Lebensansichten des Katers Murr - 11

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Julia's Gesang, in Stimme und Methode, neigte sich ganz zum Ernsten,
Pathetischen, demungeachtet stand ihr eine Laune zu Gebote, wenn sie
komische Sachen vortrug, die die reizendste Liebenswürdigkeit selbst
war. Kreisler hatte sich den seltsamen aber unwiderstehlich hinreißenden
Vortrag der italienischen Buffi zu eigen gemacht, das ging heute aber
beinahe bis zur Übertreibung, denn indem Kreisler's Stimme nicht
dieselbe schien, da sie dem höchsten dramatischen Ausdruck in tausend
Nuancen sich fügte, so schnitt er dabei auch solche absonderliche
Gesichter, die einen Cato zum Lachen gebracht hätten.
Es konnte nicht fehlen, daß alle laut aufjauchzten, losbrachen in
schallendem Gelächter.
Kreisler küßte Julien entzückt die Hand, die sie ihm ganz unmutig
schnell wegzog. »Ach, sprach Julie, Kapellmeister, ich kann mich nun
einmal in Ihre seltsame Launen -- abenteuerliche möcht ich sie nennen,
ich kann mich nun einmal gar nicht darin finden! -- Dieser Todessprung
von einem Extrem zum andern zerschneidet mir die Brust! -- Ich bitte
Sie, lieber Kreisler, verlangen Sie nicht mehr, daß ich mit tief
bewegtem Gemüt, wenn noch die Töne der tiefsten Wehmut widerklingen in
meinem Innern, daß ich dann Komisches singe, sei es auch noch so artig
und hübsch! Ich weiß es -- ich vermag es, ich setze es durch, aber es
macht mich ganz matt und krank. -- Verlangen Sie es nicht mehr! -- nicht
wahr, Sie versprechen mir das, lieber Kreisler?«
Der Kapellmeister wollte antworten, in dem Augenblick umarmte aber die
Prinzessin Julien stärker, ausgelassener lachend, als es irgendeine
Oberhofmeisterin für schicklich halten, oder verantworten kann.
»Komm an meine Brust, rief sie, Du aller Müllerinnen holdeste,
stimmreichste, launigste! -- Du mystifizierst alle Barone, Amtsverweser,
Notare in der ganzen Welt, und wohl noch gar --« Das übrige, was sie
noch sagen wollte, ging unter in der dröhnenden Lache, die sie von neuem
aufschlug.
Und dann sich rasch zum Kapellmeister wendend: »Sie haben mich ganz mit
sich ausgesöhnt, lieber Kreisler! -- O jetzt verstehe ich Ihren
springenden Humor. -- Er ist köstlich, in der Tat köstlich! -- Nur in
dem Zwiespalt der verschiedensten Empfindungen, der feindlichsten
Gefühle -- geht das höhere Leben auf! -- Haben Sie Dank, herzlichen Dank
-- da! -- ich erlaube Ihnen, mir die Hand zu küssen!«
Kreisler faßte die ihm dargebotene Hand, und wiederum, wiewohl nicht so
heftig als zuvor, durchdröhnte ihn der Pulsschlag, so daß er einen
Moment zu zögern genötigt war, ehe er die zarten enthandschuhten Finger
an den Mund drückte, sich mit solchem Anstand verbeugend, als sei er
noch Legationsrat. Selbst wußte er nun nicht, wie es kam, daß ihm diese
physische Empfindung bei dem Berühren der fürstlichen Hand ungemein
lächerlich bedünken wollte. Am Ende, sprach er zu sich selbst, als die
Prinzessin ihn verlassen, am Ende ist die Gnädigste eine Art von Leydner
Flasche, und walkt honette Leute durch mit elektrischen Schlägen nach
fürstlichem Belieben! --
Die Prinzessin hüpfte, tänzelte im Saal umher, lachte, trällerte
dazwischen _la Rachelina molinarina,_ und herzte und küßte bald diese,
bald jene Dame, versicherte, nie in ihrem Leben sei sie froher gewesen,
und das habe sie dem wackern Kapellmeister zu verdanken. Der ernsten
Benzon war das alles im höchsten Grade zuwider, sie konnte es nicht
lassen, die Prinzessin endlich bei Seite zu ziehen, und ihr ins Ohr zu
flüstern: »Hedwiga, ich bitte Sie, welch ein Betragen!«
Ich dächte, liebe Benzon, erwiderte die Prinzessin mit funkelnden Augen:
wir ließen heute das Hofmeistern und gingen alle zu Bette! -- Ja! -- zu
Bette -- zu Bette! Und damit rief sie nach ihrem Wagen.
