Lebensansichten des Katers Murr - 02

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darf, dir den Tod bereiten oder Genesung! -- Wisse, Johannes, daß der
Fürstin Namenstag zusammentrifft mit dem Namenstage Julia's, die auch
wie sie Maria geheißen.
Ha! rief Kreisler, indem er, zehrendes Feuer im Blick, aufsprang, ha!
-- Meister! ist dir die Macht gegeben, mit mir freches, höhnendes Spiel
zu treiben? -- Bist du das Verhängnis selbst, daß du mein Inneres
erfassen magst?
Wilder, unbesonnener Mensch, erwiderte Meister Abraham ruhig, wann wird
endlich der verwüstende Brand in deiner Brust zur reinen Naphthaflamme
werden, genährt von dem tiefsten Sinn für die Kunst, für alles Herrliche
und Schöne, der in dir wohnt! -- Du verlangtest von mir die Beschreibung
jenes verhängnisvollen Festes; so höre mich denn ruhig an, oder ist
deine Kraft gebrochen ganz und gar, daß du das nicht vermagst, so will
ich dich verlassen. --
Erzähle, sprach Kreisler mit halb erstickter Stimme, indem er, beide
Hände vors Gesicht, sich wieder hinsetzte. Ich will, sprach Meister
Abraham, plötzlich einen heiteren Ton annehmend, dich, lieber Johannes,
gar nicht ermüden mit der Beschreibung aller der sinnreichen
Anordnungen, die größtenteils dem erfindungsreichen Geiste des Fürsten
selbst ihren Ursprung verdankten. Da das Fest am späten Abend begann, so
versteht es sich von selbst, daß der ganze schöne Park, der das
Lustschloß umgibt, erleuchtet war. Ich hatte mich bemüht, in dieser
Erleuchtung ungewöhnliche Effekte hervorzubringen, das gelang aber nur
zum Teil, da auf des Fürsten ausdrücklichen Befehl in allen Gängen,
mittels auf großen schwarzen Tafeln angebrachter, buntfarbiger Lampen,
der Namenszug der Fürstin brennen mußte, nebst der fürstlichen Krone
darüber. Da die Tafeln auf hohen Pfählen angenagelt, so glichen sie
beinahe illuminierten Warnungsanzeigen, daß man nicht Tabak rauchen oder
die Maut nicht umfahren solle. Der Hauptpunkt des Festes war das durch
Gebüsch und künstliche Ruinen gebildete Theater in der Mitte des Parks,
welches du kennst. Auf diesem Theater sollten die Schauspieler aus der
Stadt etwas Allegorisches agieren, welches läppisch genug war, um ganz
außerordentlich zu gefallen, hätte es auch nicht der Fürst selbst
verfaßt und wäre es daher auch nicht, um mich des geistreichen Ausdrucks
jenes Schauspieldirektors, der ein fürstliches Stück aufführte, zu
bedienen, aus einer durchlauchtigen Feder geflossen. Der Weg vom Schloß
bis zum Theater war ziemlich weit. Nach der poetischen Idee des Fürsten
sollte der wandelnden Familie ein in Lüften schwebender Genius mit zwei
Fackeln vorleuchten, sonst aber kein Licht brennen, sondern erst,
nachdem die Familie und das Gefolge Platz genommen, das Theater
plötzlich erleuchtet werden. Deshalb blieb besagter Weg finster.
