Sie haben
dies Gemüt verstanden! Sie haben meine Verse auswendig gelernt; o all
ihr Himmel! gibt es eine höhere Seligkeit für den aufwärts strebenden
Dichter?
Murr, lispelte Minona, genialer Kater, können Sie glauben, daß ein
fühlendes Herz, ein poetisch gemütliches Gemüt Ihnen entfremdet bleiben
kann? -- Minona seufzte nach diesen Worten aus tiefer Brust und dieser
Seufzer gab mir den Rest. -- Was anders? -- Ich verliebte mich in das
schönste Windspielfräulein dermaßen, daß ich ganz toll und verblendet
nicht bemerkte, wie sie mitten in der Begeisterung plötzlich abbrach, um
mit einem kleinen Zierbengel von Mops gänzlich fades Zeug zu schwatzen,
wie sie mir den ganzen Abend auswich, wie sie mich auf eine Art
behandelte, die mich hätte deutlich erkennen lassen sollen, wie sie mit
jenem Lobe, mit jenem Enthusiasmus niemand anders gemeint, als sich
selbst. -- Genug ich war und blieb ein verblendeter Tor, lief der
schönen Minona nach wie und wo ich nur konnte, besang sie in den
schönsten Versen, machte sie zur Heldin mancher anmutig verrückten
Geschichte, drängte mich in Gesellschaften ein, wo ich nicht hingehörte,
und erntete dafür so manchen bittern Verdruß, so manche Verhöhnung, so
manches kränkende Ungemach.
Oft in kühlen Stunden trat mir selbst die Albernheit meines Beginnens
vor Augen; dann kam mir aber wieder närrischerweise der Tasso und
mancher neuere Dichter von ritterlicher Gesinnung ein, dem es an einer
hohen Herrin liegt, der seine Lieder gelten und die er aus der Ferne
anbetet, wie der Manchaner seine Dulcinea, und da wollt ich denn wieder
nicht schlechter und unpoetischer sein als dieser und schwur dem
Gaukelbilde meiner Liebesträume, dem anmutigen weißen Windspielfräulein
unverbrüchliche Treue und Ritterdienst bis in den Tod. Einmal von diesem
seltsamen Wahnsinn erfaßt, fiel ich aus einer Torheit in die andere, und
selbst mein Freund Ponto fand für nötig, sich, nachdem er mich ernstlich
vor den heillosen Mystifikationen gewarnt, in die man mich überall zu
verstricken suchte, von mir zurückzuziehen. Wer weiß was noch aus mir
geworden wäre, wenn nicht ein guter Stern über mir gewaltet! -- Dieser
gute Stern ließ es nämlich geschehen, daß ich einst am späten Abend zur
schönen Badine hinschlich, nur um die geliebte Minona zu sehen. Ich fand
indessen alle Türen verschlossen und alles Warten, alles Hoffen, bei
irgend einer Gelegenheit hineinzuschlüpfen, blieb ganz vergebens. Das
Herz voll Liebe und Sehnsucht, wollte ich der Holden wenigstens meine
Nähe kundtun und begann unter dem Fenster eine der zärtlichsten
spanischen Weisen, die jemals empfunden und gedichtet worden sind. Es
muß gar lamentabel anzuhören gewesen sein!