Schweifte die Prinzessin aus in krampfhafter Lustigkeit, so war Julia
indessen still und trübe geworden. Den Kopf auf die Hand gestützt, saß
sie am Flügel, und ihr sichtliches Verbleichen, das umflorte Auge,
bewies, daß ihr Unmut bis zum physischen Weh sich gesteigert.
Auch Kreislern war das Brillantfeuer des Humors verlöscht. Jedem
Gespräch ausweichend, tappte er mit leisen Schritten nach der Türe. Die
Benzon trat ihm in den Weg. Ich weiß nicht, sprach sie, welche
sonderbare Verstimmung heute mir -- --
=(M. f. f.)= alles so bekannt, so heimisch vor, ein süßes Aroma, selbst
wußt' ich nicht, von welchen vortrefflichen Braten, wallte in bläulichen
Wolken über die Dächer daher, und wie aus weiter -- weiter Ferne, im
Säuseln des Abendwindes, lispelten holde Stimmen: Murr mein Geliebter!
wo weiltest du so lange. --
Was ist's, das die beengte Brust,
Mit Wonneschauer so durchbebt,
Den Geist zum Himmel hoch erhebt,
Ist's Ahnung hoher Götterlust?
Ja -- springe auf, du armes Herz,
Ermut'ge dich zu kühnen Taten,
Verwandelt ist in Lust und Scherz,
Der trostlos bittre Todesschmerz,
Die Hoffnung lebt -- ich rieche Braten!
So sang ich, und verlor mich, des entsetzlichen Feuerlärms nicht
achtend, in die angenehmsten Träume! Doch auch hier auf dem Dache
sollten mich noch die schreckhaften Erscheinungen des grotesken
Weltlebens, in das ich hineingesprungen, verfolgen. Denn ehe ich mir's
versah, stieg aus dem Rauchfange eines jener seltsamen Ungetüme empor,
die die Menschen Schornsteinfeger nennen. Kaum mich gewahrend, rief der
schwarze Schlingel: Husch Katz! und warf den Besen nach mir. Dem Wurfe
ausweichend, sprang ich über das nächste Dach hinweg, und hinunter in
die Dachrinne. Doch wer schildert mein frohes Erstaunen, ja meinen
freudigen Schreck, als ich wahrnahm, daß ich mich auf dem Hause meines
wackern Herrn befand. Behende kletterte ich von Dachluke zu Dachluke,
doch alle waren verschlossen. Ich erhob meine Stimme, jedoch umsonst,
niemand hörte mich. Indessen wirbelten die Rauchwolken von dem
brennenden Hause hoch auf, Wasserstrahlen zischten dazwischen, tausend
Stimmen schrien durcheinander, das Feuer schien bedrohlicher zu werden.
Da öffnete sich die Dachluke, und Meister Abraham schaute heraus in
seinem gelben Schlafrock. »Murr, mein guter Kater Murr, da bist du ja!
-- Komm hinein, komm hinein, kleiner Graupelz!« So rief der Meister
freudig, als er mich erblickte. Ich unterließ nicht, ihm durch alle
Zeichen, die mir zu Gebote standen, auch =meine= Freude zu erkennen zu
geben: es war ein schöner herrlicher Moment des Wiedersehens, den wir
feierten. Der Meister streichelte mich, als ich zu ihm hinein in den
Dachboden gesprungen, so, daß ich vor Wohlbehagen in jenes sanfte, süße
Knurren ausbrach, das die Menschen in höhnender Verspottung mit dem
Worte »spinnen« bezeichnen. Ha ha, sprach der Meister lachend, ha ha,
mein Junge, dir ist wohl, da du vielleicht von weiter Wanderung
zurückgekehrt bist in die Heimat, du erkennst nicht die Gefahr in der
wir schweben. -- Beinahe möchte ich wie du, ein glücklicher harmloser
Kater sein, der sich den Teufel was schert um Feuer und Spritzenmeister,
und dem kein Mobiliar verbrennen kann, da das einzige Mobile, dessen
sein unsterblicher Geist mächtig, er selbst ist.«
Damit nahm mich der Meister auf den Arm und stieg herab in sein Zimmer.