Vergebens stellte ich die Schwierigkeit dieser Maschinerie vor, welche
die Länge des Wegs herbeiführte; der Fürst hatte in den >_Fêtes de
Versailles_< etwas Ähnliches gelesen, und da er hinterher den poetischen
Gedanken selbst gefunden, bestand er auf dessen Ausführung. Um jedem
unverdienten Vorwurf zu entgehen, überließ ich den Genius samt den
Fackeln dem Theatermaschinisten aus der Stadt. -- So wie nun das
fürstliche Paar, hinter ihm das Gefolge, aus der Türe des Salons trat,
wurde ein kleines pausbackiges Männlein, in die Hausfarben des Fürsten
gekleidet, mit zwei brennenden Fackeln in den Händchen, vom Dache des
Lustschlosses herabgezogen. Die Puppe war aber zu schwer, und es begab
sich, daß kaum zwanzig Schritte davon die Maschine stockte, so daß der
leuchtende Schutzgeist des fürstlichen Hauses hängen blieb, und da die
Arbeiter stärker anzogen, sich überkugelte. Nun schleuderten die
brennenden abwärts gekehrten Wachskerzen glühende Tropfen zur Erde. Der
erste dieser Tropfen traf den Fürsten selbst, der indessen mit stoischem
Gleichmut den Schmerz verbiß, wiewohl er in der Gravität des Schrittes
nachließ und schneller vorwärts eilte. Der Genius schwebte jetzt fort
über der Gruppe, die der Hofmarschall mit den Kammerjunkern nebst andern
Hofchargen bildete, Füße oben, Kopf unten, so daß der Glutregen aus den
Fackeln bald diesen, bald jenen auf den Kopf und auf die Nase traf. Den
Schmerz zu äußern und so das frohe Fest zu stören, hätte den Respekt
verletzt; es war daher hübsch anzusehen, wie die Unglücklichen, eine
ganze Kohorte stoischer Scävolas, mit gräßlich verzerrten Gesichtern und
doch mit Gewalt die Qual niederkämpfend, ja wohl gar ein Lächeln
erzwingend, das dem Orkus anzugehören schien, daherschritten, lautlos,
kaum bangen Seufzern Raum gebend. Dazu wirbelten die Pauken,
schmetterten die Trompeten, riefen hundert Stimmen: Vivat, vivat die
gnädigste Frau Fürstin! Vivat der gnädigste Herr Fürst! so daß das durch
den wunderlichen Kontrast jener Laokoontischen Gesichter mit dem
lustigen Jubel erzeugte tragische Pathos der ganzen Szene eine Majestät
gab, wie kaum zu denken.
Der alte dicke Hofmarschall konnte es endlich nicht mehr ertragen; als
ihn ein glühender Tropfen gerade auf die Backe traf, sprang er in
grimmer Wut der Verzweiflung seitwärts, verwickelte sich aber in die
Stricke, die zur Flugmaschine gehörend gerade an der Seite hart über dem
Boden fortliefen, und stürzte mit dem lauten Ausruf: Alle Teufel! nieder
zur Erde. In demselben Moment hatte auch der luftige Page seine Rolle
ausgespielt. Der gewichtige Hofmarschall zog ihn mit Zentnerschwere
nieder, er stürzte herab mitten unter das Gefolge, das laut aufschreiend
auseinander prallte. Die Fackeln verlöschten; man befand sich in der
dicksten Finsternis. Dies alles geschah dicht vor dem Theater. Ich
hütete mich wohl den Zünder anzustecken, der alle Lampen, alle
Feuerbecken des Platzes auf einmal in Brand setzen mußte, sondern
wartete damit ein paar Minuten, um der Gesellschaft Zeit zu lassen, sich
in Baum und Gebüsch gehörig zu verwirren. »Licht -- Licht!« rief der
Fürst wie der König im Hamlet, -- »Licht -- Licht!« eine Menge heisere
Stimmen durcheinander. Als der Platz erleuchtet, glich der auseinander
gesprengte Haufe einem geschlagenen Heer, das sich mühsam zusammen
findet. Der Oberkammerherr bewies sich als ein Mann von Gegenwart des
Geistes, als der geschickteste Taktiker seiner Zeit; denn in wenigen
Minuten war vermöge seiner Bemühungen die Ordnung wiederhergestellt. Der
Fürst trat mit der nächsten Umgebung auf eine Art von erhöhten
Blumenthron, der in der Mitte des Zuschauer-Platzes errichtet. Sowie das
fürstliche Paar sich niederließ, fielen vermöge einer sehr pfiffigen
Vorrichtung jenes Maschinisten eine Menge Blumen auf dasselbe herab. Nun
wollte es aber das dunkle Verhängnis, daß eine große Feuerlilie dem
Fürsten gerade auf die Nase fiel und sein ganzes Gesicht glutrot
überstäubte, wodurch er ein ungemein majestätisches, der Feierlichkeit
des Festes würdiges, Ansehen gewann.
Das ist zu arg -- das ist zu arg, rief Kreisler, indem er eine rasende
Lache aufschlug, daß die Wände dröhnten.
