Lebensansichten des Katers Murr - 15

Total number of words is 4469
Total number of unique words is 1617
38.0 of words are in the 2000 most common words
52.0 of words are in the 5000 most common words
57.5 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
lachend hinzu: wahrhaftig, ich wollte nicht, daß mein guter Kreisler
sich so plötzlich in das _mostro turchino_ verwandelte, wie Prinz Hektor!«
--
Als am frühsten Morgen die Benzon, die bei der Prinzessin gewacht, in
Juliens Zimmer trat, kam ihr diese entgegen, erblaßt, übernächtig, das
Köpfchen gehängt, wie eine kranke Taube. »Was ist Dir, Julie«, rief ihr
die Benzon, die nicht gewohnt, die Tochter in solchem Zustande zu sehen,
erschrocken entgegen. »Ach Mutter«, sprach Julie ganz trostlos, »ach
Mutter, niemals mehr in diese Umgebungen; mein Herz erbebt, wenn ich an
die gestrige Nacht denke. -- Es ist etwas Entsetzliches in diesem
Prinzen; als er mich anblickte, ich kann Dir's nicht beschreiben, was in
meinem Innern vorging. -- Ein Blitzstrahl fuhr tötend aus diesen dunklen,
unheimlichen Augen, von dem getroffen ich Ärmste vernichtet werden
konnte. -- Lache mich nicht aus, Mutter, aber es war der Blick des
Mörders, der sein Opfer erkoren, das mit der Todesangst getötet wird,
noch ehe der Dolch gezückt! -- Ich wiederhol' es, ein ganz fremdes
Gefühl, ich vermag es nicht zu nennen, bebte wie ein Krampf mir durch
alle Glieder! -- Man spricht von Basilisken, deren Blick, ein giftiger
Feuerstrahl, augenblicklich tötet, wenn man es wagt, sie anzuschauen.
Der Prinz mag solchem bedrohlichen Untier gleichen.«
»Nun, rief die Benzon laut lachend, muß ich in der Tat glauben, daß es
mit dem _mostro turchino_ seine Richtigkeit hat, da der Prinz, ist er
gleich der schönste, liebenswürdigste Mann, zweien Mädchen erschienen
ist als Drache, als Basilisk. Der Prinzessin traue ich die tollsten
Einbildungen zu, aber daß meine ruhige sanfte Julie, mein süßes Kind,
sich hingeben sollte, närrischen Träumen.« -- Und Hedwiga, unterbrach
Julie die Benzon, ich weiß nicht, welch' eine böse feindliche Macht sie
losreißen von meinem Herzen, ja mich hineinstürzen will in den Kampf
einer fürchterlichen Krankheit, der in ihrem Innern wütet! -- Ja,
Krankheit nenne ich der Prinzessin Zustand, gegen den die Ärmste nichts
vermag. Als sie gestern sich schnell abwandte von dem Prinzen, als sie
mich liebkoste, umarmte, da fühlte ich, wie sie in Fieberhitze glühte.
Und dann das Tanzen, das entsetzliche Tanzen! Du weißt Mutter, wie ich
die Tänze hasse, in denen es den Männern vergönnt, uns zu umschlingen.
-- Es ist mir, als müßten wir in dem Augenblick alles aufgeben, was
Sitte und Anstand erfordern und den Männern eine Übermacht einräumen,
die wenigstens den zartfühlenden unter ihnen unerfreulich bleiben wird.
-- Und nun Hedwiga, die nicht aufhören konnte, jenen südlichen Tanz zu
tanzen, der mir, je länger er dauerte, desto abscheulicher schien.
Rechte teuflische Schadenfreude war es, die aus den Augen des Prinzen
blitzte --«
»Närrin, sprach die Benzon, was fällt Dir alles ein! -- Doch! -- ich kann
Deine Gesinnung über das alles nicht tadeln, bewahre sie treulich, aber
sei nicht ungerecht gegen Hedwiga, denke überhaupt gar nicht weiter
nach, was mit ihr ist und mit dem Prinzen, schlage es Dir aus dem Sinn!
-- Willst Du, so werd' ich dafür sorgen, daß Du eine Zeitlang weder
Hedwiga noch den Prinzen sehen darfst. Nein, Deine Ruhe soll nicht
gestört werden, mein gutes, liebes Kind! Komm an mein Herz!« -- Damit
umarmte die Benzon Julien mit aller mütterlicher Zärtlichkeit.
»Und, fuhr Julie fort, indem sie das glühende Antlitz an die Brust der
Mutter drückte, aus der entsetzlichen Unruhe, die ich empfand, mochten
auch wohl die seltsamen Träume kommen, die mich ganz verstört haben.«
»Was träumtest Du denn?« fragte die Benzon.