Kaum waren wir hineingetreten, als Professor Lothario uns nachstürzte,
dem noch zwei Männer folgten.
Ich bitte Euch, rief der Professor, um des Himmels Willen, Meister! Ihr
seid in der dringendsten Gefahr, das Feuer schlägt schon über Euer Dach.
-- Erlaubt, daß wir Eure Sachen wegtragen. --
Der Meister erklärte sehr trocken, daß in solcher Gefahr der jähe Eifer
der Freunde viel verderblicher sich gestalte, als die Gefahr selbst, da
das, was vor dem Feuer geborgen, gewöhnlich zum Teufel ginge, wiewohl
auf schönere Art. Er selbst habe in früherer Zeit einem Freunde, der von
Feuer bedroht, in dem wohlwollendsten Enthusiasmus, beträchtliches
chinesisches Porzellan durch's Fenster geworfen, damit es nur ja nicht
verbrenne. Wollten sie aber fein ruhig, drei Nachtmützen, ein paar graue
Röcke, und andere Kleidungsstücke, worunter eine seidne Hose vorzüglich
zu beachten, nebst einiger Wäsche in einen Koffer, Bücher und
Manuskripte in ein paar Körbe packen, seine Maschinen aber nicht mit
einem Finger anrühren, so werde es ihm lieb sein. Stehe dann das Dach in
Flammen, so wolle er samt dem Mobiliar sich von dannen machen.
»Erst aber, (so schloß er) erlaubt, daß ich meinen Hausgenossen und
Stubenkameraden, der soeben von weiten Reisen müde, ermattet,
zurückgekommen, mit Speis und Trank erquicke, nachher möget Ihr
wirtschaften!« --
Alle lachten sehr, da sie gewahrten, daß der Meister niemanden anders
gemeint, als mich.
Es schmeckte mir herrlich, und die schöne Hoffnung, die ich auf dem Dach
in sehnsuchtsvollen süßen Tönen ausgesprochen, wurde ganz erfüllt.
Als ich mich erquickt, setzte mich der Meister in einen Korb; neben mir,
es war dazu Platz, stellte er eine kleine Schüssel mit Milch hin, und
deckte den Korb sorgfältig zu.
Wart's ruhig ab, sprach der Meister, mein Kater! in dunkler Behausung,
was aus uns noch werden wird, nippe zum Zeitvertreib von deinem
Lieblingstrank, denn springst oder trottierst du hier im Zimmer umher,
so treten sie dir den Schwanz, die Beine entzwei im Tumult des Rettens.
Kommt es zur Flucht, so trage ich dich selbst mit mir fort, damit du
dich nicht wieder verläufst, wie es schon geschehen. Sie glauben nicht,
verehrteste Herren und Helfer in der Not, was der kleine graue Mann im
Korbe, was das für ein herrlicher, grundgescheuter Kater ist.
Naturhistorische Galls behaupten, daß sonst, mit den vortrefflichsten
Organen, als da sind, Mordlust, Diebssinn, Schelmerei u. s. w.,
ausgerüsteten Katern von leidlicher Edukation, doch der Ortsinn gänzlich
mangele, daß sie, einmal sich verlaufen, die Heimat nie wiederfänden,
aber mein guter Murr macht davon eine glänzende Ausnahme. Seit ein paar
Tagen vermißte ich ihn, und betrauerte recht herzlich seinen Verlust,
heut, soeben ist er zurückgekehrt, und hat, wie ich mit Recht vermuten
darf, noch dazu die Dächer benutzt, als angenehme Kunststraße. Die gute
Seele hat nicht allein Klugheit bewiesen und Verstand, sondern auch die
treueste Anhänglichkeit an seinen Herrn, weshalb ich ihn nun noch viel
mehr liebe als vorher. -- Mich erfreute des Meisters Lob ganz ungemein,
mit innerm Wohlbehagen fühlte ich meine Überlegenheit über mein ganzes
Geschlecht, über ein ganzes Heer verirrter Kater ohne Ortsinn und
wunderte mich, daß ich selbst das ganz Ungemeine meines Verstandes nicht
hinlänglich eingesehen. Zwar dacht' ich daran, daß eigentlich der junge
Ponto mich auf den rechten Weg, und der Wurf des Schornsteinfegers mich
auf das rechte Dach gebracht, indessen glaubte ich doch nicht im
mindesten an meiner Sagazität, und an der Wahrheit des Lobes, das mir
der Meister erteilte, zweifeln zu dürfen. Wie gesagt, ich fühlte meine
