Lebensansichten des Katers Murr - 23

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doch nur, vertraue mir doch nur, welch eine Qual Dein Inneres zerreißt?
-- Mit Dir will ich klagen, mit Dir will ich weinen!
Da verbreitete sich ein seltsames Lächeln auf Hedwigas Antlitz, ein
sanftes Rot schimmerte auf den Wangen, und ohne die Augen zu öffnen,
lispelte sie leise: Nicht wahr, Julia, Du bist nicht in Liebe?
Seltsam fühlte sich Julia von dieser Frage der Prinzessin getroffen, als
durchbebe sie ein jäher Schreck.
In welches Mädchens Brust regen sich nicht Ahnungen einer Leidenschaft,
die das Hauptbedingnis scheint seiner Existenz, denn nur das liebende
Weib ist dies ganz. Doch ein reiner, kindlicher, frommer Sinn läßt diese
Ahnungen ruhen, ohne weiter zu forschen, ohne im lüsternen Vorwitz das
süße Geheimnis enthüllen zu wollen, das nur in =dem= Moment aufgeht, den
eine dunkle Sehnsucht verheißen. So war es mit Julia, die plötzlich
ausgesprochen hörte, was sie zu denken nicht gewagt und geängstigt, als
zeihe man sie einer Sünde, der sie selbst nicht klar sich bewußt, ihr
eignes Innere ganz zu durchschauen sich mühte.
Julia, wiederholte die Prinzessin, Du liebst nicht? -- sage es mir!
-- sei aufrichtig!
Wie sonderbar, erwiderte Julia, wie seltsam Du mich frägst, was kann,
was soll ich Dir antworten.
Sprich, o sprich, flehte die Prinzessin! -- Da ward es sonnenhell in
Julias Seele und sie fand Worte, das auszusprechen, was sie deutlich
erblickte in ihrem eignen Innern.
Was geht vor in Deinem Gemüt, Hedwiga, indem du mich so frägst? so
begann Julia sehr ernst und gefaßt. Was ist Dir die Liebe, von der Du
sprichst? Nicht wahr, man soll sich hingezogen fühlen zu dem Geliebten,
mit solcher unwiderstehlichen Macht, daß man nur ist, nur lebt in dem
Gedanken an ihn, daß man sein ganzes Ich aufgibt um ihn, daß er allein
uns alles Sehnen, alles Hoffen, alles Verlangen, die ganze Welt dünkt?
Und diese Leidenschaft soll die höchste Stufe der Seligkeit gewähren?
-- Mich schwindelts vor dieser Höhe, denn dem Blick hinab gähnt der
bodenlose Abgrund, mit allen Schrecknissen des rettungslosen Verderbens,
entgegen. Nein, Hedwiga, diese Liebe, die ebenso entsetzlich ist, als
sündhaft, hat dies Gemüt nicht erfaßt, und fest will ich halten an dem
Glauben, daß es ewig rein, ewig davon frei bleiben wird. Doch wohl mag
es sich begeben, daß ein Mann vor allen übrigen in uns die höchste
Achtung, ja, bei der männlich eminenten Kraft seines Geistes wahre
Bewunderung erregt. Doch noch mehr als das, wir fühlen uns in seiner
Nähe von einem gewissen, gemütlichen Wohlbehagen geheimnisvoll
durchströmt, erhoben über uns selbst, es scheint, als wenn unser Geist
dann erst recht erwache, als wenn uns das Leben dann erst recht leuchte,
und so sind wir froh, wenn er kommt, und traurig, wenn er geht. -- Nennst
Du dieses Liebe? -- Nun warum sollte ich es Dir nicht gestehen, daß
unser verlorner Kreisler mir dies Gefühl erweckt hat, und daß ich ihn
schmerzhaft vermisse.
Julia, rief die Prinzessin plötzlich auffahrend und Julien mit glühendem
Blick durchbohrend, kannst Du ihn Dir denken in den Armen einer andern,
ohne zu vergehn in namenloser Qual?
Hoch errötete Julia, und mit einem Ton, der erkennen ließ, wie sehr sie
sich verletzt fühlte, erwiderte sie: Nie habe ich =ihn= mir gedacht in
meinen Armen! --
Ha! -- Du liebst ihn nicht -- Du liebst ihn nicht! -- so schrie die
Prinzessin gellend auf, und sank dann wieder zurück in dem Sofa!