Ich hörte Badine bellen, auch Minonas süße Stimme knurrte etwas
dazwischen. Ehe ich aber mir's versah, wurde das Fenster rasch geöffnet,
und ein ganzer Eimer eiskaltes Wasser über mich ausgeleert. Man kann
denken mit welcher Schnelle ich abfuhr in meine Heimat. Die volle Glut
im Innern und Eiswasser auf dem Pelz harmoniert aber so schlecht
miteinander, daß unmöglich jemals Gutes, und wenigstens ein Fieber
daraus entstehen kann. So ging es mir. Im Hause meines Meisters
angekommen schüttelte mich der Fieberfrost tüchtig. Der Meister mochte
aus der Blässe meines Antlitzes, aus dem erloschenen Feuer meiner Augen,
aus der brennenden Glut der Stirne, an meinem unregelmäßigen Puls, meine
Krankheit ahnen. Er gab mir warme Milch, die ich, da mir die Zunge am
Gaumen klebte vor Durst, eifrig verzehrte, dann wickelte ich mich ein in
die Decke meines Lagers und gab ganz der Krankheit nach, die mich
erfaßt. Erst verfiel ich in allerlei Fieberphantasien von vornehmer
Kultur, Windspielen usw., nachher wurde mein Schlaf ruhiger und endlich
so tief, daß ich ohne Übertreibung glauben muß, ich habe drei Tage und
drei Nächte hintereinander fort geschlafen.
Als ich endlich erwachte, fühlte ich mich frei und leicht, ich war von
meinem Fieber und -- wie wundervoll! auch von meiner törichten Liebe
ganz genesen! Ganz klar wurde mir die Narrheit, zu der mich der Pudel
Ponto verleitet, ich sah ein, wie albern es war, mich als einen gebornen
Kater unter Hunde zu mischen, die mich verhöhnten, weil sie nicht meinen
Geist zu erkennen vermochten, und die sich bei der Bedeutungslosigkeit
ihres Wesens an die Form halten mußten, mir also nichts darbieten
konnten, als eine Schale ohne Kern. -- Die Liebe zur Kunst und
Wissenschaft erwachte in mir mit neuer Stärke, und meines Meisters
Häuslichkeit zog mich mehr an als jemals. Die reiferen Monate des Mannes
kamen, und weder Katzbursch noch kultivierter Elegant, fühlte ich
lebhaft, daß man beides nicht sein dürfe, um sich gerade so zu
gestalten, wie es die tieferen und bessern Ansprüche des Lebens
erfordern.
Mein Meister mußte verreisen, und fand es für gut, mich auf die Zeit
seinem Freunde, Kapellmeister Johannes Kreisler in die Kost zu geben. Da
mit dieser Veränderung meines Aufenthalts eine neue Periode meines
Lebens anfängt, so schließe ich die jetzige, aus der du, o
Katerjüngling! so manche gute Lehre für deine Zukunft entnommen haben
wirst. --
=(Mak. Bl.)= -- -- als schlügen entfernte dumpfe Töne an sein Ohr, und er
höre die Mönche durch die Gänge schreiten. Als Kreisler sich völlig aus
dem Schlaf emporraffte, gewahrte er denn aus seinem Fenster, daß die
Kirche erleuchtet, und vernahm den murmelnden Gesang des Chors. Die
Mitternachtshora war vorüber, es mußte daher irgend etwas Ungewöhnliches
sich ereignet haben, und Kreisler durfte mit Recht vermuten, daß
vielleicht ein schneller unvermuteter Tod einen der alten Mönche
dahingerafft, den man jetzt der Klostersitte gemäß in die Kirche
getragen. Rasch warf der Kapellmeister sich in die Kleider und begab
sich nach der Kirche. --
Auf dem Gange begegnete er dem Pater Hilarius, der laut gähnend und ganz
schlaftrunken hin und her wankte, keines festen Schrittes mächtig und
die angezündete Kerze, statt aufrecht, abwärts zu Boden hielt, daß das
Wachs prasselnd herabtropfte und jeden Augenblick drohte das Licht zu
verlöschen. »Hochehrwürdiger Herr Abt,« stammelte Hilarius, als Kreisler
ihn anrief, »das ist gegen alle bisherige Ordnung. Exequien in der
Nacht! -- zu dieser Stunde -- Und bloß weil der Bruder Cyprianus darauf
besteht! -- _Domine -- libera nos de hoc monacho!_« --
Es gelang endlich dem Kapellmeister den halbträumenden Hilarius zu
überzeugen, daß er nicht der Abt sondern Kreisler sei, und nun erfuhr er
von ihm mit Mühe, daß man in der Nacht, von woher wisse er nicht, den
Leichnam eines Fremden nach dem Kloster gebracht, den Bruder Cyprianus
allein zu kennen scheine, und der kein gemeiner Mann gewesen sein müßte,
da sich der Abt auf Cyprianus dringendes Gesuch dazu verstanden, die
Exequien auf der Stelle zu halten, damit morgen nach der ersten Hora die
Exportation erfolgen könne.