innere Kraft, und dies Gefühl bürgte mir für jene Wahrheit. Daß
unverdientes Lob viel mehr erfreue, und den Gelobten viel mehr aufblähe
als verdientes, wie ich einmal las, oder jemanden behaupten hörte, das
gilt wohl nur von den Menschen, gescheute Kater sind frei von solcher
Torheit, und ich glaube bestimmt, daß ich vielleicht ohne Ponto und
Schornsteinfeger den Rückweg nach Hause gefunden hätte, und daß beide
sogar nur den richtigen Ideengang im Innern verwirrten. Das bißchen
Weltklugheit, womit der junge Ponto so prahlte, wäre mir auch wohl
zugekommen auf andere Weise, wenngleich die mancherlei Begebenheiten,
die ich mit dem liebenswürdigen Pudel, mit dem _aimable roué,_ erlebte,
mir guten Stoff gaben zu den freundschaftlichen Briefen, in welche ich
meine Reisebeschreibung einkleidete. In allen Morgen- und
Abendzeitungen, in allen eleganten und freimütigen Blättern könnten
diese Briefe mit Effekt abgedruckt stehen, da mit Geist und Verstand
darin die glänzendsten Seiten meines Ich's hervorgehoben sind, was doch
jedem Leser am interessantesten sein muß. Aber ich weiß es schon, die
Herren Redakteurs und Verleger fragen: wer ist dieser Murr? und erfahren
sie dann, daß ich ein Kater bin, wiewohl der vortrefflichste auf Erden,
so sprechen sie verächtlich: ein Kater und will schreiben! -- Und hätt'
ich Lichtenbergs Humor und Hamanns Tiefe -- von beiden habe ich viel
Gutes vernommen, sie sollen für Menschen nicht übel geschrieben haben,
sind aber Todes verblichen, welches für jeden Schriftsteller und
Dichter, der leben will, eine durchaus riskante Sache ist -- und, sag'
ich noch einmal, hätt' ich Lichtenbergs Humor und Hamanns Tiefe, doch
erhielte ich das Manuskript zurück, bloß weil man mir vielleicht meiner
Krallen halber keine amüsante Schreibart zutraut. So was chagriniert!
-- O Vorurteil, himmelschreiendes Vorurteil, wie befängst du doch die
Menschen, und vorzüglich diejenigen, die da heißen Verleger!
Der Professor, und die, die mit ihm gekommen, machten nun einen
grimmigen Spektakel um mich her, der meines Bedünkens, wenigstens bei
dem Verpacken der Nachtmützen und der grauen Röcke, nicht nötig gewesen
wäre.
Auf einmal rief draußen eine hohle Stimme: das Haus brennt! »Hoho,
sprach der Meister Abraham, da muß ich auch dabei sein, bleibt nur
ruhig, Ihr Herren! wenn die Gefahr da ist, bin ich wieder hier und wir
packen an!« --
Und damit verließ er eilig das Zimmer.
Mir wurde in meinem Korbe wirklich bange. Das wilde Getöse -- der
Rauch, der nun in das Zimmer zu dringen begann, alles mehrte meine
Angst! -- Allerlei schwarze Gedanken stiegen in mir auf! -- Wie wenn der
Meister mich vergäße, wenn ich schmachvoll umkommen müßte in den
Flammen! -- Ich fühlte, die furchtbare Angst mochte es verschulden, ein
besonderes häßliches Kneifen im Leibe. -- Ha! dacht' ich, wenn im Herzen
falsch, wenn neidisch ob meiner Wissenschaft, mich los zu werden,
enthoben jeder Sorg' zu sein, nun mich der Meister noch in diesen Korb
gespunden. -- Wie wenn selbst dieser unschuldsweiße Trank -- wie, wär'
es Gift, das er mit schlauer Kunst hier zubereitet, mir den Tod zu
geben? -- Herrlicher Murr, selbst in der Todesangst denkst du in Jamben,
läss'st nicht aus der Acht, was du im Shakespeare, Schlegel einst
gelesen! -- Meister Abraham steckte den Kopf zur Türe hinein, und
sprach: die Gefahr ist vorüber, Ihr Herren! Setzt Euch nur ruhig hin an
jenen Tisch, und trinkt die paar Flaschen Wein aus, die Ihr in dem
Wandschrank gefunden, ich meinesteils begebe mich noch ein wenig auf's
Dach, und will erklecklich spritzen. -- Doch halt, erst muß ich
nachsehen, was mein guter Kater macht.