O, sprach Julia, o daß er wiederkehrte! -- Rein und schuldlos ist das
Gefühl, das ich für den teuern Mann hege in dieser Brust, und sehe ich
ihn niemals wieder, so wird der Gedanke an ihn, den Unvergeßlichen, in
mein Leben hineinleuchten, wie ein schöner, heller Stern. -- Doch gewiß,
er kehrt zurück! -- Denn wie kann --
Niemals, unterbrach die Prinzessin Julien mit schroffem, schneidendem
Ton, kann, darf er wiederkehren, denn wie man vernimmt, befindet er sich
in der Abtei Kanzheim und wird, sich der Welt entziehend, in den Orden
des heiligen Benedikt treten.
Julien kamen die hellen Tränen in die Augen, sie stand schweigend auf
und begab sich an das Fenster.
Deine Mutter hat recht, ganz recht, fuhr die Prinzessin fort. Wohl uns,
daß er fort ist, dieser Wahnsinnige, der sich wie ein böser Geist
eindrängte in unseres Herzens Rat, der uns in unserm eignen Innern zu
zerreißen wußte. -- Und die Musik war das Zaubermittel, mit dem er uns
umstrickte. -- Nie mag ich ihn wiedersehen. --
Dolchstiche waren für Julien die Worte der Prinzessin, sie griff nach
Hut und Shawl.
Du willst mich verlassen, meine süße Freundin? rief die Prinzessin.
-- Bleibe -- bleibe -- tröste mich, wenn Du kannst! -- Unheimliches
Grauen geht durch diese Säle, durch den Park! denn wisse -- Damit führte
Hedwiga Julien an das Fenster, zeigte nach dem Pavillon hin, in dem der
Adjudant des Prinzen Hektor gewohnt hatte, und begann mit dumpfer
Stimme: Schau dort hin, Julia, jene Mauern verbergen ein bedrohliches
Geheimnis; der Kastellan, die Gärtner, beteuern, daß seit der Abreise
des Prinzen niemand dort wohne, daß die Türe fest verschlossen, und doch
-- O schau nur hin -- schau nur hin! -- Siehst Du es nicht am Fenster?
In der Tat gewahrte Julia an dem Fenster, das in dem Giebel des
Pavillons angebracht war, eine dunkle Gestalt, die in demselben
Augenblicke wieder schnell verschwand.
Hier dürfe, meinte Julia, indem sie fühlte, wie Hedwiga's Hand
krampfhaft in der ihrigen bebte, von einem bedrohlichen Geheimnis, oder
gar von etwas Gespenstischem durchaus nicht die Rede sein, da es nur zu
leicht möglich, daß irgend jemand von der Dienerschaft den leeren
Pavillon unbefugter Weise benutze. Der Pavillon könne ja augenblicklich
durchsucht und so auf der Stelle aufgeklärt werden, was es mit der
Gestalt, die sich am Fenster blicken lasse, für eine Bewandtnis habe,
die Prinzessin versicherte aber dagegen, daß der alte, treue Kastellan
dies längst auf ihren Wunsch getan und beteuert, daß er in dem ganzen
Pavillon auch nicht die Spur eines menschlichen Wesens gefunden.
Laß es dir erzählen, sprach die Prinzessin, was sich vor drei Nächten
begab! -- Du weißt, daß mich oft der Schlaf flieht, und daß ich dann
aufzustehen, und so lange durch die Zimmer zu wandeln pflege, bis mich
eine Müdigkeit überfällt, der ich mich überlasse, und es wirklich zum
Einschlafen bringe. So geschah es, daß mich vor drei Nächten
Schlaflosigkeit in dies Zimmer trieb. Plötzlich zitterte der Widerschein
eines Lichts an der Wand vorüber, ich schaute durch das Fenster, und
gewahrte vier Männer, von denen einer eine Blendlaterne trug, und die in
der Gegend des Pavillons verschwanden, ohne daß ich bemerken konnte, ob
sie wirklich hineingingen in den Pavillon. Nicht lange dauerte es aber,
so wurde eben jenes Fenster hell und Schatten huschten inwendig hin und
her. Dann wurde es wieder finster, aber durch das Gebüsch strahlte nun
bald ein blendender Schimmer, der aus der Türe des geöffneten Pavillons
kommen mußte. Immer mehr näherte sich der Schein, bis endlich aus dem
Gebüsch ein Benediktiner-Mönch heraustrat, der in der linken Hand eine
Fackel, in der rechten aber ein Kruzifix trug. Ihm folgten vier Männer,
eine mit schwarzen Tüchern behängte Bahre auf den Schultern. Nur einige
Schritte waren sie gezogen, als ihnen eine in einen weiten Mantel
eingehüllte Gestalt entgegentrat. Sie standen still, setzten die Bahre
nieder, die Gestalt zog die Tücher weg, und ein Leichnam wurde sichtbar.