»Mir war's, sprach Julie weiter, ich wandle in einem herrlichen Garten,
in dem unter dichtem, dunklem Gebüsch Nachtviolen und Rosen
durcheinander blühten, und ihr süßes Aroma in die Lüfte streuten. Ein
wunderbarer Schimmer, wie Mondesglanz, ging auf in Ton und Gesang, und
wie er die Bäume, die Blumen mit goldnem Strahl berührte, bebten sie vor
Entzücken, und die Büsche säuselten und die Quellen flüsterten in
leisen, sehnsüchtigen Seufzern. Da gewahrte ich aber, daß ich selbst der
Gesang sei, der durch den Garten ziehe, doch sowie der Glanz der Töne
verbleiche, müsse ich auch vergehen in schmerzlicher Wehmut! -- Nun
sprach aber eine sanfte Stimme: nein! der Ton ist die Seligkeit und
keine Vernichtung, und ich halte Dich fest mit starken Armen, und in
Deinem Wesen ruht mein Gesang, der ist aber ewig wie die Sehnsucht! -- Es
war Kreisler, der vor mir stand und diese Worte sprach. Ein himmlisches
Gefühl von Trost und Hoffnung ging durch mein Inneres, und selbst wußte
ich nicht -- ich sage Dir alles, Mutter! -- ja selbst wußte ich nicht,
wie es kam, daß ich Kreislern an die Brust sank. Da fühlte ich
plötzlich, wie mich eiserne Arme fest umschlangen, und eine
entsetzliche, höhnende Stimme rief: Was sträubst Du Dich, Elende, Du
bist ja schon getötet und mußt nun mein sein. -- Es war der Prinz, der
mich festhielt. -- Mit einem lauten Angstgeschrei fuhr ich auf aus dem
Schlafe, ich warf mein Nachtkleid über, und lief an's Fenster, das ich
öffnete, da die Luft im Zimmer schwül und dunstig. In der Ferne gewahrte
ich einen Mann, der mit einem Perspektiv nach den Fenstern des Schlosses
schaute, dann aber die Allee hinabsprang auf seltsame, ich möchte sagen,
närrische Weise, indem er von beiden Seiten allerlei Entrechats und
andere Tänzerpas ausführte, mit den Armen in den Lüften herumfocht und,
wie ich zu vernehmen glaubte, laut dazu sang. Ich erkannte Kreislern,
und indem ich über sein Beginnen herzlich lachen mußte, kam er mir doch
vor, wie der wohltätige Geist, der mich schützen würde vor dem Prinzen.
Ja es war, als würde mir jetzt erst Kreislers inneres Wesen recht klar,
und ich sähe jetzt erst ein, wie sein schalkisch scheinender Humor, von
dem mancher sich oft verwundet fühle, aus dem treuesten, herrlichsten
Gemüte komme. Ich hätte hinablaufen in den Park, ich hätte Kreislern
alle Angst des entsetzlichen Traums klagen mögen! --«
»Das ist, sprach die Benzon ernst, ein einfältiger Traum und das
Nachspiel noch einfältiger! -- Du bedarfst der Ruhe, Julie, ein leichter
Morgenschlummer wird Dir wohltun, auch ich gedenke noch ein paar Stunden
zu schlafen.«
Damit verließ die Benzon das Zimmer und Julie tat, wie ihr geheißen.
Als sie erwachte, strahlte die Mittagssonne in die Fenster hinein, und
ein starker Duft von Nachtviolen und Rosen strömte durch das Zimmer.
»Was ist das; rief Julie voll Erstaunen, was ist das! -- mein Traum! --«
Doch wie sie sich umschaute, lag über ihr auf der Lehne des Sofas, auf
dem sie geschlafen, ein schöner Strauß jener Blumen! --
»Kreisler, mein lieber Kreisler,« sprach Julie sanft, nahm den Strauß,
und geriet in träumerisches Sinnen.
Prinz Ignaz ließ anfragen, ob es ihm nicht erlaubt sei, Julien ein
Stündchen zu sehen. Schnell kleidete sich Julie an, und eilte in das
Zimmer, wo Ignaz sie schon mit einem ganzen Korbe voll Porzellantassen
und chinesischer Puppen erwartete. Julie, das gute Kind, ließ es sich
gefallen, stundenlang mit dem Prinzen, der ihr tiefes Mitleid einflößte,
zu spielen. Kein Wort der Neckerei, oder wohl gar der Verachtung,
entschlüpfte ihr, wie es wohl andern bisweilen, vorzüglich der
Prinzessin Hedwiga, geschah, daher kam es, das dem Prinzen Julias
Gesellschaft über alles ging, und er sie oft gar seine kleine Braut
nannte. -- Die Tassen waren aufgestellt, die Puppen geordnet, Julie
hielt eben im Namen eines kleinen Harlekins eine Anrede an den Kaiser
von Japan (beide Püppchen standen einander gegenüber) als die Benzon
hereintrat.