Kreisler folgte dem Pater in die Kirche, die nur sparsam beleuchtet
einen seltsamen schauerlichen Anblick gewährte.
Man hatte nur die Kerzen des großen metallenen Kronleuchters, der vor
dem Hochaltar von der hohen Decke herabhing, angezündet, so daß der
flackernde Schein kaum das Schiff der Kirche vollkommen erhellte, in die
Seitengänge aber nur geheimnisvolle Streiflichter warf, in denen die
Statuen der Heiligen zum gespenstischen Leben erwacht, sich zu bewegen
und daher zu schreiten schienen. Unter dem Kronleuchter in der hellsten
Beleuchtung stand der offne Sarg, in dem der Leichnam lag, und die
Mönche, die ihn umringten, schienen bleich und regungslos selbst Tote,
in der Geisterstunde den Gräbern entstiegen. Mit dumpfer heiserer Stimme
sangen sie die eintönigen Strophen des Requiems und wenn sie dazwischen
schwiegen, vernahm man nur von außen her das ahnungsvolle Rauschen des
Nachtwindes und die hohen Fenster der Kirche knisterten seltsam, als
klopften die Geister der Verstorbenen an das Haus, in dem sie die fromme
Totenklage vernahmen. Kreisler nahte sich bis an die Reihe der Mönche
und erkannte in dem Toten den Adjutanten des Prinzen Hektor. --
Da regten sich die finstern Geister, die so oft Macht hatten über ihn,
und griffen schonungslos mit scharfen Krallen in seine wunde Brust. --
Neckender Spuk, sprach er zu sich selbst, treibst du mich her, damit
jener erstarrte Jüngling bluten soll, weil man sagt, daß der Leichnam
blute, wenn der Mörder sich nahe? -- Hoho! weiß ich denn nicht, daß er
all' sein Blut wegbluten mußte, in den schlimmen Tagen, als er seine
Sünden abbüßte auf dem Siechbette? -- Er hat keinen bösen Tropfen mehr
übrig, mit dem er seinen Mörder vergiften könnte, käme er ihm auch in
die Nähe, den Johannes Kreisler aber am wenigsten, denn der hat mit der
Natter nichts zu schaffen, die er zu Boden trat, als sie schon die
spitze Zunge ausgestreckt zur Todeswunde! -- Schlage die Augen auf,
Toter, damit ich dir fest ins Antlitz blicke, damit du gewährst, daß die
Sünde keinen Teil hat an mir! -- aber du vermagst es nicht! -- Wer hieß
dich das Leben einsetzen gegen das Leben? Warum spieltest du
trügerisches Spiel mit dem Morde und du warst nicht gefaßt, es zu
verlieren? -- Aber deine Züge sind sanft und gut, du stiller blasser
Jüngling, der Todesschmerz hat jede Spur verruchter Sünde weggelöscht
von deinem schönen Antlitz, und ich könnte sagen, der Himmel hätte dir
sein Gnadentor geöffnet, weil die Liebe in deiner Brust gewesen, wenn
sich das jetzt ziemte. -- Doch wie! -- wenn ich mich in dir geirrt?