Mir wollten die Sinne vergehn, kaum gewahrte ich noch, daß die Männer
die Bahre aufhoben und dem Mönche nacheilten auf dem breiten Seitenwege,
der bald zum Park hinausführt auf die Straße nach der Abtei Kanzheim.
Seit dieser Zeit läßt sich jene Gestalt am Fenster sehen, und vielleicht
ist es der Spuk eines Ermordeten, der mich ängstigt.
Julia war geneigt, den ganzen Vorgang, wie ihn Hedwiga erzählte, für
einen Traum, oder, stand sie in der Tat wach am Fenster, für das
täuschende Spiel der aufgeregten Sinne zu halten. Wer sollte, wer konnte
der Tote sein, den man unter solchen geheimnisvollen Umständen aus dem
Pavillon forttrug, da niemand vermißt worden, und wer mochte daran
glauben, daß dieser unbekannte Tote noch spuken solle in der Behausung,
aus der man ihn fortgebracht? Julia äußerte dieses alles der Prinzessin
und fügte noch hinzu, daß jene Erscheinung am Fenster auch wohl auf
optischer Illusion beruhen, auch wohl gar ein Scherz des alten Magikers,
Meister Abraham sein könne, der ja oft sein Wesen treibe mit solchem
Spiel und vielleicht dem leeren Pavillon einen gespenstischen Einsassen
gegeben habe.
Wie, sprach die Prinzessin, die ihre ganze Fassung wiedergewonnen, sanft
lächelnd, wie man doch gleich mit der Erklärung bei der Hand ist,
geschieht das Wunderbare, Übernatürliche! -- Was den Toten betrifft, so
vergissest Du das, was sich in dem Park begab, ehe Kreisler uns verließ.
-- Um Gott, rief Julia, sollte denn wirklich eine gräßliche Tat begangen
sein? -- Wer? -- von wem? --
Du weißt ja, Mädchen, daß Kreisler lebt, fuhr Hedwiga fort. Aber auch
er lebt, der in Liebe ist zu Dir -- Sieh mich nicht so erschrocken an!
-- Solltest Du das nicht längst ahnen, was ich Dir sagen muß, damit Dir
es klar werde, was, länger verborgen, Dich verderben könnte? -- Prinz
Hektor liebt =Dich, Dich= Julia, mit all der wilden Leidenschaft, die
seiner Nation eigen. Ich war, ich bin seine Braut, Du aber, Julia, bist
seine Geliebte. Die letzten Worte betonte die Prinzessin auf eine eigne
scharfe Weise, ohne übrigens jenen besonderen Accent hineinzulegen, der
dem Gefühl innerer Kränkung eigen.
O ewige Macht, rief Julia heftig, indem ihr die Tränen aus den Augen
stürzten, Hedwiga, willst Du denn meine Brust zerreißen? -- Welcher
finstre Geist spricht aus Dir! -- Nein, nein, gern will ich es leiden,
daß Du aller bösen Träume halber, die Dich verstörten, an mir Ärmsten
Rache nimmst, aber nie werde ich an die Wahrheit dieser bedrohlichen
Phantome glauben! -- Hedwiga! -- besinne Dich doch nur, Du bist ja nicht
mehr die Braut des entsetzlichen Mannes, der uns erschien, wie das
Verderben selbst! Nie kehrt er zurück, niemals wirst Du sein!
Doch, erwiderte die Prinzessin, doch! -- Fasse Dich nur, Mädchen! -- Nur
dann, wenn die Kirche mich mit dem Prinzen verbunden, löst sich
vielleicht das ungeheure Mißverständnis des Lebens, das mich elend
macht! -- Dich rettet des Himmels wunderbare Fügung. -- Wir trennen uns,
ich folge dem Gemahl, Du bleibst! -- Die Prinzessin verstummte vor
innerer Bewegung, auch Julia war keines Wortes mächtig, beide fielen
sich schweigend, in Tränen zerfließend, an die Brust!