Nachdem sie eine Weile dem Spiele zugeschaut, drückte sie Julien einen
Kuß auf die Stirn und sprach: »Du bist doch mein liebes, gutes Kind! --«
Es war späte Dämmerung eingebrochen. Julie, die, wie sie gewünscht, bei
der Mittagstafel nicht erscheinen dürfen, saß einsam in ihrem Zimmer und
erwartete die Mutter. Da schlichen leise Tritte hinan, die Türe öffnete
sich und totenbleich, mit starren Augen, in weißem Kleide, gespenstisch,
trat die Prinzessin hinein. »Julia, sprach sie leise und dumpf, Julia!
-- nenne mich töricht, ausgelassen -- wahnsinnig, aber entziehe mir nicht
Dein Herz, ich bedarf Deines Mitleids, Deines Trostes! -- Es ist nichts
als der Überreiz, die heillose Erschöpfung des abscheulichen Tanzes, die
mich krank gemacht hat, aber es ist vorüber, mir ist besser! -- Der
Prinz ist fort nach Sieghartsweiler! -- Ich muß in die Luft, laß uns
hinabwandeln in den Park! --«
Als beide, Julie und die Prinzessin, sich am Ende der Allee befanden,
strahlte ein helles Licht ihnen aus dem tiefsten Dickicht entgegen, und
sie vernahmen fromme Gesänge. »Das ist die Abendlitanei aus der
Marien-Kapelle,« rief Julia.
»Ja, sprach die Prinzessin, wir wollen hin, laß uns beten! -- bete Du
auch für mich, Julie! --«
»Wir wollen, erwiderte Julie, vom tiefsten Schmerz über der Freundin
Zustand ergriffen, wir wollen beten, daß nie ein böser Geist Macht habe
über uns, daß unser reines, frommes Gemüt nicht verstört werden möge
durch des Feindes Verlockung.«
Eben zogen, als die Mädchen bei der Kapelle angekommen, die am äußersten
Ende des Parks befindlich, die Landleute von dannen, die die Litanei vor
dem mit Blumen geschmückten, und mit vielen Lampen erleuchteten
Marienbilde gesungen. Sie knieten nieder in dem Betstuhl. Da begannen
die Sänger auf dem kleinen Chor, der zur Seite des Altars angebracht,
das _Ave maris stella_, das Kreisler erst vor kurzem komponiert.
Leise beginnend brauste der Gesang stärker und mächtiger auf in dem _dei
mater alma_, bis die Töne in dem _felix coeli porta_ dahinsterbend,
fortschwebten auf den Fittichen des Abendwindes.
Noch immer lagen die Mädchen auf den Knien, tief versunken in brünstige
Andacht. Der Priester murmelte Gebete, und aus weiter Ferne, wie ein
Chor von Engelstimmen aus dem nächtlichen verschleierten Himmel, hallte
der Hymnus: _O sanctissima_, den die hereinziehenden Sänger angestimmt.
Endlich erteilte ihnen der Priester den Segen. Da standen sie auf, und
fielen sich in die Arme. Ein namenloses Weh, aus Entzücken und Schmerz
gewoben, schien gewaltsam sich loswinden zu wollen aus ihrer Brust, und
Blutstropfen, dem wunden Herzen entquollen, waren die heißen Tränen, die
aus ihren Augen stürzten. »Das war =er=,« lispelte die Prinzessin leise.
»Er war's,« erwiderte Julie. -- Sie verstanden sich.
In ahnungsvollem Schweigen harrte der Wald, daß die Mondscheibe
aufsteige, und ihr schimmerndes Gold über ihn ausstreue. Der Choral der
Sänger, noch immer vernommen in der Stille der Nacht, schien
entgegenzuziehen dem Gewölk, das glühend aufflammte, und sich über den
Bergen lagerte, die Bahn des leuchtenden Gestirns bezeichnend, vor dem
die Sterne erblaßten.
»Ach, sprach Julia, was ist es denn, das uns so bewegt, das so mit
tausend Schmerzen unser Inneres durchschneidet? -- Horche doch nur, wie
das ferne Lied so tröstend zu uns herüberhallt? Wir haben gebetet, und
aus den goldnen Wolken sprechen fromme Geister zu uns herab von
himmlischer Seligkeit. --« »Ja, meine Julia, erwiderte die Prinzessin
ernst und fest, über den Wolken ist Heil und Seligkeit, und ich wollte,
daß ein Engel des Himmels mich hinauftrüge zu den Sternen, ehe mich die
finstere Macht erfaßte. Ich möchte wohl sterben, aber ich weiß es, dann
trügen sie mich in die fürstliche Gruft, und die Ahnherrn, die dort
begraben, würden es nicht glauben, daß ich gestorben bin, und erwachen
aus der Totenerstarrung zum entsetzlichen Leben, und mich hinaustreiben.