-- Wenn nicht du, kein böser Dämon, nein wenn mein guter Stern deinen Arm
gegen mich erhoben, um mich dem entsetzlichen Verhängnis zu entreißen,
das im schwarzen Hintergrunde auf mich lauert? -- Nun magst du die Augen
aufschlagen, blasser Jüngling, nun magst du mit einem Blick der
Versöhnung alles, alles entdecken, und sollt ich untergehen in Wehmut um
dich oder aus entsetzlicher furchtbarer Angst, daß der schwarze Schatten
der hinter mir schleicht, mich nun gleich erfassen wird. Ja! schaue mich
an, -- doch! nein nein, du könntest mich anblicken wie Leonhart
Etlinger, ich könnte glauben, du seist er selbst und da müßtest du mit
mir hinab in die Tiefe, aus der ich oft seine hohle Geisterstimme
vernehme. -- Doch wie, du lächelst? -- deine Wangen, deine Lippen färben
sich? Trifft dich nicht die Waffe des Todes? -- Nein, nicht noch einmal
will ich mit dir ringen, aber --
Kreisler, der während dieses Selbstgesprächs unbewußt auf einem Knie
gelegen, beide Ellbogen auf das andere gestützt, und die Hände unter das
Kinn gestemmt hatte, fuhr hastig auf, und würde gewiß Seltsames, Wildes
begonnen haben; doch in demselben Augenblick schwiegen die Mönche und
die Knaben auf dem Chor intonierten mit sanfter Begleitung der Orgel das
_Salve Regina._ Der Sarg wurde verschlossen und die Mönche schritten
feierlich von dannen. -- Da ließen die finstern Geister ab von dem armen
Johannes, und ganz aufgelöst in Wehmut und Schmerz folgte er mit
gebeugtem Haupt den Mönchen. Eben wollte er hinausschreiten zur Türe,
als sich in einem finstern Winkel eine Gestalt erhob und hastig auf ihn
losschritt.
Die Mönche standen still, und der volle Schein ihrer Lichter fiel auf
einen großen stämmigen Burschen, der etwa achtzehn bis zwanzig Jahre alt
sein mochte. Sein Antlitz nichts weniger als häßlich zu nennen, trug den
Ausdruck des wildesten Trotzes; die schwarzen Haare hingen ihm struppig
um den Kopf, das zerrissene Wams von buntgestreifter Leinwand bedeckte
kaum seine Blöße, und eben solche Schifferhosen gingen nur bis an die
bloßen Waden, so daß der herkulische Bau seines Körpers völlig sichtbar.
Du Verdammter, wer hieß dich meinen Bruder ermorden? So schrie der
Bursche wild auf, daß es in der Kirche widerhallte, sprang wie ein Tiger
auf Kreisler los und packte ihn mit einem mörderischen Handgriff bei der
Kehle.
Doch ehe Kreisler, ganz entsetzt über den unerwarteten Angriff, an
Gegenwehr denken konnte, stand schon Pater Cyprianus bei ihm und sprach
mit starker, gebietender Stimme: Giuseppo, verruchter sündhafter Mensch!
was machst Du hier? Wo hast du die Altmutter gelassen? -- Packe Dich
augenblicklich fort! -- Hochehrwürdiger Herr Abt, laßt die
Klosterknechte herbeirufen, sie sollen den mörderischen Buben zum
Kloster hinauswerfen.
Der Bursche hatte, sowie Cyprianus vor im stand, sogleich von Kreisler
abgelassen. Nun nun, rief er mürrisch, macht nur nicht gleich ein solch
tolles Wesen davon, wenn man sein Recht behaupten will, Herr Heiliger!
-- Ich gehe ja schon von selbst, Ihr dürft keine Klosterknechte auf mich
loshetzen. -- Damit sprang der Bursche schnell davon durch eine Pforte,
die man zu verschließen vergessen und durch die er wahrscheinlich sich
in die Kirche geschlichen hatte. Die Klosterknechte kamen, man fand aber
keinen Anlaß den Verwegenen in tiefer Nacht weiter zu verfolgen.