Lache nicht so konvulsivisch, sprach Meister Abraham, auch ich
lachte in jener Nacht unmäßiger als jemals, ich fühlte mich eben zu
allerlei tollem Mutwillen aufgelegt und hätte wie der Spukgeist Droll
selbst gern alles noch mehr durcheinander jagen, noch mehr verwirren
mögen; aber desto tiefer drangen dann die Pfeile, die ich gegen andere
gerichtet, ein in meine eigene Brust. -- Nun! -- ich will es nur sagen!
Den Moment des läppischen Blumenbewerfens hatte ich gewählt, um den
unsichtbaren Faden festzuknüpfen, der sich nun durch das ganze Fest
ziehen und, wie ein elektrischer Leiter, das Innerste der Personen
durchbeben sollte, die ich mit meinem geheimnisvollen geistigen Apparat,
in den sich der Faden verlor, mir in Rapport gesetzt denken mußte.
-- Unterbrich mich nicht Johannes -- höre mich ruhig an. -- Julia saß mit
der Prinzessin hinter der Fürstin seitwärts, ich hatte beide im Auge.
Sowie Pauken und Trompeten schwiegen, fiel Julien eine unter duftenden
Nachtviolen versteckte aufbrechende Rosenknospe in den Schoß, und wie
strömender Hauch des Nachtwindes schwammen die Töne deines tief ins Herz
dringenden Liedes herüber: _mi lagnerò tacendo della mia sorte amara._
-- Julie war erschrocken, als aber das Lied, das ich, ich sag' es, damit
du über die Art des Vortrags etwa nicht in bange Zweifel gerätst, von
unsern vier vortrefflichen Bassetthornisten ganz in der Ferne spielen
ließ -- begann, entfloh ein leichtes Ach ihren Lippen, sie drückte den
Strauß an die Brust, und ich hörte deutlich, daß sie zur Prinzessin
sprach: Er ist gewiß wieder da! -- Die Prinzessin umarmte Julien mit
Heftigkeit und rief so laut: Nein, nein -- ach, niemals! daß der Fürst
sein feuriges Antlitz umdrehte und ihr ein zorniges _Silence!_ zuwarf. Der
Herr mochte auch wohl eben nicht gerade auf das liebe Kind sehr böse
sein, aber ich will es hier bemerken, daß die wunderbare Schminke, ein
_tiranno ingrato_ in der Oper hätte sich nicht zweckmäßiger anmalen
können, ihm wirklich das Ansehen eines fortwährenden unvertilgbaren
Zornes gab, so daß die rührendsten Reden, die zartesten Situationen,
welche häusliches Glück auf dem Throne allegorisch darstellten, rein
verloren schienen; Schauspieler und Zuschauer gerieten darüber in nicht
geringe Verlegenheit. Ja selbst wenn der Fürst bei den Stellen, die er
sich zu dem Behuf in dem Exemplar, das er in der Hand hielt, rot
angestrichen, der Fürstin die Hand küßte und mit dem Tuch eine Träne von
dem Auge wegdrückte, schien es in verbissenem Ingrimm zu geschehen, so
daß die Kammerherren, die diensttuend ihm zur Seite standen, sich
zuflüsterten: O Jesus, was ist unserm gnädigsten Herrn! -- Ich will dir
nur sagen, Johannes, daß, während die Schauspieler das alberne Zeug
vorne auf dem Theater hertragierten, ich mittels magischer Spiegel und
anderer Vorrichtungen hinterwärts in den Lüften ein Geisterschauspiel
darstellte zur Verherrlichung des Himmelskindes, der holden Julia, daß
eine Melodie nach der andern, die du in hoher Begeisterung geschaffen,
ertönte, ja, daß oft ferner, oft näher, wie banger ahnungsvoller
Geisterruf, der Name: Julia, erklang. -- Aber du fehltest -- du
fehltest, mein Johannes! Und wenn ich auch, nachdem das Schauspiel
geendet, meinen Ariel rühmen, wie Shakespeares Prospero den seinigen,
wenn ich auch sagen müßte, daß er alles trefflich vollführt, so fand ich
doch das, was ich mit tiefem Sinn angeordnet zu haben glaubte, schal und
matt. -- Die Julia hatte alles mit feinem Takt verstanden. Doch schien
sie nur angeregt wie von einem lieblichen Traum, dem man übrigens keine
sonderliche Einwirkung ins wache Leben verstattet. Die Prinzessin war
dagegen tief in sich gekehrt. Arm in Arm lustwandelte sie mit Julien in
den erleuchteten Gängen des Parks, während der Hof in einem Pavillon
Erfrischungen zu sich nahm. -- Ich hatte den Hauptschlag in diesem
Moment vorbereitet, aber du fehltest -- du fehltest, mein Johannes.