Dann gehörte ich ja aber weder den Toten an, noch den Lebendigen, und
fände nirgends Obdach.«
»Was sprichst Du, Hedwiga, um aller Heiligen willen, was sprichst Du?«
rief Julie erschrocken.
»Mir hat, fuhr die Prinzessin fort, in demselben festen, beinahe
gleichgültigen Ton beharrend, dergleichen einmal geträumt. Es kann aber
auch sein, daß ein bedrohlicher Ahnherr im Grabe zum Vampyr geworden,
der mir nun das Blut aussaugt. Davon mögen meine häufigen Ohnmachten
herrühren.«
»Du bist krank, rief Julia, sehr krank, Hedwiga, die Nachtluft schadet
Dir, laß uns forteilen.«
Damit umschlang sie die Prinzessin, die sich schweigend fortführen ließ.
Der Mond war nun hoch heraufgestiegen über den Geierstein, und in
magischer Beleuchtung standen die Büsche, die Bäume, und flüsterten und
rauschten, mit dem Nachtwinde kosend, in tausend lieblichen Weisen.
»Es ist doch schön, sprach Julie, o es ist doch schön auf der Erde,
beut uns die Natur nicht ihre herrlichsten Wunder dar wie eine gute
Mutter ihren lieben Kindern?« -- »Meinst Du? erwiderte die Prinzessin,
und fuhr dann nach einer Weile fort: Ich wollte nicht, daß Du mich erst
ganz verstanden hättest, und bitte, alles nur für den Erguß einer bösen
Stimmung zu halten. -- Du kennst noch nicht den vernichtenden Schmerz
des Lebens. Die Natur ist grausam, sie hegt und pflegt nur die gesunden
Kinder, die kranken verläßt sie, ja richtet bedrohliche Waffen gegen ihr
Dasein. -- Ha! Du weißt, daß mir sonst die Natur nichts war, als eine
Bildergalerie, hingestellt um die Kräfte des Geistes und der Hand zu
üben, aber jetzt ist es anders worden, da ich nichts fühle, nichts ahne,
als ihr Entsetzen. Ich möchte lieber in erleuchteten Sälen zwischen
bunter Gesellschaft wandeln, als einsam mit Dir in dieser mondhellen
Nacht. --
Julien wurde nicht wenig bange, sie bemerkte, wie Hedwiga immer
schwächer, erschöpfter wurde, so daß die Arme all' ihre geringe Kraft
anwenden mußte, um sie im Gehen aufrecht zu erhalten.
Endlich hatten sie das Schloß erreicht. Unfern desselben, auf der
steinernen Bank, die unter einem Hollunderbusch stand, saß eine
finstere, verhüllte Gestalt. Sowie Hedwiga diese gewahrte, rief sie voll
Freude: Dank der Jungfrau und allen Heiligen, da ist sie! und ging
plötzlich erkräftigt, und sich von Julien losmachend auf die Gestalt
los, die sich erhob, und mit dumpfer Stimme sprach: Hedwiga, mein armes
Kind! -- Julia gewahrte, daß die Gestalt eine von Kopf bis zu Fuß in
braune Gewänder gehüllte Frau war, die tiefen Schatten ließen die Züge
ihres Gesichts nicht erkennen. Von innern Schauern durchbebt, blieb
Julia stehen.
Beide, die Frau und die Prinzessin, ließen sich auf die Bank nieder. Die
Frau strich ihr sanft die Haarlocken von der Stirne, legte dann die
Hände darauf, und sprach langsam und leise in einer Sprache, die Julie
sich nicht erinnern konnte, jemals gehört zu haben. Nachdem dies einige
Minuten gewährt, rief die Frau Julien zu: Mädchen, eile nach dem Schloß,
rufe die Kammerfrauen, sorge, daß man die Prinzessin hineinschaffe! Sie
ist in sanften Schlaf gesunken, von dem sie gesund und froh erwachen
wird.
Julie, ihrem Erstaunen nicht einen Augenblick Raum gebend, tat schnell,
wie ihr geheißen.
Als sie mit den Kammerfrauen ankam, fand man die Prinzessin, sorgsam in
ihren Shawl eingehüllt, wirklich im sanften Schlaf, die Frau war
verschwunden.
Sage mir, sprach Julie am andern Morgen, als die Prinzessin ganz genesen
erwacht, und keine Spur innerer Zerrüttung sich zeigte, was Julie
befürchtet, sage mir um Gott, wer war die wunderbare Frau?