Der Meister trat vollends hinein, nahm den Deckel von dem Korbe, in dem
ich saß, sprach mir zu mit freundlichen Worten, erkundigte sich nach
meinem Wohlbefinden, fragte, ob ich vielleicht noch einen gebratenen
Vogel verspeisen wolle, welches alles ich mit mehrmaligem süßen Miau
erwiderte, und mich recht bequem ausstreckte, welches mein Meister mit
Recht für das beredte Zeichen nahm, daß ich satt sei, noch im Korbe zu
bleiben wünsche, und stülpte den Deckel wieder auf.
Wie wurde ich nun von der guten, freundlichen Gesinnung überzeugt, die
Meister Abraham für mich hegte. Ich hätte mich meines schnöden
Mißtrauens schämen müssen, wenn es überhaupt für einen Mann von
Verstande schicklich wäre, sich zu schämen. Am Ende, dacht' ich, war
auch die fürchterliche Angst, das ganze, Unheil ahnende Mißtrauen weiter
nichts, als poetische Schwärmerei, wie sie jungen, genialen Enthusiasten
eigen, die dergleichen oft förmlich brauchen, als berauschendes Opium.
Das beruhigte mich ganz und gar.
Kaum hatte der Meister die Stube verlassen, als der Professor, ich
konnt' es durch eine kleine Fitze des Korbes bemerken, sich mit
mißtrauischen Blicken nach dem Korbe umschaute, und dann den andern
zuwinkte, als habe er ihnen irgend Wichtiges zu entdecken. Dann sprach
er mit so leiser Stimme, daß ich kein Wörtlein verstanden, hätte der
Himmel nicht in meine spitzen Ohren mir unglaublich scharfes Gehör
gelegt. Wißt ihr wohl, wozu ich eben jetzt Lust hätte? -- Wißt ihr wohl,
daß ich hingehen zu jenem Korbe, ihn öffnen, und dem verfluchten Kater,
der drinnen sitzt, und der uns jetzt vielleicht alle mit seinem
übermütigen Selbstgenugsein verhöhnt, dies spitze Messer in die Kehle
stoßen möchte?
Was fällt Euch ein, Lothario, rief ein anderer, den hübschen Kater, den
Liebling unseres wackeren Meisters wolltet Ihr umbringen? -- Und warum
sprecht Ihr denn so leise?
Der Professor ebenso mit gedämpfter Stimme wie vorher weiter sprechend,
erklärte, daß ich alles verstehe, daß ich lesen und schreiben könne, daß
mir Meister Abraham auf eine, freilich geheimnisvolle, unerklärliche
Weise, die Wissenschaften beigebracht, so daß ich schon jetzt, wie ihm
der Pudel Ponto verraten, schriftstellere und dichte, und daß das alles
dem schelmischen Meister zu nichts anderem dienen werde, als zur
Verspottung der vortrefflichsten Gelehrten und Dichter.
O, sprach Lothario mit unterdrückter Wut, ich seh' es kommen, daß
Meister Abraham, der ohnedem das Vertrauen des Großherzogs in vollem
Maße besitzt, daß er mit dem unglückseligen Kater alles durchsetzt, was
er nur will. Die Bestie wird _Magister legens_ werden, die Doktorwürde
erhalten, zuletzt als Professor der Ästhetik Kollegia lesen über den
Äschylos -- Corneille -- Shakespeare! -- ich komme von Sinnen! -- der
Kater wird in meinen Eingeweiden wühlen, und hat ganz infame Krallen! --
Alle gerieten bei diesen Reden Lotharios, des Professors der Ästhetik,
in das tiefste Erstaunen. Einer meinte, es sei ganz unmöglich, daß ein
Kater lesen und schreiben lernen könne, da diese Elemente aller
Wissenschaft nächst der Geschicklichkeit, der nur der Mensch fähig, eine
gewisse Überlegung, man möchte sagen, Verstand, erforderten, der sogar
nicht allemal bei dem Menschen, dem Meisterstück der Schöpfung,
anzutreffen, viel weniger bei gemeinem Vieh!