Man meldete, daß der Tee serviert sei. Julia war aufgeregter, als es ihr
besonnenes, ruhiges Gemüt zuzulassen schien. Es war ihr unmöglich, in
der Gesellschaft zu bleiben, und die Mutter erlaubte ihr gern, nach
Hause zu gehen, da die Prinzessin sich ebenfalls nach Ruhe sehnte.
Fräulein Nannette versicherte auf Befragen der Fürstin, daß die
Prinzessin den Nachmittag und Abend sich sehr wohl befunden, indessen
mit Julien durchaus allein sein wollen. So viel sie im Nebenzimmer
beobachten können, hätten beide, die Prinzessin und Julia sich allerlei
Geschichten erzählt, auch Komödie gespielt und bald gelacht und bald
geweint.
Die lieben Mädchen, sprach der Hofmarschall leise. Die aimable
Prinzessin, das liebe Mädchen! verbesserte der Fürst, indem er den
Hofmarschall mit großen Augen anblitzte. Dieser wollte in der Bestürzung
über den entsetzlichen Fehlgriff ein ziemliches Stücklein Zwieback, das
er sattsam in Tee getränkt, auf einmal hinunterschlucken. Das blieb ihm
aber in der Kehle stecken, und er brach aus in ein fürchterliches
Husten, so daß er schnell den Saal verlassen mußte, und nur dadurch
gerettet werden konnte vom schnöden Erstickungstode, daß der Hoffurier
im Vorsaal mit geübter Faust ein wohlgesetztes Paukensolo ausführte auf
seinem Rücken.
Nach zwei Unschicklichkeiten, deren er sich schuldig gemacht, fürchtete
indessen der Hofmarschall noch die dritte zu begehen, er wagte es daher
nicht, zurückzukehren in den Saal, sondern ließ sich bei dem Fürsten mit
plötzlich ihm angewandelter Krankheit entschuldigen.
Durch des Hofmarschalls Abwesenheit wurde aber die Whistpartie
zerrissen, wie sie der Fürst gewöhnlich zu spielen pflegte.
Als nun die Spieltische geordnet, war alles in gespannter Erwartung, was
der Fürst in diesem kritischen Fall tun werde. Der tat aber nichts, als
daß er, da auf seinen Wink die übrigen sich zum Spiel gesetzt hatten,
die Hand der Rätin Benzon faßte, sie zum Kanapee führte, und Platz
nehmen hieß, indem er selbst sich ihr zur Seite hinsetzte.
Unlieb wäre es mir doch gewesen, wenn der Hofmarschall erstickt wäre am
Zwieback, sprach er dann sanft und leise, wie immer zur Benzon. Doch
schien er Abwesenheiten des Geistes zu haben, wie ich es schon oftmals
bemerkt, daß er die Prinzessin Hedwiga ein Mädchen nannte, und würde
daher im Whist miserabel gewesen sein. -- Überhaupt, liebe Benzon, ist
es mir heute recht erwünscht und angenehm, statt des Spiels mit Ihnen
hier in der Einsamkeit einige Worte vertraulich zu wechseln, wie sonst.
Ach -- wie sonst! Nun Sie kennen mein Attachement für Sie, geliebte
Frau! Nie kann es aufhören, ein fürstliches Herz ist jedesmal ein
treues, sobald nicht unabwendbare Verhältnisse ein anderes gebieten.
Bei diesen Worten küßte der Fürst der Benzon viel zärtlicher die Hand,
als es Stand, Alter und Umgebung zu erlauben schienen. Die Benzon
versicherte mit vor Freude funkelnden Augen, daß sie längst den Moment
ersehnt, mit dem Fürsten vertraulich zu reden, da sie ihm so manches
mitzuteilen habe, was ihm nicht unangenehm sein werde.