-- Voller Unmut und Zorn rannte ich umher, ich sah zu, ob alle Anstalten
zu dem großen Feuerwerk, womit das Fest schließen sollte, gehörig
geordnet. Da gewahrte ich, aufschauend zum Himmel, über dem fernen
Geierstein, im Schimmer der Nacht die kleine rötliche Wolke, die
jedesmal ein Wetter bedeutet, das still heraufzieht und dann hier über
uns mit einer fürchterlichen Explosion losbricht. Zu welcher Zeit diese
Explosion geschehen muß, berechne ich, wie du weißt, nach dem Stand der
Wolke auf die Sekunde. Keine Stunde konnte es mehr dauern, ich beschloß
daher, mit dem Feuerwerk zu eilen. In dem Augenblick vernahm ich, daß
mein Ariel mit jener Phantasmagorie begonnen, die alles, alles
entscheiden sollte, denn ich hörte am Ende des Parks in der kleinen
Marienkapelle den Chor dein _Ave maris stella_ singen. Ich eilte schnell
hin. Julia und die Prinzessin knieten in dem Betstuhl, der vor der
Kapelle im Freien angebracht. Kaum war ich an Ort und Stelle, als --
aber du fehltest -- du fehltest, mein Johannes! -- Laß mich darüber
schweigen, was sich jetzt begab. -- Ach! -- wirkungslos blieb das, was
ich für ein Meisterstück meiner Kunst gehalten, und ich erfuhr, was ich
blöder Tor nicht geahnt. --
Heraus mit der Sprache! rief Kreisler; alles, alles sage, Meister wie es
sich begeben.
Mit nichten, erwiderte Meister Abraham; es nützt dir nichts, Johannes,
und mir zerschneidet es die Brust, wenn ich noch sagen soll, wie meine
eignen Geister mir Graus einjagten und Entsetzen! -- Die Wolke!
-- glücklicher Gedanke! So soll, rief ich wild aus, denn alles in toller
Verwirrung enden! und rannte fort nach dem Platze des Feuerwerks. Der
Fürst ließ mir sagen, wenn alles fertig sei, sollte ich das Zeichen
geben. Das Auge nicht abwendend von der Wolke, die vom Geierstein weg
höher und höher heraufzog, ließ ich, als sie mir hoch genug schien, die
Böller lösen. Bald war der Hof, die ganze Gesellschaft, an Ort und
Stelle. Nach dem gewöhnlichen Spiel mit Feuerrädern, Raketen,
Leuchtkugeln und anderm gemeinen Zeuge ging endlich der Namenszug der
Fürstin in Chinesischem Brillantfeuer auf, doch hoch über ihm in den
Lüften schwamm und verschwamm in milchweißem Licht der Name Julia. -- Nun
war es Zeit. -- Ich zündete die Girandole an, und wie zischend und
prasselnd die Raketen in die Höhe fuhren, brach das Wetter los mit
glutroten Blitzen, mit krachenden Donnern, von denen Wald und Gebirge
erdröhnten. Und der Orkan brauste hinein in den Park und störte auf den
tausendstimmig heulenden Jammer im tiefsten Gebüsch. Ich riß einem
fliehenden Trompeter das Instrument aus der Hand und blies lustig
jauchzend darin, während die Artilleriesalven der Feuertöpfe, der
Kanonenschläge, der Böller, wacker dem rollenden Donner
entgegenknallten.
Während Meister Abraham also erzählte, sprang Kreisler auf, schritt
heftig im Zimmer auf und ab, focht mit den Armen um sich und rief
endlich ganz begeistert: Das ist schön, das ist herrlich, daran erkenne
ich meinen Meister Abraham, mit dem ich ein Herz bin und eine Seele!