Bester, nahm ein anderer, wie mir's in meinem Korbe schien, sehr
ernsthafter Mann, das Wort, was nennen Sie gemeines Vieh? -- Es gibt gar
kein gemeines Vieh. Oft in stille Selbstbetrachtung versunken, empfinde
ich den tiefsten Respekt vor Eseln und andern nützlichen Tieren. Ich
begreife nicht, warum einer angenehmen Hausbestie von glücklichen,
natürlichen Anlagen nicht sollte das Lesen und Schreiben beigebracht
werden, ja warum sich ein solches Tierlein nicht sollte erheben können
zum Gelehrten und Dichter? -- Ist denn das so etwas Beispielloses? -- An
Tausend und Eine Nacht, als der besten, historischen Quelle voll
pragmatischer Authentizität, mag ich gar nicht denken, sondern Sie, mein
allerliebster! nur an den gestiefelten Kater erinnern, einen Kater, der
voll Edelmut, durchdringendem Verstand war, und tiefer Wissenschaft.
Vor Freude über dieses Lob eines Katers, der, wie mir eine deutliche
Stimme im Innern sagte, mein würdiger Ahnherr sein mußte, konnt' ich
mich nicht enthalten, zwei-, dreimal ziemlich stark zu niesen. -- Der
Redner hielt inne, und alle schauten sich ganz verschüchtert um nach
meinem Korbe.
_Contentement mon cher,_ rief endlich der ernsthafte Mann, der eben
gesprochen, und fuhr dann weiter fort: Irre ich nicht, so erwähnten Sie,
teurer Ästhetiker, vorhin eines Pudels Ponto, der Ihnen des Katers
dichterisches und wissenschaftliches Treiben verraten. Dies bringt mich
denn auf Cervantes höchst vorzüglichen Berganza, von dessen neuesten
Schicksalen in einem gewissen neuen höchst abenteuerlichen Buche
Nachricht gegeben wird. Auch dieser Hund gibt ein entscheidendes
Beispiel über das Naturell und über die Bildungsfähigkeit der Tiere.
Aber, nahm der andere das Wort, mein teurer, liebster Freund, welche
Beispiele führen Sie denn da an? Von dem Hunde Berganza spricht ja
Cervantes, der bekanntlich ein Romanschreiber war, und die Geschichte
vom gestiefelten Kater ist ja ein Kindermärchen, welches Herr Tieck
freilich mit solcher Lebendigkeit uns vor Augen gebracht hat, daß man
beinahe die Torheit begehen könnte, wirklich daran zu glauben. Also zwei
Dichter allegieren Sie, als wären es ernste Naturhistoriker und
Psychologen, nun sind aber Dichter nichts weniger als das, sondern
ausgemachte Phantasten, die lauter eingebildetes Zeug ausbrüten und
vorbringen. Sagen Sie, wie mag denn aber ein verständiger Mann, wie Sie
sich auf Dichter berufen, um das zu bewahrheiten, was wider Sinn und
Verstand läuft? Lothario ist Professor der Ästhetik, und es ist billig,
daß er als solcher bisweilen etwas weniges über die Schnur haue, aber
Sie --
Halt, sprach der Ernste, mein Liebster, ereifern Sie sich nicht.
Bedenken Sie fein, daß wenn vom Wunderbaren, Unglaublichen die Rede, man
füglich Dichter allegieren darf, denn simple Historiker verstehen den
Teufel was davon. Ja, wenn das Wunderbare in Schick und Form gebracht,
und als reine Wissenschaft vorgetragen werden soll, wird der Beweis
irgendeines Erfahrungssatzes am besten aus berühmten Dichtern entnommen,
auf deren Wort man bauen darf. Ich führe Ihnen, und damit werden Sie,
selbst ein gelehrter Arzt, zufrieden sein -- ja! sage ich, ich führe
Ihnen das Beispiel eines berühmten Arztes an, der in seiner
wissenschaftlichen Darstellung des animalischen Magnetismus um unsern
Rapport mit dem Weltgeiste, um das Dasein eines wunderbaren
Ahnungsvermögens unleugbar ins Licht zu stellen, sich auf Schiller und
dessen Wallenstein bezieht, welcher sagt: »Es gibt im Menschenleben
Augenblicke und dergleichen Stimmen gibts -- es ist kein Zweifel« -- und
wie es denn weiter heißt. Sie können das Weitere selbst nachlesen, in
der Tragödie. -- Ho ho! erwiderte der Doktor, Sie springen ab -- Sie
geraten in den Magnetismus, und sind imstande, zuletzt zu behaupten,
daß, nächst allen Wundern, die dem Magnetiseur zu Gebote stehen, er auch
den Schulmeister für empfängliche Kater abgeben könnte. --
Nun, sprach der Ernste, wer weiß, wie der Magnetismus auf Tiere wirkt.