»Ich weiß es nicht, erwiderte die Prinzessin, ein einziges Mal in
meinem Leben habe ich sie gesehen. Du erinnerst Dich, wie ich einmal,
noch ein Kind, in eine tödliche Krankheit verfallen, so daß die Ärzte
mich aufgaben. Da saß sie in einer Nacht plötzlich an meinem Bette, und
lullte mich, wie heute, ein in süßen Schlummer, von dem ich ganz genesen
erwachte. -- In der gestrigen Nacht trat zum ersten Mal das Bild dieser
Frau mir wieder vor die Augen, es war mir, als müsse sie mir wieder
erscheinen, und mich retten, und so hat es sich wirklich begeben. -- Tu'
es mir zur Liebe, und schweige ganz von der Erscheinung, laß Dir auch
nichts merken durch Wort oder Zeichen, daß uns etwas Wunderbares
begegnet. Denke an den Hamlet, und sei mein lieber Horatio! -- Es ist
gewiß, daß es mit dieser Frau eine geheimnisvolle Bewandtnis haben muß,
aber, mag das Geheimnis mir und Dir verschlossen bleiben, weiteres
Forschen bedünkt mir gefährlich. -- Ist es nicht genug, daß ich genesen
bin, und froh, frei von allen Gespenstern, die mich verfolgten? --
Alles verwunderte sich über der Prinzessin so plötzlich wiedergekehrte
Gesundheit. Der Leibarzt behauptete, der nächtliche Spaziergang nach der
Marienkapelle habe durch die Erschütterung aller Nerven so drastisch
gewirkt, und er nur vergessen denselben ausdrücklich zu verordnen. Die
Benzon sprach aber in sich hinein: Hm! -- die Alte ist bei ihr gewesen
-- mag das dies Mal hingehen! -- Es ist nun an der Zeit, daß jene
verhängnisvolle Frage des Biographen: Du --
=(M. f. f.)= liebst mich also, holde Miesmies? O wiederhol' es mir
tausendmal, damit ich noch in ferneres Entzücken geraten und soviel
Unsinn aussprechen möge, wie es einem von dem besten Romandichter
geschaffenen Liebeshelden geziemt! -- Doch Beste, du hast meine
erstaunliche Neigung zum Gesange, sowie meine Kunstfertigkeit darin,
schon bemerkt, würd' es dir wohl gefällig sein, Teure! mir ein kleines
Liedchen vorzusingen? »Ach, erwiderte Miesmies, ach, geliebter Murr,
zwar bin ich auch in der Kunst des Gesanges nicht unerfahren; aber du
weißt, wie es jungen Sängerinnen geht, wenn sie zum erstenmal singen
sollen vor Meistern und Kennern! -- Die Angst, die Verlegenheit, schnürt
ihnen die Kehle zu, und die schönsten Töne, Trillos und Mordenten
bleiben auf die fatalste Weise in der Kehle stecken, wie Fischgräten.
-- Eine Arie zu singen ist dann pur unmöglich, weshalb der Regel nach mit
einem Duett begonnen wird. Laß uns ein kleines Duett versuchen, Teurer!
wenn's dir gefällig! -- Das war mir recht. -- Wir stimmten nun gleich
das zärtliche Duett an: Bei meinem ersten Blick, flog dir mein Herz
entgegen usw. Miesmies begann furchtsam, aber bald ermutigte sie mein
kräftiges Falsett. Ihre Stimme war allerliebst, ihr Vortrag gerundet,
weich, zart, kurz, sie zeigte sich als wackre Sängerin. Ich war
entzückt, wiewohl ich einsah, daß mich Freund Ovid wiederum im Stich
gelassen. Da Miesmies mit dem _cantare_ so herrlich bestanden, so war es
mit dem _chordas tangere_ gar nichts, und ich durfte nicht erst nach der
Guitarre verlangen. --
Miesmies sang nun mit seltener Geläufigkeit, mit ungemeinem Ausdruck,
mit höchster Eleganz das bekannte: _Di tanti palpiti_ usw. Von der
heroischen Stärke des Rezitativs stieg sie herrlich hinein in die
wahrhaft kätzliche Süßigkeit des Andantes. Die Arie schien ganz für sie
geschrieben, so daß auch mein Herz überströmte und ich in ein lautes
Freudengeschrei ausbrach. Ha! -- Miesmies mußte mit dieser Arie eine
Welt fühlender Katerseelen begeistern! -- Nun stimmten wir noch ein
Duett an, aus einer ganz neuen Oper, das ebenfalls herrlich gelang, da
es ganz und gar für uns geschrieben schien. Die himmlischen Rouladen
gingen glanzvoll aus unserm Innern heraus, da sie meistenteils aus
chromatischen Gängen bestanden. Überhaupt muß ich bei dieser Gelegenheit
bemerken, daß unser Geschlecht chromatisch ist, und daß daher jeder
Komponist, der für uns komponieren will, sehr wohl tun wird, Melodien
und alles Übrige, chromatisch einzurichten. Leider hab' ich den Namen
des trefflichen Meisters, der jenes Duett komponiert, vergessen, das ist
ein wackrer lieber Mann, ein Komponist nach meinem Sinn. --
Während dieses Singens war ein schwarzer Kater heraufgestiegen, der uns
mit glühenden Augen anfunkelte. »Bleiben Sie gefälligst von dannen,
bester Freund, rief ich ihm entgegen, sonst kratze ich Ihnen die Augen
aus, und werfe Sie vom Dache hinab, wollen Sie aber eins mit uns singen,
so kann das geschehen.« -- Ich kannte den jungen, schwarz gekleideten
Mann als einen vortrefflichen Bassisten, und schlug daher vor, eine
Komposition zu singen, die ich zwar sonst nicht sehr liebe, die sich
aber zu der bevorstehenden Trennung von Miesmies sehr gut schickte.