O, sprach Meister Abraham, ich weiß es ja, das Wildeste,
Schauerlichste, ist dir eben recht, und doch habe ich das vergessen, was
dich ganz und gar den unheimlichen Mächten der Geisterwelt preisgegeben
hätte. -- Ich hatte die Wetterharfe, die, wie du weißt, sich über das
große Bassin hinzieht, anspannen lassen, auf der der Sturm als ein
tüchtiger Harmoniker gar wacker spielte. In dem Geheul, in dem Gebraus
des Orkans, in dem Krachen des Donners, erklangen furchtbar die Akkorde
der Riesenorgel. Schneller und schneller schlugen die gewaltigen Töne
los, und man mochte wohl ein Furienballett vernehmen, dessen Stil
ungemein groß zu nennen, wie man es beinahe zwischen den leinwandnen
Wänden des Theaters nicht zu hören bekommt. -- Nun! -- in einer halben
Stunde war alles vorüber. Der Mond trat hinter den Wolken hervor. Der
Nachtwind säuselte tröstend durch den erschrockenen Wald und trocknete
die Tränen weg von den dunklen Büschen. Dazwischen ertönte noch dann und
wann die Wetterharfe wie dumpfes, fernes Glockengeläute. -- Mir war
wunderlich zu Mute. Du, mein Johannes, erfülltest mein Inneres so ganz
und gar, daß ich glaubte, du würdest gleich vor mir aufsteigen aus dem
Grabhügel verlorner Hoffnungen, unerfüllter Träume, und an meine Brust
sinken. Nun in der Stille der Nacht kam der Gedanke, was für ein Spiel
ich unternommen, wie ich gewaltsam den Knoten, den das dunkle Verhängnis
geschlungen, zerreißen wollen, aus meinem Innern herausgetreten,
fremdartig, in anderer Gestaltung, auf mich los, und indem mich kalte
Schauer durchbebten, war ich es selbst, vor dem ich mich entsetzen
mußte. -- Eine Menge Irrlichter tanzten und hüpften im ganzen Park
umher, aber es waren die Bedienten mit Laternen, welche die auf der
schnellen Flucht verlornen Hüte, Perücken, Haarbeutel, Degen, Schuhe und
Shawls zusammensuchten. Ich machte mich davon. Mitten auf der großen
Brücke vor unserer Stadt blieb ich stehen und schaute noch einmal zurück
nach dem Park, der vom magischen Schimmer des Mondes umflossen da stand
wie ein Zaubergarten, in dem das lustige Spiel flinker Elfen begonnen.
Da fiel mir ein feines Piepen in die Ohren, ein Quäken, das beinahe dem
eines neugebornen Kindes glich. Ich vermutete eine Untat, bückte mich
tief über das Geländer und entdeckte im hellen Mondschein ein Kätzchen,
daß sich mühsam an den Pfosten angeklammert, um dem Tode zu entgehen.
Wahrscheinlich hatte man eine Katzenbrut ersäufen wollen, und das
Tierchen war wieder hinaufgekrochen. Nun, dacht' ich, ist's auch kein
Kind, so ist es doch ein armes Tier, das dich um Rettung anquäkt und das
du retten mußt.
O du empfindsamer Just, rief Kreisler lachend, sage, wo ist dein
Tellheim?
Erlaube, fuhr Meister Abraham fort, mein Johannes, mit dem Just magst
du mich kaum vergleichen. Ich habe den Just überjustet. Er rettete einen
Pudel, ein Tier, das jeder gern um sich duldet, von dem sogar angenehme
Dienstleistungen zu erwarten, mittels Apportieren, Handschuhe,
Tabaksbeutel und Pfeife nachtragen usw., aber ich rettete einen Kater,
ein Tier, vor dem sich viele entsetzen, das allgemein als perfid, keiner
sanften, wohlwollenden Gesinnung, keiner offenherzigen Freundschaft
fähig, ausgeschrieen wird, das niemals ganz und gar die feindliche
Stellung gegen den Menschen aufgibt, ja, einen Kater rettete ich aus
purer uneigennütziger Menschenliebe. -- Ich kletterte über das Geländer,
griff, nicht ohne Gefahr, herab, faßte das wimmernde Kätzchen, zog es
hinauf und steckte es in die Tasche. Nach Hause gekommen, zog ich mich
schnell aus und warf mich ermüdet und erschöpft, wie ich war, aufs Bett.