Kater, die schon das elektrische Fluidum in sich tragen, wie Sie sich
gleich überzeugen können --
Plötzlich an Mina denkend, die über dergleichen Versuche, die mit ihr
angestellt worden, so bitter klagte, erschrak ich so heftig, daß ich ein
lautes Miau ausstieß!
Bei dem Orkus und all' seinem Entsetzen, rief der Professor erschrocken,
der höllische Kater hört uns, versteht uns -- Herz gefaßt! -- mit diesen
Händen erwürg' ich ihn. --
Ihr seid nicht klug, sprach der Ernste, Ihr seid wahrhaftig nicht klug,
Professor. Nimmermehr leide ich, daß Ihr dem Kater, den ich schon jetzt
herzlich lieb gewonnen, ohne das Glück seiner nähern Bekanntschaft zu
genießen, daß Ihr ihm nur das geringste Leid zufügt. Am Ende muß ich
glauben, daß Ihr eifersüchtig seid auf ihn, weil er Verse macht?
Professor der Ästhetik kann ja der kleine graue Mann niemals werden,
darüber beruhigen Sie sich nur ganz. Steht es denn nicht deutlich in den
uralten akademischen Statuten, daß, überhand genommenen Mißbrauchs
halber, keine Esel mehr zur Professur gelangen sollen, und ist diese
Verordnung nicht auch auf Tiere auszudehnen von jeder Art und Gattung,
mithin auch auf Kater?
Mag es sein, sprach der Professor unmutig, daß der Kater niemals weder
_Magister legens_, noch Professor der Ästhetik, werden wird, als
Schriftsteller tritt er doch auf über kurz oder lang, findet der Neuheit
wegen Verleger und Leser, schnappt uns gute Honorare weg --
Ich finde, erwiderte der Ernste, durchaus keine Ursache, warum dem guten
Kater, dem aimablen Liebling unsers Meisters, es verwehrt sein solle,
eine Bahn zu betreten, auf der sich so viele ohne Rücksicht auf Kraft
und Haltung umhertummeln. Die einzige Maßregel, die dabei zu beobachten,
wäre, daß man ihn nötigte, sich die spitzen Krallen verschneiden zu
lassen, und das wäre vielleicht das einzige, was wir jetzt gleich tun
könnten, um sicher zu sein, daß er uns nie verwunde, wenn er ein Autor
worden.
Alle standen auf. Der Ästhetiker griff nach der Schere. Man kann sich
meine Lage denken, ich beschloß, mit Löwenmut anzukämpfen gegen die
Verunglimpfung, die man mir zugedacht; den ersten, der sich mir nahen
würde, zu zeichnen auf ewige Zeiten, ich rüstete mich zum Sprunge, sowie
der Korb geöffnet werden würde.
In dem Augenblick trat Meister Abraham hinein, und vorüber war meine
Angst, die sich schon steigern wollte zur Verzweiflung. Er öffnete den
Korb, und noch ganz außer mir, sprang ich mit einem Satz hinaus, und
schoß dem Meister wild vorbei, unter den Ofen.
Was ist dem Tiere widerfahren, rief der Meister, die andern mißtrauisch
anblickend, welche da standen ganz verlegen und, vom bösen Gewissen
geplagt, gar nicht zu antworten vermochten.
So bedrohlich auch meine Lage im Gefängnis war, doch empfand ich inniges
Wohlbehagen darüber, was der Professor von meiner mutmaßlichen Laufbahn
sagte, sowie sein deutlich ausgesprochener Neid mich höchlich erfreute.