Erfahren Sie, gnädigster Herr, sprach die Benzon, daß der
Geheime-Legationsrat auf's Neue geschrieben, daß unsere Angelegenheiten
plötzlich eine günstigere Wendung genommen, daß --
Still, beste Frau, unterbrach sie der Fürst, nichts von
Regierungsgeschäften! Auch der Fürst trägt Schlafröcke, und setzt eine
Nachtmütze auf, wenn er beinahe erdrückt von der Last des Regierens,
sich zur Ruhe begibt, wovon freilich Friedrich der Große, König von
Preußen eine Ausnahme machte, der, wie es Ihnen als einer belesenen Frau
bekannt sein wird, auch im Bette einen Filzhut aufsetzte. Nun, ich
meine, daß auch der Fürst immer zu viel von dem in sich trägt, was
-- nun! was eben, wie die Leute sagen, das sogenannte bürgerliche
Verhältnis, Ehe, Vaterfreuden usw. begründet, um sich diesen Gefühlen
ganz zu entschlagen, und es ist mindestens pardonabel, wenn er sich
ihnen überläßt in Augenblicken, da der Staat, die Vorsorge für den
gehörigen Anstand am Hofe und im Lande nicht sein ganzes Selbst in
Anspruch nimmt, -- Gute Benzon! solche Augenblicke sind die jetzigen;
fertig liegen sieben Unterschriften in meinem Kabinett, und nun lassen
Sie mich den Fürsten ganz vergessen, lassen Sie mich hier beim Tee ganz
Hausvater sein -- der deutsche Hausvater vom Freiherrn von Gemmingen!
Lassen Sie mich von meinen -- ja, von meinen Kindern reden, die mir
solchen Kummer verursachen, daß ich oft in eine ganz unschickliche
Gemütsunruhe verfalle. Von Ihren Kindern soll die Rede sein, gnädigster
Herr? sprach die Benzon mit spitzem Tone. Das heißt also, von dem
Prinzen Ignaz und von der Prinzessin Hedwiga! -- Sprechen Sie,
gnädigster Herr, sprechen Sie, vielleicht kann ich Rat und Trost geben,
wie Meister Abraham. -- Ja, sprach der Fürst weiter, ja Rat und Trost,
der möchte mir manchmal von nöten sein. -- Sehn Sie, gute Benzon, was
zuerst den Prinzen betrifft, so bedurfte er freilich nicht besonderer
Geistesgaben, die die Natur denjenigen zuzuteilen pflegt, die sonst
ihres Standes halber obskur und fühllos bleiben würden, aber etwas mehr
esprit wäre ihm doch zu wünschen, er ist und bleibt ein -- _Simple!_
-- Sehn Sie nur, da sitzt er und baumelt mit den Füßen und spielt eine
falsche Karte aus nach der andern, und kichert und lacht wie ein Knabe
von sieben Jahren! -- Benzon! _entre nous soit dit,_ nicht die Kunst des
Schreibens, insofern sie ihm nötig, ist ihm beizubringen; sein
fürstlicher Name sieht aus wie eine Eulenkralle. Ewige Barmherzigkeit,
was soll daraus werden? Neulich wurde ich in meinen Geschäften gestört
durch abscheuliches Gebelle vor meinem Fenster, ich schaue heraus, um
den unangenehmen Spitz fortjagen zu lassen, und was muß ich erblicken!
Sollten Sie es glauben, gute Frau! Es ist der Prinz, der wie wahnsinnig
laut bellend hinter dem Gärtnerburschen herspringt. -- Sie spielen
mitsammen Hase und Hund! -- Ist wohl nur einiger Verstand darin, sind das
fürstliche Passionen? -- Kann der Prinz wohl jemals zu der geringsten
Selbständigkeit kommen?
Darum ist es nötig, erwiderte die Benzon, daß der Prinz alsbald
vermählt werde, und eine Gemahlin erhalte, deren Anmut, deren Liebreiz,
deren klarer Verstand seine schlafenden Sinne weckt und die gutmütig
genug ist, sich ganz zu ihm hinabzuneigen, um ihn dann allmählich zu
sich heraufzuziehen. Diese Eigenschaften sind dem weiblichen Wesen, das
dem Prinzen angehören soll, unerläßlich, um ihn aus einem Seelenzustande
zu retten, der, mit Schmerz spreche ich es aus, gnädigster Herr! zuletzt
in wirklichen Wahnsinn ausarten kann. Eben daher dürfen auch nur diese
seltenen Eigenschaften entscheiden, und der Stand nicht in allzustrengen
Betracht kommen.