Kaum war ich aber eingeschlafen, als mich ein klägliches Piepen und
Winseln weckte, das aus meinem Kleiderschrank herzukommen schien. -- Ich
hatte das Kätzchen vergessen und es in der Rocktasche gelassen. Ich
befreite das Tier aus dem Gefängnis, wofür es mich dermaßen kratzte, daß
mir alle fünf Finger bluteten. Schon war ich im Begriff, den Kater
durchs Fenster zu werfen, ich besann mich aber und schämte mich meiner
kleinlichen Torheit, meiner Rachsucht, die nicht einmal bei Menschen
angebracht ist, viel weniger bei der unvernünftigen Kreatur. -- Genug,
ich zog mit aller Mühe und Sorgfalt den Kater groß. Es ist das
gescheuteste, artigste, ja witzigste Tier der Art, das man sehen kann,
dem es nur noch an der höhern Bildung fehlt, die du, mein lieber
Johannes, ihm mit leichter Mühe beibringen wirst, weshalb ich denn
gesonnen bin, dir den Kater Murr, so habe ich ihn benannt, fernerhin zu
überlassen. Obschon Murr zur Zeit, wie die Juristen sich ausdrücken,
noch kein homo sui juris ist, so habe ich ihn doch um seine Einwilligung
gefragt, ob er in deine Dienste treten wolle. Er ist durchaus damit
zufrieden.«
Du faselst, sprach Kreisler, Meister Abraham! Du weißt, daß ich Katzen
nicht sonderlich leiden mag, daß ich dem Geschlecht der Hunde bei weitem
den Vorzug gebe. --
Ich bitte dich, erwiderte Meister Abraham, lieber Johannes, recht von
Herzen, nimm meinen hoffnungsvollen Kater Murr wenigstens so lange zu
dir, bis ich heimkehre von meiner Reise! Ich habe ihn schon deshalb
mitgebracht, er ist draußen und wartet auf gütigen Bescheid. Sieh ihn
wenigstens an.
Damit öffnete Meister Abraham die Türe, und auf der Strohmatte
zusammengekrümmt, schlafend, lag ein Kater, der wirklich in seiner Art
ein Wunder von Schönheit zu nennen. Die grauen und schwarzen Streifen
des Rückens liefen zusammen auf dem Scheitel zwischen den Ohren und
bildeten auf der Stirne die zierlichste Hieroglyphenschrift. Ebenso
gestreift und von ganz ungewöhnlicher Länge und Stärke war der
stattliche Schweif. Dabei glänzte des Katers buntes Kleid und schimmerte
von der Sonne beleuchtet, so daß man zwischen dem Schwarz und Grau noch
schmale goldgelbe Streifen wahrnahm. Murr! Murr! rief Meister Abraham,
krrr -- krrr, erwiderte der Kater sehr vernehmlich, dehnte -- erhob
sich, machte den außerordentlichsten Katzenbuckel und öffnete ein paar
grasgrüne Augen, aus denen Geist und Verstand in funkelndem Feuer
hervorblitzten. Das behauptete wenigstens Meister Abraham, und auch
Kreisler mußte so viel einräumen, daß der Kater etwas Besonderes,
Ungewöhnliches im Antlitz trage, daß sein Kopf hinlänglich dick, um die
Wissenschaften zu fassen, sein Bart aber schon jetzt in der Jugend weiß
und lang genug sei, um dem Kater gelegentlich die Autorität eines
griechischen Weltweisen zu verschaffen.
Wie kann man aber auch überall gleich schlafen, sprach Meister Abraham
zum Kater, du verlierst alle Heiterkeit darüber und wirst vor der Zeit
ein grämliches Tier. Putz dich fein, Murr!
Sogleich setzte der Kater sich auf die Hinterfüße, fuhr mit den
Samtpfötchen sich zierlich über Stirn und Wangen und stieß dann ein
klares freudiges Miau aus.
Dies ist, fuhr Meister Abraham fort, der Herr Kapellmeister Johannes
Kreisler, bei dem du in Dienste treten wirst. Der Kater glotzte den
Kapellmeister mit seinen großen funkelnden Augen an, begann zu knurren,
sprang auf den Tisch, der neben Kreislern stand, und von da ohne
weiteres auf seine Schulter, als wolle er ihm etwas ins Ohr sagen. Dann
setzte er wieder herab zur Erde und umkreiste schwänzelnd und knurrend
den neuen Herrn, als wolle er recht Bekanntschaft mit ihm machen.