-- Wir sangen: Soll ich dich Teurer nicht mehr sehen! Kaum versicherte
ich aber mit dem Schwarzen, daß die Götter mich bewahren würden, als
eine gewaltige Ziegelscherbe zwischen uns durchfuhr, und eine
entsetzliche Stimme rief: wollen die verfluchten Katzen wohl die Mäuler
halten! -- Wir stoben, von der Todesfurcht gehetzt, wild auseinander in
den Dachboden hinein. O der herzlosen Barbaren ohne Kunstgefühl, die
selbst unempfindlich bleiben bei den rührendsten Klagen der
unaussprechlichen Liebeswehmut, und nur Rache und Tod brüten und
Verderben! --
Wie gesagt, das, was mich befreien sollte von meiner Liebesnot,
stürzte mich nur noch tiefer hinein. Miesmies war so musikalisch, daß
wir beide auf das anmutigste miteinander zu phantasieren vermochten.
Zuletzt sang sie meine eignen Melodien herrlich nach, darüber wollte ich
denn nun ganz und gar närrisch werden, und quälte mich schrecklich ab in
meiner Liebespein, so daß ich ganz blaß, mager und elend wurde.
-- Endlich, endlich, nachdem ich mich lange genug abgehärmt, fiel mir das
letzte, wiewohl verzweifelte Mittel ein, mich von meiner Liebe zu
heilen. -- Ich beschloß, meiner Miesmies Herz und Pfote zu bieten. Sie
schlug ein, und sobald wir ein Paar worden, merkte ich auch alsbald, wie
meine Liebesschmerzen sich ganz und gar verloren. Mir schmeckte
Milchsuppe und Braten vortrefflich, ich gewann meine joviale Laune
wieder, mein Bart kam in Ordnung, mein Pelz erhielt wieder den alten
schönen Glanz, da ich nun die Toilette mehr beachtete als vorher,
wogegen meine Miesmies sich gar nicht mehr putzen mochte. Ich fertigte
demunerachtet, wie zuvor geschehen, noch einige Verse auf meine
Miesmies, die um so hübscher, um so wahrer empfunden wahren, als ich den
Ausdruck der schwärmerischen Zärtlichkeit so immer mehr und mehr
heraufschrob, bis er mir die höchste Spitze erreicht zu haben schien.
Ich dedizierte endlich der Guten noch ein dickes Buch, und hatte so auch
in literarisch-ästhetischer Hinsicht alles abgetan, was von einem
honetten treuverliebten Kater nur verlangt werden kann. Übrigens führten
wir, ich und meine Miesmies, auf der Strohmatte vor der Türe meines
Meisters, ein häuslich ruhiges, glückliches Leben. -- Doch welches Glück
ist hienieden auch nur von einigem Bestand! -- Ich bemerkte bald, daß
Miesmies oft in meiner Gegenwart zerstreut war, daß sie, wenn ich mit
ihr sprach, verwirrtes Zeug antwortete, daß ihr tiefe Seufzer entflohen,
daß sie nur schmachtende Liebeslieder singen mochte, ja daß sie zuletzt
ganz matt und krank tat. Fragte ich dann, was ihr fehle, so streichelte
sie mir zwar die Wangen und erwiderte: »Nichts, gar nichts, mein liebes,
gutes Papachen,« aber das Ding war mir doch gar nicht recht. Oft
erwartete ich sie vergebens auf der Strohmatte, suchte sie vergebens im
Keller, auf dem Boden, und fand ich sie denn endlich und machte ihr
zärtliche Vorwürfe, so entschuldigte sie sich damit, daß ihre Gesundheit
weite Spaziergänge erfordere, und daß ein ärztlicher Kater sogar eine
Badereise angeraten. Das war mir wieder nicht recht. Sie mochte wohl
meinen versteckten Ärger gewahren, und ließ es sich angelegen sein, mich
mit Liebkosungen zu überhäufen, aber auch in diesen Liebkosungen lag so
etwas Sonderbares, ich weiß es nicht zu nennen, das mich erkältete,
statt mich zu erwärmen, und auch das war mir nicht recht. Ohne zu
vermuten, daß dies Betragen meiner Miesmies seinen besonderen Grund
haben könne, wurde ich nur inne, daß nach und nach auch das letzte
Fünkchen der Liebe zu der Schönsten erlosch, und daß in ihrer Nähe mich
die tötendste Langeweile erfaßte. Ich ging daher meine Wege und sie die
ihrigen; kamen wir aber einmal zufällig auf der Strohmatte zusammen, so
machten wir uns die liebevollsten Vorwürfe, waren dann die zärtlichsten
Gatten, und besangen die friedliche Häuslichkeit, in der wir lebten.