Niemals gab es Mesalliancen in unserm Hause, sprach der Fürst, indem er
die Stirn runzelte, lassen Sie ab von einem Gedanken, den ich nicht
billigen kann. Immer war und bin ich noch bereit, sonst Ihre Wünsche zu
erfüllen! --
Daß ich nicht wüßte, gnädigster Herr! erwiderte die Benzon mit scharfem
Ton. -- Wie oft mußten gerechte Wünsche schweigen chimärischer
Rücksichten halber! Aber es gibt Ansprüche, die aller Verhältnisse
spotten. --
_Laissons cela,_ unterbrach der Fürst die Benzon, indem er sich
ausräusperte und Tabak nahm. Nach einigen Augenblicken des
Stillschweigens fuhr er fort: Noch mehr Kummer als der Prinz, macht mir
die Prinzessin. Sagen Sie, Benzon, wie war es möglich, daß uns eine
Tochter von dieser seltsamen Gemütsart, noch mehr von dieser
absonderlichen Krankhaftigkeit, die selbst den Leibarzt in Verlegenheit
setzt, geboren werden konnte? Hat sich die Fürstin nicht immer einer
blühenden Gesundheit erfreut, hat sie zu mystischen Nervenzufällen
inkliniert? Bin ich selbst nicht, was Leib und Seele betrifft, ein
robuster Fürst gewesen? Wie kommen wir zu dem Kinde, das, gestehen muß
ich es zu meinem bittern Leidwesen, mir oft -- ganz verrückt erscheint,
alles fürstlichen Anstandes los und ledig? -- Auch mir ist der
Organismus der Prinzessin unbegreiflich, erwiderte die Benzon. -- Die
Mutter ist sich immer klar, verständig, von jeder zu heftigen,
verderblichen Leidenschaftlichkeit frei gewesen. -- Die letzten Worte
sprach die Benzon dumpf und leise vor sich hin, indem sie den Blick
niedersenkte. Sie meinen die Fürstin, fragte der Fürst mit Accent, da es
ihm nicht anständig schien, daß dem Worte: Mutter, nicht das Prädikat:
Fürstin hinzugefügt war.
Wen sonst sollte ich meinen, erwiderte die Benzon gespannt.
Hat mich nicht der letzte fatale Zufall der Prinzessin um den Erfolg
meiner Bemühungen, und die Freude ihrer baldigen Vermählung, meinen
Wünschen gemäß, gebracht? sprach der Fürst weiter. -- Denn, gute Benzon,
_entre nous soit dit,_ der Prinzessin plötzliche Katalepsie, die ich bloß
einer starken Erkältung zuschreibe, war wohl lediglich schuld an der
plötzlichen Abreise des Prinzen Hektor. -- Er will abbrechen und -- _juste
ciel!_ selbst muß ich es gestehen, ich kann es ihm nicht ganz verdenken,
so daß, verböte nicht ohnehin der Anstand jede weitere Annäherung, schon
dieses mich, den Fürsten, abhalten müßte, jetzt noch Schritte zu tun zur
Erfüllung eines Wunsches, den ich freilich sehr ungern und nur
notgedrungen aufgebe. Recht werden Sie mir nämlich geben, geliebte Frau,
daß es immer etwas Ängstliches hat mit einer Gemahlin, die solchen
wunderlichen Zufällen unterworfen. Kann eine solche fürstliche und
zugleich kataleptische Gemahlin nicht mitten in der glänzendsten Cour
davon erfaßt werden, automatisch dastehen und sämtliche, würdige
Anwesende zwingen, es ihr nachzutun und regungslos zu bleiben? --
Freilich kann man wohl auch eine, von einer allgemeinen Katalepsie
befallene Cour, sich als die feierlichste und erhabenste denken, die es
in der Welt nur geben mag, da die leiseste Verletzung der nötigen Würde
auch dem Leichtsinnigsten unmöglich. Doch ein Gefühl, das mich eben in
solchen hausväterlichen Augenblicken, wie die jetzigen, hier beim Spiel
befällt, läßt es mich bemerken, daß ein solcher Zustand der Braut, dem
fürstlichen Bräutigam einiges fröstelnde Grauen erregen kann, und darum
-- Benzon! Sie sind eine liebenswürdige, verständige Frau, fänden Sie
vielleicht eine Möglichkeit, die Sache mit dem Prinzen zu realisieren,
irgend ein Mittel --
Es bedarf dessen gar nicht, gnädigster Herr! unterbrach die Benzon
lebhaft den Fürsten. Nicht der Prinzessin Krankheit trieb den Prinzen so
schnell fort, ein anderes Geheimnis ist hier im Spiele, und in dieses
Geheimnis ist der Kapellmeister Kreisler verflochten.