Gott verzeih mir, rief Kreisler, ich glaube gar, der kleine graue Kerl
hat Verstand und stammt aus der illustren Familie des gestiefelten
Katers her.
So viel ist gewiß, erwiderte Meister Abraham, daß der Kater Murr das
possierlichste Tier von der Welt ist, ein wahrer Pulcinell und dabei
artig und sittsam, nicht zudringlich und unbescheiden, wie zuweilen
Hunde, die uns mit ungeschickten Liebkosungen beschwerlich fallen.
Indem ich, sprach Kreisler, diesen klugen Kater betrachte, fällt es mir
wieder schwer aufs Herz, in welchen engen Kreis unsere Erkenntnis
gebannt ist. -- Wer kann es sagen, wer nur ahnen, wie weit das
Geistesvermögen der Tiere geht! -- Wenn uns etwas, oder vielmehr alles,
in der Natur unerforschlich bleibt, so sind wir gleich mit Namen bei der
Hand, und brüsten uns mit unserer albernen Schulweisheit, die eben nicht
viel weiter reicht als unsere Nase. So haben wir denn auch das ganze
geistige Vermögen der Tiere, das sich oft auf die wunderbarste Art
äußert, mit der Bezeichnung Instinkt abgefertigt. Ich möchte aber nur
die einzige Frage beantwortet haben, ob mit der Idee des Instinkts, des
blinden willkürlosen Triebes, die Fähigkeit zu träumen vereinbar sei.
Daß aber z. B. Hunde mit der größten Lebhaftigkeit träumen, weiß jeder,
der einen schlafenden Jagdhund beobachtet hat, dem im Traum die ganze
Jagd aufgegangen. Er sucht, er schnuppert, er bewegt die Füße, als sei
er im vollen Rennen, er keucht, er schwitzt. -- Von träumenden Katern
weiß ich zur Zeit nichts. --
Der Kater Murr, unterbrach Meister Abraham den Freund, träumt nicht
allein sehr lebendig, sondern er gerät auch, wie deutlich zu bemerken,
häufig in jene sanften Reverien, in das träumerische Hinbrüten, in das
somnambule Delirieren, kurz, in jenen seltsamen Zustand zwischen
Schlafen und Wachen, der poetischen Gemütern für die Zeit des
eigentlichen Empfanges genialer Gedanken gilt. In diesem Zustande stöhnt
und ächzt er seit kurzer Zeit ganz ungemein, so daß ich glauben muß, daß
er entweder in Liebe ist, oder an einer Tragödie arbeitet.
Kreisler lachte hell auf, indem er rief: Nun so komm denn, du kluger,
artiger, witziger, poetischer Kater Murr, laß uns --
=(M. f. f.)= -- ersten Erziehung, meiner Jugendmonate überhaupt noch
vieles anführen.
Es ist nämlich wohl höchst merkwürdig und lehrreich, wenn ein großer
Geist in einer Autobiographie über alles, was sich mit ihm in seiner
Jugend begab, sollte es auch noch so unbedeutend scheinen, sich recht
umständlich ausläßt. Kann aber auch wohl einem hohen Genius jemals
Unbedeutendes begegnen? Alles, was er in seiner Knabenzeit unternahm
oder nicht unternahm, ist von der höchsten Wichtigkeit, und verbreitet
helles Licht über den tiefern Sinn, über die eigentliche Tendenz seiner
unsterblichen Werke. Herrlicher Mut geht auf in der Brust des strebenden
Jünglings, den bange Zweifel quälen, ob die innere Kraft auch wohl
genüge, wenn er lieset, daß der große Mann als Knabe auch Soldat
spielte, sich in Naschwerk übernahm und zuweilen was weniges Schläge
erhielt, weil er faul war ungezogen und tölpisch. »Gerade wie ich,
gerade wie ich«, ruft der Jüngling begeistert aus und zweifelt nicht
länger, daß auch er ein hoher Genius ist trotz seinem angebeteten Idol.