Es lag in Kreislers Natur, daß gerade die Spannung des
Außerordentlichen, des Geheimnisvollen wohltätig auf sein Gemüt wirkte
sobald er den Sturm des Augenblicks, der ihn zu vernichten drohte,
siegreich bekämpft.
So geschah es, daß dem Abt die Ruhe wunderbar und befremdlich vorkommen
mußte, mit der Kreisler andern Tages vor ihm stand und von dem
erschütternden Eindruck sprach, den unter solchen seltsamen Umständen
der Anblick des Leichnams dessen auf ihn gemacht, der ihn ermorden
wollen, und den er in gerechter Notwehr erschlagen.
Weder die Kirche noch das weltliche Gesetz kann Euch, lieber Johannes,
sprach der Abt, irgendeine strafbare Schuld an dem Tode jenes sündhaften
Menschen beimessen. Doch werdet Ihr aber lange nicht die Vorwürfe einer
innern Stimme verwinden können, die Euch sagt, es sei besser gewesen
selbst zu fallen, als den Gegner zu töten, und dies beweiset, daß der
ewigen Macht das Opfer des eignen Lebens wohlgefälliger ist, als seine
Erhaltung, kann dies nur durch eine rasche blutige Tat geschehen. -- Doch
laßt uns zur Zeit davon abbrechen, da ich anderes näher Liegendes mit
Euch zu reden. --
Welcher sterbliche Mensch ermißt, wie der kommende Augenblick die
Gestaltung der Dinge ändern kann. -- Nicht lange ist es her, als ich
fest überzeugt war, daß dem Heil Eurer Seele nichts zuträglicher sein
könne, als der Welt zu entsagen und in unsern Orden zu treten. -- Ich bin
jetzt anderer Meinung und würde Euch raten, so lieb und wert Ihr mir
auch geworden, die Abtei recht bald zu verlassen. -- Werdet nicht irre an
mir, lieber Johannes! Fragt mich nicht, warum ich meiner Gesinnung
entgegen dem Willen eines andern, der alles umzustoßen droht, was ich
mit Mühe geschaffen, mich unterwerfe. -- Tief müßtet Ihr in die
Geheimnisse der Kirche eingeweiht sein, um mich zu verstehen, wollt' ich
auch mit Euch über die Motive meiner Handlungsweise reden. -- Doch
freier kann ich wohl mit Euch sprechen als mit jedem andern. Vernehmt
also, daß in kurzer Zeit der Aufenthalt in der Abtei Euch nicht mehr die
wohltätige Ruhe gewähren, wie bisher, ja daß Euer innerstes Streben
einen tödlichen Stoß erhalten und das Kloster Euch ein öder trostloser
Kerker dünken wird. Die ganze Klosterordnung ändert sich, die mit
frommer Sitte vereinbarte Freiheit hört auf und der finstere Geist
fanatischer Möncherei herrscht bald mit unerbittlicher Strenge in diesen
Mauern. -- O mein Johannes, Eure herrlichen Gesänge werden nicht mehr
unsern Geist erheben zur höchsten Andacht, der Chor wird abgeschafft und
bald hört man nichts als die eintönigen Responsorien von den ältesten
Brüdern mühsam gelallt mit heiserer unreiner Stimme. --
Und alles dieses geschieht auf Anlaß des fremden Mönchs Cyprianus?
fragte Kreisler.
Es ist dem so, lieber Johannes, erwiderte der Abt beinahe wehmütig,
indem er die Augen niederschlug, und daß es nicht anders sein kann,
daran bin ich nicht schuld. -- Doch alles, setzte der Abt nach kurzem
Stillschweigen mit erhöhter feierlicher Stimme hinzu, wodurch der feste
Bau, der Glanz der Kirche befördert werden kann, muß geschehen und kein
Opfer ist zu groß! --
Wer ist denn der hohe mächtige Heilige, sprach Kreisler unmutig, der
über Euch gebietet, der im Stande war, durch das bloße Wort mir jenen
mörderischen Burschen vom Leibe zu schaffen? --
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