Wie, was sagen Sie, Benzon? der Kapellmeister Kreisler? rief der Fürst
erstaunt! So sollte es doch wahr sein, daß er --
Ja, gnädigster Herr, sprach die Rätin weiter, ein Zwiespalt zwischen ihm
und dem Prinzen Hektor, der vielleicht geschlichtet werden sollte auf zu
heroische Weise, war es, der den Prinzen entfernte. --
Zwiespalt, unterbrach der Fürst die Benzon, Zwiespalt -- geschlichtet
-- heroische Weise: -- Der Schuß im Park -- der blutige Hut! -- Benzon!
es ist ja unmöglich -- der Prinz -- der Kapellmeister! -- ein Duell --
ein Renkontre, beides ist ja undenkbar! --
So viel, gnädigster Herr, ist gewiß, fuhr die Benzon fort, daß Kreisler
auf der Prinzessin Gemüt nur zu mächtig einwirkte, daß jene seltsame
Angst, ja, jenes Entsetzen, das sie erst empfand in Kreislers Gegenwart,
sich gestalten wollte zur verderblichen Leidenschaft. Möglich, daß der
Prinz scharf genug sah, dies zu gewahren, daß er in Kreisler, der ihm
von Anfang an entgegen trat, mit feindlicher, verhöhnender Ironie, einen
Widersacher fand, den er sich vom Halse schaffen zu müssen glaubte, und
daß hieraus sich eine Tat erzeugte, die freilich nur dem blutigen Haß
des gekränkten Ehrgefühls, der Eifersucht verziehen werden darf, und
die, Dank sei der ewigen Macht, nicht gelang. Ich gestehe, daß dies
alles die schnelle Abreise des Prinzen nicht erklärt, und daß, wie
gesagt, noch ein dunkles Geheimnis waltet. Der Prinz floh, wie mir Julia
erzählt, entsetzt vor einem Bilde, das Kreisler bei sich trug und ihm
vorzeigte. -- Nun, mag dem sein, wie ihm wolle, Kreisler ist fort und der
Prinzessin Krisis ist vorüber! -- Glauben Sie mir, gnädigster Herr,
blieb Kreisler, so flammte die heftigste Leidenschaft für ihn auf in der
Prinzessin Brust, und sie wäre lieber gestorben, als daß sie dem Prinzen
ihre Hand gegeben hätte. Alles hat sich jetzt anders gestaltet, bald
kehrt Prinz Hektor zurück, und die Vermählung mit der Prinzessin endigt
alle Besorgnisse.
Sehn Sie, rief der Fürst zornig, die Insolenz des schnöden Musikanten!
-- In ihn will die Prinzessin sich verlieben, seinetwegen die Hand des
liebenswürdigsten Prinzen ausschlagen! -- _Ah, le coquin!_ -- Nun verstehe
ich Euch, Meister Abraham, erst ganz! -- Ihr sollt mir den fatalen
Menschen vom Halse schaffen, daß er niemals wiederkehrt. --
Jede Maßregel, sprach die Rätin, die der weise Meister Abraham deshalb
etwa vorschlagen dürfte, würde überflüssig sein, da das Erforderliche
deshalb schon geschehen ist. Kreisler befindet sich in der Abtei
Kanzheim, und wie mir der Abt Chrysostomus schreibt, wird er
wahrscheinlich sich entschließen, der Welt zu entsagen, und in den Orden
zu treten. Die Prinzessin hat dies schon erfahren von mir zur günstigen
Stunde, und daß ich dabei keine sonderliche Gemütsbewegung der
Prinzessin gewahrte, bürgt mir dafür, daß die bedrohliche Krisis wie
gesagt, schon vorüber.
Herrliche, liebenswürdige Frau! nahm der Fürst das Wort, welches
Attachement beweisen Sie mir und meinen Kindern! Wie sorgen Sie für das
Wohl, für das Beste meines Hauses?
Wirklich? sprach die Benzon mit bittrem Tone, tue ich das? =Konnte,
durfte= ich immer für das Wohl Ihrer Kinder sorgen?
Die Benzon legte auf die letzten Worte einen besonderen Nachdruck, der
Fürst sah schweigend vor sich nieder, und spielte mit den Daumen der
zusammengefalteten Hände. Endlich murmelte er leise: »Angela! -- noch
immer keine Spur? -- ganz verschwunden?«
So ist es, erwiderte die Benzon, und ich fürchte, daß das unglückliche
Kind das Opfer irgend einer Schändlichkeit geworden ist. Man wollte sie
in Venedig gesehen haben, aber gewiß war dies ein Irrtum. -- Gestehen
Sie es, gnädigster Herr! es war grausam -- entsetzlich, daß Sie Ihr Kind
von der Brust der Mutter reißen ließen, es in ein trostloses Exil
verbannten! -- Diese Wunde, die mir Ihre Strenge schlug, werde ich
niemals verschmerzen!