Mancher las den Plutarch oder auch wohl nur den Cornelius Nepos und
wurde ein großer Held, mancher die Tragödien-Dichter der Alten in der
Übersetzung, und nebenher den Calderon und Shakespeare, den Goethe und
Schiller und wurde, wo nicht ein großer Dichter, doch ein kleiner
allerliebster Versmacher, wie ihn die Leute eben so gern haben. So
werden meine Werke auch gewiß in der Brust manches jungen geist- und
gemütreichen Katers das höhere Leben der Poesie entzünden, und nimmt
dann der edle Katerjüngling meine biographischen Belustigungen auf dem
Dache vor, geht er ganz ein in die hohen Ideen des Buches, das ich
soeben unter den Klauen habe, dann wird er im Entzücken der Begeisterung
ausrufen: Murr, göttlicher Murr, größter deines Geschlechts, dir, dir
allein verdanke ich alles, nur dein Beispiel macht mich groß. --
Es ist zu rühmen, daß Meister Abraham bei meiner Erziehung sich weder
an den vergessenen Basedow hielt, noch die Pestalozzische Methode
befolgte, sondern mir unbeschränkte Freiheit ließ, mich selbst zu
erziehen, insofern ich mich nur in gewisse Normalprinzipien fügte, die
Meister Abraham sich als unbedingt notwendig für die Gesellschaft, die
die herrschende Macht auf dieser Erde versammelt, dachte, da sonst alles
blind und toll durcheinander rennen und es überall vertrackte
Rippenstöße und garstige Beulen setzen, eine Gesellschaft überhaupt
nicht denkbar sein würde. Den Inbegriff dieser Prinzipien nannte der
Meister die natürliche Artigkeit im Gegensatz der konventionellen, der
gemäß man sprechen muß: ich bitte ganz gehorsamst um gütige Verzeihung,
wenn man von einem Lümmel angerannt, oder auf den Fuß getreten worden.
Mag es sein, daß jene Artigkeit den Menschen nötig ist, so kann ich doch
nicht begreifen, wie sich ihr auch mein freigebornes Geschlecht fügen
soll, und war nun das Hauptregens, mittels dessen der Meister mir jene
Normalprinzipien beibrachte, ein gewisses sehr fatales Birkenreis, so
kann ich mich wohl mit Recht über Härte meines Erziehers beklagen.
Davongelaufen wäre ich, hätte mich nicht der mir angeborene Hang zur
höhern Kultur an den Meister festgebunden. -- Je mehr Kultur, desto
weniger Freiheit, das ist ein wahres Wort. Mit der Kultur steigen die
Bedürfnisse, mit den Bedürfnissen -- Nun; eben die augenblickliche
Befriedigung mancher natürlichen Bedürfnisse ohne Rücksicht auf Ort und
Zeit, das war das erste was mir der Meister mittels des verhängnisvollen
Birkenreises total abgewöhnte. Dann kam es an die Gelüste, die, wie ich
mich später überzeugt habe, lediglich aus einer gewissen abnormen
Stimmung des Gemüts entstehen. Eben diese seltsame Stimmung, die
vielleicht von meinem psychischen Organismus selbst erzeugt wurde, trieb
mich an, die Milch, ja selbst den Braten, den der Meister für mich
hingestellt, stehen zu lassen, auf den Tisch zu springen, und das
wegzunaschen, was er selbst genießen wollte. Ich empfand die Kraft des
Birkenreises, und ließ es bleiben. -- Ich sehe es ein, daß der Meister
recht hatte, meinen Sinn von dergleichen abzulenken, da ich weiß, daß
mehrere meiner guten Mitbrüder, weniger kultiviert, weniger gut erzogen
als ich, dadurch in die abscheulichsten Verdrießlichkeiten, ja in die
traurigste Lage, auf ihre Lebenszeit geraten sind. Ist es mir doch
bekannt worden, daß ein hoffnungsvoller Katerjüngling den Mangel an
innerer geistiger Kraft, seinem Gelüst zu widerstehen einen Topf Milch
auszunaschen, mit dem Verlust seines Schweifs büßen, und verhöhnt,
verspottet, sich in die Einsamkeit zurückziehen mußte. Also der Meister
hatte recht, mir dergleichen abzugewöhnen; daß er aber meinem Drange
nach den Wissenschaften und Künsten Widerstand leistete, das kann ich
ihm nicht verzeihen. --
Nichts zog mich in des Meisters Zimmer mehr an als der mit Büchern,
Schriften und allerlei seltsamen Instrumenten bepackte Schreibtisch. Ich
kann sagen, daß dieser Tisch ein Zauberkreis war, in den ich mich
gebannt fühlte, und doch empfand ich eine gewisse heilige Scheu, die
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