Es begab sich, daß mich einmal der schwarze Bassist in dem Zimmer meines
Meisters besuchte. Er sprach in abgebrochenen geheimnisvollen Worten,
fragte dann stürmisch, wie ich mit meiner Miesmies lebe -- kurz, ich
merkte wohl, daß der Schwarze etwas auf dem Herzen hatte, das er mir
entdecken wollte. Endlich kam es denn auch zum Vorschein. Ein Jüngling,
der im Felde gedient, war zurückgekehrt, und lebte in der Nachbarschaft
von einer kleinen Pension, die ihm ein dort wohnender Speisewirt an
Fischgräten und Speisabgang ausgeworfen. Schön von Figur, herkulisch
gebaut, wozu noch kam, daß er eine reiche fremde Uniform trug, schwarz
grau und gelb, und wegen bewiesener Tapferkeit, als er mit wenigen
Kameraden einen ganzen Speicher von Mäusen reinigen wollen, das
Ehrenzeichen des gebrannten Specks auf der Brust trug, fiel er allen
Mädchen und Frauen in der Gegend auf. Alle Herzen schlugen ihm entgegen,
wenn er auftrat keck und kühn, den Kopf emporgehoben, feurige Blicke um
sich werfend. Der hatte sich, wie der Schwarze versicherte, in meine
Miesmies verliebt, sie war ihm ebenso mit Liebe entgegengekommen, und es
war nur zu gewiß, daß sie heimliche verliebte Zusammenkünfte hielten
allnächtlich hinter dem Schornstein oder im Keller.
»Mich wundert, sprach der Schwarze, bester Freund! daß Sie bei Ihrer
sonstigen Sagazität das nicht längst bemerkt; aber liebende Gatten sind
oft blind, und es tut mir leid, daß Freundespflicht mir gebot, Ihnen die
Augen zu öffnen, da ich weiß, daß Sie in Ihre vortreffliche Gattin ganz
und gar vernarrt sind.«
O Muzius, so hieß der Schwarze, rief ich, ob ich ein Narr bin, ob ich
sie liebe, die süße Verräterin! Ich bete sie an, mein ganzes Wesen
gehört ihr! -- Nein, sie kann mir das nicht tun, die treue Seele!
-- Muzius, schwarzer Verleumder, empfange den Lohn deiner Schandtat! --
Ich hob die gekrallte Pfote auf, Muzius blickte mich freundlich an und
sprach sehr ruhig: »ereifern Sie sich nicht, mein Guter, Sie teilen das
Los vieler vortrefflichen Leute, überall ist schnöder Wankelmut zu
Hause, und leider vorzüglich bei unserm Geschlecht.« Ich ließ die
aufgehobene Pfote wieder sinken, sprang wie in voller Verzweiflung
einigemal in die Höhe und schrie dann wütend: wär es möglich, wär es
möglich! -- O Himmel -- Erde! -- was noch sonst? -- nenn' ich die Hölle
mit! -- Wer hat mir das getan, der schwarz grau gelbe Kater? -- Und sie,
die süße Gattin, treu und hold sonst, sie konnte, höllischen Trugs voll,
=den= verachten, der oft, an ihrem Busen eingewiegt, in süßen
Liebesträumen selig schwelgte? -- O fließt, ihr Zähren, fließt der
Undankbaren! -- Himmel tausend sapperment, das geht nicht an, den bunten
Kerl am Schornstein soll der Teufel holen!