Benzon, sprach der Fürst, habe ich Ihnen, dem Kinde nicht ein
ansehnliches Jahrgehalt ausgesetzt? -- konnte ich mehr tun? Mußte ich
nicht, blieb Angela bei uns, jeden Augenblick befürchten, daß unsre
_foiblesses_ verraten werden und auf unangenehme Weise die anständige
Ruhe unseres Hofes zerstören konnten? -- Sie kennen die Fürstin, gute
Benzon! Sie wissen, daß sie manchmal besondere Grillen hat. --
Also Geld, nahm die Benzon das Wort, ein Jahrgehalt soll die Mutter
entschädigen für allen Schmerz, für alle Trauer, für alle bittre Klage
um das verlorne Kind? -- In der Tat, gnädigster Herr! es gibt eine
andere Art für sein Kind zu sorgen, die die Mutter besser
zufriedenstellt, als alles Gold! --
Die Benzon sprach diese Worte mit einem Blick, mit einem Ton, der den
Fürsten in einige Verlegenheit setzte.
Vortreffliche Frau, begann er betreten, warum diese seltsame Gedanken!
-- Glauben Sie denn nicht, daß mir ebenfalls das spurlose Verschwinden
unserer lieben Angela sehr unangenehm, sehr fatal ist? Es muß ein
artiges, schönes Mägdlein geworden sein, da es von hübschen scharmanten
Eltern geboren. Aufs neue küßte der Fürst der Benzon sehr zärtlich die
Hand, die sie aber schnell wegzog und mit funkelndem, durchbohrendem
Blick dem Fürsten ins Ohr flüsterte: Gestehen Sie es, gnädigster Herr,
Sie waren ungerecht, grausam, als Sie darauf bestanden, daß das Kind
entfernt werden müsse. Ist es nicht Ihre Pflicht, den Wunsch nicht
zurückzuweisen, dessen Erfüllung ich gutmütig genug, wirklich für
einigen Ersatz all meines Leid's ansehen will?
Benzon, erwiderte der Fürst noch kleinlauter als zuvor, gute, herrliche
Benzon, kann denn unsere Angela nicht wiedergefunden werden? Ich will
Heroisches tun für Ihre Wünsche, teure Frau. Ich will mich dem Meister
Abraham anvertrauen, mich mit ihm beraten. -- Es ist ein vernünftiger
erfahrner Mann; vielleicht kann er helfen.
O, unterbrach die Benzon den Fürsten, o des weisen Meisters Abraham!
Glauben Sie denn, gnädigster Herr, daß Meister Abraham wirklich
aufgelegt ist, für Sie etwas zu unternehmen, daß er Ihnen, Ihrem Hause
getreulich anhängt? Und wie sollte er im Stande sein, etwas
herauszubringen über Angela's Schicksal, nachdem in Venedig, in Florenz,
alle Nachforschungen vergeblich geblieben sind und, was das Schlimmste
ist, ihm jenes geheimnisvolle Mittel geraubt wurde, dessen er sich sonst
bediente, um das Unbekannte zu erforschen.
Sie meinen sein Weib, die böse Zauberin Chiara, sprach der Fürst.
Sehr fraglich möchte es sein, erwiderte die Benzon, ob die vielleicht
nur inspirierte, mit höheren, wunderbaren Kräften begabte Frau, diesen
Namen verdient. Auf jeden Fall war es ungerecht, unmenschlich, dem
Meister das geliebte Wesen zu rauben, an dem er hing mit ganzer Seele,
ja, die ganz ein Teil seines Ich's war.
Benzon, rief der Fürst ganz erschrocken, Benzon, ich verstehe Sie heute
nicht! -- Mir schwindelts im Kopfe! Waren Sie selbst nicht dafür, daß
das bedrohliche Geschöpf, vermöge dessen der Meister bald alle unsere
Verhältnisse beherrschen möchte, entfernt werden möchte? Billigten Sie
nicht selbst mein Schreiben an den Großherzog, in dem ich vorstellte,
daß, da jede Zauberei im Lande längst verboten, Personen, die in dieser
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