Ich fühlte schon das Doktorhütlein auf meiner Stirne, ich sah mich schon
auf dem Katheder! -- Sollten meine Vorlesungen denn nicht am häufigsten
besucht werden von der wißbegierigen Jugend? -- Sollte wohl ein einziger
Jüngling, von milden Sitten, es übel deuten können, wenn der Professor
bäte, keine Hunde ins Kollegium zu bringen? -- Nicht alle Pudel hegen
solch freundlichen Sinn, wie mein Ponto, und dem Jägervolk mit langen
hängenden Ohren ist nun vollends gar nicht zu trauen, da sie überall mit
den gebildetsten Leuten meines Geschlechts unnütze Händel anfangen und
sie mit Gewalt nötigen, zu den unartigsten Äußerungen des Zorns, als da
ist Prusten -- Kratzen -- Beißen usw. usw.
Wie höchst fatal müßt' es --
=(Mak. Bl.)= -- nur der kleinen rotwangigen Hofdame gelten, die Kreisler
bei der Benzon gesehen. Tun Sie mir, sprach die Prinzessin, den
Gefallen, Nannette, gehen Sie selbst herab, und sorgen Sie, daß man die
Nelkenstöcke in meinen Pavillon trage, die Leute sind saumselig genug,
um nichts auszurichten. -- Das Fräulein sprang auf, verbeugte sich sehr
zeremoniös, flog dann aber schnell zum Zimmer heraus, wie ein Vogel, dem
man den Käfig geöffnet.
Ich kann, wandte sich die Prinzessin zum Kreisler, nun einmal nichts
herausbringen, wenn ich nicht mit dem Lehrer allein bin! der den
Beichtvater vorstellt, dem man ohne Scheu alle Sünden vertrauen kann.
Überhaupt werden Sie, lieber Kreisler, die steife Etikette bei uns
seltsam, werden es lästig finden, daß ich überall von Hofdamen umgeben,
gehütet werde wie die Königin von Spanien. -- Wenigstens sollte man hier
in dem schönen Sieghartshof mehr Freiheit genießen. Wäre der Fürst im
Schlosse, ich hätte Nannette nicht fortschicken dürfen, die sich selbst
bei unseren musikalischen Studien ebensosehr langeweilt, als sie mich
geniert. -- Fangen wir noch einmal an, jetzt wird es besser gehen.
-- Kreisler, bei dem Unterricht die Geduld selbst, begann das
Gesangstück, welches die Prinzessin einzustudieren unternommen, von
neuem, aber so sichtlich Hedwiga sich auch mühte, so viel Kreisler auch
einhelfen mochte, sie verirrte sich in Takt und Ton, sie machte Fehler
über Fehler, bis sie glutrot im ganzen Gesicht aufsprang, an das Fenster
lief, und hinausschaute in den Park. Kreisler glaubte zu bemerken, daß
die Prinzessin heftig weine, und fand seinen ersten Unterricht, den
ganzen Auftritt, etwas peinlich. Was konnte er Bessers tun, als
versuchen, ob der feindliche, unmusikalische Geist, der die Prinzessin
zu verstören schiene, sich nicht bannen lasse eben durch Musik. Er ließ
daher allerlei angenehme Melodien fortströmen, variierte die
bekanntesten Lieblingslieder in kontrapunktischen Wendungen und
melismatischen Schnörkeln, so daß er zuletzt sich selbst darüber
wunderte, wie er so charmant den Flügel zu spielen verstehe, und die
Prinzessin vergaß, samt ihrer Arie, und ihrer rücksichtslosen Ungeduld.
»Wie herrlich doch der Geierstein in der leuchtenden Abendsonne steht«,
sprach die Prinzessin, ohne sich umzuwenden.
Kreisler war eben in einer Dissonanz begriffen, natürlicherweise mußte
er diese auflösen, und konnte daher nicht mit der Prinzessin den
Geierstein und die Abendsonne bewundern. »Gibt's wohl einen reizendern
Aufenthalt weit und breit, als unser Sieghartshof?« sprach Hedwiga
lauter und stärker als vorher. -- Nun mußte Kreisler wohl, nachdem er
einen tüchtigen Schlußakkord angeschlagen, zu der Prinzessin an das
Fenster treten, der Aufforderung zum Gespräch höflich genügend.
In der Tat, gnädigste Prinzessin, sprach der Kapellmeister, der Park ist
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