»Beruhigen Sie sich doch nur, sprach Muzius, Sie überlassen sich zu sehr
der Wut des jähen Schmerzes. Als Ihr wahrer Freund mag ich Sie jetzt
weiter nicht in Ihrer angenehmen Verzweiflung stören. Wollen Sie sich in
Ihrer Trostlosigkeit ermorden, so könnte ich Ihnen zwar mit einem
tüchtigen Rattenpulver aufwarten, ich will es aber nicht tun, da Sie
sonst ein lieber charmanter Kater sind und es jammerschade wäre um Ihr
junges Leben. Trösten Sie sich, lassen sie Miesmies laufen, es gibt der
anmutigen Katzen noch viele in der Welt. -- Adieu, Bester!« -- Damit
sprang Muzius fort durch die geöffnete Türe.
Sowie ich, still unter dem Ofen liegend, mehr nachsann über die
Entdeckungen, die mir der Kater Muzius gemacht, fühlte ich wohl etwas in
mir sich regen, wie heimliche Freude. Ich wußte nun, wie ich mit
Miesmies daran war, und die Quälerei mit dem ungewissen Wesen war am
Ende. Hatte ich aber anstandshalber erst die gehörige Verzweiflung
geäußert, so glaubte ich, daß derselbe Anstand es erfordere, dem
Schwarzgraugelben zu Leibe zu gehen. Ich belauschte zur Nachtzeit das
Liebespaar hinter dem Schornstein, und fuhr mit den Worten: »höllischer
bestialischer Verräter«, auf meinen Nebenbuhler grimmig los. Der aber,
an Stärke, wie ich leider zu spät bemerkte, mir weit überlegen, packte
mich, ohrfeigte mich gräßlich ab, daß ich mehreres Pelzwerk einbüßte,
und sprang dann schnell fort. Miesmies lag in Ohnmacht, als ich mich ihr
aber näherte, sprang sie ebenso behende wie ihr Liebhaber auf, und ihm
nach in den Dachboden hinein.
Lendenlahm, mit blutigen Ohren, schlich ich hinab zu meinem Meister, und
verwünschte den Gedanken, meine Ehre konservieren zu wollen, hielt es
auch für gar keine Schande, die Miesmies dem Schwarzgraugelben ganz und
gar zu überlassen.
Welch' ein feindliches Schicksal, dacht' ich, der himmlischromantischen
You have read 1 text from German literature.
Next - Lebensansichten des Katers Murr - 16
  • Parts
  • Lebensansichten des Katers Murr - 01
    Total number of words is 4202
    Total number of unique words is 1672
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 02
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1730
    36.3 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    55.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 03
    Total number of words is 4291
    Total number of unique words is 1652
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    51.7 of words are in the 5000 most common words
    57.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 04
    Total number of words is 4350
    Total number of unique words is 1659
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    51.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 05
    Total number of words is 4295
    Total number of unique words is 1635
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 06
    Total number of words is 4324
    Total number of unique words is 1619
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 07
    Total number of words is 4410
    Total number of unique words is 1658
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    57.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 08
    Total number of words is 4414
    Total number of unique words is 1664
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    58.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 09
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1590
    40.1 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 10
    Total number of words is 4335
    Total number of unique words is 1658
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    52.9 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 11
    Total number of words is 4333
    Total number of unique words is 1656
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 12
    Total number of words is 4418
    Total number of unique words is 1627
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 13
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1612
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 14
    Total number of words is 4440
    Total number of unique words is 1638
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 15
    Total number of words is 4469
    Total number of unique words is 1617
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    52.0 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 16
    Total number of words is 4438
    Total number of unique words is 1640
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    50.1 of words are in the 5000 most common words
    55.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 17
    Total number of words is 4333
    Total number of unique words is 1520
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    54.3 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 18
    Total number of words is 4378
    Total number of unique words is 1646
    40.7 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 19
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1725
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    55.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 20
    Total number of words is 4506
    Total number of unique words is 1630
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 21
    Total number of words is 4385
    Total number of unique words is 1664
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    49.6 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 22
    Total number of words is 4413
    Total number of unique words is 1601
    39.4 of words are in the 2000 most common words
    51.6 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 23
    Total number of words is 4434
    Total number of unique words is 1485
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 24
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1639
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 25
    Total number of words is 4456
    Total number of unique words is 1634
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 26
    Total number of words is 4406
    Total number of unique words is 1725
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    52.0 of words are in the 5000 most common words
    59.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 27
    Total number of words is 4461
    Total number of unique words is 1581
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 28
    Total number of words is 4401
    Total number of unique words is 1641
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 29
    Total number of words is 4377
    Total number of unique words is 1626
    40.4 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 30
    Total number of words is 4465
    Total number of unique words is 1699
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 31
    Total number of words is 4535
    Total number of unique words is 1613
    38.1 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 32
    Total number of words is 1862
    Total number of unique words is 584
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    57.9 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.